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A-B-Fliege

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Wortfamilie: Abortfliegen
Bedeutung
1
Abortfliege, Fliege in der Toilette
du bisch uffdringlisch wie ? Abeefliesch? „du bist penetrant aufdringlich“ [Redensart], Großostheim AB49.922561, 9.075326 ↗

(Sankt-)Kath(a)rein(s)tag

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Tag der hl. Katharina, 25. November
Khådraidåg Aicha PA48.671978, 13.289834
Kathreinstag Leizachtal 220 Das Leizachtal. Ein Heimatbuch, o.O. [1913].
also daz man in all jar ein guͦt mal davon geben sol an sant Gatrein tag an meins vater jartag 1380 Urk.Heiliggeistsp.Mchn 196 Die Urkunden des Heiliggeistspitals in München. 1250-1500, bearb. von Hubert Vogel, München 1960.
  • WBÖ IV,243 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

(Sankt-)Mich(a)el(s)tag, Mich(a)eli(s)-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1052
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Oberbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
am Michastog „29. September“ Walkertshofen DAH48.323753, 11.293364
Michltog Wutschdorf AM49.480346, 11.979802
Michäisdog Helm Mda.Bgdn.Ld 159 Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.

Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
zu sand Michels tag lagen si in der Türkey Arnpeck Chron. 534,10 Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).

*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
Als maniges Blüemlein waxn mag, Von Ostern bis auf St. Micheli Tag DAH, Westenrieder Beytr. IV,416 Beyträge zur vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft [hg. von Lorenz v. Westenrieder], 10 Bde, München 1788-1817.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
Reime:
heint is da Michlsdoch, höit i zou, wou i moch „singt der Hütbub“ Hessenreuth KEM49.810618, 11.976568

An Michelötåg is Kiada an Himmö und auf Erd, åba nöt auf an jedn Herd „weil er nicht immer als Feiertag gehalten wird und es nicht überall Kücheln gibt“ östliches Oberbayern
  • WBÖ IV,317 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

a-, ä-

Wörterbuch:
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Wortart: Präfix
Bedeutung
weg, von, fehlend
Formwörter, grammatische Wörter
Schwaben
asorg ohne Sorge, unbesorgt, ohne Weiteres [in Verbindung mit dem Substantiv Sorge], Allgäu, Oberst. Wb. 48 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf, 2003
Ådeaxe Abfall beim Flachsschwingen [in Verbindung mit dem Verb dechsen], Allgäu, Reiser III 684 Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
ēwe̜rg "Hanfabfall" [in Verbindung mit dem Substantiv Werg, umgelautet], Pfuhl NU48.4083018, 10.0391377, SBS, ZM König, Werner: Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben (Zusatzmaterial), 1984-1989
ahd., mhd. ā-, westgerm. Präfix; Pfeifer 33 (Ameise)Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, München, 2000, Auflage 5
ō̜- im Oberallgäu und Ostallgäu, ē-, ē̜-, ē̃- in Nord- und Mittelschwaben, aber auch im nördlichen Allgäu.
  • BWB I 3 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • Schmeller I 1 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS

a, ah

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutungen
1
Ausruf des Erstaunens
Interjektion/Ausruf
Belzheim 48.9621483, 10.5285316, Edelstetten KRU48.296984, 10.394822, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Lindau LI47.559172, 9.692652, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005
ǝ gang! was du nicht sagst!, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz 205 Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
a(n)sō, des hätte iatz bāl vrgessa „ach so“, Belzheim 48.9621483, 10.5285316, Ernst, Paul 14 Ernst, Paul: Typisch Belzheimer Ausdrücke (Computerausdruck), 1999
a(n)'soo(n) „sagt man, um anzuzeigen, dass man etwas verstanden hat“, Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, König König, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
asoo ja friile ach so, ja freilich, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 48 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf, 2003
ǝwa, dr Luisl haut kheirǝt! ach was!, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Ah, i hau vrstande Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 15 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
2
Ausdruck der Bewunderung
Interjektion/Ausruf
Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Belzheim 48.9621483, 10.5285316
a, des isch abbr schea Belzheim 48.9621483, 10.5285316, Ernst, Paul 12 Ernst, Paul: Typisch Belzheimer Ausdrücke (Computerausdruck), 1999
3
Ausdruck der Ablehnung
Interjektion/Ausruf
Glött DLG48.5004991, 10.4826012, Westallgäu, Ostallgäu, Mittelschwaben mehrfach
ǝ, dear taugt niks! Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 35 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
ǝ noi(n), des kaa(n) doch it sei(n)! Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
ǝ wa, dau kommt doch koi(n) Straufzäǝdl! Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
a'ba ach nein, Westallgäu, Gruber I 260 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, I. Teil Grammatik, Heidelberg, 1987
ǝwo ach nein, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Kommst du mit? - A, a! „Ein faules Nein auf die Frage“, Ostallgäu, Herz, Ostallgäu 10 Herz, Anton: Ostallgäuer Mundart, Kempten, 2009, Auflage 1
ã-ã, des mag i abr net Illertissen ILL48.221764, 10.1058969, Finkele 128 Finkele, Heinrich: Dr Buachfink vrzählt. Wissenswertes, Heiteres und Ansonderliches aus 33 Orten an Iller und Roth, Illertissen-Tiefenbach, 1983
4
Ausruf des Schmerzes
Interjektion/Ausruf
Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203
aa, duǝt dees wäǝ! Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Ah, mi reißt mei alts Kriagsleidǝ Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 15 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
ahd. aa, mhd. ā; 2DWB II,71f. (ah)
Je nach Betonung wechseln Länge und Kürze des Vokals und und unbetontes ǝ. In Bedeutung 3 kann auch Verdoppelung verbunden mit Nasalierung erfolgen.
  • Schwäb.Wb. I 1 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 2f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • WBF 23 Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
verfasst von: BS

A1

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutung
erster Buchstabe des Alphabetes, Ausdruck für den Beginn einer Sache, eines Unternehmens o. Ä
Besondere Wörter
Mittelschwaben
Des isch von A bis Z vrloogǝ Das ist ganz und gar unwahr, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen

Wer A sait, mueß au no B saga Wer etwas beginnt, muss die Folgen tragen, Mittelschwaben, Schindlmayr 82 Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
  • Schwäb.Wb. I 1 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 1 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • Schmeller I 1 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
  • WBF 23 Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
verfasst von: BS

A2, A-A

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutung
Stuhlgang, feste menschliche Ausscheidung (Kindersprache)
Verdauung u. diverse AusscheidungenSäugling, Kleinkind
Augsburg A48.3668041, 10.8986971, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, Illertissen ILL48.221764, 10.1058969
Muǝsch a A machǝ? Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, König König, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
i muǝs ā-a ... sagt das Kleinkind, Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Komm, mach doch amal a schea's āa-le Illertissen ILL48.221764, 10.1058969, Finkele 128 Finkele, Heinrich: Dr Buachfink vrzählt. Wissenswertes, Heiteres und Ansonderliches aus 33 Orten an Iller und Roth, Illertissen-Tiefenbach, 1983
onomatopoetisch
  • Schwäb.Wb. I 1 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. I 2 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 5 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • WBF 23 Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
verfasst von: BS

A3, Ahlein, Alein

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: wohl Neutrum
Wortfamilie: a
Bedeutung
Liebkosung von Wange zu Wange (Kindersprache)
meist Diminutiv  
MimikEmpfindung: positiv (Freude, Glück usw.)
Schwaben vielfach
ein Ahlein geben zärtlich die Wangen aneinander reiben, sich gegenseitig zärtlich mit den Wangen berühren Schwaben mehrfach:
Komm, gib deara Tante a schea's Aale Illertissen ILL48.221764, 10.1058969, Finkele 128 Finkele, Heinrich: Dr Buachfink vrzählt. Wissenswertes, Heiteres und Ansonderliches aus 33 Orten an Iller und Roth, Illertissen-Tiefenbach, 1983

Si Bärbele, a Balg, a netta / V'rliabed 'n und git a A' Weiler LI47.583409, 9.915440, Holzer, Schnäddrbäs 32 Holzer, Fridolin: D' Schnäddrbäs vu Wilar, Weiler, 1931, Auflage 2

Krieg i a Aale? Ostallgäu, Rinderle 14 Rinderle, Johannes: Der Dialekt im Ostallgäu. Die Uibr isch bei dr Eisr obadoob, Kempten, 2015, Auflage 6
Kleinkinder geben ihren Eltern oder Personen, die sie mögen, gern ein Ahlein. Dabei schmiegen sie ihre Wange gegen die Wange des anderen und sagen dazu: Eia! oder aa aa!.
a
  • Schwäb.Wb. I 1 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
verfasst von: BS
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A-B-C-Pflaster

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Wortfamilie: Pflaster
Bedeutung
1
Pflaster, das die Durchblutung anregt und dadurch zusammenziehend wirkt
Gesundheit und Krankheit
is A-B-C Pflasda Neustadt a.d.Aisch NEA49.579544, 10.613944 ↗
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A-B-Papier

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Wortfamilie: Abort
Bedeutung
1
Klopapier
Toilette (Waschen, Kämmen, Haartracht) und Gegenteil
Ābeebabi(er) „heute“, Großostheim AB49.922561, 9.075326 ↗
Abe-Papier Großwelzheim AB50.048884, 9.008143 ↗
Abeebabier Wasserlos AB50.072337, 9.072329 ↗

a la bonne heure, alabonnär

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutung
Ausruf der Anerkennung, alle Achtung! Respekt!
Interjektion/Ausruf
Belzheim 48.9621483, 10.5285316
Hei(n)t kommsch abbr noobl drheer, allabonneer! Belzheim 48.9621483, 10.5285316, Ernst, Paul (Ergänzungen) Ernst, Paul: Typisch Belzheimer Ausdrücke mit Ergänzungen (Computerausdruck), 2001
aus frz. à la bonne heure 'zur guten Stunde'
  • Schwäb.Wb. I 123 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 251 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
verfasst von: BS
Hinweis:
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à la bonne heure

Wörterbuch:
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Wortart: Interjektion
Bedeutung
1
alle Achtung!, ausgezeichnet!, bravo!, recht so!
Interjektion/Ausruf
ålli Bonnör [Redensart], Randersacker 49.759560, 9.980892 ↗
Alle Poneur „(französisch)“ [Redensart], Maßbach KG50.183312, 10.276084 ↗
alla bonör [Redensart], Eggolsheim FO49.770304, 11.055809 ↗ Neuses a.d.Regnitz FO49.772396, 11.032219 ↗
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À-la-fin

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Wortfamilie: fin
Bedeutung
1
Mensch, der bei der Arbeit nichts zustande bringt
physische Fähigkeiten, manuelle Fertigkeiten (z. B. ungeschickt)fauler/fleißiger, liederlicher/ordentlicher Mensch
a Lafeing „#?“, Großgründlach N49.530345, 11.005738 ↗
Hinweis:
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á la mode

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Wortfamilie: AlmodeMode
Bedeutungen
1
Gewürzmischung
Ernährung (Essen)
á la mode „aus Pfeffer, Thymian, Piment, Majoran“, Schönwald WUN50.200412, 12.088146 ↗
2
Majoran
Ålmouda „ist Majoran“, Acholshausen 49.645109, 9.997842 ↗
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a la mode

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Wortfamilie: Mode
Bedeutung
1
Würzmischung mit Piment u.a.
á la mode „aus Pfeffer, Thymian, Piment, Majoran“, Schönwald WUN50.200412, 12.088146 ↗
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A und F

Wörterbuch:
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Wortart: Phrase
Wortfamilie: AF
Bedeutung
1
Arsch und Friedrich (in Redensart)
Geschmack
A und F [Redensart], Schnabelwaid BT49.812307, 11.583163 ↗
a und f „(Arsch und Friedrich)“ [Redensart], Königsberg HAS50.080869, 10.566448 ↗
A + F „(= Arsch und Friedrich)“ [Redensart], Hüttendorf ER49.540399, 10.961302 ↗
a + f [Redensart], Buchschwabach 49.406286, 10.856505 ↗

Batenge, Bl-, -teiner, Latein(ig)er, Mateinelein, Batonie

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1281
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Echte Schlüsselblume (Primula veris)
°südwestliches Oberbayern mehrfach
Blateiner Obersöchering WM47.7381272, 11.219643
Lateiner GAP, Diedrichs Schlüsselblume 37 Diedrichs, Elisabeth: Die Schlüsselblume. Untersuchungen zum Deutschen Wortatlas, Gießen 1952.
Platenigen Schmeller I,463 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Sô gênt etelîche mit bœsen batônjen umbe … daz sie wænent eines gebûren sun oder einen kneht bezoubern BertholdvR I,264,29-265,2 Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.

*um 1210 Regensburg, †1272 ebd.; Franziskanerprediger
patonig „Primula veris“ 15.Jh. Lib.ord.rer. I,390,19 ‘Liber ordinis rerum’ (Esse-Essencia-Glossar), 2 Bde, Tübingen 1983.

Tegernsee MB
2
Gamander (Teuricum chamandris)
Gamanderlein Bathengel Kropf Amalthea 162 Kropf, Franz Xaver: Amalthea Germanica & Latina, Dillingen 1735.

*1691 Tirschenreuth, †1746 München; Jesuit
3
Pfingstrose (Paeonia)
°Bordene Haselbach BUL49.3423071, 12.0306755
Mhd. batônje, aus lat. (stachys) betonica; Kluge-Seebold 85 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .— Bed.3 wohl Spielform zu Päonia; Marzell Pfln. III,502f. Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.

*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil., Oberstudienrat
.
bådę́ŋα (WM), boadḗne (BUL), mit volksetym. Anlehnung an Blatt bladę̄́nα, ‑áin()α, u.ä. (GAP, LL, SOG, WM), blǫdę́ni (TÖL), bladę́nigαr (LL), blådíənər (GAP), ferner blantā́gα (SOG), lådáin(ig)α (FFB, GAP, WM), madáinαlα (WM).
  • Schmeller I,300, 463 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schwäb.Wb. I,674f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1805f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,105 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1157 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. I,135 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Fragebögen:
  • W-31/10
verfasst von: H.U.S.

Bercht(a), Berchtel

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 268–270
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Dämonin, auch Frau Bercht(a)
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
muast fei’ åchaspinna oiß, sist kimp Pfrau Peascht, schneit der an Bauch auf und tuat der an Weachwutzl ei’! Rimsting RO47.880122, 12.338851
wart, i loss d’Frau Beas kemma! „zu unfolgsamen Kindern“ Simbach PAN48.267054, 13.025393
d’Berchta Vilseck AM49.610004, 11.803558
„Die böse Bercht, ‘dös is a schiachs Wei mit an zrissna Gwand rund umadum, mit zritte Haar und mit ana himmelanga Nasn mit’n im Gsicht Chiemgau  47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Drudenhax 93 Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.

Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist
„In Berchtesgaden stellt man der Frau Berchten über Nacht einen Krapfen auf den Ofen“ Schmeller I,271 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Die do gelawben an die berichte mit der eyserein nasen MartinvA 42 Martin von Amberg: Der Gewissensspiegel, hg. von Stanley Newman Werbow, Berlin 1958.

*um 1340 Amberg (?); Inquisitor, Dominikaner
Alßo auch an der perhnacht der percht lassen sein essen oder trincken Attel WS48.026041, 12.176982, 1459 Cgm 632,fol.5v Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
„von einem fabuloͤsen Gespenst … mit dem man am heiligen drey Koͤnigen Abend die Kinder bedrohete, daß die Perche komme“ Kohlbrenner Materialien 72 [Kohlbrenner, Johann Franz v.]: Materialien zur Geschichte des Vaterlandes, München 1782.
Im Vergleich:
der schaut aus wie die Perschtl häßlicher Mann od. Bursch Degerndorf RO47.7341139, 12.1135202

Redensart(en):
mi hot Pärch trukcht „nach einem Alptraum“ Wessobrunn WM47.874215, 11.0238794

Vers
D’ Frau Pers folgt den Kindern auf der Fers Neuötting 48.2402896, 12.685745, Stifter-Jb. II, hg. von H. Preidel, Gräfelfing 1951, 41
Die Bercht(a) gilt als Herrin der Spinnstube u. des Hauswesens, sie bestraft u. belohnt °Oberbayern vereinzelt u. gilt bes. als Schreckgestalt für Kinder °Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt.— Im Chiemgau versucht man sie mit „Peitschenknallen, mit Schießen und sonstigem Getöse“ zu vertreiben Hager Advent 16 Hager, Franziska: Advent, Weihnachten und Dreikönig im alten Bauernjahr im Chiemgau, masch. München 1952.

*1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin
; wer vergißt, sie auszujagen, den schikaniert sie das ganze Jahr Hager-Heyn Drudenhax 92 Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.

Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist
.— „Am Heiligen Abend wurde da und dort die Frau Bercht gefuttert“ Chiemgau  47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Drudenhax 62 Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.

Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist
(s. auch oben). Um Traunstein pflegt man am Dreikönigstag fette Kuchen zu bachen: die Knechte sagen, man muß sich damit den Bauch schmieren, so wird die FrauBerche … mit dem Messer abglitschen Kohlbrenner Materialien 72 [Kohlbrenner, Johann Franz v.]: Materialien zur Geschichte des Vaterlandes, München 1782. ähnlich °Hemhof RO47.9111781, 12.3353793.— siehe auch Luzia, Specht.— Lit.: Hager-Heyn Drudenhax 92-95 Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.

Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist
; Kellner in: Enzyklopädie des Märchens, hg. von R.W. Brednich, Göttingen, 1977ff., X,721-727 ; Waschnitius in: SbWien 174 (1913/1914), 2.Abh., v.a. 60-69 Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien, Phil.-hist. Klasse, 1871ff. .
2
maskierte Brauchtumsgestalt
°Oberbayern vereinzelt
„früher ging jemand als wilde Frauengestalt (Frau Beascht) verkleidet in der Thomasnacht, am Hl.Abend und am Vorabend von Dreikönig umher“ Niedertaufkirchen 48.329581, 12.549611
„In der Nacht vor Heiligdreikönig gingen zwölf Burschen als Berschtel durch den Ort“ Flintsbach RO47.7259879, 12.1229121, HuV 14 (1936) 204 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
d’ láid habn nàchə’ scho~ gwisst, dás Bercht·n kemə~ sànd, und habn birn, odə’ broud, odə’ nud·ln he’gébn Eschenlohe GAP47.5984207, 11.185454, Panzer Sagen II,116 Panzer, Friedrich: Bayerische Sagen und Bräuche, 2 Bde, München 1848‑55.

*1794 Eschenfelden SUL, †1854 München; Oberbaurat
alwo ir 2 recht verkhlaydte Perchten begegnet, unnd sie erschreckht Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926, 1703 BJV 1983/1984,29 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
In festen Fügungen:
schieche Bercht(a) Gestalt mit häßlicher Maske
„Mit teuflich-häßlichen, abschreckenden Gesichtsmasken, die ausschließlich holzgeschnitzt sind … zieht eine Schar von 30-50 sogenannter schiacha Perchtln … von einem Ort zum andern“ südliches Oberbayern, Lüers Stammeskde 13 Bayrische Stammeskunde, ges. und bearb. von Friedrich Lüers, Jena o.J.

Schöne Bercht(a) Gestalt mit schöner Maske
„Den schönen Perchten voraus geht der Rößlreiter Rattelmüller Festl.Jahr 21 Rattelmüller, Paul Ernst: Festliches Jahr. Brauchtum im bayerischen Alpengebiet, München 1953.

*1924 Regensburg, †2004 Starnberg; Bezirksheimatpfleger

Berchten gehen / laufen u.ä. als Bercht gehen
Wiə - n i nó~ jung wà’, bin i selbər əmol bercht·ngangə~ Eschenlohe GAP47.5984207, 11.185454, Panzer Sagen II,116 Panzer, Friedrich: Bayerische Sagen und Bräuche, 2 Bde, München 1848‑55.

*1794 Eschenfelden SUL, †1854 München; Oberbaurat

„Das Perchtenlaufen … findet am Vorabend von hl. Dreikönig statt“ Engedey BGD47.619092, 12.975383, Bronner Bayer.Land I,167 Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisch’ Land und Volk (diesseits des Rheins) in Wort und Bild, 2 Bde, München 1898.

*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer

ain merckliche große Unzucht mit dem Perchtlauffen alda beim Marckt … fürüber gangen Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926, 1601 Moser Volksbr. 45 Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985.
Vermumtes Pertten Lauffen ihrer drei Reichenhall REI47.729564, 12.881491, 1789 Moser Volksbr. 35 Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985.
Die Bercht(a) od. eine Gruppe von Berchten kommt in der Thomasnacht ( Thomas), an Heiligabend, am (Heilig-)Dreikönig(s)abend in die Bauernstuben °Oberbayern vereinzelt.— „Einer der Burschen stellt die Perchta dar. Frau Perchta trägt einen großen, weißen Schleier und eine Larve mit langer Nase“ Engedey BGD47.619092, 12.975383, Bronner Bayer.Land I,167 Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisch’ Land und Volk (diesseits des Rheins) in Wort und Bild, 2 Bde, München 1898.

*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
; „die Perschtn … kehren mit geschwärztem Gesicht vor dem Haus und in der Stube und drohen mit einer großen Schere den Unordentlichen den Bauch aufzuschneiden“ Scheffau BGD47.669797, 13.060235, Zwiebelturm 8 (1953) 285 Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71. .— Nach einem Heischespruch ( Rauhnacht) bekommen sie Kücheln, Fleisch u. ein Geschenk Niedertaufkirchen 48.329581, 12.549611.— Die Bercht(a) vertritt od. begleitet den Nikolaus °südöstliches Oberbayern vereinzelt, „als Strafe steckt sie böse Kinder in einen großen Sack“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799.— Lit.: HDA V,1782-1790 Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, hg. von Hanns Bächtold-Stäubli, 10 Bde, Berlin/Leipzig 1927-42 (Nachdr. Berlin/New York 1987). ; Moser Volksbr. 35-57 Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985. ; Schuhladen in: BJV 1983/84,1-29, 1985,1-23 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff. .
3
übertr.
3a
Schimpfw.
Hex, Bercht, Trud (alle drei von ziemlich gleicher Bedeutung)“ STA, 1861 OA 121 (1997) 147 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
3b
Kind mit zerrüttetem, zerzaustem Haar
Diminutiv  
Wegn dö zrittn Haar von der Frau Bercht hoasst ma dö Kinda dö wo allaweil unkamplta und zritta umanandalafn, Berchtln Chiemgau  47.872903, 12.453183, Hager Advent 18 Hager, Franziska: Advent, Weihnachten und Dreikönig im alten Bauernjahr im Chiemgau, masch. München 1952.

*1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin
Wohl von ahd. përaht ‘leuchtend, glänzend’ WBÖ II,1035f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
bęαxd (LF, RO, TS, WS; CHA; WUN), -šd u.ä. südwestliches Oberbayern vereinzelt bęαš (; EG, GRI), bęαs (PAN), bęrx u.ä. (WM; PAN), bęαd (AIC, , TS), bęαg, bęα (LF; FDB), bęαreg (BGD, LF) bręšd (RO); ferner bęαxdα (VIB; AM), bęαdα (ESB, PEG, WUN; HEB, LAU, N, PEG), -xdiŋ (VIB), breχtα (AM).— Mit Dim.endg, z.T. F., bęαš(d)l u.ä. (M, MB, RO), bęrxai (LF), bęαdαlα (LAU).
  • Kranzmayer in: BHV 12 (1940) 55-57 Bayerische Hefte für Volkskunde, 1914-43.
  • Delling I,65 (Berst) Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,269-272 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1035-1042 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,858f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1538f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB I,1491 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. I,191 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Rasp Bgdn.Mda. 24 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • S-72A6, M-13/10, 212/9, W-5/37
verfasst von: B.D.I.

bläu(e)licht, bläulich, -lig, -au-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1183f.
Wortart: Adjektiv
Bedeutung
bläulich
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
bläbelte Ådrech [Adern], kranklete Leut! Hofhegnenberg FFB48.218046, 11.018060
a mehrarö Platz is a scha blåwlat waurn Mittich GRI48.440634, 13.396183
wenn ’s Fleisch bleile is, nåu håut in Vüach wos gfëid Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
blę̄wlt Moser Staudengeb. 83 Moser, Georg: Studien zur Dialektgeographie des Staudengebietes und des anstoßenden Lechrains, Marburg 1936.

*1891 Schwabsoien SOG, †1973 Augsburg; Dr.phil., Gymnasialprof.
„ein langes weißes Wesen ... das glitzerte ganz blaulecht Leoprechting Lechrain 39 Leoprechting, Karl v.: Aus dem Lechrain. Zur deutschen Sitten- und Sagenkunde, München 1855.

*1818 Mannheim, †1864 Leoprechting AÖ; Volkskundler
so nym daz gefider plaliecht 15./16.Jh. ZDA 14 (1869) 168 (Tegernseer Angel- u. Fischb.) Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 1841ff.
„Der Ehrenpreis ... trägt blaulichte... Blümlein“ Schreger Speiß-Meister 171 Schreger, Odilo: Speiß-Meister Oder Nutzlicher Unterricht Von Essen und Trincken, Augsburg 1766. (Neudruck Kallmünz 2007.)

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller
blōw(α)lαd (GAP; GRI, KÖZ), blǫu(w)lαd (DEG, GRI), blōbjαd (TS), auch blǭle (FDB), mit analogem Uml. blēw(α)lαd (SOG; PA, REG, WEG; WUG; FDB), blēbjαd (LF, ; GRA, PAN, VIB), blęiwlαd (NEW; HIP), auch -w(α)le (TIR, VOH; WUN), blēilexd (LL), mit Sekundäruml. blạ̄w(α)lαd Oberbayern, Niederbayern, -lαnd (RO). Ferner Gesamtgeb. blaili(x) , auch -lαd Oberbayern, Niederbayern (dazu R), -lexd Mittelfranken (dazu IN, PAF, RO, TS; DGF, PA; BEI, ROD, SUL, WÜM), daneben blaule(x) u.ä. (, IN, RO, STA, WS), -lαd (GAP, ; DGF, WOS), -lαxd (WM), dazu mit Schwund des Suff.vok. im Nebenton blǫuwld (PAF), -ē- (FFB, LL, SOG; FDB), -ęi- (KEM), -ạ̄- (FFB; FDB), auch blạ̄wαld (FDB).
  • WBÖ III,327 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1184 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,245 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,439 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,84 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Fragebögen:
  • S-13B1c, 21C3c, 22E4, 23H1a,16b, 53D2, M-40/20
verfasst von: J.D.

Bläue, -au-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1182
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
auch Maskulinum, 
auch Neutrum 
Pragmatik: 
s.u.
Bedeutungen
1
Bläue, ä.Spr.
Cęrula blauui Regensburg R49.013904, 12.100040, 11.Jh. StSG. II,621,24 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
2
Waschblau
auch Neutrum  GRI
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
durch Blai ziang Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
°d’Blew’n muaß d’Wäsch bloacha Fürstenstein PA48.7190844, 13.3309687
°houst scha d’Blëim kaft? Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
°a Blöw in Packla hulln Wendelstein SC49.351482, 11.151888
„der Name der Tinte für Wäschefärbung … blēb nach Wittmann Mchn 57 Wittmann, Stephan: Die Mundart von München und Umgebung, Diss.masch. München 1943.

*1919 Pusztavam/Ungarn
3
blaue Farbe
°da Mala dout a Bläib a d’Kolchmilch „blaue Malerfarbe“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
4
blau schreibender Stift
Maskulinum 
°steck dein Bläib ei! „blau schreibender Stift“ Solnhofen WUG48.8966726, 10.9977662
5
(dünne) Suppe minderer Qualität
°a Blåwan „Suppe aus saurer Milch“ Pocking GRI48.401778, 13.308926
6
Ausschlag, Ausschlagbläschen bei kleinen Kindern
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°Blajn Taching LF47.9613232, 12.7261058
°Blaiwarl am Arm, Kopf Frauenhofen MAL48.8490246, 12.4345985
Ahd. blâwi, mhd. blæwe stf., Abl. von blau; WBÖ III,325 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
blǭb (PAN; WUG), -wαn (GRI, PAN), dazu mit analogem Uml., vgl. WBÖ III,325 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. , blēb u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken, -(b)m Oberpfalz (dazu , FS; PA, VIB), blē u.ä. (AIC, M; R; A), -wα (M, SOG), blęib (IN; ESB, TIR, VOH, WÜM; WUN; HEB, LAU, SC, WUG), blęi (DEG; AM, KEM, NEW, OVI, SUL; WUN), -m (BEI, ESB, NM; WUN), (BUL), mit Sekundäruml. blạ̄b (PAN), ferner in Anlehnung an Schriftspr. blai(n) , blaiα.— Dim. blạ̄wαlα (GAP), blaiwαl (MAL).— N. in Bed.2 in Anlehnung an Waschblau, M. in Bed.4 in Anlehnung an Stift.
  • WBÖ III,325 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1183 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,244f., 246 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,438 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,83 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. III, Nachtr.90 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1187f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Fragebögen:
  • S-53D3a, 96C32, M-40/22, W-42/56.
verfasst von: J.D.

Blim(b)elblam(b)el, Blimblam, Blindeblande

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1312
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Neutrum  KÖZ
Bedeutung
Schwindel, Vorspiegelung, dummes Geschwätz
Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, Mittelfranken vereinzelt
do låua ma koa Plimpöplampö vuamocha Arrach KÖZ49.190779, 12.993156
Blinde-Blande Wutschdorf AM49.480346, 11.979802
Mit dem grichtsmaßigen Blimblam kenn i mi net aus Mchn.Stadtanz. 18 (1962) Nr.16,5 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
blimi, blámi! „ey Possen! es ist nicht dem also!“ Schmeller I,326 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Onomat.; WBÖ III,410 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,326 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,410 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schw.Id. V,996 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,452 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
verfasst von: J.D.
Hinweis:
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.

blinde Fliege

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Adjektiv
Wortfamilie: blindfliegen
Bedeutung
1
kleine Viehbremse
di blinne Fliege Kothen KG50.371916, 9.766784 ↗
blenn Fliesche „oder“, Edelbach AB50.109870, 9.292660 ↗

Boeuf à la mode, Biflamod

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutung
Sauerbraten
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°a rass Nagal kead eini ins Bifflamodd Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
„Keine Ahnung von Böflamott, Reiberdatschi … oder Lüngerl mit Knödel“ MM 8./9.5.1999, J5 Münchner Merkur, 1948ff.
„was ihr heute nach den Knödeln gegessen habt, das ist … ein ganz gesundes sauberes appetitliches Biflemod Schlicht Bayer.Ld 136 Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).

*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
ein Buflamode … ist freylich was fuͤr den Leib Bucher Pferderennen [IV] [Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Ein freyes Pferderennen und hernach Soupee und Ball an dem hocherfreulichen Geburtstag eines neugebohrnen Prinzen ..., [München] 1782.

*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor
Aus frz. bœuf ‘Rind’ u. à la mode; Fremdwb. I,90 Deutsches Fremdwörterbuch, begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler, 7 Bde, Straßburg, Berlin, Berlin/New York 1913-88. .
  • Fremdwb. I,90 Deutsches Fremdwörterbuch, begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler, 7 Bde, Straßburg, Berlin, Berlin/New York 1913-88.
  • Berthold Fürther Wb. 22 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
verfasst von: E.F.

Boeuf-à-la-modetegel

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1444
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Tiegel für Sauerbraten
Böflamottegl Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
Katz is in Kuchl naus … da wirfts an Bifflamodtegl um Brunner Heimatb.CHA 203 Brunner, Johann: Heimatbuch des bayerischen Bezirksamtes Cham, München [1922].
verfasst von: A.S.H.

Bollen1, Bolle

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Femininum
Bedeutungen
1
rundlicher Gegenstand
1a
(kleine) Kugel, Knollen, Klumpen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°a Boin Eis Markt Schwaben EBE48.191356, 11.863184
Aus ... Hefentoag draht er an Bolln, So wia an Oberpfàlzer Knödel Ehbauer Weltgschicht II 116 Ehbauer, Michl: Die baierische Weltgschicht. Wias weitergeht, München 31957.

*1899 Amberg, †1964 München; Bahninspektor, Schriftsteller
„Mehlteig, worin einige Theile zusammen kleben, und Pollen verursachen“ Westenrieder Gloss. 438 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
ein hilzener Paternoster die Polln in golt eingefast München M48.139686, 11.578889, 1581 MJbBK 16 (1965) 128 (Inv.) Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst, 1950ff.
1b
kugeliger Pflanzenteil, v.a. Samen(kapsel), Blüte
Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
da dröschnt Bauan d’Boin „Leinsamen“ Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
Bolln Kleeknospe Weidenwang BEI49.150699, 11.392112
beiαl „Samen, die der befruchtete, weibliche Hopfen entwickelt“ nach Meister Hallertauer Hopfenbauern 52 Meister, Marie Isabel: Die Fachsprache der Hallertauer Hopfenbauern, Ex.masch. München 2001.

*1973 Landshut
„Die Bollen des Fruehhars [Flachs] geben, der Sonne ausgesetzt, den Leimsamen selbst von sich“ Schmeller I,1145 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Poll od‘ knodt an einer herdtflachs Voc.Teutonico-Latinus z.iiijv Vocabularius Teutonico-Latinus, Nürnbg 1482. (Nachdruck Hildesheim/New York 1976).
auch Fruchtstand der Weide
Boitala „Fruchtzapfen der Weide“ Unterschneitbach AIC48.4456776, 11.1090468
1c
Pille, Arzneimittel
°Oberbayern vereinzelt
Boin, Beuerl Rohrbach PAF48.606613, 11.567331
„homöopatische Medizin ... hat es ebenfalls gegeben, die sogenannten Kigál oder Boiál Garching 48.132957, 12.5780213, Oettinger Ld 19 (1999) 258 Oettinger Land. Eine heimatkundliche Schriftenreihe für den gesamten Landkreis Altötting, Altötting 1981ff.
1d
Kotkügelchen, -klumpen
1dα
Kotkügelchen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Bojn Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
Dampfade Boin lasst’s hintn foin Altb.Heimatp. 58 (2006) Nr.18,4 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
1dβ
Kotklumpen am Rind
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°d’Kua hat Bejerl am Hintern Pfarrkirchen PAN48.4340737, 12.9397371
boin Pfaffenhofen PAF48.5296743, 11.5084954, Stör Region Mchn 919 Stör, Bernhard: Die mundartlichen Verhältnisse in der Region München, Frankfurt a.M. 1999.

*1949 München; Dr.phil., Dialektologe
1e
Bommel, Quaste
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°so a schöna Bolln is auf da Haubn Brunnen SOB48.6293223, 11.3097034
solches schirzl ist mit ... vergulten pelleln geziert München M48.139686, 11.578889, 1580 Westenrieder Beytr. V,170 Beyträge zur vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft [hg. von Lorenz v. Westenrieder], 10 Bde, München 1788-1817.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
1f
(kleines) Hagelkorn, Graupel
°Oberbayern vereinzelt
Bejerl Fraunberg ED48.368408, 11.992072
2
krankhafte Erhöhung, Auswuchs
2a
Beule, Schwellung
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Boin Neuschönau GRA48.8847072, 13.4741152
Bolln Heideck HIP49.1336509, 11.124544, DWA V,7 Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.
Boln … wai Faist sua graoß Bärnau TIR49.8109931, 12.4304633, Schönwerth Leseb. 130 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
2b
Schwiele
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Boin an de Fiaß Röhrmoos DAH48.328264, 11.4558645
2c
Auswuchs an der Astgabel der Fichte
Poin „Knopper an Gabelästen der Fichte“ Starnberg STA48.0001038, 11.3508972
3
wohl kugelförmiges Gefäß
unum potum vini Wawarici, mensurae dictae [ein Trank Baierwein, im Maß namens] Poll Regensburg R49.013904, 12.100040, 1281 Lang-Freyberg Regesta IV,775 Lang, Karl Heinrich v. und Maximilian Prokop v. Freyberg: Regesta sive rerum Boicarum autographa ad annum usque MCCC e regni scriniis fideliter in summas contracta iuxtaque genuinam terrae stirpisque diversitatem in Bavarica, Alemanica et Franconica synchronistice disposita, 13 Bde, München 1822-54.
4
Kaulquappe
Polderl Tettenwang RID48.901820, 11.697340, DWA V,21 Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.
5
Große Klette (Arctium Lappa)
Oberbayern vereinzelt
Buin Todtenweis AIC48.5161901, 10.9290678
6
von Menschen
6a
kleiner untersetzter Mensch
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
a kloina Bolln Obereichstätt EIH48.893115, 11.134165
6b
grober, unfreundlicher Mensch
°Oberbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°deaffedsd scho aramoi a wengerl Zeid håm fia mi, du Boin Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
Du gscheada (unkultivierter) Boin, du gscheada! Binder Saggradi 30 Binder, Brigitte: Saggradi! Die originellsten bayerischen Schimpfwörter von A-Z, München 1993.

*1960 Tegernsee MB; Redakteurin, Lektorin
6c
in Ortsneckereien
Glonner Boin „Spitzname für die Einwohner von Glonn [DAH]“ Eurasburg FDB48.3343673, 11.0832728
„Spottvers der Prittrichinger auf die benachbarten Winkler: Winkler Bölla, Orsch varschwölla, Ouga wia Pfousa [Pflaumen], dr Buggl voll Moosa [Flecken]“ Wölzmüller Lechrainer 131 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.

*1956 Prittriching LL
7
Angst
Plural 
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
dea hod so vui Boin, daß a schwitzd! Kammerberg FS48.371999, 11.5191848
Da Sepp wead nerwös und griagd scho Boin Biller Garchinger Gsch. 27a Biller, Sepp: Garchinger G’schichtn. Mundartgedichte, Garching 1996.

Biller, Josef, *1924 Garching M, †2009 ebd.; technischer Angesteller
8
Streitsucht
°der hat heut Bolla! „ist streitsüchtig“ Schongau SOG47.814406, 10.893875
Ahd. bolla, mhd. bolle ‘Knospe, rundes Gefäß’ swf., germ. Bildung idg. Herkunft; Et.Wb.Ahd. II,231 Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff. .
boln, -oi-, z.T. nicht von Ball(en) zu unterscheiden, ferner -ui- (AIC; KEM; ND), bolə Schwaben (dazu FFB, GAP, LL, SOG), -u- (FFB, LL), bolm (ESB).— Dim. belαl, beiαl u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu CHA, R, ROD; EIH), beldαl (LL; R), beid- (SOB), belai (AIB, RO, TÖL), ferner bolαl, boiαl, auch bui- (; BOG, KÖZ), boldαl(α) Oberpfalz (dazu LL), boid- u.ä. Oberbayern, Schwaben (dazu MAI, PA, PAN, VIB; BEI, BUL, R, RID; EIH), buid- (AIC), ferner boiai (LF), boidai (RO), kindersprl. boli (FFB).— Genus soweit angegeben meist M., vereinz. F. (SOG; A).
  • Schmeller I,232, 386 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 54, 438 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,576f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1274f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1171-1173 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,510f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,231f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,753 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,324 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1253f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb. 26 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 58 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 138, 248, 270 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Kollmer II,67, 319 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Maas Nürnbg.Wb. 87 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Schilling Paargauer Wb. 90 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Fragebögen:
  • S-85A32, 102B7
verfasst von: A.R.R.

Bombardon, Bu-, Bumberer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1654
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Bombardon
auch Neutrum  WUN
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
Bombardon, de groaß Blåsa [Blasinstrument] Wessobrunn WM47.874215, 11.0238794
Båßgeing, Drumbetn, Bumbradanö Kreuzberg WOS48.838521, 13.552506
da Bumberdan wiad van Recka-Hansl blousn Mitteldorf NEW49.767838, 12.192679
er is naou mit sein Bumbaradum aweng spaater droagwest wöi die zwou Trumpetn und as Flüglhorn Schemm Stoagaß 153 Schemm, Otto: Stoagaß Nummera 17. Erinnerungen an eine Kindheit, Hof 1980.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
2
Bombardonspieler
der [Musikant, der] no zappln ko, des is der Bombrado Wirtshauslieder Opf. 217 Freinderl, wann geh ma hoam. Wirtshauslieder aus der Oberpfalz und angrenzenden Gebieten, hg. von Adolf J. Eichenseer und Lother E. Karrer, Regensburg 1999.
Aus frz. bombardon, ital. Herkunft; Duden Wb. 637 Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, 6 Bde, Mannheim/Wien/Zürich 1976-81. .
bombαdō(n) , -dǭ(n) , bum- u.ä., auch -doα(n) (AIC; R, ROD), -dou (GAP), -dōne u.ä. (AIC; ND), -dun, -dum Oberbayern, Niederbayern (dazu NEN, PAR; WUN; ND), ferner bomb(α)rαdōn, -ōm, bum- Oberpfalz (dazu EG, KÖZ; HIP, LAU), -då̄ne (WOS), -dun, -dum (LAN; WUN), båmbαrαdåm (OVI), weiterhin bumb(α)rαbum (RID; WUN), bubαdå̄n (REG) u. mit volksetym. Anschluß an pumpern bumbαrα (BUL, NM, TIR; WUN).
  • WBÖ III,593 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,517 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Fremdwb. I,90 Deutsches Fremdwörterbuch, begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler, 7 Bde, Straßburg, Berlin, Berlin/New York 1913-88.
  • Braun Gr.Wb. 475 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Singer Arzbg.Wb. 46 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • M-89/19
verfasst von: J.D.

Bradem, -n, Brodem, Bramft, Brädem

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 28f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
dunstige, abgestandene Luft
°Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°da hats an Bron drin Griesbach GRI48.450524, 13.196384
°wöi d’Tür afgmocht ho, is ma a ganza Brom entgengkema Cham CHA49.223747, 12.662091
Bråu(d’n „Brodem“ Braun Gr.Wb. 61 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
Braden „die dicken Dünste, welche vom Gekochten, Gebrühten, oder Gerösteten einer Sache aufsteigen“ Westenrieder Gloss. 56 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
Flatus pr̂adā Regensburg R49.013904, 12.100040, 11.Jh. StSG. II,440,33 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
pradem tanst Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1.H.15.Jh. Lib.ord.rer. I,22,38 ‘Liber ordinis rerum’ (Esse-Essencia-Glossar), 2 Bde, Tübingen 1983.

Tegernsee MB
auch Luft im Magen
saur holtz öpffel saft · vnd andre saure ding … weren … das die bösen praden · von dē magē nit übersich In das haubte steygen mügen Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1489 Cgm 24,fol.25v Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
2
Nebel, Dunst
„nach dem Regen steigt Dampf, Bràn~ genannt“ Schönwerth Opf. II,134 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
3
Hitze, Gluthauch
°Oberpfalz vereinzelt
°Broddn (Ef.) „brütende Hitze“ Neukirchen SUL49.528149, 11.625141
Feruor ignitus nimis der vparheizopr̂adam Regensburg R49.013904, 12.100040, 11.Jh. StSG. II,434,33f. Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Ahd. brâdam, mhd. brâdem, westgerm. Wort wohl idg. Herkunft; Kluge-Seebold 152f. Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold).
brǭ(d)n Oberpfalz (dazu EBE, RO, TÖL; GRI, KEH, KÖZ), -ǫu- (REG; BUL, NEW, NM, TIR; HEB), brǫtn (KEH, KÖZ; PAR, SUL; DON), brǭ(b)m Oberbayern, Oberpfalz (dazu EG, MAL, VOF, WEG; N), -ā- (SOG), daneben brǫpm Bayerischer Wald49.008003, 13.309785 ( Schmeller I,363 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
, heute †), brạ̄bm, brạpm Oberbayern ( Schmeller Mda. 151 Schmeller, Johann Andreas: Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt, München 1821, Registerbd, hg. von Otto Mausser, München 1930 (Nachdr. Wiesbaden 21979).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
, heute †), brǭmvd () wohl unter Einfluß von Dampf.
  • Schmeller I,347, 363 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 56 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,710 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1431 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,410 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,638 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,291, 396, VII,2157 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,899 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,963 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • Ahd.Wb. I,1307 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 61, 66 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • W-40/29
verfasst von: A.S.H.

Braue, Bram, -n, -bräue, -brand

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 128f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
Maskulinum, 
Neutrum 
Bedeutungen
1
Augenbraue
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Brom Elsenbach 48.392291, 12.494715
Brā̃m Federholzner Wb.ndb.Mda. 40 Federholzner, Max: Wörterbuch der altbayerischen speziell: niederbayerischen Mundart, hs. München 1944.

*1855 Arnstorf EG, †1937 Dorfen ED; Notariatsoberinspektor
„die Brám … auch zuweilen im Singular das Brám Schmeller I,335 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Supercilia oparun prâ Regensburg R49.013904, 12.100040, 11./12.Jh. StSG. III,437,24 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
2
Augenlid
prauua Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 9.Jh. StSG. I,707,4 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Dem div ovgen ser [wund] sin ander bra Ende 13.Jh. MHStA KL Benediktbeuern 32,fol.18r Hauptstaatsarchiv München
Ahd. brâuua stf., mhd. brâ(we) st./swf., germ. Bildung idg. Herkunft; Kluge-Seebold 147f. Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold).
Sg. u. Pl. oft nicht zu unterscheiden. 1. Mit Diphth. brau, -ãu, brauα(n) , auch braun, vereinz. (DEG), ferner -nα(n) Oberbayern, Oberpfalz, Mittelfranken, Schwaben (dazu LAN, PA, PAN; PEG), braum Oberbayern, Niederbayern (dazu NAB, R; ), -mα (RO; KEM, TIR, VOH; WUN; SC, WUG).– 2. Mit Monophth. od. daraus entstandenem Diphth. brạ̄̃ Oberbayern (dazu GRI, KEH, KÖZ, PA, REG; OVI, WÜM; HEB), brạ̄n u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu WÜM; HEB; ND), -nα (IN; AM; HIP, N), brạ̄m u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu EIH, HEB), -mα(n) Oberbayern, Oberpfalz (dazu VIB, VIT; WUN; , GUN), -m(b)αrα (KEM, VOH), brǭ (MB; SR; CHA, NAB, R; ND), brǫα (DON), brǭn (VIT), -nα (SOG), brǭm(α) Oberfranken (dazu NEW, TIR), -oα- (WUN), ferner brõu(n) u.ä. Oberbayern, Schwaben (dazu RID; EIH, SC), -nα (FFB, LL, WM; AM, BEI, NM; HEB), brōm (, PAF), broumα (DAH).– 3. Mit Uml. brai u.ä. (PAF, RO, WOR; RID; EIH, GUN, WUG; ND), -n Oberbayern (dazu DEG, DGF, PAN, VOF; HIP, WUG; ND), -nα (LL, SOG; , GUN, SC, WUG), -m (TS, WM, WS; HIP), braiα (TS; WUG), brēn u.ä. (FS, LF, LL; VOF; FDB), -nα (ED, LL), brę̄m, -ē- u.ä. (EBE, FFB, GAP, SOG; LA; CHA, ESB, RID; FDB), -mα u.ä. (FFB, LL, SOG; ESB, NEW, SUL, TIR; FO; HEB, LAU, SC; FDB), brēmαrα (ESB; LAU), dazu brei (HIP), brạmsαn ().– 4. Mit -l erweitert od. als Dim. brạml, -me (FFB, GAP, RO, TÖL; DEG; NEW), -mαlα (GAP), brạmbαl (IN), brạndl (TS; VOF), braindl (SOG), brauαln (HIP).– 5. Mit volksetym. Anschluß an Brand brạnt Niederbayern (dazu WOR), brạntn (), mit Anschluß an Bratsche3 brạ̄dšn (TS), -au- (RO), -ạʃ̌n (TS), mit Anschluß an Beranft brạ̄̃v(d) (LF, RO, TS, WS).– Genus F., daneben N. (IN; BOG, KÖZ; RID), M. (AIC; DEG, KÖZ, LA, WEG, WOS; CHA, NEW, R, TIR, VOH).
  • Schmeller I,335, 355 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,780f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1366 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,1027-1030 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,576 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,321 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,978f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,960f. Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • Ahd.Wb. I,1327 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 60 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
verfasst von: A.R.R.

Butzibercht(a)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 270
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Kompositum zu: Bercht(a)
Bedeutungen
1
Schreckgestalt der Weihnachtszeit
Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Buziber Stätzling FDB48.391989, 10.977337
2
Kobold od. Knecht Ruprecht
Buzibercht „Kobold, Knecht Ruprecht“ Schmeller I,316 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schmeller I,316 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schwäb.Wb. I,1573 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
verfasst von: B.D.I.

Char à bancs, Schalawa, Schariwa

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Landauer
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
°Schalawa „Festwagen für 4 Sitze mit Bock“ ED
Aus frz. char à bancs; Schwäb.Wb. V,696 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36. .
verfasst von: J.D.
Hinweis:
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des-a-sell

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Pronomen
Wortfamilie: selb
Bedeutung
1
dieses und jenes
des-a-sell aweng putzn Bad Berneck BT50.041826, 11.663995 ↗ Bärnreuth BT50.042513, 11.688056 ↗ Goldmühl BT50.026860, 11.688458 ↗

Dieb, -eu-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1668
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Dieb
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
die Bäcka deafn ean Schutzpatron nöt nenna, weis a Doib gwön is Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
af dem Föl sand allaweil d Diabm ö da Sach dran Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
Obs etz a Diab waar bei da Nacht, der wo nach insern Hofguat tracht’ Dingler bair.Herz 70 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
Furis divpes Regensburg R49.013904, 12.100040, 11.Jh. StSG. II,472,41 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Von den deuben und von der deuf Mühldorf 48.2405007, 12.5250991, 1367 Chron.dt.St. XV,405,36 Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
„1614 fielen die Schimpfwörter Diebl und Straßenrauberl und Kannendieb Chron.Kiefersfdn 205 Chronik von Kiefersfelden, hg. von Hans Moser, Rosenheim 1959.

Kiefersfdn RO
Phras.:
fortschleichen / laufen wie ein Dieb u.ä. heimlich Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
laft wöi a Döib Kohlberg NEW49.591455, 12.016971
I schliaf in mein Haus net umanand wia ’r a Diab Thoma Werke VI,332 (Wittiber) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller

Er schol auch … sleichen sam ein diep Konrad vM BdN 240,21 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler

°Glegenheit macht Deyb Weiden WEN49.676727, 12.162220

Kleine Diebe hängt man, große läßt man laufen u.ä. Niederbayern vereinzelt:
dö groußn Diab låssns laufa, dö kloan schpieans ei Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
Die kleinen Diebe henkt man, die großen läßt man laufen Baier.Sprw. I,79 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer

die clain dieb hengt man, gegen den grossen tuet man die hüetl ab Aventin IV,485,36-486,1 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Ortsneckereien
„Ried [PAN] … 13 Häuser – 14 D [ ieb]“ Bronner Schelmenb. 141 Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisches Schelmen-Büchlein. 165 Schwänke und Schnurren über bayerische Ortsneckereien, Dießen 1911.

*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
°Poppenberg und Lehareut hant dö mehran Bettelleut; aba in Rinn san dö mehran Diab drinn! Lalling DEG48.8451215, 13.1404149
2
Räuber
latro diup 8./9.Jh. StSG. I,162,4 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
die Maiste vnd gröste Dieb leben noch alle vnd ist des raubens noch khein Endt München M48.139686, 11.578889, 1633 OA 100 (1975) 220 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
3
scherzh. (junger) Mann
Der Dieb … (in unbeleidigendem Scherz) junger Mensch, Mann überhaupt“ Schmeller I,480 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Ahd. diob, mhd. diep, -iu- stm., germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 199 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
diαb u.ä., ferner -ei- Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, doib Oberbayern (dazu AM, BUL, OVI), -ui- (LF, RO, TÖL, TS; MAI, PA), -iu- (LF Bavaria I,359 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67. , heute †), -ǖ- (M), dei (WEN).— Akk./Dat.Sg. diαm (GRI, KÖZ).— Pl. wie Sg., auch -(b)m Oberpfalz (dazu BOG, KÖZ, MAL, PA; WUG).
  • Delling I,139 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,479f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 101 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ V,35-37 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

Dos à dos

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 22
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Neutrum 
Bedeutung
best. Tanzfigur
„Rücken an Rücken … auf Bairisch Do-si-do, ist so eine Figur, die auch in der Francaise getanzt wird“ Altb.Heimatp. 66 (2014) Nr.8,14 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Subst. von nhd. dos à dos, frz. Herkunft; vgl. Duden Wb. 851 Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, 6 Bde, Mannheim/Wien/Zürich 1976-81. .
verfasst von: E.F.

Eisenbercht(a), Reiser-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 270
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Kompositum zu: Bercht(a)
Bedeutungen
1
Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Reiserberta Betzenstein PEG49.681125, 11.415129
Eisaberta Schlammersdorf ESB49.8016663, 11.7349318, HuV 17 (1939) 107 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
2
°Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°Nikolaus und sein Gsell d’Reisaberte Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
verfasst von: B.D.I.
Hinweis:
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Fliege

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Wortfamilie: fliegen
Bedeutungen
1
Stubenfliege
wamme o Fliesche erschlägt komme 7 zur Beerdigung [Umlaut], Mömbris AB50.068571, 9.157075 ↗
je fetter die Flieche, je magerer der Hund [Redensart], Mömbris AB50.068571, 9.157075 ↗
besser Fliesche gefonge wie müßig goange [Redensart], Mömbris AB50.068571, 9.157075 ↗
Fleig'n „das viel ältere Wort für Muck'n dürfte Fleig'n sein Raum Unterferrieden Burgthann Altdorf usw“, Penzenhofen LAU49.379600, 11.304916 ↗
Flöing „in unserer Gegend wird die Mücke, Muckn, Mugge als Flöing (Fliege)bezeichnet“ [Umlaut], Leinburg LAU49.451285, 11.306628 ↗
e Fliege Eichelsdorf HAS50.161743, 10.531653 ↗ Reckertshausen HAS50.150385, 10.513643 ↗
er is su leicht wöi a Flöing „er wiegt sehr wenig“ [Umlaut], Leinburg LAU49.451285, 11.306628 ↗
2
Fleischfliege, Schmeißfliege
sur a alda, dicka Fleïg „umschrieben: (nicht wie angegeben)“, Schönwald WUN50.200412, 12.088146 ↗
Fle'i&gn „oder kurz“, Neubau BT50.012954, 11.849389 ↗
Fle'ich Oberweißenbach WUN50.165547, 12.085493 ↗
3
Fliege (in Redensart)
Insekt, Spinne
Den ärgert die Fliegn an der Wänd [Redensart], Heilsbronn AN49.340057, 10.789607 ↗
a Fliech [Redensart], Sparneck HO50.162598, 11.843145 ↗
4
Frau (pejor): untreu
Frau mit ungebührlichem Verhalten
Eine Fliege Gräfenberg FO49.644683, 11.246705 ↗
a fläign Kammerstein RH49.292567, 10.971218 ↗
5
Fleige
aft der hock'n 's wei die Fleig'n „eine in puncto Sexualität freizügige Frau“ [Redensart], Penzenhofen LAU49.379600, 11.304916 ↗
6
Fliege
die senn immg?fall? wie die Fliesch? „vor Hunger“ [Redensart], Großostheim AB49.922561, 9.075326 ↗
7
Ohrfeige
Den wenn i derwisch no kriegt er a Flieng ! Heilsbronn AN49.340057, 10.789607 ↗
8
Stubenfliege ?
die kleinste Flieche hawwe de größte Schdachel [Redensart], Mömbris AB50.068571, 9.157075 ↗
9
kleine Viehbremse
di Fliesche Gailbach AB49.945909, 9.206702 ↗ Haibach AB49.964931, 9.201794 ↗

Heckbär, He(b)-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1125
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
°Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt
d Sau zon Hebean traim Aicha PA48.671978, 13.289834
2
Hoden, Heberlein
Diminutiv  
Bestimmungsw. wohl hecken, vgl. Hecksau ( Ptatscheck Lamm 105 Ptatschek, Maria: Lamm und Kalb. Bezeichnung weiblicher Jungtiere in deutscher Wortgeographie, Gießen 1957. ).
hēbęα (RO, TS; DEG, GRI, PA, VIB, VOF), auch heb-bęα (GRA, PA), hǫi- (LA), hai- (VOF).
  • Fragebögen:
  • W-17/26
verfasst von: J.D.

Kram(b)et(s)beere

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 84f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
Wacholderbeere
verfasst von: A.R.R.

Kranewit(s)beere, -witt(en)-, Kram(b)et(s)-, Kram(el)-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 84f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Wacholderbeere
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken mehrfach, Mittelfranken mehrfach, Schwaben vereinzelt
Kranawittberln „legt man auf die heiße Ofenplatte, sie verbessern die Zimmerluft“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
Kranwidbiarl heȷffent göng anstöckada Krangetn Mittich GRI48.440634, 13.396183
Groflatbeer Obereichstätt EIH48.893115, 11.134165
„mit Früchten … des Wacholders (Kroawittbirl)“ Altnußberg VIT49.0574456, 12.969935, Marzell Volksbot. 59 Marzell, Heinrich: Bayerische Volksbotanik, Nürnberg [1925].

*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil., Oberstudienrat
„Eßt grüne Kramelbir und Binmaln [Kamille], so wird die Pest niederfalln“ Pfaffenreuth NEW49.787653189464, 12.1805690009515, Schönwerth Opf. II,380 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
sint sein früht klain gestalt sam die kranwitper Konrad vM BdN 364,4f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
1 Metzen Cronbitpiern 1634 Eid Alt-Rosenhm 131 Eid, Ludwig: Aus Alt-Rosenheim. Ausgewählte Studien zur Geschichte und Volkskunde für Rosenheim und sein Inntal, Rosenheim 1906.

*1865 Obermoschel/Pfalz, †1936 München; Oberstudiendirektor
Die Beeren, gekaut, als Absud u. Tee, gelten allg. als wirksames Heilmittel, so im Gesamtgeb. v.a. gegen Wassersucht, Magenbeschwerden u.‑krankheiten bei Mensch u. Vieh; sie schützen vor ansteckenden Krankheiten (Oberbayern, Oberpfalz, Mittelfranken; Bayerischer Wald49.008003, 13.309785 Friedl Hausmittel 25, 88 461 Haus- und Sympathiemittel, ges. von Paul Friedl, Rosenheim 1976.

*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller
; vgl. Stadlbauer Heilpflanzen Opf. 120 Stadlbauer, Ferdinand: „Reibet die Fußsohlen mit weißem Senf ...“ Heilpflanzen in der Oberpfalz, Regensburg 1979.

*1922 Waldmünchen, †1993 Bamberg; Dr.med., Medizinaldirektor
), vor Gelbsucht (Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353 Schönwerth Opf. III,255 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
). Die in Essig gekochten Beeren werden bei Kopfweh über die Stirne gelegt Höfler Volksmed. 124 Höfler, Max: Volksmedizin und Aberglaube in Oberbayerns Gegenwart und Vergangenheit, München 1888 (Neudr. Walluf-Nendeln 1976).

*1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
.– Am Martinstag (11. November) od. am Vorabend macht der Dorfhirt mit Wacholdersträußen die Runde bei den Hütbauern u. wünscht u.a.: So voi Krowitzbirl So voi Ochs’n und Stirl Altnußberg VIT49.0574456, 12.969935, Bayerld 27 (1916) 204 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990. ; So viel Krametsbia, so viel Kälberküah! … Nun erhält die Bäuerin den blaubeerigen Krametsbusch in die Hand“ SR, Schlicht Bayer.Ld 514 Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).

*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
.– „Wenn gedroschen wird, so muß man unter dem Dreschen Wacholderbeeren in die Maschine lassen. Hierdurch kann man dem Bilmesschneider sein schädliches Handwerk vertreiben“ Mockersdorf KEM49.833767, 11.830776, Oberpfalz 7 (1913) 235 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. .– Lit.: Stadlbauer Heilpflanzen Opf. 119-121 Stadlbauer, Ferdinand: „Reibet die Fußsohlen mit weißem Senf ...“ Heilpflanzen in der Oberpfalz, Regensburg 1979.

*1922 Waldmünchen, †1993 Bamberg; Dr.med., Medizinaldirektor
2
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
a Krawatböl Kirchberg REG48.8999367, 13.1832566
Krampetsbirla Postbauer NM49.3030329, 11.3507199, Preinl Neumarkt 46 Preinl, Kurt: Lexikographische Dialektuntersuchungen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Ex.masch. Erlangen 1984.

*1957 Parsberg
  • Schmeller I,1371 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1064 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. IV,677 (Krammet-) Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1468 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB V,2043 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. I,1710 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Gl.Wb. 344 Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
  • Kollmer II,174 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Konrad nördl.Opf. 50 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
verfasst von: A.R.R.
Hinweis:
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.

L-m-a-A-Gefühl

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Substantiv
Wortfamilie: fühlen
Bedeutung
1
Gleichgültigkeit
Empfindung/Ausdruck der Empfindung
L. m. a. A-Gfiehl „mir ist alles egal“, Ramsenthal BT50.006660, 11.595922 ↗

Pawlatsche, Pab(a)latsche, -asche

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1530f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Gestell, Gerüst od. Hütte aus Brettern
1a
Gestell, Gerüst
auf der Dult hams’ a große Bawerlatschn aufgstellt Passau PA48.567378, 13.431710
Der Soldat schlaͤft auf einer Bawalatschn Delling I,60 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
Ös Häusl stöiht no … a Babalatschn is frali nimma dro Amberg AM49.445718, 11.852457, Niebler Mutterspr. 45 Niebler, Wenzl: Muttersprache, Mutterlaut. Heitere gereimte Geschichten, Kallmünz [1958].

*1873 Amberg, †1959 ebd.; Oberlehrer
In heutiger Mda. meist abwertend wackliges, schiefes Gestell
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°wos haoust denn daou für a Bawalatschn z’sammbaut? nördliche Oberpfalz
Ea lekt iiwa zwou Khej a boa Breeda driiwa, woar a richtiga Bowalàsschn woa dees Arzberg WUN50.0567356, 12.1859087, Küpper Bayerns Mda. 152 Bayerns Mundarten. Dialektproben mit Kommentaren und einer Einführung in die Verbreitung und Verwendung des Dialekts in Bayern, hg. von Wolfgang Küpper, München 1991.
die Pablatschn „baufälliges Brettergerüst“ Winkler Heimatspr. 40 Winkler, Karl: Heimatsprachkunde des Altbayerisch-Oberpfälzischen, Kallmünz 1936.

*1891 Regenstauf R, †1961 Amberg; Rektor
1b
baufällige Hütte
a Bawalatschn Donaustauf R49.0298076, 12.2076091
die ganz Bawalatschn is ei(n)gfalln Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440, Oberpfalz 24 (1930) 230 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Die Páblátschen „verächtlich: jedes unförmliche hölzerne Gebäude“ Schmeller I,377 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1c
Stangengestell als Trockenvorrichtung über Herd od. Ofen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°a Babblasch „Gestell überm Leimofen des Schreiners zum Trocknen der vorgearbeiteten Holzteile“ Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
°Bawaratschn Holztrockenanlage über dem Herd Vornbach PA48.4868087, 13.4361689
1d
übertr. wackelige, schwankende Sache
°Bappalatsche „wackliger Gegenstand“ Regensburg R49.013904, 12.100040
Du brauchst an goutn Strieck zon Reutln, naou hölt as Woldhaa … und du brauchst niat … denkn, daaß da die ganz Bowerlaatschn oierrutscht Schemm Stoagaß 100 Schemm, Otto: Stoagaß Nummera 17. Erinnerungen an eine Kindheit, Hof 1980.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
2
Altane, balkonartiger Umgang
°Bawalatschn Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
die Powaláatschn „der offene, durch eine hölzerne Brüstung abgeschlossene Gang am Obergeschoß des Wohnhauses“ Singer Arzbg.Wb. 178 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
3
von Menschen
3a
Mensch von großer Körperlänge
bạwαlạ̄dšn „überlanger Mensch“ nach Denz Windisch-Eschenbach 212 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
3b
abwertend alte, häßliche Frau
Bawalaatsch’n „Schimpfname für eine alte, unansehnliche Frauensperson“ Braun Gr.Wb. 42 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
Aus tschech. pavlač ‘balkonartiger Gang’; Delling I,60 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
.
bạwαlạ̄́dšn u.ä. Oberpfalz (dazu M; DGF, PA) vereinz. -dše (M; R), -ạ̄́dš (CHA), ‑ạ́ʃ̌n (WUN), bạpαlạ̄́dšn (R), bowa- (WUN), bạwαrạ̄́dšn (PA), bạplạ̄š (EBE).
  • Delling I,60 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,377 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,738-740 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,149 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Braun Gr.Wb. 42 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 212 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Singer Arzbg.Wb. 178 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
verfasst von: A.R.R.

Pfinsta, Pfinz(t)a

Wörterbuch:
Bedeutung
Donnerstag

Pflaum1, Fl-, -me

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 619f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Femininum, 
Neutrum 
Bedeutungen
1
Flaumfeder(n)
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
d Flama Haunswies AIC48.4550232, 11.0053995
da Pflam Frauenau REG48.9896233, 13.3009875
d’Flam Kareth R49.050572, 12.091605
Dampfnudeln – a [auch] wie a Pflaum Müller Lieder 163 Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.

Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
kaam hom’s iahran Pflaam valoan, hom’s midgöih möin aaf Genshoud hindi Schwabenländer Woldnoo 24 Schwabenländer, Sepp: Wou d’Woldnoo rauscht. Mundartgedichte, Weiden [1984].

*1911 Premenreuth NEW, †1989 Neuhaus NEW; Maurer
federn, pflaumb, pettgewandt 1518 Urk.Juden Rgbg 349 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
auch Federfahne
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Flamm, Pflamm Aichkirchen PAR49.009520, 11.756403
2
feines, spärliches Haar
2a
(erstes) dünnes Barthaar
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, Oberfranken vereinzelt
den san gråd t Flamma kwaksn Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
weg’n dö boa Bflam, dö ka ma mit’n Flädawisch z’sammkihrn Simbach PAN48.267054, 13.025393
dea mid sain Pflam im Ksicht, mia wois niad, weans Fedan oda Hoa Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
Flaam „erste Barthaare bei Buben“ Christl Aichacher Wb. 138 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
Hàst ittəmàl ə~n Bàrt, no~ gràd ən étlə Pflámlen Mittenwald GAP47.4429543, 11.2655684, Schmeller I,450 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auch spärlicher Haarwuchs
dea hot an Pflam am Kopf „hat wenig Haare“ Tittling PA48.7278412, 13.3806245
Weiches Haar
Pflam Gleiritsch OVI49.4974303, 12.3152879
Flam Rasp Bgdn.Mda. 53 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
2b
erste Schamhaare bei Mädchen
Flaam „erste Schamhaare bei Mädchen“ Christl Aichacher Wb. 138 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
2c
Wimper
Pflam Zell EG48.493134, 12.760691, DWA XX,18 Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.
3
Lockeres, Flaumiges
3a
weicher Schnee
Niederbayern vereinzelt
Flam Lindberg REG49.034235, 13.252886
scho überziagn si d’ Dächer mit’n weißen Flam HuV 13 (1935) 310 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
3b
Schaum
„Das Bier auf der Kühle bekömmt einen starken Pflaum (Schaum)“ Scharl Braunbier 106 Scharl, Benno: Beschreibung der Braunbier-Brauerey, München 1814.
3c
von Pflanzen
3cα
Großer Geißbart (Aruncus silvester)
Flam Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926, Marzell Pfln. I,455 Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.

*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil., Oberstudienrat
3cβ
Schilf (Phragmites communis)
Pflaum Murnau WM47.678522, 11.204120, Marzell Pfln. III, 698 Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.

*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil., Oberstudienrat
3cγ
Gras im Hochgebirge
„da ist der ganze Flam reingefegt vom Wild“ Ramsau BGD47.574788, 12.865494, Bergheimat 10 (1930) 23 Bergheimat (Beil. z. Berchtesgadener Anzeiger), 1921-67.
3cδ
Samenkugel des Löwenzahns
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Flam Eurasburg FDB48.3343673, 11.0832728
4
(sanft geneigter) Hang
Flam Rasp Bgdn.Mda. 53 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
Ortsneckerei:
Gera [Gerner] Pfleim … weis’ so viele Pfleim drin ham 2.H.19.Jh. Helm Mda.Bgdn.Ld 26 Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.

Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
Ahd. pflûm-, mhd. pflûme swf., aus lat. pluma; Pfeifer Et.Wb. 351 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
(b)vlạ̄m, daneben -ạ-, vereinz. -o- (WM), (b)vlạ̄mα, -ạ- (AIC, SOB; ) u. in Anlehnung an Schriftspr. (b)vlaum, auch bvlau (WEG).— Pl. gleichl. (RO; GRI, PA, PAN, WOS), vereinz. (IN), bvlaim (BGD).— Dim. bvlạml, (PA).— Genus M., als F. soweit angegeben (einschl. der Formen mit ) (AIC, SOB, WOR; PA; R; , dazu N. (NAB).
  • Schmeller I,450 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,76f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1060 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,1197f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. IV,333 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB III,1735f., VII,1729f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,188 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,257 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Christl Aichacher Wb. 138 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Braun Gr.Wb. 459 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Rasp Bgdn.Mda. 53 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • S-6N22
verfasst von: J.D.

pflaumig, -icht, fl-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 624
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
mit Flaumfedern
pflamö san „mit Flaumfedern“ Aicha PA48.671978, 13.289834
2
mit erstem dünnen Bartwuchs
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt
flamat Lauterbach REH50.205541, 12.145207
Is a Mo no jung und pflamö Ponzauner Bei uns dahoam 110 Ponzauner, Wigg: Bei uns dahoam. Niederbayerisch im Reim, Simbach am Inn 1979.

eigentlich Gruber, Ludwig, *1922 Niedernkirchen EG, †2005 ebd.; Landwirt
3
locker, weich, leicht
°Niederbayern mehrfach, Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt
°dös Brot schmöckt ma, wei’s so pflamö is Wimm PAN48.505056, 12.333970
Des Bétt is pflāme! Federholzner Wb.ndb.Mda. 74 Federholzner, Max: Wörterbuch der altbayerischen speziell: niederbayerischen Mundart, hs. München 1944.

*1855 Arnstorf EG, †1937 Dorfen ED; Notariatsoberinspektor
pflámi’ „locker (von Mehlspeisen)“ Schmeller I,450 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
treib ein Viertung … Butter/ oder… schoͤnes frisches Schmaltz pflaumig ab Hagger Kochb. IV,2,61 Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.

*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
auch schön schäumend
pflami eischenkn „mit einer breiten Schaumschicht“ Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
(b)flạ̄mi u.ä., vereinz. -ạ- (ED, M), -αd (NEW, OVI; REH).
  • Schmeller I,450 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,79 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1061 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. IV,334 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB III,1736f., VII,1732 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Braun Gr.Wb. 459 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • S-6N22
verfasst von: J.D.

Pläppe, -e-, -a-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1014f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
(abwertend) Mund, Mundpartie
1a
(auffälliger) Mund
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°hat der a große Blebbm! Münsing WOR47.90289, 11.3694069
In festen Fügungen:
die Pläppe halten u.ä. schweigen °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°hold denna du amol dei Bläbbm! Brennberg R49.0699652, 12.3969462

Eine Pläppe (an- / her- / hin)machen u.ä. weinerlich, mürrisch, trotzig schauen °Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°s Dirndl furcht si, weis scho Blabm macht Fischbachau MB47.7195927, 11.9517515
°der Bua macht heit a Plappn her „schaut weinerlich“ Bonbruck VIB48.4063569, 12.3951838

Die Pläppe hängen lassen u.ä. den Mund verziehen, traurig od. mürrisch schauen °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°der laßt sei Blebbm hänga Dietkirchen NM49.2917801, 11.58445
plępm rāheŋkxn lǫʃn „betrübt sein“ nach Schweizer Dießner Wb. 150 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.

*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil., Germanist, Volkskundler

Oan d’Blebbm anhängen beschimpfen Partenkirchen GAP47.492704, 11.094968

°Muaßt dei Blabbn iwaråi drinhåm? „dich überall einmischen“ Fahlenbach PAF48.6332484, 11.5723698
1b
(auffällige) Lippe, Unterlippe
°Oberbayern mehrfach (v.a. W), °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Blettrle [Bläschen] auf dr Bleppa Peiting SOG47.795462, 10.9235088
Blappn herunterhängende, große Unterlippe Regensburg R49.013904, 12.100040
plępm „Lippe (grober Ausdruck)“ nach Schweizer Dießner Wb. 150 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.

*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil., Germanist, Volkskundler
1c
breites Gesicht
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
a Bleppm Schrobenhausen SOB48.5613407, 11.2654488
1d
Zunge
°die Bleabm Münsing WOR47.90289, 11.3694069
2
abwertend von weiblichen Personen
2a
schwatzhafte Frau
°Oberbayern vereinzelt
°wia kannst denn du dös dera Bläbbn verzähln? Wackersberg TÖL47.734136, 11.540953
2b
schlecht gelaunte Frau
°di alte Pleppn! „Frau mit grantigem Gesicht“ Garmisch-Partenkirchen GAP47.4938359, 11.103992
2c
Frau mit breitem Gesicht
die Bläbbena „breitgesichtige Frau“ Helm Mda.Bgdn.Ld 32 Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.

Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
3
Ausschlag
°Bläbbn „größere Fläche Ausschlag“ Ramsau BGD47.574788, 12.865494
die Bläbbena „Ausschlag, eiternde Wunde“ Helm Mda.Bgdn.Ld 32 Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.

Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
Onomat. Bildung zur selben Wz. wie plappern; vgl. WBÖ III,362 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
blępm, auch (GAP, LL, SOG, WM; FDB), daneben blạpm Oberbayern (dazu AM, BUL), -å- u.ä. (M, TÖL, WM, WOR; VIB; BEI, CHA, OVI, ROD, TIR), ferner blę̄(b)m u.ä. (DAH, GAP, LL, TÖL; KEH, KÖZ; AM, KEM, NAB, NM), -ạ̄- (DAH, MB; EIH; FDB, ND), -ǭ- Niederbayern (dazu , SOB, WOR; CHA, OVI, R), -ęα- (EBE, LL, WOR), wohl blępmα (BGD).
  • WBÖ III,361f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,408. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Rasp Bgdn.Mda. 29 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • W-29/37, 30/14
verfasst von: A.R.R.

Portal

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1694f.
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutung
Kirchenportal, -vorraum
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°Boachdoi „Vorhalle der Kirche“ Tittmoning LF48.0621714, 12.7676484
bårdǫi Flintsbach RO47.7259879, 12.1229121, nach Maier südmbair.Mda. 200 Maier, Gerhard: Die südmittelbairischen Mundarten zwischen Isar und Inn (Oberbayern), Bamberg 1966.

*1939 Schröding ED; Dr.phil., Studiendirektor
dan das Tach uf das Porthall und anderen mehr Kapfelberg KEH48.9312862, 11.9839059, 1643 Wagner Kapfelbg u. Poikam 376 Wagner, Hans: Weinberg und Steinbruch des Herrn. Geschichte der Pfarrgemeinden Kapfelberg und Poikam, Kapfelberg 1985.

Kapfelberg, Poikam KEH
Mhd. portâl, aus mlat. portale; Kluge-Seebold 713 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
(α)dǭl, -å̄l, -ǫi, bå- u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu FDB), auch (x)dēln (TS), -ęi (RO, WS), bǫαxdǫi(n) (, LF, båʃ̌tǫin (AIB), bǫαdǫα (VOF).
  • WBÖ III,640 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1300 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. II,532 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,2004 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,805f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,286 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: J.D.

Samstag, Sans-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1064f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Samstag
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
Sonsta Mittenkirchen MB47.86990871907107, 11.894912049487479
ön Samsta wiad boid Feirambt wean Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
Sånsba Artelshofen HEB49.5735676, 11.4968896
Übahaupts an koan Samschtag an Mist fahr’n, sinscht hagelt’s Thoma Werke VI,409 (Wittiber) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
an dem samzetag Pfründe Geisenfd 428 Pfründe-Ordnung des vormaligen Klosters Geisenfeld. Aus dem XIII. Jahrhundert, in: QE I,413-441.

Geisenfeld PAF
an sanstztag nach Georgii Freising FS48.402335, 11.741887, 1448 Sammelbl.HV.Frsg 11 (1918) 85 Sammelblatt des Historischen Vereins Freising, 1893ff.
Phras.:
blinder Samstag Werktag vor einem Feiertag °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°blinder Samstag Thanning WOR47.9227532, 11.5348463

Samstag läuten „den Sonntag am Vorabend einläuten“ Haslach TS47.860081, 12.625661

„Der Bauer stirbt … legt … sich auf den ‘langen Samstag’ Hager-Heyn Liab 131 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.

Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist

°Bei dem is allweil gern Samstag „er räumt nicht nur gern den Hof auf, sondern läßt auch gern etwas mitgehen“ Walleshausen LL48.1509356, 10.977846

Sie leb’n wahrhafti af der Welt Von Samsta af’n Sunnta [sorglos dahin] Müller Lieder 92 Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.

Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
Name für ein Kalb, das am Samstag geboren ist, südliches Oberbayern, Dt.Gaue 41 (1949) 27 Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
Als Diminutiv  
2
best. Samstag im Kalenderjahr
2a
letzter Samstag im Fasching, in
Phras.:
(ge)schmalziger /-ener Samstag u.ä. °Oberbayern vielfach (v.a. W), °Schwaben vielfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
am schmolzana Samsta bacht ma Khüachln Partenkirchen GAP47.492704, 11.094968
dr schmåizi Såmsda „an dem man Schweine schlachtet“ Derching FDB48.408873, 10.963980
Am gschmalzna Samsta’ gibt’s besonders fette Dampfnudeln Bauer Oldinger Jahr 42 Bauer, Therese: Das Oldinger Jahr. Brauch und Sitte im Bauernstand, Erfurt 1944.

*1893 München, †1968 Mittenwald GAP; Schriftstellerin. Mundart von Peißenberg WM

am mitwoch vor dem schmalzigen sambstag 1600 MHStA Kloster Frauenchiemsee Amtsbücher und Akten 14,fol.7r Hauptstaatsarchiv München

Schmotziger Samstag
°schmåziger Samsta Polling WM47.8113117, 11.1330907
„Am schmotzigen Samstag wurden Schmalznudeln, Kücheln und Krapfen gebacken“ Christl Aichacher Wb. 30 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL

Schmieriger Samstag °Oberbayern vereinzelt:
°da schmiari Samsda Fahlenbach PAF48.6332484, 11.5723698

°Foasta Samsta Bayrischzell MB47.6737001, 12.0148837

Rußiger Samstag °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°ruaßiga Samsda Holzhausen VIB48.435042, 12.284031
„Der ruaßige Samsta war der Narrentag der Kinder“ Altb.Heimatp. 10 (1958) Nr.7,9 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.

Pflaumiger Samstag °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°pflamig Samståg Marktschellenberg BGD47.696036, 13.0462546

°Der narrisch Samstag Kirchberg PAN48.285957, 13.016266

°Damischer Samstag Schönbrunn LA48.549821, 12.184938

„der fidele Samstag Leizachtal 224 Das Leizachtal. Ein Heimatbuch, o.O. [1913].

Galter Samstag
°golder Samsta Fischbachau MB47.7195927, 11.9517515
2b
von weiteren best. Samstagen, in
Phras.:
goldener / güldener Samstag
2bα
jeder der drei od. vier aufeinanderfolgenden Samstage nach dem Tag des hl. Michael (29. September )
°südöstliches Oberbayern vielfach, °Niederbayern vereinzelt:
dö goidan Samsta „vor Kirchweih“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
„an den 3 … goidαn såmstα, den ersten drei Samstagen im Oktober, können Ablässe gewonnen werden“ nach Brünner Samerbg 152 Brünner, Marianne: Mundart und Wortgut des Samerberggebietes, Diss.masch. München 1955.

*1925 Aschaffenburg, †2016; Studiendirektorin

„Die vier Samstage nach dem Michaelifeste heißen die goldenen Samstage Delling II,120 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker

Die guldene dreÿ Sambstag wür sie nennen Stubenberg PAN48.3099545, 13.0724399, 1796 Lenglachner Gesängerb. I,345 Lenglachner, Phillipp: Gesänger Buch, Bd I: Der erste Theill worinnen die Geistlichen Gesänger zu finden seind, Bd II: Der zweÿte Theill Worinnen! Die weltliche Gesänger zu finden seind, transkribiert von Willibald Ernst, hg. von Gabriele Wolf und Willibald Ernst, München 2014-17.

Stubenberg PAN 1796. *1769 Weng/Oberösterreich, †1823 Thal PAN; Lumpensammler, Volksliedsammler
2bβ
Samstag im Advent
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°die güldenen Samstage „vier Samstage vor Weihnachten“ Limbach PA48.605053, 13.457114
„Die drei Samstäge im Advent heißen die goldenen Samstäge Leoprechting Lechrain 153 Leoprechting, Karl v.: Aus dem Lechrain. Zur deutschen Sitten- und Sagenkunde, München 1855.

*1818 Mannheim, †1864 Leoprechting AÖ; Volkskundler
såm(b)sdα, -dǭg, -dǭx, -di u.ä., daneben såum(b)s- (AIC; FDB, ND), såm(b)š- u.ä. (DAH, SOB, SOG, STA), såmsbα (AM, SUL), såmbšα (RO), ferner sån(d)sdα, -dǭg Oberbayern (v.a. SO), sån(d)sbα (AM, ESB, SUL; PEG; HEB), sån(d)šα (RO; SUL), sạmsdα (ESB).
  • DWA V[,K.11] Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.
  • Kranzmayer Wochentage 57-60, 82f., K.10. Kranzmayer, Eberhard: Die Namen der Wochentage in den Mundarten von Bayern und Österreich, Wien/München 1929.
  • Delling II,120 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Hässlein Nürnbg.Id. 112 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,438, 896, II,282f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 199, 221, 258, 489f., 509 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ IV,336-343 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

Spei(b)teufel

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1627f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
von Menschen
1a
jmd, der spuckt od. sich erbricht
1aα
jmd, der gerne spuckt, v.a. Kind
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°er is a Speiteufi „hat eine feuchte Aussprache“ Halfing RO47.9500426, 12.2765095
°Speiteifal „Kind, das andere anspuckt“ Laaber PAR49.067975, 11.882288
1aβ
Kind, das sich erbricht
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
a Speidöifö Bogen BOG48.909699, 12.692232
1b
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°der alte Speibteifi mit ihra bösn Goschn Ismaning M48.2242434, 11.6715263
Richti konn mas dem Speiteifi nia nit macha! Zierer-Steinmüller Bäuerinnen 6 Zierer-Steinmüller, Maria: Die Bäuerinnen vom Waldeckhof: Roman, Stuttgart 1936.
1c
Verleumder
Speibteufö Drachselsried VIT49.1073441, 13.011453
Der Speibteufel „Person, die Böses einflüstert; Ohrenbläser“ Schmeller II,654 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1d
Speiteifi jähzorniger Mensch Erling STA47.9671746, 11.184498
2
Pilz
2a
Speitäubling (Russula emetica)
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt
°Spaitaifi „roter Täubling, scharf schmeckend“ Obernried CHA49.3119894, 12.6667792
Schbaidaife Spr.Rupertiwinkel 78 „So wead gredd“. Bairische Sprache, gesammelt im Rupertiwinkel, hg. vom Verein Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau e.V., Laufen 32008.
2b
wohl Birken- od. Tannenreizker (Lactarius torminosus od. turpis)
°Speiteufel Heilbrunn TÖL47.745551, 11.459803
2c
Fliegenpilz (Amanita muscaria)
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Speiteifl Lauterhofen NM49.368761, 11.6039669
2d
Gallenröhrling (Boletus felleus)
°Speiteufel Schrobenhausen SOB48.5613407, 11.2654488
2e
Satanspilz (Boletus Satanas)
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Speiteifl Regensburg R49.013904, 12.100040
2f
Stäubling (Lycoperdon)
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°„der Bovist, von den Kindern Schbeideifl genannt“ Oberwildenau NEW49.5996702, 12.1234046
3
wohl Schaum der Wiesenschaumzikade
°Speideifl „Schaum an Gräsern, von Insekten verursacht“ Marchaney TIR49.85834, 12.4248452
4
Traufe an der Dachrinne
°Speideifl „Traufe an Dachrinne“ Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
5
Gegenstand, der Feuer von sich gibt od. knallt, Feuerwaffe
5a
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°Speibdeifi „Knallerbsen“ Rettenbach WS48.026887, 12.092870
a Schbeibdeifö „Knallfrosch“ Heilbrunn BOG49.046688, 12.565784
°Speideifl „mit Papier umwickelter Schwamm“ Sulzkirchen BEI49.168396, 11.357339
Starlkobeln voll Wagnschmier … als Speibteufl … [spien] das Feuer beim Loch heraus“ Gerauer Bauerntisch 99 Gerauer, Josef: Rund um den Bauerntisch, Passau [1955].

*1904 Mittich GRI, †1992 Karpfham GRI; Pfarrer
Der Speibteufel „feuchtes Pulver, das angezündet wird“ Schmeller II,654 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Phras.:
„die Wirthschaft mit der sog. Schwandorfer Rede, welche wie ein Speiteufel an der Schwelle der Landtagswahlen von 1869 aufpuffte [große Aufregung hervorrief]“ Donau-Ztg 84 (1874) Nr.18[,1] Donau-Zeitung, 1847-1953.
übertr. große Aufregung
„Vor einigen Tagen sey … auf einmal der Speiteufel [große Aufregung] losgegangen“ Rottaler Bote 3 (1873) Nr.88[,2] Rottaler Bote. Pfarrkirchener Tag- und Anzeigeblatt, Pfarrkirchen 1871-1936.
5b
Wunderkerze
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Speiduife „Sternwerfer am Christbaum“ Grafenried VIT49.0956993, 13.0114733
5c
Streichholz, das Funken versprüht
°Hans, nimm dei Schachtala Schbeideifala mid! „Zündholzer, die Funken versprühen“ Wiefelsdorf BUL49.279512, 12.0765902
5d
Minenwerfer
„Deckwörter … daß der Speiteufel (feindliche Minenwerfer) wieder verlaust (stark besetzt) sei“ Kgl.-Bayer. Reserve-Feldartillerie-Reg. Nr.5 60f. Guttenberg, Erich v. u. Georg Meyer-Erlach: Das Königlich-Bayerische Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 5. Nach den amtl. Kriegstagebüchern u. Aufzeichn. von Kameraden, hg. von d. Vereinigung ehemaliger Angehöriger d. Bayer. Res.-Feldart.-Rgts. Nr. 5, München 1938.
6
best. Kreisel
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Speibdeifö Neukirchen a.Inn PA48.517592, 13.370333
Speiteife Appertshofen IN48.871041, 11.463373, DWA I,26 Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.
7
Husten- od. Brechreiz
°Oberbayern vereinzelt
°heit hab i an Speideifi Teisendorf LF47.849038, 12.8218357
  • Schmeller I,590, II,654 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ V,15 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: J.D.
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taube Fliege

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Wortfamilie: fliegentaub
Bedeutung
1
kleine Viehbremse
? dāwi flīsche Straßbessenbach AB49.962770, 9.246397 ↗
Di dawe Fliesche „(taube)“, Edelbach AB50.109870, 9.292660 ↗
d? tāb? Flieg Heinrichsthal AB50.070819, 9.343278 ↗
Hinweis:
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Tête-à-Têtchen

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Wortfamilie: Tête-à-Tête
Bedeutung
1
vergnügliche Zusammenkunft
Fest und Spiel/Kurzweil u. Unterhaltung (Jahrmarkt, Zirkus etc.)
Gestern ham mer ä Dättje gemacht [Umschrift unsicher], Mömbris AB50.068571, 9.157075 ↗

Thomas, Thama, Tham(a)l, Thomal

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1649f.
Bedeutungen
1
Apostel (urspr. Fest 21. Dezember)
Phras.:
ungläubiger Thomas … jemand, der … bevor er glaubt, unbedingt selbst nachprüfen muß, was man ihm gesagt hat“ nördliche Oberpfalz, Oberpfalz 78 (1990) 194 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.

°Da Helmut haout g’schaut wöi da unglaibiche Thomas [ungläubig geschaut] Kraus lusti 66 Kraus, Wolf: A weng lusti – A weng b’sinnli. Gsaangla und G’schicht’n aas’m Stawold, 3Pressath o.J.

*1920 Boxdorf NEW, †2005 Pullenreuth KEM; Polier

I woöt, i wa nöt dabai gwön wia da Damal „ich wollte, ich wüßte von der Geschichte nichts“ Aicha PA48.671978, 13.289834

Deifö Dåma! „harmloser Fluch“ Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894

Reim:
°bumbumbum Zipföhaum, Dåmal wejs gårnöd glaum Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
Die Thomasnacht ist eine Rauhnacht ( Schönwerth Leseb. 157 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
) u. gilt auch als Losnacht ( löseln), in der Blei gegossen wird Oberbayern, Oberpfalz (dazu PA, PAN; SEL; FDB). °„Heiratslustige Mädchen können ihren künftigen Hochzeiter im Traum sehen, wenn sie um Mitternacht auf ihrem Strohsack hüpfen und rufen: Strouhsog, i tritt de, heilega Thomas, i bitt de, zoagma an Dram mein herzliabstn Mann! Weildorf LF47.8621034, 12.8704606, od. Bötståd i trit dö, Dåmal i bid dö, låß mia r erschain den Herzliabstn main! Rottal  48.431054, 12.852333. „Auch die Frage nach dem zukünftigen Dienstplatz wurde … beantwortet. Dazu mußte die Magd um die mitternächtliche Stunde in den Obstgarten gehen, einen dünnen Kriachbomm schütteln und dabei rufen: Doumas, i bidd di, Bemmla i schiddl di, Hundla etz bell, wo na muaß i an d’Stell. Die Himmelsrichtung, in der daraufhin ein Hund bellte, war auch die des nächsten Dienstplatzes“ Wölzmüller Lechrainer 48 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.

*1956 Prittriching LL
;– zu weiteren Losbräuchen vgl. Hager-Heyn Drudenhax 57-61 Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.

Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist
, Wuttke Volksabergl. 233, 238 Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925. .– In da Thomasnacht, da derf niat gspunna werdn, sunst passiert wos Steinlohe WÜM49.4497501, 12.6470064, Oberpfalz 70 (1982) 355 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. .– „So viele Eier die Hühner am Thomastag legen, so viel Unglück im nächsten Jahr“ Waldkirch VOH49.724108, 12.385068.– „Der Tag, an dem im Bayer. Wald der Weihnachterer [Weihnachtssau] sein Leben lassen muss, ist der Thomastag … darum der Spruch: Dös war dennerst zum Teufel schelt’n, wenn’s eahm am Thomastag d’Sau stehl’n tat’n Schlicht Bayer.Ld (Straubing 1927) 517 Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).

*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
.– Da der (Sankt-)Thomastag der Tag der Wintersonnenwende ist, heißt es: Da dum e drãnt an dox um e Funk Irgertshm 14 Funk, Petronilla: Irgertsheim. Geschichtlich-volkskundlicher Überblick und Untersuchung mundartlichen Lautbestandes, Diss.masch. München 1957.

*1923 Irgertsheim IN
.
2
Schreckgestalt, die am (Vor-)Abend des 21. Dezember von Haus zu Haus zieht, um unartige Kinder zu bestrafen, nur in
Phras.:
blutiger Thomas °Niederbayern mehrfach:
da bluadö Damal Plattling DEG48.7772562, 12.8750665

„„recht seltsame Dinge … vom blutigen Thomas, der ein mit Blut besudeltes Bein zur Tür hereinstreckt““ Peinkofer Werke II,132 Peinkofer, Max: Werke, 3 Bde, Passau 1977-82.

*1891 Tittling PA, †1963 Zwiesel REG; Schulleiter, Schriftsteller


da Tamal mitm bluatönga Haxn Bischofsmais REG48.918027, 13.081500

Glüadi Tamal Schöfweg GRA48.8395213, 13.2296061

Thomas mit dem Hammer / Hammer mit dem Thomas °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt:
°da Dama mitn Hamma Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102

Thamer mit dem Hammer … ein wilder Bursche, der, oft einen Metzgerschurz umgebunden, mit einem Schmiedehammer an die Fenster klopft und den Kindern droht, ihnen auf die Köpfe zu schlagen“ Dittrich Kinder 201 Dittrich, Paula: Kinder, Nachbarn und andere Leut, Regensburg 1992.

*1911 Kötzting

Reime
Da Dàmà mit n Hàmà schlagt s Wâwerl âm Kopf, Sagt s Wâwerl zin Dàmà: du knipfata Knopf Furth CHA49.308165, 12.8452877, Brunner Heimatb.CHA 167 Brunner, Johann: Heimatbuch des bayerischen Bezirksamtes Cham, München [1922].
Da Thama midn Hamma spird d’Moidlar in Kamma und d’Boumar ins Haus, nau kummas widar aus Rötz WÜM49.341854, 12.5319894, Schönwerth Leseb. 172 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
, ähnlich ROD
Da Damma midm Hamma treibt d’Moidla aas da Kamma, spirrt d’Boubma in d’Hennaschteich. Kinda, drum bessats eich! mittlere Oberpfalz, Oberpfalz 67 (1979) 353 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Spruch
Ich bin der Thomas von Aquin, in mei’m Sackl hon I mein’ Hammer drin Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388, Bayer.Heimatschutz 30 (1934) 19 Bayerischer Heimatschutz. Monatsschrift des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München, 1912-36.
3
Vorn.: Domas, Dåma, Daml, Damal, ferner Dåm (PA), Dåuma (NEW; FDB), Domerl (FFB; SR), Damala (FDB), Domai (BGD), Domi (BGD)
Reim:
Toma, des is a Noma! Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
4
einfältiger, unbeholfener Mensch
Diminutiv  
meist als Maskulinum 
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°a so a Damerl – mit dem hamms so wos macha könna! Ismaning M48.2242434, 11.6715263
°die is a richtigs Damerl Pemfling CHA49.2653429, 12.61139
Thamerl … Einfaltspinsel“ Stemplinger Altbayern 68 Stemplinger, Eduard: Wir Altbayern, München 1946.

*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil., Oberstudiendirektor
  • WBÖ V,146-148 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: M.S.
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vis à vis

Wörterbuch:
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Wortart: Adverb
Bedeutung
1
gegenüber
wiesawie „gegenüber“, Kühlenfels BT49.734415, 11.420263 ↗
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Weizene B.

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Wortart: Lexikalisierte
Wortfamilie: Weizen
Bedeutung
1
Omelett
wässene B „weizene“, Fellen MSP50.153144, 9.590112 ↗

Zwetschgentauch, Zwesch(b)en-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1354
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
(dünnes) Kompott aus meist getrockneten Zwetschgen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vereinzelt
°Zwäschndauch Pörnbach PAF48.6160194, 11.4608309
°heut gibt’s Rohrnudln mit Zwetschgntauch Kirchberg REG48.8999367, 13.1832566
Zweschbmdauch „aus gedörrten Zwetschgen“ Sojer Ruhpoldinger Mda. 43 Sojer, Georg u.a.: 1500 Wörter Ruhpoldinger Mundart, Ruhpolding 2008.

*1925 Ruhpolding TS
verfasst von: A.S.H.
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-a

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 3f.
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A

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Link zum PDF: Band 1, Spalte 1
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a-

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Link zum PDF: Band 1, Spalte 3
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a1

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a2

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Link zum PDF: Band 1, Spalte 3
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A-a

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à la bonne heure

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à quatre

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à tout prix

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B

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Beuf à là mode

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Boeuf à la mode

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Char à bancs

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Link zum PDF: Band 3, Spalte 905
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Fliege

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vis-à-vis

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