Bayerns Dialekte Online.
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dös hod bis aufs Bõa neigfrössaHohenpeißenbergSOG47.7941442, 11.0057418
Bui öm OamHaidmühleWOS48.8249464, 13.7759515
dära is a Bõil in Hols stäkng bliemWildenreuthNEW49.800787, 12.076808
die Boina tenna mea wäihWunsiedelWUN50.0373241, 12.0027278
„Bohna, Boina (… Nürnbergisch Báhna)“Oberpfalz, BavariaII,200Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
Sie hat a so a „Boandl“, mit dem fahrts an etlers mal um an Kropf umiAngererGöll245Angerer, Hanns: Im Schatten des Hohen Göll, München [1956].
*1912 Salzberg BGD, †1976 Ramsau BGD; Zollbeamter
Os peinTegernseeMB47.7099191, 11.7543337, 10./11.Jh.StSG.I,500,20Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
also fanden die von R. doselbs die bain der getoͤdlen Christenkinder1476Urk.Juden Rgbg127Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
welcher unmittelbar ihme wurde alle Beiner zerquetschet habenTaxaDAH48.315821, 11.209561, 1735/45BJV1954,66Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Phraseologie
In festen Fügungen:
Haut und Bein sehr mager
Durch Mark und Bein bis ins Innerste
Die heilingä BoinaReliquienVohenstraußVOH49.6238348, 12.341436
winselndes Bein°Niederbayern vereinzelt: hast mi aufs winslad Boa highaut!HöhenstadtPA48.499949, 13.315249
Damisches Bein Schienbein °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben mehrfach: °heit ho i ma des damisch Boa oghautUffingWM47.713198, 11.149683
auch as musikalische Boa„weil man beim Anstoßen die Engel singen hört“RottenburgROL48.7001539, 12.0282878
Damische Boa„O- oder X-Beine“PlieningEBE48.198026, 11.797444
Wan Kina allöwei a da Stubm bleibm, kriangs dobbadö Boan„englische Krankheit“MittichGRI48.440634, 13.396183
Bis in / auf das Bein einhinu.ä. bis ins Innerste °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °der is schlecht bis ins Boa einiSeeonTS47.9765682, 12.4598714
bon an söichan Wehda is’s koa Wunda, wenn oam ’s Wossa bis af d’ Boana göiht„bis auf die Haut“KötztingKÖZ49.177008, 12.851353
Ra. hinein bis aufs Bein!„beim Kartenspielen“IngolstadtIN48.7630165, 11.4250395
duran nei bis as Boa„in geschlechtlichem Sinn“HaimhausenDAH48.315762, 11.554494, ähnlich WM
Vom Bein ausher von Grund auf, durch u. durch, völlig °Oberbayern vereinzelt: °der schbinnt vom Boa aussaTittmoningLF48.0621714, 12.7676484 °vom Boa außa schlechtSeeonTS47.9765682, 12.4598714
Vom Bein weg von Grund auf, durch u. durch, völlig °Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °den kann i von Boa weg it verbutza„nicht leiden“OberammergauGAP47.5966949, 11.0673611
do feits von Boa weg„bei schwerer Krankheit, mißlicher wirtschaftlicher Lage“WaldkirchenWOS48.729644, 13.599765
°den hats von Boa weg dawischt„er ist völlig verrückt“DollnsteinEIH48.8687764, 11.0739673
fon bôa wegg„durch und durch“KuenBair.110Kuen, Otto: Da taat a dar aa stinka oder: Bairisch für Fortgeschrittene, München 1977.
Ra.vom Bein weg haben nicht leiden können Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt: °den Kerl håb i vom Boa wegErgoldingLA48.5763412, 12.1714786
Vom Bein(weg) von sich weg, aus seiner Nähe, vom Leib °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °wenn i noa den vom Boa weg hättSengenthalNM49.234870, 11.461983
Redensarten:
dem hat’s s Boa agfressner ist närrischPallingLF48.000387, 12.6389258
Jmdm hat es beim / am Beinu.ä. jmd ist verrückt, närrisch Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt: den hat’s pfeigråd beim BoaTruchtlachingTS47.9584444, 12.5004194
°den hat’s beim Boa anpackt„von einem Sonderling“WildenrannaWEG48.580795, 13.7377635
auch °den hot’s am Boa„der ist grantig, streitsüchtig“PöckingSTA47.9667051, 11.2999886
jatz håds dö bein Boa„hat es dich erwischt, geht es dir dran“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
Dea get daher, wia wen a a Boan ön Ba [Bauch] het„steif“IggensbachDEG48.730933, 13.141065
Kost di niät bukä, host ä Bõi en Bauch„wenn jemand zu faul ist zum Bücken“BruckROD49.245570, 12.305240, ähnlich Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
auch es [ihr] hats a Boina ön OaschKötztingKÖZ49.177008, 12.851353
Daß sie fei der a Boandl abbricht [unter seiner Würde handelt], wenn er d’Tür in d’Hand nimmtKreisMünchner71Kreis, Julius: Wir Münchner. Geschichten, hg. von Heidi Krischke, München 1992.
*1891 München, †1933 ebd.; Lehrer, Schriftsteller
Äer hout … si ins Bā gschnītn„falsche Hoffnungen gemacht“BertholdFürther Wb.14Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
Der geht ma aufs Boa„ich kann ihn nicht leiden“WinklsaßMAL48.735538, 12.170611
Mit jmds Beinern noch Äpfel / Birnen / Nüsse abherwerfenu.ä jmdn. überleben Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt: mit deina Boana schmeißma allawei no Bian runterFinsingED48.2167439, 11.8253553
du wirfst mit mainö Boana no Öbfö abaHiesenauPA48.5325, 13.2923
mit den sein Boinan ka ma bal Birn araschmeißn„er wird bald sterben“EtzenrichtNEW49.63183, 12.0921077
bis in 30 Joarn tout ma mit mein Boanan Öpfl achaschmeißn„bin ich tot“RiedenAM49.322045, 11.939273, ähnlich Oberpfalz vereinzelt
daweil [bis dahin] tout ma a koa Boa mehr weh„bin ich tot“ChamCHA49.223747, 12.662091
hungern, daß einem die Beiner scheppern / krachenu.ä. sehr großen Hunger haben °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt: °an Hunga hab i, daß ma d’Boana krachanOberappersdorfFS48.497835, 11.800123
bei dera muaßt b’Boana mit n Leintuach zamschüdlnPassauPA48.567378, 13.431710
Seine fümf Boana unda d’Jiaksn [Achselhöhle] nema„alles, was man hat“HaidmühleWOS48.8249464, 13.7759515
Seine (fünf)Beiner zusammenpacken sich auf den Weg machen, fortmachen Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt: pack deine fünf Boana z’sammlauf, damit wir noch rechtzeitig hinkommenMünchenM48.139686, 11.578889
auch kanst dainö Boana zambaka„du kannst gehen: wir zwei sind fertig“HaidmühleWOS48.8249464, 13.7759515
„Wenn einer durch Krankheit recht heruntergekommen ist, daß er bald seine Boanl z’sammklaubn kann, d.h. sterben wird“TegernseeMB47.7099191, 11.7543337
da deafst dainö Boana zambaka und as Tüachl aitoaHiesenauPA48.5325, 13.2923
seine Beiner im Tüchlein heimtragen könnenu.ä. schwer verletzt davonkommen Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt: wear då runterfåilt, kån a seine Boanar in Saggtiachl hoamtrångIngolstadtIN48.7630165, 11.4250395
bohlst [wenn du] mit den an Schdreid ohfangst, nocha kohst draf rächern, daßd’ deine Boana in an Döichl hoamtrogn deafstFurthCHA49.308165, 12.8452877
i wirf di a so umanand, daß da Boana in da Nachbaschaft zamsuacha muastHengersbergDEG48.7736572, 13.0515083
muaßt schau, wenst dainö fünf Boana nu findst„bei Rauferei“HiesenauPA48.5325, 13.2923
Schåd is um jeds Boandl„wenn jemand gestorben ist, der allseits beliebt war“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
Sprichwörter:
Koa Schein, daß da Knödl a Boa hot![das ist völlig unmöglich]Rottal48.431054, 12.852333, Zwiebelturm4 (1949) 38Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71.
Kã sẽĩ, dààs dà Gneel àà à Bǫ̃à̃ hǫd„Unmöglich Geglaubtes erweist sich oft als möglich“KapsWelt d.Bauern159Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.
Sprüche, Reime då ham d Judn koan Boan„sagt man zu einem Kinde, das man kitzelt“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894, ähnlich SimbachPAN48.267054, 13.025393wenn man jmdn am Knie packt
°wo håd da Jud koa Boa?„fragt man jemanden und kneift ihn innen am Oberschenkel“MünchenM48.139686, 11.578889 siehe auch Judenbein
„Das ausgefallene Milchzähnchen eines Kinds wirft man in den Ofen und spricht: Maisl, daou haoust a Boinl, gi(b)ma a Zäahnl!“SingerArzbg.Wb.38f.Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
’s Bia is so deia und ’s Briod is so gloa, hane ma a Fleisch kaft is a laudda BoaGarchingAÖ48.132957, 12.5780213, ähnlich PA
Am Sunnta is Kirwa, wers woiß, daou stechn Pleystoina a Goaß. Döi Goaß haoud vül Boina, is gout für Pleystoina„Kirchweihvers“PleysteinVOH49.6459255, 12.4099793
Wan ein Pfer auf den beinen zitert und die hintern fies zu den federn [vorderen] schmücktHöflerSindelsdf.Hausmittelb.61Höfler, Max: Ein Sindelsdorfer Hausmittelbuch für Tierkrankheiten, Harlem 1910.
Sindelsdorf WM, um 1800, *1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
Greastaangla? Wöi meina Boina? Dös is arch!SchemmNeie Deas-Gsch.111Schemm, Otto: Neie Deas-Gschichtn, Hof 1981.
*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
Crus beinRegensburgR49.013904, 12.100040, 9.Jh.StSG.IV,230,2Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
ir schuch die pein bedeckten ie biß uber den baden [Wade] wol her aufHaydenSalomon u. Markolf301,88f.Hayden, Gregor: Salomon und Markolf, in: Narrenbuch, hg. von Felix Bobertag, Stuttgart 1885, 293-361.
Oberpfalz, 2.H.15.Jh.
Nimb essig vnnd gestossnen pfeffer, seudt es vnd reib ime die bayn damitRoßarznei (Deinhardt )67Ein „Ross Artzney Büech“ aus dem Jahre 1598, hg. von Uta Deinhardt, München 1968.
Phraseologie
In festen Fügungen:
dickes Bein Oberschenkel °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: ’s dicke BoiHaselbachBUL49.3423071, 12.0306755 s dick Boa„der Oberschenkel“SingerArzbg.Wb.38Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
Die Beiner aus(her)drehenu.ä. stolz dahergehen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °der draht aa d Boana aussa, daßd moanst, er waar da Graf SchnudiNiederviehbachDGF48.612481, 12.380382
Beiner machen antreiben, fortjagen °Oberpfalz vereinzelt: °der hat nan Boina g’macht„weggescheucht“WeidenWEN49.676727, 12.162220 wårt, iich wia(d da Båina måch’n„ich will dich eilen lehren!“BraunGr.Wb.33Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Von Kindes Beineu.ä. von frühester Kindheit an der sunden, die ich gevrumt han von kindes peine unz an dese wile12.Jh.SKD359,90f. (Benediktbeurer Beichten III)Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963. Seyd er von kindes paine allczeit ye tugendt pflagFüetrerPoytislier6,1f.Füetrer, Ulrich: Poytislier aus dem ‘Buch der Abenteuer’ von Ulrich Füetrer, hg. von Friederike Weber, Tübingen 1960.
Ra.immer(zu) auf den Beinern u.ä. rührig °der Hans is allawaal aafn BoinanWeidenWEN49.676727, 12.162220 „Wenn jemand … fleißig ist, dann ist er immazou afn Båinan“BraunNordbair.56Braun, Hermann: Nordbairisch, eine sprachliche Heimatkunde des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1962.
Der iis wieda af’n Båinan„er ist genesen“BraunGr.Wb.33Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Öitz möißts enk [euch] af Böina machn„aufbrechen“WaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123
Döi Medizin haout mi wieda af d’Boina braoucht„gesund gemacht“WaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123
Auf die Beine helfen aus einer Notlage aufhelfen den arma Teife mouß ma af Boina helfnWaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123 Man muß ihm … auf die Beine helfenBaier.Sprw.II,228[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
Nehm doch amāl di Klā afm Arm; dei leftmer immer zwischn di Bā rum!„sie ist mir überall im Wege“BertholdFürther Wb.14Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
Übers Beinheiraten/Heirat übers Bein wie Verheiratete zusammenleben
Des Geld konni ons Bā schmiern„das Geld ist verloren“BertholdFürther Wb.14Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
Die Beiner verkehrt eingehenkt / eingehäkelt habenu.ä. X-Beine haben Oberbayern mehrfach, Mittelfranken mehrfach, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt: dea hot folsch eighenkte BoanaDietldorfBUL49.204807, 11.945855
der haout sei Ba vakäihert eig’henktHohenstadtHEB49.512168, 11.485481
de hat zwa linke Bah„X-Beine“LeinburgN49.451197, 11.306943, ähnlich FÜ
Durch den se Ba ko ma kriechen„von einem O-Beinigen“HohensteinHEB49.586870, 11.423954
den kann ma an Backkorb durch d’Ba werfn„von einem O-Beinigen“HersbruckHEB49.5084647, 11.4284769
der maand, er koo mid mier durgs Baa dou„mich für dumm halten, ausnützen“MaasNürnbg.Wb.71Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.
*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
A(u)f oin Boa stäiht ma niat„und deshalb soll man mindestens zwei Gläschen Schnaps trinken“SingerArzbg.Wb.38Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
sich die Boina in Bauch eistäih„lange herumstehen, vergeblich warten“SingerArzbg.Wb.38Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
i schdäi mer di Baaner in Årsch„ich muß schon sehr lange warten oder stehen“MaasNürnbg.Wb.71Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.
*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
°Der reißt sö bo da Oabat koa Boah aus„überanstrengt sich nicht“WimmPAN48.505056, 12.333970
der rubfd si ka Baa raus„er überarbeitet sich nicht“MaasNürnbg.Wb.71Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.
*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
Die Beiner über / auf die Achsel nehmen sich beeilen, eilig fortmachen Oberbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken mehrfach, Niederbayern vereinzelt: wenn i’ do nei’geah’, wärs noat, i’ nemat d’Boar af d’Ax’lHofhegnenbergFFB48.218046, 11.018060
Die Båina untan Årm nemma„rennen“BraunGr.Wb.33Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
die Beine in die Hand nehmen nim Boan in d Hand!„eile, was du kannst“NeukirchenVOH49.709613, 12.427782 I hob heint di Bā ind Hend nehma mein, su präsant hobis ghatBertholdFürther Wb.14Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
Dea is mit’n unrechtn Bã asn Bett aussaschlecht gelauntHessenreuthKEM49.810618, 11.976568
Da Xav geht aa scho af die lötztn Boan„wird bald sterben“PassauPA48.567378, 13.431710
Ma Nachba haout ma a Boa gstellt„ein Hindernis bereitet“WaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123
’s Huulz håut lång Båina kröigt„es ist gestohlen worden“BraunGr.Wb.33Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Des gäiht iwas Bahausreißn„ist unglaublich“WeidenWEN49.676727, 12.162220
Sprichwörter:
Dar Hund laft añ-r af drā Bóinarn af k’ Kirwa[läßt sich durch nichts vom Vergnügen abhalten]NeuenhammerVOH49.693447, 12.3867406, SchönwerthSprichw.22Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.
Im Wortspiel mit Bed.1 s best Fleisch is an Boa„die Genitalien“NaabdemenreuthNEW49.818131, 12.126801, ähnlich RID
Auf dö Boana is die Kuah daherganga„sagt der Metzger, wenn sich Frauen über die Knochen im Fleisch beklagen“Chiemgau47.872903, 12.453183
„Auf die Frage: wöi gäiht’s? folgt die scherzhafte Antwort: ållawaal af zwåia Båinan“BraunGr.Wb.33Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Spottv. zw. zwei Personen °„du kannst mi goua niat moina mid deini krumma Boina!“ – „Du kannst mi goua niat tratzn mid deini krumma Haxn!“WindischeschenbachNEW49.7997, 12.1589, ähnlich °WEN
Spiel:
„Boahakln, wobei der Gegner im Kampf Haxn gegen Haxn mit einem kräftigen Beinschwung auszuheben war“MM24.8.1992, 1Münchner Merkur, 1948ff.
auch Ober- u. / od. Unterschenkel
Verbreitung
Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
Boa„Oberschenkel, auch Ober- und Unterschenkel zusammen“MähringTIR49.9086456, 12.5284683
und haout nuamal [für die Stiefel] Maouß gnumma va dean sein Föißn und BoinanSchmidtSäimal66Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.
*1931 Oberweißenbach REH
sein füeslein, painlein und die / hendMönch v.Salzb.25,35Der Mönch von Salzburg. Die geistlichen Lieder, hg. von Franz Viktor Spechtler, Berlin/New York 1972.
Spruch, mit dem ein Kind einen ausgefallenen Milchzahn in ein Mausloch wirft:
då Maisl, håst a Stoandl, gib ma wieda-r-an andars BoandlIngolstadtIN48.7630165, 11.4250395, ähnlich HerrnthannR49.051179, 12.473811
3aδ
†Arterienmuskel an der Herzbasis des Hirschs
Dialektbelege
Nempt … plumen von Arabien, daz pain aus des hirczz herczz, wilden galgan1392Runtingerb.II,24 (Rezept)Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
3b
Knochenhartes, Knochenartiges
3bα
Knochenhartes
Dialektbelege
°der Bodn is oa Boa„beinhart“IsmaningM48.2242434, 11.6715263
3bβ
harter Apfel od. harte Birne
Dialektbelege
°Boanerl„harte Äpfel und Birnen“EndlhausenWOR47.9428042, 11.5760235
3bγ
abwertend von weiblichen Personen
Dialektbelege
Du g’hörst in d’ Kircha, stoaalt’s Boa Und bei der Nacht in d’ Federn!StemplingerHoraz44Stemplinger, Eduard: Horaz in der Lederhos’n, München [1905].
als die Frau … über die Gassen ginge, begegnete ihr dieses arge BeinBayer.Barockpr.156 (Franziskus Höger)Bayerische Barockprediger, hg. von Georg Lohmeier, München 1961.
3bδ
Horn
Dialektbelege
der Masarierer houd a an Kåmm vo Gumi und vo Boa„Horn“BeilngriesBEI49.035279, 11.4733811
3bε
†Elfenbein
Dialektbelege
daz man si [die Elefanten] iht tœt durch des pains willen, wan helfenpain ist gar edelKonradvM BdN134,26f.Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
Ahd., mhd. bein stn., germ. Wort mit Grundbed. ‘Knochen’, unklarer Herkunft; Kluge-Seebold105Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
Lautung-Formen
bǫ̃α, vereinz. -ǫ̃αr (GAP, SOG), -ǫ̃αŋ (TS; HIP), daneben bǫ̃iOberpfalz (dazu BOG, DEG, KÖZ, REG, SR; EIH, HEB, HIP, WUG; A, DON), bå̄̃Oberpfalz, Oberfranken (dazu BGD; DEG), bā̃Mittelfranken, vereinz. auch bǫ̃u (FFB; TIR),bũα (WM; ROD; DON).– Pl. bǫ̃αnα, bǫ̃inα, bạ̄̃nα u.ä., dazu bōnαOberpfalzBavariaII,200Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67. (heute †), bę̃αnα (M; NM), bũi (WOS), bạ̄̃ (TIR). Daneben wie Sg.– Dim. bǫ̃α(n)l,-(n)dl, -rl, -n(d)αl u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu AM, BUL, RID, TIR), bǫ̃αlα u.ä. (FFB, TÖL, WM), -nai (WEG), bǫ̃i(n)l, -ndl, -nαlNiederbayern, Oberpfalz (dazu WUN; DON), bǫ̃inai (DEG), bę̃αndl (GAP, M).
Literatur
SchmellerI,244Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,866-878Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,800-802Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1293-1297Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,178-180Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBI,1381-1384, 1387Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.III,931-939Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
DenzWindisch-Eschenbach110Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
as khimt schå nu dazua san Bedln geMittichGRI48.440634, 13.396183
A Bettlerinn … Is an’ Jager begegnt … Und hat ’n schö’ grüeßt und betlt dabeiKobellGed.41Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.
*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
Dös is it bettelt, bal mi [wenn man] fragt!ThomaWerkeVI,296 (Wittiber)Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.
Ih pin sculdic … in betelenne12.Jh.SKD145,29-36 (Wessobrunner Glauben I)Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
ist ain wenig êrlicher dan pettlenAventinI,248,1f. (Kriegsregiment)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
betteln geh„in der Schule beim Nachbarn abschreiben“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
Sprichwörter:
s Beln hod koa Noar afbrot„erfunden“MettenDEG48.855117, 12.913475
Wea sö zon Beln nöt schamt, leidt koa NoutMettenDEG48.855117, 12.913475
Kinderverse:
Bedl, bedl, Opfa! Bin a arma Tropfa, Bin a arma Schusterbou, Hob an oan Loab Broud niat gnouHofdorfR48.990985, 12.451017, Oberpfalz2 (1908) 80Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
1b
erbetteln
Verbreitung
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°naoun Kröich san vüll kumma und hom blaos a Broud beldWindischeschenbachNEW49.7997, 12.1589
Zeaschd homs üwaroi a oi Heisa … z’Lindn a Hoiz und an Boschn [Reisig] … be’ldLindenWOR47.8910557, 11.5888744, BöckSagen Neuburg-Schrobenhsn110Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, ges. von Emmi Böck, Ingolstadt 1989.
was ihm bei seinem Schmalzbetteln beliebtBucherJagdlustIV[Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Seraphische Jagdlust, das ist, vollständiges Porziunkulabächlein von P. Martin Cochem, Kapuzinerordens, o.O. 1784.
°i tua bettln„beim Tarock, wobei man keinen Stich machen darf“KreuthMB47.6410174, 11.7442455
Etymologie
Ahd. bëtalôn, mhd. bëtelen, Abl. zur Wz. von bitten; PfeiferEt.Wb.128Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989.. Anders Kluge-Seebold116f.Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold).
Lautungen
bē(d)lnOberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu HIP; ND), auch -ləwestliches Oberbayern, -lαn (DAH, FS, STA, WOR; FDB), bēlα (PAF; LA; FDB), vereinz. -ei- (GAP; PA), ferner mit offenem Vok., vgl. Kranzmeyer in: ZMF11 (1935) 86f.Zeitschrift für Mundartforschung, 1935-68., bę̄(d)ln, dazu -lə (SOG; DON), -lαn u.ä. westliches Oberbayern, Oberpfalz. Ugs. auch mit Fortis -t-.
Literatur
DellingI,68Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,302Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,1168Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,971f.Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1836Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,259Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBI,1729f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.III,2164-2167Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
a Handwerksbursch [Landstreicher] oder BehlaEberfingWM47.796409, 11.2011532
°kimmt scho wieda a BellaWinklsaßMAL48.735538, 12.170611
Rogatorius … betelêreAldersbachVOF48.590609, 13.088972, 12.Jh.StSG.III,143,59f.Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Khain Unnderthon … soll unbekhante Leuth, Petler oder wer die sein, beherberigenSchönachR48.9127783, 12.4240001, 1599HartingerOrdnungenIII,111Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
Phraseologie
Sprichwörter:
wenn oa Betla den andan git, is’s gräiste ÅlmosnBruckROD49.245570, 12.305240
Boi [wenn] da Bettla auf a Roß kimmt, kon an dea Deifi net dareidnWillingAIB47.855164, 11.987644, ähnlich Oberbayern vereinzelt
Geht da Bettler auf d Kirwa, so hinkt er, kimmt er hoam, so springt erWasserburgWS48.0615171, 12.220026
Der ist ein schlechter Bettler, der nicht eine Thuͤre meiden kannBaier.Sprw.I,70[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
2
bettelhafter, schmarotzerischer Mensch
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
a Bita r und BelaAichaPA48.671978, 13.289834
3
im Kartenspiel
3a
Solo beim Kartenspiel, bei dem der Spieler keinen Stich machen darf
Pseudonym für Neuhäusler, Anton, *1919 München, †1997 ebd.; Prof. für Philosophie
„am Oberregen, an der Schwarzach … Bædl“WeinholdBair.Gramm.56Weinhold, [Karl]: Bairische Grammatik, Berlin 1867.
ein agnus dej … in ainem Pewtel1453Frsg.Dom-Custos-RechnungenI,72Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
und zählt s’ [die Dukaten] gar oft, Dees Beutei that ihm taug’nKobellGed.34Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.
*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
Marsupium … putilBenediktbeuernTÖL47.7060548, 11.4100763, 12.Jh.StSG.I,528,51-53Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
ein amptman soll kauffen einen guten peytel, und soll die stewr und dienst darin sammenPeitingSOG47.795462, 10.9235088, 1435GrimmWeisth.III,649Grimm, Jacob: Weisthümer, 7 Bde, Darmstadt 21957.
daß ßelbe [die Bildskizzen] daß Hertz ßamt den Beutl … gerühret habenMünchenM48.139686, 11.578889, 1782K. Tyroller, Der Rokokomaler Christian Thomas Wink, Straubing 1988, 35
Phraseologie
Redensarten:
der macht sein Beutl groß auf„spendet viel“WasserburgWS48.0615171, 12.220026
Ein großes Loch in den Beutel reißenu.ä. viel kosten °der Anbau håd uns a grouß Loch in’ Beitl grissnWimmPAN48.505056, 12.333970 Dees reißt a schöins Luach in Beit’lBraunGr.Wb.45Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Bei dem regnets in den Beutel„er hat viel Geld“PassauPA48.567378, 13.431710
°Bei döm Gscheft hådasö wieda ganz schö an Beitl gföit„viel Geld verdient“AttenhofenMAI48.6498061, 11.8477731
„Betrug … Er hat sich … den Beutel gespickt“Baier.Sprw.I,68[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
dea leigd in sein Beiddl„er gibt weniger an, als ihm die Ware gekostet hat“Konradnördl.Opf.59Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
Sprichw. Aus anderer Leute Beutel ist gut zehrenBaier.Sprw.II,225[a][Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer, ähnlich °ROD
Vers as is a Kraiz auf dera Weilt, da-r-oa håt an Baitl, da-r-anda ’s GeildMünchenM48.139686, 11.578889, ähnlich °WEN
1c
Klingelbeutel
Dialektbelege
då is da oidd Schuasda Danddö kema mid’n BeidalFrauenauREG48.9896233, 13.3009875
1d
Tabakbeutel
Dialektbelege
BeidlSchnaitseeTS48.0702334, 12.3686999
1e
Mehlbeutel, durch den beim Mahlen das Mehl gesiebt wird
solt er Müller sehn, das er guette Achtung hat auf die PeitlErdingED48.3064441, 11.9076579, um 1600ZilsHandwerk109Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
1f
übertr.
1fα
Ausbuchtung an der Hose
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
d’Hosn macht am Schlitz an BeitlMünchenM48.139686, 11.578889
1fβ
†Drüsengeschwulst
Dialektbelege
Strumas … pvtila ĉhelchaRegensburgR49.013904, 12.100040, 11.Jh.StSG.II,433,42Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
°tua dei Beuterl rein„sagt man zu Kindern“AutenzellSOB48.5137637, 11.2710622
Sackl, BeidlStierhodenBachR49.021767, 12.303700
daß da Stier koan Beutl hat, des tuat … koana gwahrnPidingBGD47.769882, 12.911898, SchmidkunzBauernballaden175Bauernballaden, ges. und hg. von Walter Schmidkunz, Erfurt 1939.
*1887 Kiel, †1961 Neuhaus MB; Schriftsteller
Bei’dl„in der gem. Sprache … das Scrotum von Thieren und Menschen“SchmellerI,304Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
sambt ainem Peithl vom SchafpockhPoschingerGlashüttengut Frauenau45Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.
*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
Phraseologie
Redensarten:
Mi’ guckt [juckt] mei’ Beutel!„unflätiger Ausdruck“Oberpfalz62 (1974) 52Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
An Bock beim Beidl nehma„etwas ganz Verkehrtes tun“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
Beit’lReichenschwandHEB49.513792, 11.374136, MarzellPfln.I,1094Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.
Bai(d)l„Schimpfwort für ein unzuverlässiges Mannsbild“AngrünerAbbach10Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.
Du Beutel, du!SchmellerI,304Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Neckname
Dialektbelege
°Pfälzer Bail„für die nahen oberpfälzischen Grenzbewohner“EiningKEH48.8544634, 11.771948
Etymologie
Ahd. bûtil, mhd. biutel stm., germ. Wort idg. Herkunft; PfeiferEt.Wb.129Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989..
Lautung-Formen
bai(d)l u.ä., dazu bę̄- (BOG, DEG, KÖZ, REG, VIT; NM, WÜM).— Dim. baidαl, vereinz.-αlα u.ä. (LL, STA), -dai (WS), -ę (MB).— Pl. gleichl., Niederbayern (dazu AÖ, LF) auch -n.
Literatur
SchmellerI,304Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,710-714Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,982f., VI,1631Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1920Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,269f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBI,1750f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.III,2190-2194Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
Der Deas … blaalt in sein HeftSchemmNeie Deas-Gsch.34Schemm, Otto: Neie Deas-Gschichtn, Hof 1981.
*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
bládlnSchmellerI,332Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
sich blätteln„(Küchenspr.) sich in dünne Blättchen spalten, ablösen, wie das Fleisch des Stockfisches“SchmellerI,332Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
Lautungen
blạ̄(d)ln u.ä., -lan (AIC, DAH, FFB, MB), auch -ē- (ESB), mit Primäruml. bliαln (REH).
Literatur
SchmellerI,332Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,303f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1175f.Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,188Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,425Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
BraunGr.Wb.51Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Du kunnt’st halt vierzehn Tag mit der Saat wart’n, daß si der Bod’n setzatThomaWerkeII,30 (Magdalena)Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.
Wan … München auf hertem podem leit, und davon muoz man hie aecker vast mysten und tungen1347Stadtr.Mchn (Auer )120Das Stadtrecht von München, hg. von Franz Auer, München 1840 (Neudr. Aalen 1969).
auff den faulen sauren Boͤden/ da kein fruchtbar Hochholtz … wechstLandr.1616739Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
Phraseologie
Redensarten:
auf guten Boden fallenu.ä. positiv aufgenommen werden Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt: auf guatn Bom fållnBurghausenAÖ48.1689863, 12.8304816
°dreib an Pfei in Bodn und häng de Goaß oPörnbachPAF48.6160194, 11.4608309
der Jagdhund suacht allweil am Bon dahiPfaffenbergMAL49.0170126, 12.665917
wirf dei Braot neat afn Buan owe!NeukirchenVOH49.709613, 12.427782
daß am Bodn ’was lebendi’ werd, Dees hat der Jaaga jetza deutli’ g’schpürtKobellGed.46Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.
*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
Der Michl … schaut am Buan oiSchemmNeie Deas-Gsch.99Schemm, Otto: Neie Deas-Gschichtn, Hof 1981.
*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
Phraseologie
In festen Fügungen:
zu Boden nach unten, nieder ts Bodn kemma„fallen, stürzen“KochelTÖL47.6531098, 11.3631895
zu Boden sitzenSchönslederPrompt.G8r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.
Zu Boden reißen / niederwerfen niederreißen, zerstören alle zimer zu poden gerissenAventinIV,1166,23f. (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
(Bis) in den Boden einhinu.ä. sehr, in hohem Maße °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt: °si duat mir an Bodn eini loadReit i.W.TS47.676508, 12.469329
In Grund u. Boden sehr, in hohem Maße
Redensarten:
zu Boden gehen besiegt werden °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °da is ea zBom ganga„hat aufgegeben“SchlechingTS47.7209304, 12.395497
Zu Boden gehen / auf den / zu Boden kommen / in den Boden hineingehen (wirtschaftlich) zugrunde gehen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °di Altn ham grackert und gspart, aber da Jung is schnell auf n Boom kemaMalchingGRI48.313106, 13.188530 z· Bo’nge~„zu Grunde gehen“südliches Oberbayern, SchmellerI,212Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek künigin Alexandria verwas das … herzogtum neun jar … pald’s an ein weib kümbt, so wil’s zu poden gênAventinIV,731,20-22Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
Zu Boden gehen / in den Boden(hinein)gehen /-schliefen /-wachsen u.ä. alt u. gebrechlich werden, auf den Tod zugehen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °mei God, geit dea en Bodn nei!GungoldingEIH48.9244225, 11.3495081 Ålt Leit wåks’n in Bua(d’n ei(n’BraunGr.Wb.70Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Mür khearn undern Boun„wir Alte sind überflüssig“DerchingFDB48.408873, 10.963980
Zu Boden gehen sterben °Oberbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °der is z’Bodn ganga„tödlich verunglückt“PipinsriedDAH48.4052204, 11.2896592
°Där kint heint wida amal niad za Buan„kommt nicht zur Ruhe“SchönwaldREH50.199638, 12.087804
°Då ziagts ma an Boun wegch„ich weiß nicht mehr ein noch aus“HochdorfFDB48.244361, 11.0474497
Wie aus dem Boden heraus(gewachsen)u.ä. plötzlich, unerwartet Oberbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt: wei as n Budn rauswie vom Himmel gefallenLangenaltheimWUG48.895234, 10.931185
In den Boden hineintreten /-schlagen verdammen, verwünschen Mittelfranken vereinzelt: oin in Bodn neitretnObereichstättEIH48.893115, 11.134165
Den Boden küssen hinfallen, stürzen Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt: der hat da Boda kusstKinsauSOG47.877518, 10.907097
I wollt, i war unterm Boden„ich wollte, ich hätte nichts mit der Sache zu tun“AiblingAIB47.864162, 12.008864
In den Boden hineinschliefen / versinken sich (vor Scham) verkriechen „in Boda neischliafa könnte man, wenn man nichts mit einer Angelegenheit zu tun haben will“TürkenfeldFFB48.109014, 11.0849961 Ich ho ma denkt, ich mou in’n Bua’n vasink’n, sua ho i mi g’schaamtWir am Steinwald3 (1995) 139Wir am Steinwald. Hg. Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth e.V., 1993ff.
Es hot n Bodn niedertretn müaßn„Mädchen, das keinen Tänzer findet“NandlstadtFS48.5370361, 11.8043442
Jmdn brennt der Boden jmd ist eitel Öha, de brennt da Bodn!HaltmairG’rad mit Fleiß25Haltmair, Barbara: G'rad mit Fleiß, Rosenheim 1996.
*1932 Hartpenning MB
auch er kimmt daher, wia wenn der Bodn brinntPartenkirchenGAP47.492704, 11.094968
an Boda mitkriagn„einen Acker als Heiratsgut“SchongauSOG47.814406, 10.893875
Fundus predium. grunt. bodomSchäftlarnWOR47.979677, 11.4664602, 12.Jh.StSG.III,335,38Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
alles erb vnd guͤt an gruͤnden poͤden vischwaiden vnd andern Rentten vnd guͤltenBurghausenAÖ48.1689863, 12.8304816, 1434FreybergSlgI,311Freyberg, M[ax] v.: Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geschöpft aus Handschriften, 5 Bde, Stuttgart/Tübingen 1827-36.
Phraseologie
Auch in festen Fügungen:
Grund u. Boden
Stock u. Boden
3b
Hoheitsgebiet, nur in der
Phraseologie
Redensarten:
°jetzt geh i scho a Monat af deutschm Bon„meine Sohlen sind durchgelaufen“MünchenM48.139686, 11.578889, ähnlich WOR
3c
ebene Fläche
Häufig als Fln., ON u. Örtlichkeitsname
3cα
ebene, meist hochgelegene (Wiesen-)Fläche
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
BelaPlateauKochelTÖL47.6531098, 11.3631895
Boden„Wiese, so auf der Ebene liegt“HässleinNürnbg.Id.52Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.
Bodarl„enges, von Bergen eingeschlossenes Tal“Staudach (Achental)TS47.778952, 12.486454
„Nachdem der erste Boden, ein Hochtal unter dem Schrofen des eigentlichen Herzogstandes erreicht war“SpringorumBaiern102Leibhaftiges Baiern, hg. von Friedrich Springorum, München, 31960.
°heit mou i en Bon bin„Fußboden legen“EschlkamKÖZ49.2993168, 12.9161876
°i mou an Bun zamwischnKirchenthumbachESB49.7497693, 11.7239291
Am Bodn drunt spielt da kloanste BuaDinglerbair.Herz119Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.
*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
Bo’m, Bo’n„die wagrechte Scheidewand eines Hauses, die … für den Raum über ihr … Boden … ist“SchmellerI,210Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
hab ich dem Vlrich Zymerman zalt hat den vnderen Poden jn der Kirchen gelegt1481Frsg.Dom-Custos-RechnungenI,380Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
von Undterschidlichem Holz gemachte böden im SaalHohenaschauRO47.7654148, 12.3233588, 1685JahnHandwerkskunst64Jahn, Maud: Handwerkskunst in der ehemaligen Herrschaft Hohenaschau, Aschau 2000.
Hohenaschau RO
Phraseologie
Übertr. in der Ra. i leg ma an ganz an frischn Bōm„ich miste den Stall aus“Rottal48.431054, 12.852333, ähnlich DachauDAH48.2592477, 11.4354419
4b
Zimmerdecke
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°der Bodn in der Stubn is scho ganz schwarzPittenhartTS47.9767313, 12.3903112
„Bey den Bauern im Eigelwald (zwischen Müldorf und Trosberg [TS]) ist de‘ Bo’m oder sind ’Bö’me‘ ganz schwarz angestrichen“SchmellerI,211Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
hab Ich mit Maister Tobiaß Mell … vmb Ain Däfferten Boden … gedingtWasserburgWS48.0615171, 12.220026, 1589Heimat am Inn8 (1988) 214 (Inv.)Heimat am Inn. Beiträge zur Geschichte, Kunst und Kultur des Wasserburger Landes, 1980ff.
°geh en Bon nauf und holma mein MantlEdelshausenSOB48.607177, 11.2777977
De Vawandtn und Bekanntn senn am Buan aaffe und ham Abschied gnumma va dean TaoutnaSchmidtSäimal21f.Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.
*1931 Oberweißenbach REH
Voarn Kammern am Buad’n heraß staid da Baüeri und iran Kindarn sein BeddBärnauTIR49.8109931, 12.4304633, SchönwerthLeseb.75Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
So ist auch Miller vorhabens den mittern Poden böszer Zuerheben1617MHStAHL Freising 611,fol.200r Hauptstaatsarchiv München
Phraseologie
Auch in fester Fügung:
S’Haus haod near oan Stuakwerk, d’Staign fayard glei am intarn Buad’nBärnauTIR49.8109931, 12.4304633, SchönwerthLeseb.69Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Redensarten:
dea draud se bån Doch niad am Bun affe„ist sehr feige“FürnriedSUL49.4565315, 11.5969824
Kinderverse:
S’rumplt am Buan; schäina Moidla san druam. Ham Spitzreck oa; – ham allzsamm koin Moa!FähnrichM’rteich254Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
mir deahnt Wösch driggern aufen Bohn dromPassauPA48.567378, 13.431710
°„afs iwascht Bi’l kommt feuchtes Heu zum Trocknen“KirchenthumbachESB49.7497693, 11.7239291
wos göit in Budn naf und trabt nit?„der Rauch“SimmelsdorfLAU49.616987, 11.334049
a Haifl Troaid aam Bua’n und im Stol a g’sunde KouhKrauslusti54Kraus, Wolf: A weng lusti – A weng b’sinnli. Gsaangla und G’schicht’n aas’m Stawold, 3Pressath o.J.
*1920 Boxdorf NEW, †2005 Pullenreuth KEM; Polier
Da Stodl haod oba drey Biad’n, d’Schupf’n haod an eidas oin Buad’nBärnauTIR49.8109931, 12.4304633, SchönwerthLeseb.75Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
das Rathhaus zum Stein … hat … zween Böden im DachwerkHilpoltsteinHIP49.188964, 11.1892243, 16.Jh.VHO20 (1861) 232Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
Aufm Bodn„im letzten Stockwerke, unterm Dache“Oberpfalz, Zaupser17Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
(Dar)oberer Boden°Niederbayern vielfach, °Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt: °an Obanbom laufan Meis umanandWimmPAN48.505056, 12.333970 da ewan BodnWaldauVOH49.6376711, 12.3090849 owa BudnRegelsbachSC49.367825, 10.949572 Wöi die Maich [Margarete] … hoimkinnt, häjerts an Deas am üawern Buan druam kramaSchemmNeie Deas-Gsch.102Schemm, Otto: Neie Deas-Gschichtn, Hof 1981.
*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor ein kind von 7 jahren thatte einen gefährlichen fall von dem oberen boden herunter1736Mirakelb.Aunkofen106Wühr, Evi: Das Mirakelbuch der Liebfrauenkirche zu Aunkofen. Originaltext und Auswertung, Abensberg 1999.
°Bödl„für alte Möbel, Kisten, Zeitungen, Holz“IsmaningM48.2242434, 11.6715263
°an Bömö obm hant no a poa Schaub StrouNeukirchen a.InnPA48.517592, 13.370333
°öiz krakl ma aufs Bel nafSulzkirchenBEI49.168396, 11.357339
„Als er das Bömel [Bodenkammer über den Ställen] erreicht hatte“MeierWerkeI,71 (Elend)Meier, Emerenz: Gesammelte Werke, hg. von Hans Göttler, 2 Bde, Grafenau 1991.
daß die paurs leuth die khnecht und mentscher zusamben auf ainen poden … legenStraubingSR48.877718, 12.579576, 1700HelmObrigkeit114Helm, Winfried: Obrigkeit und Volk. Herrschaft im frühneuzeitlichen Alltag Niederbayerns, untersucht anhand archivalischer Quellen, Passau 1993.
5
freistehender Getreidespeicher
Dialektbelege
°Böml„ein kleines Blockhaus auf Mauerwerk“WildenrannaWEG48.580795, 13.7377635
°s Schmoiz is so schö klår gwen, daßd an Bon gsehn host an groußn SchmoizhofmLenggriesTÖL47.6831625, 11.5763967
am Bom hats n a wenig gsengt„ist der Kuchen etwas angebrannt“HolzkirchenVOF48.577126, 13.235017
Ein Boden in ein Kinderbett gemacht1860PuruckerAuftragsb.184Das Auftragsbuch der Schreinerei Purucker-Ruckdeschel in Wunsiedel 1800-1866, bearb. von Raimund Adamczyk, München 1986.
„In den Siedlungen des … Bayerischen Waldes sind meist nur solche Holzschuhe gebräuchlich … die hölzerne Böden … haben“SiebzehnrieblGrenzwaldheimat88Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.
Ad fundum zipodameTegernseeMB47.7099191, 11.7543337, um 1070StSG.I,614,25Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
daz man von dem podm des Shevffes geben sol vierzehen phennigJulbachPAN48.257673, 12.9579913, 1291Corp.Urk.II,655,24f.Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Item vmb boͤdem in die vass zu bessernMünchenM48.139686, 11.578889, 1417MHStAFürstensachen 1323,fol.9v Hauptstaatsarchiv München
Phraseologie
Redensarten:
(dem Faß / Hafen / Himmel) den Boden aus(hin)- / ein(hin)- / durchschlagen /-hauen /-stoßenu.ä. empörend, unerhört sein °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach: °mit deiner Dummheit hast an Haferl an Bodn eigschlågnSchlechingTS47.7209304, 12.395497
°der is so bled, daß an Haferl an Bon aushautHausenKEH48.857628, 12.006868
°des räisd in Fos in Boun nausRohrbachND48.778962, 11.031486
auchda ist (dem Faß / Himmel / mir) der Boden durchgefallen / daraußu.ä.°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach: °da foit do scho an Himmi da Bom durch, wia der daherliagt!GarchingAÖ48.132957, 12.5780213
Es ist ja doch dem Faß der Boden nicht ausBaier.Sprw.II,217[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
das (Faß) hat keinen Boden mehru.ä.°Oberbayern vereinzelt: °do hots Fassl wirkle koan Bon nimmaRechtmehringWS48.1238948, 12.1598525
°Den haben’s dem Haferl den Bodn eigschlagn„etwas Schlimmes angetan“ViechtachVIT49.0800743, 12.8862723
Da ist dem Land / Himmel / der Welt der Boden aus / einu.ä. etwas hat die äußerste Stufe einer negativen Entwicklung erreicht °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °wenn de Jung wos sogt, na is bo da Oidn oiwei glei an Himme da Bom ausWeildorfLF47.8621034, 12.8704606 Himmeldunner – – da is ja ’m Land der Bod’n aus – !MeierWerkeI,119 (G’schlößlbauer)Meier, Emerenz: Gesammelte Werke, hg. von Hans Göttler, 2 Bde, Grafenau 1991.
*1874 Schiefweg WOS, †1928 Chicago; Schriftstellerin zugen mit grossem volk wider die Römer … da ward dem scherz der poden aus: die Römer zerprachen all ir stetAventinIV,399,17-19 (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber Was kraͤnkst dich so sehr, Als wenn dem Himmel der Boden aus waͤrBucherCharfreytagsprocession161[Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Entwurf einer ländlichen Charfreytagsprocession sammt einem gar lustigen und geistlichen Vorspiel zur Passionsaction, hg. von einem Ordenspater, [München] 1782.
°Bei der is da Bodn durch„sie kann keine Kinder bekommen“SchönbrunnLA48.549821, 12.184938
einem auf den Boden sehen„einen durchschauen, gebraucht bes. bei Abschätzung der Vermögensverhältnisse“SchlichtBayer.Ld525Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
„Von einem Vielfraß, einem Geitzhalse sagt man: Er hat keinen Boden“DellingI,87Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
auch(bei) jmdm / da ist der Boden durchgefallen /-gebrochen /-gedrehtu.ä.°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °wos der ois frißt, den is ja direkt da Bodn durgfoin!ArnstorfEG48.5635093, 12.8173993
der teifel hab den pfaffen, die so geizig sein wie er seie, den poden ausgestoßen [unersättlich gemacht]HengersbergDEG48.7736572, 13.0515083, 1623HelmObrigkeit272Helm, Winfried: Obrigkeit und Volk. Herrschaft im frühneuzeitlichen Alltag Niederbayerns, untersucht anhand archivalischer Quellen, Passau 1993.
auch gewölbter Teil der Pelzhaube
Dialektbelege
„Der gewölbte Teil [einer Pelzhaube], der als Bodn bezeichnet wird, ist meist aus Goldbrokat mit bunten Seidenblumen“GAP, STA, SHmt42 (1953) 93Schönere Heimat, 1937ff.
7
Fach, Fachboden
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
da BonTeil der MühlradfächerAscholdingWOR47.8890821, 11.4974297
1 groß almrein [Schrank], im ersten poden ettlich pucher, im andern poden leuchter und zingeschirRgbg.Judenregister138Volkert, Wilhelm: Das Regensburger Judenregister von 1476. In: Festschrift für Andreas Kraus zum 60. Geburtstag, hg. von Pankraz Fried und Walter Ziegler, Kallmünz 1982, 115-141.
8
Lauffläche der Kegelbahn
Dialektbelege
da BonMettenDEG48.855117, 12.913475
9
†Grund, Zettel eines Gewebes
Dialektbelege
4 balikin [Seidenstoffe] mit grozzer gruͤner matery [Ornament] auf rotem podem1383Runtingerb.II,49Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
Rott gmosierte Samete spänische Khutten, auf ainem leibfarb adlesen PodenMünchenM48.139686, 11.578889, 1627MHStAGL fasc.2737/755,fol.94v (Inv.)Hauptstaatsarchiv München
10
†Schiff
Grammatik
auch Neutrum
Dialektbelege
Getauchte Böden, lære Böden„geladene, leere Salzschiffe“SchmellerI,211Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Carina podāTegernseeMB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh.StSG.II,654,2Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
So derselb pode geraumbt ist … So soll man … nach den achttagen khain khauffmannschafft mer lassen auflegenRegensburgR49.013904, 12.100040, 1425VHO49 (1897) 53Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
die leere BoͤdenMünchenM48.139686, 11.578889, 1615LoriBergr.401Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
†auch Floß
Dialektbelege
Wie der bodem oben in dem Sunderga wirt angeslagen also sol man in hie kauffenMünchenM48.139686, 11.578889, 1464/1465Cgm544,fol.49r Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
11
†Gefäß, Faß
Dialektbelege
swaz oͤles an dem podem … belibt, daz ist sinPfründe Geisenfd436Pfründe-Ordnung des vormaligen Klosters Geisenfeld. Aus dem XIII. Jahrhundert, in: QE I,413-441.
Geisenfeld PAF
Wer die b[ena]nten wein hoͤher schencket, der muß … von ydem bodem II gulden zu wandel geben1441Stadtr.AmbgI,259Denkmäler des Amberger Stadtrechts, erster Band 1034-1450, bearb. von Johannes Laschinger, München 1994.
12
verstärkendes Erstglied in Komp., z.B. bodendick, bodendumm, bodendünn, bodengut, bodenhart
Etymologie
Ahd. bodam, mhd. bodem, -n stm., germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold136Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
SchmellerI,210-212Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Zaupser17Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
WBÖIII,529-533Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1255-1259Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1020-1029Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,492f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBII,208-214, XI,3,1509Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,714-719Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
DenzWindisch-Eschenbach114Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
KollmerII,68, 319Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
Konradnördl.Opf.7Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
LechnerRehling162, 251Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.
Braden„die dicken Dünste, welche vom Gekochten, Gebrühten, oder Gerösteten einer Sache aufsteigen“WestenriederGloss.56Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Flatus pr̂adāRegensburgR49.013904, 12.100040, 11.Jh.StSG.II,440,33Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
saur holtz öpffel saft · vnd andre saure ding … weren … das die bösen praden · von dē magē nit übersich In das haubte steygen mügenIndersdorfDAH48.359493, 11.373580, 1489Cgm24,fol.25v Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
2
†Nebel, Dunst
Dialektbelege
„nach dem Regen steigt Dampf, Bràn~ genannt“SchönwerthOpf.II,134Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.
Feruor ignitus nimis der vparheizopr̂adamRegensburgR49.013904, 12.100040, 11.Jh.StSG.II,434,33f.Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Etymologie
Ahd. brâdam, mhd. brâdem, westgerm. Wort wohl idg. Herkunft; Kluge-Seebold152f.Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold).
Lautungen
brǭ(d)nOberpfalz (dazu EBE, RO, TÖL; GRI, KEH, KÖZ), -ǫu- (REG; BUL, NEW, NM, TIR; HEB), brǫtn (KEH, KÖZ; PAR, SUL; DON), brǭ(b)mOberbayern, Oberpfalz (dazu EG, MAL, VOF, WEG; N), -ā- (SOG), daneben brǫpmBayerischer Wald49.008003, 13.309785 (SchmellerI,363Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek, heute †), brạ̄bm, brạpmOberbayern (SchmellerMda.151Schmeller, Johann Andreas: Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt, München 1821, Registerbd, hg. von Otto Mausser, München 1930 (Nachdr. Wiesbaden 21979).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek, heute †), brǭmvd (MÜ) wohl unter Einfluß von Dampf.
Literatur
SchmellerI,347, 363Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.56Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
z’Middåg gibs an Brå(d)n und af d’Nåcht na des, wås von Middåg iwa bleibKochelTÖL47.6531098, 11.3631895
des is a saftigs BratlWalchsingVOF48.609720, 13.082087
da Broun„gebratenes Schweine- oder Kalbfleisch“SchupfHEB49.443818, 11.481941
A Brat’l a schweina’s mit SauakrautLautenbacherGed.86Lautenbacher, Karl: Humoristische Gedichte in altbairischer Mundart, Landshut 1883.
*1808 Orsenhausen/Württ., †1897 München; Arzt
balsch [wenn du] ebbas gscheids gleand heddsch, no kunndsch o an Broodda fressaWölzmüllerLechrainer110Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.
*1956 Prittriching LL
Assatura pratoWindbergBOG48.9412587, 12.7458649, 12.Jh.StSG.IV,37,29Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
da soll im jeder Fleischhackher brinngen ainen PratenSchierlingMAL48.830662, 12.141191, 1444HartingerOrdnungenIII,474Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
Die Läus und die Madn Freßn ihn wie an BratnSturmLieder87f.Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.
Blinder (blind)Braten Kartoffelspeise Schrobnhauser Bratn„fleischloses Gericht, z.B. Rohrnudel“DachauDAH48.2592477, 11.4354419
auch °„scherzhaft Kartoffel“DachauDAH48.2592477, 11.4354419
Brätlein blasen an Feiertagen zum Mittagessen blasen
Redensarten:
den Braten riechen / schmeckenu.ä. eine Gelegenheit od. Gefahr erkennen Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt: dea schmöckt den Brådn„wittert die Gefahr“PremSOG47.6771044, 10.8019582 Er riecht jeden Braten über drey GassenBaier.Sprw.II,96[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer Deà riàchd à Bràdl„erkennt zielsicher seinen Vorteil“KapsWelt d.Bauern37Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.
der håd den Brådn gschbanddie Gefahr gewittertKreuzbergWOS48.838521, 13.552506
Bråudn„guter Fang“BabilonKEM49.930022, 11.885855
„Das wär’ ein Bratl! heißt: Das wäre ein Gewinn!“ObG18 (1929) 27Ostbairische Grenzmarken, 1925-30, 1957ff.
auch Vergnügen, Spaß
Dialektbelege
Kindazeing is de oarme Leid äana Bradl„Vergnügen, Spaß“BeilngriesBEI49.035279, 11.4733811
Etymologie
Ahd. brâto, mhd. brâte swm. germ. Wort unklarer Herkunft; Kluge-Seebold147Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
SchmellerI,368Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Zaupser17Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
WBÖIII,748-750Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1356f.Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,871-873Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,571Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBII,309f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,957Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
Mhd.Wb.I,971f.Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
WMU283Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
Ahd.Wb.I,1325f.Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
BertholdFürther Wb.27Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
BraunGr.Wb.61, 64Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Kolleröstl.Jura15Koller, Josef: Dialektwörterbuch aus dem östlichen Jura, Kallmünz 2005.
*1938 Regensburg
KollmerII,533Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
LechnerRehling163Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.
°in da Löng sands drei, in da Breadn zwoa MetaWimmPAN48.505056, 12.333970
dö Broidn von Aga gejd bis zo dem BirabamBeilngriesBEI49.035279, 11.4733811
De Schindln han verschiedenerloi gwen in der BreatnKÖZ, BJV1952,28Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Bräəd·nSchmellerI,370Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Der âne breite und âne lenge, ân end istLamprechtvR306,1f.Lamprecht von Regensburg: Sanct Francisken Leben und Tochter Syon, hg. von Karl Weinhold, Paderborn 1880.
um 1250
Phraseologie
In fester Fügung:
in die Breite gehen der Weg get in Breatnwird immer breiterWasserburgWS48.0615171, 12.220026
dick werden dös Mannsbild geht ganz in d’BräatnPassauPA48.567378, 13.431710 i woaß ned, warum i gor so in d’Broatn gehAltb.Heimatp.47 (1995) Nr.8,5Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Redensarten:
was håd denn dea heut scha füa a Glück, wie eam s Gsicht gau so in Broan ganga is?„weil er so strahlt“MittichGRI48.440634, 13.396183
2
Körperfülle
Verbreitung
°Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
de kimt mit da gånzn Breadn dahea„von einer Schwangeren“AichaPA48.671978, 13.289834
Mei Liawa, de hod vielleicht a Breadn beinand(korpulente Figur)!BinderBayr.32Binder, Brigitte und Dieter Binder: Bayrisch von A~Z, München 1994.
„eine schmale Broatn, eine Teppichlänge aus … Stofflicken“Hager-HeynDorf53f.Hager, Franziska und Hans Heyn: Das alte Dorf. Vom Leben in der guten alten Zeit, Rosenheim 1977.
heid muas nou da Hawr rei von dr BroadnaMeringFDB48.265326, 10.984519
Beim Pfoarra seina Broat’n h’na’LautenbacherGed.43Lautenbacher, Karl: Humoristische Gedichte in altbairischer Mundart, Landshut 1883.
*1808 Orsenhausen/Württ., †1897 München; Arzt
an Hirlinger sei Broatn, dös Häusl und ’s SchlösslGrafFlechting96Graf, Oskar Maria: Die Chronik von Flechting. Ein Dorfroman, München 1975.
*1894 Berg STA, †1967 New York; Schriftsteller
„Reichker … verkauft seine praitten … genant die Haberpeunt“1371Rgbg.Urkb.II,372Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
Im weingarten sind dreu praitl daran man traidt paut1523DürneggerNeubeuern81Dürnegger, Josef: Neubeuern am Inn in alter und in neuer Zeit, Törwang, Rosenheim 1922.
Neubeuern RO
Häufig als Fln.
5b
ebener, unbewachsener Platz auf einem Berg
Dialektbelege
a Broatnebener, unbewachsener Platz auf einem BergSchrobenhausenSOB48.5613407, 11.2654488
5c
Boden über der Tenne
Dialektbelege
„die Städel haben über der Tenne meist zwei Böden, Bråitn genannt“KirchenthumbachESB49.7497693, 11.7239291
Etymologie
Ahd. breitî stf., breita swf., mhd. breite stf., Abl. von breit; PfeiferEt.Wb.168Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989..
SchmellerI,370Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,841-844Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1391f., VI,1690Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,920, 922Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,602Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBII,358f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,1064-1066Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
Mhd.Wb.I,985f.Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
WMU286f.Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
Ahd.Wb.I,1342, 1348f.Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
BertholdFürther Wb.27Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
BraunGr.Wb.60, 65Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
KollmerII,70, 74Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
LechnerRehling165Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.
die Deanstbotn genga naus zum Dunget broatnDachauDAH48.2592477, 11.4354419
Hoa broatnFlachs zum Dörren ausbreitenUnterhöftEG48.477647, 12.825385
Gros broinBeilngriesBEI49.035279, 11.4733811
Ach, wenn nur der Mist scho broat waar!KlenauSOB48.478640, 11.313924, BöckSagen Neuburg-Schrobenhsn 94Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, ges. von Emmi Böck, Ingolstadt 1989.
„Den Mist, Flachs, das Heu ec. braətt·n“SchmellerI,370Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
de Zepf werdn um an Khobf broatOberaudorfRO47.6484154, 12.1737799
Nacha hat er sein’ Mantel ins Gras broat’ und si’ draufg’setztFranzLustivogelbach46Franz, Hermann: Lustivogelbach. Heimelige Geschichten in oberbayerischer Mundart, München 1925.
*1877 München, †1953 ebd.; Oberpostrat
wie der Boanlkramer mi’n Aschaugn firti gwest is, broat der ander vor ihm sei KartnKobellWerke136 (Brandner Kaspar)Kobell, Franz v.: Ausgewählte Werke, hg. von Günter Goepfert, München 1972.
*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
3
breit machen, groß tun
3a
breit machen, dehnen
Dialektbelege
dea broat d’Nosn schon„bläht die Nasenflügel“ErdingED48.3064441, 11.9076579
Amplare praiten8./9.Jh.StSG.I,42,18Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
daz[Münzmasse]sullen si mir stükchln und praitten, als ez in di münisse gehort zu helbling1396Runtingerb.II,252Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
Da Kittl muaß in Roafn steh, damit a si halt broat recht schöZellTS47.754420, 12.668952, Kiemobb.Volksl.407Sammlung oberbayrischer Volkslieder, hg. von Pauli Kiem, München [1934].
he, broat dö nöt gar aso an Tisch!AltöttingAÖ48.2268085, 12.6757914
sitzn si nieda und broatn si dreiZellTS47.754420, 12.668952, Kiemobb.Volksl.408Sammlung oberbayrischer Volkslieder, hg. von Pauli Kiem, München [1934].
sich braiten„sich breit machen“SchmellerI,370Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3d
großtun, prahlen
Grammatik
reflexiv
Dialektbelege
dea broatt sö wia-r-an Åjbuaga Baua„ein Alburger, der typische wohlhabende Gäubodenbauer“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
sich braiten„ein Ansehen geben“Bayerischer Wald49.008003, 13.309785, SchmellerI,370Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
4
†sich verbreiten, in Umlauf kommen
Grammatik
reflexiv
Dialektbelege
do braite sich diu gotes lêreKaiserchr.384,16769Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.
Regensburg. (?), 12.Jh.
mein geticht … doch sol es sich weitter breiten, des hoff ichHaydenSalomon u. Markolf299,8-10Hayden, Gregor: Salomon und Markolf, in: Narrenbuch, hg. von Felix Bobertag, Stuttgart 1885, 293-361.
Oberpfalz, 2.H.15.Jh.
Etymologie
Ahd. breiten, -ên, mhd. breiten, Abl. von breit; PfeiferEt.Wb.168Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989..
SchmellerI,370Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,845f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1392Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,921Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,602f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBII,359f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,1066f.Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
Mhd.Wb.I,986-988Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
Ahd.Wb.I,1342-1345, 1347f.Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
BraunGr.Wb.60Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
LechnerRehling165Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.
aus ’n Bredan maouß a Wöing … Von Schreina zsamma zimmat weanSchuegrafWäldler50Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.
*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
Esilos pr&ir[pretir]9.Jh.StSG.III,10,57Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Swer einen geladen wagen mit veilen pretern her in fuͤret1310-1312Stadtr.Mchn (Dirr )235,25f.Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
daß auch ein schwärer balcken sambt etlichen brettern auf sie gefallen1736Mirakelb.Aunkofen138Wühr, Evi: Das Mirakelbuch der Liebfrauenkirche zu Aunkofen. Originaltext und Auswertung, Abensberg 1999.
Aunkofen KEH 1736-1763
Phraseologie
In festen Fügungen:
°dö letztn sechs Brettl„Sarg“RosenheimRO47.857172, 12.116561
Brettlein machen den Mund zum Weinen verziehen Bredei machnBerchtesgadenBGD47.630642, 13.001926 Brérei machnHelmMda.Bgdn.Ld41Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.
Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
Bretter schneiden / sägenu.ä. schnarchen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt: °Bretter sagelnRudertingPA48.6497218, 13.4124571 dea hàt Brëda g’schnid’nOberbayern, BavariaI,343Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67. bis er wieder eing’schlafa is und Bretter schneid’tStemplingerObb.MärchenI,56Stemplinger, Eduard: Oberbayerische Märchen, 2 Bde, Altötting 1924-26 (Nachdr. Rosenheim 1979).
*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil., Oberstudiendirektor Bretter schneidenZaupser85Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
brédlhupfə~„ein Bedienter seyn“Schmeller I,372Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
In Vergleichen:
wie ein Brett steif, starr Rückwärts hauts’n um wiar a BrettBillerGarchinger Gsch.42Biller, Sepp: Garchinger G’schichtn. Mundartgedichte, Garching 1996.
Biller, Josef, *1924 Garching M, †2009 ebd.; technischer Angesteller
(Dünn / eben) wie ein Brettu.ä. sehr dünn, mager, flach (v.a. von Frauen) °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °hint und vorn wia BrellScheyernPAF48.5020343, 11.4555839
°de is glatt wia a BrettlBonbruckVIB48.4063569, 12.3951838
a Kerl wie a BrettlzaundürrRothenstadtNEW49.633164, 12.139749
in Ra. °vorn wie a Brettl und zwoa Hoaba(Heidelbeeren)draufBayerbachGRI48.410219, 13.143243
°dös Weiberleit is hint wia a Brettl, voan wia a LådnAuBGD47.605894, 12.909125, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, ähnlich °Niederbayern vereinzelt, ähnlich °Oberpfalz vereinzelt
Redensarten:
keine dicken Bretter bohren / schneidenu.ä. sich nicht anstrengen, nicht viel leisten er hat koi dicke Breda boahrtAltglashütteTIR49.7683227, 12.3866389 Er bohrt nicht gern dicke BretterBaier.Sprw.II,140[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer Er schneidt net gern dicke Bretter„drückt sich von schwerer Arbeit“WagnerZuwanderung14Wagner, Ludwig: Wie wirkt sich die starke Zuwanderung auf die Münchner Volkssprache aus? München 1939.
°I leg a Brettl„stelle dir ein Bein“BrunnenSOB48.6293223, 11.3097034
°Die hat vorn a Brettl mit aufgstecktn Reißnögln„ist flachbrüstig“StöckelsbergNM49.384509, 11.437678
Ein Brett vor dem Hirn habenu.ä. begriffsstutzig sein °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °der Hans håt a Brettl vorm Hirn, der versteht überhaupt nix!WettstettenIN48.823139, 11.414169
a Breet vorm Hirn ho(b)m„hirnverbrannt sein“SingerArzbg.Wb.42Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
°dem hams des Hirn mit Brettl vernagltSchauflingDEG48.8435166, 13.067837, ähnlich Oberbayern vereinzelt, ähnlich °Niederbayern vereinzelt
Jmdm das Brettlein vom Hirn wegtunu.ä. die Wahrheit sagen, aufklären °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °dem brauchat sei Brettl vorm Hirn amoi wegmachaSchrobenhausenSOB48.5613407, 11.2654488 °öitz mouß i da doch s Brettl vom Hirn wegdouFrauenbergR49.120881, 12.034014
°Tua dei Brettl weg vom Hirn!„versteh doch endlich!“ErdingED48.3064441, 11.9076579
°dem is jetz a Bredl vom Hirn gfain„er hat begriffen“Reit i.W.TS47.676508, 12.469329, ähnlich °Oberbayern vereinzelt
°Dea ghöiat si af a Bre’l affi und fuatgschnellt!„gehört richtig bestraft“KirchenthumbachESB49.7497693, 11.7239291
Dǫ is d Wejd mid Breedà vàschlǫng„Da … sind die Menschen etwas zurückgeblieben“KapsWelt d.Bauern96Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.
„Das Brett, statt: Leichenbrett“SchmellerI,372Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Nou is a … daham in da Schdum aafs Breet g’legt woanSchwabenländerWoldnoo50Schwabenländer, Sepp: Wou d’Woldnoo rauscht. Mundartgedichte, Weiden [1984].
*1911 Premenreuth NEW, †1989 Neuhaus NEW; Maurer
wie auch ainem prötl … darauf die verstorbenen persohnen ins Grab gelassen werdenWald a.d.AlzAÖ48.127925, 12.595942, 1628HuberTotenbretter37Huber, Josef: Das Brauchtum der Totenbretter, München 1956.
Phraseologie
Redensarten:
auf das Brett kommenu.ä. sterben dea kimt a boi åfs BredlKötztingKÖZ49.177008, 12.851353 auf Brettl kommenStemplingerAltbayern61Stemplinger, Eduard: Wir Altbayern, München 1946.
(über das)Brett rutschen / über das Brett abhinfallenu.ä.°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: dea is aoigföin übers Bröder ist gestorbenFrauenauREG48.9896233, 13.3009875
brédlrutsch·n„im Scherz“SchmellerI,372Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
er is übers Brettl nogrutschtsüdliches Oberbayern, SHmt50 (1961) 382Schönere Heimat, 1937ff.
BrettelrutschenZaupser18Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
den hats jetz åeghaut übers BrettlKirchheimLF48.041056, 12.783659, ähnlich FS
Auf dem Brett liegenu.ä. gestorben sein °Niederbayern vielfach, Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: aufn Brött liegnOberaudorfRO47.6484154, 12.1737799 ea liegt am BrödMettenDEG48.855117, 12.913475 Der liegt scho aufm Brettl!VohenstraußVOH49.6238348, 12.341436, HuV12 (1934) 285Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39. Auf dem Brett lîgenSchmeller I,372Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Über das Brettlein hinabrutschenu.ä. wirtschaftlich zugrunde gehen °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °er is någrutscht über Brell„hat abgewirtschaftet“PipinsriedDAH48.4052204, 11.2896592
den hauts übers Brett„er richtet sich durch schlechtes Wirtschaften zugrunde“RöhrmoosDAH48.328264, 11.4558645
daz ein erberg man im pret wol spilen mag ye ain spil umb 1d1378Rgbg.Urkb.II,466Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
im Bret spielenPrasch16Prasch, Jo[hann] Ludwig: Dissertatio altera, De Origine Germanica Latinae Linguae ... Accedit Glossarium Bavaricum, Regensburg 1689.
bei jmdm einen Stein im Brett haben in jmds Gunst stehen Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt: bei dem håb i an Stoa im BrettHofkirchenED48.306896, 12.080244 I hob ba ihm an Stā im Brēt!„ich bin bei ihm gut angeschrieben“BertholdFürther Wb. 29Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
1d
Zahlbrett, nur in
Phraseologie
Redensarten:
der hat zwanzg aufm Brett„beschäftigt zwanzig Gesellen“WasserburgWS48.0615171, 12.220026
Jmdn bei dem Brett zahlen Gleiches mit Gleichem vergelten got hat die feind plagt, die unglaubigen bei dem bret zaltAventinV,245,5f. (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
Jmdn zum Brett bringen / treiben gefügig machen soll die weltliche Obrigkeit Ambts-halber so widerspennige Köpff zum Brett treibenSelhamerTuba Rustica II,189Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
Ehrenplatz, hohe Stellung, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Ra.
Dialektbelege
man glaubt nur … stolzen munchen und pfaffen … die … lassen kain frumen noch gelerten zum pretAventinI,197,17-20 (Türkenkrieg)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
wies die verteufelten Weiber machen, wenns ins Bret kommenBucherCharfreytagsprocession119[Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Entwurf einer ländlichen Charfreytagsprocession sammt einem gar lustigen und geistlichen Vorspiel zur Passionsaction, hg. von einem Ordenspater, [München] 1782.
Redensarten: van Brela aiahaua„jemand den Hochmut austreiben“Konradnördl.Opf.67Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.„Er sitzt am Bret, er hat das Heft in der Hand“Baier.Sprw.II, Nachlese [227][Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
1fβ
dicke Scheibe
Dialektbelege
„mächtige Schnittl vom Brotlaib … auch Bretta … genannt“InkofenMAL48.838988, 12.248861, HuV9 (1931) 289Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
1fγ
hart gebackenes Plätzchen, Kleingebäck
Dialektbelege
die Bree(t)la„einfache Plätzchen … die bretthart waren“SingerArzbg.Wb.42Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
wia i’ vor zehn Jahr no mit de Brettln unterwegs warAltb.Heimatp.43 (1991) Nr.36,7Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Er soll das essen … auf den prettern geben aus der kuchenIndersdorfDAH48.359493, 11.373580, 1493BJV1993,30Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
5
Stirnjoch
Verbreitung
°Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°Brettl„aus Holz mit dickem Lederpolster“ErgoldingLA48.5763412, 12.1714786
brēlMarzlingFS48.410485, 11.801549, nach SOBV,37Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
Phraseologie
Redensarten:
sich oa(n)s Breet legn„sich anstrengen, sich Mühe geben“SingerArzbg.Wb.42Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
z’erst müssen’s auf dem Brettl gehn und stehn lernenAltb.Heimatp.5 (1953) Nr.29,4Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
auch Kleinkunstbühne, Kabarett
Dialektbelege
„bald jeder Stadel wird zum Brettl für Spaßmacher ausgebaut“SZ68 (2012) Nr. 218,47Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
Etymologie
Ahd., mhd. brët stn., westgerm. Wort idg. Herkunft; PfeiferEt.Wb.169Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989..
Lautung-Formen
brēd, auch -ę̄- (IN, LF; BEI, BUL, RID; EIH; ND), ferner -ei- (FFB, GAP, LL; FDB), vereinz. ugs. bręt.– Pl. mit -α, ferner mit Wechsel des Vok. (vgl. Lg.§ 3o1Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956.) Sg./Pl. -ē-/-ei- (ND), -ę̄-/-ē- (IN, TS), -ē-/-ī- (ESB, NM, SUL), -ē-/-ę- (Mittelfranken).– Dim. brē(d)l(α), -ę̄- u.ä., brēdai (BGD).
Literatur
DellingI,95Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
Prasch16Prasch, Jo[hann] Ludwig: Dissertatio altera, De Origine Germanica Latinae Linguae ... Accedit Glossarium Bavaricum, Regensburg 1689.
SchmellerI,372, 660Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Zaupser18, 85Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
WBÖIII,910-912Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schw.Id.V,890-899Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Schwäb.Wb.I,1408-1410, VI,1691Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Suddt.Wb.II,619f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBII,374-376Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,1094-1097Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
Mhd.Wb.I,998f.Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
WMU288f.Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
Ahd.Wb.I,1372f.Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
BertholdFürther Wb.29Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
BraunGr.Wb.64f.Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
DenzWindisch-Eschenbach117Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
KilgertGloss.Ratisbonense48Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.
*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
LechnerRehling165Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.
göih um a Birl GrosKirchenbuchBUL49.2706315, 12.0129451
„beim Grasen … hat eine jede a Kirm … mit ara Bird … hochaufgerichtet gehabt“PirkenseeBUL49.162790, 12.077838, BöckSitzweil117Sitzweil. Oberpfälzer Sagen aus dem Volksmund, ges. und hg. von Emmi Böck, Regensburg 1987.
umb 1 puͤrd miess [Mist]1404Runtingerb.II,423Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
bis auf den 1. Dez. seindt auf den Rosspoden 30 Pierth Spän khomen1690PoschingerGlashüttengut Frauenau63Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.
*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
Phraseologie
Phras.:
°des is oa Biad Hodan„alle sind von der gleichen Art Gesindel“ROL
„Gleichheit … Gleiche Bürd bricht den gemeinen Rücken nicht“Baier.Sprw.I,196[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
†auch Last, Gewicht
Dialektbelege
Daß die schwäriste Burden von dem Wasser gar leicht getragen werdenHueberGranat-apfel164Hueber, Fortunat: Zeitiger Granat-apfel, München 1671. Mirakelbuch des bayrisch-böhmischen Wallfahrtsortes Neukirchen bei Heilig Blut. Photomechanischer Nachdruck, mit Nachwort und Registern, hg. von Guillaume van Gemert, Amsterdam/Maarssen 1983.
Bur (Burd )„die … auf den Bergwegen an den Schlitten angehängten Hölzer“MM5.3.1955, 3Münchner Merkur, 1948ff.
2b
Bremsvorrichtung
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°Burd„an der Laufsohle des Pferdeschlittens angebrachte Bremskloben“FronauROD49.2678745, 12.4356655
3
Schlüsselbund, -ring
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°„den wertvollsten Schlüssel trug die Bäuerin im Burd“SchnaittenbachAM49.542650, 11.997632
ə~ Burd SchlüsselSchmellerI,273Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
der eben mit einer Burd-Schlüssel in der Hand auß der Sacristey daher kamMoser-RathPredigtmärlein208Predigtmärlein der Barockzeit, hg. von Elfriede Moser-Rath, Berlin 1964.
Bur„Vierecktuch mit Heu gefüllt, tragefertig“Wb.Krün8Sou red‘ ma bei ins! Boarisches Wörterbiachla aus dem Krüner Sprachgebrauch, vom Gebirgstrachtenverein d‘ Soiernbergler, Krün 2006.
Peleyus’ hertz besessen was drumb mit neydes purdFüetrerTrojanerkrieg42,76Füetrer, Ulrich: Der Trojanerkrieg, hg. von Edward G. Fichtner, München 1968.
das Gesatz der Christlichen Lieb … daß einer dem anderen sein Burd soll tragen helffenSelhamerTuba RusticaII,356Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
Ein eigenes, ganz von aller Bürde freies … Stück WaldAmbergAM49.445718, 11.852457, 1804Wdmünchn.Heimatbote24 (1991) 55Waldmünchner Heimatbote, 1981ff.
auf gemeiner Judischait alhie die jerlich steur, wacht und ander dergleichen burde1507Urk.Juden Rgbg265Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
6
†Leibesfrucht, Gebärmutter
6a
Leibesfrucht
Dialektbelege
mac ain wîp zwuo burde insamt tragen?Kaiserchr.147,3588Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.
Regensburg. (?), 12.Jh.
Er hilft den swangern frawen … daz in di purt icht ab geKonradvM BdN481,21f.Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
„bey Kühen … Die Burd ausdrucken“SchmellerI,273Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Etymologie
Ahd. burdin, burdî stf., mhd. bürde, -ene st/swf., germ. Abl. zur Wz. von bären3; Kluge-Seebold163Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
SchmellerI,273Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,1427-1432Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
dę̄ u.ä.; zu den mdal. Entsprechungen von spätahd. dvgl. Lg.§ 28Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956., ferner 4ZehetnerBair.Dt.88Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Regensburg 42014.
*1939 Freising; Dr.phil., Studiendirektor.
Literatur
WBÖIV,1Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
s Mostfassl muas ma zearst deslnMittichGRI48.440634, 13.396183
„Der Bauer muß es [Holzschaff] … erst dädln“TachertingTS48.0790001, 12.5705051, Heimatb.TS35Heimatbuch des Landkreises Traunstein, Bd 3: Land und Volkstum, Trostberg [1962], Bd 5: Der nördliche Rupertiwinkel, Trostberg 1990.
imbuo ‘detelen’AventinI,425,6f. (Gramm.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
eilegn, daß ös sö dedldLichtenhaagVIB48.4933531, 12.3746282
3
durchnässen
Dialektbelege
er is dechtlt wordnGottsdorfWEG48.532032, 13.730913
4
ein Sandbad nehmen (von Hühnern)
Grammatik
reflexiv
Dialektbelege
dHena desln sö im SåndMittichGRI48.440634, 13.396183
5
viel trinken, saufen
Verbreitung
°Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
ein oan furt techtlnValleyMB47.8945169, 11.7784633
dęixtln„(scherzhaft) trinken“nach DenzWindisch-Eschenbach120Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
DellingI,118Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,486, 490Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIV,1227-1230Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Letzan (Lippen) håt s Dianai wia Keasch so schee routGlonnEBE47.9878929, 11.8656334
dear oöd Ding härad no a söchas jungs DeandlSt.EnglmarBOG49.002070, 12.823647
Wians nau Dialan … gwen san, sans a Langamosn nauganga a DanzmuseLangenmosenSOB48.6093185, 11.2071629, BöckSagen Neuburg-Schrobenhsn104Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, ges. von Emmi Böck, Ingolstadt 1989.
er … hat amal an großn wininga [tollwütiger] Hund, der a Dirn umgrennt hat … bei’n Kragn packtKobellWerke133 (Brandner Kaspar)Kobell, Franz v.: Ausgewählte Werke, hg. von Günter Goepfert, München 1972.
*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
Sageta er do liobon fon den zehan diarnonum 900OtfridvWBd. I,fol.77v,19Otfrid von Weißenburg: Das ‘Evangelienbuch’ in der Überlieferung der Freisinger Handschrift (Bayerische Staatsbibliothek München, cgm. 14). Edition und Untersuchungen, hg. von Karin Pivernetz, 2 Bde, Göppingen 2000.
Freising um 905. Otfrid von Weißenburg, *um 800, †wohl 867; Mönch im Kloster Weißenburg/Elsaß
daz ein diernelîn mit einem sî hin wec geloufen, daz ist niuwer [nur] aht jâr altBertholdvRI,470,3f.Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.
Dirnlein drehen best. Tanzfigur °DirndldrahnReichenhallREI47.729564, 12.881491 Dirndldrāhn„Drehen der Dirndl zum Schuhplattler … Begriff in den 30er Jahren eingeführt“RaspBgdn.Mda.44Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.
*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
Stolze Dirndln – schlampate WeibaBekhSpruchweish.64Bekh, Wolfgang Johannes: Nur da Not koan Schwung lassn. Bairische Spruchweisheit für jede Gelegenheit, Pfaffenhofen 1987.
A jeds Dirndl auf Erdn mag a Weiberts gern werdnBekhSpruchweish.55Bekh, Wolfgang Johannes: Nur da Not koan Schwung lassn. Bairische Spruchweisheit für jede Gelegenheit, Pfaffenhofen 1987.
„Wiegenreime … Hutschi, hutschi hei! ’s Dirndl is fei (faul) ! ’s Kaibal kriagt a Bäuscherl Heu und ’s Dirndl a Suzal a’s Mäu!“BekhReserl28-35Reserl mit’n Beserl. Altbayerische Volksreime, ges. von Wolfgang Johannes Bekh, Pfaffenhofen 1977.
°Deandl vo da Wurz, ned z’lang und ned z’kurz„scherzhaft vom Burschen zum Dirndl“EbersbergEBE48.077749, 11.966843
Wenn d’Derndln pfeifan und d’Henna krah’n, mou’ ma’ eah glei’n’ Grog’n umdrah’nSiebzehnrieblGrenzwaldheimat299Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.
Owa allawal allawal Geht’s a so zua Ja wou schene Deandl san, Do is koa Ruah!NittenauROD49.1980429, 12.2718828, Oberpfalz51 (1963) 122Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
I woas scho, wos mi frait, wos ål mai Fraid is, a schwoatsaugats Deanal, wo rotbåkat isBruckROD49.245570, 12.305240
Du flachshaarats Dirndl und i hab dö so gern, daß i kunt zweng dein Flachshaar a Spinnradl wernPassauPA48.567378, 13.431710
°Owa s Deandl von Wold hot an Oasch wäi a Kolb, hot a Brust wäi a Kouh und um des Deandl gäihts zouBrennbergR49.0699652, 12.3969462
S Dirndl hat a Warz am Wang, an Kropf hat’s am Hals, an Kiahfuaß soll’s a no habn, nachher hat’s allsOberbayern
°I woaß a schöns Dirnal, des hot an schön Gang, mit oan Fuaß tuats Gras mahn, mit’m andan heigts zamLallingDEG48.8451215, 13.1404149, ähnlich °EBE
S Deandl håt an gstinkatn Mund, i fürcht, sie is an Herz net gsundErdingED48.3064441, 11.9076579
°Leit, gehts a bissl af d’Seitn, Leit, gehts a weng weg, jetzt kommt a jungs Deandl und de is halt no gschrecktHellringROL48.85113574595055, 12.066230654000911
°Owa Deandl sei gscheit, nimm an Buam, dea di gfreit, owa nimm an Buam mit aran Göid, host a Freid auf da WöitBrennbergR49.0699652, 12.3969462, ähnlich DGF
Deandl, hopsa, Deandl hopsa, Deandl, host oan drina? Hebn Fuas af, hebn Fuas af, lousn asi schpringaBruckROD49.245570, 12.305240
°Owa lusti, frischauf, owa Deandl, mach ma auf, owa Deandl mach ma net zou, ja i kräig aa net gnouBrennbergR49.0699652, 12.3969462
I how scho oft gokat, i how scho oft gmad, i how scho oft a sches Diandl an Bon einedradErdingED48.3064441, 11.9076579
Gell Dernal mi megst liabn, i wå net falsch, net falsch, i hätt a treus Herz und sagata oisNeustadtKEH48.802075, 11.762287
Ålaläists Deandl, wäi häist das den gean? Sol i lusticha sai oda trauriga wean?BruckROD49.245570, 12.305240
’s Dirnei is harb auf mi’, Han ihr nix ’tan Hätt’ ihr a Busserl ’geb’n Nimmt mir’s net anMeierWerkeI,559 (Natternkrone)Meier, Emerenz: Gesammelte Werke, hg. von Hans Göttler, 2 Bde, Grafenau 1991.
Und s Deandl hots krenkt, wails ma a Bussal hot gschenkt, is ma goa niks dro glegn, how-ias glai wida gebnBruckROD49.245570, 12.305240
Derndl hat d’Liab aufgsagt hinta da Stiagn, i sollt mi um a Gvattren schaun und um a WiagnNeustadtKEH48.802075, 11.762287
S Deandl is hoch im Sin, hot niks in Brustflek drin, ejts duar-ia wos ai, nåcha gheats maiBruckROD49.245570, 12.305240
°Ja owa s Deandl hob i links einadraaht, heint, sagts, wird nix mehr gmaaht, laß mas fir a Groamat schtöi, wachst scho recht schöiWenzenbachR49.0768866, 12.1980173
S Diandl håd sö links umödrad und da Bua rechts, s Diandl håd da Daifö ghojd und an Buam d’HexReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
°Zweng oan Deandl trauan, zweng oan Deandl woan, zweng oan Deandl gehn ö net furt und net hoamLallingDEG48.8451215, 13.1404149
°Ös [ihr] liabts dö schön Deandln, doats narrisch dabei, mir is zweng an Deandl schier ganz oanerleiWÜM
Daß du dös Diandl mogst, dös hot mi gwunascht, neuaneuzg hots scho ghab, du bist da HunaschtOberaudorfRO47.6484154, 12.1737799
s Deal vo da DandeBaseWeichsDAH48.3813319, 11.414508
°de ham a Diandl griagdNeufraunhofenVIB48.3919929, 12.2163668
Wenn di mein Dienl gern hat, kannst du ’s heirathenDellingI,125Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
„Schwiegersohn … αn dẽαndl sạĩ mō͂“WiesenfeldenBOG49.0387516, 12.5412499, nach SNiBII,240Sprachatlas von Niederbayern, hg. von Hans-Werner Eroms, 7 Bde, Heidelberg 2003-2010.
Phraseologie
Sprüche im Wortspiel mit Bed.1a, wenn das erstgeborene Kind ein Mädchen ist:
„Ostergeschenk: s Deandl gibt ihrem Buam 1 Sacktüchel und 3, 5 oder 7 rote Oar“BichlTÖL47.7204732, 11.4119565
habt’s [ihr] gmoant, ös kinnt’s bei mein Deandel fensterln wia ’s megt’sFabianHomer50Fabian, Franz: Der niederbayerische Homer, Dießen 1911.
Dienle jetzt pfieti Gott, wane i mues raisen fort um MammendorfFFB48.2102514, 11.1656988, WestenriederBeytr.IV,410Beyträge zur vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft [hg. von Lorenz v. Westenrieder], 10 Bde, München 1788-1817.
mei Deandl is sauwa vom Fuas bis zum Khopf, awa am Hois hats an Binkl, des hoaßt ma an KropfTegernseeMB47.7099191, 11.7543337, ähnlich ROD
Owa mei Derndl gfreut me, Alle Leit san ma neide, Eitz gfreit’s me erst rächt, Weils a andana Bua mächt!NittenauROD49.1980429, 12.2718828, Oberpfalz51 (1963) 122Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
1d
ältere unverheiratete Frau
Grammatik
Diminutiv
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
Diandl„unverheiratete weibliche Person, bis sie stirbt“BerchtesgadenBGD47.630642, 13.001926
wenn’s nå gang, i schteoat ma hoöa goa koa Dian aBischofsmaisREG48.918027, 13.081500
A Dirn hot vorn erschtn Krejg 150 Mark ghot ’s JoahrKÖZ, VIT, BJV1954,197Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Dulia … diêrnaAldersbachVOF48.590609, 13.088972, 12.Jh.StSG.III,136,36Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Swer einen kneht/ oder ein dirne in sinem brot hatPassauPA48.567378, 13.431710, 1299Corp.Urk.IV,541,9f.Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Widerbillen zwischen dem Pader, seinen Knechten, Diern oder denen, so in das Pad geenReichenbachROD49.1840356, 12.3490367, 1522HartingerOrdnungenII,805Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
Phraseologie
Phras.:
große Dirne Großmagd °Niederbayern vielfach (v.a. Bay.Wald), °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt: „im Markt (Wegscheid) tragen die greoßn Diarn die Speisen zum Weihen“MeßnerschlagWEG48.620960, 13.813906
°de grauß Dian mochd n Kouhschdoll und s MelchaRötzWÜM49.341854, 12.5319894
„Die große Dirn (erste Magd) war es heute noch nicht müde, von dem ferdigen (vorjährigen) zu erzählen“MeierWerkeI,105Meier, Emerenz: Gesammelte Werke, hg. von Hans Göttler, 2 Bde, Grafenau 1991.
Schnaderhüpfel unser Dirn, di gråuß, tuat an Schoaß, daß s båußt [laut tönt], und unser Dirn, di kloa, ka koan söchern toaPassauPA48.567378, 13.431710
erste Dirne°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °de is, kam daß hikemma is, erschde Dirn wordnOberneukirchenMÜ48.173534, 12.5225471
„Rangstufen … Erste Dirn, Mitterdirn, Drittlerin, dazu Stallmensch, Kuchlmensch und Saumensch“Rottal48.431054, 12.852333, SHmt42 (1953) 26Schönere Heimat, 1937ff.
Die vöder Dirn … Im Kuahstall is’s Luader dahoamMünchenM48.139686, 11.578889, QueriKraftbayr.6Queri, Georg: Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern, München 1912.
*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
Kleine Dirne rangniedrige Magd °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach (v.a. S), °Oberbayern vereinzelt: °„die kloanö Dirn hilft der grausn Dirn beim Melken, Futterherrichten, Ausmisten und Einstreuen“LohbergKÖZ49.175960, 13.102845
’s Deanal is winzökloa, Kann scho allö Arbat toa: Holz eitragn, Stubn auskirn Wia dö kloa DirnGreisingDEG48.871115, 13.028627, Huber-SimbeckNdb.Liederb.81Huber, Kurt und Ludwig Simbeck: Niederbairisches Liederbuch, hg. von Clara Huber, München [1951].
Huber, K., *1893 Chur, †1943 München; Prof. für Philosophie. Simbeck, L., *1896 Abensberg KEH, †1976 Deggendorf; Rektor
Schnaderhüpfel Hirangang! Hirangang! Singt unsa kloanö Diarn … Hat an kloan Hirangang-Herangang Drinn ön da Wieagn!Bayerwald22 (1924) 75Der Bayerwald. Zeitschrift des Bayer. Wald-Vereins für Heimatgeschichte und Volkstum, Naturschutz, Landschaftspflege und Wandern, 1910ff., ähnlich °Niederbayern vereinzelt
geringe / schlechte Dirne°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °gringe Dirn„mit Hausarbeiten beschäftigt“GangkofenEG48.4370323, 12.5630767 Einer schlechten Dirn/ biß 3 fl. Häfftlgelt/ 15. kr. I. bar schuechOrd.Ehehalten 1654Ordnung/ Wie es mit Ding- vnd Belohnung der Ehehalten/ sowol in Stätt- vnd Märckten/ als auch auff dem Landt dises RenntAmbts München fürters hin solle gehalten werden, München 15. November 1654.
Da is d’Diarn eigschloffa„das Brot hat unter der Rinde große Luftblasen“PfarrkirchenPAN48.4340737, 12.9397371
A Diarn, dö guat Broud båcha ka, is wert, daß as Bett tragn wird auf d’NåchtPfarrkirchenPAN48.4340737, 12.9397371
A guati Dirn und a guata Knödl stehnga vo selba auf!KiemKreuther Tal134Kiem Pauli (1882 – 1960). 2. Teil: Leben im Kreuther Tal, hg. vom Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern, München 1992.
A guati Dirn geht nia laar ins Haus entweder tragts a Schaffi Wasser oda an Arm voll Holz nei!KiemKreuther Tal134Kiem Pauli (1882 – 1960). 2. Teil: Leben im Kreuther Tal, hg. vom Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern, München 1992.
°An Bloz [Dienstbotenstelle], wo koa Dirn ned is, bleibt koa KnechtGrafingEBE48.044733, 11.965002
Scherzverse:
°s Deandl vom Hafa, wenn gschriern werd, muaß lafa„muß alles erledigen“ViechtachVIT49.0800743, 12.8862723, ähnlich DGF
Schnaderhüpfel:
°amoi bin e holt ausseganga zu da Gschröißbauan Dirn hots ganz Bett volla Fransn, ko ma d’Haxn net rianStadlhofROD49.185476, 12.501609
°Da Baua mid da Bäuarin, da Knecht mid da Dirn, da Hirtabua midn Hausdirndl mecht’s a scho probiernOberneukirchenMÜ48.173534, 12.5225471, ähnlich TS, Kiemobb.Volksl.325Sammlung oberbayrischer Volkslieder, hg. von Pauli Kiem, München [1934].
I heirad de und bist a bloß a Dirn, eh zeitign de Fraubirn [um den 15. August reifende Birnensorte], zum Kindlmoi (Taufschmaus) gehns rauf, drum auf, mach auf!„Gesang am Kammerfenster“RechtmehringWS48.1238948, 12.1598525
°de Dian„zuständig für Melken, Füttern, Mähen, Säen, Großreinemachen vor Festtagen, Brotbacken“TandernAIC48.429795, 11.354426
Von de Weiberleut … is d’ Dirn die erst’ gwen … hat übern Kuahstall regiertHallerDismas72Haller, Hanns: Der Knecht Dismas. Das Leben eines minderen Menschen aus dem unteren Baiern, Grafenau 1981.
*1902 Schwimmbach SR, †1984 München; Oberschulrat
„Rangfolge … die Dirn, Anderdirn, Dritteldirn, das Kindsmädel“SchlichtBayer.Ld53Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
„Auf einem … gut gestellten Bauernhofe … sind … eine Dirn, eine Mitterdirn und ’s Dirndl“LA, BronnerBayer.Land245f.Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisch’ Land und Volk (diesseits des Rheins) in Wort und Bild, 2 Bde, München 1898.
*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
1f
weibliche Person, die sich ausnutzen läßt
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°dö mou ea de Dian mochaRattenbergBOG49.0833039, 12.7499957
1g
dumme, ungeschickte Frau
Dialektbelege
DianAmanSchimpfwb.45Aman, Reinhold: Bayrisch-österreichisches Schimpfwörterbuch, München 21975.
*1936 Fürstenzell PA, †2019 Santa Rosa (USA); Prof. für Germanistik
1h
leichtlebige weibliche Person, Flittchen
Dialektbelege
°a Dirn„Mädchen, das sich mit jedem Mann abgibt“EschenbachESB49.530031, 11.490638
Phraseologie
Phras.:
gute Dirne Prostituierte verkauftens einer gueten dirn im her … umb siben RegenspurgerAventinV,520,29f. (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
°mit an Dirndl bist oiwei guat ozongLaufenLF47.9354122, 12.930309
„man braucht nur … ein Dirndl anzuziehen“Kraut-WürstlFrauentürme36Kraut, A. und K. Würstl: Rund um die Frauentürme. Ein lustiger Führer durch München und Umgebung, München 1922.
„gefüllte Varietät des Gartenmohns … mit zerschlitzten Blumenblättern … zottade … Deandeln“MallersdorfMAL48.7743081, 12.2377855, BzbV1 (1912) 13Blätter zur bayrischen Volkskunde, 1912-27.
Etymologie
Ahd. diorna, mhd. dierne sw/stf., germ. Bildung zur selben Wz. wie dienen; Et.Wb.Ahd.II,682Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff..
DellingI,125Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,513, 541f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.103Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Dreher, Arbeiter an der Drehbank, bes. für Metall, fachsprl.
Dialektbelege
Drea„arbeitet in Metall“IngolstadtIN48.7630165, 11.4250395
drà:raKilgertGloss.Ratisbonense62Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.
*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
1b
Töpfer, Hafner, Arbeiter an der Drehscheibe, fachsprl.
Dialektbelege
DreherPaulsdorfAM49.438618, 11.942597
Die Maler … sen … mitn weißn Stäihkrong in die Fawrik ganga, und die Dreher homs ihnen naougmachtSchemmDees u. Sell37Schemm, Otto: Dees und Sell. Ein nordostbayerisches Hausbuch, Hof 1987.
drà:raKilgertGloss.Ratisbonense62Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.
Dreher„Schaf, das sich um einen Vorderfuß dreht“FürstenfeldbruckFFB48.1813797, 11.2382125
3
(einmalige) Drehbewegung, Umdrehung
Verbreitung
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
an Drara måcha„sich rasch herumdrehen“StadlernOVI49.5073704, 12.6145307
Von letztn Draahra haouts an Buscha [Knall] taou – odraaht haout ers ghatSchemmStoagaß59f.Schemm, Otto: Stoagaß Nummera 17. Erinnerungen an eine Kindheit, Hof 1980.
*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
auch eine Drehbewegung verursachender Stoß
Dialektbelege
auf oamoi hats am an Draha gem und daglegn is aSimbachPAN48.267054, 13.025393
„die Kunst des Eisschießens … mit einem geschickten Drahrer den Stock durch enge Gassen gegnerischer Stöcke gleiten zu lassen“Volk u. Heimat 12 (1936) Nr.11,5
4
Dreher, Tanzen
4a
Dreher, best. Tanz, auch in
Phraseologie
Phras.:
deutscher / bayerischer Dreheru.ä.°Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach: der Draahrer„ein Hochzeitstanz“RuhpoldingTS47.7620099, 12.6459934 °deutscher Draher„Tanz mit wechselnden Takten“EssenbachLA48.6129604, 12.217017 „Der Deutsche Dreher, auch … Bayerischer Dreher … meist nur … Dreher … in der gesamten Oberpfalz … im angrenzenden Mittelfranken … in Niederbayern … Aichach … um 1900 auch in Hohenpolding [ED]“H.-D. Dyroff, Heutige Probleme der Volksmusik, Pullach 1973, 78
auch Folge von drei Drehern
Dialektbelege
°nach jedem Drara und Wara wird ouklatscht„nach drei Drehern und drei Walzern wird abgetreten“EnsdorfAM49.341178, 11.935929
4b
Sich-Drehen, Tanzen
Dialektbelege
°heut machma an Drahra„gehen wir zum Tanzen“GeisenhausenVIB48.4733985, 12.2575827
5
sich drehender od. zum Drehen geeigneter Gegenstand
°er geht durch den DraherAllersbergHIP49.2513012, 11.2356812
5d
Kurbel
Verbreitung
°Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°DraraDrehkurbel am ButterfaßWinklarnOVI49.4263741, 12.4803096
DreherAnlasser im KraftwagenReichenschwandHEB49.513792, 11.374136
„Kurbel der Bremse … drạ̄rα“AdelschlagEIH48.843319, 11.227352, nach SOBV,336f.Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
5e
Drehknopf
Dialektbelege
drà:ra„Drehknopf“KilgertGloss.Ratisbonense62Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.
*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
5f
sich drehender Gegenstand allg.
Dialektbelege
Was is denn dös für a lustig’s Drahrerl?StemplingerObb.MärchenI,75Stemplinger, Eduard: Oberbayerische Märchen, 2 Bde, Altötting 1924-26 (Nachdr. Rosenheim 1979).
s Schaf hat an DrahraRothenstadtNEW49.633164, 12.139749
11
Kniff, Trick
Dialektbelege
„so gehngan de Drahra! … So kann man die Vorschriften umgehen!“JudenmannOpf.Wb.43Judenmann, Franz Xaver: Kleines Oberpfälzer Wörterbuch, Regensburg 1994.
*1927 Mintraching R, †1994 Regensburg; Rektor
12
†Glücksspiel nach Art des Roulettes
Dialektbelege
Geld setzen, und wetten … ist … verbothen, wie auch all anderes Würfelspiel nebst dem Dreher … abgeschaftAnmCMBV,Supplementa 20Kreittmayr, Wiguläus Xaver Aloys v.: Anmerkungen über den Codicem Maximilianeum Bavaricum Civilem. Worinn derselbe sowol mit dem gemein- als ehemalig- Chur-Bayrischen Land-Recht genau collationirt … wird, 5 Bde, München 1759-68.
Literatur
SchmellerI,560Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖV,251f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
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zerlaß es in einer PfannerErnstHeilzauber u. Aberglaube Opf.27Ernst, Wolfgang: Heilzauber und Aberglaube in der Oberpfalz, Weiden 1991.
Hs. von Johann Scharnagl, *1865 Sauernlohe NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Bauernheiler
Sartaginem phannunTegernseeMB47.7099191, 11.7543337, 10./11.Jh.StSG.I,642,44Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
V eysnein phann vnd II chuphrein phannPiendlHab und Gut202Piendl, Max: Hab und Gut eines bayerischen Ritters im 14. Jahrhundert, in: Fs. für Max Spindler zum 75. Geburtstag, hg. von Dieter Albrecht u.a., München 1969, 193-213.
Schambach SR
8 Pfannen gross und khlain1593Oberpfalz77 (1989) 231 (Inv.)Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Phraseologie
In fester Fügung:
von der Pfanne(her / ausher)u.ä. frisch zubereitet, noch ganz warm °Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °s Schåffleisch muascht vo da Pfånn essn, sischt koscht as net dabåckaDachauDAH48.2592477, 11.4354419 °kemmts grad recht, kriagts as Össn vo da Pfann herMettenDEG48.855117, 12.913475 Von der Pfann her„noch ganz warm, fig. eben vollendet“SchmellerI,427Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Redensarten:
°va da Pfanna hea mous nöindan [einem jeden] graoußn Hean daugn!KirchenthumbachESB49.7497693, 11.7239291
übertr. gerade fertigestellt, noch ganz neu °Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °de Zigalstoa san direkt von der Pfann herTattenhausenAIB47.9215249, 12.0740201
°da Maxl host a Markl, dös is no direkt va da Pfann herWiefelsdorfBUL49.279512, 12.0765902
Ich gieb’ dir ’s so, wie’s von der Pfanne kommt„voͤllig neu, eben fertig geworden“DellingI,70Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
auch mit gerade abgeschlossener Ausbildung, noch ganz jung °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °ös [ihr] Leiblfinger kriagts an Koprator vo der Pfann heaLandshutLA48.545368, 12.145157 °der kummt grod von da Pfann her„ein Neugeborener“WeißenburgWUG49.0305748, 10.9718974
Im Vergleich:
wie von der Pfanne heru.ä. noch ganz warm, ofenfrisch °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °döi schmeckn wöi va da Pfanna her„warme Küchlein“VolkersgauSC49.312900, 10.943429
übertr. noch ganz neu °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °de Maschin kommt wie va da Pfanna herScheyernPAF48.5020343, 11.4555839 °schaust aus wia frisch von da Pfann„mit neuer Kleidung“ZwieselREG49.018157, 13.237674
Redensarten:
in die Pfanne hauen„die Meinung sagen; jemanden übel mitspielen“ChristlAichacher Wb.97Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL
Ba dean tritt ma leicht in d’Pfånna„der ist gleich beleidigt“BraunGr.Wb.456Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
A Gsicht wi a Pfanna voll Teiflein langes, saueres GesichtLintachAM49.471570, 11.937965
Haost da Muda a Speckl [Griebe] as da Pfana gstohln„scherzhaft zu Kindern mit Geschwüren an den Lippen“EtzenrichtNEW49.63183, 12.0921077
2
pfannenartiges Gefäß od. Vorrichtung
2a
Mörtelpfanne
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
dö PfanOberaudorfRO47.6484154, 12.1737799
2b
Sudpfanne
Dialektbelege
Pfå(n)„Sudpfanne der Salinen“RaspBgdn.Mda.120Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.
*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
Da Gipf’l kreuigt a machtigs Loch Und d’ Pfanna in se nei hot zongSchuegrafWäldler56Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.
*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
daz wir … gegeben haben … zwo gantze pfanne mit allen den nvͤtzen vnd den rehten, di dar zvͦ gehoͤrentLandshutLA48.545368, 12.145157, 1299Urk.Raitenhaslach399Die Urkunden des Klosters Raitenhaslach. 1034-1350, bearb. von Edgar Krausen, 2 Bde, München 1959f.
Raitenhaslach AÖ
Nachdem sich bey Tag und Nacht merkhlicher Nachteil bey dem Pronn, Pfannen und Siedwerchen begeben magReichenhallREI47.729564, 12.881491, 1509LoriBergr.138Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
Es ist allda ein Saltz-Brunn/ aus welchem das Saltzwasser … in kupferne Pfannen gethan … wirdErtlAtlasI,151Ertl, Anton Wilhelm: Chur-Bayerischer Atlas, Bd I: Eine … Abbildung/ aller in dem hochberühmten Chur-Hertzogthum Ober- und Nieder-Bayern/ auch in der Obern Pfaltz ligenden vortrefflichen Städten/ Märkt/ und theils Schlösser …, Bd II: Eine … Abbildung/ aller … Thomb- und Collegiat-Stifften / Abteyen / Probsteyen / und Clöstern …, Nürnberg 1687-90 (Nachdr. Donauwörth [1995-99]).
*1654 München, †nach 1715; Jurist, Geograph
Phraseologie
In fester Fügung:
unter die Pfanne schlagen (Holz) zur Feuerung der Salinen fällen „der Wirth vom Hintersee … bittet … [daß 200 Klafter Buchen] nicht unter die Pfanne geschlagen werden“BerchtesgadenBGD47.630642, 13.001926, 1794HelmMda.Bgdn.Ld228 (Prot.)Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.
Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
°der hat ebbas auf da Pfann„plant etwas“RosenheimRO47.857172, 12.116561
Einen auf der Pfanne haben den Drang für einen Darmwind verspüren håst oan auf da BfåhnaEbersbergEBE48.077749, 11.966843
einen auf der Pfanne haben„zum Schießen bereit sein, auch ‘hinten hinaus’“ED, Zw.Sempt u.Isen16 (1976) 13Zwischen Sempt und Isen. Heimatblätter des Erdinger Landkreises, Erding 1952-1976.
im Wortspiel mit Bed.1 °der is frisch von da Pfann her„wenn jemand einen Wind hat fahren lassen“St.EnglmarBOG49.002070, 12.823647
2d
†Gefäß für Glut, Kohlenglut
Dialektbelege
3 Pfannl zu den silbrein Rauchuassen1487Frsg.Dom-Custos-RechnungenI,577Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
3
übertr. Vertiefungen versch. Art, Pfannenförmiges
3a
Gelenkpfanne
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
der Arm is eam aus der Pfana rausgangaDachauDAH48.2592477, 11.4354419
Də’ Fuəs is aus’n Pfánl, is widər ins Pfánl ei~gschnapptSchmellerI,427Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
°des schwaar Tenndour geht auf da Pfann auf und zue, ’s Stauldour draht si an AnglHalfingRO47.9500426, 12.2765095
’s Rår [Rad] mit da Pfan„am Schubkarren“MittichGRI48.440634, 13.396183
„am unteren Teil der senkrecht in einem eisernen Pfandl stehenden eisernen Mühlstang“BJV1951,167Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Wenn də’ Millə’ Pfánl·n nit fleissi’ ei~schmirwt, so kunnt d Mil leicht brinnə~d wer’nSchmellerI,427f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
zw den Glocken … ain Pant gemacht vnd 10 Keyl da mit die Pfannen zusammen gezogen1494Frsg.Dom-Custos-RechnungenI,701Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
die 3 Glocken … umgehenkt, auch die pfändl und Trag schildt von neuem gefeilt1716Die Pfarrkirche St.Bartholomäus in Oberbergkirchen (LK.Mühldorf), bearb. von S. Hofmann, Schongau 1956, 10
auch Teil der Zarge, auf dem die Angel sitzt
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°Pfandl„der obere Teil eines Türbeschlags“VornbachPA48.4868087, 13.4361689
°iatz machts scho a Pfändla, dua doch it heana [weinen]BurggenSOG47.7754845, 10.8164397
°’s Kindl zöigt a PfannerlWaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123
Schau ner hī, wos eitz widder fiera Pfännla … macht!BertholdFürther Wb.164Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
Phraseologie
Redensarten:
im Wortspiel mit Bed.1 °dem Kind läuft das Pfannl über„es weint“Sulzbach-RosenbergSUL49.4992468, 11.7470259, ähnlich °SC
°das Pfannl bricht glei / is scho wieder brochaKirchbergPAN48.285957, 13.016266
3e
Vagina
Dialektbelege
s Pfandl„zweideutig für Vagina“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
Phraseologie
Gstanzl:
im Wortspiel mit Bed.1 s Diarndl is ön dar Ajlmhüttn drinnad, kocht am Buam a Muas dear Dåjlk rüard s Bfandl on und wiard vollar RuasReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
übertr. verliebte ältere Frau
Dialektbelege
de oid Bfana„Schimpfwort für ältere weibliche Person, die sich durch große Verliebtheit auszeichnet“KochelTÖL47.6531098, 11.3631895
„eine Pfanne das wäre … 5 Röhrl, welche pro Tag 100 Kubikmeter [Wasser] liefern“1896HelmMda.Bgdn.Ld176Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.
Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
4b
Holzmaß
Dialektbelege
„Pfanne, eine, Holz, oder 60 Klafter … runde Holzbloͤcke“HübnerSalzburg975Hübner, Lor[enz]: Beschreibung des Erzstiftes und Reichsfürstenthums Salzburg in Hinsicht auf Topographie und Statistik, 3 Bde, Salzburg 1796.
Ahd. pfanna, mhd. pfanne, aus mlat. panna, gr. Herkunft; Kluge-Seebold693f.Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold).
Benker in: BJV1976/77,251-281Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
DellingI,70Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,427f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,9-11Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1010f.Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,1104f.Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,276f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBVII,1614f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,58-61Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
WMU1376Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
Gl.Wb.459Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
BraunGr.Wb.456Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
LechnerRehling256Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.
°de hot si zwoa harbane Pfoadn zuadingtArzbachTÖL47.710102, 11.555499
ge stopp ma dös Schramall ö da Pfuad då zouZandtKÖZ49.155458, 12.726891
°i bin i da PfoatObernriedCHA49.3119894, 12.6667792
Drä Pfoid … von an hergrichtn Tou(ch), sejber gwirchtKÖZ, VIT, BJV1954,196Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Sie geiht min Leuicht in d’ Kamma naf, Und zuigt se aus afs PfoadSchuegrafWäldler16Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.
*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
Camisa pheit9.Jh.StSG.III,11,4Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
dem schulmaister auf dem tum [Dom] meiner gelben pfait aine1428Runtingerb.III,67f.Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
2 Truchen, darin Edliche Alte pfaidlWiesenfeldenBOG49.0387516, 12.5412499, 1628BJV1962,206 (Inv.)Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
I … Schlief aus da Pfoad Ins heilige KloadSturmLieder19Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.
*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
Phraseologie
Redensarten:
dia ziagn oan bis aufs Pfoat aus!Staudach (Achental)TS47.778952, 12.486454
Der hat a Pfoad o, daß hundert Katzn koa Maus fanga könna!„soviele Löcher hat das Hemd“KiemKreuther Tal135Kiem Pauli (1882 – 1960). 2. Teil: Leben im Kreuther Tal, hg. vom Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern, München 1992.
eim ietlichen war die pfaid nêchner dan der rockAventinIV,557,26f. (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
Mi ko it üwarall sei, hint und voarn wia s PfoadSchlehdorfWM47.655300, 11.315227, HuV15 (1937) 329Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
Sprichwörter:
’Gwonət is ən eisə’né Pfaəd, wer s·auszuihht, thuət si’ laədSchmellerI,444Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek dise boͤse Gewohnheit sey bey euch ein eisene Pfaid/ die sich nicht mehr abziehen lastSelhamerTuba RusticaI,348Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
Und ’s Deandl duad ma load, sie hod an Floh in da Pfoad. Sie sogt, i soi eineglanga und soid ’n aussafangaBinderBayr.164Binder, Brigitte und Dieter Binder: Bayrisch von A~Z, München 1994.
„Wenn der geistlich Herr bei der Mess die greane Pfoad (das grüne Meßgewand) anhat, nachher regnet’s“MünchenM48.139686, 11.578889, ZVkde10 (1900) 185Zeitschrift für Volkskunde, 1930ff.
Vorlatz am Hemd
Dialektbelege
°Pfoidl„Vorlatz-Hemdbrust, rechts an das Leibl angenäht, links eingeknöpft“ZwieselREG49.018157, 13.237674
a feins Mannaleithemmad is a Hemmat, a grobs a PfoadStaudach (Achental)TS47.778952, 12.486454
Laßt ihme darauf sein rupfene Pfaid und Baurenkleider ab und an dero Statt ein subtiles Hemmet anziehen17.Jh.Bayer.Barockpr.175 (Andreas Strobl)Bayerische Barockprediger, hg. von Georg Lohmeier, München 1961.
auch hinterer unterer Teil des Hemdes
Dialektbelege
°Pfoad„Hemdstoß“KolmbergCHA49.273002, 12.693002
1c
Kinderhemdchen
Grammatik
Diminutiv
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
„das Neugeborene kriegt a Pfoil“DörflingROD49.139786, 12.493199
Lafft a kloana Bua daher … Hat koa Pfoadei, hat koa G’wandeiAuBGD47.605894, 12.909125, DreyerBayern47Dreyer, A[loys]: Unsere Bayern. Volkshumor in Vers und Prosa, München 1925.
Pfoaidl„Kind im Hemd“SpiegelauGRA48.914473, 13.355166
1d
hemdähnliches Untergewand
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
Pfoadlä„Unterhemd für Männer, Unterkleider überhaupt“TrettingKÖZ49.254079, 12.836225
„jede hat 2 Hemder, ein Unterhemd Pfaid genannt, und ein feineres Oberhemd“Rottal48.431054, 12.852333, HazziAufschl.III,1134Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
2
Männerrock
Dialektbelege
°Pfoad„Stutzer“EderlsdorfWEG48.576306, 13.617982
„Die Pfait … am Inn: Rock, Mannsrock“SchmellerI,443Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3
Federbett
Dialektbelege
PfoadFrontenhausenVIB48.544613, 12.526446
Pfoad, das„Bett, insbesondere Oberbett mit Federn“ED, Zw.Sempt u.Isen16 (1976) 19Zwischen Sempt und Isen. Heimatblätter des Erdinger Landkreises, Erding 1952-1976.
Etymologie
Ahd., mhd. pfeit stf., aus got. paida ‘Leibrock’, gr. Herkunft; Kluge-Seebold694Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)., vgl. KranzmayerKennwörter9Kranzmayer, Eberhard: Die bairischen Kennwörter und ihre Geschichte, Graz/Wien/Köln 1960..
SchmellerI,443-445Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.430Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Gl.Wb.460Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
AngrünerAbbach63Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.
Der Brief ist gegeben … des næhsten Svnnetages vor PfingestenNeuburgND48.729111, 11.185670, 1296Corp.Urk.III,499,39-41Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
ein jedlicher Hausgenoss … soll … drei Hochzait ausrichten, [Abgaben entrichten] als zu den Ostern, Pfingsten und WeihenachtenOberviehbachDGF48.581672, 12.375018, 1521HartingerOrdnungenI,348Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
Phraseologie
In fester Fügung:
Pfingsten gehen den Umzug mit dem Pfingstel, Bed.1 durchführen Pfingstngeh’PassauPA48.567378, 13.431710
Redensarten:
wenn Pfingsten auf Ostern / Weihnachten / Neujahr fälltu.ä. niemals °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °da muaßt wartn bis Pfingstn af Ostern falltZwieselREG49.018157, 13.237674
auchwenn Pfingsten vor Ostern kommtu.ä.°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: bal amal Pfingstn vor Ostern kimmtMünchenM48.139686, 11.578889
°do kimmt äher Pfingstn vor Ostern!„das ist ganz unmöglich!“VilshofenVOF48.625161, 13.182905
°af Pfingstn, wenn d’Nuss duich [weich] wean!„also nie“BrennbergR49.0699652, 12.3969462
ad calendas graecas ‘zu pfingsten auf dem eisAventinI,456,19 (Gramm.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
Bei jmdm ist Pfingsten vor Osternu.ä. jmd packt eine Sache falsch an °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °bo dem Däppn is a Pfingstn voa Ousdan!WinklarnOVI49.4263741, 12.4803096
jmd bekommt ein uneheliches Kind °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °s Urschei hod aa Pfingstn voa Oastan ghobtBibergAIB47.9589729, 11.9559042
Pfingsten vor Ostern haben wollenu.ä. etwas nicht erwarten können °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt: °dö möcht aa Pfingstn vor OsternUnterföhringM48.1949828, 11.6449481
°Dea is so gschäd, dea krejgt Pfingstn vor OustanRötzWÜM49.341854, 12.5319894, ähnlich °Oberbayern vereinzelt
Von Pfingsten bis Johanni in einem sehr kurzen Zeitraum °Oberpfalz vereinzelt: °der denkt near vo Pfingstn bis Johanni!WeidenWEN49.676727, 12.162220
°Da is ja Pfingstn vor Ostern!„Ausruf des Erstaunens!“VilsbiburgVIB48.448482, 12.355795
Bauern- u. Wetterregeln:
„schönes Wetter an Pfingsten bedeutet viel Getreide“HerrnthannR49.051179, 12.473811
Wenns af Pfingstn regnd, wird da Woaz brandiPassauPA48.567378, 13.431710
zu Pfingsten regnts Schmälcha„wenn es regnet, gedeiht im Wintergetreide die Schmiele“AltfalterNAB49.3961856, 12.206858
Våu Pfingsdn muas ma um Reng bittn, nå Pfingsdn kimmd a va säiwaHöhenstadtPA48.499949, 13.315249
„Die Hühner müssen so früh angesetzt werden, daß die Küken vor Pfingsten ausschlüpfen, sonst werden sie schlechte Legerinnen“PassauPA48.567378, 13.431710
Volkskunde
Pfingsten wird meist am Pfingstsamstag abends durch Peitschenknallen (Pfingst / Pfingstel (aus)tuschen) Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, durch Schießen Pfingstschießen angekündigt. Die Pfingstgeißel wird eigens angefertigt (KEHKÖZ). Zum Fest wird das Wohnzimmer mit Birkenzweigen Pfingstbirke geschmückt (TIROberpfalz75 (1987) 140f.Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.). „Man streute in der Nacht zum Pfingstsonntag einen Kalksteig zwischen den Häusern zweier Liebender und steckte dem Mädchen einen Birkenbusch vor die Haustür“ThiersheimWUN50.0769705, 12.1264857, ähnlich R. „Die Burschen holen in der Nacht vor Pfingsten alle Geräte u. Maschinen, die die Bauern nicht weggesperrt haben, u. vertauschen sie od. stellen sie an einem Platz auf“FilchendorfESB49.816665, 11.861185, Oberpfalz42 (1954) 145f.Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.ähnlich HofbauerOstbayern291f.Hofbauer, Josef: Ostbayern. Vom Leben und Brauchtum, Regensburg 1980.
*1928 Birnbach GRI; Dr.phil., Studiendirektor, Volkskundler. „Am Pfingstsonntag vor Sonnenuntergang die Hände in der Odelgrube waschen schützt vor Schrunden“KönigswieseGRI48.420349, 13.345236. Meist am Pfingstmontag findet eine Flurprozession statt Oberbayern, Oberpfalz„Zu Pfingsten geht man aufs Haberfeld, steckt Palmzweige hinein und besprengt alles mit Weihwasser“WasserburgWS48.0615171, 12.220026, ähnlich Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, s.a. Palm, Feldertaufen; um KemnathKEM49.872732, 11.906144 steckte man „an die Felder mit Sommergetreide pfingstsamstags Kreuzl aus ‘geweihtem’ Osterholz an die Ackerecken“Oberpfalz75 (1987) 141Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. ähnlich GleiritschOVI49.4974303, 12.3152879. siehe auch Pfingstel, Pfingstling, Wasservogel, Pfingstritt, Santrigel, Sommer undWinter. Lit.: FähnrichM’rteich213-215Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
Mitterteich TIR.
Etymologie
Mhd. pfingeste(n), aus gr. pentekoste ‘fünfzigster (Tag nach Ostern)’; Kluge-Seebold695Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
SchmellerI,436Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,60f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1044f.Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,1160-1163Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,306f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBVII,1700Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,159-161Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
LechnerRehling257Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.
Da Irta oda da Pfinschta waar ma liaba!HaltmairHartpenning83Haltmair, Barbara: Kindsein in Hartpenning. Augsburg 1991.
*1932 Hartpenning MB
Pfinztə’, Pfinstə’, Pfinschtə’SchmellerI,437Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Nû heizet er dunrestac oder phinztacBertholdvRI,58,3f.Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.
Die laien … haben am suntag, erichtag, pfinztag fleisch geessenAventinV,151,6f. (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
hielten alle Montag und Pfingstag strenge FastenSelhamerTuba RusticaI,266Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
Name für ein Kalb, das am Donnerstag geboren ist, südliches Oberbayern, Dt.Gaue41 (1949) 27Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
*1847 Horn/Niederösterreich, †1929 Berchtesgaden; Volkskundlerin „Der unsinnig Pfinztag … die Wahnsinnigen (des h. Geist-Spitales) kalt gebadet“MünchenM48.139686, 11.578889, SchmellerI,439Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Närrischer / narrichter Pfinztag°Oberbayern vielfach (v.a. ED, WS), °Oberpfalz vielfach (v.a. OVI, VOH), °Niederbayern vereinzelt: °am naschn Pfinsta wird Fosinacht ausgrobn, am Aschamicha eigrobnWinklarnOVI49.4263741, 12.4803096 dα nårαd bvindsdαOberschweinbachFFB48.238287, 11.156484, nach SBSII,546Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
Gumpichter Pfinztag°Oberbayern vereinzelt: °da ruaße Freida is da Dog nochn gumbbadn PfinzdaGroßholzhausenRO47.765473, 12.078806 Gumpata PfinztaLaturellVolkskultur Mchn172Laturell, Volker D.: Volkskultur in München. Aufsätze zu Brauchtum, musikalische Volkskultur, Volkstanz, Trachten und Volkstheater in einer Millionenstadt, München 1997.
(Ge)lumpichter Pfinztag°westliches Oberbayern mehrfach, °Schwaben vereinzelt: °da glumpad PfinstaKlingenAIC48.4312355, 11.1530308 lumbəd bvinsdəWallerdorfND48.623380, 11.003930, nach SBSII,253Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
Wütiger /-ender Pfinztag°westliches Oberbayern mehrfach, °Schwaben vereinzelt: °da wianti PfinstaGünzlhofenFFB48.2431245, 11.1437824 də wiəti vindstəMerchingFDB48.2449006, 10.9863758, nach SBSII,254Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
Feister Pfinztag°Oberbayern vielfach (BGD): °da foast PfinztogRamsauBGD47.574788, 12.865494 FoastpfinztaLaturellVolkskultur Mchn172Laturell, Volker D.: Volkskultur in München. Aufsätze zu Brauchtum, musikalische Volkskultur, Volkstanz, Trachten und Volkstheater in einer Millionenstadt, München 1997.
grüner Pfinztag°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °am greaner Pfinsta gibts bei uns a KreitlsuppnLandshutLA48.545368, 12.145157 D’ Hausmuatta suacht am greana Pfinzta … d’ Oar zsammZollingFS48.4514051, 11.7727339, Frigisinga7 (1930) 96Frigisinga (Beil. z. Freisinger Tagblatt), 1924-35, 1949-69.
2c
Donnerstag nach Mariä Lichtmeß (2. Februar), in
Phraseologie
Phras.:
da närrisch Finståg„da laufen die Knechte maskiert herum und spielen den neuen Mägden Streiche“Innviertel48.300000, 13.400000
2d
Donnerstag nach dem Tag des hl. Nikolaus (6. Dezember), in
Phraseologie
Phras.:
„der Klopfa [Schreckgestalt] geht am schlenglat Pfinsta (Donnerstag nach Nikolaus) von Haus zu Haus“MittbachWS48.163662, 12.028875
Etymologie
Ahd. *pfinzatag, mhd. pfinztac über got. Vermittlung aus gr. pémpte heméra ‘fünfter Tag’; WBÖIV,158Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.. Pfingst- wohl mit volksetym. Anschluß an Pfingsten; WiesingerGot.Lehnw.159Wiesinger, Peter: Gotische Lehnwörter im Bairischen. Ein Beitrag zur sprachlichen Frühgeschichte des Bairischen, in: Frühmittelalterliche Ethnogenese im Alpenraum, hg. von Helmut Beumann, Sigmaringen 1985, 153-200..
SchmellerI,437-439Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.429Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Zaupser59Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
WBÖIV,155-160Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
„weiche Masse, z.B. Pferdemist“MaasNürnbg.Wb.80Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.
°des hot pflatschtPenzbergWM47.7518502, 11.3763014
pflätscha„klatschend zu Boden fallen“ThainingLL47.9738378, 10.9575899, Lech-Isar-Ld12 (1936) 75Lech-Isar-Land, 1927-36, 1956ff.
pflätschenSchmellerI,452Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
pflätschen„im Wasser oder Kothe herumarbeiten, herumwaten“SchmellerI,452Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
pflantschnSingerArzbg.Wb.174Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
°d’Roatscheckat pflanscht, dö hot se überfressnEdelshausenSOB48.607177, 11.2777977
pfletschkenRuhstorfGRI48.440547, 13.334989
6
stark regnen
Dialektbelege
pflatschnBertholdFürther Wb.165Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
pflätschen„wie ein Platzregen niederfallen, stark regnen“SchmellerI,452Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
7
†plätschern
Dialektbelege
pflätschen„platzen, plätschern“SchmellerI,452Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
pflatschenTruckenbrotNürnbg170Truckenbrot, Michael: Nachrichten zur Geschichte der Stadt Nürnberg, Bd 1, Nürnberg 1785.
SchmellerI,452Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,75f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1058Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.I,1234, V,1266Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
DWBVII,1729Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
BertholdFürther Wb.165Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
BraunGr.Wb.460Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Der Binzger„Hund von Rattenfängerart“MittenwaldGAP47.4429543, 11.2655684, SchmellerI,252Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Schimpfnamen für ‘Knabe’: Båmbas … Lausbou … PintschaBraunNordbair.53Braun, Hermann: Nordbairisch, eine sprachliche Heimatkunde des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1962.
Mid den verglichng is der blouß ä glanner BindscherMaasNürnbg.Wb.83Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.
Herkunft unklar; PfeiferEt.Wb.1011f.Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989.
Lautung-Formen
Neben bin(d)šα, -šαl u.ä. auch bin(d)š u.ä. (IN, LF, SOG, TS, WOR; DEG; TIR) u. binšgα u.ä. (IN; NEN, TIR).
Literatur
SchmellerI,252Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,190f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Suddt.Wb.II,381Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBVII,1861Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
BertholdFürther Wb.167Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
BraunGr.Wb.463Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
blattln„wie ein Eisstockspiel, nur mit flachen Steinen“MünchenM48.139686, 11.578889
°plattln„mit Ziegelsteinstücken oder Eisenplatten wurde auf die Daum geworfen“ChamCHA49.223747, 12.662091
„wenn eine ganze Mannschaft … vor der Hütte plattelte und das dabei ausgespielte Bier anschließend im Wirtshaus vertrank“HallerGeschundenes Glas25Haller, Reinhard: „Geschundenes Glas“, Grafenau 1985.
plateln„ein Spiel, welches darin besteht, dass man mit einem platten … Stein nach einem Ziel wirft“WestenriederGloss.435Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Eisen- od. Steinplatten, auch Hufeisen, müssen möglichst nahe an ein in der Mitte des Platzes befindliches Ziel geworfen werden °Oberbayern, °Niederbayern, °Oberpfalz.— Auf einen Holzklotz, einen Stein wird eine Münze gestellt, die man hinunterzuwerfen versucht °Oberbayern, °Niederbayern. „Liegt Zahl oben, gehört das Geld dem Werfer“KötztingKÖZ49.177008, 12.851353.
auch
Phraseologie
Stöck(e)lein plätteln°Oberbayern vereinzelt: °Schdeckebladln„mit Bleiplättchen wird auf eine Münze geworfen, damit das Schdecke umfällt und das draufgelegte Geldstück mit“EndlhausenWOR47.9428042, 11.5760235
„Die Jüngeren vergnügen sich mit Stöckablattln, dem Eisschießen des Sommers, wobei mit großen Hufeisen nach der hölzernen Daube geworfen wird“MayrVertrautes Ld7Mayr, Hans: Vertrautes Land. Bayerisches Wanderbuch, Münster 1910.
°Bleiplattln„die Münze liegt mit Zahl oben auf einem Stöckl. Wenn der Stock getroffen wird und die Münze mit der Kehrseite nach oben fällt, gehört sie dem Werfer“OberhachingM48.0261447, 11.5963153
2b
(einen flachen Stein) über das Wasser hüpfen lassen
°da Schtoa werd üwa d’Amper plattltWildenrothFFB48.126925, 11.161826
„das Platttln [sic] will gelernt sein … sonst sackt der Stein einfach in die Tiefe“WandtnerApfelbaum77Wandtner, Anni: Unterm Apfelbaum. Geschichten, Gedichte und Verse, Riedlhütte 22005.
*1926 Grubmühle GRA, †2015; Konrektorin
auch
Phraseologie
Wasser plätteln°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt: °WossaplattlnGotteszellVIT48.964284, 12.964366
blạtln„Das Seichtackern unmittelbar nach der Ernte“ThankirchenWOR47.8547082, 11.5691672, StörRegion Mchn936Stör, Bernhard: Die mundartlichen Verhältnisse in der Region München, Frankfurt a.M. 1999.
*1949 München; Dr.phil., Dialektologe
auch mehrere kleine Beete in ein breites umackern
Dialektbelege
blattln„mehrere kleine Beete in ein breites umackern“AltöttingAÖ48.2268085, 12.6757914
4
schuhplatteln
4a
in eig. Bed
Dialektbelege
plattlnFürstenfeldbruckFFB48.1813797, 11.2382125
Plàttl’ non wie si’s g’hört, Dràh s’, bis eam anderscht werdGumppenbergLoder6Gumppenberg, Carl v.: Beim damisch’n Loder. Dichtungen im oberbayerischen Dialekt, Stuttgart 1888.
°der plattlt mit die AugnHohenpoldingED48.3835774, 12.1305592
4bβ
mehrmals hintereinander schlagen
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°weia so frech gwen is, håw e eam an Orsch bladdld, das a gfeiad hod„gebrannt hat“EbersbergEBE48.077749, 11.966843
5
im Freien schlafen
Dialektbelege
der hat blattlt„im Freien bei Mutter Grün geschlafen (Kundensprache)“TraunsteinTS47.8701474, 12.6423403
6
der Prostitution nachgehen
Dialektbelege
°blatln„auf den Strich gehen“RettenbachWS48.026887, 12.092870
7
masturbieren (von Männern)
Dialektbelege
°blatln„masturbieren (bei Männern)“KilgertGloss.Ratisbonense45Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.
*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
Lautungen
blạ̄(d)ln, auch -lαn (DAH, SOB), daneben blạtln, vereinz. blet(ə)lə (LL).
Literatur
DellingI,81Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,462Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.435Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
4 putschelin . 1 katherinMünchenM48.139686, 11.578889, 1.H.16.Jh.Cgm740,fol.12v Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
Herkunft unklar; WBÖIII,1533f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff..
Literatur
SchmellerI,416Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,1533-1535Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
an dem samzetagPfründe Geisenfd428Pfründe-Ordnung des vormaligen Klosters Geisenfeld. Aus dem XIII. Jahrhundert, in: QE I,413-441.
Geisenfeld PAF
an sanstztag nach GeorgiiFreisingFS48.402335, 11.741887, 1448Sammelbl.HV.Frsg11 (1918) 85Sammelblatt des Historischen Vereins Freising, 1893ff.
Phraseologie
Phras.:
blinder Samstag Werktag vor einem Feiertag °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt: °blinder SamstagThanningWOR47.9227532, 11.5348463
Samstag läuten„den Sonntag am Vorabend einläuten“HaslachTS47.860081, 12.625661
„Der Bauer stirbt … legt … sich auf den ‘langen Samstag’“Hager-HeynLiab131Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
°Bei dem is allweil gern Samstag„er räumt nicht nur gern den Hof auf, sondern läßt auch gern etwas mitgehen“WalleshausenLL48.1509356, 10.977846
Sie leb’n wahrhafti af der Welt Von Samsta af’n Sunnta[sorglos dahin]MüllerLieder92Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.
Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
Name für ein Kalb, das am Samstag geboren ist, südliches Oberbayern, Dt.Gaue41 (1949) 27Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
Grammatik
Als Diminutiv
2
best. Samstag im Kalenderjahr
2a
letzter Samstag im Fasching, in
Phraseologie
Phras.:
(ge)schmalziger /-ener Samstagu.ä.°Oberbayern vielfach (v.a. W), °Schwaben vielfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: am schmolzana Samsta bacht ma KhüachlnPartenkirchenGAP47.492704, 11.094968 dr schmåizi Såmsda„an dem man Schweine schlachtet“DerchingFDB48.408873, 10.963980 Am gschmalzna Samsta’ gibt’s besonders fette DampfnudelnBauerOldinger Jahr42Bauer, Therese: Das Oldinger Jahr. Brauch und Sitte im Bauernstand, Erfurt 1944.
*1893 München, †1968 Mittenwald GAP; Schriftstellerin. Mundart von Peißenberg WM am mitwoch vor dem schmalzigen sambstag1600MHStAKloster Frauenchiemsee Amtsbücher und Akten 14,fol.7r Hauptstaatsarchiv München
Schmotziger Samstag °schmåziger SamstaPollingWM47.8113117, 11.1330907 „Am schmotzigen Samstag wurden Schmalznudeln, Kücheln und Krapfen gebacken“ChristlAichacher Wb.30Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
Rußiger Samstag°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt: °ruaßiga SamsdaHolzhausenVIB48.435042, 12.284031 „Der ruaßige Samsta war der Narrentag der Kinder“Altb.Heimatp.10 (1958) Nr.7,9Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
jeder der drei od. vier aufeinanderfolgenden Samstage nach dem Tag des hl. Michael (29. September )
Phraseologie
°süd-östliches Oberbayern vielfach, °Niederbayern vereinzelt: dö goidan Samsta„vor Kirchweih“OberaudorfRO47.6484154, 12.1737799 „an den 3 … goidαn såmstα, den ersten drei Samstagen im Oktober, können Ablässe gewonnen werden“nach BrünnerSamerbg152Brünner, Marianne: Mundart und Wortgut des Samerberggebietes, Diss.masch. München 1955.
*1925 Aschaffenburg, †2016; Studiendirektorin „Die vier Samstage nach dem Michaelifeste heißen die goldenen Samstage“DellingII,120Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker Die guldene dreÿ Sambstag wür sie nennenStubenbergPAN48.3099545, 13.0724399, 1796LenglachnerGesängerb.I,345Lenglachner, Phillipp: Gesänger Buch, Bd I: Der erste Theill worinnen die Geistlichen Gesänger zu finden seind, Bd II: Der zweÿte Theill Worinnen! Die weltliche Gesänger zu finden seind, transkribiert von Willibald Ernst, hg. von Gabriele Wolf und Willibald Ernst, München 2014-17.
Stubenberg PAN 1796. *1769 Weng/Oberösterreich, †1823 Thal PAN; Lumpensammler, Volksliedsammler
2bβ
Samstag im Advent
Phraseologie
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt: °die güldenen Samstage„vier Samstage vor Weihnachten“LimbachPA48.605053, 13.457114 „Die drei Samstäge im Advent heißen die goldenen Samstäge“LeoprechtingLechrain153Leoprechting, Karl v.: Aus dem Lechrain. Zur deutschen Sitten- und Sagenkunde, München 1855.
SchmellerI,438, 896, II,282f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.199, 221, 258, 489f., 509Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
WBÖIV,336-343Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
daz sie ein tætelîn an dem lîbe hâtBertholdvRI,415,24Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.
°niat an andan an Tadl aasschtelln„nicht beim anderen den Fehler suchen“WaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123
Etymologie
Mhd. tadel stm./n., nd. Herkunft, *-â- entspr. ahd. zâdal, mhd. zâdel; Kluge-Seebold903Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
SchmellerI,584Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIV,79Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
°der Daudalau is nix wert, lauta GlumpInzellTS47.7633488, 12.7492369
Tau~derlau~„nichtswertige Sache“DinzlingCHA49.133984, 12.636349, BMI,76Bayerns Mundarten. Beiträge zur deutschen Sprach- und Volkskunde, hg. von Oskar Brenner und August Hartmann, 2 Bde, München 1892‑95.
In sein Sack wiard zo Gold Aa da schlecht DaudalaunPangkoferGed.altb.Mda.82Pangkofer, Jos[eph] Ans[elm]: Gedichte in altbayerischer Mundart, Bd I, Nürnberg 31854.
°jeden Danderlan hast was anders„alle Augenblicke“PerachWS48.0393351, 12.0887634
2
Zeitvertreib, Eintöniges, Geschwätz
2a
Zeitvertreib
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°des mach i bloß zu meim Daunderlaun„aus reiner Freude am Spiel“ (Ef.)MünchenM48.139686, 11.578889
2b
Eintöniges, Trott
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°du hast immer den gleichen TaunderlaunAmbergAM49.445718, 11.852457
Der Tau~dərlau~„was durch stäte Gleichförmigkeit Überdruß erregt“MittenwaldGAP47.4429543, 11.2655684, SchmellerI,608Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2c
Geschwätz, Gerede
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°hör auf mit dem Daunerlau„Schmarren“ReichersbeuernTÖL47.7668618, 11.6325725
då̄̃dαlå̃„langsamer Mensch“nach KollmerII,78Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
auch unentschlossener Mensch
Dialektbelege
Danderling„einer, der nie weiß, was er will“ChiemingTS47.8942626, 12.5381465
3b
kleiner, schwächlicher od. ängstlicher Mensch
Verbreitung
°Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°a so a TanderlanEssenbachLA48.6129604, 12.217017
der Kropfet is a richtiga Tanderlaun gwen und wo a Gfahrnis war, is er liaba weit weg bliebnSchmidtWanderungI,273Schmidt, Maximilian: Meine Wanderung durch 70 Jahre. Autobiographie, 2 Bde, Reutlingen [1902].
°Daudalau„Knirps, der schon allerlei Lumpereien versteht“PassauPA48.567378, 13.431710
då̄̃dαlå̃„kleine Lebewesen (Kind, junges Tier)“nach KollmerII,78Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
4
Vagina
Dialektbelege
°zwischn zwoa schneeweiße, weiß es schon (Schenkel) han i mei Doundala drin„aus einem Volkslied“MalchingGRI48.313106, 13.188530
Etymologie
Mhd. tenderlinc stm., wohl onomat. Weiterbildung von Tand; vgl. WBÖIV,1151Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff..
SchmellerI,608Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIV,1151f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
patrinus … tot:AldersbachVOF48.590609, 13.088972, 12./13.Jh.StSG.III,68,31Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
dar vmb hat er vns zepurgen gesetzet/ vnsern Toten · hern Chunrat von LupurchNabburgNAB49.4509736, 12.1790102, 1295Corp.Urk.III,356,1f.Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Wo kain doet vorhanden … alszdenn erfüllt tawffer die stat aines doetenBertholdvChTheologey430Berthold von Chiemsee: tewtsche theologey, München 1528.
Pürstinger, Berthold, *1465 Salzburg (?), †1543 Saalfelden bei Salzburg; Fürstbischof von Chiemsee
Phraseologie
Phras.:
großer Töte dass. °da groaß DedAIC
°Üitz bin i Duuad„wenn man beim Schafkopf die letzten Stiche macht“KirchendemenreuthNEW49.7769088, 12.091831
Meinen, daß der große Hund sein Töte istu.ä. eingebildet, aufgeblasen sein Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt: der moant, da graoß Hund is sei DödDrachselsriedVIT49.1073441, 13.011453
der moint, es is da Graf Teifl sei DedObermiethnachR48.973624, 12.522298
Mit den homs to, as war da groaß Hund sei Ted und da kloa sei Gvodamo„wenn jemand verherrlicht wird“GartelsriedAIC48.432926, 11.324926
die ir tötn nicht lernen peten den pater nosterIndersdorfDAH48.359493, 11.373580, 1424Cgm292,fol.66v Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
für seinen Döten 1 Par ainnädig Schiellel1699PoschingerGlashüttengut Frauenau62Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.
*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
Phraseologie
Auch in Phras.:
kleiner Töte °da kloa DedAIC „Zweymal … ist es Pflicht der Gevatterleute, dem kleinen Dodn … Kleidung zu schaffen“SchönwerthOpf.I,172Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.
Ahd. toto, mhd. tot(t)e swm., wie Tote Lallwort zu Gote (Göte); Kluge-Seebold922Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
SchmellerI,633f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.584Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
°da Bua is in dem Wassa an Drohla einikäma, der hotn obizong, nacha is er dasuffnReichersbeuernTÖL47.7668618, 11.6325725
2b
Wirbelwind, Windsbraut
Dialektbelege
°a DrolaPfaffenhofenFDB48.294617, 11.161617
Drola„plötzlicher Luftwirbel“Wb.Krün13Sou red‘ ma bei ins! Boarisches Wörterbiachla aus dem Krüner Sprachgebrauch, vom Gebirgstrachtenverein d‘ Soiernbergler, Krün 2006.
Krün GAP
2c
Haarwirbel
Dialektbelege
°dear håt an Drådler drinEresingLL48.0863086, 11.0240785
3
(kreisförmige) Stelle im Feld, an der das Getreide niedergedrückt ist
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°der Wind hat Drohler gmachtHochdorfFDB48.244361, 11.0474497
4
unangenehmer Geruch
Dialektbelege
„drǭdlα … unangenehmer Geruch“FreudenbergBöbing39Freudenberg, Rudolf: Die Mundart von Böbing (Landkreis Schongau/Obb.), Diss.masch. München 1959.
°a neuer Wimpärn ghört wieder auffi aufs HausLenggriesTÖL47.6831625, 11.5763967
°geh Hans kim und tua ma d’Windbia annoglnNeukirchen a.InnPA48.517592, 13.370333
„An den Giebeln ragt das Formbrett des Firstbaumes über den Windbären in Gestalt eines Kreuzes empor“Leizachtal205Das Leizachtal. Ein Heimatbuch, o.O. [1913].
„Die Windwer, pl. Windwern … Bretter an den Enden des Daches, die sich am Giebel, wie Schlangenköpfe ausgeschnitten, kreuzen“Bayerischer Wald49.008003, 13.309785, SchmellerII,951Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2
Vorsprung des Giebels über der Haustür
Dialektbelege
°Windber„Giebelvorschüsse und kleine stützende Vorschüsse über den Haustüren“ZwieselREG49.018157, 13.237674
3
†Giebel
Dialektbelege
Pinnaculum vintpergaRegensburgR49.013904, 12.100040, 11./12.Jh.StSG.III,631,18Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
4
†Mauerzinne
Dialektbelege
Pinna wintp[er]gaAldersbachVOF48.590609, 13.088972, 14.Jh.StSG.III,130,3Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
SchmellerI,273, II,951Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,1091Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.VI,839Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1570f.Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
DWBXIV,2,219Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Gl.Wb.734Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.