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KathreinstagLeizachtal220Das Leizachtal. Ein Heimatbuch, o.O. [1913].
also daz man in all jar ein guͦt mal davon geben sol an sant Gatrein tag an meins vater jartag1380Urk.Heiliggeistsp.Mchn196Die Urkunden des Heiliggeistspitals in München. 1250-1500, bearb. von Hubert Vogel, München 1960.
Literatur
WBÖIV,243Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
am Michastog„29. September“WalkertshofenDAH48.323753, 11.293364
MichltogWutschdorfAM49.480346, 11.979802
MichäisdogHelmMda.Bgdn.Ld159Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.
Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
zu sand Michels tag lagen si in der TürkeyArnpeckChron.534,10Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).
*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
Als maniges Blüemlein waxn mag, Von Ostern bis auf St. Micheli TagDAH, WestenriederBeytr.IV,416Beyträge zur vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft [hg. von Lorenz v. Westenrieder], 10 Bde, München 1788-1817.
heint is da Michlsdoch, höit i zou, wou i moch„singt der Hütbub“HessenreuthKEM49.810618, 11.976568
An Michelötåg is Kiada an Himmö und auf Erd, åba nöt auf an jedn Herd„weil er nicht immer als Feiertag gehalten wird und es nicht überall Kücheln gibt“östliches Oberbayern
Literatur
WBÖIV,317Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
asorgohne Sorge, unbesorgt, ohne Weiteres [in Verbindung mit dem Substantiv Sorge], Allgäu, Oberst. Wb.48Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf, 2003
ÅdeaxeAbfall beim Flachsschwingen [in Verbindung mit dem Verb dechsen], Allgäu, Reiser III684Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
ēwe̜rg"Hanfabfall" [in Verbindung mit dem Substantiv Werg, umgelautet], PfuhlNU48.4083018, 10.0391377, SBS, ZMKönig, Werner: Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben (Zusatzmaterial), 1984-1989
ō̜- im Oberallgäu und Ostallgäu, ē-, ē̜-, ē̃- in Nord- und Mittelschwaben, aber auch im nördlichen Allgäu.
Literatur
BWB I3Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I1Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
a(n)'soo(n)„sagt man, um anzuzeigen, dass man etwas verstanden hat“, GrabenSMÜ48.1890811, 10.8220308, KönigKönig, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
asoo ja friileach so, ja freilich, OberstdorfSF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb.48Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf, 2003
ǝwa, dr Luisl haut kheirǝt!ach was!, EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Ah, i hau vrstandeLeuterschachMOD47.747957, 10.5742203, Dietlein15Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
ǝ, dear taugt niks!LeuterschachMOD47.747957, 10.5742203, Dietlein35Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
ǝ noi(n), des kaa(n) doch it sei(n)!EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
ǝ wa, dau kommt doch koi(n) Straufzäǝdl!EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
a'baach nein, Westallgäu, Gruber I260Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, I. Teil Grammatik, Heidelberg, 1987
Kommst du mit? - A, a!„Ein faules Nein auf die Frage“, Ostallgäu, Herz, Ostallgäu10Herz, Anton: Ostallgäuer Mundart, Kempten, 2009, Auflage 1
ã-ã, des mag i abr netIllertissenILL48.221764, 10.1058969, Finkele128Finkele, Heinrich: Dr Buachfink vrzählt. Wissenswertes, Heiteres und Ansonderliches aus 33 Orten an Iller und Roth, Illertissen-Tiefenbach, 1983
Ah, mi reißt mei alts KriagsleidǝLeuterschachMOD47.747957, 10.5742203, Dietlein15Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
Etymologie
ahd. aa, mhd. ā; 2DWB II,71f. (ah)
Lautung
Je nach Betonung wechseln Länge und Kürze des Vokals und und unbetontes ǝ. In Bedeutung 3 kann auch Verdoppelung verbunden mit Nasalierung erfolgen.
erster Buchstabe des Alphabetes, Ausdruck für den Beginn einer Sache, eines Unternehmens o. Ä
Sachgruppen
Besondere Wörter
Verbreitung
Mittelschwaben
Phraseologie
Des isch von A bis Z vrloogǝDas ist ganz und gar unwahr, EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Wer A sait, mueß au no B sagaWer etwas beginnt, muss die Folgen tragen, Mittelschwaben, Schindlmayr82Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
BWB I1Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I1Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
WBF23Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
Muǝsch a A machǝ?GrabenSMÜ48.1890811, 10.8220308, KönigKönig, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
i muǝs ā-a... sagt das Kleinkind, EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Komm, mach doch amal a schea's āa-leIllertissenILL48.221764, 10.1058969, Finkele128Finkele, Heinrich: Dr Buachfink vrzählt. Wissenswertes, Heiteres und Ansonderliches aus 33 Orten an Iller und Roth, Illertissen-Tiefenbach, 1983
ein Ahlein gebenzärtlich die Wangen aneinander reiben, sich gegenseitig zärtlich mit den Wangen berührenSchwaben mehrfach: Komm, gib deara Tante a schea's AaleIllertissenILL48.221764, 10.1058969, Finkele128Finkele, Heinrich: Dr Buachfink vrzählt. Wissenswertes, Heiteres und Ansonderliches aus 33 Orten an Iller und Roth, Illertissen-Tiefenbach, 1983
Si Bärbele, a Balg, a netta / V'rliabed 'n und git a A'WeilerLI47.583409, 9.915440, Holzer, Schnäddrbäs32Holzer, Fridolin: D' Schnäddrbäs vu Wilar, Weiler, 1931, Auflage 2
Krieg i a Aale?Ostallgäu, Rinderle14Rinderle, Johannes: Der Dialekt im Ostallgäu. Die Uibr isch bei dr Eisr obadoob, Kempten, 2015, Auflage 6
Sachkunde
Kleinkinder geben ihren Eltern oder Personen, die sie mögen, gern ein Ahlein. Dabei schmiegen sie ihre Wange gegen die Wange des anderen und sagen dazu: Eia! oder aa aa!.
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.
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LateinerGAP, DiedrichsSchlüsselblume37Diedrichs, Elisabeth: Die Schlüsselblume. Untersuchungen zum Deutschen Wortatlas, Gießen 1952.
PlatenigenSchmellerI,463Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Sô gênt etelîche mit bœsen batônjen umbe … daz sie wænent eines gebûren sun oder einen kneht bezoubernBertholdvRI,264,29-265,2Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.
patonig„Primula veris“15.Jh.Lib.ord.rer.I,390,19‘Liber ordinis rerum’ (Esse-Essencia-Glossar), 2 Bde, Tübingen 1983.
Tegernsee MB
2
†Gamander (Teuricum chamandris)
Dialektbelege
Gamanderlein BathengelKropfAmalthea162Kropf, Franz Xaver: Amalthea Germanica & Latina, Dillingen 1735.
*1691 Tirschenreuth, †1746 München; Jesuit
3
Pfingstrose (Paeonia)
Dialektbelege
°BordeneHaselbachBUL49.3423071, 12.0306755
Etymologie
Mhd. batônje, aus lat. (stachys) betonica; Kluge-Seebold85Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..— Bed.3 wohl Spielform zu Päonia; MarzellPfln.III,502f.Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.
SchmellerI,300, 463Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Schwäb.Wb.I,674f.Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1805f.Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,105Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBI,1157Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
muast fei’ åchaspinna oiß, sist kimp Pfrau Peascht, schneit der an Bauch auf und tuat der an Weachwutzl ei’!RimstingRO47.880122, 12.338851
wart, i loss d’Frau Beas kemma!„zu unfolgsamen Kindern“SimbachPAN48.267054, 13.025393
d’BerchtaVilseckAM49.610004, 11.803558
„Die böse Bercht, ‘dös is a schiachs Wei mit an zrissna Gwand rund umadum, mit zritte Haar und mit ana himmelanga Nasn mit’n im Gsicht“Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-HeynDrudenhax93Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.
„In Berchtesgaden stellt man der Frau Berchten über Nacht einen Krapfen auf den Ofen“SchmellerI,271Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Die do gelawben an die berichte mit der eyserein nasenMartinvA42Martin von Amberg: Der Gewissensspiegel, hg. von Stanley Newman Werbow, Berlin 1958.
*um 1340 Amberg (?); Inquisitor, Dominikaner
Alßo auch an der perhnacht der percht lassen sein essen oder trinckenAttelWS48.026041, 12.176982, 1459Cgm632,fol.5vCodex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
„von einem fabuloͤsen Gespenst … mit dem man am heiligen drey Koͤnigen Abend die Kinder bedrohete, daß die Perche komme“KohlbrennerMaterialien72[Kohlbrenner, Johann Franz v.]: Materialien zur Geschichte des Vaterlandes, München 1782.
Phraseologie
Im Vergleich:
der schaut aus wie die Perschtlhäßlicher Mann od. BurschDegerndorfRO47.7341139, 12.1135202
Redensart(en):
mi hot Pärch trukcht„nach einem Alptraum“WessobrunnWM47.874215, 11.0238794
Vers D’ Frau Pers folgt den Kindern auf der FersNeuöttingAÖ48.2402896, 12.685745, Stifter-Jb. II, hg. von H. Preidel, Gräfelfing 1951, 41
Volkskunde
Die Bercht(a) gilt als Herrin der Spinnstube u. des Hauswesens, sie bestraft u. belohnt °Oberbayern vereinzelt u. gilt bes. als Schreckgestalt für Kinder °Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt.— Im Chiemgau versucht man sie mit „Peitschenknallen, mit Schießen und sonstigem Getöse“zu vertreibenHagerAdvent16Hager, Franziska: Advent, Weihnachten und Dreikönig im alten Bauernjahr im Chiemgau, masch. München 1952.
*1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin; wer vergißt, sie auszujagen, den schikaniert sie das ganze Jahr Hager-HeynDrudenhax92Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.
Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist.— „Am Heiligen Abend wurde da und dort die Frau Bercht gefuttert“Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-HeynDrudenhax62Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.
Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist (s. auch oben). Um Traunstein pflegt man am Dreikönigstag fette Kuchen zu bachen: die Knechte sagen, man muß sich damit den Bauch schmieren, so wird die FrauBerche … mit dem Messer abglitschenKohlbrennerMaterialien72[Kohlbrenner, Johann Franz v.]: Materialien zur Geschichte des Vaterlandes, München 1782. ähnlich °HemhofRO47.9111781, 12.3353793.— siehe auch Luzia, Specht.— Lit.: Hager-HeynDrudenhax92-95Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.
Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist; Kellner in: Enzyklopädie des Märchens, hg. von R.W. Brednich, Göttingen, 1977ff., X,721-727; Waschnitius in: SbWien174 (1913/1914), 2.Abh., v.a. 60-69Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien, Phil.-hist. Klasse, 1871ff..
2
maskierte Brauchtumsgestalt
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
„früher ging jemand als wilde Frauengestalt (Frau Beascht) verkleidet in der Thomasnacht, am Hl.Abend und am Vorabend von Dreikönig umher“NiedertaufkirchenMÜ48.329581, 12.549611
„In der Nacht vor Heiligdreikönig gingen zwölf Burschen als Berschtel durch den Ort“FlintsbachRO47.7259879, 12.1229121, HuV14 (1936) 204Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
d’ láid habn nàchə’ scho~ gwisst, dás Bercht·n kemə~ sànd, und habn birn, odə’ broud, odə’ nud·ln he’gébnEschenloheGAP47.5984207, 11.185454, PanzerSagenII,116Panzer, Friedrich: Bayerische Sagen und Bräuche, 2 Bde, München 1848‑55.
*1794 Eschenfelden SUL, †1854 München; Oberbaurat
alwo ir 2 recht verkhlaydte Perchten begegnet, unnd sie erschreckhtBerchtesgadenBGD47.630642, 13.001926, 1703BJV1983/1984,29Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Phraseologie
In festen Fügungen:
schieche Bercht(a) Gestalt mit häßlicher Maske „Mit teuflich-häßlichen, abschreckenden Gesichtsmasken, die ausschließlich holzgeschnitzt sind … zieht eine Schar von 30-50 sogenannter schiacha Perchtln … von einem Ort zum andern“südliches Oberbayern, LüersStammeskde13Bayrische Stammeskunde, ges. und bearb. von Friedrich Lüers, Jena o.J.
Schöne Bercht(a) Gestalt mit schöner Maske „Den schönen Perchten voraus geht der Rößlreiter“RattelmüllerFestl.Jahr21Rattelmüller, Paul Ernst: Festliches Jahr. Brauchtum im bayerischen Alpengebiet, München 1953.
† Berchten gehen / laufenu.ä. als Bercht gehen Wiə - n i nó~ jung wà’, bin i selbər əmol bercht·ngangə~EschenloheGAP47.5984207, 11.185454, PanzerSagenII,116Panzer, Friedrich: Bayerische Sagen und Bräuche, 2 Bde, München 1848‑55.
*1794 Eschenfelden SUL, †1854 München; Oberbaurat „Das Perchtenlaufen … findet am Vorabend von hl. Dreikönig statt“EngedeyBGD47.619092, 12.975383, BronnerBayer.LandI,167Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisch’ Land und Volk (diesseits des Rheins) in Wort und Bild, 2 Bde, München 1898.
*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer ain merckliche große Unzucht mit dem Perchtlauffen alda beim Marckt … fürüber gangenBerchtesgadenBGD47.630642, 13.001926, 1601MoserVolksbr.45Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985. Vermumtes Pertten Lauffen ihrer dreiReichenhallREI47.729564, 12.881491, 1789MoserVolksbr.35Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985.
Volkskunde
Die Bercht(a) od. eine Gruppe von Berchten kommt in der Thomasnacht (Thomas), an Heiligabend, am (Heilig-)Dreikönig(s)abend in die Bauernstuben °Oberbayern vereinzelt.— „Einer der Burschen stellt die Perchta dar. Frau Perchta trägt einen großen, weißen Schleier und eine Larve mit langer Nase“EngedeyBGD47.619092, 12.975383, BronnerBayer.LandI,167Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisch’ Land und Volk (diesseits des Rheins) in Wort und Bild, 2 Bde, München 1898.
*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer; „die Perschtn … kehren mit geschwärztem Gesicht vor dem Haus und in der Stube und drohen mit einer großen Schere den Unordentlichen den Bauch aufzuschneiden“ScheffauBGD47.669797, 13.060235, Zwiebelturm8 (1953) 285Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71..— Nach einem Heischespruch (Rauhnacht) bekommen sie Kücheln, Fleisch u. ein Geschenk NiedertaufkirchenMÜ48.329581, 12.549611.— Die Bercht(a) vertritt od. begleitet den Nikolaus°südöstliches Oberbayern vereinzelt, „als Strafe steckt sie böse Kinder in einen großen Sack“OberaudorfRO47.6484154, 12.1737799.— Lit.: HDAV,1782-1790Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, hg. von Hanns Bächtold-Stäubli, 10 Bde, Berlin/Leipzig 1927-42 (Nachdr. Berlin/New York 1987).; MoserVolksbr.35-57Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985.; Schuhladen in: BJV1983/84,1-29, 1985,1-23Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff..
3
übertr.
3a
Schimpfw.
Dialektbelege
„Hex, Bercht, Trud (alle drei von ziemlich gleicher Bedeutung)“STA, 1861OA121 (1997) 147Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
3b
Kind mit zerrüttetem, zerzaustem Haar
Grammatik
Diminutiv
Dialektbelege
Wegn dö zrittn Haar von der Frau Bercht hoasst ma dö Kinda dö wo allaweil unkamplta und zritta umanandalafn, BerchtlnChiemgau47.872903, 12.453183, HagerAdvent18Hager, Franziska: Advent, Weihnachten und Dreikönig im alten Bauernjahr im Chiemgau, masch. München 1952.
Wohl von ahd. përaht ‘leuchtend, glänzend’ WBÖII,1035f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Kranzmayer in: BHV12 (1940) 55-57Bayerische Hefte für Volkskunde, 1914-43.
DellingI,65 (Berst)Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,269-272Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,1035-1042Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,858f.Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1538f.Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
DWBI,1491Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
„ein langes weißes Wesen ... das glitzerte ganz blaulecht“LeoprechtingLechrain39Leoprechting, Karl v.: Aus dem Lechrain. Zur deutschen Sitten- und Sagenkunde, München 1855.
so nym daz gefider plaliecht15./16.Jh.ZDA14 (1869) 168 (Tegernseer Angel- u. Fischb.)Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 1841ff.
„Der Ehrenpreis ... trägt blaulichte... Blümlein“SchregerSpeiß-Meister171Schreger, Odilo: Speiß-Meister Oder Nutzlicher Unterricht Von Essen und Trincken, Augsburg 1766. (Neudruck Kallmünz 2007.)
Cęrula blauuiRegensburgR49.013904, 12.100040, 11.Jh.StSG.II,621,24Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
°a Blöw in Packla hullnWendelsteinSC49.351482, 11.151888
„der Name der Tinte für Wäschefärbung … blēb“nach WittmannMchn57Wittmann, Stephan: Die Mundart von München und Umgebung, Diss.masch. München 1943.
*1919 Pusztavam/Ungarn
3
blaue Farbe
Dialektbelege
°da Mala dout a Bläib a d’Kolchmilch„blaue Malerfarbe“KirchenthumbachESB49.7497693, 11.7239291
4
blau schreibender Stift
Grammatik
Maskulinum
Dialektbelege
°steck dein Bläib ei!„blau schreibender Stift“SolnhofenWUG48.8966726, 10.9977662
5
(dünne) Suppe minderer Qualität
Dialektbelege
°a Blåwan„Suppe aus saurer Milch“PockingGRI48.401778, 13.308926
6
Ausschlag, Ausschlagbläschen bei kleinen Kindern
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°BlajnTachingLF47.9613232, 12.7261058
°Blaiwarl am Arm, KopfFrauenhofenMAL48.8490246, 12.4345985
Etymologie
Ahd. blâwi, mhd. blæwe stf., Abl. von blau; WBÖIII,325Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff..
Lautung-Formen
blǭb (PAN; WUG), -wαn (GRI, PAN), dazu mit analogem Uml., vgl. WBÖIII,325Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff., blēb u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken, -(b)mOberpfalz (dazu AÖ, FS; PA, VIB), blē u.ä. (AIC, M; R; A), -wα (M, SOG), blęib (IN; ESB, TIR, VOH, WÜM; WUN; HEB, LAU, SC, WUG), blęi (DEG; AM, KEM, NEW, OVI, SUL; WUN), -m (BEI, ESB, NM; WUN), -α (BUL), mit Sekundäruml. blạ̄b (PAN), ferner in Anlehnung an Schriftspr. blai(n), blaiα.— Dim. blạ̄wαlα (GAP), blaiwαl (MAL).— N. in Bed.2 in Anlehnung an Waschblau, M. in Bed.4 in Anlehnung an Stift.
Literatur
WBÖIII,325Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1183Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,244f., 246Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,438Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBII,83Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
do låua ma koa Plimpöplampö vuamochaArrachKÖZ49.190779, 12.993156
Blinde-BlandeWutschdorfAM49.480346, 11.979802
Mit dem grichtsmaßigen Blimblam kenn i mi net ausMchn.Stadtanz.18 (1962) Nr.16,5Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
blimi, blámi!„ey Possen! es ist nicht dem also!“SchmellerI,326Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Etymologie
Onomat.; WBÖIII,410Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff..
Literatur
SchmellerI,326Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,410Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schw.Id.V,996Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,452Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
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°a rass Nagal kead eini ins BifflamoddEbersbergEBE48.077749, 11.966843
„Keine Ahnung von Böflamott, Reiberdatschi … oder Lüngerl mit Knödel“MM8./9.5.1999, J5Münchner Merkur, 1948ff.
„was ihr heute nach den Knödeln gegessen habt, das ist … ein ganz gesundes sauberes appetitliches Biflemod“SchlichtBayer.Ld136Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
ein Buflamode … ist freylich was fuͤr den LeibBucherPferderennen[IV][Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Ein freyes Pferderennen und hernach Soupee und Ball an dem hocherfreulichen Geburtstag eines neugebohrnen Prinzen ..., [München] 1782.
Aus frz. bœuf ‘Rind’ u. à la mode; Fremdwb.I,90Deutsches Fremdwörterbuch, begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler, 7 Bde, Straßburg, Berlin, Berlin/New York 1913-88..
Literatur
Fremdwb.I,90Deutsches Fremdwörterbuch, begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler, 7 Bde, Straßburg, Berlin, Berlin/New York 1913-88.
BertholdFürther Wb.22Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
Katz is in Kuchl naus … da wirfts an Bifflamodtegl umBrunnerHeimatb.CHA203Brunner, Johann: Heimatbuch des bayerischen Bezirksamtes Cham, München [1922].
Aus ... Hefentoag draht er an Bolln, So wia an Oberpfàlzer KnödelEhbauerWeltgschicht II116Ehbauer, Michl: Die baierische Weltgschicht. Wias weitergeht, München 31957.
„Mehlteig, worin einige Theile zusammen kleben, und Pollen verursachen“WestenriederGloss.438Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
ein hilzener Paternoster die Polln in golt eingefastMünchenM48.139686, 11.578889, 1581MJbBK16 (1965) 128 (Inv.)Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst, 1950ff.
da dröschnt Bauan d’Boin„Leinsamen“HengersbergDEG48.7736572, 13.0515083
BollnKleeknospeWeidenwangBEI49.150699, 11.392112
beiαl„Samen, die der befruchtete, weibliche Hopfen entwickelt“nach MeisterHallertauer Hopfenbauern52Meister, Marie Isabel: Die Fachsprache der Hallertauer Hopfenbauern, Ex.masch. München 2001.
*1973 Landshut
„Die Bollen des Fruehhars [Flachs] geben, der Sonne ausgesetzt, den Leimsamen selbst von sich“SchmellerI,1145Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Poll od‘ knodt an einer herdtflachsVoc.Teutonico-Latinusz.iiijvVocabularius Teutonico-Latinus, Nürnbg 1482. (Nachdruck Hildesheim/New York 1976).
auch Fruchtstand der Weide
Dialektbelege
Boitala„Fruchtzapfen der Weide“UnterschneitbachAIC48.4456776, 11.1090468
1c
Pille, Arzneimittel
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
Boin, BeuerlRohrbachPAF48.606613, 11.567331
„homöopatische Medizin ... hat es ebenfalls gegeben, die sogenannten Kigál oder Boiál“GarchingAÖ48.132957, 12.5780213, Oettinger Ld19 (1999) 258Oettinger Land. Eine heimatkundliche Schriftenreihe für den gesamten Landkreis Altötting, Altötting 1981ff.
°d’Kua hat Bejerl am HinternPfarrkirchenPAN48.4340737, 12.9397371
boinPfaffenhofenPAF48.5296743, 11.5084954, StörRegion Mchn919Stör, Bernhard: Die mundartlichen Verhältnisse in der Region München, Frankfurt a.M. 1999.
°so a schöna Bolln is auf da HaubnBrunnenSOB48.6293223, 11.3097034
solches schirzl ist mit ... vergulten pelleln geziertMünchenM48.139686, 11.578889, 1580WestenriederBeytr.V,170Beyträge zur vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft [hg. von Lorenz v. Westenrieder], 10 Bde, München 1788-1817.
Boln … wai Faist sua graoßBärnauTIR49.8109931, 12.4304633, SchönwerthLeseb.130Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
2b
Schwiele
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
Boin an de FiaßRöhrmoosDAH48.328264, 11.4558645
2c
Auswuchs an der Astgabel der Fichte
Dialektbelege
Poin„Knopper an Gabelästen der Fichte“StarnbergSTA48.0001038, 11.3508972
3
†wohl kugelförmiges Gefäß
Dialektbelege
unum potum vini Wawarici, mensurae dictae [ein Trank Baierwein, im Maß namens] PollRegensburgR49.013904, 12.100040, 1281Lang-FreybergRegestaIV,775Lang, Karl Heinrich v. und Maximilian Prokop v. Freyberg: Regesta sive rerum Boicarum autographa ad annum usque MCCC e regni scriniis fideliter in summas contracta iuxtaque genuinam terrae stirpisque diversitatem in Bavarica, Alemanica et Franconica synchronistice disposita, 13 Bde, München 1822-54.
a kloina BollnObereichstättEIH48.893115, 11.134165
6b
grober, unfreundlicher Mensch
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°deaffedsd scho aramoi a wengerl Zeid håm fia mi, du BoinEbersbergEBE48.077749, 11.966843
Du gscheada (unkultivierter) Boin, du gscheada!BinderSaggradi30Binder, Brigitte: Saggradi! Die originellsten bayerischen Schimpfwörter von A-Z, München 1993.
*1960 Tegernsee MB; Redakteurin, Lektorin
6c
in Ortsneckereien
Dialektbelege
Glonner Boin„Spitzname für die Einwohner von Glonn [DAH]“EurasburgFDB48.3343673, 11.0832728
„Spottvers der Prittrichinger auf die benachbarten Winkler: Winkler Bölla, Orsch varschwölla, Ouga wia Pfousa [Pflaumen], dr Buggl voll Moosa [Flecken]“WölzmüllerLechrainer131Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.
dea hod so vui Boin, daß a schwitzd!KammerbergFS48.371999, 11.5191848
Da Sepp wead nerwös und griagd scho BoinBillerGarchinger Gsch.27aBiller, Sepp: Garchinger G’schichtn. Mundartgedichte, Garching 1996.
Biller, Josef, *1924 Garching M, †2009 ebd.; technischer Angesteller
8
Streitsucht
Dialektbelege
°der hat heut Bolla!„ist streitsüchtig“SchongauSOG47.814406, 10.893875
Etymologie
Ahd. bolla, mhd. bolle ‘Knospe, rundes Gefäß’ swf., germ. Bildung idg. Herkunft; Et.Wb.Ahd.II,231Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff..
Lautung-Formen
boln, -oi-, z.T. nicht von Ball(en) zu unterscheiden, ferner -ui- (AIC; KEM; ND), boləSchwaben (dazu FFB, GAP, LL, SOG), -u- (FFB, LL), bolm (ESB).— Dim. belαl, beiαl u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu CHA, R, ROD; EIH), beldαl (LL; R), beid- (SOB), belai (AIB, RO, TÖL), ferner bolαl, boiαl, auch bui- (MÜ; BOG, KÖZ), boldαl(α)Oberpfalz (dazu LL), boid- u.ä. Oberbayern, Schwaben (dazu MAI, PA, PAN, VIB; BEI, BUL, R, RID; EIH), buid- (AIC), ferner boiai (LF), boidai (RO), kindersprl. boli (FFB).— Genus soweit angegeben meist M., vereinz. F. (SOG; A).
Literatur
SchmellerI,232, 386Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.54, 438Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
da Bumberdan wiad van Recka-Hansl blousnMitteldorfNEW49.767838, 12.192679
er is naou mit sein Bumbaradum aweng spaater droagwest wöi die zwou Trumpetn und as FlüglhornSchemmStoagaß153Schemm, Otto: Stoagaß Nummera 17. Erinnerungen an eine Kindheit, Hof 1980.
*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
2
Bombardonspieler
Dialektbelege
der [Musikant, der] no zappln ko, des is der BombradoWirtshauslieder Opf.217Freinderl, wann geh ma hoam. Wirtshauslieder aus der Oberpfalz und angrenzenden Gebieten, hg. von Adolf J. Eichenseer und Lother E. Karrer, Regensburg 1999.
Etymologie
Aus frz. bombardon, ital. Herkunft; DudenWb.637Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, 6 Bde, Mannheim/Wien/Zürich 1976-81..
Braden„die dicken Dünste, welche vom Gekochten, Gebrühten, oder Gerösteten einer Sache aufsteigen“WestenriederGloss.56Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Flatus pr̂adāRegensburgR49.013904, 12.100040, 11.Jh.StSG.II,440,33Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
saur holtz öpffel saft · vnd andre saure ding … weren … das die bösen praden · von dē magē nit übersich In das haubte steygen mügenIndersdorfDAH48.359493, 11.373580, 1489Cgm24,fol.25vCodex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
2
†Nebel, Dunst
Dialektbelege
„nach dem Regen steigt Dampf, Bràn~ genannt“SchönwerthOpf.II,134Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.
Feruor ignitus nimis der vparheizopr̂adamRegensburgR49.013904, 12.100040, 11.Jh.StSG.II,434,33f.Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Etymologie
Ahd. brâdam, mhd. brâdem, westgerm. Wort wohl idg. Herkunft; Kluge-Seebold152f.Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold).
Lautungen
brǭ(d)nOberpfalz (dazu EBE, RO, TÖL; GRI, KEH, KÖZ), -ǫu- (REG; BUL, NEW, NM, TIR; HEB), brǫtn (KEH, KÖZ; PAR, SUL; DON), brǭ(b)mOberbayern, Oberpfalz (dazu EG, MAL, VOF, WEG; N), -ā- (SOG), daneben brǫpmBayerischer Wald49.008003, 13.309785 (SchmellerI,363Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek, heute †), brạ̄bm, brạpmOberbayern (SchmellerMda.151Schmeller, Johann Andreas: Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt, München 1821, Registerbd, hg. von Otto Mausser, München 1930 (Nachdr. Wiesbaden 21979).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek, heute †), brǭmvd (MÜ) wohl unter Einfluß von Dampf.
Literatur
SchmellerI,347, 363Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.56Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
„die Brám … auch zuweilen im Singular das Brám“SchmellerI,335Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Supercilia oparun prâRegensburgR49.013904, 12.100040, 11./12.Jh.StSG.III,437,24Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
2
†Augenlid
Dialektbelege
prauuaTegernseeMB47.7099191, 11.7543337, 9.Jh.StSG.I,707,4Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Dem div ovgen ser [wund] sin ander braEnde 13.Jh.MHStAKL Benediktbeuern 32,fol.18rHauptstaatsarchiv München
Etymologie
Ahd. brâuua stf., mhd. brâ(we) st./swf., germ. Bildung idg. Herkunft; Kluge-Seebold147f.Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold).
SchmellerI,335, 355Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,780f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1366Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,1027-1030Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,576Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBII,321Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,978f.Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
Mhd.Wb.I,960f.Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
Ahd.Wb.I,1327Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
BraunGr.Wb.60Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Buzibercht„Kobold, Knecht Ruprecht“SchmellerI,316Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Literatur
SchmellerI,316Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Schwäb.Wb.I,1573Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.
die Bäcka deafn ean Schutzpatron nöt nenna, weis a Doib gwön isOberaudorfRO47.6484154, 12.1737799
af dem Föl sand allaweil d Diabm ö da Sach dranZandtKÖZ49.155458, 12.726891
Obs etz a Diab waar bei da Nacht, der wo nach insern Hofguat tracht’Dinglerbair.Herz70Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.
*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
Furis divpesRegensburgR49.013904, 12.100040, 11.Jh.StSG.II,472,41Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Von den deuben und von der deufMühldorfMÜ48.2405007, 12.5250991, 1367Chron.dt.St.XV,405,36Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
„1614 fielen die Schimpfwörter Diebl und Straßenrauberl und Kannendieb“Chron.Kiefersfdn205Chronik von Kiefersfelden, hg. von Hans Moser, Rosenheim 1959.
Kiefersfdn RO
Phraseologie
Phras.:
fortschleichen / laufen wie ein Dieb u.ä. heimlich Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt: laft wöi a DöibKohlbergNEW49.591455, 12.016971 I schliaf in mein Haus net umanand wia ’r a DiabThomaWerkeVI,332 (Wittiber)Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.
*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller Er schol auch … sleichen sam ein diepKonradvM BdN240,21Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
Kleine Diebe hängt man, große läßt man laufenu.ä.Niederbayern vereinzelt: dö groußn Diab låssns laufa, dö kloan schpieans eiHengersbergDEG48.7736572, 13.0515083 Die kleinen Diebe henkt man, die großen läßt man laufenBaier.Sprw.I,79[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer die clain dieb hengt man, gegen den grossen tuet man die hüetl abAventinIV,485,36-486,1 (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
„Ried [PAN] … 13 Häuser – 14 D [ ieb]“BronnerSchelmenb.141Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisches Schelmen-Büchlein. 165 Schwänke und Schnurren über bayerische Ortsneckereien, Dießen 1911.
*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
°Poppenberg und Lehareut hant dö mehran Bettelleut; aba in Rinn san dö mehran Diab drinn!LallingDEG48.8451215, 13.1404149
2
†Räuber
Dialektbelege
latro diup8./9.Jh.StSG.I,162,4Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
die Maiste vnd gröste Dieb leben noch alle vnd ist des raubens noch khein EndtMünchenM48.139686, 11.578889, 1633OA100 (1975) 220Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
3
†scherzh. (junger) Mann
Dialektbelege
„Der Dieb … (in unbeleidigendem Scherz) junger Mensch, Mann überhaupt“SchmellerI,480Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Etymologie
Ahd. diob, mhd. diep, -iu- stm., germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold199Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
Lautungen
diαb u.ä., ferner -ei-Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, doibOberbayern (dazu AM, BUL, OVI), -ui- (LF, RO, TÖL, TS; MAI, PA), -iu- (LFBavariaI,359Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67., heute †), -ǖ- (M), dei (WEN).— Akk./Dat.Sg. diαm (GRI, KÖZ).— Pl. wie Sg., auch -(b)mOberpfalz (dazu BOG, KÖZ, MAL, PA; WUG).
Literatur
DellingI,139Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,479f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.101Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
„Rücken an Rücken … auf Bairisch Do-si-do, ist so eine Figur, die auch in der Francaise getanzt wird“Altb.Heimatp.66 (2014) Nr.8,14Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Etymologie
Subst. von nhd. dos à dos, frz. Herkunft; vgl. DudenWb.851Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, 6 Bde, Mannheim/Wien/Zürich 1976-81..
EisabertaSchlammersdorfESB49.8016663, 11.7349318, HuV17 (1939) 107Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
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Bestimmungsw. wohl hecken, vgl. Hecksau (PtatscheckLamm105Ptatschek, Maria: Lamm und Kalb. Bezeichnung weiblicher Jungtiere in deutscher Wortgeographie, Gießen 1957.).
„Eßt grüne Kramelbir und Binmaln [Kamille], so wird die Pest niederfalln“PfaffenreuthNEW49.787653189464, 12.1805690009515, SchönwerthOpf.II,380Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.
sint sein früht klain gestalt sam die kranwitperKonradvM BdN364,4f.Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
1 Metzen Cronbitpiern1634EidAlt-Rosenhm131Eid, Ludwig: Aus Alt-Rosenheim. Ausgewählte Studien zur Geschichte und Volkskunde für Rosenheim und sein Inntal, Rosenheim 1906.
Die Beeren, gekaut, als Absud u. Tee, gelten allg. als wirksames Heilmittel, so im Gesamtgeb. v.a. gegen Wassersucht, Magenbeschwerden u.‑krankheiten bei Mensch u. Vieh; sie schützen vor ansteckenden Krankheiten (Oberbayern, Oberpfalz, Mittelfranken; Bayerischer Wald49.008003, 13.309785FriedlHausmittel25, 88461 Haus- und Sympathiemittel, ges. von Paul Friedl, Rosenheim 1976.
*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller; vgl. StadlbauerHeilpflanzen Opf.120Stadlbauer, Ferdinand: „Reibet die Fußsohlen mit weißem Senf ...“ Heilpflanzen in der Oberpfalz, Regensburg 1979.
*1922 Waldmünchen, †1993 Bamberg; Dr.med., Medizinaldirektor), vor Gelbsucht (KötztingKÖZ49.177008, 12.851353SchönwerthOpf.III,255Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.
*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler). Die in Essig gekochten Beeren werden bei Kopfweh über die Stirne gelegtHöflerVolksmed.124Höfler, Max: Volksmedizin und Aberglaube in Oberbayerns Gegenwart und Vergangenheit, München 1888 (Neudr. Walluf-Nendeln 1976).
*1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt.– Am Martinstag (11. November) od. am Vorabend macht der Dorfhirt mit Wacholdersträußen die Runde bei den Hütbauern u. wünscht u.a.: So voi Krowitzbirl So voi Ochs’n und StirlAltnußbergVIT49.0574456, 12.969935, Bayerld27 (1916) 204Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990.; „So viel Krametsbia, so viel Kälberküah! … Nun erhält die Bäuerin den blaubeerigen Krametsbusch in die Hand“SR, SchlichtBayer.Ld514Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller.– „Wenn gedroschen wird, so muß man unter dem Dreschen Wacholderbeeren in die Maschine lassen. Hierdurch kann man dem Bilmesschneider sein schädliches Handwerk vertreiben“MockersdorfKEM49.833767, 11.830776, Oberpfalz7 (1913) 235Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff..– Lit.: StadlbauerHeilpflanzen Opf.119-121Stadlbauer, Ferdinand: „Reibet die Fußsohlen mit weißem Senf ...“ Heilpflanzen in der Oberpfalz, Regensburg 1979.
KrampetsbirlaPostbauerNM49.3030329, 11.3507199, PreinlNeumarkt46Preinl, Kurt: Lexikographische Dialektuntersuchungen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Ex.masch. Erlangen 1984.
*1957 Parsberg
Literatur
SchmellerI,1371Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,1064Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.IV,677 (Krammet-)Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1468Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
DWBV,2043Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Gl.Wb.344Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
KollmerII,174Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
Konradnördl.Opf.50Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
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auf der Dult hams’ a große Bawerlatschn aufgstelltPassauPA48.567378, 13.431710
Der Soldat schlaͤft auf einer BawalatschnDellingI,60Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
Ös Häusl stöiht no … a Babalatschn is frali nimma droAmbergAM49.445718, 11.852457, NieblerMutterspr.45Niebler, Wenzl: Muttersprache, Mutterlaut. Heitere gereimte Geschichten, Kallmünz [1958].
*1873 Amberg, †1959 ebd.; Oberlehrer
In heutiger Mda. meist abwertend wackliges, schiefes Gestell
Verbreitung
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°wos haoust denn daou für a Bawalatschn z’sammbaut?nördliche Oberpfalz
Ea lekt iiwa zwou Khej a boa Breeda driiwa, woar a richtiga Bowalàsschn woa deesArzbergWUN50.0567356, 12.1859087, KüpperBayerns Mda.152Bayerns Mundarten. Dialektproben mit Kommentaren und einer Einführung in die Verbreitung und Verwendung des Dialekts in Bayern, hg. von Wolfgang Küpper, München 1991.
die Pablatschn„baufälliges Brettergerüst“WinklerHeimatspr.40Winkler, Karl: Heimatsprachkunde des Altbayerisch-Oberpfälzischen, Kallmünz 1936.
*1891 Regenstauf R, †1961 Amberg; Rektor
1b
baufällige Hütte
Dialektbelege
a BawalatschnDonaustaufR49.0298076, 12.2076091
die ganz Bawalatschn is ei(n)gfallnTirschenreuthTIR49.881642, 12.329440, Oberpfalz24 (1930) 230Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Die Páblátschen„verächtlich: jedes unförmliche hölzerne Gebäude“SchmellerI,377Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1c
Stangengestell als Trockenvorrichtung über Herd od. Ofen
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°a Babblasch„Gestell überm Leimofen des Schreiners zum Trocknen der vorgearbeiteten Holzteile“EbersbergEBE48.077749, 11.966843
°BawaratschnHolztrockenanlage über dem HerdVornbachPA48.4868087, 13.4361689
Du brauchst an goutn Strieck zon Reutln, naou hölt as Woldhaa … und du brauchst niat … denkn, daaß da die ganz Bowerlaatschn oierrutschtSchemmStoagaß100Schemm, Otto: Stoagaß Nummera 17. Erinnerungen an eine Kindheit, Hof 1980.
*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
2
Altane, balkonartiger Umgang
Dialektbelege
°BawalatschnTirschenreuthTIR49.881642, 12.329440
die Powaláatschn„der offene, durch eine hölzerne Brüstung abgeschlossene Gang am Obergeschoß des Wohnhauses“SingerArzbg.Wb.178Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
bạwαlạ̄dšn„überlanger Mensch“nach DenzWindisch-Eschenbach212Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
Bawalaatsch’n„Schimpfname für eine alte, unansehnliche Frauensperson“BraunGr.Wb.42Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
DellingI,60Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,377Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,738-740Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Suddt.Wb.II,149Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
BraunGr.Wb.42Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
DenzWindisch-Eschenbach212Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
Dampfnudeln – a [auch] wie a PflaumMüllerLieder163Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.
Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
kaam hom’s iahran Pflaam valoan, hom’s midgöih möin aaf Genshoud hindiSchwabenländerWoldnoo24Schwabenländer, Sepp: Wou d’Woldnoo rauscht. Mundartgedichte, Weiden [1984].
*1911 Premenreuth NEW, †1989 Neuhaus NEW; Maurer
federn, pflaumb, pettgewandt1518Urk.Juden Rgbg349Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
den san gråd t Flamma kwaksnIngolstadtIN48.7630165, 11.4250395
weg’n dö boa Bflam, dö ka ma mit’n Flädawisch z’sammkihrnSimbachPAN48.267054, 13.025393
dea mid sain Pflam im Ksicht, mia wois niad, weans Fedan oda HoaStadlernOVI49.5073704, 12.6145307
Flaam„erste Barthaare bei Buben“ChristlAichacher Wb.138Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL
Hàst ittəmàl ə~n Bàrt, no~ gràd ən étlə PflámlenMittenwaldGAP47.4429543, 11.2655684, SchmellerI,450Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auch spärlicher Haarwuchs
Dialektbelege
dea hot an Pflam am Kopf„hat wenig Haare“TittlingPA48.7278412, 13.3806245
scho überziagn si d’ Dächer mit’n weißen FlamHuV13 (1935) 310Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
3b
†Schaum
Dialektbelege
„Das Bier auf der Kühle bekömmt einen starken Pflaum (Schaum)“ScharlBraunbier106Scharl, Benno: Beschreibung der Braunbier-Brauerey, München 1814.
3c
von Pflanzen
3cα
Großer Geißbart (Aruncus silvester)
Dialektbelege
FlamBerchtesgadenBGD47.630642, 13.001926, MarzellPfln.I,455Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.
PflaumMurnauWM47.678522, 11.204120, MarzellPfln.III, 698Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.
„da ist der ganze Flam reingefegt vom Wild“RamsauBGD47.574788, 12.865494, Bergheimat10 (1930) 23Bergheimat (Beil. z. Berchtesgadener Anzeiger), 1921-67.
Gera [Gerner] Pfleim … weis’ so viele Pfleim drin ham2.H.19.Jh.HelmMda.Bgdn.Ld26Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.
Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
Etymologie
Ahd. pflûm-, mhd. pflûme swf., aus lat. pluma; PfeiferEt.Wb.351Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989..
Lautung-Formen
(b)vlạ̄m, daneben -ạ-, vereinz. -o- (WM), (b)vlạ̄mα, -ạ- (AIC, SOB; FÜ) u. in Anlehnung an Schriftspr. (b)vlaum, auch bvlau (WEG).— Pl. gleichl. (RO; GRI, PA, PAN, WOS), vereinz. -α (IN), bvlaim (BGD).— Dim. bvlạml, -ę (PA).— Genus M., als F. soweit angegeben (einschl. der Formen mit -α) (AIC, SOB, WOR; PA; R; FÜ, dazu N. (NAB).
Literatur
SchmellerI,450Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,76f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1060Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.I,1197f.Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.IV,333Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBIII,1735f., VII,1729f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,188Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
pflámi’„locker (von Mehlspeisen)“SchmellerI,450Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
auch schön schäumend
Dialektbelege
pflami eischenkn„mit einer breiten Schaumschicht“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
Lautungen
(b)flạ̄mi u.ä., vereinz. -ạ- (ED, M), -αd (NEW, OVI; REH).
Literatur
SchmellerI,450Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,79Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1061Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Suddt.Wb.IV,334Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBIII,1736f., VII,1732Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
BraunGr.Wb.459Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
°hat der a große Blebbm!MünsingWOR47.90289, 11.3694069
Phraseologie
In festen Fügungen:
die Pläppe haltenu.ä. schweigen °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °hold denna du amol dei Bläbbm!BrennbergR49.0699652, 12.3969462
°wia kannst denn du dös dera Bläbbn verzähln?WackersbergTÖL47.734136, 11.540953
2b
schlecht gelaunte Frau
Dialektbelege
°di alte Pleppn!„Frau mit grantigem Gesicht“Garmisch-PartenkirchenGAP47.4938359, 11.103992
2c
Frau mit breitem Gesicht
Dialektbelege
die Bläbbena„breitgesichtige Frau“HelmMda.Bgdn.Ld32Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.
Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
3
Ausschlag
Dialektbelege
°Bläbbn„größere Fläche Ausschlag“RamsauBGD47.574788, 12.865494
die Bläbbena„Ausschlag, eiternde Wunde“HelmMda.Bgdn.Ld32Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.
Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
Etymologie
Onomat. Bildung zur selben Wz. wie plappern; vgl. WBÖIII,362Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff..
°Boachdoi„Vorhalle der Kirche“TittmoningLF48.0621714, 12.7676484
bårdǫiFlintsbachRO47.7259879, 12.1229121, nach Maiersüdmbair.Mda.200Maier, Gerhard: Die südmittelbairischen Mundarten zwischen Isar und Inn (Oberbayern), Bamberg 1966.
*1939 Schröding ED; Dr.phil., Studiendirektor
dan das Tach uf das Porthall und anderen mehrKapfelbergKEH48.9312862, 11.9839059, 1643WagnerKapfelbg u. Poikam376Wagner, Hans: Weinberg und Steinbruch des Herrn. Geschichte der Pfarrgemeinden Kapfelberg und Poikam, Kapfelberg 1985.
Kapfelberg, Poikam KEH
Etymologie
Mhd. portâl, aus mlat. portale; Kluge-Seebold713Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
an dem samzetagPfründe Geisenfd428Pfründe-Ordnung des vormaligen Klosters Geisenfeld. Aus dem XIII. Jahrhundert, in: QE I,413-441.
Geisenfeld PAF
an sanstztag nach GeorgiiFreisingFS48.402335, 11.741887, 1448Sammelbl.HV.Frsg11 (1918) 85Sammelblatt des Historischen Vereins Freising, 1893ff.
Phraseologie
Phras.:
blinder Samstag Werktag vor einem Feiertag °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt: °blinder SamstagThanningWOR47.9227532, 11.5348463
Samstag läuten„den Sonntag am Vorabend einläuten“HaslachTS47.860081, 12.625661
„Der Bauer stirbt … legt … sich auf den ‘langen Samstag’“Hager-HeynLiab131Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
°Bei dem is allweil gern Samstag„er räumt nicht nur gern den Hof auf, sondern läßt auch gern etwas mitgehen“WalleshausenLL48.1509356, 10.977846
Sie leb’n wahrhafti af der Welt Von Samsta af’n Sunnta[sorglos dahin]MüllerLieder92Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.
Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
Name für ein Kalb, das am Samstag geboren ist, südliches Oberbayern, Dt.Gaue41 (1949) 27Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
Grammatik
Als Diminutiv
2
best. Samstag im Kalenderjahr
2a
letzter Samstag im Fasching, in
Phraseologie
Phras.:
(ge)schmalziger /-ener Samstag u.ä.°Oberbayern vielfach (v.a. W), °Schwaben vielfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: am schmolzana Samsta bacht ma KhüachlnPartenkirchenGAP47.492704, 11.094968 dr schmåizi Såmsda„an dem man Schweine schlachtet“DerchingFDB48.408873, 10.963980 Am gschmalzna Samsta’ gibt’s besonders fette DampfnudelnBauerOldinger Jahr42Bauer, Therese: Das Oldinger Jahr. Brauch und Sitte im Bauernstand, Erfurt 1944.
*1893 München, †1968 Mittenwald GAP; Schriftstellerin. Mundart von Peißenberg WM am mitwoch vor dem schmalzigen sambstag1600MHStAKloster Frauenchiemsee Amtsbücher und Akten 14,fol.7rHauptstaatsarchiv München
Schmotziger Samstag °schmåziger SamstaPollingWM47.8113117, 11.1330907 „Am schmotzigen Samstag wurden Schmalznudeln, Kücheln und Krapfen gebacken“ChristlAichacher Wb.30Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
jeder der drei od. vier aufeinanderfolgenden Samstage nach dem Tag des hl. Michael (29. September )
Phraseologie
°südöstliches Oberbayern vielfach, °Niederbayern vereinzelt: dö goidan Samsta„vor Kirchweih“OberaudorfRO47.6484154, 12.1737799 „an den 3 … goidαn såmstα, den ersten drei Samstagen im Oktober, können Ablässe gewonnen werden“nach BrünnerSamerbg152Brünner, Marianne: Mundart und Wortgut des Samerberggebietes, Diss.masch. München 1955.
*1925 Aschaffenburg, †2016; Studiendirektorin „Die vier Samstage nach dem Michaelifeste heißen die goldenen Samstage“DellingII,120Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker Die guldene dreÿ Sambstag wür sie nennenStubenbergPAN48.3099545, 13.0724399, 1796LenglachnerGesängerb.I,345Lenglachner, Phillipp: Gesänger Buch, Bd I: Der erste Theill worinnen die Geistlichen Gesänger zu finden seind, Bd II: Der zweÿte Theill Worinnen! Die weltliche Gesänger zu finden seind, transkribiert von Willibald Ernst, hg. von Gabriele Wolf und Willibald Ernst, München 2014-17.
Stubenberg PAN 1796. *1769 Weng/Oberösterreich, †1823 Thal PAN; Lumpensammler, Volksliedsammler
2bβ
Samstag im Advent
Phraseologie
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt: °die güldenen Samstage„vier Samstage vor Weihnachten“LimbachPA48.605053, 13.457114 „Die drei Samstäge im Advent heißen die goldenen Samstäge“LeoprechtingLechrain153Leoprechting, Karl v.: Aus dem Lechrain. Zur deutschen Sitten- und Sagenkunde, München 1855.
SchmellerI,438, 896, II,282f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.199, 221, 258, 489f., 509Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
WBÖIV,336-343Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
°der alte Speibteifi mit ihra bösn GoschnIsmaningM48.2242434, 11.6715263
Richti konn mas dem Speiteifi nia nit macha!Zierer-SteinmüllerBäuerinnen6Zierer-Steinmüller, Maria: Die Bäuerinnen vom Waldeckhof: Roman, Stuttgart 1936.
1c
Verleumder
Dialektbelege
SpeibteuföDrachselsriedVIT49.1073441, 13.011453
Der Speibteufel„Person, die Böses einflüstert; Ohrenbläser“SchmellerII,654Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
SchbaidaifeSpr.Rupertiwinkel78„So wead gredd“. Bairische Sprache, gesammelt im Rupertiwinkel, hg. vom Verein Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau e.V., Laufen 32008.
2b
wohl Birken- od. Tannenreizker (Lactarius torminosus od. turpis)
„Starlkobeln voll Wagnschmier … als Speibteufl … [spien] das Feuer beim Loch heraus“GerauerBauerntisch99Gerauer, Josef: Rund um den Bauerntisch, Passau [1955].
*1904 Mittich GRI, †1992 Karpfham GRI; Pfarrer
Der Speibteufel„feuchtes Pulver, das angezündet wird“SchmellerII,654Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Phraseologie
Phras.:
„die Wirthschaft mit der sog. Schwandorfer Rede, welche wie ein Speiteufel an der Schwelle der Landtagswahlen von 1869 aufpuffte [große Aufregung hervorrief]“Donau-Ztg84 (1874) Nr.18[,1]Donau-Zeitung, 1847-1953.
übertr. große Aufregung
Dialektbelege
„Vor einigen Tagen sey … auf einmal der Speiteufel [große Aufregung] losgegangen“Rottaler Bote3 (1873) Nr.88[,2]Rottaler Bote. Pfarrkirchener Tag- und Anzeigeblatt, Pfarrkirchen 1871-1936.
5b
Wunderkerze
Verbreitung
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°Speiduife„Sternwerfer am Christbaum“GrafenriedVIT49.0956993, 13.0114733
5c
Streichholz, das Funken versprüht
Dialektbelege
°Hans, nimm dei Schachtala Schbeideifala mid!„Zündholzer, die Funken versprühen“WiefelsdorfBUL49.279512, 12.0765902
5d
Minenwerfer
Dialektbelege
„Deckwörter … daß der Speiteufel (feindliche Minenwerfer) wieder verlaust (stark besetzt) sei“Kgl.-Bayer. Reserve-Feldartillerie-Reg. Nr.560f.Guttenberg, Erich v. u. Georg Meyer-Erlach: Das Königlich-Bayerische Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 5. Nach den amtl. Kriegstagebüchern u. Aufzeichn. von Kameraden, hg. von d. Vereinigung ehemaliger Angehöriger d. Bayer. Res.-Feldart.-Rgts. Nr. 5, München 1938.
°heit hab i an SpeideifiTeisendorfLF47.849038, 12.8218357
Literatur
SchmellerI,590, II,654Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖV,15Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.
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„ungläubiger Thomas … jemand, der … bevor er glaubt, unbedingt selbst nachprüfen muß, was man ihm gesagt hat“nördliche Oberpfalz, Oberpfalz78 (1990) 194Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
°Da Helmut haout g’schaut wöi da unglaibiche Thomas[ungläubig geschaut]Krauslusti66Kraus, Wolf: A weng lusti – A weng b’sinnli. Gsaangla und G’schicht’n aas’m Stawold, 3Pressath o.J.
*1920 Boxdorf NEW, †2005 Pullenreuth KEM; Polier
I woöt, i wa nöt dabai gwön wia da Damal„ich wollte, ich wüßte von der Geschichte nichts“AichaPA48.671978, 13.289834
Die Thomasnacht ist eine Rauhnacht (SchönwerthLeseb.157Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler) u. gilt auch als Losnacht (löseln), in der Blei gegossen wird Oberbayern, Oberpfalz (dazu PA, PAN; SEL; FDB). °„Heiratslustige Mädchen können ihren künftigen Hochzeiter im Traum sehen, wenn sie um Mitternacht auf ihrem Strohsack hüpfen und rufen: Strouhsog, i tritt de, heilega Thomas, i bitt de, zoagma an Dram mein herzliabstn Mann!“WeildorfLF47.8621034, 12.8704606, od. Bötståd i trit dö, Dåmal i bid dö, låß mia r erschain den Herzliabstn main!Rottal48.431054, 12.852333. „Auch die Frage nach dem zukünftigen Dienstplatz wurde … beantwortet. Dazu mußte die Magd um die mitternächtliche Stunde in den Obstgarten gehen, einen dünnen Kriachbomm schütteln und dabei rufen: Doumas, i bidd di, Bemmla i schiddl di, Hundla etz bell, wo na muaß i an d’Stell. Die Himmelsrichtung, in der daraufhin ein Hund bellte, war auch die des nächsten Dienstplatzes“WölzmüllerLechrainer48Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.
*1956 Prittriching LL;– zu weiteren Losbräuchen vgl. Hager-HeynDrudenhax57-61Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.
Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist, WuttkeVolksabergl.233, 238Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925..– In da Thomasnacht, da derf niat gspunna werdn, sunst passiert wosSteinloheWÜM49.4497501, 12.6470064, Oberpfalz70 (1982) 355Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff..– „So viele Eier die Hühner am Thomastag legen, so viel Unglück im nächsten Jahr“WaldkirchVOH49.724108, 12.385068.– „Der Tag, an dem im Bayer. Wald der Weihnachterer [Weihnachtssau] sein Leben lassen muss, ist der Thomastag … darum der Spruch: Dös war dennerst zum Teufel schelt’n, wenn’s eahm am Thomastag d’Sau stehl’n tat’n“SchlichtBayer.Ld(Straubing 1927) 517Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller.– Da der (Sankt-)Thomastag der Tag der Wintersonnenwende ist, heißt es: Da dum e drãnt an dox um eFunkIrgertshm14Funk, Petronilla: Irgertsheim. Geschichtlich-volkskundlicher Überblick und Untersuchung mundartlichen Lautbestandes, Diss.masch. München 1957.
*1923 Irgertsheim IN.
2
Schreckgestalt, die am (Vor-)Abend des 21. Dezember von Haus zu Haus zieht, um unartige Kinder zu bestrafen, nur in
Phraseologie
Phras.:
blutiger Thomas °Niederbayern mehrfach: da bluadö DamalPlattlingDEG48.7772562, 12.8750665
„„recht seltsame Dinge … vom blutigen Thomas, der ein mit Blut besudeltes Bein zur Tür hereinstreckt““PeinkoferWerkeII,132Peinkofer, Max: Werke, 3 Bde, Passau 1977-82.
da Tamal mitm bluatönga HaxnBischofsmaisREG48.918027, 13.081500
Glüadi TamalSchöfwegGRA48.8395213, 13.2296061
Thomas mit dem Hammer / Hammer mit dem Thomas °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt: °da Dama mitn HammaNabburgNAB49.4509736, 12.1790102
„Thamer mit dem Hammer … ein wilder Bursche, der, oft einen Metzgerschurz umgebunden, mit einem Schmiedehammer an die Fenster klopft und den Kindern droht, ihnen auf die Köpfe zu schlagen“DittrichKinder201Dittrich, Paula: Kinder, Nachbarn und andere Leut, Regensburg 1992.
*1911 Kötzting
Reime Da Dàmà mit n Hàmà schlagt s Wâwerl âm Kopf, Sagt s Wâwerl zin Dàmà: du knipfata KnopfFurthCHA49.308165, 12.8452877, BrunnerHeimatb.CHA167Brunner, Johann: Heimatbuch des bayerischen Bezirksamtes Cham, München [1922].
Da Thama midn Hamma spird d’Moidlar in Kamma und d’Boumar ins Haus, nau kummas widar ausRötzWÜM49.341854, 12.5319894, SchönwerthLeseb.172Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler, ähnlich ROD
Da Damma midm Hamma treibt d’Moidla aas da Kamma, spirrt d’Boubma in d’Hennaschteich. Kinda, drum bessats eich!mittlere Oberpfalz, Oberpfalz67 (1979) 353Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Spruch Ich bin der Thomas von Aquin, in mei’m Sackl hon I mein’ Hammer drinMitterfelsBOG48.9726499, 12.6772388, Bayer.Heimatschutz30 (1934) 19Bayerischer Heimatschutz. Monatsschrift des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München, 1912-36.
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