Bayerns Dialekte Online.
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Bavaria's Dialects Online provides information about the dialectal vocabulary in Bavaria and presents the research results of the Bavarian Dictionary (BWB), the Franconian Dictionary (WBF) and the Dialectological Information System of Bavarian Swabia (DIBS).
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Post (1998) auf der Grundlage von Hallig/v. Wartburg (1952)
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gebogenes Metallteil, winkeliges Holzteil zum Aufhängen, Befestigen, Fangen
1a
Haken zum Aufhängen
Sachgruppen
Form
Verbreitung
Schwaben
Dialektbelege
ǝn Hauggǝ en d' Wand nei(n)schlaagǝEttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
Dr Schlissl hangǝt am HååkǝLeuterschachMOD47.747957, 10.5742203, Dietlein57Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
Hauges-förmig gebogener Haken für Fleisch, DiedorfA48.355368, 10.783745, MG100, 2Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
HaukaHaken, an dem der Kessel über dem offenen Feuer hängt, IllerbeurenMM47.902353, 10.126954, MG292, 38Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
Phraseologie
Was a Håågge weare will, buigt se frieAllgäu, Reiser III651Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
1b
Haken zum Befestigen
Sachgruppen
Kleidung/Textilien/Gewebe und Ähnliches (Watte); Form
Mi denket (dünken) Häkla ond Häftla besser, hot seller Schneider gsagt, weil r d Knopflöcher net hot macha könnaRies, Schupp-Schied, Bd. II84Schupp-Schied, Gerda: Ausm Krätzatuach. Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben II, Nördlingen, 1983
In deam Moment git i it acht -/ am Haugga haut 's en Zupfer g'macht -/ a Forell' a scheana, langa, / isch mir durch des verloara ganga!TürkheimMN48.0601151, 10.6394156, Schuhwerk, denkt171Schuhwerk, Luitpold: Des hau mer denkt. Gedichte in schwäbischer Mundart, Weißenhorn, 1986
1d
(hölzerner) Haken zum Spannen des Heuseils beim Bäumen eines beladenen Wagen oder beim Festzurren einer Burde
„Nach dem Überwerfen wird es [das Heuseil] durch den Haken... oder durch die Heurolle gezogen“, Allgäu, König, Fachsprache153König, Werner: Untersuchungen zu Phonologie und Fachsprache im Schwäbisch-Alemannischen Mundartraum (Inaugural-Dissertation), Erlangen, 1970
hō̜kǝ„Verschlagholz zum Durchschläufen“, RettenbergSF47.5749325, 10.2922464, VALTS IV IVK 33Gabriel, Eugen (Hg.): Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus. Wortgeographie I, Bregenz, 1991ff.
Sachkunde
Der Haken wird zum Befestigen des Heuseils, das den Wiesbaum auf die Wagenladung zieht, verwendet. Dazu bringt man den Haken am hinteren Ende eines der beiden Leiterbäume an. Das Heuseil wird am anderen Leiterbaumende festgebunden, über den Wiesbaum geführt und durch den Haken gezogen, wieder um den Wiebaum gelegt und um den ersten Leiterbaum gewickelt, bevor es schließlich mittels einer Schlaufe festgezogen wird. vgl. SBS 12 K 90
2
Instrument, Gerät mit einem hakenförmigen Ende
2a
Häkelnadel
Grammatik
Diminutiv
Sachgruppen
Schneider, Textilverarbeitung; Frauenarbeiten in Haus und Haushalt
Verbreitung
HöchstädtDLG48.6114313, 10.5670984
Dialektbelege
„glūfǝ und glīflǝ fanden sich auch ... neben šdrignaodlǝ... und dem hē̜gle“, HöchstädtDLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß185Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975
2b
eiserner Haken an eine Stange zum Herausziehen von Heu aus dem Heustock
hō̜kǝStiefenhofenSF47.5925754, 10.0041305, BayDatBayerische Dialektdatenbank. https://baydat.badw.de, Bayerische Akademie der Wissenschaften
2c
Schürhaken
Sachgruppen
Heizung/Kühlung
Verbreitung
OberreichenbachNU48.3094535, 10.2041993
Dialektbelege
hâokǝals Gluträumer für den Backofen verwendet, OberreichenbachNU48.3094535, 10.2041993, SBS 10K 153König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Edith Funk. Band 10: Wortgeographie III, Heidelberg, 2005
2d
gabelähnliches Gerät mit gekrümmten Zinken zum Abladen von Mist auf dem Feld
Sachgruppen
landwirtsch. Geräte
Verbreitung
Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
mi̜dǝm hō̜gǝNeu-UlmNU48.3954965, 10.00589, SBS 12K 44König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 12: Wortgeographie V, Heidelberg, 2006
2e
sichelähnliches Instrument zum Sammeln von Getreide auf dem Feld
Grammatik
auch Diminutiv
Sachgruppen
landwirtsch. Geräte; Acker-, Getreidebau
Verbreitung
Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
ho̜gǝVillenbachWER48.50879, 10.6124035, SBS 12K 111König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 12: Wortgeographie V, Heidelberg, 2006
hâekleRoggenburgNU48.2770928, 10.2311561, SBS 12K 116König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 12: Wortgeographie V, Heidelberg, 2006
3
Sehnen am Fleisch geschlachteter Tiere
Sachgruppen
Metzger
Verbreitung
ObergünzburgMOD47.8458763, 10.4192911
Dialektbelege
hē̜kǝObergünzburgMOD47.8458763, 10.4192911, Umann69Umann, Anna-Elisabeth: Untersuchungen zur Obergünzburger Mundart (Landkreis Marktoberdorf) (Zulassungsarbeit in Maschinenschrift), 1971
4
Linie mit Knick (als Zeichen der Kenntnisnahme, des Einverständnisses)
dös haut en HaugaTussenhausenMN48.1019964, 10.5613528, Beggel42Beggel, Adolf: Z' Anglberg dauhoi. Ein kleiner Dialektleitfaden für den Raum Angelberg bis Mindelheim, Nördlingen, 2009, Auflage 1
dâo send hâekǝ denǝ„wenn etwas nicht stimmt oder Hindernisse mit sich bringt“, StoffenriedKRU48.3160248, 10.2948877, SBS, ZMKönig, Werner: Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben (Zusatzmaterial), 1984-1989
Mhd. ā im Haupttonvokal wird zu ō̜, ō, ôu, âo, zur Verteilung siehe SBS 5, K 49 mit Seite 185, SBS 5, KK 12 und VALTS II, K 11. Die Quantität von mhd. ā in Verbindung mit der Folgekonsonanz ist in SBS 5, KK 64 dokumentiert. Zur Aussprache von k siehe SBS 7.1, K 108. Die Endung -en (-ǝ, -ŋ) ist in SBS 9.1, K 5 kartiert. Endungslose Formen (Typ hō̜g) liegen in ForheimNÖ48.7595321, 10.4489407 und bei Misthaken in BelzheimNÖ48.9621483, 10.5285316, MegesheimNÖ48.9381449, 10.6525267, PfäfflingenNÖ48.8931987, 10.5531011 und PfuhlNU48.4083018, 10.0391377 vor.
Formen
Zur Pluralform beim Haupttonvokal (ō̜, ō, ē̜, ạ, o̜, e̜, âo, âe) siehe SBS 9.1, K 42. Zur Realisierung von mhd. æ beim Diminutiv siehe SBS 5, K 67 und VALTS II, K 23. Die Diminutivform endet auf -e, -ǝ, -α, siehe dazu SBS 9.1, K 181. Das Vorkommen von zweisilbigen und dreisilbigen Formen ist in SBS 9.1, K 182 verzeichnet.
Schmeller I1070f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985