Bayerns Dialekte Online.
Bayerische Dialekte. Dialekte in Bayern. Bayerische Mundarten.
Bayerisches Wörterbuch. Fränkisches Wörterbuch. Schwäbisches Wörterbuch. Dialektologisches Informationssystem von Bayerisch-Schwaben.
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Post (1998) auf der Grundlage von Hallig/v. Wartburg (1952)
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belegt nach 1958 bedeutet, dass dieser Beleg (bzw. dieses Stichwort oder diese Bedeutung) nach 1958 belegt ist und somit xzy
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woß net obundn iß dös is fraiSchwabachSC49.328986, 11.025267
ō̃bintn … ō̃buntn„Zu kurze Triebe mit Spagat oder Draht am Auflaufspagat bzw. -draht festbinden“nach MeisterHallertauer Hopfenbauern40Meister, Marie Isabel: Die Fachsprache der Hallertauer Hopfenbauern, Ex.masch. München 2001.
*1973 Landshut
den Dieb soll man anpindten an die Volter [Falltüre]IrlR49.003523, 12.167017, 1472HartingerOrdnungenII,641Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
Phraseologie
Redensarten:
da kann man den Mahder [Mäher]anbindenu.ä. da wurden einige Halme nicht abgemäht °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °daou kann ma di ja nu abindn!„zu einem, der nicht sauber gemäht hatte“HolenbrunnWUN50.0483743, 12.0377205
°dös ghört zum Åbindndass.ZinzendorfR48.9837224, 12.4716162
(die Mahd)anbinden schlecht mähen °Niederbayern vereinzelt: °der håt wieder åbundn„früher beim Mähen mit der Sense“WürdingGRI48.355523, 13.350012
°mid aran Schbruch fon Khoefånebiache khåsd an Diab åbinddn„durch einen Spruch aus dem Zauberbuch an einem Platz festbannen“TittmoningLF48.0621714, 12.7676484
1bβ
†zum Geburts- od. Namenstag schenken
Dialektbelege
„An-binden Jemand, ihm zu seinem Namens- oder Geburtstag etwas verehren“HässleinNürnbg.Id.51Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.
°anbindn„ein Kalb von der Mutterkuh wegnehmen und großziehen“KersbachLAU49.5410649, 11.3584886
õubindnMonheimDON48.8423558, 10.8562708, nach SBSXI,148Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
1bδ
Part.Prät.
Grammatik
Partizip Präteritum
1bδi
unfrei, eingeengt, beschäftigt
Dialektbelege
°mid Kinan daou bist richti åbundnWindischeschenbachNEW49.7997, 12.1589
„ist das Weibervolk im Bauernhof mit dem Flachs anbunden“HuV14 (1936) 287Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
1bδii
kurz angebunden wortkarg, unfreundlich
Phraseologie
in fester Fügung:
kurz angebunden wortkarg, unfreudlich °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°der is kurz abunden, der sagt kaam drei WöatlnWeidenWEN49.676727, 12.162220 Er ist kurz angebundenBaier.Sprw.II,59[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
anbinden„(bey der Ärnte) Garben binden, was mit dem Bindnagel … einem zugespitzten Holze, geschieht“SchmellerI,249Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
anbinden„einen Dachstuhl (Zimmerm.-Sp.)“SchmellerI,249Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3
(mit jmdm) etwas beginnen
3a
Streit beginnen, suchen
Dialektbelege
°mit oan abindn„raufen wollen“DegerndorfRO47.7341139, 12.1135202
Willst du mit’n Anderlsepp anbind’n?FahmüllerPlag92Fahmüller, Kaspar: „Mei Plag“. Gedichte in altbayerischer Mundart, Landshut 1885.
*1847 Abensberg KEH, †1895 Mainburg; Tuchhändler
als wann er selbst auff der Gassen solche auffruͤhrische Haͤndl haͤtte angebundenHueberGranat-apfel405Hueber, Fortunat: Zeitiger Granat-apfel, München 1671. Mirakelbuch des bayrisch-böhmischen Wallfahrtsortes Neukirchen bei Heilig Blut. Photomechanischer Nachdruck, mit Nachwort und Registern, hg. von Guillaume van Gemert, Amsterdam/Maarssen 1983.
in Verbindung treten, ein Liebesverhältnis eingehen
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
anbindnRattenkirchenMÜ48.2416428, 12.3138268
solte er auch mit dem Teuffel und seiner Mutter angebunden und gar Hochzeit gehalten habenMoser-RathPredigtmärlein148Predigtmärlein der Barockzeit, hg. von Elfriede Moser-Rath, Berlin 1964.
SchmellerI,249Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,181Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,177Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1348f.Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.I,320Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
2DWBII,769-771Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
Frühnhd.Wb.I,999f.Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
mit einem Seil, einer Schnur o. Ä. an etwas befestigen
Sachgruppen
Verbundenheit (zu)
Verbreitung
Schwaben
Dialektbelege
Dua des Hägale a'bendaSchneckenhofenGZ48.4020231, 10.2254325, Rau8Rau, Richard: Schwäbische Wörtersammlung aus dem Günzburger Umkreis (Computerausdruck), Schneckenhofen, 2000
Miir hand s' Beimlǝ amǝ Pfaul ā̃bondǝEttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Phraseologie
kurz angebunden seinnicht viele Worte machenAltstädtenSF47.486197, 10.2845713, EttringenMN48.1040879, 10.6535987, KraftisriedMOD47.7795226, 10.4704026: de̜ǝ iš kxūts ā̃bõndǝ„der kommt sofort zur Sache“, KraftisriedMOD47.7795226, 10.4704026, Reichhart148Reichhart, Leonhard: Untersuchungen zur Mundart von Kraftisried, Landkreis Ostallgäu (Zulassungsarbeit in Maschinenschrift), 1973
Do söit se gonz bschosse und kuurz abünde: Biß i an Maa ho!AltstädtenSF47.486197, 10.2845713, Köberle4Köberle, Joseph: Die Altstädter Mundart, in: Zirkel, Heinrich (Hg.), Heimatkunde für den Landkreis Sonthofen, Heft 16/17, S. 1-17, Sonthofen, 1952
1b
übertragen: (ein Kalb) von der Milch an pflanzliches Futter gewöhnen, entwöhnen und zur Zucht anstellen
[Dieses Kalb]: hō̜̃ũ i̜ ā̃bondǝ„Gesamtbegriff für behalten und umstellen auf Heu“, WinterriedenILL48.120121, 10.2258052, SBS 11K 41König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Lars Löber. Band 11: Wortgeographie IV, Heidelberg, 2001
{Partizip Präteritum} ā̃bondǝ„anstellen zur Aufzucht“, MussenhausenMN47.9886438, 10.4364636, SBS 11K 41König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Lars Löber. Band 11: Wortgeographie IV, Heidelberg, 2001
Phraseologie
Aberglaube:
Das Anbinden eines Kalbes im Stalle soll an einem Freitag unter dem 11 Uhr=Läuten geschehen, damit es besser gedeihtAnhofenGZ48.3836798, 10.2128333, Willi72Willi, Gerhard: Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09, Augsburg, 1999
Sachkunde
Das Kalb wird vom Muttertier weggenommen, bei dem es früher frei stand, an einen eigenen Platz im Stall gestellt und dort festgebunden. Es wird allmählich von der Milch entwöhnt und an feste Nahrung gewöhnt.
1c
übertragen: viele Verpflichtungen haben und daher nicht frei im Umgang mit seiner Zeit sein
Sachgruppen
Aufgabe, Pflicht (deren Erfüllung oder nicht); Zeit
aabünde [sein]OberstdorfSF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb.56Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf, 2003
Wen mǝ Kendǝr haut, isch mǝ halt ããbondǝEttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz70Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
2
zusammenbinden
2a
(Garben) auf dem Feld binden
Sachgruppen
Acker-, Getreidebau
Verbreitung
OberottmarshausenSMÜ48.2382121, 10.8570182
Dialektbelege
ā̃bindǝOberottmarshausenSMÜ48.2382121, 10.8570182, SBS 12K 119König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 12: Wortgeographie V, Heidelberg, 2006
2b
(das Stroh) von der Dreschmaschine wegnehmen und binden
Sachgruppen
Acker-, Getreidebau
Verbreitung
DLG, SMÜ, HolzhausenLL48.048377, 10.783267, A mehrfach, WER mehrfach, GZ mehrfach, MN vereinzelt, DenklingenKF47.9149048, 10.8502939
Dialektbelege
Las duu ẽĩ, ii bend ããbei Dreschen mit der Dreschmaschine, EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz105Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
šdrō̜ǝ ā̃bendǝGundelfingenDLG48.552433, 10.3675015, SBS 12K 131König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 12: Wortgeographie V, Heidelberg, 2006
BWB II855f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2003ff.
Schmeller I249Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
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bis zu 3 Monate altes Kalb, das zur Zucht großgezogen wird
Sachgruppen
Rind; Tierhaltung, Wiese, Weide
Verbreitung
LachenMM47.9455572, 10.2388429
Dialektbelege
ā̃bendkχǝlblǝ„ca. 10 bis 12 Wochen“, LachenMM47.9455572, 10.2388429, SBS 11K 1König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Lars Löber. Band 11: Wortgeographie IV, Heidelberg, 2001
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