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blind

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1312–1315
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
blind, ohne Sehvermögen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
an Blindn umanandweisn Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454
der is blindö af d Wäit kemma Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
°auf oan Aug blind Laaber PAR49.067975, 11.882288
red’t sich ... drauf naus, daß ihm a Blinder den falschen Weg zeigt hat Mchn.Stadtanz. 17 (1961) Nr.3,4 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
nim das Oel schmire den Blinden Rossen die auchenbraunen Ernst Heilzauber u. Aberglaube Opf. 35 Ernst, Wolfgang: Heilzauber und Aberglaube in der Oberpfalz, Weiden 1991.

Hs. von Johann Scharnagl, *1865 Sauernlohe NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Bauernheiler
deiplitvn ougvn Regensburg R49.013904, 12.100040, 11.Jh. StSG. II,423,12 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
er ... hiez in die arm und die blinden dar in [in die Stadt] fuͤren O’altaicher Pred. 123,9f. Altdeutsche Predigten, hg. von Anton Emmanuel Schönbach, Bd 2, Graz 1888 (Nachdr. Darmstadt 1964).

Oberalteich BOG, um 1300
daß sein 5. jaͤhriges 15. Wochen lang von denen Blattern blindes Kind ... zu sehen angefangen Gnadenblum 42 Wunderbare Gnadenblum auf der Wies. Das Mirakelbuch der Wieswallfahrt, Augsburg 1746 (Nachdr. Weißenhorn 1999).

Wies SOG
In festen Fügungen:
blinder Hesse jmd, der oft Wichtiges übersieht, wild herumtobender Lausbube, Brillenträger

Blinder Mann Gebäck

Blinde Breme Regenbremse, jmd, der unachtsam dahinrennt

Blinde Mucke Bremse

Blinder Hengst Bürokrat

Blinde Nessel / Brennnessel Weiße Taubnessel

Blindes Auge Gesäß

Blinder Montag Montag nach dem ersten Fastensonntag

Blinder Ergetag Pfingstdienstag

Blind schlagen / machen heimlich auf die Seite schaffen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°er håt sein Moaster Werkzeig blind gschlågn Frasdorf RO47.8026547, 12.2819045

„Ein Ding blind machen, es ... entwenden“ Schmeller I,328 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek


auch
°des hob i mir blind draht, dös hot neamd gsehgn Rettenbach WS48.026887, 12.092870

°des ho i mir blind mitgeha lassn Polling WM47.8113117, 11.1330907

°Es muaß nöt alls gsagt wern, ma kann aa wås blind schlågn „vergessen, nicht mehr davon wissen“ Inzell TS47.7633488, 12.7492369

In Vergleichen:
wie ein Blinder u.ä. gedankenverloren, achtlos °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
dea gëit umananda wöi a Blinda Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
°wia a Blinda dabst nei Ried FDB48.291062, 11.043123

Der geht los wie ein Blinder „ist ein Draufgänger“ Fürth 49.477263, 10.989616

Redensart(en):
bist dönn du blind! „bemerkst du gar nichts“ Ascholding WOR47.8890821, 11.4974297, ähnlich Niederbayern vereinzelt

Das sieht doch ein Blinder ist offensichtlich °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
°des siecht doch a Blinda, daß s der Hans net mit der Arwat hat Wettstetten IN48.823139, 11.414169
daß do wos ned grod is des siecht doch a Blinda Loew Grattleroper 37 Loew, Gerhard: Grattleroper, München 1982.

*1941 München

Glai soöd i blind sa, wens nöd woar is „Beteuerung“ Aicha PA48.671978, 13.289834, ähnlich DGF

Dös wöcha [welches] wiad den då blind saa? „wenn zwei mit eingehakten Armen gehen“ Bischofsmais REG48.918027, 13.081500

ä Blinder geeberd wos drum, wenner des seecherd „Verteidigung eines wenig ansehnlichen Gegenstandes“ Maas Nürnbg.Wb. 85 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor

°Des Kind spott die Blindn as „zwinkert, ist müde“ Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123

Blind in Doch eine „wird übereiltes Handeln umschrieben“ Sulzbach SUL49.496993, 11.750252

Dear hot si an Blinde g’holt „einen Korb“ Hofhegnenberg FFB48.218046, 11.018060

Du gehst håöt drein und drein wia da Papa Wieswässara und da blind Geiga „unsicher“ Tann PAN48.3158044, 12.889797

Er redet von der Sache, wie der Blinde von der Farbe Baier.Sprw. II,187 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
, ähnlich °TIR

Sprichwortwörter:
Mit an Blindn kuma nöt vo da Farb röin „wenn sich jemand nicht überzeugen läßt“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799

Grod à Blindà rend duàch d Wendd, wann ... dànem d Dià aufschdęęd „sagt die Mutter zum Sohn, wenn er eine Reiche verschmäht“ Kaps Welt d.Bauern 7 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Spiel:
des blinden richens... [dabei] mußte ein Mann mit verbunden [!] Augen seine ‘Herzensdame’ nur mit Hilfe seines Geruchsinnes aus einer größeren Anzahl von weiblichen Gästen herausfinden“ Oberpfalz, 1616 Wdmünchn.Heimatbote H.24,23 Waldmünchner Heimatbote, 1981ff.
Blindenverband
Plural 
°heint sammeln die Blindn Neumarkt NM49.279624, 11.4594662
auch Blindenanstalt
i kimm von der Blindnanstalt ... Nadierle siehg i’s, dass’ vo de Blindn kemma Altb.Heimatp. 59 (2007) Nr.15,25 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
auch einäugig
blind „zuweilen auch für einäugig gebraucht“ Schmeller I,328 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
übertr. ohne klares Denkvermögen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
dö is gans blind Winzer DEG48.7238833, 13.075986
Und wenn der Mensch blind is, nachher heirat er Christ Werke 892 (Bauern) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
Einen blind machen, ihn berücken“ Schmeller I,328 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
erleicht iunckfraw di plinten Tegerns.Hym. 1,10 Gillitzer, Berta: Die Tegernseer Hymnen des Cgm. 858, München 1942.

Tegernsee MB, vor 1454
War man vor zeiten also blindt ... Daß man die Goͤtzen ehren thet Gesangb. 160 Catholisch Gesangbüechlein Auff die fürnembste Fest durchs gantze Jahr, München 1613.
Blindwütig
ea schlag blind umanand vor Gift [Zorn] Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454
2
undurchsichtig, trüb
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°deine Fenster derfst aa wieda putzn, de san scho ganz blind Holzkirchen MB47.884151, 11.697075
°des is aba a blinds Bier „besonders vom Weizenbier wegen der Hefe“ Ergolding LA48.5763412, 12.1714786
°’s Bierglasl is aa ganz blind, weil d’Wirtin a Schleupfa [unordentliche Frau] is Mintraching R48.9516342, 12.240373
Blind is der Spiegl, blind is des Glas Orff Welttheater 135 (Weihnachtsspiel) Orff, Carl: Bairisches Welttheater. Die Bernauerin, Astutuli, Ludus de nato Infante mirificus, Comedia de Christi resurrectione, München [1972].

*1895 München, †1982 ebd.; Komponist, Dichter, Prof. an der Musikhochschule
In fester Fügung:
blinde Scheibe Milchglasscheibe
auch matt lackiert
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°blind „z.B. von einem Auto“ Maxhütte-Haidhof BUL49.1985682, 12.0935676
Verblichen, verblaßt
I blindt damast Pristl Regensburg R49.013904, 12.100040, 1637 VHO 81 (1931) 42 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
3
mangelhaft, unvollständig
3a
ohne Fleisch od. Fett zubereitet
°Oberpfalz vielfach, °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°blinde Suppn, blinds Gmüas Weilheim WM47.839932, 11.140986
°heint gibts a blinds Kraut und Erdäpfl mitsamt der Montur [Schale] Amberg AM49.445718, 11.852457
„mindestens drei Dutzend Spaoutzn [Kartoffelknödel] und einen Topf mit blinder Bräih (Soße ohne Fleisch)“ Opf.Heimatspiegel 28 (2004) 153 Oberpfälzer Heimatspiegel, Pressath, 1998ff.
Also wird dir auch ... ein blinde ungeschmaltzne Wasser-Schnallen [Wassersuppe] weit besser schmecken Selhamer Tuba Rustica II,218 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
In festen Fügungen:
°blinde Fleischpflanzl [Frikadellen] „scherzhaft Kartoffelpuffer“ Kirchdorf AIB47.894942, 11.914838

°Da blinti Bron „aus Kartoffeln, Zwiebeln, Schweineschmalz, Essig“ Pfaffenhofen FDB48.294617, 11.161617
auch ohne Fleischgericht
Blinde Sonntag „Sonntage ohne Fleischgericht“ Häussler Oberpf.Kartoffelkochb. 18 Häußler, Inge: Großes Oberpfälzer Kartoffelkochbuch, Regensburg 31997.
ohne Ei
°A blinda Schmarrn „ohne Ei“ Garmisch GAP47.4938359, 11.103992
3b
unbefruchtet
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°wenn da Gickerl nix taugt, gibts blinda Oa Niederbergkirchen 48.312232, 12.5075581
°blinde Blöih Sulzkirchen BEI49.168396, 11.357339
blintə re:m „Hopfenrebe, die keinen Anflug bekommen hat, also nicht blüht“ Meister Hallertauer Hopfenbauern 51 Meister, Marie Isabel: Die Fachsprache der Hallertauer Hopfenbauern, Ex.masch. München 2001.

*1973 Landshut
auch mit kleinen, im Wachstum zurückgebliebenen Hopfendolden
blintα hopfα „Minderwertiger, kleindoldiger Hopfen“ Meister Hallertauer Hopfenbauern 52 Meister, Marie Isabel: Die Fachsprache der Hallertauer Hopfenbauern, Ex.masch. München 2001.

*1973 Landshut
3c
nur angedeutet, vorgetäuscht
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
blindes Knopfloch „ein markiertes, nur scheinbares“ München M48.139686, 11.578889
°am Haus is a blinds Fensta ei’baut Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388
so soll er einen Plinten Schlüssel dazu machen „Scheinschlüssel ... der jedoch nicht funktioniert“ Niederbayern, 1435 Zils Handwerk 128 Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
auch klein, nicht voll ausgebildet
„die kleinen Hinterklauen der Kuh … de blintn glǫα Aichach AIC48.4589775, 11.1308417, nach SBS XI,50f. Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
3d
ohne scharfe Munition
a blinda Schuß „ohne scharfe Munition“ Ascholding WOR47.8890821, 11.4974297
3e
falsch, unbegründet
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
dös is nea a blinda Leama „Feueralarm“ Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
haben Unsere Bergaͤmter ... keine blinden Muthungen [Anträge auf Verleihung eines Bergwerkeigentums] anzunehmen 1784 Berggesetze 344 Corpus Iuris Metallici Recentissimi Et Antiquioris. Sammlung der neuesten und älterer Berggesetze, hg. von Thomas Wagner, Leipzig 1791.
In festen Fügungen:
blinder Samstag Tag vor einem Feiertag

Blinder Stopfer fröhliches Beisammensein unter Verwandten
3f
nicht die ganze Ackerlänge habend (von einer Furche)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°a blinde Fua „gibt es nur beim Bifangackern“ Bodenmais REG49.070161, 13.099453
3g
stumpf, ohne Schärfe
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
d’Hocka is blind Weltenburg KEH48.891010, 11.829688
3h
aus einer Reihe herausfallend
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°a Blindder „Karte, die verkehrt herum auf dem Stapel liegt“ Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
blinder Bifang „nicht mit Hopfen, sondern mit anderer Feldfrucht angebauter Bifang zwischen zwei normalen Bifängen“ Horn Hersbr.Hopfenbauern 11 Horn, Bernhard: Die Fachsprache der Hersbrucker Hopfenbauern, Ex.masch., Erlangen 1949.
4
nur als Zuschauer od. als Ersatzmann beteiligt, v.a. beim Kartenspiel
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°i spui blind „schaue beim Spiel zu“ Ismaning M48.2242434, 11.6715263
°ihr seid scho zu viert, da mach i heut an blindn Spieler „Ersatzmann beim Tarock“ Malching GRI48.313106, 13.188530
°da sitzn mehr Blinde als Spieler um den Tisch! Allersberg HIP49.2513012, 11.2356812
Redensart(en):
°blinde Spiela g’hörn untan Tisch! „sind unerwünscht“ Vilzing CHA49.1770286, 12.6770617, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
auch fehlender Spieler
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°spülma mit an Blindn, bis da viert Schoufkopfa kummt „es werden auch an ihn Karten ausgeteilt“ Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134
Spieler, der bei ungerader Teilnehmerzahl beim Kegeln zweimal scheibt
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°„der blinde Scheiber spielt doppelt“ Kirchberg REG48.8999367, 13.1832566
Und bal a „Blinder“ bleib’n sollt, Na’ wird der Wirt holt aa no’ g’holt Dusch Isarwinkel 14 Dusch, Wilhelm: Aus’m Isarwinkel. Gedichte in oberbayerischer Mundart, München 1897.

*1871 Tölz, †1927 München; Postbeamter
Ahd., mhd. blint, germ. Wort idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 149 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
  • Hässlein Nürnbg.Id. 51 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,328 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,410-412 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1201-1204, VI,1666 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,109-112 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,452f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,119-124 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,618-622 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,309 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 269 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1212-1216 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Angrüner Abbach 15 Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.

    *1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher
  • Braun Gr.Wb. 54 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Konrad nördl.Opf. 5 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
  • Maas Nürnbg.Wb. 85 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Fragebögen:
  • S-103A53, 55, M-81/6, W-35/11-15, 89/38
verfasst von: J.D.