Bayerns Dialekte Online.
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er hat ganze Batzn Blut ausgspiemGeisenfeldPAF48.683755, 11.609298
°a dicker BatznZinzendorfR48.9837224, 12.4716162
Batzn„kleiner Haufen, Klumpen“REG, WildfeuerKchdf.Ld47Wildfeuer, Alfred: Mägde und Knechte im Kirchdorfer Land, Landau a.d. Isar 1996.
*1973 Schlag REG
Batzn„ein weicher, unförmlich zusammengeknetteter Körper“DellingI,58Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
las ain patzn oder khugel taigs in der mitten pleiben1538Cgm4126,fol.23r (Kochb.)Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
1b
mißlungenes Backwerk
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
do host wieda an Batzn gmachtTölzTÖL47.760208, 11.562798
°de Kua hot hibsch an Batzen kostÜberseeTS47.8195907, 12.4802068
°des Roß hat an Batzn Geld kostNeukirchen a.InnPA48.517592, 13.370333
°für des Roß howi an gscheidn Batzn ausgem meißnBrennbergR49.0699652, 12.3969462
Dös därf an schüina Batzn Geld kost hobmOberpfalz68 (1980) 174Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Es hat auch der gemeine Mann in der Zeit einen Batzen GeldStraubingSR48.877718, 12.579576, 1510BLHXVIII,43Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
2aβ
übertr. großes Exemplar (eines Zustandes)
Dialektbelege
„Man weiß von ihm, daß … er meistens mit einem Bazen Rausch heim kam“AngererGöll249Angerer, Hanns: Im Schatten des Hohen Göll, München [1956].
*1912 Salzberg BGD, †1976 Ramsau BGD; Zollbeamter
2b
kleine Menge
Grammatik
Diminutiv
Verbreitung
°Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°do ghörat no a Batzl Soids eĩOsterhofenVOF48.701699, 13.012130
Då is nu a Batzl Muas üwabliemRaspBgdn.Mda.23Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.
*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
ein Pazl Thee„so vieler Thee, als man mit zweyen, dreyen Fingern fassen kann“WestenriederGloss.414Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
n ganzn Kubf vulla BatznVohenstraußVOH49.6238348, 12.341436
An da Stirn, an Hols und immantim [rundherum] warn Batzn van MucknstichnaOberweißenbachREH50.165505, 12.085063, SchmidtSäimal42Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.
Batzla im GsichtSchloppachTIR50.0235094, 12.3427468
bạtʃl„Pickel“nach DenzWindisch-Eschenbach109Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
Baatzl„weiße Rüben, die zum Baatzlkraut verarbeitet werden“SchrobenhausenSOB48.5613407, 11.2654488
„Bazeln oder Bettsoacher (weiße Rübe …)“BzbV1 (1912) 13Blätter zur bayrischen Volkskunde, 1912-27.
Bátzl·SchmellerI,315Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
°des is a gscheider BatznUrsensollenAM49.401638, 11.756443
9b
unsauberer od. unanständiger Mensch
Verbreitung
°Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
BatznEichstättEIH48.892345, 11.189599
Pazn„ein sehr roher, schmuziger Mensch“WestenriederGloss.414Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
°sießt [sonst] is ‘s Zeignis guat gwen, aba beim Singa war a Batzn dabeiFischbachauMB47.7195927, 11.9517515
°in da Mathes hab i an Batzen kriegtEssenbachLA48.6129604, 12.217017
Batzen„in der Schülersprache die Note IV“SchlappingerNiederbayerI,35Schlappinger, Hans: Der Niederbayer im Spiegel seiner Sprache, 2 H., Straubing 1959-80.
Abl. von batzen1; Kluge-Seebold85Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
DellingI,58Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,313f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.414Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Zaupser15Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
WBÖII,508-512, 517f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,686Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Suddt.Wb.II,116f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBI,1160Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.III,138-140Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
AngrünerAbbach11Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.
DenzWindisch-Eschenbach109Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
KollmerII,52f., 69, 315Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
Konradnördl.Opf.6Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
LechnerRehling154Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.
°dea Schturm heit Nacht hot an Boom neba den Schtadl wurza [ganz ab] krissaPeitingSOG47.795462, 10.9235088
°im Fruijohr gengan dö Weibaleit ins Baimipelzen„anpflanzen“ZwieselREG49.018157, 13.237674
°Nachba, e dein Wold san gfuchste Bam drinn„dürr mit roten Nadeln“WiefelsdorfBUL49.279512, 12.0765902
af den houchn BamaSuffersheimWUG48.9817843, 11.0179051
Wenn da Mond auf d’ Nacht steht übern Baamern hintBayerischer Wald49.008003, 13.309785, FriedlGsangl55Friedl, Paul: Die Gsangl des Baumsteftenlenz, Grafenau 1975.
a Bär … beutlt dees Baamei gar g’walti herKobellGed.42Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.
*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
poum nikistentit [kein Baum bleibt stehen]9.Jh.SKD68,51 (Muspilli)Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
do sie auf den paumen kam, do umbfing der plint den stamFischerMären488,121f.Fischer, Hans: Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, München 1966.
man habe nit gewisst, wembe die peimb gehörtAuerbachESB49.6923981, 11.6325698, Mitte 17. Jh.HelmKonflikt52 (Prot.)Helm, Winfried: Konflikt in der ländlichen Gesellschaft. Eine Auswertung frühneuzeitlicher Gerichtsprotokolle, Passau 1993.
Phraseologie
In festen Fügungen:
ahornener Baum Ahorn (Acer) AhornanabamThyrnauPA48.614768, 13.534513, MitzkaAhorn14Mitzka, Walther: Der Ahorn. Untersuchungen zum DWA, Gießen 1950.
Roter Baum Fichte (Picea abies)°Niederbayern mehrfach (Bay.Wald), °Oberpfalz vereinzelt: Pö von an roautn BamFichtenharzMiltachKÖZ49.162411, 12.769433
Singender Baum zum Bau von Musikinstrumenten geeignete Fichte dös Holz von dene Feichten hat ganz gleichmäßige, feine Jahresring … Dös sand die ‘singenden Bam’; aus dene machens Zithern und KlampfenStemplingerAltbayern162Stemplinger, Eduard: Wir Altbayern, München 1946.
°der hat wieder Bam gsagltArnstorfEG48.5635093, 12.8173993
Bäume fahrenu.ä.°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °die halbe Nocht dout a Baam foarn und i ko niat schloufaPertolzhofenOVI49.4258775, 12.3455134
Auf dem Baum oben im Kopfstand der is aufm Bam um„steht auf dem Kopf“KastlAÖ48.188973, 12.686747
Baum stehen einen Kopfstand machen Niederbayern vereinzelt: °der is BamgstandnInnernzellGRA48.8513534, 13.2739608
Ra.da möchtest / könntest du Baum stehenu.ä. etwas ist zum Verzweifeln Niederbayern vereinzelt: da kunnst glei Bam steh’nFürstenzellPA48.5229974, 13.3147436
In Vergleichen:
wie ein Baum groß u. stark Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt: a Mannsbuid wia a BamMünchenM48.139686, 11.578889 mächtö baud wiar a BamAichaPA48.671978, 13.289834
Gwachsn wia a Bam„schlank“GrafenauGRA48.8576397, 13.3938284, ähnlich R
Redensart(en):
her und auf den Baum aufhinu.ä. ohne langes Besinnen °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt: hear und am Bam auffö„ohne Zögern, ohne Umstände“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
so oafach geht die G’schicht aber dennerst nöt, her und auf’m Bam aufiStemplingerObb.MärchenI,52Stemplinger, Eduard: Oberbayerische Märchen, 2 Bde, Altötting 1924-26 (Nachdr. Rosenheim 1979).
Do schau her – her und an Baam nau„wenn ein anderer gar zu kurz angebunden ist“SchillingPaargauer Wb.114Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.
*1939 Sattelberg SOB
Da könntest du gleich auf den Baum aufhinsteigen / aufhinkraxelnu.ä. etwas ist zum Verzweifeln Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt: da kanst scho glei an Baum aufirenaSieghartingRO47.835715, 12.233693
do kannst glei am Baum aufisteign und obascheißnBerchingBEI49.106580, 11.440020
°Auf die Bäume!„fordert man beim Watten Gegenspieler auf, aufzugeben“TittlingPA48.7278412, 13.3806245
°Bin i’ am Bam dro’m„sagt man bei schlechten Spielkarten“NeuaubingM48.1494937116944, 11.4190164357897
„wer sich voller Kraft fühlt, sagt ich kännt öitzat Baima a(u )sreißn“SingerArzbg.Wb.31Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
der ko Baum samt der Wurz ausreißn„hat ungewöhnliche Körperkraft“ObermiethnachR48.973624, 12.522298, ähnlich DEG
°mid dean ka ma Beim aasreißn„er ist sehr tüchtig“WeidenWEN49.676727, 12.162220
Der [alte Mensch] … reißt auch keine Baͤume mehr ausBaier.Sprw.I,22[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
°der reißt aa koin Bam aas!„überanstrengt sich nicht“WaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123, ähnlich °FÜ
der setzt se unta-r-an gräin Baam uu wårt biis a düa(r iis„charakterisiert man einen Saumseligen“BraunGr.Wb.37Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
’n Bam haut ma-r-a niat af oamal o„alles erfordert Geduld“BruckROD49.245570, 12.305240, ähnlich Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt
Wia der Bam foit, so bleibt er liegnWasserburgWS48.0615171, 12.220026
Alte Baͤume lassen sich nicht biegenBaier.Sprw.I,192[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
’n Bam mou ma beygn, wal [während] a jung isWeidenWEN49.676727, 12.162220
Wià mà-r-àn Bã̀ã̀m biàgd, à-so wǫxd-à-r-àà„Erziehung muß früh beginnen“KapsWelt d.Bauern12Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.
So láng dar Bam blöyd, drágt arAmbergAM49.445718, 11.852457, SchönwerthSprichw.48Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.
Ma schüdld koin Baam, der koin Epfl haoudGerbersdorfNEW49.8140884271852, 12.1085733389353
oan aram kloin Ba(u)m hängt a graoußa EpflSingerArzbg.Wb.21Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
Sachlich: Einer geht um die im Kreis stehenden Spieler herum u. steckt jedem einen Zweig in den Nacken od. legt ihm zum Veredeln einen Apfel auf den Kopf. Der letzte, nicht eingeweihte Spieler wird mit Wasser begossen od. ihm wird ein fauler Apfel, ein rohes Ei u.ä. aufgedrückt.
auch Kinderspiel
Dialektbelege
°„Kinder stehen im Kreis, eines geht herum, schlägt bis auf eines die Mitspieler ab und sagt dabei: Bampelzn! Die Abgeschlagenen gehen mit um den Kreis, das Übriggebliebene wird ausgelacht, darf aber beim neuen Spiel abschlagen“KötztingKÖZ49.177008, 12.851353
°heit is a frischa Schnee, tean ma Baam treibnBaumstämme in einer Riese hinabgleiten lassenWeilheimWM47.839932, 11.140986
Baam:loacha„Rinde von den Baumstämmen ganz entfernen“[veralt.]ChristlAichacher Wb.134Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL
Man sol auch … chainerlay holtz, paem, saewlen, nuͤsch [Tröge] … lenger an dem margt lan ligen1343Stadtr.Mchn (Dirr)406,12-14Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
„sogenannte Waldschragen [Floßart], ‘wobei gewöhnlich nur drey Bäume sind’“2.H.18.Jh.SchelleBauernleben69Schelle, Heinz: Chronik eines Bauernlebens vor zweihundert Jahren, Rosenheim o.J.
Tagebücher der Familie Daisenberger, Oberau GAP, 2.H.18.Jh.
Baum„Ast in der Form eines Baumes von 2 - 3 m Höhe“ErdingED48.3064441, 11.9076579
„drängten wieder alle Buben ins Freie zum Abstellen der Bäume an der Außenmauer der Kirche“südwestliche Oberpfalz, Oberpfalz75 (1987) 87Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
°van Nachbarn homs gestern ghobm, ’s Baiml is scha druam am FirschtWindischeschenbachNEW49.7997, 12.1589
1cδ
Maibaum
Dialektbelege
Erstens ko von dem Baam in der Holzleg … fast neamad wos wissnNiederbayern, Altb.Heimatp.52 (2000) Nr.18,8Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
er hab ihm als ainem Wirth den Paumb bei der Nacht vom Hauss gerissenWM, 1630MoserVolksbr.260Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985.
1cε
anläßlich einer Hochzeit aufgestellter Baum (Hochzeit(s)baum)
Dialektbelege
Der Baam kommd fei net eha [früher als ein Jahr] wegEssenbachLA48.6129604, 12.217017, Der Storchenturm24 (1989) 149Der Storchenturm. Geschichtsblätter für die Landkreise um Dingolfing, Landau und Vilsbiburg, Dingolfing 1966ff.
1d
übertr.
1dα
†Kreuz Christi
Dialektbelege
Paum hoch, dikch kreuz, peug dein este, Christi gelidern gib ein resteMönch v.Salzb.25,49f.Der Mönch von Salzburg. Die geistlichen Lieder, hg. von Franz Viktor Spechtler, Berlin/New York 1972.
2.H.14.Jh.
1dβ
†Schmuckstück
Dialektbelege
Sibm Creuzl und pawm klain und gross … ein kran(z) mit perlen gestiktRegensburgR49.013904, 12.100040, 1548Oberpfalz6 (1912) 67 (Inv.)Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
1dγ
lückenlose Reihe der höchsten Trümpfe im Schafkopf
Dialektbelege
°hod dea scho wieda an Bam!„lückenlose Reihe der höchsten Trümpfe beim Schafkopfen“MünchenM48.139686, 11.578889
2
Balken, Bohlen, Stange
2a
Balken
2aα
Längsbalken einer Holzbrücke
Verbreitung
°Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
BammaGeiersthalVIT49.0488835, 12.979218
2aβ
Balken einer Holzwand
Dialektbelege
wo de Rofa (Sparren) obigloffa han, do han de Bam schief ogschnittn gwen, wej hoit d’ Rejschn (Dachneigung) … gwen isKÖZ, BJV1952,27Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
2aγ
Dachbalken, in heutiger Mda. nur noch in Komp.
Dialektbelege
haben auch vill päm von Neuem miessen ein ziechen lassen1609HaidenbucherGeschichtb.18Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.
„die Scheefleute … mußten Stualln [Stuhlsäulen] und Baam zuhacken und einsetzen“LaufenLF47.9354122, 12.930309, Zwiebelturm6 (1951) 173Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71.
2aε
äußerer Längsbalken der Egge
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
Bam, Staffe [Querhölzer], ZähnTeile der EggeObertrennbachEG48.4835088, 12.5635308
2aζ
Balken od. Walze am Webstuhl
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
BammSchrobenhausenSOB48.5613407, 11.2654488
2aη
†Gerät des Tuchscherers
Dialektbelege
Man sol chain tuͦch … umb chainen paem tuͦn, uͤntz [bis] daz ez die pfleger schawͤent1365Stadtr.Mchn (Dirr)461,21-23Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
2b
mittlere Bohle einer Kegelbahn
Verbreitung
Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
da BamFrauenauREG48.9896233, 13.3009875
2c
Stange
2cα
Wiesbaum
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°wenn a Fuhr Heu aufglådn is, na kimmt da Baam auffaHalfingRO47.9500426, 12.2765095
BaumSTA, ADVK.49Atlas der deutschen Volkskunde, hg. von Heinrich Harmjanz und Erich Röhr, Leipzig 1937-40, NF hg. von Matthias Zender, Marburg 1958-85.
Volkskunde
vgl. CoxSarg55-61Cox, Heinrich L.: Die Bezeichnungen des Sarges im Kontinental-Westgermanischen, Marburg 1967..
Etymologie
Ahd., mhd. boum stm., westgerm. Wort unklarer Herkunft; Et.Wb.Ahd.II,264-267Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff..
DellingI,59Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,239Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,613-620Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,710-714Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1230-1233Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,134-136Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBI,1188f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.III,257-267Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
LechnerRehling155Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.
Dieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von: AdalbertDieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von: AlbertDieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von: Bernhard
Pseudonym für Neuhäusler, Anton, *1919 München, †1997 ebd.; Prof. für Philosophie
„am Oberregen, an der Schwarzach … Bædl“WeinholdBair.Gramm.56Weinhold, [Karl]: Bairische Grammatik, Berlin 1867.
ein agnus dej … in ainem Pewtel1453Frsg.Dom-Custos-RechnungenI,72Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
und zählt s’ [die Dukaten] gar oft, Dees Beutei that ihm taug’nKobellGed.34Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.
*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
Marsupium … putilBenediktbeuernTÖL47.7060548, 11.4100763, 12.Jh.StSG.I,528,51-53Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
ein amptman soll kauffen einen guten peytel, und soll die stewr und dienst darin sammenPeitingSOG47.795462, 10.9235088, 1435GrimmWeisth.III,649Grimm, Jacob: Weisthümer, 7 Bde, Darmstadt 21957.
daß ßelbe [die Bildskizzen] daß Hertz ßamt den Beutl … gerühret habenMünchenM48.139686, 11.578889, 1782K. Tyroller, Der Rokokomaler Christian Thomas Wink, Straubing 1988, 35
Phraseologie
Redensart(en):
der macht sein Beutl groß auf„spendet viel“WasserburgWS48.0615171, 12.220026
Ein großes Loch in den Beutel reißenu.ä. viel kosten °der Anbau håd uns a grouß Loch in’ Beitl grissnWimmPAN48.505056, 12.333970 Dees reißt a schöins Luach in Beit’lBraunGr.Wb.45Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
Bei dem regnets in den Beutel„er hat viel Geld“PassauPA48.567378, 13.431710
°Bei döm Gscheft hådasö wieda ganz schö an Beitl gföit„viel Geld verdient“AttenhofenMAI48.6498061, 11.8477731
„Betrug … Er hat sich … den Beutel gespickt“Baier.Sprw.I,68[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
dea leigd in sein Beiddl„er gibt weniger an, als ihm die Ware gekostet hat“Konradnördl.Opf.59Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
Sprichw. Aus anderer Leute Beutel ist gut zehrenBaier.Sprw.II,225[a][Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer, ähnlich °ROD
Vers as is a Kraiz auf dera Weilt, da-r-oa håt an Baitl, da-r-anda ’s GeildMünchenM48.139686, 11.578889, ähnlich °WEN
1c
Klingelbeutel
Dialektbelege
då is da oidd Schuasda Danddö kema mid’n BeidalFrauenauREG48.9896233, 13.3009875
1d
Tabakbeutel
Dialektbelege
BeidlSchnaitseeTS48.0702334, 12.3686999
1e
Mehlbeutel, durch den beim Mahlen das Mehl gesiebt wird
solt er Müller sehn, das er guette Achtung hat auf die PeitlErdingED48.3064441, 11.9076579, um 1600ZilsHandwerk109Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
1f
übertr.
1fα
Ausbuchtung an der Hose
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
d’Hosn macht am Schlitz an BeitlMünchenM48.139686, 11.578889
1fβ
†Drüsengeschwulst
Dialektbelege
Strumas … pvtila ĉhelchaRegensburgR49.013904, 12.100040, 11.Jh.StSG.II,433,42Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
°tua dei Beuterl rein„sagt man zu Kindern“AutenzellSOB48.5137637, 11.2710622
Sackl, BeidlStierhodenBachR49.021767, 12.303700
daß da Stier koan Beutl hat, des tuat … koana gwahrnPidingBGD47.769882, 12.911898, SchmidkunzBauernballaden175Bauernballaden, ges. und hg. von Walter Schmidkunz, Erfurt 1939.
*1887 Kiel, †1961 Neuhaus MB; Schriftsteller
Bei’dl„in der gem. Sprache … das Scrotum von Thieren und Menschen“SchmellerI,304Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
sambt ainem Peithl vom SchafpockhPoschingerGlashüttengut Frauenau45Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.
*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
Phraseologie
Redensart(en):
Mi’ guckt [juckt] mei’ Beutel!„unflätiger Ausdruck“Oberpfalz62 (1974) 52Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
An Bock beim Beidl nehma„etwas ganz Verkehrtes tun“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
Beit’lReichenschwandHEB49.513792, 11.374136, MarzellPfln.I,1094Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.
Bai(d)l„Schimpfwort für ein unzuverlässiges Mannsbild“AngrünerAbbach10Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.
Du Beutel, du!SchmellerI,304Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Neckname
Dialektbelege
°Pfälzer Bail„für die nahen oberpfälzischen Grenzbewohner“EiningKEH48.8544634, 11.771948
Etymologie
Ahd. bûtil, mhd. biutel stm., germ. Wort idg. Herkunft; PfeiferEt.Wb.129Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989..
Lautung-Formen
bai(d)l u.ä., dazu bę̄- (BOG, DEG, KÖZ, REG, VIT; NM, WÜM).— Dim. baidαl, vereinz.-αlα u.ä. (LL, STA), -dai (WS), -ę (MB).— Pl. gleichl., Niederbayern (dazu AÖ, LF) auch -n.
Literatur
SchmellerI,304Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,710-714Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,982f., VI,1631Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1920Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,269f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBI,1750f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.III,2190-2194Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
°mitn Bifengpflouch host de Bifeng gmacht, neida „[jeder]“ Bifeng is zwoamal duachfohan wornSchnaittenbachAM49.542650, 11.997632
BiflingpflouchSperberPflugformen127Sperber, Helmut: Die Entwicklung der Pflugformen in Altbayern. Vom 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, München 1982.
Literatur
WBÖIII,89Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
BraunellenSchmellerI,357Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
nim … prunell(en) Ros(en), Lindt(en) plyeRoßarznei (Gfrörer)62Gfrörer-Kötschau, Inge: Eine anonyme Roßarzneihandschrift von 1695 aus dem Heimatmuseum der Stadt Wasserburg am Inn, Diss. masch. München 1990.
2
Brändlein (Nigritella nigra)
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach (MB)
Dialektbelege
°BraunederlKreuthMB47.6410174, 11.7442455
„Braunellei“ hoaßt ma z’Alma drobn A kloans guatschmeckats PflaanzlGumppenbergBergamseln124Gumppenberg, Carl v.: Bergamseln, München 1878.
„das Satyrium nigrum (am Wendelstein Braunelle genannt)“WestenriederBeytr.V,265Beyträge zur vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft [hg. von Lorenz v. Westenrieder], 10 Bde, München 1788-1817.
„Er hat in seinem Wisch [Kräuterbüschel]: den Wermuth, den Haselzweig … die Braunelle“PressathESB49.7698203, 11.9343043, SchlichtBayer.Ld325Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
Ahd. brûnelle, -u-, wohl mlat. Herkunft; Ahd.Wb.I,1436Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.. Anders DudenWb.654Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, 6 Bde, Mannheim/Wien/Zürich 1976-81..
SchmellerI,357Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,787Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1369Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,652Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,578Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
Frühnhd.Wb.IV,988Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
Ahd.Wb.I,1436Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
AngrünerAbbach18Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.
aus ’n Bredan maouß a Wöing … Von Schreina zsamma zimmat weanSchuegrafWäldler50Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.
*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
Esilos pr&ir[pretir]9.Jh.StSG.III,10,57Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Swer einen geladen wagen mit veilen pretern her in fuͤret1310-1312Stadtr.Mchn (Dirr)235,25f.Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
daß auch ein schwärer balcken sambt etlichen brettern auf sie gefallen1736Mirakelb.Aunkofen138Wühr, Evi: Das Mirakelbuch der Liebfrauenkirche zu Aunkofen. Originaltext und Auswertung, Abensberg 1999.
Aunkofen KEH 1736-1763
Phraseologie
In festen Fügungen:
°dö letztn sechs Brettl„Sarg“RosenheimRO47.857172, 12.116561
Brettlein machen den Mund zum Weinen verziehen Bredei machnBerchtesgadenBGD47.630642, 13.001926 Brérei machnHelmMda.Bgdn.Ld41Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.
Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
Bretter schneiden / sägenu.ä. schnarchen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt: °Bretter sagelnRudertingPA48.6497218, 13.4124571 dea hàt Brëda g’schnid’nOberbayern, BavariaI,343Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67. bis er wieder eing’schlafa is und Bretter schneid’tStemplingerObb.MärchenI,56Stemplinger, Eduard: Oberbayerische Märchen, 2 Bde, Altötting 1924-26 (Nachdr. Rosenheim 1979).
*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil., Oberstudiendirektor Bretter schneidenZaupser85Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
†brédlhupfə~„ein Bedienter seyn“Schmeller I,372Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
In Vergleichen:
wie ein Brett steif, starr Rückwärts hauts’n um wiar a BrettBillerGarchinger Gsch.42Biller, Sepp: Garchinger G’schichtn. Mundartgedichte, Garching 1996.
Biller, Josef, *1924 Garching M, †2009 ebd.; technischer Angesteller
(Dünn / eben) wie ein Brett u.ä. sehr dünn, mager, flach (v.a. von Frauen) °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °hint und vorn wia BrellScheyernPAF48.5020343, 11.4555839
°de is glatt wia a BrettlBonbruckVIB48.4063569, 12.3951838
a Kerl wie a BrettlzaundürrRothenstadtNEW49.633164, 12.139749
in Ra. °vorn wie a Brettl und zwoa Hoaba(Heidelbeeren)draufBayerbachGRI48.410219, 13.143243
°dös Weiberleit is hint wia a Brettl, voan wia a LådnAuBGD47.605894, 12.909125, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, ähnlich °Niederbayern vereinzelt, ähnlich °Oberpfalz vereinzelt
Redensart(en):
keine dicken Bretter bohren / schneidenu.ä. sich nicht anstrengen, nicht viel leisten er hat koi dicke Breda boahrtAltglashütteTIR49.7683227, 12.3866389 Er bohrt nicht gern dicke BretterBaier.Sprw.II,140[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer Er schneidt net gern dicke Bretter„drückt sich von schwerer Arbeit“WagnerZuwanderung14Wagner, Ludwig: Wie wirkt sich die starke Zuwanderung auf die Münchner Volkssprache aus? München 1939.
°I leg a Brettl„stelle dir ein Bein“BrunnenSOB48.6293223, 11.3097034
°Die hat vorn a Brettl mit aufgstecktn Reißnögln„ist flachbrüstig“StöckelsbergNM49.384509, 11.437678
Ein Brett vor dem Hirn habenu.ä. begriffsstutzig sein °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °der Hans håt a Brettl vorm Hirn, der versteht überhaupt nix!WettstettenIN48.823139, 11.414169
a Breet vorm Hirn ho(b)m„hirnverbrannt sein“SingerArzbg.Wb.42Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
°dem hams des Hirn mit Brettl vernagltSchauflingDEG48.8435166, 13.067837, ähnlich Oberbayern vereinzelt, ähnlich °Niederbayern vereinzelt
Jmdm das Brettlein vom Hirn wegtunu.ä. die Wahrheit sagen, aufklären °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °dem brauchat sei Brettl vorm Hirn amoi wegmachaSchrobenhausenSOB48.5613407, 11.2654488 °öitz mouß i da doch s Brettl vom Hirn wegdouFrauenbergR49.120881, 12.034014
°Tua dei Brettl weg vom Hirn!„versteh doch endlich!“ErdingED48.3064441, 11.9076579
°dem is jetz a Bredl vom Hirn gfain„er hat begriffen“Reit i.W.TS47.676508, 12.469329, ähnlich °Oberbayern vereinzelt
°Dea ghöiat si af a Bre’l affi und fuatgschnellt!„gehört richtig bestraft“KirchenthumbachESB49.7497693, 11.7239291
Dǫ is d Wejd mid Breedà vàschlǫng„Da … sind die Menschen etwas zurückgeblieben“KapsWelt d.Bauern96Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.
„Das Brett, statt: Leichenbrett“SchmellerI,372Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Nou is a … daham in da Schdum aafs Breet g’legt woanSchwabenländerWoldnoo50Schwabenländer, Sepp: Wou d’Woldnoo rauscht. Mundartgedichte, Weiden [1984].
*1911 Premenreuth NEW, †1989 Neuhaus NEW; Maurer
wie auch ainem prötl … darauf die verstorbenen persohnen ins Grab gelassen werdenWald a.d.AlzAÖ48.127925, 12.595942, 1628HuberTotenbretter37Huber, Josef: Das Brauchtum der Totenbretter, München 1956.
Phraseologie
Redensart(en):
auf das Brett kommenu.ä. sterben dea kimt a boi åfs BredlKötztingKÖZ49.177008, 12.851353 auf Brettl kommenStemplingerAltbayern61Stemplinger, Eduard: Wir Altbayern, München 1946.
(über das) Brett rutschen / über das Brett abhinfallenu.ä.°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: dea is aoigföin übers Bröder ist gestorbenFrauenauREG48.9896233, 13.3009875
brédlrutsch·n„im Scherz“SchmellerI,372Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
er is übers Brettl nogrutschtsüdliches Oberbayern, SHmt50 (1961) 382Schönere Heimat, 1937ff.
BrettelrutschenZaupser18Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
den hats jetz åeghaut übers BrettlKirchheimLF48.041056, 12.783659, ähnlich FS
Auf dem Brett liegenu.ä. gestorben sein °Niederbayern vielfach, Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: aufn Brött liegnOberaudorfRO47.6484154, 12.1737799 ea liegt am BrödMettenDEG48.855117, 12.913475 Der liegt scho aufm Brettl!VohenstraußVOH49.6238348, 12.341436, HuV12 (1934) 285Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39. Auf dem Brett lîgenSchmeller I,372Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Über das Brettlein hinabrutschenu.ä. wirtschaftlich zugrunde gehen °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °er is någrutscht über Brell„hat abgewirtschaftet“PipinsriedDAH48.4052204, 11.2896592
den hauts übers Brett„er richtet sich durch schlechtes Wirtschaften zugrunde“RöhrmoosDAH48.328264, 11.4558645
daz ein erberg man im pret wol spilen mag ye ain spil umb 1d1378Rgbg.Urkb.II,466Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
im Bret spielenPrasch16Prasch, Jo[hann] Ludwig: Dissertatio altera, De Origine Germanica Latinae Linguae ... Accedit Glossarium Bavaricum, Regensburg 1689.
bei jmdm einen Stein im Brett haben in jmds Gunst stehen Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt: bei dem håb i an Stoa im BrettHofkirchenED48.306896, 12.080244 I hob ba ihm an Stā im Brēt!„ich bin bei ihm gut angeschrieben“BertholdFürther Wb. 29Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
1d
Zahlbrett, nur in
Phraseologie
Redensart(en):
der hat zwanzg aufm Brett„beschäftigt zwanzig Gesellen“WasserburgWS48.0615171, 12.220026
†Jmdn bei dem Brett zahlen Gleiches mit Gleichem vergelten got hat die feind plagt, die unglaubigen bei dem bret zaltAventinV,245,5f. (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
†Jmdn zum Brett bringen / treiben gefügig machen soll die weltliche Obrigkeit Ambts-halber so widerspennige Köpff zum Brett treibenSelhamerTuba Rustica II,189Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
Ehrenplatz, hohe Stellung, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Ra.
Dialektbelege
man glaubt nur … stolzen munchen und pfaffen … die … lassen kain frumen noch gelerten zum pretAventinI,197,17-20 (Türkenkrieg)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
wies die verteufelten Weiber machen, wenns ins Bret kommenBucherCharfreytagsprocession119[Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Entwurf einer ländlichen Charfreytagsprocession sammt einem gar lustigen und geistlichen Vorspiel zur Passionsaction, hg. von einem Ordenspater, [München] 1782.
Redensart(en): van Brela aiahaua„jemand den Hochmut austreiben“Konradnördl.Opf.67Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.„Er sitzt am Bret, er hat das Heft in der Hand“Baier.Sprw.II, Nachlese [227][Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
1fβ
dicke Scheibe
Dialektbelege
„mächtige Schnittl vom Brotlaib … auch Bretta … genannt“InkofenMAL48.838988, 12.248861, HuV9 (1931) 289Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
1fγ
hart gebackenes Plätzchen, Kleingebäck
Dialektbelege
die Bree(t)la„einfache Plätzchen … die bretthart waren“SingerArzbg.Wb.42Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
wia i’ vor zehn Jahr no mit de Brettln unterwegs warAltb.Heimatp.43 (1991) Nr.36,7Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Er soll das essen … auf den prettern geben aus der kuchenIndersdorfDAH48.359493, 11.373580, 1493BJV1993,30Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
5
Stirnjoch
Verbreitung
°Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°Brettl„aus Holz mit dickem Lederpolster“ErgoldingLA48.5763412, 12.1714786
brēlMarzlingFS48.410485, 11.801549, nach SOBV,37Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
Phraseologie
Redensart(en):
sich oa(n)s Breet legn„sich anstrengen, sich Mühe geben“SingerArzbg.Wb.42Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
z’erst müssen’s auf dem Brettl gehn und stehn lernenAltb.Heimatp.5 (1953) Nr.29,4Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
auch Kleinkunstbühne, Kabarett
Dialektbelege
„bald jeder Stadel wird zum Brettl für Spaßmacher ausgebaut“SZ68 (2012) Nr. 218,47Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
Etymologie
Ahd., mhd. brët stn., westgerm. Wort idg. Herkunft; PfeiferEt.Wb.169Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989..
Lautung-Formen
brēd, auch -ę̄- (IN, LF; BEI, BUL, RID; EIH; ND), ferner -ei- (FFB, GAP, LL; FDB), vereinz. ugs. bręt.– Pl. mit -α, ferner mit Wechsel des Vok. (vgl. Lg.§ 3o1Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956.) Sg./Pl. -ē-/-ei- (ND), -ę̄-/-ē- (IN, TS), -ē-/-ī- (ESB, NM, SUL), -ē-/-ę- (Mittelfranken).– Dim. brē(d)l(α), -ę̄- u.ä., brēdai (BGD).
Literatur
DellingI,95Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
Prasch16Prasch, Jo[hann] Ludwig: Dissertatio altera, De Origine Germanica Latinae Linguae ... Accedit Glossarium Bavaricum, Regensburg 1689.
SchmellerI,372, 660Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Zaupser18, 85Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
WBÖIII,910-912Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schw.Id.V,890-899Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Schwäb.Wb.I,1408-1410, VI,1691Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Suddt.Wb.II,619f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBII,374-376Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,1094-1097Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
Mhd.Wb.I,998f.Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
WMU288f.Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
Ahd.Wb.I,1372f.Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
BertholdFürther Wb.29Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
BraunGr.Wb.64f.Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
DenzWindisch-Eschenbach117Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
KilgertGloss.Ratisbonense48Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.
*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
LechnerRehling165Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.
wia i no a kloana Bua gwen biAscholdingWOR47.8890821, 11.4974297
hot dös Böibl an Wåssakhobf!StadlernOVI49.5073704, 12.6145307
Herr Landrichter is do’ koa’ kloans Büawei nimmer, wo ma’ aufpass’n muaßFranzLustivogelbach82Franz, Hermann: Lustivogelbach. Heimelige Geschichten in oberbayerischer Mundart, München 1925.
*1877 München, †1953 ebd.; Oberpostrat
schlet [nur] än bue vnd schlet än manLandshutLA48.545368, 12.145157, um 1650Jb.Schmellerges.2012, 20,89Jahrbuch der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft, 1981ff.
Phraseologie
Phras.:
„Ein z’klobner Bua … ein Mädchen“QueriKraftbayr.63Queri, Georg: Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern, München 1912.
*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
nǫkαde bǫuαlα„kleine ganze Bratkartoffeln“nach KollmerII,210Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
Dea schamt sö wia a kloana BuaMauthWOS48.8866792, 13.5828395, ähnlich Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
De håms mitanand wia Buam d’Voglnesta„sie tuscheln miteinander“FürstenfeldbruckFFB48.1813797, 11.2382125
An deàrà is à Buà vàloon-gangà„Ein Mädchen, lebhaft wie ein Junge“KapsWelt d.Bauern92Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.
I waəs nét bin I ə~ Mádl odər ə~ Buə’„ich bin ganz außer mir“SchmellerI,191Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Vier nockerte Buam soachan in oa Haferl„Scherzspruch beim Melken“TittmoningLF48.0621714, 12.7676484
Verse:
bal [wenn]’s Korn amal weg is, na baut ma erst d’Ruam, bal’s im Jahr recht viel Nussn geit [gibt], geits aa recht vil BuabnBaiernrainWOR47.902503, 11.6087683, ähnlich BOG
Renga Renga dropfa Buama muas ma schopfa [am Schopf packen], Diandln kriangan Mejd und Wei, Buaman straicht ma an Saudräg aiRottal48.431054, 12.852333, ähnlich Niederbayern vereinzelt
°A lustiga Bou braucht oft a par Schouh, a trauricha Moa braucht söltn a PoarWaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123
Bäiwl Bäiwl, geh ma nöt önd Räiwl, d Räiwl san söiß, dö beißnt dö ön d FöißHerrnthannR49.051179, 12.473811, ähnlich VOF
Auszählreim:
Zwoa, drei Buam, die stehl’n Ruam, kimmt da Baua und haut’s aus und du bist drauß’FriedlKinder-Sprüchl52Friedl, Paul: Bayerische Kinder-Sprüchl, -Versl, -Rätsl, Grafenau 21983.
da Schwestan sei [ihr] BuaVöttingFS48.3967326, 11.7152237
da größa Bua geht scha as zwöift Jåhröstliches Niederbayern
Der wölche hot etz da den größern Fuam [Ansehen] … da Voda oda d’ Buam?Dinglerbair.Herz82Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.
*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
Phraseologie
Phras.:
dös is wås fia main Vaddan sein oanzinga Buam„etwas Angenehmes, Erfreuliches für mich“IngolstadtIN48.7630165, 11.4250395, ähnlich HäringGäuboden199[Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.
Na, na, mein liebs Bueberl, i geh da holt nitZaupser97Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
Phraseologie
Vers:
wail i goa so schlecht aussieh, moina dLait, i bin krank, mia-r-is no grad Zeit nao main Bäiwal so langBruckROD49.245570, 12.305240
1d
alter Junggeselle, auch in
Phraseologie
Phras.:
alter Bub Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
dös is fei nu a Bou„mit 40 noch Junggeselle“LeupoldsdorfWUN50.029097, 11.933553 oaschichdö [alleinstehende] oidö BuamSchlichtAltheimld59Schlicht, Josef: Altheimland. Ein zweites Bayernbuch, Bamberg 1895.
(jugendlicher) Gehilfe in Handwerk u. Landwirtschaft
2a
Handwerksgehilfe
Verbreitung
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
ea hat no an Buam auf da Stea ba eam ghatSimbachPAN48.267054, 13.025393
„Hilfsarbeiter oder Buben, auch wenn sie verheirathet sind“LaufenLF47.9354122, 12.930309, LentnerBavaria Voralpenld32Lentner, Joseph Friedrich: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Oberbayern: Die Landgerichte im Voralpenland, hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1988.
Darzuͦ wellent si, daz chein werchman noch puͤb auf die mietstat ge1310-1312Stadtr.Mchn (Dirr)186,19f.Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
von … den vmblauffennden ledigen Schneyderkhnechten vnnd PuebenLandshutLA48.545368, 12.145157, 1556ZilsHandwerk120Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
2b
jugendlicher od. rangniedrigster Bediensteter, Gehilfe des Bauern
„Rangfolge der Ehalten Gned, Middagned, Drittla, Bua“DachauDAH48.2592477, 11.4354419
°da Bua is beim Tisch da allerletztPassauPA48.567378, 13.431710
Mei Bou, der bringt ma a Brout und an Grejs sen KochaEggersbergKÖZ49.181134, 13.090917, BJV1954,205Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
einen untauglichen ehehalten oder einen pueben, der … die scharwerk zu verrichten zu schwach werNiederbayern, 1554GrimmWeisth.III,643Grimm, Jacob: Weisthümer, 7 Bde, Darmstadt 21957.
Phraseologie
Scherzverse:
°is a Bua von Haufa, wenn ma schreit muaß er laufaFürstensteinPA48.7190844, 13.3309687
2c
†Troßknecht
Dialektbelege
die schintfezzel [Troßknechte] vnd die puͦbenKonradvM BdN105,5Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
mer als 12000 personen, hurn und pueben, mit den haubtleutten und landßknechten gezogenRegensburgR49.013904, 12.100040, 1552Chron.dt.St.XV,232,5f.Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
3
†Schelm, Landstreicher, lasterhafter, liederlicher Mann
Dialektbelege
die münch, wo sie in den stetten wonen … seins lauter puebenAventinIV,107,18-20 (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
der blaue BuaBayerwald25 (1927) 21f.Der Bayerwald. Zeitschrift des Bayer. Wald-Vereins für Heimatgeschichte und Volkstum, Naturschutz, Landschaftspflege und Wandern, 1910ff.
an Kid a Bubi gömeinem Kind die Flasche gebenAußerrötzingDEG48.7341443, 13.2384919
8
ungepflügter od. unbesäter Streifen im Acker
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°der hot an Buam ogsat„dann, so glaubt man, wird seine Bäuerin einen Sohn gebären“AutenzellSOB48.5137637, 11.2710622
9
Ausruf der Bekräftigung, Verwunderung
Verbreitung
Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
Båu, Våda, da Schulära hådn Girgl bädld, dasa d Händ vol Hår khåd håd!ZandtKÖZ49.155458, 12.726891
Bua, da lassen wir’s wieder krachen …!Altb.Heimatp.6 (1954) Nr.52,6Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Bue! Da schneidens GsichterSturmLieder10Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.
*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
Etymologie
Mhd. buobe swm., westgerm. Wort unklarer Herkunft; Kluge-Seebold157Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
DellingI,105Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,190-193Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.61Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Zaupser19Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
ZaupserNachl.11Zaupser, Andreas: Nachlese zum baierischen und oberpfälzischen Idiotikon, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986), selbständig in →ZAUPSER.
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
WBÖIII,1214-1222Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
†Holzscheit, das am Schlitten zum Bremsen angehängt wird
Dialektbelege
„Der Holzknecht … lenkt den Schlitten … und mäßigt dessen Schnelligkeit durch eine hinten mit Ketten befestigte, aus mehreren Scheitern (Drehlingen) bestehende Schlepplast“RederBayerwald133f.Reder, Heinrich v.: Der Bayerwald, Regensburg 1861.
4
Wirbel
4a
Strudel, Wasserwirbel
Dialektbelege
°dös is a Drahling„Wasserwirbel, der entsteht, wenn der Wind über die Wasserfläche streicht“FronauROD49.2678745, 12.4356655
4b
Haarwirbel
Dialektbelege
DrahdalingMittichGRI48.440634, 13.396183
5
mit einem Strohbüschel zusammengebundene kleine Garbe
Dialektbelege
°a Drahterling„kleine Garbe, die mit einem Strohbüschel zusammengebunden wird“Reit i.W.TS47.676508, 12.469329
6
(kreisförmige) Stelle im Feld, an der Getreide u.ä. niedergedrückt ist
°Dreherling„grasartiges Unkraut, das im Getreide wächst“HohenpoldingED48.3835774, 12.1305592
Etymologie
Ahd. drâling stm., Abl. von drehen; Ahd.Wb.II,623Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff..
Literatur
SchmellerI,560-562Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖV,295Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
°Drittdirn„Mädchen für alles, Lehrling auf dem Hof“RiedFDB48.291062, 11.043123
„der Gäu-Brauch, daß der Knet der Dirn, der Anderknecht der Anderdirn, der Drittler der Drittldirn … die Sast [Sense] dengelte und wetzte“HäringGäuboden31[Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.
die Dritteldiern„unverheiratete Person, die … als dritte Dirne … nach der Ober- und der Mitterdirn, in einer Bauernwirthschaft dienet“SchmellerI,564Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
„Im Dachauischen bekömmt … die Drittldirn 8 – 10 fl. 10 Ellen Leinwand“WestenriederBeytr.IV,402f.Beyträge zur vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft [hg. von Lorenz v. Westenrieder], 10 Bde, München 1788-1817.
SchmellerI,541, 564Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
döi Erstlarabambs tatn se a scho afmandlnRötzWÜM49.341854, 12.5319894
Wöi ar amal mitn Earstarabambsalan Kiarch oaschautHeinrichStiftlanda Gschichtla48Heinrich, Barbara: Stiftlanda Gschichtla. Heiteres und Besinnliches aus dem Stiftland, Kallmünz 1982.
zweng was spuistn uns nachat des ganze Kasperltheater vor, du spinnata Teifi, du?Altb.Heimatp.63 (2011) Nr.11,25Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Literatur
WBÖIV,1205Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.
„als Suppenkraut wird verwendet Bedersuil, Bory, gelbe Ruamkraut“RöhrmoosDAH48.328264, 11.4558645
n Beirasui bringant oft d Amoaßn umMittichGRI48.440634, 13.396183
BeadersilDerchingFDB48.408873, 10.963980
„Es wird Petersil … Sauerampfer, jedes eine Handvoll, sauber ausgewaschen“HuberinnKochb.34Baier’sches Kochbuch für Fleisch- und Fasttäge, hg. von Johanna Maria Huberinn, Stadtamhof 21802 (Neudr. München 1974).
waal der Lehrer Kastla mit Schniedling [Schnittlauch], Päitersl und sua Zeich dort stäih ghat haoutSchemmStoagaß129Schemm, Otto: Stoagaß Nummera 17. Erinnerungen an eine Kindheit, Hof 1980.
*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
Petrosilinum pedarsilRegensburgR49.013904, 12.100040, 10.Jh.StSG.III,573,4Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
und hât ain wênich praiter pleter wan der petersilKonradvM BdN382,16f.Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
Nemme prennestl: od petersüll samt denen wurzln … abgesotenBihlertierärztliche Rezepte Straubing79Bihler, Reinhold: Tierseuchenbekämpfung und tierärztliche Rezepte in der Handschrift des Christoph Sigmund Huber aus Straubing (1. Hälfte des 18. Jh.), Diss.masch. München 1972.
Phraseologie
Redensart(en):
Der iis üwaråål wöi da … Päitasüll … af da Wååssasupp’m„überall dabei“BraunGr.Wb.447Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
„Wenn die Haut um die Augen schwarz unterlaufen ist, legt man frischen Petersil über“WaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123, Saft aus Wasser u. zerquetschten Petersil verwendet man gegen Augenschmerzen (Bayerischer Wald49.008003, 13.309785FriedlMittel u. Bräuch53Friedl, Paul: Gute und bewährte Mittel u. Bräuch aus Großmutters Zeit, Rosenheim 1977.
*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller). Absud von Wurzeln u. Kraut erleichtert das Harnen (Bayerischer Wald49.008003, 13.309785FriedlMittel u. Bräuch53Friedl, Paul: Gute und bewährte Mittel u. Bräuch aus Großmutters Zeit, Rosenheim 1977.
*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller) u. gilt als Hausmittel gegen „Wassersucht, Nierenschmerzen und ‘Harnwinden’“StadlbauerHeilpflanzen Opf.67Stadlbauer, Ferdinand: „Reibet die Fußsohlen mit weißem Senf ...“ Heilpflanzen in der Oberpfalz, Regensburg 1979.
*1922 Waldmünchen, †1993 Bamberg; Dr.med., Medizinaldirektor. Petersil soll man an einem Mittwoch [säen], dann bleibt er nicht ausBayerischer Wald49.008003, 13.309785, FriedlHausmittel96461 Haus- und Sympathiemittel, ges. von Paul Friedl, Rosenheim 1976.
*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller od. am Johannisabend [24. Juni], dann bleibt er den Winter über grün (SchwabhausenLL48.108038, 10.980884MarzellVolksbot.46Marzell, Heinrich: Bayerische Volksbotanik, Nürnberg [1925].
an ååjlds Weib is a-n-ååjldö Hex, und a-n-ååjldö Hex is a-n ååjldö Drud, und iatz waxt iar koan Bedarsill nimma auf dar Fud„Gstanzl“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
Ahd. petarseli, mhd. pêtersilje swf., pêtersil stm., aus mlat. petrosilium, gr. Herkunft; PfeiferEt.Wb.992f.Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989..
Lautung-Formen
bēdαsü(l), bę̄- u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, bęα- u.ä. westliches Oberbayern (dazu FDB, DON), bęidαs(ü)lOberpfalz (dazu KÖZ; HIP; ND), vereinz. bę̄rα- (MÜ); im Vokalisierungsgeb. Oberbayern, Niederbayern (dazu FDB) auch bę̄dαsui, -sǫi u.ä., vereinz. bęirαsui (GRI).— Scherzh. bę̄snšdui (DAH).— Spielform †PeterzimelSchmellerI,414Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek, vgl. WBÖII,1145Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff..
Literatur
SchmellerI,414Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,1145Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.VI,1628Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1843Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,247f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBVII,1578f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.III,2063f.Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
Gl.Wb.458f.Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
BraunGr.Wb.448Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
DenzWindisch-Eschenbach216Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
„die Landmarkung, welche … in unseren Tagen das Vallum Hadrians, der Pfahl … genannt wird“Denkschriften der Bayer. Akad. d. Wiss. 8 (1824) [8.Abh.,] 3
Man sicht noch alle anzaigen diser lantwer, welche die Römer ‘vallum’ nennen nents iezo der g’main man … ‘auf dem pfal’AventinIV,690,27-29 (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
Wohl aus lat. vallum, vallus ‘Wall, Schanzpfahl’; Frühnhd.Wb.IV,21Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff..
Literatur
SchmellerI,423f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
DWBVII,1598 (Pfahl)Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,21Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
°de hot si zwoa harbane Pfoadn zuadingtArzbachTÖL47.710102, 11.555499
ge stopp ma dös Schramall ö da Pfuad då zouZandtKÖZ49.155458, 12.726891
°i bin i da PfoatObernriedCHA49.3119894, 12.6667792
Drä Pfoid … von an hergrichtn Tou(ch), sejber gwirchtKÖZ, VIT, BJV1954,196Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Sie geiht min Leuicht in d’ Kamma naf, Und zuigt se aus afs PfoadSchuegrafWäldler16Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.
*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
Camisa pheit9.Jh.StSG.III,11,4Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
dem schulmaister auf dem tum [Dom] meiner gelben pfait aine1428Runtingerb.III,67f.Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
2 Truchen, darin Edliche Alte pfaidlWiesenfeldenBOG49.0387516, 12.5412499, 1628BJV1962,206 (Inv.)Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
I … Schlief aus da Pfoad Ins heilige KloadSturmLieder19Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.
*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
Phraseologie
Redensart(en):
dia ziagn oan bis aufs Pfoat aus!Staudach (Achental)TS47.778952, 12.486454
Der hat a Pfoad o, daß hundert Katzn koa Maus fanga könna!„soviele Löcher hat das Hemd“KiemKreuther Tal135Kiem Pauli (1882 – 1960). 2. Teil: Leben im Kreuther Tal, hg. vom Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern, München 1992.
eim ietlichen war die pfaid nêchner dan der rockAventinIV,557,26f. (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
Mi ko it üwarall sei, hint und voarn wia s PfoadSchlehdorfWM47.655300, 11.315227, HuV15 (1937) 329Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
Sprichwortwörter:
’Gwonət is ən eisə’né Pfaəd, wer s·auszuihht, thuət si’ laədSchmellerI,444Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek dise boͤse Gewohnheit sey bey euch ein eisene Pfaid/ die sich nicht mehr abziehen lastSelhamerTuba RusticaI,348Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
Und ’s Deandl duad ma load, sie hod an Floh in da Pfoad. Sie sogt, i soi eineglanga und soid ’n aussafangaBinderBayr.164Binder, Brigitte und Dieter Binder: Bayrisch von A~Z, München 1994.
„Wenn der geistlich Herr bei der Mess die greane Pfoad (das grüne Meßgewand) anhat, nachher regnet’s“MünchenM48.139686, 11.578889, ZVkde10 (1900) 185Zeitschrift für Volkskunde, 1930ff.
Vorlatz am Hemd
Dialektbelege
°Pfoidl„Vorlatz-Hemdbrust, rechts an das Leibl angenäht, links eingeknöpft“ZwieselREG49.018157, 13.237674
a feins Mannaleithemmad is a Hemmat, a grobs a PfoadStaudach (Achental)TS47.778952, 12.486454
Laßt ihme darauf sein rupfene Pfaid und Baurenkleider ab und an dero Statt ein subtiles Hemmet anziehen17.Jh.Bayer.Barockpr.175 (Andreas Strobl)Bayerische Barockprediger, hg. von Georg Lohmeier, München 1961.
auch hinterer unterer Teil des Hemdes
Dialektbelege
°Pfoad„Hemdstoß“KolmbergCHA49.273002, 12.693002
1c
Kinderhemdchen
Grammatik
Diminutiv
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
„das Neugeborene kriegt a Pfoil“DörflingROD49.139786, 12.493199
Lafft a kloana Bua daher … Hat koa Pfoadei, hat koa G’wandeiAuBGD47.605894, 12.909125, DreyerBayern47Dreyer, A[loys]: Unsere Bayern. Volkshumor in Vers und Prosa, München 1925.
Pfoaidl„Kind im Hemd“SpiegelauGRA48.914473, 13.355166
1d
hemdähnliches Untergewand
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
Pfoadlä„Unterhemd für Männer, Unterkleider überhaupt“TrettingKÖZ49.254079, 12.836225
„jede hat 2 Hemder, ein Unterhemd Pfaid genannt, und ein feineres Oberhemd“Rottal48.431054, 12.852333, HazziAufschl.III,1134Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
2
Männerrock
Dialektbelege
°Pfoad„Stutzer“EderlsdorfWEG48.576306, 13.617982
„Die Pfait … am Inn: Rock, Mannsrock“SchmellerI,443Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3
Federbett
Dialektbelege
PfoadFrontenhausenVIB48.544613, 12.526446
Pfoad, das„Bett, insbesondere Oberbett mit Federn“ED, Zw.Sempt u.Isen16 (1976) 19Zwischen Sempt und Isen. Heimatblätter des Erdinger Landkreises, Erding 1952-1976.
Etymologie
Ahd., mhd. pfeit stf., aus got. paida ‘Leibrock’, gr. Herkunft; Kluge-Seebold694Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)., vgl. KranzmayerKennwörter9Kranzmayer, Eberhard: Die bairischen Kennwörter und ihre Geschichte, Graz/Wien/Köln 1960..
SchmellerI,443-445Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.430Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Gl.Wb.460Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
AngrünerAbbach63Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.
oans zwoa drai, Biggi, baggi Heu, Biggi, baggi Löffelstiel, Alte Weiber fressn viel, Junge müssn fastn, s Brot liegt im Kastn, Kimmt d’Maus, rabt’s aus, Bummele bummele außer drausHaagWS48.161165, 12.162987 Oans, zwoa, drei, bicke backe bei, Bicke backe Pfefferkorn, der Müller hat sei Frau verlorn, hat sie nimma gfundn, i glaub, sie is verschwundenBekhReserl66Reserl mit’n Beserl. Altbayerische Volksreime, ges. von Wolfgang Johannes Bekh, Pfaffenhofen 1977.
*1925 München, †2010 Rappoltskirchen ED; Schriftsteller, Rundfunkredakteur Eins, zwei drei – Bickl, backl, neu. Backl, bickl, Pfannenstiel – Steht a Mannl auf der HöllSchlichtBayer.Ld474Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
Bals [wenn es] … Taubeer [Heidelbeeren] geit, san Pilzling a net weitHuV15 (1937) 232Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
„Pilzlinge sind im Mai am besten“SchandriRgbg.Kochb.XIISchandri, Marie: Regensburger Kochbuch, Regensburg 1866.
andere gute Schwammen oder PuͤlslingHaggerKochb.IV,1,170Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.
*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
†auch Porenpilz
Dialektbelege
Bᴉlstlin’„der Löcher-Pilz“SchmellerI,237Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
„das Wort Buͤlstling [kommt] allen Loͤcherpilzen zu“SchrankFloraII,593Schrank, Franz v. Paula: Baiersche Flora, 2 Bde, München 1789.
*1747 Vornbach PA, †1835 München; Dr.phil., Dr.theol., Prof. für Ökonomie, Direktor des Botanischen Gartens
„nur der Steinpilz is a Puistling, dös andar san d’Schwammerl“StraubingSR48.877718, 12.579576
der PüßlinHaunstettenEIH49.015176, 11.409524
I màg sunst koan Schwāmmal wos [als] an PêistlanFederholznerWb.ndb.Mda.166Federholzner, Max: Wörterbuch der altbayerischen speziell: niederbayerischen Mundart, hs. München 1944.
alter Pilstläng„alter Hut“DonaustaufR49.0298076, 12.2076091
2b
Kopf, in der
Phraseologie
Redensart(en):
n Pülstleng mahn„rasieren“HerrnthannR49.051179, 12.473811
2c
von Menschen
2cα
männliche Person allg.
Dialektbelege
bist a rechta Pilstläng„Spottname“DonaustaufR49.0298076, 12.2076091
a so a drūm beiʃlen und beitʃt se wǫu α kå̃n„So ein großer Bursche und drückt sich vor der Arbeit, wo er nur kann“nach KollmerII,411Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
2cβ
Mensch mit aufgedunsenem Gesicht
Dialektbelege
Büsslön„Mensch mit aufgedunsenem Gesicht“GottsdorfWEG48.532032, 13.730913
SchmellerI,237Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,1354Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.VI,1654Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Suddt.Wb.II,372Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
KollmerII,55Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
°i mechd liawa a blechas Bodschambal, die aus Schdoaguad san so koid!EbersbergEBE48.077749, 11.966843
PotschåmpåKohlbergNEW49.591455, 12.016971
Dee sauft an Tee ausm PotschamperlMM29./30.05.1999, J2Münchner Merkur, 1948ff.
2
Bachnelkenwurz (Geum rivale)
Dialektbelege
BotschamberlM, MarzellPfln.II,677Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.
Aus frz. pot de chambre; WBÖIII,676Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff..
DenzWindisch-Eschenbach221Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
Konradnördl.Opf.6Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
MaasNürnbg.Wb.86f.Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.
*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
SchillingPaargauer Wb.62Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.
*1939 Sattelberg SOB
SingerArzbg.Wb.178Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
sonderlich wo … in gleichem fahl das closter Wessespronen zu Mornweiß practiciert hatFried-HaushoferDießen16Fried, Pankraz und Heinz Haushofer: Die Ökonomie des Klosters Diessen. Das Compendium Oeconomicum von 1642, Stuttgart 1974.
Dießen LL
wie es immer bey groß oder kleine Wasser … practiciert werden möchteBeratzhausenPAR49.096118, 11.809578, 1780HartingerOrdnungenII,463Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
2
(in einer Praxis) den Beruf ausüben
Verbreitung
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°der praklaziert scha lang nimma„als Arzt“WindischeschenbachNEW49.7997, 12.1589
I hoff … dass morgn wieder praktiziern könnaAltb.Heimatp.61 (2009) Nr.33,8Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
„1456 erläßt man … ein Verbot wegen der fremden Ärzte, die zu der stat komen und prattigiren on urlaub meiner herren“KnappRgbg.Gerichtsverf.267Knapp, Hermann: Alt-Regensburgs Gerichtsverfassung, Strafverfahren und Strafrecht bis zur Carolina. Nach urkundlichen Quellen dargestellt, Berlin 1914.
†kundig, erfahren
Grammatik
Partizip Präteritum
Dialektbelege
könde man … einen andern hierinen erfahrnen und practicierten rechtsgelehrten … zu recht ziechenFried-HaushoferDießen22Fried, Pankraz und Heinz Haushofer: Die Ökonomie des Klosters Diessen. Das Compendium Oeconomicum von 1642, Stuttgart 1974.
In den Ferien praktiziert er am BauZehetnerBair.Dt.270Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, München 1997.
*1939 Freising; Dr.phil., Studiendirektor
4
verfrachten, an einen anderen Ort bringen
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°braggazianGrafingEBE48.044733, 11.965002
der Groschen, Halbpatzen und Kreutzer etc., welche von Juden … aus der Stadt practicirt … werden wollen1693Urk.Juden Rgbg451Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
5
†vorhersagen
Dialektbelege
von disem jar haben dy astronomi vill und groß wundert practiciert von einem diluium [Überschwemmung]RegensburgR49.013904, 12.100040, 1524Chron.dt.St.XV,55,17f.Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
Etymologie
Aus mlat. practicare; PfeiferEt.Wb.1035Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989..
Literatur
WBÖIII,717Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1342Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,574-578Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,560Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBVII,2051f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,909f.Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
BraunGr.Wb.471Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
daz sie ein tætelîn an dem lîbe hâtBertholdvRI,415,24Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.
°niat an andan an Tadl aasschtelln„nicht beim anderen den Fehler suchen“WaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123
Etymologie
Mhd. tadel stm./n., nd. Herkunft, *-â- entspr. ahd. zâdal, mhd. zâdel; Kluge-Seebold903Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
SchmellerI,584Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIV,79Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Monedula tahaTegernseeMB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh.StSG.II,607,21Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
gros haufen der storchen hätzen tahen … und cräen und dergleichen geflüglAventinV,485,6f. (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
Die Dulen lassen sich abrichten wie die PapageySelhamerTuba RusticaI,186Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
schwarz wie ein(e) Tahe/Tach(t)en/-el tiefschwarz Oberpfalz vereinzelt: schwoaz wöi a DacherlHöllWÜM49.407884, 12.704313
Frech wia a DacheiNeubeuernRO47.7734832, 12.1389535
Stehlen wie ein(e) Tahe/Tach(t)en/-el u.ä.°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: stöln wöi a DogalEtzenrichtNEW49.63183, 12.0921077 Der Kerl stiehlt als wiar a Dache!IlmbergerFibel40Ilmberger, Josef: Die bairische Fibel. Über 2000 Begriffe aus dem bairischen Sprachschatz, München/Bern/Wien 1977.
*1899 Hohenwart SOB, †1982 München; Lehrer
Stinken wie ein(e) Tahe/Tach(t)en/-el °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °du stinkst wia a DåchalHerrnwahlthannKEH48.8452729, 11.9862628
Jmdm haben die Tahen/Tach(t)en/-el(n) das Hirn ausgesoffen /-gepecktu.ä. jmd ist dumm, geistig beschränkt °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °dem Hitler ham d Dachee s Hirn ausgsuffaAnzingEBE48.151391, 11.853443
°dem ham a Dåchaln s Hirn auapecktWiesenfeldenBOG49.0387516, 12.5412499
°dem habn d Dachln ins Hirn gschissnHohenpeißenbergSOG47.7941442, 11.0057418
°dem ham Doochal ins Hirn einebröitPertolzhofenOVI49.4258775, 12.3455134
°den habm Dachl erwischt„er hat nichts im Hirn“ThanningWOR47.9227532, 11.5348463
°Döi singt wöi a Docharl„sie singt falsch“WaldmünchenWÜM49.3775728, 12.7062127
Ortsneckerei
Dialektbelege
°Duulä„Spitzname für Thiersteiner [WUN]“SelbSEL50.169121, 12.1297769
„Hochstätt (Rosenheim): Dacheln“BronnerSchelmenb.131Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisches Schelmen-Büchlein. 165 Schwänke und Schnurren über bayerische Ortsneckereien, Dießen 1911.
*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
„Schonstett (Wasserburg) Dacheln“BronnerSchelmenb.136Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisches Schelmen-Büchlein. 165 Schwänke und Schnurren über bayerische Ortsneckereien, Dießen 1911.
*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
Cornicvla tahaRegensburgR49.013904, 12.100040, 11./12.Jh.StSG.III,464,32Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Der … is a rechta Doin … hat … immer Erdäpfel gestohlnIrschenbergMB47.8345585, 11.9138457, QueriBauernerotik114Queri, Georg: Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern, München 1911.
*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
†auch habgieriger Mensch
Dialektbelege
Pey der tahen versten ich die geytigen wuͦchraͤr, di … iren vleizz … auf gelt legentKonradvM BdN233,22f.Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
Dachel„ein dienstlos Herumirrender, hier und da schlachtender Mezger oder Kochknecht“WestenriederGloss.95Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Dachtel„ängstliche, blöde Person“DellingI,111Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
Dochal„beschränkte Frauensperson“Konradnördl.Opf.10Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
Etymologie
Ahd. tâha, mhd. tâhe, tâle, -ô-, tâhele swf., westgerm. Wort unklarer Herkunft; Kluge-Seebold208Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
DellingI,110f.Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,494, 598Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.95Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
Zaupser20Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
WBÖIV,472-478, 484, V,139f.Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
„ungläubiger Thomas … jemand, der … bevor er glaubt, unbedingt selbst nachprüfen muß, was man ihm gesagt hat“nördliche Oberpfalz, Oberpfalz78 (1990) 194Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
°Da Helmut haout g’schaut wöi da unglaibiche Thomas[ungläubig geschaut]Krauslusti66Kraus, Wolf: A weng lusti – A weng b’sinnli. Gsaangla und G’schicht’n aas’m Stawold, 3Pressath o.J.
*1920 Boxdorf NEW, †2005 Pullenreuth KEM; Polier
I woöt, i wa nöt dabai gwön wia da Damal„ich wollte, ich wüßte von der Geschichte nichts“AichaPA48.671978, 13.289834
Die Thomasnacht ist eine Rauhnacht (SchönwerthLeseb.157Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler) u. gilt auch als Losnacht (löseln), in der Blei gegossen wird Oberbayern, Oberpfalz (dazu PA, PAN; SEL; FDB). °„Heiratslustige Mädchen können ihren künftigen Hochzeiter im Traum sehen, wenn sie um Mitternacht auf ihrem Strohsack hüpfen und rufen: Strouhsog, i tritt de, heilega Thomas, i bitt de, zoagma an Dram mein herzliabstn Mann!“WeildorfLF47.8621034, 12.8704606, od. Bötståd i trit dö, Dåmal i bid dö, låß mia r erschain den Herzliabstn main!Rottal48.431054, 12.852333. „Auch die Frage nach dem zukünftigen Dienstplatz wurde … beantwortet. Dazu mußte die Magd um die mitternächtliche Stunde in den Obstgarten gehen, einen dünnen Kriachbomm schütteln und dabei rufen: Doumas, i bidd di, Bemmla i schiddl di, Hundla etz bell, wo na muaß i an d’Stell. Die Himmelsrichtung, in der daraufhin ein Hund bellte, war auch die des nächsten Dienstplatzes“WölzmüllerLechrainer48Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.
*1956 Prittriching LL;– zu weiteren Losbräuchen vgl. Hager-HeynDrudenhax57-61Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.
Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist, WuttkeVolksabergl.233, 238Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925..– In da Thomasnacht, da derf niat gspunna werdn, sunst passiert wosSteinloheWÜM49.4497501, 12.6470064, Oberpfalz70 (1982) 355Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff..– „So viele Eier die Hühner am Thomastag legen, so viel Unglück im nächsten Jahr“WaldkirchVOH49.724108, 12.385068.– „Der Tag, an dem im Bayer. Wald der Weihnachterer [Weihnachtssau] sein Leben lassen muss, ist der Thomastag … darum der Spruch: Dös war dennerst zum Teufel schelt’n, wenn’s eahm am Thomastag d’Sau stehl’n tat’n“SchlichtBayer.Ld(Straubing 1927) 517Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller.– Da der (Sankt-)Thomastag der Tag der Wintersonnenwende ist, heißt es: Da dum e drãnt an dox um eFunkIrgertshm14Funk, Petronilla: Irgertsheim. Geschichtlich-volkskundlicher Überblick und Untersuchung mundartlichen Lautbestandes, Diss.masch. München 1957.
*1923 Irgertsheim IN.
2
Schreckgestalt, die am (Vor-)Abend des 21. Dezember von Haus zu Haus zieht, um unartige Kinder zu bestrafen, nur in
Phraseologie
Phras.:
blutiger Thomas °Niederbayern mehrfach: da bluadö DamalPlattlingDEG48.7772562, 12.8750665
„„recht seltsame Dinge … vom blutigen Thomas, der ein mit Blut besudeltes Bein zur Tür hereinstreckt““PeinkoferWerkeII,132Peinkofer, Max: Werke, 3 Bde, Passau 1977-82.
da Tamal mitm bluatönga HaxnBischofsmaisREG48.918027, 13.081500
Glüadi TamalSchöfwegGRA48.8395213, 13.2296061
Thomas mit dem Hammer / Hammer mit dem Thomas °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt: °da Dama mitn HammaNabburgNAB49.4509736, 12.1790102
„Thamer mit dem Hammer … ein wilder Bursche, der, oft einen Metzgerschurz umgebunden, mit einem Schmiedehammer an die Fenster klopft und den Kindern droht, ihnen auf die Köpfe zu schlagen“DittrichKinder201Dittrich, Paula: Kinder, Nachbarn und andere Leut, Regensburg 1992.
*1911 Kötzting
Reime Da Dàmà mit n Hàmà schlagt s Wâwerl âm Kopf, Sagt s Wâwerl zin Dàmà: du knipfata KnopfFurthCHA49.308165, 12.8452877, BrunnerHeimatb.CHA167Brunner, Johann: Heimatbuch des bayerischen Bezirksamtes Cham, München [1922].
Da Thama midn Hamma spird d’Moidlar in Kamma und d’Boumar ins Haus, nau kummas widar ausRötzWÜM49.341854, 12.5319894, SchönwerthLeseb.172Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler, ähnlich ROD
Da Damma midm Hamma treibt d’Moidla aas da Kamma, spirrt d’Boubma in d’Hennaschteich. Kinda, drum bessats eich!mittlere Oberpfalz, Oberpfalz67 (1979) 353Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Spruch Ich bin der Thomas von Aquin, in mei’m Sackl hon I mein’ Hammer drinMitterfelsBOG48.9726499, 12.6772388, Bayer.Heimatschutz30 (1934) 19Bayerischer Heimatschutz. Monatsschrift des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München, 1912-36.
rami … drvpvnTegernseeMB47.7099191, 11.7543337, 2.H.11.Jh.StSG.II,251,61f.Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
die guten trouben der guten winper die vindet man auf den dorn nichtO’altaicher Pred.139,41Altdeutsche Predigten, hg. von Anton Emmanuel Schönbach, Bd 2, Graz 1888 (Nachdr. Darmstadt 1964).
Oberalteich BOG, um 1300
Die grosse Trauben von 2 Männern getragenNeumarktNM49.279624, 11.4594662, 1770Oberpfalz64 (1976) 186Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
ə~ Träuppəl Weichs·ln, ə~ ganzs Traüppəl ZwèschnSchmellerI,672Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
da Howan houd schöi DramNabburgNAB49.4509736, 12.1790102
1bγ
zusammenhängende Hopfendolden
Dialektbelege
’dráupm„Mehrere Dolden, die an einem Strauß zusammenhängen und bei schlampigem Pflücken nicht getrennt werden“MeisterHallertauer Hopfenbauern61Meister, Marie Isabel: Die Fachsprache der Hallertauer Hopfenbauern, Ex.masch. München 2001.
*1973 Landshut
2
Pfln.
2a
Traubenkirsche (Prunus padus)
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
DramDrachselsriedVIT49.1073441, 13.011453
2b
Traubenhyazinthe (Muscari)
Dialektbelege
TräublaPremSOG47.6771044, 10.8019582
3
dicht gedrängte Menge
Dialektbelege
a Traubn„von Bienen“HaagFS48.4595636, 11.828788
Beim Radischdandl schdeht a ganze Traum oBinderBayr.215Binder, Brigitte und Dieter Binder: Bayrisch von A~Z, München 1994.
ǝ~ ganzǝ‘ Trauppm … ImpmSchmellerI,672Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Cuneus drupoRegensburgR49.013904, 12.100040, 1.H.9.Jh.StSG.I,74,6Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
°des is a richtiga TraupnManchingIN48.716970, 11.493930
°a so a spinnade TraupnErgoldingLA48.5763412, 12.1714786
Etymologie
Ahd. drûbo swm., drûba swf., mhd. trûbe swm./f., stf., weitere Herkunft unklar; Kluge-Seebold926Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
SchmellerI,640, 672Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖV,337-339Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
der wa grod af sein VouschdlElbachMB47.741133, 11.951870
°den Fortl gebn„dem Schwächeren einen Vorsprung geben“GottfriedingDGF48.638461, 12.536209
„Vort·l (Vourtl), plur. Vört·l“SchmellerI,599Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
aaf döi Weis’ haut a de Truahtrocha gengüwa an grauß’n Voa’l g’hatSUL, SHmt48 (1959) 118Schönere Heimat, 1937ff.
dan derselbig … vor freuden … on ainen vortail auf den gaul sprangAventinV,146,26-29 (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
In dem Handel habt ihr Bauren ein gewaltigen FortlSelhamerTuba RusticaI,300Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
°der håd an Pfoadl zum AckernOberhausbachEG48.4782703, 12.778598
°der hout en Vorl raßDietkirchenNM49.2917801, 11.58445
Des wird a Knead, dea schaud mid Voadl … unttas Vaich eini!VelburgPAR49.2330244, 11.6716022, SchönwerthLeseb.216Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Wennst n Vorl niat haoust, brängst dös niat zsammSingerArzbg.Wb.253Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
mit was List, Betrueg, und Senckhen [ungestüme Bitten], was für fortl Er auffündt1695Kemnather Passion73Knedlik, Manfred: Kemnather Passion [Texte und Kommentar], hg. u. mit einer Einl. von Manfred Knedlik, Pressath 1993.
Phraseologie
Phras.:
der Vorteil treibt das Handwerku.ä. geschicktes Arbeiten fördert das Handwerk °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: der Pfachtl treibts HandwerkPockingGRI48.401778, 13.308926 Der Vorteil treibt s Handwerk!HallerWaldlersprüch63Haller, Reinhard: Waldlersprüch, Grafenau 1981.
wolt er sein vortail, ein perg zwischen der stat und wagenpurg, einnemenAventinIV,384,7f. (Chron.)Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
wann ich auff vortail oder zů aim scharmützel bin außgeschickt wordenSchaidenreisserOdyssea139,29f.Schaidenreissers Odyssea, Augsburg 1537, hg. von Friedrich Weidling, Leipzig 1911.
Schaidenreisser, S., Mitte 16.Jh.; Rektor der Lateinschule, Stadtschreiber in München
4
†Voraus, Erbteil
Dialektbelege
die suͤllen vortails als vil haben von dem gůt … als vil den beraten [abgefundenen] chinden geben ist ze geleichem tailStadtr.Mchn (Dirr)376,26-377,1Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
5
Zuschuß in heutiger Mda. nur an Schützengesellschaften
Dialektbelege
„übergab dann den Vortl an die Compagnie“WaldmünchenWÜM49.3775728, 12.7062127, Bayerwald-Echo71 (2015) Nr.127,34Bayerwald-Echo, 1949ff.
davon er aber seinem Gefallen nach an der Ehafft-Zerung ein Vortl gibtHemauPAR49.053483, 11.782333, 1585HartingerOrdnungenIII,72Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
°dea håt si an Vortl außagschossnIsmaningM48.2242434, 11.6715263
°Vortl„gestiftete Preise von geringerem Wert wie Weinflaschen, Wurstkranz, Hausgeräte“HofendorfROL48.730258, 12.1475973
„beim Strohscheiben [best. Preiskegeln] werden die Preise (Vortl) in Stroh … verpackt und der Gewinner darf wählen“ObG15 (1926) 71Ostbairische Grenzmarken, 1925-30, 1957ff.
Brauium … forataila8./9.Jh.StSG.I,54,18Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
ein Scheiben schüessen mit Pfeill- Worzur Ihr Mayt: die Kayserin sehr Kostbahre sachen zum Vortheill aufgeworffenRaiß39Die „Höchst vergnüglichste Raiß“ des Churfürsten Carl Albrecht von Bayern nach Mölk 1739, hg. von Sebastian Brunner, Wien 1871.
6b
Preisschießen, bei dem nur der beste Schuß eines Schützen gewertet wird
Dialektbelege
„37 Schützen haben an 10 oder mehr Vortel teilgenommen“MurnauWM47.678522, 11.204120
„Es wurde … das erste Vortl den 26 Juli abgehalten“KemnathKEM49.872732, 11.906144, 1851Heimat24 (2012) 105Was uns die Heimat erzählt (Beil. z. Oberpfälzer Nachrichten), 1956ff.
auch Billardturnier um einen Preis
Dialektbelege
°„die Jugendvereinsmeisterschaft wird übers Jahr verteilt in kleinen Turnieren, genannt Vortel, ausgetragen“PfeffenhausenROL48.6645827, 11.9639032
„will man das Trainingsangebot … mit einem Vortel an jeden [sic] ersten Freitag eines Monats erweitern“MühlhausenKEH48.7760156, 11.7946073, MZfür Kelheim, Abensberg u. Neustadt 71 (2015) 34Mittelbayerische Zeitung, 1945ff.
6c
best. Schützenscheibe
Verbreitung
°Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°Fortl„Scheibe mit 2 Ringen, auf die der Schütze nur einen Schuß abgeben darf“MainburgMAI48.640589, 11.7820705
„Für gleichmessende Schüsse entscheidet der bessere Schuß, welcher von dem … Schützen für das betreffende Stand-Beste (Haupt, Vortel, Hirsch, Glück u.s.w.) zuletzt gemacht worden ist“Schützen-Ordnung 186835Allgemeine Schützen-Ordnung für das Königreich Bayern vom 25. August 1868, München [1868].
°nummedog derf da Jung rostn, na tuast aber an Fuchs an Vuitl„das Zugscheit des stärker belastbaren Pferdes wird näher an den Drehpunkt des Ortscheits gehängt“WeildorfLF47.8621034, 12.8704606
im Vortl gehen„junges Pferd … schonen, indem man ihm mit der Vortlwog den Vorteil … zukommen läßt“HäringGäuboden183[Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.
°Vorddl„Zugscheit beim einspännigen Fahren“NeufraunhofenVIB48.3919929, 12.2163668
7c
Hebebaum
Dialektbelege
°VourtlHebebaumMünsingWOR47.90289, 11.3694069
Lautungen
Neben vǫαtǫαl, -tai(l) meist fǫrtl, fǫαdl u.ä., auch fǫurtl (TÖL, WOR), furtl (SC), fǫtl (DEG, GRI, KEH, WEG), vui(t)l (LF), fǫrl, fǫαl u.ä. Oberpfalz (dazu WEG; WUN), fǫ(α)xdl (GRI, PA), fǫuxdl (MB, WOR), fǫušdl (MB, TS), fǫišdl (MB), ferner pfǫαdl (BOG, EG, GRI, KÖZ), pfǫxdl (GRI) sowie in Bed.7avirtl (AIC).
Literatur
SchmellerI,599, 847Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIV,1392-1395Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.