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abherbre(t)schéllen

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Kompositum zu: bre(t)schéllen
Bedeutung
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°des is a langweiliger Pater, der braucht a Stund, bis a d’Meß awaprizellt hat Regensburg R49.013904, 12.100040
verfasst von: J.D.

anpfaus(t)en

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Kompositum zu: pfaus(t)en
Bedeutungen
1
anblasen, anhauchen
einen anpfausen „anblasen, anhauchen“ Klinglbach BOG49.0239422, 12.7984132
2
anfauchen
°insa Katz is aufn Baam gsprunga und hot an Hund a so apfaust Au BGD47.605894, 12.909125
  • Schmeller I,442 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,25f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schw.Id. V,1190 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,386 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
verfasst von: J.D.

anpflu(t)schen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 663
Wortart: Verb
Kompositum zu: pflu(t)schen
Bedeutung
ankeifen
anpflutschen Irlahüll EIH48.9740359, 11.4226997
verfasst von: J.D.

ausbre(t)schéllen

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Kompositum zu: bre(t)schéllen
Bedeutung
°Oberpfalz vereinzelt
°derer konst nix vazähln, dö brezelt wieda allas as Winklarn OVI49.4263741, 12.4803096
verfasst von: J.D.

auspfaus(t)en

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Kompositum zu: pfaus(t)en
Bedeutung
gären (vom Most)
auspfausen gären (vom Most) Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
  • Schw.Id. V,1190 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,637 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
verfasst von: J.D.

auß(t)erbei

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 98
Wortart: Präposition
Bedeutung
außen, äußerlich
°Oberbayern vereinzelt
außerbei schaut er ganz guat aus, aber innerbei hat’s’n a bissel Marquartstein TS47.7608226, 12.4604809
außdabei „außen“ Ramsau BGD47.574788, 12.865494, Bergheimat 10 (1930) 38 Bergheimat (Beil. z. Berchtesgadener Anzeiger), 1921-67.
  • WBÖ II,818 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Rasp Bgdn.Mda. 19 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
verfasst von: A.R.R.

Balas, Palas(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 917
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Balasrubin, Edelstein
„so daß 1759 und 60 [in Zwiesel] dieser rothe Quarz als Rubin Balais ausgeschrieen wurde“ Hazzi Aufschl. IV,1,138f. Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
I guldein vingerln [Fingerring] mit einen gar guͤten palacz Piendl Hab und Gut 203 Piendl, Max: Hab und Gut eines bayerischen Ritters im 14. Jahrhundert, in: Fs. für Max Spindler zum 75. Geburtstag, hg. von Dieter Albrecht u.a., München 1969, 193-213.

Schambach SR
den grossen Palast … und die Monstranzen und das perlene Kreutz Neuburg ND48.729111, 11.185670, 1445 BLH III,119 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
Ballas „carbunculus candidus“ Schönsleder Prompt. D7r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
Aus mlat. balascius, persischer Herkunft, vom Namen des Fundorts Badakschan im nördl. Afghanistan; Spätma.Wortsch. 22 Matzel, Klaus, Jörg Riecke und Gerhard Zipp: Spätmittelalterlicher deutscher Wortschatz aus Regensburger und mittelbairischen Quellen, Heidelberg 1989. .
  • Spätma.Wortsch. 22 Matzel, Klaus, Jörg Riecke und Gerhard Zipp: Spätmittelalterlicher deutscher Wortschatz aus Regensburger und mittelbairischen Quellen, Heidelberg 1989.
  • Schmeller I,227 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schwäb.Wb. VI,1582 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1146f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Frühnhd.Wb. II,1729f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,113 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: J.D.

bams(t)ig

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1005
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
dick, pelzig
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°von da heißn Suppn hob I an ganz bamsign Gamma griagt Tölz TÖL47.760208, 11.562798
bamstig „aufgedunsen, schwuͤlstig“ Delling I,51 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
2
gefühllos
„durch die Spritze ist die Hand bamstig geworden“ Hietsch Bavarian 32 Hietsch, Otto: Bavarian into English. A Lexical and Cultural Guide, 3 Bde, Straubing 1994-97.

*1924 Wien, †2010 Regensburg; Prof. für Anglistik
  • Schmeller I,241, 395 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,165f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,49 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Frühnhd.Wb. II,1797 (pamzig) Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
verfasst von: B.D.I.

-barigs(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1165
Wortart: Adverb
Pragmatik: 
nur im Komp.
verfasst von: J.D.

Berschling, Bürsch(t)-, Berst-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 302
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Flußbarsch (Perca fluviatilis)
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt
Piuschdleng Taching LF47.9613232, 12.7261058
Bürschling „Fischspeise bei der Hochzeit“ Beratzhausen PAR49.096118, 11.809578
bęəršliŋ nach Gebhardt Nürnbg 45 Gebhardt, August: Grammatik der Nürnberger Mundart, Leipzig 1907.

*1867 Nürnberg, †1915 ebd.; Prof. für Germanistik
„Die übrigen Fische, besonders der Waller, die Rutte, der Bürschling … dürfen das ganze Jahr hindurch gefangen … werden“ 1862 Höfling Chiemsee-Fischerei 25 Höfling, Paul: Die Chiemsee-Fischerei, München 1987.
Eine Suppen von Schraͤtzen oder Perstlingen Hagger Kochb. I,2,63 Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.

*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
Abl. von Barsch, mit volksetym. Anlehnung an Borste ( WBÖ III,631 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. ) u. Bursche ( Gebhardt Nürnbg 45 Gebhardt, August: Grammatik der Nürnberger Mundart, Leipzig 1907.

*1867 Nürnberg, †1915 ebd.; Prof. für Germanistik
).
biαšliŋ u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu PAR, RID), -dliŋ Oberbayern, Niederbayern (dazu BEI, BUL, OVI, WEN), buαšd- (RO, TS), bęαš- u.ä. (N, SC).
  • Schmeller I,280 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,632 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,219 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,552 (Bürst-) Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
verfasst von: B.D.I.

Beunde, Point

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 415f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
landwirtschaftlich genutztes (eingezäuntes) Grundstück, meist Wiese, in Haus- od. Ortsnähe
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Buit „umzäunter Hofacker“ Tandern AIC48.429795, 11.354426
„die Boad beim Haus war früher eingezäunt“ Tittling PA48.7278412, 13.3806245
°wenn de Leit de Beindn gmät ham, nou rengts Regelsbach SC49.367825, 10.949572
bõid „eingezäunte Wiese“ Hecht Neunburg 31 Hecht, Klaus: Die Mundart der Stadt und des Landkreises Neunburg vorm Wald, Ex.masch. München 1962.

*1938 Neunburg v.W.
„da er warten mußte, legte er sich auf die Beunt unter eine Haselstaude“ Neuenhammer VOH49.693447, 12.3867406, Schönwerth Opf. II,165 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
so sol sich daz gotshvͦs vnderwinden · des nvtzes gar in der pevnte Reichenhall REI47.729564, 12.881491, 1291-1294 Corp.Urk. III,171,40f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Sy sollen öffnen, dan es wer, ob ain Piderman ain Peunt hiet, die von alter zuegethon wehre Langenpreising ED48.426012, 11.972100, um 1490 Hartinger Ordnungen I,250 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
negst beim hawß … ain schene peindt, hat .47. pifing Freising FS48.402335, 11.741887, 1713 MHStA HL Freising 614,fol.1v Hauptstaatsarchiv München
Scherzverse:
i und der Goas-Jaklö sand Froid, er weist ma sei Goas in mei Poit, Goas Jakl dös mag ö nöt lei’n, du muaßt ma ’Goas aus der Poit trei’m Obernzell WEG48.555228, 13.639357
Die Beunde ist urspr. ein „Grundstück, das, ohne ein Garten zu seyn, dem Gemeinde-Viehtrieb verschlossen werden kann, oder worauf das Recht liegt, es … zu jeder beliebigen Art Ackerfrüchte oder … blos zu Gras zu benutzen“ Schmeller I,395 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
. Wenn heute keine Abgrenzung durch Zaun, Mauer, Hecke od. Gräben o.ä. vorhanden ist, ist sie mancherorts noch in Erinnerung od. an Spuren erkennbar Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. Auf die Beunde , „unterhalb eines Hofes gelegen, fließt beständig die Jauche; daher ist dieses Grundstück immer das Beste“ Lauterbach REH50.205541, 12.145207, ähnlich Niederbayern, Oberpfalz. Die Beunde läßt sich leicht bewässern u. hat einen vorzüglichen Grasertrag (°KÖZ, REG; NEW). Das Gras wird meist zur Grünfutterung hergenommen °Niederbayern, Oberpfalz. Daneben kann die Beunde als Weide für das Jungvieh (NAB), für Pferde (MB, °TÖL), dienen. Sie ist mit Obstbäumen bestanden (PA, °VIB) ( siehe auch Bed.4).
in ON
°Oberbayern, °Niederbayern, °Oberpfalz, °Oberfranken, °Mittelfranken, °Schwaben
z.B. Point
Paint EG
in Fln.
°Oberbayern, °Niederbayern, °Oberpfalz, °Oberfranken, °Mittelfranken, °Schwaben
übertr. Platz beim Fangenspielen, auf dem nicht abgeschlagen werden darf
°Platz [im Fangspiel], auf dem nicht abgeschlagen werden darf … baind Dietersdorf SC49.367621, 11.000499, H. Hain, Mda.geographie des oberen Rednitzgeb., Nürnberg 1936, 34
2
abgelegener abgegrenzter od. eingezäunter Wiesenbereich
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Poant „Grasfleck im Wald“ Waldhof PAN48.4789804, 12.9890533
Boid „vom Besitz entlegene Wiese“ Ramsau BGD47.574788, 12.865494, Bergheimat 10 (1930) 39 Bergheimat (Beil. z. Berchtesgadener Anzeiger), 1921-67.
3
Brachfeld
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt
Point oder Bråch Passau PA48.567378, 13.431710
Point „Brachfeld“ Obb.Heimatbl. 6 (1928) Nr.10[, 4] Oberbayerische Heimatblätter (Beil. z. Ebersberger Anzeiger), [1924]-39.
„besonders im Oberland … werden auch die, blos für die Dauer eines Sommers im Brâch- (Trât-) Feld … eingezäunten Äcker … Peunten genannt“ Schmeller I,395 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
4
hausnaher Baumgarten
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°„Obstgarten heißt hier Poit Klardorf BUL49.269908, 12.112058
Ahd. biunta stf., mhd. biunt(e), biunde st./swf., wohl urspr. ‘Umzäuntes’; Kluge-Seebold 117 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
Entspr. der Entw. des mhd. Diphth. iu, vgl. Lg. § 16 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , 1. bũid, -ui-, -t Oberbayern, Schwaben (dazu WUG), auch -tn (DAH), buin (TS).— 2. bǫ̃id, -ǫi-, -(n)t Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Schwaben (dazu EIH), auch boin (M, RO; FDB), (EBE).— 3. bę̃od (LF, ; DGF, WEG), bę̃ent (LF; EG), bēαd, -eα-, -t (, BGD, LF, TS, WS), beα (TS), vgl. Lg. § 16b5, e3 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , davon ausgehend auch bǫ̃ud (ED) im Anschluß an die Entw. von mhd. ô, vgl. Lg. § 11a4, 16b5 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .— 4. bīd (FFB), vgl. Lg. § 16b1 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .— 5. bãid, -ai-, -t Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu , RO, TS; GRA).— 6. Analog der Entw. von mhd. ei, vgl. Lg. § 20h3 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , mit falscher Restitution aus -ǫi- des Pl. bǫ̃αd, -ǫα-, -t Oberbayern, Niederbayern, südliche Oberpfalz, boα (GRI).
  • Delling I,88 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Hässlein Nürnbg.Id. 102 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,395f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 437 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ II,1175-1178 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,979f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1401-1405 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,268 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1747f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,2184f Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,289 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 265 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1154. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 44 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Rasp Bgdn.Mda. 121 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • S-15E10a, 16A20, M-2/31, 270/3
verfasst von: A.R.R.

brändseln, -ms(t)-, -a-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 66
Wortart: Verb
Bedeutung
brenzlig riechen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°dein Kuacha derfst ausm Backrohr außatoa, es tuat scho bramsän Holzkirchen MB47.884151, 11.697075
Wohl Weiterbildung von Brand; WBÖ III,740 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ III,740 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1351f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,739-741, 743f., 767 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,568 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,294, 305 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Fragebögen:
  • S-94B4
  • W-40/36
verfasst von: A.S.H.

Braschel, -äsch(t)-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 77
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
dicke Person
°Oberbayern mehrfach, °Schwaben vereinzelt
°mei is da dös a Braschl, die wiegt ja schier drei Zentner Anzing EBE48.151391, 11.853443
„pyknische Frau … Braschl Wdmünchn.Heimatbote 20 (1989) 24 Waldmünchner Heimatbote, 1981ff.
2
schlampige Frau
°Oberbayern vereinzelt
°Braschl Gaißach TÖL47.7472658, 11.5807166
  • Schmeller I,366 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,742 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1354 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
verfasst von: M.S.

bre(t)schéldern, bretz-

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
viel reden, schwätzen
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°bredschejdan Ergolding LA48.5763412, 12.1714786
bretschöldan Brunner Wdmünchen 405 Brunner, Johann: Geschichte der Grenzstadt Waldmünchen in der bayerischen Ostmark, Waldmünchen 1934.
auch sich unterhalten
°bretschejdan „ein gemütliches, unterhaltsames Gespräch führen“ Frauenau REG48.9896233, 13.3009875
2
laut reden
brešéidan „schallend reden“ Kollmer II,72 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
Weiterbildung von bre(t)schéllen, vgl. österr. pretschę́dern ( WBÖ III,909f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. ).
  • Kollmer II,72 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
verfasst von: J.D.

Bre(t)schélle, Britsch-, Bretz-

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Vielrednerin, Schwätzerin
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°du oide Bredschelln (Ef.) Ascha BOG48.997503, 12.6358234
à n alte Pretschâln „Weib, das wertloses Zeug daherredet“ Brunner Heimatb.CHA 140 Brunner, Johann: Heimatbuch des bayerischen Bezirksamtes Cham, München [1922].
2
Frau, die alles ausplaudert
°Oberpfalz vereinzelt
°vo dera Pritschelln koast nix anderschts dawoartn, als daß glei higöiht und asposaunt Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
  • WBÖ III,910 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Kollmer II,71 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
verfasst von: J.D.

bre(t)schéllen, britsch-, bretz-, -otz-

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
im liturgischen Wechselgesang singen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
brezölln „die Passion durch Priester und Chor abwechselnd singen“ Sallingberg KEH48.7923849, 11.9267299
2
leiern, eintönig vortragen
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°stundenlang hat a vo da Kanzl pretschöllt „langweilig gepredigt“ Michelsneukirchen ROD49.1233071, 12.5537903
bretzellen, bretschellen „unordentlich, ohne Sinn vortragen, reden“ Schmeller I,376 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3
babbeln (von kleinen Kindern)
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°was brezellst denn heit wieder? Regensburg R49.013904, 12.100040
4
viel reden, schwätzen
°Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°des Bretschein an ganzn Dog wead oan zwida Degerndorf RO47.7341139, 12.1135202
°louß brezälln, döi Groußgoschade! Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
bretschĕlln „schwätzen, dumm daher reden“ Bauernfeind Nordopf. 142 Bauernfeind, Wolfgang: Aus dem Volksleben. Sitten, Sagen und Gebräuche der Nordoberpfalz, Regensburg 1910 (Neudr. Windischeschenbach 1979).

*1859 Naabdemenreuth NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Schriftsteller
So redt er weita und prezellt Vo … Haus und Feld Eberl Neui Kräutl 135 Eberl, Georg: Neui Kräutl. Gedichte in oberbayerischer Mundart, Regensburg 1894.

*1851 München, †1929 Vagen AIB; Oberstudienrat
5
ausplaudern
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°ois hota bretschellt, wos ma eahm gsagt ham Pörnbach PAF48.6160194, 11.4608309
bredšǫ̈ln „herausposaunen, ausplaudern“ nach Denz Windisch-Eschenbach 116 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
auch verklatschen
°bretscheyna „andere verraten, verklatschen“ Neurandsberg BOG49.099398, 12.761537
6
laut reden, schreien
°Oberpfalz vereinzelt
°bretschelln Waldmünchen WÜM49.3775728, 12.7062127
brədšə̩́ln Dinzling CHA49.133984, 12.636349, BM I,72 Bayerns Mundarten. Beiträge zur deutschen Sprach- und Volkskunde, hg. von Oskar Brenner und August Hartmann, 2 Bde, München 1892‑95.
brešéin/a schreiend, schallend reden … breššéin/a Kollmer II,72 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
7
kauderwelschen
britschäin „von einem Fremdsprachigen“ Frauenau REG48.9896233, 13.3009875
8
murren, schimpfen
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°höja-r af mit deim Bretzäln! „Kritisieren, Nörgeln“ Oberwildenau NEW49.5996702, 12.1234046
Wohl Weiterbildungen aus lat. preces ‘Bitten, Gebete’; vgl. WBÖ III,928 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,376 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,910, 928 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Denz Windisch-Eschenbach 116 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,71f. Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Konrad nördl.Opf. 33 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
  • Fragebögen:
  • W-42/19
verfasst von: J.D.

brennseln, -ms(t)-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 273
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
brenzlig riechen od. schmecken
°Oberbayern vielfach (v.a. W), °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°wos bremslt do, hot’s eppat brennt? Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713
°dou bremslt wos, schauts nou, wos is Eslarn VOH49.5828502, 12.5214393
Da bremselt ja was … wirst doch ’s Essen net an’brennt haben? Ganghofer Edelweißkönig 272 Ganghofer, Ludwig: Edelweißkönig. Ein Hochlandroman, Stuttgart 91900.

*1855 Kaufbeuern, †1920 Tegernsee MB; Schriftsteller
bręnsld Schwifting LL48.048348, 10.927893, SBS VIII,127 Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
2
brennend schmerzen, jucken
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°bremstln „durch Brennesseln, Säure“ Wiesenfelden BOG49.0387516, 12.5412499
A eing’wachsne Schifan Aba bremselt und sticht Pangkofer Ged.altb.Mda. 125 Pangkofer, Jos[eph] Ans[elm]: Gedichte in altbayerischer Mundart, Bd I, Nürnberg 31854.

*1804 Riedenburg, †1854 München; Dr.phil., Gutsverwalter, Schriftsteller
Glaab’s wohl, daß dir der Kopf bremselt hat Thoma Werke VII,276 (Jagerloisl) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
Abl. von brennsen. In Bed.2 mit volksetym. Anschluß an Bremse1; vgl. WBÖ III,891 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Delling I,95 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • WBÖ III,891f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1351 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,739-741, 743f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,615 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Fragebögen:
  • S-35D29
verfasst von: A.S.H.

brenz(e)lig, -lich(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 278
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
brenzlig riechend
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°des riacht aba brennzelig Halfing RO47.9500426, 12.2765095
bränzle „nach Brand riechend“ Braun Gr.Wb. 61 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
2
brandig, vom Gewebebrand befallen
Boa sant brenzlat wåun „brandig, vom Gewebebrand befallen“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
3
gefährlich, bedenklich
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
dös is a brönzlöhö Gschicht Ascholding WOR47.8890821, 11.4974297
wenn’s ganz brenzlig werd … dann muass Petra helfa Altb.Heimatp. 61 (2009) Nr.28,4 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Mhd. bremzelich, Abl. von brennen; vgl. WBÖ III,897 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ III,897 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schw.Id. V,766f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,615 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,372 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Mhd.Wb. I,989 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • Berthold Fürther Wb. 29 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 61, 65 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Poelt-Peuker Wb.Pöcking 9 Poelt, Leonhard und Christine Peuker: Apfibliά und Zuάwiziάgâ. Ein bayrisches Wörterbuch, Pöcking 2010.

    Poelt, L., *1929 Pöcking STA; Heimatforscher. Peuker, Ch., *1964 Starnberg; Archivarin. Mundart von Pöcking STA
  • Fragebögen:
  • S-94B5
verfasst von: A.S.H.

Broß(t), Brobst, Brosp

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 460f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Neutrum, 
Femininum 
Bedeutungen
1
Knospe
°Oberpfalz mehrfach, Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°da Bam is ganz brotzat [prall] vo lauter Brost Fronau ROD49.2678745, 12.4356655
die Gfrier hat die Prost o’kohlt [zerstört] Roding ROD49.193894, 12.520139, Winkler Heimatspr. 131 Winkler, Karl: Heimatsprachkunde des Altbayerisch-Oberpfälzischen, Kallmünz 1936.

*1891 Regenstauf R, †1961 Amberg; Rektor
Gemmas proz Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,634,19 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
die probs, die an der paum reisern her für schiezzent Konrad vM BdN 379,4f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
in februario … sein … dy proß an den päumen groß geschwollen gewesen Regensburg R49.013904, 12.100040, 1521 Chron.dt.St. XV,37,4f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
Spruch bei der Überreichung von Laubbaumzweigen am Martinstag:
Soviel Proß … Hab der Baua Rinder und Roß Steinach SR48.953657, 12.605831, Bayerld 27 (1915/1916) 203 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990.
2
Sproß, Trieb, Schößling
Mittelfranken mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt
°brich mit da Loatan nöt zväi Prost å Deggendorf DEG48.839582, 12.958749
Brusn „für Futterzwecke“ Ramsberg WUG49.1178921, 10.9326338
Brûß „junge, noch nicht verholzte Zweige mit Laub“ Altmühltal48.8687764, 11.0739673, DMA (Frommann) 7 (1877) 404 Die deutschen Mundarten. Eine Monatsschrift für Dichtung, Forschung und Kritik, hg. von G. Karl Frommann, 1854-77.
Bressdl Konrad nördl.Opf. 7 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
„Franz gämbs … hat Feldbräth [Wild] … Bros schlagen lassen“ München M48.139686, 11.578889, 1780 MHStA FA Fasz.423(1780),308r Hauptstaatsarchiv München
auch Pfropfreis
Brous „Pfropfreis“ Derching FDB48.408873, 10.963980
Ahd., mhd. broz stn., germ. Wort wohl idg. Herkunft; Et.Wb.Ahd. II,363f. Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff. .
brōs u.ä. (FS, PAF, RO; BOG, ROL, SR; RID; EIH, HIP; FDB), (PAF), brūs, -u- (SUL; GUN, HIP, SC, WUG), vereinz. -ou- (HIP; FDB), mit -n der swm. broʃn (GRI), ferner brōsd Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu WUN), -šd (PAF), broʃtn (KEM, TIR; WUN), mit volksetym. Anschluß an Propst brōbsd u.a. (LA, SR; BUL, NEW, RID, SAD, VOH), wohl mit Anlehnung an Knospe brōsb (PAR), brōšb, broʃ̌pm (KEM).
  • Schmeller I,365 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,1054 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1438 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,800f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,642 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,399, VII,2173f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1193f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,1034 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • Ahd.Wb. I,1427f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Konrad nördl.Opf. 7 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
  • Fragebögen:
  • S-85A33
verfasst von: A.R.R.

brünseln, -nz-, -nst-, -nsch-, -ms(t)-, -uns-, -ms-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 597f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
brenzlig riechen od. schmecken
°Oberbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Schwaben mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°in da Kuchl da brinzlts Schlehdorf WM47.655300, 11.315227
°dö Suppm brimslt Fronau ROD49.2678745, 12.4356655
brinschln Derching FDB48.408873, 10.963980
brimstαlαn Brünner Samerbg 90 Brünner, Marianne: Mundart und Wortgut des Samerberggebietes, Diss.masch. München 1955.

*1925 Aschaffenburg, †2016; Studiendirektorin
Vobrennt m’a olls, Daß ’s brims’ln thaout Schuegraf Wäldler 37 Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.

*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
daz vil grozzer nebel wurden ser brunseln vnd stinchen Konrad vM BdN 134,29f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Brumseln „angebrandt schmäcken“ Prasch 16 Prasch, Jo[hann] Ludwig: Dissertatio altera, De Origine Germanica Latinae Linguae ... Accedit Glossarium Bavaricum, Regensburg 1689.

*1637 Regensburg, †1690 ebd.; Schriftsteller, Jurist, Bürgermeister, Syndikus
2
beim Kochen, Backen anbrennen
brimsln Wb.Krün 7 Sou red‘ ma bei ins! Boarisches Wörterbiachla aus dem Krüner Sprachgebrauch, vom Gebirgstrachtenverein d‘ Soiernbergler, Krün 2006.

Krün GAP
3
ranzig schmecken
s Fett brinzlt Wirbenz KEM49.8732895, 11.8336652
daß der Koffee nicht gut sey, wenn der Raum primselt Bucher Pferderennen [VII] [Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Ein freyes Pferderennen und hernach Soupee und Ball an dem hocherfreulichen Geburtstag eines neugebohrnen Prinzen ..., [München] 1782.

*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor
4
kribbeln, jucken
°Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°mi brimslt der ganz Leib Polling WM47.8113117, 11.1330907
brimseln, brimpseln „brennen, stechen wie Krampf in den Gliedern“ Schmeller I,356 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
5
Hochzeitspläne haben
Er brimselt „geht mit Hochzeitgedanken um“ Zaupser Nachl. 14 Zaupser, Andreas: Nachlese zum baierischen und oberpfälzischen Idiotikon, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986), selbständig in →ZAUPSER.

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
Mhd. brünseln, Abl. von Brünse; WBÖ III,1183 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Delling I,97 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Prasch 16 Prasch, Jo[hann] Ludwig: Dissertatio altera, De Origine Germanica Latinae Linguae ... Accedit Glossarium Bavaricum, Regensburg 1689.

    *1637 Regensburg, †1690 ebd.; Schriftsteller, Jurist, Bürgermeister, Syndikus
  • Schmeller I,356, 363 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 59 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • Zaupser Nachl. 14 Zaupser, Andreas: Nachlese zum baierischen und oberpfälzischen Idiotikon, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986), selbständig in →ZAUPSER.

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ III,1183 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

brünslig, -lich(t), -nz-, -ms-, bruns-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 599
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
brenzlig, nach Brand riechend
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°da schmeckts brinslat Aich VIB48.426111, 12.409896
2
krustig gebacken
°brimslö „Nudel mit Backkruste“ Pöcking STA47.9667051, 11.2999886
Nim raigersmalz … daz es prunslet werd 15./16.Jh. ZDA 14 (1869) 175 (Tegernseer Angel- u. Fischb.) Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 1841ff.
3
unruhig, nervös, aufgeregt
brimslig „aufgeregt“ Spr.Rupertiwinkel 15 „So wead gredd“. Bairische Sprache, gesammelt im Rupertiwinkel, hg. vom Verein Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau e.V., Laufen 32008.
  • WBÖ III,1183f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

Bürsch(t)ling

Wörterbuch:
Bedeutung
Flußbarsch

d, t

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 919
Wortart: Interjektion in mehrfacher Wiederholung als Schnalzlaut
Bedeutungen
1
Ausruf des Erstaunens, der Entrüstung
t-t-t Aicha PA48.671978, 13.289834
D,d,d,d,d! Ja, was fehlt ihm denn? Schlappinger Wurzelholz 41 Schlappinger, Hans: Niederbayerisches Kern- und Wurzelholz, Straubing 1982.

*1882 Reisbach DGF, †1951 Straubing; Dr.phil., Studienprof., Heimatforscher
2
Lockruf für Schweine
°t-t-t-t Saulockruf Rottendorf NAB49.456120, 12.061714
  • WBÖ IV,1 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.R.R.

daauß(t)erbei

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 98
Wortart: Präposition
Bedeutung
Lusti is, wos Bertsgodnerisch is, Und wos dausdabei is, is scho nima so frisch Helm Mda.Bgdn.Ld 51 Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.

Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
  • Rasp Bgdn.Mda. 41 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
verfasst von: A.R.R.

Damást, -sk(at), Dámas(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1125
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Damast
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
da Damāst Fürnried SUL49.4565315, 11.5969824
Der Damask Schmeller I,506 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
bis da Gorchina [PN] amal ant tout [sich sehnt] naou ihrn Damast! Schmidt Säimal 96 Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.

*1931 Oberweißenbach REH
ain weissen Rogk von Damaschkt wohl 1502 Dorner Herzogin Hedwig 203 Dorner, Johann: Herzogin Hedwig und ihr Hofstaat. Das Alltagsleben auf der Burg Burghausen nach Originalquellen des 15. Jahrhunderts, Burghausen 2002.

Burghausen AÖ
2
best. Futterstoff
„Ganz verschieden davon [Damast] ist der Dáməss … eine Art Unterfutterzeuges“ Schmeller I,506 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Aus it. damasco, nach der Stadt Damaskus; Kluge-Seebold 178 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,506 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ IV,518f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

dauß(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 784f.
Bedeutung
außen

dechteln1, dedeln, -chs-, des(t)-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1413
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
(zum Dichtmachen) einweichen, in Wasser legen
°Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
s Mostfassl muas ma zearst desln Mittich GRI48.440634, 13.396183
„Der Bauer muß es [Holzschaff] … erst dädln Tacherting TS48.0790001, 12.5705051, Heimatb.TS 35 Heimatbuch des Landkreises Traunstein, Bd 3: Land und Volkstum, Trostberg [1962], Bd 5: Der nördliche Rupertiwinkel, Trostberg 1990.
imbuo ‘detelen’ Aventin I,425,6f. (Gramm.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
2
aufschwellen u. dicht werden
reflexiv  
eilegn, daß ös sö dedld Lichtenhaag VIB48.4933531, 12.3746282
3
durchnässen
er is dechtlt wordn Gottsdorf WEG48.532032, 13.730913
4
ein Sandbad nehmen (von Hühnern)
reflexiv  
dHena desln sö im Sånd Mittich GRI48.440634, 13.396183
5
viel trinken, saufen
°Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt
ein oan furt techtln Valley MB47.8945169, 11.7784633
dęixtln „(scherzhaft) trinken“ nach Denz Windisch-Eschenbach 120 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
6
(Schuhe) einfetten
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
dedln, schmian Lochhausen M48.179493, 11.405931
7
mit Lauge waschen
°Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
döichtla absechtnen Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
8
durch Schlagen, Zuhauen Lücken zw. den Mauersteinen schließen
desln „durch Schlagen Mauerklüfte verdichten“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
9
(über eine Problemlösung) sinnieren
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°da häift koa Dechtln Attenhausen LA48.561003, 12.0056521
10
basteln
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°dechtln Endlhausen WOR47.9428042, 11.5760235
dęχtln, auch dęiχtln u.ä. Oberpfalz (dazu IN), -lα(n) (KEM, NEW, TIR, VOH), (d)ln, -ę̄- Oberbayern, Niederbayern (dazu CHA, NEN, R), dēlα (PAF), deαl(α)n (DAH, FFB, FS), dęi(d)ln, -ai- (BOG, KÖZ, REG, VIT; AM, BUL, RID, WÜM), ferner dękʃln (, TS, WS), dēsln Oberbayern (dazu GRI), dęʃtln (RO, TS, WS), -ęi- (NEW), dēgln (TÖL).
  • Delling I,118 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,486, 490 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ IV,1227-1230 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.R.R.

Deichsel1, Deis(t)el, Deichstel, Eichsel, Deichse

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
vereinz. Maskulinum  RID LAU
Bedeutung
Deichsel
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
d’Nåsn a da Deixl, daß Kring it [nicht] ochafålln kå Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
i muaß a Eichsl mocha Oberempfenbach MAI48.6292799, 11.7143181
de Deisl holdn Holsrema und d’Afholdken Söllitz NAB49.5361882, 12.2373382
is à Wogn dåg’standn ahnë Eichsl Haller Frauenauer Sagen 74 Haller, Reinhard: Frauenauer Sagen. Erzählen im Bayerischen Wald, Münster/New York/Berlin 2002.

Frauenau REG, *1937 Bodenmais REG; Dr.phil., Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
Temonis dihsilo Regensburg R49.013904, 12.100040, 11.Jh. StSG. II,437,29 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Swaz danne ander wægen ab get gen Wienen … der geit von der deichsel … LX. phenning Pfarrkirchen PAN48.4340737, 12.9397371, 1.H.14.Jh. MB XXXVI,2,51 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
3 finger v[on ] der deixel so hart an die Mauer angetrukket 1763 Mirakelb.Aunkofen 222 Wühr, Evi: Das Mirakelbuch der Liebfrauenkirche zu Aunkofen. Originaltext und Auswertung, Abensberg 1999.

Aunkofen KEH 1736-1763
Phras.:
ganze Deichsel nicht herausnehmbare Deichsel Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
a ganzi Deistl „unbeweglich mit den Deichselarmen verbunden“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801

Doppelte / zwiefache Deichsel Gabeldeichsel
doppata Deixl Merching FDB48.2449006, 10.9863758

zwiefache Eixl Münchsmünster PAF48.7630342, 11.6864502, DWA VIII,17 Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.

°kurze Deichsl „mit zwei Holmen, nicht herausnehmbar“ Holzkirchen MB47.884151, 11.697075

„die Herren Abgeordneten fürs Reich und fürs Land … Manna vo da Deigsl Niederbayern, Bayerwald 23 (1925) 306 Der Bayerwald. Zeitschrift des Bayer. Wald-Vereins für Heimatgeschichte und Volkstum, Naturschutz, Landschaftspflege und Wandern, 1910ff.

Die Deichsel kehren die Fahrt richten
ob sich die Deichsel zue der Stat oder aus der Stat gechert hab Landshut LA48.545368, 12.145157, 14.Jh. VHN 76 (1950) 122 Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern, 1846ff.

°Den bringst nimma zuawe zua da Deixl! „zum Arbeiten“ Hartpenning MB47.846312, 11.676474

Über die Deichsel schlagen u.ä. die Grenze des Üblichen u. Erlaubten überschreiten Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
°dea schlogt iwa d Äxl Leckern VIT49.165498, 12.971186

De hot se an da Deichsel ogstessn „Die ist schwanger geworden!“ Göttler Dachauerisch 79 Dachauerisch, ges. von Norbert Göttler, Dachau 2004.

*1959 Dachau; Dr.phil., Bezirksheimatpfleger, Schriftsteller, Publizist

Spruch:
wia Luada reiß Deixl o, is di å no it [nicht] zahlt „da hört sich alles auf!“ Ohlstadt GAP47.6334851, 11.2340329

Schnaderhüpfel:
°mei Deigsl wenn schelldert und da Sodlgaul schreit, nao is mei Maria a nimma weit! Hohenburg AM49.295317, 11.795621
Ahd. dîhsila, mhd. dîhsel stf., germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 186 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
daigsl u.ä., ferner daigsα (FDB), daiŋsl (, N, SC, WUG), dę̄gsl, dękʃl u.ä. Oberpfalz, Oberfranken (dazu BOG, DEG, REG, VIT, WOS; ER, HIP, LAU, N), dạkʃl u.ä. (SOB; EIH, LAU; WUN), auch daisl Oberpfalz (dazu FO, PEG; HEB, LAU), dęsl (NM, PAR, SUL; HEB), dạʃl u.ä. (OVI; HEB, HIP), vgl. Lg. § 33e4 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , daiʃtl Oberpfalz, Oberfranken (dazu , HEB, LAU, N), dęʃtl (NM), daigsdl (ESB; PEG, REH), mit Wegfall des als best. Art. aufgefaßten Anlauts aigsl Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Schwaben (dazu EIH, HIP, WUG), aiŋsl (HIP, WUG), ę̄gsl, ękʃl (BOG, KÖZ, REG, VIT; CHA, NM, OVI, WÜM; EIH), ạkʃl (IN), wohl unter Einfluß von Achse daigs (AIB, ), dạkʃ (WOS), dękʃ (LL), daigsn (EG), aigs (ED, PAF, SOB; VOF; R, RID), ạkʃ (GRA), aigsn (SOB; KÖZ, LA), mit Anschluß an mhd. ê dęigsl (NM, SUL; FO, PEG), dęisl (NM, SUL; N), dęisdl (NM; N), ęigsl (KEH; OVI, WÜM), an mhd. ei doαgsl Oberbayern (dazu LA, MAL, PAN, VIB, VOF; R; A, FDB), doigsl (WS; KEH; PAR), oαgsl (LA, PAN), oαgsn (LA).
  • DWA VIII,K.1f. Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.
  • Schmeller I,484 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ IV,1321-1324 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

Deis(t)el

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1459
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denne(s)t

Wörterbuch:
Dieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von:  dennnoch

derpfaus(t)en

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Kompositum zu: pfaus(t)en
Bedeutung
in Atemnot geraten
in fester Fügung:
es nicht mehr derpfaus(t)en können in Atemnot geraten
°der oite Mo kanns übern Berg auffi nimma dapfausn Wildenranna WEG48.580795, 13.7377635
verfasst von: J.D.

derpflu(t)schen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 663
Wortart: Verb
Kompositum zu: pflu(t)schen
Bedeutung
rügen
der hat mi schö dapflutscht Irlahüll EIH48.9740359, 11.4226997
  • Fragebögen:
  • W-23/45
verfasst von: J.D.

Dings, Dinges(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1744
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutungen
1
Anwesen, Bauernhof
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°a schöis Dinges Neukirchen KÖZ49.254479, 12.968590
Das Dingəs Bayerischer Wald49.008003, 13.309785, Schmeller I,520 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2
Menge von Gegenständen, Sachen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°dea hod euahand Dingas Lohberg KÖZ49.175960, 13.102845
3
Draufgeld zusätzlich zum Dienstbotenlohn an Lichtmeß
°Dinges „Drangeld für den Dienstboten zu Lichtmeß“ Scharmassing R48.966820, 12.119517
4
Ersatzwort für etwas od. jmdn, dessen Name nicht genannt werden kann od. soll
auch Maskulinum, 
Femininum 
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
°der Dings håt mas erzählt, woaßt scho, der Hias Ismaning M48.2242434, 11.6715263
wen ois voi Dings is Ersatzwort für Hautkrankheit Haidmühle WOS48.8249464, 13.7759515
„Fahrschein … da hab i den verkehrtn Dings dawischd München M48.139686, 11.578889, Altb.Heimatp. 57 (2005) Nr.9,25 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
5
Getue, viel Aufhebens
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°da werdn ma lang a Dings macha! Wiesenfelden BOG49.0387516, 12.5412499
Deα … vαbriŋd åme … α rächts … diŋαs, diŋαst … stellt sich jedesmal arg an“ nach Kollmer II,419 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
6
Unsinn, Dummheit
°der macht wieda so a Dings zaam „Unsinn“ Günzlhofen FFB48.2431245, 11.1437824
Gen.Sg. von Ding; Kluge-Seebold 202 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,520 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ V,80 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

Doppeltaffe(n)t

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Taffe(n)t
Bedeutung
dichter, starker Taft
ainen weissen doppl daffet 1609 Haidenbucher Geschichtb. 19f. Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
  • WBÖ IV,91 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.R.R.

dosen, dös(t)en

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
schlummern, im Halbschlaf sein
°Oberbayern vielfach, °Schwaben vielfach, Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach
°heint dost ea, wei ea gestan net hoamganga is Halfing RO47.9500426, 12.2765095
°i möcht a weni dosn Michelsneukirchen ROD49.1233071, 12.5537903
°däisn Brand WUN50.015119, 12.147158
dosen „schlummern, entschlummern“ Schmeller I,548 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2
unaufmerksam, zerstreut, müde sein
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°der döst „ist nicht bei der Sache“ Neumarkt NM49.279624, 11.4594662
dūsn „unaufmerksam vor sich hinstarren“ Berthold Fürther Wb. 46 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
3
horchen, zuhören
°Oberbayern mehrfach (v.a. W), Schwaben mehrfach
°hast net a weng dost, was alls gsagt ham? Perchting STA47.9998866, 11.2745616
Dous amö, i mua do blarrd a Kua Wölzmüller Lechrainer 101 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.

*1956 Prittriching LL
Reim:
dous, beim Beischer scheißt a Rouß, beim Kirchabaur scheißt a Kuah, no hosch d’r zdousa gnua Steindorf FFB48.216022, 11.000662
4
überlegen, nachdenken, in heutiger Mda. nur übertr.
dosen Schmeller I,548 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
übertr. unbestimmt, wechselhaft sein (vom Wetter)
haint tōsts wos mαrŋ reŋk „heute überlegt sich das Wetter, ob es morgen regnen soll“ nach Schweizer Dießner Wb. 203 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.

*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil., Germanist, Volkskundler
5
auffordern, still, leise zu sein
°er doßt pst! pst! rufen Rinnenthal FDB48.3459549, 11.0524007
Wohl idg. Herkunft; vgl. Kluge-Seebold 213 (dösig) Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,548 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 111 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ V,201f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

draß(t)

Wörterbuch:
Dieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von: daraußen

en(t)beißen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 179
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
etwas zu sich nehmen, essen, trinken
inbizz ers so inen durste 11.Jh. Maurer relig.Dicht. I,74,70 (Merigarto) Die religiösen Dichtungen des 11. und 12. Jahrhunderts, hg. von Friedrich Maurer, 3 Bde, Tübingen 1964-70.
Ich hân alhie gebrâten ein kost, diu weideliuten sol behagen … ich wæn daz du noch faste, du solt alhie enbîzen HadamarvL 67f.,271,3-6 Hadamar’s von Laber Jagd und drei andere Minnegedichte seiner Zeit und Weise, hg. von J[ohann] A[ndreas] Schmeller, Stuttgart 1850 (Nachdr. Amsterdam 1968).

Hadamar III (?) von Laaber PAR, *um 1300, †nach 1354
Der chünig hieß si entpeissen Füetrer Lanzelot 222 Füetrer, Ulrich: Prosaroman von Lanzelot, hg. von Arthur Peter, Tübingen 1885 (Nachdr. Hildesheim 1972).

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
2
Nutzen ziehen, genießen
daz er alles seines guͦtes auch nicht enbeizen mag, swie vil er sein hat um 1300 Nürnbg, Germ. Nationalmuseum Cod. 4953,fol.51r Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Codex
  • Schmeller I,290 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,922 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. II,708 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1690 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • 2DWB VIII,1347 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Lexer HWb. I,545 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1160f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
verfasst von: J.D.

Galg(en)brunnen, Gal(t)-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 590
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
°Oberbayern vereinzelt
°Gallbrunna Unterammergau GAP47.6155933, 11.0286344
„Das Anwesen besteht … in einem Bakofen … in einem Gallbrunnen Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388, Intelligenzbl.Unterdonau-Kreis 1825, 228 Königlich-Bayerisches Intelligenz-Blatt des Unterdonau-Kreises, 1809-37.
Von den galtprunnen an den gassen. Swenn ein galpruͤnn zerprist 1372 Stadtr.Mchn (Dirr) 513,21f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
  • Schmeller I,359, 902 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,1175 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

Grofa(t)beere

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 84f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
Wacholderbeere
verfasst von: A.R.R.

Half(t)enteil

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
daz halfentail dez weingartten, den ich mit ir han, wan daz ander halfentail vor ir ist 1341 Rgbg.Urkb. I,520 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
ain tagwerck wismat vor dem dorf Teging [Töging BEI] … daraus nymbt Herman Kamerl den drittail althew vnd halftentail grumats 1449 Trad.Weltenburg 302 Die Traditionen, Urkunden und Urbare des Klosters Weltenburg, bearb. von Matthias Thiel, München 1958.

Weltenburg KEH
verfasst von: A.S.H.

Hief(t)enbutte, Helfen-, -el-

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
Substantiv, auch Maskulinum 
Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
d’Helflbutzn Mitterrohrenstadt NM49.382445, 11.451597
Heifabutzn Landershofen EIH48.882630, 11.233906, DWA XI,[K.2] Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.
verfasst von: A.S.H.

Kerschtatsch, -(t)en-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1291
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Kirschauflauf
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Köäschdotsch Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
2
flacher Kirschkuchen
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Kerschdndotsch Unterhütte WÜM49.3486705, 12.7624654
verfasst von: M.S.

Längs(t)baum

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1465
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
°Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Längstbam Frasdorf RO47.8026547, 12.2819045
2
°Längsbaum, oft auch Bretterverschlag“ Amberg AM49.445718, 11.852457
verfasst von: J.D.

Mark(t)bauer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1394
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Bauer, der seine Erzeugnisse auf dem Markt verkauft
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Måaktbauan Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
2
Bauer, der in einem Marktflecken wohnt
Oberbayern vereinzelt
Markbaun Erding ED48.3064441, 11.9076579
  • Schwäb.Wb. VI,2528 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Fragebögen:
  • S-14C3
verfasst von: A.R.R.

Mark(t)preis

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 215
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Marktpreis
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Marchtpraiß Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454
  • Schw.Id. V,795 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB VI,1654 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Fragebögen:
  • S-107/78
verfasst von: A.R.R.

Mies(t)besen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 318f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Besen aus Moos ( Mies)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Miastbesn Siegsdorf TS47.8233812, 12.6428177
„aus Haarmoos [Widertonmoos] wird der Miasbösn gemacht“ Gottsdorf WEG48.532032, 13.730913
  • WBÖ II,1122 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Fragebögen:
  • W-18/4
verfasst von: B.D.I.
Hinweis:
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.

Näsche(r)t

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Wortfamilie: naschen
Bedeutung
1
Mensch, der gerne etwas Gutes nascht
Bez. von Menschen: geschlechtsunspezifisch (Verhalten)
ein Näschert Rüdenau MIL49.712208, 9.180069 ↗

Pems(t)el

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 877f.
Dieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von: Pinsel

Pete(t)sche, Petecke

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 372
Wortart: Substantiv
Numerus: Plural
Bedeutung
fleckiger Hautausschlag bei Blattern, Fleckfieber, Pest
„bei giftigen Fiebern und Peteschen (… Blutaustritten unter der Haut) schmierte man Puls, Nasenlöcher und Herzgegend [mit Skorpionöl]“ HuV 16 (1938) 315 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
Die Petecken, Pedecken „Flecken beym Fleckfieber“ Schmeller I,414 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
hitziges Fieber mit Pedeken Burghausen 48.1689863, 12.8304816, 1648-1650 Hovorka-Kronfeld Volksmed. II,311 Vergleichende Volksmedizin, hg. von O[skar] v. Hovorka und A[dolf] Kronfeld, 2 Bde, Stuttgart 1908f.
auch Krankheit selbst
„die Sucht der Petekhen (Petechialtyphus)“ Amberg AM49.445718, 11.852457, 1703 VHO 52 (1900) 95 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
Aus it. petecchie od. frz. pétéchie bzw. mlat. petechia; WBÖ II,1146 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,414 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1146 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • DWB VII,1579 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,2065 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
verfasst von: J.D.

Peuck(t)

Wörterbuch:
Dieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von: Beute1

pfaus(t)en

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 497
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
schwer atmen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°muaß ma da pfausn, bis ma über den Berg naufkimmt Indersdorf DAH48.359493, 11.373580
pfausn „schwer atmen, schnauben“ unterer Bayerischer Wald48.651862, 13.625426, Kollmer II,350 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
pfausen, pfausten „blasend, schnaubend athmen, schwer athmen vor Leibesdicke“ Schmeller I,442 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
warum soll ich nit pfausen, indem ich nit mehr kan hausen JordanvW I,Sommer-Theil 5 Jordan von Wasserburg: Fluenta Jordanis, 2 Bde, Stadt am Hof 1742‑45.

eigentlich Raisberger, Joseph, *1670 Wasserburg, †1739 Rom; Franziskaner
In fester Fügung:
pfaus(t)end werden in Atemnot geraten
Und wirst aa hübsch pfauserd bis auffa auf d’ Schneid Matheis Bauernbrot 38 Matheis, Max: Bauernbrot. Gedichte aus dem Bayer- und Böhmerwald, München 1939.

*1894 Triftern PAN, †1984 Passau; Oberlehrer

Im Vergleich:
°der pfaust wia a Lokomotiv Pittenhart TS47.9767313, 12.3903112
2
fauchen (von der Katze)
°Niederbayern mehrfach (Unterer Bay.Wald), °Oberbayern vereinzelt
°dö Katz pfaust Breitenberg WEG48.703449, 13.792904
übertr. rauschen
Bua lus, wia heut der Märzwind pfaust Matheis Bauernbrot 7 Matheis, Max: Bauernbrot. Gedichte aus dem Bayer- und Böhmerwald, München 1939.

*1894 Triftern PAN, †1984 Passau; Oberlehrer
Mhd. pfûsen, onomat.; vgl. Schwäb.Wb. I,1021 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36. .
bvausn, vereinz. -sdn (FS, IN, TS; TIR).
  • Schmeller I,442 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,25 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1021, VI,1638 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,1188-1190 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,283 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1632 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. II,260 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Kollmer II,350 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • S-77B31, W-20/47f.
verfasst von: J.D.

Pfinsta, Pfinz(t)a

Wörterbuch:
Bedeutung
Donnerstag

-pflatsch, -fl-, -pflä(t)sch, -e-, -pflansch

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 615
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Pragmatik: 
nur in
verfasst von: J.D.

pflu(t)schen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 663
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
schwer atmen, keuchen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°dös Viech pfluscht so Dollnstein EIH48.8687764, 11.0739673
2
stottern
°Oberbayern vereinzelt
pflutschn Heilbrunn TÖL47.745551, 11.459803
3
fauchen (von der Katze)
Oberbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
as Pfluschn Dünzing IN48.780624, 11.640503
Onomat.
  • Fragebögen:
  • W-25/1
verfasst von: J.D.

pfnu(t)schen, -ü-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 668f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
schmollen, bocken
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°pfnutsch aber doch nicht dauernd! Allersberg HIP49.2513012, 11.2356812
2
niesen
„die Schweine pfnuschen ständig beim Fressen, weil das Futter zu trocken ist und Futterbestandteile in die Nase kommen“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
pfnüschen Schmeller I,452 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Wohl germ. Wort idg. Herkunft; Weimann in: ZMF 23 (1955) 163 Zeitschrift für Mundartforschung, 1935-68. .
bvnutʃ̌n u.ä. (LF; NM, OVI; HIP), -š-(IN; OVI).
  • Schmeller I,452 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,103 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • DWB VII,1786 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Fragebögen:
  • W-23/50, 52
verfasst von: E.F.

pfosen, -(t)sch-, -st-, fosen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 674f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
fauchen (von der Katze)
°westliches Oberbayern mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt
°d’ Katz pfost, wenn ein Hund kommt Bayersoien SOG47.692616, 10.991532
auch zischen (vom Tier)
°pfosen „das Zischen von Tieren“ Uffing WM47.713198, 11.149683
2
schwer atmen, schnauben
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°de Koim pfousd, de hod se übafressn Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
°do hot er glei pfost vor lauter plog’n Friedberg FDB48.3549199, 10.9838928
pfoosa „schnauben, keuchen, stark atmen“ Thaining LL47.9738378, 10.9575899, Lech-Isar-Ld 12 (1936) 75 Lech-Isar-Land, 1927-36, 1956ff.
Im Vergleich:
°der pfost wia an alta Ackagaul Starnberg STA48.0001038, 11.3508972
auch schnell u. heftig atmen
°Oberbayern vereinzelt
pfosn Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
pfōsn „hecheln vom Hund“ Dießen LL47.9477942, 11.1049697, nach SBS XI,457 Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
3
unverständlich sprechen
°pfotscht „spricht unverständlich“ Herrsching STA47.9992929, 11.1748083
4
furzen
„Jemand pfost Queri Kraftbayr. 94 Queri, Georg: Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern, München 1912.

*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
5
schmollen
°Oberbayern vereinzelt
°pfousn Garmisch GAP47.4938359, 11.103992
6
ein Pfeifgeräusch von sich geben
°dö Radln brauchn schmierbn, daß sies Pfotschn aufhörn Weilheim WM47.839932, 11.140986
7
bauschen, drücken
°die Strümpf pfosn so „bauschen u. drücken im Schuh“ Hirschling MAL48.8458084, 12.4209615
Onomat.
bvōsn, westliches Oberbayern, Schwaben , dazu-ou- (DAH, GAP, LL, SOG; FDB), -ǫu- (NM),-oα- (STA; LA), Mittelfranken -ū-, vereinz. bvōšn (PAF), -sd- (FFB), -dš- (STA, WM), vōsn (M).
  • WBÖ III,107f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Fragebögen:
  • W-25/1
verfasst von: E.F.

Pfründe, -md-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 689–691
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
vertragsmäßiger Unterhalt
1a
gewährter od. vertraglicher Lebensunterhalt od. Geldzahlung dafür
°Niederbayern vereinzelt
°er hat den auf Pfründ nehma müassn „den Ortsarmen“ Julbach PAN48.257673, 12.9579913
Auf der Pfrüend seyn bey Jemand „vertragmäßig von Jemand ernährt werden“ Schmeller I,454 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
salaria phruonta Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,604,44 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
ich han gegeben … dem Conuentt ze Mosburch/ ze gemainer pfruͤnt/ auz dem hof ze Heder … zwelf schilling Geltz/ Regenspurger pfenning Moosburg FS48.4667, 11.9333, 1296 Corp.Urk. III,502,8-10 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
An Sant Benedicten tag gibt man ainer jeden frawen ain drinckhl [best. Menge] wein vber ir pfriendt Frauenchiemsee RO47.873717, 12.425767, 1527 MHStA KL Frauenchiemseee 100,fol.2v Hauptstaatsarchiv München
In festen Fügungen:
arme Pfründe Bedürftigen gestifteter Lebensunterhalt in einem Spital
hat jedes, so in der armen pfründ steht 1790 Staudenraus Chron.Landshut III,238 Staudenraus, Alois: Chronik der Stadt Landshut in Bayern, 3 Bde, Landshut 1832.

Hannsen von Straß … sein lebtag ein truckne pfrüent „[Bier u. Brot]“ 1498 MHStA Kloster Weyarn Urk.100 Hauptstaatsarchiv München
auch in einer Pfründe festgesetzte Menge
„am Vorabend von Peter und Paul 2 Pfründen Meth, 4 große Semmel Regensburg R49.013904, 12.100040, 1514 VHO 34 (1879) 218 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
1b
Austrag
°Oberbayern mehrfach (v.a. W), Oberpfalz vereinzelt
hot der Baur übergäbe, so geat er in d’ Pfrüend Hofhegnenberg FFB48.218046, 11.018060
„Auf dem Lande heißt Pfrüend besonders die Nahrung von Seite der Kinder, welche sich Eltern ausbedingen, wenn sie denselben das Hauswesen übergeben“ Schmeller I,454 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
in tar pfreant sain Schweizer Dießner Wb. 147 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.

*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil., Germanist, Volkskundler
Als nü dann mein liebew müter f. vber das leibgedieng v. [oder] pfründ ettwann vil geltz hinder Ir lassen het Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1435 OA 24 (1863) 249 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
legt beyden ein kleuͤnes Stuck Brod fuͤr/ das soll ihr tolle Pfruͤndt seyn Selhamer Tuba Rustica II,11 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
In fester Fügung:
Auf die Pfrüend stên „das Hauswesen übergeben“ Schmeller I,454 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2
(meist geistliches) Amt od. Stelle u. damit verbundenes Einkommen, ä.Spr.
Pfründ „Versorgung eines Geistlichen mit einem Kanonikat, oder ergiebigen Beneficio“ Westenrieder Gloss. 430 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
sam [wie] die kôrherren, pfarrer, münich … die ir pfrüent nement ân [ohne] fruhtpæreu werk Konrad vM BdN 197,21-24 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
die Pfruͤndt, so gewoͤhnlich die geistlichen Personen bey den Gotteshaͤusern in Wein, Fleisch und Fischen zu gut nehmen Landshut LA48.545368, 12.145157, 1501 BLH XIII,184 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
Man kauft sich … die besten Pfruͤnd und Scharsch Sturm Lieder 24 Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.

*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
auch Pfarrgut
Pfreand Pfarrwidum Aubing M48.159145, 11.415128
3
Entlohnung, Abgabe für den Gemeindehirten
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Pfreand, Hirtloha Bayersoien SOG47.692616, 10.991532
°Pfründt „dem Hirten überlassener Grund, Acker od. Wiese“ Zwiesel REG49.018157, 13.237674
Grosshüetter … waß mann nach Sannct Jergenn tag austreibt, daz get in pfronten oder in lon Manching IN48.716970, 11.493930, 2.H.15.Jh. Rechtsquellen Pfalz-Neuburg 151 Die ländlichen Rechtsquellen aus den pfalz-neuburgischen Ämtern Höchstädt, Neuburg, Monheim und Reichertshofen vom Jahre 1585, hg. von Pankraz Fried, bearb. von Franz Genzinger, Sigmaringen 1983.
4
Spital, Altenheim
indem daß i in Sinn hab’, daß i mi’ wo einkaaf … in a Spital … oder a Pfreimd Christ Werke 839 (Bauern) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
auch Armenhaus
°Pfrindl „Armenhaus der Gemeinde“ Mausheim PAR49.117098, 11.766391, ähnlich °TÖL
Ahd. pfruonta, mhd. pfrüende, -uo-, mlat. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 1000 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
Neben schriftsprl. bvrint(n) u.ä. Oberbayern (v.a. W), Schwaben auch bvrẽαt, -eα(n)- u.ä., -ĩα- (FFB, GAP, LL, WM), bvręnt (GAP, LL, TÖL, WOR), ferner bvreamd (CHA), dazu -ai- (EG, WEG; WUG).
  • Rechtswb. X,1016-1024 Deutsches Rechtswörterbuch (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache), hg. von der Preußischen Akademie der Wissenschaften (Bd 6ff. hg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften), Weimar 1914ff.
  • Schmeller I,453f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 430f. Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,116 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1078-1080 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,1284-1287 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,337 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1799-1802 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,264-270 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,264f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 1395f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Gl.Wb. 463 Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
  • Berthold Fürther Wb. 166 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Fragebögen:
  • W-24/47
verfasst von: B.D.I.

Pfuscheret, -(t)schg-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 715
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutung
schlechte, unordentliche Arbeit
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°Pfutschgarat „schlampige Arbeit“ Pittenhart TS47.9767313, 12.3903112
°as Pfuscharat „unordentlich verrichtete Arbeit, schlechtes Werkstück“ Reut PAN48.310752, 12.942397
  • Suddt.Wb. II,342 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Fragebögen:
  • W-24/24
verfasst von: B.D.I.

Pils(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 826–828
Dieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von: Pilz

Pilz, -e, Pils(t), -en, Pilstern, -erer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 826–828
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Pilz, Schwamm
1a
Pilz allg.
°Oberbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach, °Niederbayern mehrfach
meist ugs.
°i geh heit um Puitzl Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725
Pöitz, Pöisterl Passau PA48.567378, 13.431710
°a alta Pilstara „alter Schwamm“ Ursulapoppenricht AM49.496590, 11.852203
Bilzn „der Pilz, die Pilze“ Simmelsdorf LAU49.616987, 11.334049
„Damals gab es … noch so viel Buisterl, daß sie täglich ein Waschkorb voll auf ihrem Leiterwagerl heimfahren konnte“ SZ 9 (1953) Nr.157,10 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
Tuber masor … buliz Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 12.Jh. StSG. II,370,3f. Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
auch Röhrling
bᴉlst „der Löcher-Pilz, boletus“ Schmeller I,237 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1b
Steinpilz (Boletus edulis)
auch Femininum  NEW
°Oberpfalz vielfach, °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°mei Vata, heit is guad ganga, sechsazwanzg Piaz Kammer TS47.9239196, 12.6515191
da Bülß oder d’Bülstern Kirchendemenreuth NEW49.7769088, 12.091831
Pülz … bezeichnet speziell den Herrnpilz, Boletus edulis“ Kretschmer Wortgeogr. 373 Kretschmer, Paul: Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache. Göttingen 21969.
Ortsneckerei
„Großensterzer Pilßn Fähnrich M’rteich 24 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.

Mitterteich TIR
siehe auch Kuhpilz, Bed.1
1c
Rotkappe (Boletus rufus)
Bilsn „Steinpilz und Rotkappe“ Lauterhofen NM49.368761, 11.6039669
2
Schimmelpilz od. Hausschwamm
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°„am Käse bildet sich a Pultz Peiting SOG47.795462, 10.9235088
Bilss „Hausschwamm“ Wiesau TIR49.9107433, 12.1845209
3
übertr. meist abwertend von (älteren) männlichen Personen
3a
(alter) Mann allg.
°Oberpfalz vereinzelt
°des is an alter Pils Georgenberg VOH49.7030787, 12.420661
3b
(älterer) Mann, der sich schweinisch od. nicht altersgemäß verhält
°Oberpfalz vereinzelt
°der alte Pilsn sollt si schama „Mann, der sich unschön benimmt“ Cham CHA49.223747, 12.662091
blʃ „(Schimpfwort) alter Mensch, der sich gebärdet wie ein junger (etwa den Mädchen nachsteigt)“ nach Denz Windisch-Eschenbach 219 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
3c
fauler, phlegmatischer Mensch
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Pilsterl Kasing IN48.833226, 11.546079
3d
ungeschlachter, grober Mensch
°Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
dös is a rechta Pilß „Grobschlächtiger“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
Ahd. buliz, mhd. bül(e)z, lat. Herkunft; Kluge-Seebold 703 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
biltʃ, bü-, bǖds, blds u.ä., auch -dsn u.ä. Mittelfranken (dazu BUL, NAB), -dsα (WUG), ferner belds, -ǫ̈- u.ä. (R; HIP), -dsn, (SC), bultʃ u.ä. (LL, SOG; N, SC; FDB), buitʃ Oberbayern (dazu GRI, PA, SR; FDB), -tʃn (TS), beitʃ u.ä. Oberbayern, Niederbayern, -tʃn (LAN), boitʃ u.ä. (DAH, , TS), biαtʃ (STA, TS), weiterhin b(ü), büʃ u.ä. Oberpfalz, Mittelfranken (dazu BOG), -ʃn Oberpfalz (dazu N), bülʃt (NM), -ʃtn (NM, OVI, TIR), -ʃtα (SUL), -ʃtαn (AM, NEW, VOH), -ʃtαrα (AM), vereinz. bölʃ (KEH), bulʃ (VOH), buiʃ u.ä. (M, SOB, WM; BOG, PA), -ʃn, -ʃ̌n (IN) u. beiʃn (BOG).— Dim. (l)tʃl, buitʃ(α)l, beitʃl, büʃl, -ʃtαl, beiʃ(α)l usw., dazu beiʃai (KÖZ, REG), böiʃtαl u.ä. (TS; ROL; BUL, ROD), boiʃ(t)αl u.ä. (M; DEG, EG, GRA, PA).— Pl. gleichl. od. -n, vereinz. -nα (REH, WUN), dazu Sg./Pl. bltʃs/blʃn (VOH), bülʃ/bülʃtn (TIR).
  • DWA K.7 Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.
  • Kretschmer Wortgeogr. 372f. Kretschmer, Paul: Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache. Göttingen 21969.
  • Schmeller I,237 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,1351f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1117, VI,1654 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. II,371 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1857 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Ahd.Wb. I,1486 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Denz Windisch-Eschenbach 219 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,55,57 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • S-85M1f., M-68/13, 131/13f., W-26/28, 32
verfasst von: J.D.

pilzen1, pils(t)en

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
Blähungen verursachen
°Niederbayern vereinzelt
da Earöpfakas [Kartoffelbrei] buizt mö „bläht mich“ Ruhstorf GRI48.440547, 13.334989
2
schwer atmen (vom Vieh)
pülsten „Hochatmen des Viehes, wenn es sich überfressen hat“ Waldmünchen WÜM49.3775728, 12.7062127
3
vor sich hindösen, schlafen
büls’n … mit … negativem Nebensinn ‘vor sich hindösen, schlafen’“ Oberpfalz 80 (1992) 205 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
  • Denz Windisch-Eschenbach 219 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
verfasst von: J.D.

Pilzling, -s(t)ling, -sterling

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 835
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Pilz, Schwamm
1a
Pilz allg.
°Niederbayern vielfach, °Oberbayern mehrfach, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°Schwammer, Puistling Rott WS47.985008, 12.130561
Büisslön Klinglbach BOG49.0239422, 12.7984132
Bals [wenn es] … Taubeer [Heidelbeeren] geit, san Pilzling a net weit HuV 15 (1937) 232 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
Pilzlinge sind im Mai am besten“ Schandri Rgbg.Kochb. XII Schandri, Marie: Regensburger Kochbuch, Regensburg 1866.
andere gute Schwammen oder Puͤlsling Hagger Kochb. IV,1,170 Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.

*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
auch Porenpilz
Bᴉlstlin’ „der Löcher-Pilz“ Schmeller I,237 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
„das Wort Buͤlstling [kommt] allen Loͤcherpilzen zu“ Schrank Flora II,593 Schrank, Franz v. Paula: Baiersche Flora, 2 Bde, München 1789.

*1747 Vornbach PA, †1835 München; Dr.phil., Dr.theol., Prof. für Ökonomie, Direktor des Botanischen Gartens
1b
Steinpilz (Boletus edulis)
°Niederbayern vielfach, °Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach (v.a. SO), °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Pöisterling Bergen TS47.806743, 12.589905
„nur der Steinpilz is a Puistling, dös andar san d’Schwammerl Straubing SR48.877718, 12.579576
der Püßlin Haunstetten EIH49.015176, 11.409524
I màg sunst koan Schwāmmal wos [als] an Pêistlan Federholzner Wb.ndb.Mda. 166 Federholzner, Max: Wörterbuch der altbayerischen speziell: niederbayerischen Mundart, hs. München 1944.

*1855 Arnstorf EG, †1937 Dorfen ED; Notariatsoberinspektor
1c
Rotkappe (Boletus rufus)
°Buizling Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
2
scherzh. od. abwertend übertr.
2a
alter Hut
alter Pilstläng „alter Hut“ Donaustauf R49.0298076, 12.2076091
2b
Kopf, in der
Redensart(en):
n Pülstleng mahn „rasieren“ Herrnthann R49.051179, 12.473811
2c
von Menschen
2cα
männliche Person allg.
bist a rechta Pilstläng „Spottname“ Donaustauf R49.0298076, 12.2076091
a so a drūm beiʃlen und beitʃt se wǫu α kå̃n „So ein großer Bursche und drückt sich vor der Arbeit, wo er nur kann“ nach Kollmer II,411 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
2cβ
Mensch mit aufgedunsenem Gesicht
Büsslön „Mensch mit aufgedunsenem Gesicht“ Gottsdorf WEG48.532032, 13.730913
2cγ
fauler, phlegmatischer Mensch
°Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt
°der Puisling kannt leicht arbatn Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353
bi(l)dsliŋ, bü-, -leŋ, -lin u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu BUL, R, RID; EIH), buidsliŋ (DAH, WOR; MAI, SR), bei- u.ä. (GRI, LA, MAI, ROL; EIH), be(l)ds- u.ä. (SC, WUG), ferner bi(l)sliŋ, bü-, -leŋ, -len, büʃ- u.ä. Niederbayern, Oberpfalz (dazu EIH), bi(l)sdliŋ u.ä. Niederbayern, Oberpfalz (dazu IN, M), bulsliŋ (R), buisliŋ, -ʃ- u.ä. Niederbayern (dazu SOB; R), -sd- Niederbayern (dazu IN, M, TS, WS), beisliŋ, -ʃ- u.ä. Niederbayern (dazu PAF), -sd- u.ä. Niederbayern, beisdα- (TS), boiʃliŋ (VOF), -sd- (LAN, MAL, PAN, ROL), boisdα- (M, TS), be(l)slen, beʃ- u.ä. (KÖZ, PA, VIT).
  • Schmeller I,237 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,1354 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. VI,1654 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. II,372 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Kollmer II,55 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • S-85M5
verfasst von: J.D.

Pinsel, -m-, Pensel, -ms(t)-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 877f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Pinsel
1a
Gerät zum Malen, An- u. Bestreichen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°a Bemsei, a gansa gloans brauchad i, host koans? Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
zon Semmöschmian und -woschn hamt bon uns Böcka an Pemsl Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
a Binsl, a Bensl Neunkirchen NEW49.671456, 12.104236
mit an Pemsl wànnst’n a~riäst, wims’lt a scho~ Oberbayern, Bavaria I,352 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
waala an Girgl mitaran neia Pensl as Maal … mit Rasierschaum zoupflastert häit Schemm Stoagaß 35 Schemm, Otto: Stoagaß Nummera 17. Erinnerungen an eine Kindheit, Hof 1980.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
vmb einen newen Pennsel den. 8 1448 Frsg.Dom-Custos-Rechnungen 41 Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
Lächerlich hatte jener Maler zwei Weiber mit seinem Pensel auf ein Tafel entworfen Bayer.Barockpr. 22 (Georg Stengel) Bayerische Barockprediger, hg. von Georg Lohmeier, München 1961.
und farben und bemsel Ried a.Samerberg RO47.779195, 12.249932, 1784 (Br.)
Neckerei:
„einem Kind gibt man gern den Stiel eines Apfels oder einer Birne in die Hand und fordert es scherzh. auf da, trag den Pensel zum Maler! Denz Windisch-Eschenbach 216 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
1b
Weihwasserwedel
Pemsl Prittriching LL48.2015073, 10.9287384
2
übertr.
2a
von Haaren
2aα
auffälliger Bart
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
dea håt an Bempßl „einen dichten kurzen Bart wie Napoleon III.“ Wassing VIB48.544638, 12.503965
2aβ
Haarzopf
Der hat ən rècht·n Pems·l „im Scherz: Haarzopf“ Schmeller I,393 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2b
Granne
Pinsl Selb SEL50.169121, 12.1297769
2c
Penis
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Bemsl Kirchdorf REG48.912156, 13.264846
Bimsl, Binsl „männliches Geschlechtsteil“ Christl Aichacher Wb. 97 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
Auch jägersprl. bei Reh, Fuchs u. Marder
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Bemsel Pfaffenberg MAL49.0170126, 12.665917
2d
abwertend von Menschen
2dα
älterer, aufdringlicher Mann
Pemsel „abfällige Bezeichnung für einen älteren, schmierigen Mann“ Widmann Holledauer 123 Widmann, Adolf: Mia san Holledauer, Hohenwart 22001.
2dβ
frecher, ungezogener Mensch
Bimsl, Binsl „freche Person“ Christl Aichacher Wb. 97 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
2dγ
einfältiger, dummer Mensch
°mit döm Pinsl is nix zum ofanga Wimm PAN48.505056, 12.333970
Pemsel „grober, einfältiger Mensch“ Schmeller I,393 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3
Art der Pinselführung, Malweise
deme es kein Pemsel oder anderer Anstrich koͤndte gleich thun Hueber Granat-apfel 199 Hueber, Fortunat: Zeitiger Granat-apfel, München 1671. Mirakelbuch des bayrisch-böhmischen Wallfahrtsortes Neukirchen bei Heilig Blut. Photomechanischer Nachdruck, mit Nachwort und Registern, hg. von Guillaume van Gemert, Amsterdam/Maarssen 1983.

*1639 (?) Neustadt KEH, †1706 München; Ordensgeistlicher, Lektor der Theologie. Neukirchen KÖZ
Mhd. pënsel, b- (md.) pinsel, afrz. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 1012 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
Gesamtgeb. (außer Oberfranken) bemsl, bem(p)ʃl u.ä., -ʃtl (RO), bimsl (AIB, AIC, IN, LL, WS; A), ferner bensl u.ä. Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu SOG, STA; ROL), in Angleichung an Schriftspr. binsl.— Pl. gleichl., vereinz. -n (M; GRI, PA; EIH).— Dim. vereinz. bemsαlα u.ä. (TÖL; EIH; FDB), bemsai (EBE), -ʃtę (RO).
  • Schmeller I,393 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1013-1015 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,844f., VI,1615 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1393 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,382 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1861-1863 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. II,216 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Frühnhd.Wb. IV,449 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Angrüner Abbach 12 Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.

    *1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher
  • Berthold Fürther Wb. 163 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 453 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 97 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Denz Windisch-Eschenbach 216 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,57 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • S-91C36, M-217/6
verfasst von: J.D.

pinseln, -e-, pems(t)eln

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 880f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
mit dem Pinsel (be)arbeiten
1a
malen
wia … der bemslt! Mchn.Stadtanz. 15 (1959) Nr.16,7 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
reht als si ain mâler gepinselt hab Konrad vM BdN 10,28f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
1b
anmalen, streichen
pinseln streichen Kraiburg 48.1849199, 12.4331324
2
übertr.
2a
viel trinken, saufen
°Oberbayern vielfach, °Schwaben vielfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°der bimslt a wieda schwar Weilheim WM47.839932, 11.140986
°wenn’s nix kost’, nacha [dann] kinas bimsln Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
wann i sechs Flaschn Rotwei in drei Stund’ bemsl Oberbayern, Bayerld 37 (1926) 519 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990.
pemseln „viel trinken“ Schmeller I,393 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2b
scherzh. dirigieren
pinsln „Spottwort von Chormitgliedern fürs Dirigieren“ Judenmann Opf.Wb. 123 Judenmann, Franz Xaver: Kleines Oberpfälzer Wörterbuch, Regensburg 1994.

*1927 Mintraching R, †1994 Regensburg; Rektor
Mhd. pinseln, Abl. von Pinsel; Pfeifer Et.Wb. 1012 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
  • Schmeller I,393 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1017 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schw.Id. IV,1393 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,383 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1864 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,449 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,273 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Kollmer II,57 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • S-91C37
verfasst von: J.D.

Plerze(n), -r(t)sch-, -rst-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1254
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Femininum 
Bedeutungen
1
abgetrenntes dünnes Stück
°Niederbayern vereinzelt
°hon i mir an Bleazn Haut weggschtosn „Fetzen“ Sallach MAL48.8126493, 12.359859
2
kleines Stück Land
°da Bleatzn „für Kartoffelanbau oder zum Ablegen von Steinen, Unkraut“ Garmisch-Partenkirchen GAP47.4938359, 11.103992
3
Verletzung, Beschädigung
3a
flächige Hautverletzung, Hauterkrankung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Blärstn Tuntenhausen AIB47.9344081, 12.01462
dö gantz Hent is foi Bleazena gwön Mittich GRI48.440634, 13.396183
auch Blase auf der Haut, Pickel
Plärschen „eiterige Blase“ EBE, Obb.Heimatbl. 6 (1928) Nr.10[,4] Oberbayerische Heimatblätter (Beil. z. Ebersberger Anzeiger), [1924]-39.
3b
beschädigte Stelle
°Bleazn „Absplitterung an einem Gefäß oder von Lack“ Waldkirchen WOS48.729644, 13.599765
4
Kerbe am Nadelbaum
°Niederbayern vereinzelt
°Blertschn Neukirchen KÖZ49.254479, 12.968590
Wohl Kontamination aus Plärre1 u. Plesche ( Plesch) sowie Bletze ( Bletz); vgl. WBÖ III,366 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
bleαtʃn u.ä. Niederbayern (dazu DAH, GAP, IN, SOG, WOR; NM, TIR; DON), vereinz. bleαtʃ̌ (KÖZ), bleαtʃ̌n (AIB; KÖZ), bleαʃ̌(t)n (AIB; PA, PAN).— Genus M. (GAP, SOG, WOR; PA), F. (GRI, KÖZ, WOS).
  • WBÖ III,366 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Fragebögen:
  • W-36/54, 57
verfasst von: E.F.

Präg, -ch(t), -ck

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 30
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutungen
1
Prägen, Prägerecht
daz si unser muͤnsse … meren schuͤllen und muͤgen mit dem prakch, daz si yezuͦ habent also 1355 Rgbg.Urkb. II,57 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
2
geprägtes Bild od. Zeichen
Prácht „das Gepräge“ Schmeller I,467 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
die alten Regenspurger pfenning, welcher präk ist auf ainer seiten ain herzog … auf der ander seiten die schlüssel Aventin I,165,3-5 (Bayr.Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
das Präg/ signum. inscriptio Schönsleder Prompt. r6v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
3
Münze
Num̄isma das prech Polling WM47.8113117, 11.1330907, 1471 Cgm 690,fol.179v Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
Mhd. bræch, Abl. von prägen; WBÖ III,715 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,467 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,715 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1340 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • DWB VII,2041, 2055 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,903 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,961 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
verfasst von: A.S.H.

prangetzen, -ngs(t)en, -nzen, prengsen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 71f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
sich schön machen, herausputzen
°Oberpfalz vereinzelt
°prangsn Stamsried ROD49.2672703, 12.5310568
2
prahlen, großtun
auch reflexiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°sie pranzt si Zwiesel REG49.018157, 13.237674
brånz’n „prahlen; prahlerische Reden führen“ Braun Gr.Wb. 61 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
3
großes Gerede, Aufhebens machen
°der prangst wieder „macht für jede Kleinigkeit ein großes Gerede“ Kay LF48.047275, 12.738985
brånz’n „Unsinn (dummes Zeug) reden; (lange) schwätzen“ Braun Gr.Wb. 61 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
4
sich zieren
auch reflexiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°möchst wieda a wengal prangazn, dawei is da går nöt a so Ismaning M48.2242434, 11.6715263
prangezen, prang’ßen „sich zieren (im übeln Sinne), aus Ziererey nicht zugreifen, nicht vorwärts kommen etc.“ Schmeller I,469f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
5
langsam arbeiten, trödeln, zaudern
auch reflexiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°„der Handwerker prangst Obernried CHA49.3119894, 12.6667792
prangezen, prang’ßen „zaudern, langsam seyn und thun“ Schmeller I,469f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schmeller I,469f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Suddt.Wb. II,568 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Braun Gr.Wb. 61 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • W-40/49, 41/4
verfasst von: A.S.H.

ps(t), psch(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 619
Wortart: Interjektion
Bedeutungen
1
Aufforderung, still, leise zu sein, z.T. in Wiederholung u. Abwandlungen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°der måcht pst pst Parsberg MB47.784402, 11.864508
Psch! Bua, bi [sei] … stad! Königslachen SOB48.5848216, 11.2853105, Böck Sagen Neuburg-Schrobenhsn 98 Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, ges. von Emmi Böck, Ingolstadt 1989.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin
Scherzv. Bswswsws, Kåts hot afn Bam gschisn, und du host a Brekal owabisn „wenn zwei leise miteinander reden“ Bruck ROD49.245570, 12.305240
2
Aufforderung, etwas zu unterlassen
°Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°pst, pst, des derf ma net doa! Polling WM47.8113117, 11.1330907
3
Aufforderung, aufmerksam zu sein
bst, du da paß auf, da geht a da Kerl östliches Niederbayern
4
Zuruf an Tiere
4a
Scheuchruf für Hühner
bscht! Scheuchruf an Hühner Mittich GRI48.440634, 13.396183
4b
Zuruf an Pferde, wenn sie langsamer gehen sollen
bscht! „um Pferde zu einem langsameren Gang zu bringen“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
Onomat.; Kluge-Seebold 729 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • WBÖ III,1211, 1213 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.G.

Puis(t)ling

Wörterbuch:
Bedeutung
Pilz

Pul(t)brett

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutung
Pult
verfasst von: M.S.

Reis(er)etburde, Reis(t)ach-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 785
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, Oberpfalz vereinzelt
Reiseratbuicht Kirchheim LF48.041056, 12.783659
a Reiserburd dreschn „dadurch die Hexe erschlagen, Brauch“ Höhenstadt PA48.499949, 13.315249
wern d’ Reisabird händisch no ghaut Passauer Dreiflüsseschreiber 80 25 Jahre Passauer Dreiflüsseschreiber, Passau 2008.
  • WBÖ III,1433 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

Schiegeltaffe(n)t

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Taffe(n)t
Bedeutung
schillernder Taft
Schiəggltaffəd Schmeller II,369 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Zu schiegeln ‘schillern’.
  • Schmeller II,369 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
verfasst von: A.R.R.

Senf(t)pflaster

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 609
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutung
Heilpflaster aus Senf
°Senfpflaster „aus der Apotheke“ München M48.139686, 11.578889
Senftpflaster und Latwerchenmuas Hat alls der Bada bei der Hand Dingler Handwerksleut 55 Dingler, Max: Handwerksleut. Zunftverse, München 1952.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
  • WBÖ III,73 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. VI,3105 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • DWB X,1,583 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
verfasst von: J.D.

-t, -et

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 919
Wortart: Suffix
Bedeutungen
1
der 3.Sg.Präs.Ind. des Vb., vgl. Schmeller Mda. 310 Schmeller, Johann Andreas: Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt, München 1821, Registerbd, hg. von Otto Mausser, München 1930 (Nachdr. Wiesbaden 21979).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Wiesinger Flexionsmorph.Vb. 34-36 Wiesinger, Peter: Die Flexionsmorphologie des Verbums im Bairischen, Wien 1989.
der 3.Sg.Präs.Ind. des Vb., vgl. Schmeller Mda. 310 Schmeller, Johann Andreas: Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt, München 1821, Registerbd, hg. von Otto Mausser, München 1930 (Nachdr. Wiesbaden 21979).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Wiesinger Flexionsmorph.Vb. 34-36 Wiesinger, Peter: Die Flexionsmorphologie des Verbums im Bairischen, Wien 1989.
i lēb … eə lebt Funk Irgertshm 106 Funk, Petronilla: Irgertsheim. Geschichtlich-volkskundlicher Überblick und Untersuchung mundartlichen Lautbestandes, Diss.masch. München 1957.

*1923 Irgertsheim IN
2
der 1.Sg.Präs.Ind. u. des Imp. der Vb. mit ausl. schwachtonigem -elm, -erln, -ern, -men, -nen, ugs., ZDL 50 (1983) 313-320 (Zehetner) Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik, 1969ff.
der 1.Sg.Präs.Ind. u. des Imp. der Vb. mit ausl. schwachtonigem -elm, -erln, -ern, -men, -nen, ugs., ZDL 50 (1983) 313-320 (Zehetner) Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik, 1969ff.
[i]ràdld … wandad Zehetner Bair.Dialb. 96 Zehetner, Ludwig G.: Das bairische Dialektbuch, München 1985.

*1939 Freising; Dr.phil., Studiendirektor
3
des Part.Prät. der swv., vgl. Schmeller Mda. 308 Schmeller, Johann Andreas: Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt, München 1821, Registerbd, hg. von Otto Mausser, München 1930 (Nachdr. Wiesbaden 21979).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Wiesinger Flexionsmorph.Vb. 61-63 Wiesinger, Peter: Die Flexionsmorphologie des Verbums im Bairischen, Wien 1989.
des Part.Prät. der swv., vgl. Schmeller Mda. 308 Schmeller, Johann Andreas: Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt, München 1821, Registerbd, hg. von Otto Mausser, München 1930 (Nachdr. Wiesbaden 21979).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Wiesinger Flexionsmorph.Vb. 61-63 Wiesinger, Peter: Die Flexionsmorphologie des Verbums im Bairischen, Wien 1989.
„/báu-d/ ‘gebaut’ … / g-síds-d/ ‘gesessen’“ Kufner Gramm.Mchn 79 Kufner, Herbert L.: Strukturelle Grammatik der Münchner Stadtmundart, München 1961.

*1927 Freutsmoos LF
siehe auch ge-
4
beim Adj. Var. zu -icht, v.a. nach Schwachtonsilbe -el, vgl. IJDL 13 (2016) 247-255 (Rowley) International Journal of Diachronic Linguistics and Linguistic Reconstruction 2004ff.
beim Adj. Var. zu -icht, v.a. nach Schwachtonsilbe -el, vgl. IJDL 13 (2016) 247-255 (Rowley) International Journal of Diachronic Linguistics and Linguistic Reconstruction 2004ff.
hemiewld „hemdsärmelig“ Winklarn OVI49.4263741, 12.4803096
siehe ärmelig,Ltg
verfasst von: A.R.R.

T

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 919
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutung
20. Buchstabe des Alphabets
dhę̄ u.ä.; zu den mdal. Entsprechungen von spätahd. t vgl. Lg. § 35 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , ferner 4Zehetner Bair.Dt. 343 Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Regensburg 42014.

*1939 Freising; Dr.phil., Studiendirektor
.
  • WBÖ IV,1 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.R.R.

Taffe(n)t, Taft, Taffeta

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 974
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Taft
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
da Daffat Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
„in Persan, Tafent und Seide“ 1837 Eisch Klingenbrunn-O’kreuzbg 19 Eisch, Alfons: Klingenbrunn-Oberkreuzberg. Eine sozialgeschichtliche Betrachtung am Beispiel der Glasmacherfamilie Eisch von 1760 bis 1850, Frauenau 2002.

Klingenbrunn, Oberkreuzberg GRA
13 taffyta ze 7 ½ Tukat 1383 Runtingerb. II,48 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
der obere Mandl von blaugwöserten Daffet Eichstätt EIH48.892345, 11.189599, 1669 Mitterwieser Weihnachtskrippen I 20 Mitterwieser, Alois: Frühere Weihnachtskrippen in Altbayern, München 21927.
Aus it. taffetà, pers. Herkunft; Kluge-Seebold 903f. Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold).
  • WBÖ IV,91 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.R.R.

Tahe, Tach(t)en, -el, Tale, Dohle

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1100f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
Maskulinum, 
Neutrum 
Bedeutungen
1
Vogel
1a
Dohle (Corvus monedula), v.a. Alpendohle (Pyrrhocorax graculus)
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°Dache „gelb- und rotschnäblige Alpendohle“ Rosenheim RO47.857172, 12.116561
°des Dowerl Gögging KEH48.823340, 11.781927
°Douhla Thiersheim WUN50.0769705, 12.1264857
Dou gaggan … düi Dachala van Kiachasduan oara Lodes Huuza güi 27 Lodes, Rudolf: Huuza güi des is schüi, Kallmünz 1989.

*1909 Auerbach ESB, †2006 Nieder-Modau/Hessen; Dr.med., Dienststellenleiter, Maler, Schriftsteller
Monedula taha Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,607,21 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
gros haufen der storchen hätzen tahen … und cräen und dergleichen geflügl Aventin V,485,6f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Die Dulen lassen sich abrichten wie die Papagey Selhamer Tuba Rustica I,186 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
Phras.:
schwarz wie ein(e) Tahe/Tach(t)en/-el tiefschwarz Oberpfalz vereinzelt:
schwoaz wöi a Dacherl Höll WÜM49.407884, 12.704313

Frech wia a Dachei Neubeuern RO47.7734832, 12.1389535

Stehlen wie ein(e) Tahe/Tach(t)en/-el u.ä. °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
stöln wöi a Dogal Etzenricht NEW49.63183, 12.0921077
Der Kerl stiehlt als wiar a Dache! Ilmberger Fibel 40 Ilmberger, Josef: Die bairische Fibel. Über 2000 Begriffe aus dem bairischen Sprachschatz, München/Bern/Wien 1977.

*1899 Hohenwart SOB, †1982 München; Lehrer

Stinken wie ein(e) Tahe/Tach(t)en/-el °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°du stinkst wia a Dåchal Herrnwahlthann KEH48.8452729, 11.9862628

Jmdm haben die Tahen/Tach(t)en/-el(n) das Hirn ausgesoffen /-gepeckt u.ä. jmd ist dumm, geistig beschränkt °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°dem Hitler ham d Dachee s Hirn ausgsuffa Anzing EBE48.151391, 11.853443

°dem ham a Dåchaln s Hirn auapeckt Wiesenfelden BOG49.0387516, 12.5412499

°dem habn d Dachln ins Hirn gschissn Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418

°dem ham Doochal ins Hirn einebröit Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134

°den habm Dachl erwischt „er hat nichts im Hirn“ Thanning WOR47.9227532, 11.5348463

°Döi singt wöi a Docharl „sie singt falsch“ Waldmünchen WÜM49.3775728, 12.7062127
Ortsneckerei
°Duulä „Spitzname für Thiersteiner [WUN]“ Selb SEL50.169121, 12.1297769
„Hochstätt (Rosenheim): Dacheln Bronner Schelmenb. 131 Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisches Schelmen-Büchlein. 165 Schwänke und Schnurren über bayerische Ortsneckereien, Dießen 1911.

*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
„Schonstett (Wasserburg) Dacheln Bronner Schelmenb. 136 Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisches Schelmen-Büchlein. 165 Schwänke und Schnurren über bayerische Ortsneckereien, Dießen 1911.

*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
1b
Elster (Pica pica)
°Oberpfalz vielfach, °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Dacha Tüßling 48.2126986, 12.6003582
Dachala Pursruck AM49.488497, 11.946366, DWA IV,14 Deutscher Wortatlas, hg. von Walther Mitzka u.a., 21 Bde, Gießen 1951-87.
1c
Krähe (Corvus frugilegus)
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
der Dachl Passau PA48.567378, 13.431710
Cornicvla taha Regensburg R49.013904, 12.100040, 11./12.Jh. StSG. III,464,32 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
1d
Rabe (Corvus corax)
°a Dachei „Rabe“ Hohenschäftlarn WOR47.9909804, 11.4563349
2
von Menschen
2a
Dieb
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Dächl Kohlgrub GAP47.665818, 11.048838
Der … is a rechta Doin … hat … immer Erdäpfel gestohln Irschenberg MB47.8345585, 11.9138457, Queri Bauernerotik 114 Queri, Georg: Bauernerotik und Bauernfehme in Oberbayern, München 1911.

*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
auch habgieriger Mensch
Pey der tahen versten ich die geytigen wuͦchraͤr, di … iren vleizz … auf gelt legent Konrad vM BdN 233,22f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
2b
herumziehender, dienstloser Metzger od. Koch
Dachel „ein dienstlos Herumirrender, hier und da schlachtender Mezger oder Kochknecht“ Westenrieder Gloss. 95 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
2c
ungehobelter, unverschämter Mensch
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°so a Dachtn! Gangkofen EG48.4370323, 12.5630767
2d
dummer, einfältiger, unbeholfener Mensch, v.a. Frau
°Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°dös is a so a Dachä Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725
°Daagl „langsame, unbeholfene Frau“ Braunried ROD49.1905654, 12.474347
Dachtel „ängstliche, blöde Person“ Delling I,111 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
Dochal „beschränkte Frauensperson“ Konrad nördl.Opf. 10 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
Ahd. tâha, mhd. tâhe, tâle, -ô-, tâhele swf., westgerm. Wort unklarer Herkunft; Kluge-Seebold 208 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
dǭxα u.ä. (BEI; EIH, HEB, HIP, WUG), -ǫu- (), dǫχα u.ä. (AIC, DAH, FFB, FS, WOR; EIH; FDB), vgl. Lg. § 27i3 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , -αrα (AM; MAK), dǭx(α)n, -h- (LF, RO, SOB, TS, WM), dǫχn (BUL), dǭα (, LF, TS; HEB, LAU), dǭαn (LF, , RO, TS), dōwα, -αl (KEH, KÖZ; CHA), ferner dǭxl, -αl(α) u.ä. Oberpfalz (dazu BOG, KEH, MAI; EIH, HIP, auch -ǫu- (R, SUL), daxl u.ä. (LL; HIP), dǭgαl (SR; NEW), dǫχtn (MB; EG; FDB), -l (ROD; FDB), dǫuχtl (GRI), mit Uml. nach dem Dim. dạ̄x(α)l, -e, -ai, u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu RID, WÜM; EIH), auch -g- nördliches Niederbayern, Oberpfalz (dazu AIC, IN; SR), dạχtl (MB), ferner dūlα (KEM, NEW, TIR; SEL, WUN; EIH), -u- (NEW; EIH), -ō- (AIC; EIH), -ǫu- (WUN), dǫln (HEB), daneben vereinz. ugs. doln, doin u.ä.
  • Delling I,110f. Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,494, 598 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 95 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • Zaupser 20 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ IV,472-478, 484, V,139f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: M.S.

Tahen(t)bauer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1384
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Bauer, der Graphit (Tahen, Ton) abbaut
„bei den Tacha-Bauan müssen die männlichen Dienstboten im Winter Tacha gram Obernzell WEG48.555228, 13.639357
„bei Germannsdorf [WEG] … senken die Tachetbauern ihre Steig- und Mähngruben noch heute“ Oberpfalz 20 (1926) 4 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
verfasst von: A.R.R.

teglig, -lich(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1454
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
lehmig, naß, schwer
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°a teglicha Acker Mainburg MAI48.640589, 11.7820705
2
teigig, nicht durchgebacken
°der Kuchen is deglad Tuntenhausen AIB47.9344081, 12.01462
  • WBÖ IV,1302 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

Teich, Teich(t)e

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1456f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Femininum 
Bedeutungen
1
Teich
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Daich „Altwasser“ Schleching TS47.7209304, 12.395497
Hängt … a Angl … in sein Teich Heinrich Gschichtla u. Gedichtla 30 Heinrich, Barbara: Wöi uns da Schnowl gwachsn is. Stiftlanda Gschichtla und Gedichtla, Waldsassen 2002.

*1924 Waldsassen TIR
Visch von den Taichen Frauenchiemsee RO47.873717, 12.425767, 1462 MB II,518 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
der Neu-zuegerichte Lust- und Paumgartten … darinnen 2 Teichtl Neuburg PA48.510906, 13.442879, 1674 Bayer.Heimatschutz 9 (1911) 31 Bayerischer Heimatschutz. Monatsschrift des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München, 1912-36.
Phras.:
ạf daiχ un grouʃα heαn mou mα woαdn nach Unger Teichwirtsch. 16 Unger, Ludwig: Die Teichwirtschaft im Stiftland, Ex.masch. München 1954.
auch in ON, z.B. Mitterteich (TIR)
2
Vertiefung, Mulde im Gelände
auch Neutrum  ESB
°Mittelfranken vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Schwaben mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°da Wölflbaua hot e seina Wies a Teicha drin Wiefelsdorf BUL49.279512, 12.0765902
°die Dachtn Wolkersdorf SC49.3620291, 11.0283533
D· Strâss gêt durch ’Táichng Oberpfalz, Schmeller I,582 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Teichte „eine Vertiefung, etwas Eingedruktes“ Hässlein Nürnbg.Id. 132 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

*1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
Schnaderhüpfel:
°duat um, af da Häich stäiht a Hulzbialbam, druntn in Deich lafn d Brünnala zam Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
Ortsneckerei
°Sizawan [Sitzambuch NAB] und Demariad [Demenricht AM] liegt a weng im Deich, und wenns weiße Henna hom, nau moinas, hans scho reich Kemnath NAB49.868548, 11.889118
3
sumpfige, feuchte Stelle
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°Daichan „feuchte, enge Stelle zwischen Häusern“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
auch unfruchtbare Stelle im Acker
°a Teich magere Stelle in sonst fruchtbarem Acker Neumarkt NM49.279624, 11.4594662
4
angeschwemmter Boden
Deicha „angeschwemmter Boden“ Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
5
Niveau, Fläche in best. Höhe
°des Feld liegt auf der gleichen Teicha wöi mei Gartn „Niveau, Fläche in bestimmter Höhe“ Amberg AM49.445718, 11.852457
Mhd. tîch stm., germ. Wort idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 1421 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
daix, auch dax (HEB), dęix (HEB, N), daixα westliches Oberbayern (dazu AM, BEI, BUL, PAR; EIH, HIP; FDB), daixŋ (WM; BUL, CHA, R), daiŋ (BUL), daixαn (IN), dę̄xα (NM), ferner daixdn Mittelfranken (dazu GRI; DON, ND), daixd (WEG; DON), dę̄xdn (BOG).— M. in Bed.1, 2, F. in 2, 3, 4, 5, N. (ESB) in Bed.2.
  • Hässlein Nürnbg.Id. 132 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,582 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ IV,1312-1316, 1318 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

Tenn(t)pfosten

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 676
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Bodenbrett einer Tenne
°Niederbayern vereinzelt
°Dentpfoschen Hinterschmiding WOS48.823014, 13.6010532
  • WBÖ III,109 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

Teppich, Tebich(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1570f.
Bedeutungen
1
Teppich, in ä.Spr. auch Wandteppich
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°i loos mir an Teppich wircha Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725
Dëwëch Oberbayern, Bavaria I,348 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
tę̄wαt nach Zehetner Hallertau 47 Zehetner, Ludwig G.: Die Mundart der Hallertau, Marburg 1978.

*1939 Freising; Dr.phil., Studiendirektor
Tapetivm tepih Regensburg R49.013904, 12.100040, 11./12.Jh. StSG. III,655,60 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Nu was der sal reichlich mit tebichen … bedecket Hayden Salomon u. Markolf 337,1106-1108 Hayden, Gregor: Salomon und Markolf, in: Narrenbuch, hg. von Felix Bobertag, Stuttgart 1885, 293-361.

Oberpfalz, 2.H.15.Jh.
1 Tyroller Tewich Griesstätt WS47.9944149, 12.1774939, 1758 MHStA BrPr. Wasserburg 680, fol.76r Hauptstaatsarchiv München
2
Tischdecke
Zwen seiden Türckhische döbich iber vieregkhet disch Lichtenberg LL48.153289, 10.878682, 1603 SbMchn 1910, 5.Abhandlung, 6 (Inv.) Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, Phil.-hist. Klasse, 1860ff.
Ahd. teppih, mhd. tep(p)ich stm./n., aus lat. tapetum; Kluge-Seebold 914 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,580 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ IV,1542-1544 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: M.S.

tosen, tös(t)en

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 28f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
tosen, brausen, rauschen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°dös doaßt „vom Hagel“ Eschenlohe GAP47.5984207, 11.185454
doaßn „mächtig rauschen“ Nar Jachenau 59 Nar, Johannes: Die Jachenau. Ihre Natur und ihre Menschen, Geschichte, Wirtschaft und Kultur, Augsburg [1933].

Jachenau TÖL
dous·n, daǝs·n „wie stürzende Wasserbäche“ Schmeller I,547 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auch sausen, rauschen (von den Ohren)
diu ôren … im vaste dôsent BertholdvR I,509,38f. Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.

*um 1210 Regensburg, †1272 ebd.; Franziskanerprediger
2
lärmen, poltern
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
däißn „poltern, Krach machen“ Stulln NAB49.419671, 12.1407422
wöis ins mittlere Dorf einikumma san, höians ös scho’ rumpl’n und töist’n drinna beim Kreuzwirt Oberpfalz 62 (1974) 90 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
auch rattern, rumpeln
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°der Wong däist „stößt und rumpelt“ Neusorg KEM49.934802, 11.9694077
3
hektisch arbeiten
°döistn „wild arbeiten“ Neualbenreuth TIR49.9792926, 12.4424368
4
zornig sein, schimpfen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt
°der hot dejst „geschimpft“ Marchaney TIR49.85834, 12.4248452
dous·n, daǝs·n „den Zorn auslassen; toben“ Schmeller I,547 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
däisn „laut aufbegehren“ Singer Arzbg.Wb. 48 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
5
mit Worten zusetzen, nörgeln
doasa jemandem in den Ohren liegen Krün GAP47.490060, 11.225765
doaßn „ewiges jammern, nörgeln“ Wb.Krün 12 Sou red‘ ma bei ins! Boarisches Wörterbiachla aus dem Krüner Sprachgebrauch, vom Gebirgstrachtenverein d‘ Soiernbergler, Krün 2006.

Krün GAP
6
heftig schmerzen (von einer Wunde)
°tosn Bayersoien SOG47.692616, 10.991532
Ahd. dôsôn, mhd. dôsen, germ. Wort idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 1440 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
  • Delling I,130 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,547 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 111, 584 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ V,202 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

treffen(t)lich, trefflich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 269
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
triftig, stichhaltig
wie oder wo … Karolus warlich geporen sei, vind ich nit mit treffenlicher oder bewärter erklärung Füetrer Chron. 83,26-30 Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
2
angemessen, gebührend
Herzog Heinrich antwortet der Landschafft bey mehr trefflichen Worten, er wollte mit seinem Vettern Herzog Albrechten in den Sachen unbekümmert seyn Abensberg KEH48.8167, 11.85, 1445 BLH III,148 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
3
wichtig, bedeutend, schwerwiegend
Aller erst gedacht der künig, das die sach treffenlich und gros wär Füetrer Chron. 94, 26f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
4
vortrefflich, vorzüglich, hervorragend
wo man sich … nit vleist, das man alte tat einschreib, ist ain wârs zaichen, das man nichts guets oder treffentlichs tut Aventin I,258,18-20 (Regensburg) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
5
angesehen, ehrbar
man soll nicht anschlagen ohne Wissen der Führer in den Dörfern, oder, wo die nicht vorhanden, der andern treflichsten in Dörfern drey oder vier Landshut LA48.545368, 12.145157, 1508 BLH XVII,145f. Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
6
bevollmächtigt
schikt der … kaiser der Persier … ein treffenlich potschaft [Gesandtschaft] überal in sein reich Aventin IV,324,13-15 Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
7
beträchtlich, ansehnlich, außerordentlich
durch solchen Weg möchte Ew. Gnad eine trefliche und tapfere Summe … gegeben werden Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395, 1507 BLH XVI,243 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
Mhd. trëflich, trëffe(n)lich, Abl. von treffen; Pfeifer Et.Wb. 1454 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
  • Schmeller I,651 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ V,375 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: M.S.

umeinanderbre(t)schéllen

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Kompositum zu: bre(t)schéllen
Bedeutungen
1
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°der britscheilt a wenig äbs umanander Wiesenfelden BOG49.0387516, 12.5412499
2
°Oberpfalz vereinzelt
°moust as wieder umanandapritschelln, daß glei alle wissn Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
3
°n ganzn Doch brezellds umanand „schimpft und nörgelt sie“ Hohenburg AM49.295317, 11.795621
verfasst von: J.D.

urbarigs(t)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1165
Wortart: Adverb
Kompositum zu: -barigs(t)
Bedeutung
plötzlich, jäh
uə’wəri’gst „gählings, plötzlich“ Schmeller I,255 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schmeller I,255 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
verfasst von: J.D.

vorbre(t)schéllen, für-

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Kompositum zu: bre(t)schéllen
Bedeutung
vorreden, vorschwätzen
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°da bsuffa Ding håt mir allweil vorbretschellt Hunding DEG48.8420511, 13.1772555
verfasst von: J.D.
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dosen1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 27
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Droßt

Wörterbuch:
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-drücklich

Wörterbuch:
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Gongelei(t)!

Wörterbuch:
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Trete

Wörterbuch:
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trockenlicht

Wörterbuch: