Bayerns Dialekte Online.
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aus Ruten geflochtener Ring, mittels dessen die Deichsel mit dem Joch der Ochsen verbunden wird (alt)
Sachgruppen
Wagen und Gespann
Verbreitung
Schwaben
Dialektbelege
õbleatzSchwaben, Jocham824Jocham, Magnus: Die schwäbische Mundart, in: Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, Bd. 2, S. 812-827, München, 1863
2
an einem Balken befestigter Ring zum Anhängen auf der Rückseite eines Schlittens
Sachgruppen
Schlitten und seine Teile
Verbreitung
DurachKE47.6969085, 10.3441368
Dialektbelege
āblenzDurachKE47.6969085, 10.3441368, Martk.Sammlung Merkt XII., Mundartkartei (die Mundartkartei besteht aus handgeschriebenen und maschinenengeschriebenen Karteikarten, die in 14 Karteikästen im Kemptener Stadtarchiv lagern)
Etymologie
ahd. amblâza stf. ,amblâz stm., aus mlat. amblacium, gallorom. *ambi-lation; Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen I,199-201
absud„schlecht im Benehmen“, MemmingenMM47.9867696, 10.181319, Honold13Honold, Fritz: So schwätzt ma z'Memmenga ond drom rom, Memmingen, 1986, Auflage 1
Etymologie
aus lat. absurdus 'misstönend, unrein klingend, grell'; Pfeifer8
EttringenMN48.1040879, 10.6535987, IllertissenILL48.221764, 10.1058969, LauingenDLG48.5710836, 10.4305438, NÖ mehrfach, NU vereinzelt
Dialektbelege
ad'ī̜ǝDornstadtNÖ49.0032124, 10.5832068, SBS 10K 211König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Edith Funk. Band 10: Wortgeographie III, Heidelberg, 2005
adjeeNördlingenNÖ48.8516578, 10.4885873, Goschenhofer5Goschenhofer, Eugen: Wörter der Nördlinger und der Rieser Sprache, wie ich sie gelernt und gebraucht und wie ich sie von anderen Leuten gehört habe (Wortliste in Maschinenschrift), 1999
Phraseologie
Kindersprache:
fortgehen; spazieren gehen ada/ada ada gõũKindersprache fortgehen; spazieren gehen, EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz75Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
Kindersprache:
ada ada machen mit der Hand zum Abschied winken EttringenMN48.1040879, 10.6535987, LauingenDLG48.5710836, 10.4305438: ada ada machǝKindersprache mit der Hand zum Abschied winken, EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz75Schwarz, Brigitte: Muaters Moul ond Vaters Riasl, Edelstetten, 1995
Weitere Informationen
Während im Norden das Wort bei vertrautem Umgang auch früher bereits verwendet wurde, verbreitet es sich in der Gegend von Neu-Ulm und Illertissen immer mehr in der jüngeren Generation und verdrängt das ursprüngliche Behüt Dich/Euch Gott. Die kindliche Form ada war auch schon früher üblich.
Etymologie
mhd. adē aus afrz. a dieu, a deu, welches seinerseits aus lat. ad Deum '(ich empfehle dich) Gott' hervorgeht; spätere Entlehnungen aus frz. adieu;Pfeifer12
BWB I141f., 666f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I67Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
WBF30Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
Religiöse Feste/Heiligentage/besondere religiöse Tage, Heilige; Zeit
Verbreitung
Schwaben mehrfach
Dialektbelege
em Apfend gibt 's koin DanzEdelstettenKRU48.296984, 10.394822, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
Volkskunde
Der Advent beginnt mit dem vierten Sonntag vor Weihnachten und galt früher als die 'stille Zeit'. Tanzveranstaltungen waren untersagt. Hochzeiten sollte man in dieser Zeit nicht feiern, wenn doch, dann eine Hochzeit ohne Fest. In der Kirche wurden in aller Frühe Messen, sog. Rorate gefeiert. Arme und Kinder gingen im Advent von Haus zu Haus und bettelten Gaben (vgl. Klopferstag).
2
Adventssonntag
Sachgruppen
Religiöse Feste/Heiligentage/besondere religiöse Tage, Heilige; Zeit
„Zu einem Gericht gehört auch der afǝkhād“, HöchstädtDLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß169Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975
Gegǝ dia Advokaata kãsch it ããstinkǝLeuterschachMOD47.747957, 10.5742203, Dietlein15Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
Phraseologie
Dös ist a ganzer AvakatEr ist sehr gescheit, KettershausenILL48.1830881, 10.2596249, Willi314Willi, Gerhard: Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09, Augsburg, 1999
Dem ka koi Avakat it naEr ist gescheiter als ein Advokat, KettershausenILL48.1830881, 10.2596249, Willi314Willi, Gerhard: Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09, Augsburg, 1999
an Grind wia d' Affakata [haben]klug sein, WillmatshofenA48.279196, 10.6548358, Wörle93Wörle, Wilhelm: D' Welt ischt voller Melodeia. Mundartgedichte (mit Worterklärungen S. 322 - 330), Weißenhorn, 1979, Auflage 1
reden/sprechen wie ein Advokatredegewaltig seinAllgäu, HöchstädtDLG48.6114313, 10.5670984: Er špricht wie a AdvekatAllgäu, Reiser III669Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
A Advokat frißt a Roß voar'm MoargeesseAnspielung auf die hohen Kosten eines Rechtsanwalts, KemptenKE47.7267063, 10.3168835, Reiser III645Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
Wortspiel:
mit den beiden Bedeutungen von schmieren: bestechen und schmieren D' A'vokata und d' Wagaräder muaß ma diemaul schmirbaWortspiel mit den beiden Bedeutungen von schmieren: bestechen und schmieren, Mittelschwaben, Schindlmayr46Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
Zwoi Baura hauret/streitet um d' Kuah, und d'r A'vokat milkt se derweilVom Streit zweier Bauern profitiert der Rechtsanwalt, Mittelschwaben, Schindlmayr46Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
Etymologie
aus lat. advocātus 'der in einem Rechtsstreit zur Hilfe Herbeigerufene'; Pfeifer15
BWB I213f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I53Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
NakademikerMindelheimMN48.0464164, 10.4882504, Scheifele, Gedichte375Scheifele, Johann Georg (vulgo: Jörg von Spitzispui): Gedichte in schwäbischer Mundart (Worterklärungen S. 371 - 384), Heilbronn, 1863, Auflage 4
Etymologie
zu nhd. Akademie, aus lat. Acadēmīa, griech. Akadēmeia, dem nach dem Heros Akadēmos benannten Hain bei Athen;Pfeifer21
Lautungen
Die Form Nakademiker rührt von der falschen Trennung zwischen unbestimmtem Artikel und Akademiker her (a Nakademiker).
Schmeller II405,734Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
BWB I243f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I53Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
Wer im einem akkurat ist, der ist 's auch im andernNördlingenNÖ48.8516578, 10.4885873, Meyr, Ethnographie58Meyr, Melchior: Zur Ethnographie des Rieses (hrg. v. Schlagbauer, Albert), Nördlingen, 1983, Auflage 1
Bis jöder nau sei Seages dinglat / Im accarata TemposchlagMindelheimMN48.0464164, 10.4882504, Scheifele, Mucka20/21Scheifele, Johann Georg: Mucka und Wefzga. Komische Gedichte in schwäbischer Mundart, Lindau, 1874, Auflage 1
Warn dia Torf net agrat in dr Reiha gstanda, / hot dr Vatr mi gschimpftMertingenDON48.6578692, 10.8046256, HörbrandHörbrand, Georg: Torfstecha (Manusprikt in Maschinenschrift), Mertingen, -
ānǝ, diǝr šwe̜tsǝd akhǝrat asō, wiǝ ma freijǝr kšwe̜tšt ho̜tWestallgäu, Gruber I17Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hrsg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, I. Teil Grammatik, Heidelberg, 1987
Akrat ã so kãscht do dean Gau / Im Nordã liegã seah'NördlingenNÖ48.8516578, 10.4885873, Jakob, G.1Jakob, Gottfried: Allerloi aus 'm Rias. Gedichte in Rieser Mundart (mit Worterklärungen), Nördlingen, 1960
akkurat drei Stond FuaßmarschOttobeurenMM47.9428435, 10.3001016, Leitner/Schmid, Es lottrat40Schmid, Hermann, Leitner, Tilde: Es lottrat halt so futt. Gereimtes und Ungereimtes aus dem Unterallgäu, Kempten, o.J.
Phraseologie
akrat auf d' Uhrpünktlich, ZoltingenDLG48.724355, 10.5193493, Steger, Wb.201Steger Hartmut: Wörterbuch der Rieser Mundarten. So hot ma sooscht gsagt. Fünf Grosselfinger erinnern sich an die Sprache ihrer Kinderzeit, Nördlingen, 1999, Auflage 1
Mei Ähle war scho akurat / a Kerle wia d'r GoliathWillmatshofenA48.279196, 10.6548358, Wörle168Wörle, Wilhelm: D' Welt ischt voller Melodeia. Mundartgedichte (mit Worterklärungen S. 322 - 330), Weißenhorn, 1979, Auflage 1
3
ausgerechnet (jetzt), gerade (in diesem Augenblick)
Akraat iǝz muǝsch du kommǝ, wen ii it drweil hou(n)EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
Akraat/agraat kommt miar epps drzwischǝLeuterschachMOD47.747957, 10.5742203, Dietlein15Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
Etymologie
aus lat. accūrātus 'sorgfältig, genau'; Pfeifer22.
Lautungen
Endbetonung: a'grād, a'krād, a'kxrād, auch akxǝ'rāt. Schriftsprachlich beeinflusst: aku'rāt.
AlbarOberstdorfSF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb.45Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hrsg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf, 2003
BWB I254f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I66Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
Albus, Weißpfennig, aus einer Legierung mit hohem Gehalt an Silber hergestellte, kaum oxidierende Münze (alt)
Sachgruppen
Münzeinheiten
Verbreitung
Schwaben
Dialektbelege
Albus„halber Batzen“, Schwaben, Prov.277Gottsched, Johann Christoph: Anmerkung über die Erklärung altdeutscher Schriften, aus noch übrigen Provinzialwörtern, und besonderer Mundart, zumal des Oberschwabens, in: Beiträge zur Critischen Historie der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit V, 1737-1738, 18. Stück, S.270-287, Leipzig, 1738
Allerheiligen, Katholisches Kirchenfest zum Gedenken an alle Heiligen, 1. November
Sachgruppen
Feste im Jahreslauf; Religiöse Feste/Heiligentage/besondere religiöse Tage, Heilige; Zeit
Verbreitung
Schwaben
Dialektbelege
an AllerhaelǝgǝEttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
Dees Alrhaeligǝ faar mǝr it furtAm diesjährigen Allerheiligenfest fahren wir nicht weg, EdelstettenKRU48.296984, 10.394822, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
Phraseologie
Zearsch komm d' Kirweih, noch kommt Allerheilga ond noch komman alle DeiflMan denkt entweder an die dunkle Geisterzeit im Spätherbst und Winter oder an die nach Allerheiligen traditionell an Martini fälligen Abgaben, LauterbachWER48.623431, 10.7434133, Sailer, Brauch243Sailer, Alois: Zwischen Martini und Dreikönig, in: Schönere Heimat, 90. Jahrg., Heft 4, S. 243 - 247, München, 2001
Bauernregel:
allrhaeligǝ lasts laob falǝHöchstädtDLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß287Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975
Bauernregel:
Sitzt an Allerheiligen fest das Laub, wird der Winter streng, das glaubHöchstädtDLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß287Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975
Bauernregel:
Brengt Allerheiliga en Wenter, no brengt Martine en SommerMittelschwaben, Schindlmayr57Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
Bauernregel:
alr̥haeligǝ brẽŋt dǝ altwǝi̜br̥sõmǝrKraftisriedMOD47.7795226, 10.4704026, Reichhart156Reichhart, Leonhard: Untersuchungen zur Mundart von Kraftisried, Landkreis Ostallgäu (Zulassungsarbeit in Maschinenschrift), 1973
An Allerheiligen rein, tritt Altweibersommer einSulzschneidMOD47.7233802, 10.6417148, Willi594Willi, Gerhard: Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09, Augsburg, 1999
Volkskunde
An diesem Tag werden die Gräber der Verwandten besucht, was, besonders wenn sich die Gräber in einem anderen Dorf befinden, mit einem Besuch bei den lebenden Verwandten verbunden wird.
Etymologie
gekürzt aus aller heiligen tag, aus mlat. festum omnium sanctorum; Pfeifer28
So haut ear müassa leabe, / Von deam, was fremda guata Leut, / Zum Alamosa geabaMindelheimMN48.0464164, 10.4882504, Scheifele, Mucka39Scheifele, Johann Georg: Mucka und Wefzga. Komische Gedichte in schwäbischer Mundart, Lindau, 1874, Auflage 1
Phraseologie
Alamuasa Bettlerei, / was i krieag des friße gleiUnterringingenDLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws.3Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.
Vom Almosagea weard ma it armMittelschwaben, Schindlmayr82Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
Vīl Almose gī gitt grou HåårAkamsSF47.595277, 10.2127467, Reiser III646Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
Des was oi Bettler em andra git, ischt gräascht AlamuasaUnterringingenDLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws.2Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.
Etymologie
ahd. alamuosan stn., mhd. almuosen stn. beruht auf kirchenlat. elēmosina, eleēmosyna aus griech. eleēmosýnē 'Mitleid, Erbarmen'; Pfeifer30
Lautungen
ala- in GrosselfingenNÖ48.836986, 10.560737, MindelheimMN48.0464164, 10.4882504, Unterringingen DLG.-muǝs- in AugsburgA48.3668041, 10.8986971, GrosselfingenNÖ48.836986, 10.560737, UnterringingenDLG48.7271041, 10.5358654.
BWB I293f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I68Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
dei Dachkammr mit dr AltanaOttobeurenMM47.9428435, 10.3001016, Leitner/Schmid, Es lottrat38Schmid, Hermann, Leitner, Tilde: Es lottrat halt so futt. Gereimtes und Ungereimtes aus dem Unterallgäu, Kempten, o.J.
2
Dachterrasse
Sachgruppen
Teile des Hauses
Verbreitung
AugsburgA48.3668041, 10.8986971
Dialektbelege
Die Wäsche hängt man auf d' AltanaGrabenSMÜ48.1890811, 10.8220308, KönigKönig, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
Etymologie
ital. altana 'oberer Teil des Hauses' zu ital. alto 'hoch', vgl. lat. altus 'hoch'; Pfeifer31
Lautungen
Nur in TrauchgauFÜS47.6413744, 10.8275033 ist Verdumpfung des Haupttonvokals belegt: altō̃nǝ, ansonsten altā̃nǝ/altānǝ.
BWB I314-317Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I72Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
prachtvoller (deckenhoher) Aufbau mit tischartigem Vorbau in der Kirche
Sachgruppen
Kirche und Kircheneinrichtung, Kultgeräte
Verbreitung
Schwaben
Dialektbelege
Dr Pfarr stat voǝrnǝ am AltaurEdelstettenKRU48.296984, 10.394822, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
En Richtong Altar hot er en kräftiga Woadlr mit seim Bemsl doAllgäu, Leitner/Schmid, Lumpensuppe19Schmid, Hermann, Leitner, Tilde: Allgäuer Lumpensuppe. Gereimtes und Ungereimtes aus schwäbisch-alemannischen Landen, Kempten, 1983
Phraseologie
Dia send mitanader um da Altar rumganga, voar d'r Pfarr 's Kyrie g'sunga hotSie war vor der Hochzeit schwanger, Mittelschwaben, Schindlmayr17Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
1b
prachtvoll gestalteter Tisch in der Kirche, Volksaltar
Dr Pfar gaut mit ǝm Weirauch om dǝ AltaarEttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
1c
im Freien bei Prozessionen aufgestellter Altar
Sachgruppen
Religiöses Volksbrauchtum
Verbreitung
EdelstettenKRU48.296984, 10.394822
Dialektbelege
Moǝrǝ morgǝ om fömfǝ domǝr dǝ Altaur oufbouǝEdelstettenKRU48.296984, 10.394822, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
An Froleichnam git 's viǝr AltäärEdelstettenKRU48.296984, 10.394822, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
2
Herrgottswinkel, Ecke (in katholischen Häusern), die mit dem Kruzifix (und auch anderen religiösen Bildern) geschmückt ist
altē̜rlǝDöpshofenA48.2774788, 10.7017059, SBS 7.1K 56König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Sabine Ihle. Band 7.1: Lautgeographie IV, Heidelberg, 2001
Phraseologie
ibǝr s Altärlǝ na keit„das ist schief ausgegangen“, MemmingenMM47.9867696, 10.181319, Martk.Sammlung Merkt XII., Mundartkartei (die Mundartkartei besteht aus handgeschriebenen und maschinenengeschriebenen Karteikarten, die in 14 Karteikästen im Kemptener Stadtarchiv lagern)
Etymologie
ahd. altāri stm., mhd. altære, altāre stm. aus spätlat. altāre, dem lat. altāria 'Opferherd' vorausgeht; Pfeifer 31
Lautungen
Das mhd. â entwickelte sich nicht überall lautgerecht zu -ao- oder -ō̜-, weil es sich hier um ein Wort aus der Kirchensprache handelt, das häufig von der Hochsprache beeinflusst wurde. -ō- in MegesheimNÖ48.9381449, 10.6525267, PfäfflingenNÖ48.8931987, 10.5531011, WemdingDON48.8745463, 10.7240157, WeilheimDON48.8865053, 10.8292744, Tagmershem DON, DaitingDON48.7932862, 10.9026589, MarxheimDON48.7405104, 10.9444427. -ō̜- in NÖ (vielfach), DON (mehrfach), DLG (mherfach), WER, (vielfach), A (mehrfach), SMÜ (mehrfach), Allgäu (vielfach). -ao- in DLG (mehrfach), GZ, WörleschwangWER48.4362541, 10.598096, A (mehrfach), SchießenNU48.2938558, 10.24105, KRU, SchwabeggSMÜ48.1839819, 10.6891239, GrabenSMÜ48.1890811, 10.8220308, ObergünzburgMOD47.8458763, 10.4192911.
Formen
{Plural} -ae- in WillmatshofenA48.279196, 10.6548358; -ē̜- in OberthürheimWER48.5939421, 10.6958428, EdelstettenKRU48.296984, 10.394822, EttringenMN48.1040879, 10.6535987, MemmingenMM47.9867696, 10.181319, LaubenMM48.057695, 10.2903168. {Diminutiv} -ae- in MickhausenSMÜ48.2409342, 10.639933; -ē̜- in OberthürheimWER48.5939421, 10.6958428, Döphofen A, EttringenMN48.1040879, 10.6535987.
BWB I317f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I72Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
Dear lebt d'r guata Hoffnung wia Amrellabäll, dia hot d' Amrella vom Bom ratho und d' Stiel hots doba glossa, daß noml oi drana wachsa kennatUnterringingenDLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws.2Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.
Etymologie
aus mlat. amarellum, zu lat. amarus 'bitter'; 22Kluge-Seebold23
BWB I333Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I73Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
BWB I333Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I73Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
ãmbl„gewöhnlich das offene Licht, Lampe ohne Cylinder“, Ries, Schmidt, Rieser Ma.26Schmidt, Friedrich G. G.: Die Rieser Mundart, München, 1898
2
Verkehrsampel
Sachgruppen
Straßen, Wege
Verbreitung
Schwaben
Dialektbelege
bei Roǝt iibr d Ampl faarǝEttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
3
Gefäß
3a
Milchgefäß für den Transport in die Molkerei
Sachgruppen
Milchwirtschaft (Milch, Käse); (Haushalts-)Gefäße
Verbreitung
RennertshofenILL48.2451727, 10.2307524
Dialektbelege
ãmblRennertshofenILL48.2451727, 10.2307524, Schrapp128Schrapp, Fritz: Phonologische Untersuchungen zur Mundart von Rennertshofen Kreis Illertissen (Zulassungsarbeit in Maschinenschrift), 1973
BWB I354f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I80Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
AngsterKaufbeurenKF47.8803788, 10.622246, Jacobi, Lehnw.254Jacobi, Franz: Schwäbische und Schwäbisch-Neuhochdeutsche Lehnwörter mir Lateinischer und Lateinisch-Romanischer Grundlage, in: Alemannia XXIV, S.252-261, Bonn, 1867
Etymologie
mhd. angster stm. ‘Gefäß mit engem Hals‘, aus mlat. angustrum, ital. dial. inguistara, anguistara, von der engen (lat. angustus 'eng, schmal') Gestalt des Halses; vgl. Grimm I,360
BWB I428f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I105f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
Anna fuchzg ho̜t mã no andersch(t) gredt wia heitGrosselfingenNÖ48.836986, 10.560737, Steger, Wb.42Steger Hartmut: Wörterbuch der Rieser Mundarten. So hot ma sooscht gsagt. Fünf Grosselfinger erinnern sich an die Sprache ihrer Kinderzeit, Nördlingen, 1999, Auflage 1
Dees isch anna vierazwanzg gweaErkheimMM48.0392586, 10.3398982, Burkhart-Funk8Burkhart-Funk, Edith, Kempter, Hanni: Erzählungen einer Störnäherin, in: Heimat-Magazin. Kultur, Geschichte, Brauchtum, Persönlichkeiten, Ereignisse 3, S. 6, 8, 10, Krumbach (Hrsg.), Augsburg (Druck), 2001
Ana siebezehne bin i 's letschtmål üjegfahre mit dem gånze Hüfe ViehHindelangSF47.506114, 10.372303, Wechs46Wechs, Willi: Unser Oberallgäuer Sprachschatz. 800 Wortbegriffe, Geschichten und Anekdoten aus dem oberen Allgäu, Kempten, 1980
Phraseologie
annodazumal„vor langer Zeit“, Schwaben, Wächter, Wb.10Wächter, Hermann: Schwäbisches Wörterbüchle. Mundartwörter von A bis Z, Sprichwörter und Redensarten aus Bayerisch-Schwaben, Altusried, 2001
anno dubaggvor langer, längst vergangener Zeit, SchneckenhofenGZ48.4020231, 10.2254325, Rau4Rau, Richard: Schwäbische Wörtersammlung aus dem Günzburger Umkreis (Computerausdruck), Schneckenhofen, 2000
Etymologie
aus lat. anno 'im Jahre'; Pfeifer44
Lautung
Länge ā- in HindelangSF47.506114, 10.372303 und OberstdorfSF47.4118318, 10.2781005.
Adverbien u. ä.; Einstufung (tauglich, nützlich, wichtig, persönliche Bewertung)
Verbreitung
EbratshofenLI47.6177163, 10.0335435
Dialektbelege
apartEbratshofenLI47.6177163, 10.0335435, Martk.Sammlung Merkt XII., Mundartkartei (die Mundartkartei besteht aus handgeschriebenen und maschinenengeschriebenen Karteikarten, die in 14 Karteikästen im Kemptener Stadtarchiv lagern)
Etymologie
entlehnt aus afrz. a part, frz. `a part 'beiseite, (ab)gesondert' zu afrz., frz. part, lat. pars, Genitiv partis 'Teil, Anteil, Seite'; Pfeifer49
di zwölf AboschdlOberthürheimWER48.5939421, 10.6958428, Schindlmayr L.89 M30Schindlmayr L. (Sammler): Schwäbisches Wortmaterial vom Bayerischen Wörterbuch, Oberthürheim
Phraseologie
Dös wurd oir wia d'r Teufl a AposchtlDas ist einer, der zu nichts taugen wird, UnterringingenDLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws.2Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.
Er išt a Kerl ... wie der Teifl a-n-ApostelAllgäu, Reiser III668Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
Scherzfrage:
Was machat diea 12 Apostel mitanand en Hemel aus? - A DutzendUnterringingenDLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws.3Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.
Etymologie
ahd. apostol stm. apostolo swm., mhd. aspostel stm. apostole swm., aus kirchenlat. apostolus 'Abgesandter' übernommen, das aus griech. apóstolos 'Abgesanter, Bote' stammt; Pfeifer51
BWB I477Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I118Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
Da kummt amal a guatr Ma it ApateagPfrontenFÜS47.5813782, 10.5579673, Lotter145Lotter, Pius: Pfrontar Spinnar und Originale, Kempten, 1985
Dr Bader hot a halba Apotäak ghetRies, Schupp-Schied, Bd. III251Schupp- Schied, Gerda: Vo Leit ond Viecher. Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben III, Nörlingen, 1988
2
übertragen: Geschäft, in dem hohe Preise verlangt werden
Sachgruppen
Handel, Finanz
Verbreitung
EttringenMN48.1040879, 10.6535987
Dialektbelege
Dau kennǝt miǝr it neingoun, dees isch ǝ ApotäǝgEttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
Etymologie
Mhd. apotêke swf., aus lat. apotheca 'Magazin'; Kluge-Seebold54
ApraatLeuterschachMOD47.747957, 10.5742203, Dietlein16Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
abpǝrātWestallgäu, Gruber7Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hrsg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, II. Teil Wörterbuch, Heidelberg, 1987
2
Exemplar von außergewöhnlicher Größe (von Dingen, Tieren, Menschen gesagt)
Sachgruppen
Form
Verbreitung
EttringenMN48.1040879, 10.6535987
Dialektbelege
Däǝr Hächt waar sooo ǝ Apraat!EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
Etymologie
aus lat. apparātus 'Zubereitung, Zurüstung, Ausstattung'; Pfeifer52
Form
Plural: endungslos, nur in Leuterschach auch Apraatǝ belegt.
Literatur
BWB I480f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
vor Beginn der Mahlzeit guǝtǝn AppeditWunschformel vor Beginn der Mahlzeit, EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
Wunschformel:
mit Zusatz Guata-n Appetit! - Schnapp glei mit!Wunschformel mit Zusatz, Mittelschwaben, Schindlmayr28Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
Wunschformel:
vor Beginn der Mahlzeit, wohl vornehmer als Guten Appetit Best'n AppetitWunschformel vor Beginn der Mahlzeit, wohl vornehmer als Guten Appetit, StraßbergSMÜ48.273622, 10.7862053, Bibus56 B19Bibus (Sammler): Schwäbisches Wortmaterial vom Bayerischen Wörterbuch aus Strassberg
Wunschformel:
mit Zusatz Beschta Appetit! - Weard nix verschütt't!Wunschformel mit Zusatz, Mittelschwaben, Schindlmayr28Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
Wünsch guata Appatit, mi tät 's vrreißaUnterringingenDLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws.3Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.
D'r Appetit kommt beim EssaMittelschwaben, Schindlmayr28Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
D'r Appetit kommt von se sellMittelbergKE47.640064, 10.434712, Schindlmayr28Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
Appetit macht rond und dickMittelschwaben, Schindlmayr28Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
As reanged/schnöit mit AppetitEs regnet/schneit ergiebig, SimmerbergLI47.586506, 9.945707, Baldauf63Baldauf, Albert: Westallgäuer Wörterbüchlein, Kempten, 1955
Etymologie
aus afrz., mfrz. apetit 'heftiges Verlangen, Gelüste, Esslust' oder aus dessen Vorstufe lat. appetītus 'Verlangen, Begierde'; Pfeifer52
Lautungen
Die Lautung mit auslautendem -dig in Augsburg (Appadigh) ist alt, sie entstand entweder durch Dissimilation oder durch Anlehnung an Fremdwörter auf -ik, -ikt (vgl. Fischer I,299).
Ma war dees g'weehnt, daß d' Leit applausat, / wenn 's doch so sc´hea ond herrlich klengtThannhausenKRU48.2829292, 10.4682347, Thoma, Bd. III116Thoma, Karl Borromäus: Klausaruate ond Schtarkbiarkriagla. Mundartgedichte aus dem Mittelschwäbischen, Burgau, 1989
Etymologie
abgeleitet von Applaus, das aus spätlat. applausus 'das Beifallklatschen' und lat. applaudere 'anschlagen, Beifall klatschen' entlehnt ist; Pfeifer53
Literatur
BWB I484Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Gegenstand, der geworfen wird, damit ihn der Hund wieder herbeibringt
Sachgruppen
Hund
Verbreitung
AugsburgA48.3668041, 10.8986971
Dialektbelege
Wo isch 's Abortle?Zuruf an den Hund, AugsburgA48.3668041, 10.8986971, mündlichzufällig gehörte mundartliche Ausdrücke, Sprecher nicht namentlich erfasst
Bring 's Abortle?Zuruf an den Hund, AugsburgA48.3668041, 10.8986971, mündlichzufällig gehörte mundartliche Ausdrücke, Sprecher nicht namentlich erfasst
Etymologie
abgeleitet aus frz. apporte! 'bring her!' ein Zuruf an der Hund, das aus lat. apportare 'herbeitragen, herbeibringen' entlehnt ist; Pfeifer53
Lautung
Lautlich fällt dieses Wort mit Abort 'WC, Toilette' zusammen, was immer wieder zu Heiterkeit Anlass gibt.
Literatur
BWB I485Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
auf das Leder eine pflegende Substanz auftragen (Gerbersprache)
Sachgruppen
Schuster, Lederverarbeitung u. Pelzverarbeitung
Verbreitung
MemmingenMM47.9867696, 10.181319
Dialektbelege
„Schließlich mußte man das Leder noch apretī̜ǝrǝ“, MemmingenMM47.9867696, 10.181319, Schwarz, Gerber8Schwarz, Brigitte: Wie der Metzeler Walo Leder macht (eine Referenz an den letzten Memminger Gerber) (unveröffentliches Manuskript ca. 1986 erstellt)
Etymologie
aus frz. apprêter 'vorbereiten, zurichten, appretieren', das auf das lat. Adverb praestō 'gegenwärtig, da' und 'spätlat. praestus 'gegenwärtig, bereit' zurückgeht; Pfeifer53
AbrikoosStaufenDLG48.6590518, 10.2806733, MG55, 3Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
aprǝkhōsǝOberstaufenSF47.5538309, 10.0206483, VALTSGabriel, Eugen: Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus. Sprachmaterial aus den Fragebüchern.
Etymologie
Das Wort entwickelt sich ausgehend vom lat. Namen (Persicum) praecoquum 'frühreifer Pfisich' über zahlreiche spätgriech. Varianten zu arab. al-barqūq. Über span. und katalan. Entlehnungen bildet sich frz. abricot, aus dessen Plural abricots das nl. abrikoos gebildet ist, welches zu dt. Aprikose führt; Pfeifer53
April, Name für den vierten Monat des Kalenderjahres
Sachgruppen
Zeit
Verbreitung
Schwaben
Dialektbelege
em abrilǝRiedhausenGZ48.5096263, 10.2540749, SBS 9.1K 21König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Andrea Zeisberger. Band 9.1: Formengeographie II, Heidelberg, 2003
Phraseologie
Scherz:
(in den) April(len) schicken am 1. April, bei dem man jemanden zum Spaß irgendwohin schickt und ihn so zum Narren hält Schwaben vereinzelt: „Unglückstag ist der 1. April. Kinder & Erwachsene werden an diesem Tag in da Aprila gschickt“, WinterbachGZ48.4654433, 10.4892461, Willi699Willi, Gerhard: Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09, Augsburg, 1999
epǝrn aprilǝ šikhǝOberottmarshausenSMÜ48.2382121, 10.8570182, BayDatBayerische Dialektdatenbank. https://baydat.badw.de/, Bayerische Akademie der Wissenschaften
Am eršte Aprill schickba d' Nāre, wåhī ma willAllgäu, Reiser III562Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
Aprül, Aprül!spottender Zuruf an jemanden, den man in den April geschickt hat, EttringenMN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
Der Aprell išt dem Merz a G'sellIm April ist das Wetter häufig noch so kalt und unbeständig wie im März, OberstdorfSF47.4118318, 10.2781005, Reiser III562Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
dr̥ abrül, de̜αr iš so guǝd o̜nt šne̜id em hürdǝ au̜fn huǝdHöchstädtDLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß285Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975
Bauernregel:
Trockena April išt it des Baure WillOstallgäu, Reiser III562Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
Bauernregel:
A nasser April isch 's Baura Will'Mittelschwaben, Schindlmayr54Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
Bauernregel:
bei Trockenheit geht das Pflügen leichter Nasser April ist der Bauern Will - ābr̥ emǝ drugnǝ fr̥šbārdr̥ αn gau̜lBauernregel bei Trockenheit geht das Pflügen leichter, HöchstädtDLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß285Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975
Wetterregel:
Der April tut, was er will.Schwaben mehrfach: Der Aprill tuet was a willAllgäu, Reiser III562Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
Bauernregel:
Bringt der April noch Schnee und Frost, gibt’s wenig Heu und sauren Most. gibtsm apri̜l nõ šne̜ǝ õnd frošt, gibts wē̃nǝg hae õnd ãn so̜u̜rǝ moštBauernregel Bringt der April noch Schnee und Frost, gibt’s wenig Heu und sauren Most, KraftisriedMOD47.7795226, 10.4704026, Reichhart153Reichhart, Leonhard: Untersuchungen zur Mundart von Kraftisried, Landkreis Ostallgäu (Zulassungsarbeit in Maschinenschrift), 1973
Bauernregel:
Die Gefahr, dass die jungen Triebe erfrieren könnten, ist im April groß. Was im April zu viel wächst, soll man mit dem Holzschlögl wieder in den Boden schlagenBauernregel Die Gefahr, dass die jungen Triebe erfrieren könnten, ist im April groß, KrumbachKRU48.2433959, 10.3634009, Jörg, KRU28Jörg, Theodor: Der Landkreis Krumbach, Bd. 3, Volkskunde, Weißenhorn, 1972, Auflage 1
Bauernregel:
Saatkartoffeln, die im April in die Erde gelegt werden, treiben oft lange nicht aus, während die im Mai ausgebrachten, bald Triebe zeigen. lekšme em abrül, nao kho̜me wane wül, lekšme em mo̜e, kho̜me gle̜iBauernregel Saatkartoffeln, die im April in die Erde gelegt werden, treiben oft lange nicht aus, während die im Mai ausgebrachten, bald Triebe zeigen, HöchstädtDLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß220Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975
Im Aprelle mueß der Guggar belle oder verschnelleBolsterlangSF47.4602203, 10.2338534, Reiser III562Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
Volkskunde
Der 1. April gilt im Volk als ein verworfener Tag, weil sich an diesem Tag der Verräter Judas erhängt haben soll.
2
im April blühende Pflanze
2a
Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Sachgruppen
Wiesenpflanze und Waldpflanze/sonstige Pflanze
Verbreitung
WillmatshofenA48.279196, 10.6548358
Dialektbelege
Aprilla ond Franzosa, / dia blüahat iatz im HolzWillmatshofenA48.279196, 10.6548358, Wörle, BlumenWörle, Wilhelm: Blumen der Heimat. Schwäbische Gedichte (aus dem unveröffentlichten Nachlass von Wilhelm Wörle am Weißenhorner Heimatmuseum)
Aprilla ond Franzosa, / dia blühat weiß, blau, roatWillmatshofenA48.279196, 10.6548358, Wörle, BlumenWörle, Wilhelm: Blumen der Heimat. Schwäbische Gedichte (aus dem unveröffentlichten Nachlass von Wilhelm Wörle am Weißenhorner Heimatmuseum)
2b
Traubenhyazinthe (Hyazinthus botryoides)
Grammatik
Diminutiv
Sachgruppen
Zierpflanze oder Zimmerpflanze
Verbreitung
SchwabsoienSOG47.8347873, 10.8312805
Dialektbelege
AprilalaSchwabsoienSOG47.8347873, 10.8312805, Wille BotanikWille, E.: Botanik im Kindermund, in: Deutsche Gaue 42, S. 90, Kaufbeuren, 1950
Etymologie
ahd. abrello swm., mhd. aberëlle, abrille, aprille swm. aus lat. Aprīlis (mēnsis), weitere Herkunft ungeklärt; Pfeifer53f.
Lautung
Für das Westallgäu ist die Form Aprillen belegt, die in Bayerisch-Schwaben mehrfach sonst nur im Dativ und im Akkusativ gebräuchlich ist oder bei Komposita.
Form
Die Formen, die auf -E, enden, treten vor allem im Dativ oder Akkusativ auf. Häufig sind auch die endungslosen Formen möglich.
BWB I485f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I119Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
ArcheAllgäu, Reiser III685Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902
2
ein mit dazwischenliegenden Hölzern zum Trocknen aufgeschichteter Bretterstapel oder Bohlenstapel
Sachgruppen
Holz
Verbreitung
OberstdorfSF47.4118318, 10.2781005
Dialektbelege
ArcheOberstdorfSF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb.47Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hrsg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf, 2003
Etymologie
ahd. arka, archa stf. 'Arche, Schrein, Lade', mhd. arke, arc, arche, arch stf./swf. 'Arche (Noahs), Kiste, Vorrichtung zum Fischfang', aus lat. arca 'Behältnis zum Verschließen, Kasten, Kiste, (Toten)lade'; Pfeifer57
er isch zur groaßa Armee eingruckter ist gestorben, OettingenNÖ48.9524578, 10.6036824, MG151, 10Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
Etymologie
aus frz. armée, afrz. armee 'bewaffnete Schar', gebildet zu afrz. armer 'bewaffnen', lat. Herkunft; Pfeifer60
Ear haut a maul, no it lang hear, / – 's ka sei' a Jauhr a vieara – / En Schwerverbrecher in Arrescht / Furt müassa transportieraNeuburgKRU48.3035791, 10.3618238, Kittinger30Kittinger, Hugo: Gedichte in schwäbischer Mundart, Krumbach, 1959
en Arrest kommainhaftiert werden, EdelstettenKRU48.296984, 10.394822, Schwarz Br.Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten KRU, Ettringen MN
Etymologie
aus mlat. arrestum 'das Beschlagnahmte, Beschlagnahmung'; Pfeifer61
Auf oimaul siecht der Arreschtant / En schöna BöckaladaNeuburgKRU48.3035791, 10.3618238, Kittinger30Kittinger, Hugo: Gedichte in schwäbischer Mundart, Krumbach, 1959
Phraseologie
Dear muaß schaffa bei Wasser ond Broat wiea d' ArrestantanUnterringingenDLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws.3Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.
ArzatSchwaben, Prov.278Gottsched, Johann Christoph: Anmerkung über die Erklärung altdeutscher Schriften, aus noch übrigen Provinzialwörtern, und besonderer Mundart, zumal des Oberschwabens, in: Beiträge zur Critischen Historie der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit V, 1737-1738, 18. Stück, S.270-287, Leipzig, 1738
AaztLeuterschachMOD47.747957, 10.5742203, Dietlein14Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
BWB I617Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I153f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
ašbe̜rgǝsMarkt RettenbachMM47.9484351, 10.3943101, SBS 2K 128König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Christine Feik. Band 2: Wortgeographie I, Heidelberg, 1996
Assel, besonders Kellerassel (Porcellio scaber), Mauerassel (Oniscus asellus)
Sachgruppen
Krebstier
Verbreitung
Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
AsselRöthenbachLI47.635661, 9.959537, MG158, 9Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
NaßlWarchingDON48.8385871, 10.911614, MG158, 9Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
raʃlWörleschwangWER48.4362541, 10.598096, SBS 8K 63König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 8: Wortgeographie II, Heidelberg, 2000
dăsl̥LangweidA48.4904021, 10.8576485, SBS 8K 63König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 8: Wortgeographie II, Heidelberg, 2000
Weitere Informationen
Das Wort steht in Konkurenz zu einer Vielzahl von Dialektausdrücken. Ob es jedoch stets als das neuere Wort anzusehen ist, bleibt fraglich, zumal die agglutinierten Formen mit D-, N- bzw. R- eher dagegen sprechen.
Etymologie
Basierend auf dem griech. oniskos 'Eselchen' (vielleicht wegen der grauen Färbung) erhält das Tier im 17. Jahrundert durch gelehrten Übertragung den Namen asellus 'Eselchen' (Diminutiv von lat. asinus 'Esel'). Daraus entstand das dt. Assel; Pfeifer65
Lautungen
Formen mit R- sind in EllgauDON48.6, 10.8667, EmersackerWER48.4890223, 10.6733192, WörleschwangWER48.4362541, 10.598096, GZ (vereinzelt), WullenstettenNU48.3164069, 10.0688595, OlgishofenILL48.1612009, 10.2884806, EllighofenKF48.000485, 10.832666, WoringenMM47.9227076, 10.2012426, Ingenried SOG belegt. Nassel findet sich in DON (vereinzelt), RiedhausenGZ48.5096263, 10.2540749 bzw. NiedersonthofenSF47.6306914, 10.2356151 und Dassel in LangweidA48.4904021, 10.8576485.
BWB I643f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I168Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
„Die ašdrǝ... wurden unterschieden in sō̃mrašdrǝ.. und hörbšdašdrǝ“, HöchstädtDLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß273Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975
Der Meister wird vom Lehrling estimiertGrabenSMÜ48.1890811, 10.8220308, KönigKönig, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
's Leilat ischt itt bloaß für Kinder, / d Groaße flacket grad so druff, / dia estemieret 's gwiß itt minder, / bloaß kummt as nimm so ofr an d LuftPfrontenFÜS47.5813782, 10.5579673, Lotter106Lotter, Pius: Pfrontar Spinnar und Originale, Kempten, 1985
Phraseologie
Dear ischt gäschamiert wiea d' Sau em JudahausUnterringingenDLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws.3Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.
Dear isch zo sẽĩm Vierzgǝr von sẽĩne Leit rääd geschtomiert woaraGrosselfingenNÖ48.836986, 10.560737, Steger, Wb.69Steger Hartmut: Wörterbuch der Rieser Mundarten. So hot ma sooscht gsagt. Fünf Grosselfinger erinnern sich an die Sprache ihrer Kinderzeit, Nördlingen, 1999, Auflage 1
Den hot ma arg äschtimiertHasbergKRU48.1836921, 10.4234609, EbnerNFEbner, Hermann: Hasberger Wörterbuch (Computerausdruck), Untermeitingen, 2004
Etymologie
aus frz. estimer 'schätzen', lat. aestimare 'schätzen, beurteilen'
BWB I658f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I168Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
Wia i mit der Schual bi' fötig gwößt, und mei Attastatta kriagt hau' dau bi'i in d' Leahr kommaMindelheimMN48.0464164, 10.4882504, Scheifele, Gedichte350Scheifele, Johann Georg (vulgo: Jörg von Spitzispui): Gedichte in schwäbischer Mundart (Worterklärungen S. 371 - 384), Heilbronn, 1863, Auflage 4
Etymologie
abgeleitet aus lat. attestārī 'bezeugen, bestätigen'; Kluge-Seebold71
Und d' Musik dia ischt nobel g'wea, Dös ka' i atteschtiaraNeuburgKRU48.3035791, 10.3618238, Kittinger11Kittinger, Hugo: Gedichte in schwäbischer Mundart, Krumbach, 1959
Etymologie
aus lat. attestārī 'bezeugen, bestätigen'; Pfeifer71
Literatur
BWB I668Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
ōiHindelangSF47.506114, 10.372303, VALTSGabriel, Eugen: Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus. Sprachmaterial aus den Fragebüchern.
OibOberstdorfSF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb.185Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hrsg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis., Oberstdorf, 2003
Etymologie
ahd. ou, ouwi, mhd. ouwe stf., germ. Wort idg. Herkunft, verwandt mit lat. ovis ‘Schaf‘; WBÖ I,436f.
BWB I681f.Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
Schmeller I1f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
en hartǝ bi̜leGünzburgGZ48.4539028, 10.2785509, SBS 2K 1König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Christine Feik. Band 2: Wortgeographie I, Heidelberg, 1996
I hau mir mein Belli agschlagaGrabenSMÜ48.1890811, 10.8220308, KönigKönig, Werner: mündliche Nachfrage, Graben
2
Spielkarte
2a
(höchste) Trumpfkarte (entsprechend dem jeweiligen Kartenspiel)
Sachkunde
Die hohe Würde, die im Herkunftswort zum Ausdruck kommt, wurde hier auf die höchste Karte im Kartenspiel übertragen.
2aα
höchste Spielkarte mit einer Sieben, besonders Schellsieben, seltener Herzsieben, Laubsieben, Eichelsieben
Sachgruppen
Kartenspiel
Verbreitung
Schwaben vielfach
Dialektbelege
be̜llǝWestallgäu, Gruber139Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hrsg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, II. Teil Wörterbuch, Heidelberg, 1987
BelliBuchdorfDON48.7833688, 10.8277857, MG72,25Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
BelloFüssenFÜS47.5709212, 10.6977089, MG72,25Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
Phraseologie
D'r Belle sticht älleMittelschwaben, Schindlmayr76Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936
BelleOberthingauMOD47.7538197, 10.517856, MG72,25Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
2b
Spielkarte mit der Zahl Sechs und einem Schellen-, Glöckchensymbol, Schellsechs
Sachgruppen
Kartenspiel
Verbreitung
DiedorfA48.355368, 10.783745
Dialektbelege
BelleDiedorfA48.355368, 10.783745, MG72,25Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
Etymologie
aus frz. bailli 'Vogt', mlat. balli(v)us 'Vormund, Statthalter, Verwalter, Stellvertreter', lat. bajulus 'Träger einer Last, Verwalter'; vgl. FischerI,592f.
Das Bibál„ehmals eine Art Sporteln für die Amts-Schreiber“SchmellerI,190Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Etymologie
Aus mlat. *bibale, Abl. von bibere ‘trinken’; vgl. WBÖIII,131Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff..
Literatur
SchmellerI,190Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,131Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.VI,1650Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Frühnhd.Wb.IV,301Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
Sua stäihts scha in der Bibl drin!SchemmNeie Deas-Gsch.115 Schemm, Otto: Neie Deas-Gschichtn, Hof 1981.
*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
„Die, b.W. der Bibel“SchmellerI,190Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
er hat ouh dem convent geben sin bibelnAltenhohenauWS48.008401, 12.177910, nach 1297Corp.Urk.IV,154,34Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
die wibl, die bei sand Haymran gelegen ist1470Urk.Juden Rgbg31Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
Mhd. biblie, bibel, aus mlat. biblia ‘die Heiligen Bücher’; Kluge-Seebold119Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
Literatur
SchmellerI,190Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,131Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1091Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,921Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,347Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBI,1805Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,302f.Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
und wär’ es auch – BiabernellSpaltSC49.174720, 10.926009, BronnerBayer.Land464Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisch’ Land und Volk (diesseits des Rheins) in Wort und Bild, 2 Bde, München 1898.
*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
Pipinella bibinellaAldersbachVOF48.590609, 13.088972, 12.Jh.StSG.III,108,29Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Gib ihm von bibinell, angelica, und alant wurzenBihlertierärztliche Rezepte Straubing32Bihler, Reinhold: Tierseuchenbekämpfung und tierärztliche Rezepte in der Handschrift des Christoph Sigmund Huber aus Straubing (1. Hälfte des 18. Jh.), Diss.masch. München 1972.
Phraseologie
Reime:
eßts Piganöi, sterbs net so schnöiOberaudorfRO47.6484154, 12.1737799
Iß [gegen Pest] Kranawetn [Wacholder] und Biganel – Dann stirbst nicht so schnellRuhpoldingTS47.7620099, 12.6459934, Dt.Gaue15 (1914) 151Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
grabts Pimeln, ’s wird enk [euch] nix fehlnNaabdemenreuthNEW49.818131, 12.126801
„Bei dem letzten großen Viehtode am Lechrain sollen Vögel … gesungen haben: Ihr Leut, ihr Leut! brockts Bibernell, Der Schelm [Viehseuche], das Kunter [Ungeheuer], fährt gar schnell! Die Wurzen gebts dem Vieh nur ein; Mit’m Schelmen wird’s dann fertig sein“BavariaI,326Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
Volksmedizin
„Die Heilkraft der Bibernell wird in Zeiten von Viehseuchen oder Menschensterben selbst durch übernatürliche Erscheinungen dem Volke angepriesen“Oberbayern, BavariaI,318Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67..— Bibernell(e) gilt v.a. als Mittel gegen Pest HöflerVolksmed.94f., 231Höfler, Max: Volksmedizin und Aberglaube in Oberbayerns Gegenwart und Vergangenheit, München 1888 (Neudr. Walluf-Nendeln 1976).
trinkts Bibernell, na werds gsund auf der Stell!WasserburgWS48.0615171, 12.220026
Brunella bibenellaRegensburgR49.013904, 12.100040, 14.Jh.StSG.III,551,28Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
3
†Blutwurz (Potentilla erecta)
Dialektbelege
„Bibernell, tormentilla erecta“SchönwerthOpf.III,20Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.
Ahd. bibinella, mhd. bibe(r)nelle f., aus spätlat. pipinella; MarzellPfln.III,754f.Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.
Bier kriage d’Eahalte o bloas an dö Däg, wo’s a Fleisch gibtHofhegnenbergFFB48.218046, 11.018060
da Bårt is volla BiaStraubingSR48.877718, 12.579576
°waou i hikumm is’s Böia sua gout!WeidenWEN49.676727, 12.162220
Daß koan a Tröpf’l Biea meah gschmecktSchuegrafWäldler99Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.
*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
S’ Bier weer scha reachd, balsch [wenn du] am negschda Daag id alwl [nicht immer] a sou maroudi weerschWölzmüllerLechrainer129Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.
*1956 Prittriching LL
Celia pierWindbergBOG48.9412587, 12.7458649, 12.Jh.StSG.IV,45,53Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
daz nieman vͤber al vnser lant ze beirn dehein pier briwen sol … hiwer ditz iarRegensburgR49.013904, 12.100040, 1293Corp.Urk.III,94,20f.Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Wir woͤllen … das füran … zu kainem Pier merer stuckh, dann allain Gersten, hopffen vnd wasser genomen vnnd gepraucht soͤlle werdenLandesord.1516/152064Die Landesordnung von 1516/1520, bearb. von Monika Ruth Franz, München 2003.
Phraseologie
In festen Fügungen:
altes Bier (alt, Bed.I,9) gelagertes Bier des letzten Suds
Warmes Bier Getränk aus Bier u. Eiern Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt: warms BiaElbachMB47.741133, 11.951870 „Das warme Bier … mit Eigelb und Zucker ist ein Mittel gegen den Husten … mit Honig gegen Halsschmerzen“HöflerVolksmed.134Höfler, Max: Volksmedizin und Aberglaube in Oberbayerns Gegenwart und Vergangenheit, München 1888 (Neudr. Walluf-Nendeln 1976).
*1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt Warms Böia„wird aus Bier, Milch, Ei und Zucker bereitet“SingerArzbg.Wb.39Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
Böhmisches Bier untergäriges, stark gehopftes Bier nach böhm. Art welcher Bierbrauer böhmisch Bier auf zwei Pfennig brauen … willLandshutLA48.545368, 12.145157, 1486ZilsHandwerk16Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
Braunes Bier dunkles, meist untergäriges Bier Oberbayern vereinzelt: a brauns BiaWasserburgWS48.0615171, 12.220026
Der, der des braun’ Bier net mog, der kimmt glei ins kühle GrobReimeierWetzstoa83Reimeier, Karl-Heinz: Wetzstoa. Mundartlieder aus Altbayern, Grafenau 1995.
*1949 Grafenau
Wenn I widə’ gê zu’n brau~n BiərSchmellerMda.529Schmeller, Johann Andreas: Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt, München 1821, Registerbd, hg. von Otto Mausser, München 1930 (Nachdr. Wiesbaden 21979).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3 Khöpfl Praunß Pier1698PoschingerGlashüttengut Frauenau46Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.
*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
Gstanzl Vor da Mittanocht geh i nöt hoam: Wos macht dös braun Bier für an Foam [Schaum]! Vor da Mittanocht geh i nöt weck, Weil mir dös braun Bier so wohl schmecktOberpfalz28 (1934) 107Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Rotes Bier dunkles, meist untergäriges Bier †Den 27. dito [1615] zu Nabburg hat der Rath Ihre Churfuͤrstl. Gnaden … mit … einem Vaß rothen Bier, zwey Vaß weis Bier … gekostetJ.K. v. Wiltmaister, Churpfälzische Kronik, Sulzbach 1783, 254
Weißes Bier helles Bier, meist Weizenbier „wenn man ihnen das sehnsuchtsvoll gewünschte weisse Bier nicht gestattet“STA, 1861OA121 (1997) 142Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
Haben allhießige Bürger glösst [gelost], wie under Ihnen das weisse Püer gesotten werdten solleHohenfelsPAR49.2042676, 11.8477896, 1653Oberpfalz6 (1912) 78Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
in heutiger Mda. übertr. in der Ra. s weiß Beja hängt dir außa„das Hemd hinten“WeidenWEN49.676727, 12.162220
„was andern Tags auf der Tafel steht, das ist nun schon saures Bier, weil man an der Bezahlung der Zechschulden so wenig Freude hat wie am Trinken von saurem Bier“QueriKraftbayr.149Queri, Georg: Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern, München 1912.
*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
„wenn einmal ein Gast von einem müden Bier (Bier ohne Schaum) daherschmatzt [redet]“LettlBrauch59Lettl, Josef: Nach altem Brauch. Hoagarteng’schichten von Sebastiani bis Silvester, Regensburg 1981.
*1927 Moserholz EG, †2008; Rektor
Gen / zum Bier gehen ins Wirtshaus gehen Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt: woima gon Biar geh?ValleyMB47.8945169, 11.7784633
Jmdn zum Bier führenu.ä. (ein Mädchen) ausführen oine zin Böia föianFürnriedSUL49.4565315, 11.5969824 „Eine … zə’n Biər füəʻn, ihr erklärter Liebhaber seyn“SchmellerI,265Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Jmdn gen Bier haben (von einem Burschen) ausgeführt werden „Sie suchen sich … einen Burschen, den sie gen Bier haben, d.h. der sie zu Tanz und Bier führt“westliches Oberbayern, BavariaI,380Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
Ein Geriß [Zulauf] haben wie das sauere Bier unbeliebt sein, keinen Gefallen finden „A Griß ham wia’s saure Bier sagt man von einem unansehnlichen Mädel“QueriKraftbayr.149Queri, Georg: Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern, München 1912.
*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
„Spott … Er hat ’s Grieß, wie das saure Bier“Baier.Sprw.II,112[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
auch °um die geht’s an wia ums sauanö BierGriesbachDGF48.598875, 12.5756941
°Den mag i wias’s saure Bier„gar nicht“SalchingSR48.8092869, 12.5696609
Bekannt wie das sauere Bieru.ä. von schlechtem Ruf °Oberpfalz vielfach (v.a. N.), °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °dem kaft koana mehr wos o, der is bekannt wia s saure BierMarquartsteinTS47.7608226, 12.4604809 bekannt wöis schiächt BöiaHessenreuthKEM49.810618, 11.976568 Däa is bekannt wöi sauas BöiaSingerArzbg.Wb.39Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
Schauen wie das sauere Bieru.ä. mißmutig dreinschauen °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °der schaugd daher wia a sauas BierLenggriesTÖL47.6831625, 11.5763967
Redensarten:
Dèr kann ’s Béiər nét in Maul dərlaid·n„weil er’s immer schnell verschluckt“Altmühl48.8687764, 11.0739673, DMA (Frommann )VII,408Die deutschen Mundarten. Eine Monatsschrift für Dichtung, Forschung und Kritik, hg. von G. Karl Frommann, 1854-77.
„Trunkenheit … Er laͤßt kein Bier sauer werden“Baier.Sprw.II,145[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
Bier fahren sich betrinken °Niederbayern vereinzelt: °der hat Bier gfahrn!GriesbachGRI48.450524, 13.196384
Bey’n sauə’n Biər zsámkemə~„auf eine unvermuthete, oft auch unbeliebige Weise zusammenkommen“SchmellerI,265Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Heut habn ma wieda a guet’s Bier„wenn in einem Hause … an einem Tage sehr oft an der Klingel gelauͤtet wird“DellingI,76Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
Etwas ist (nicht) jmds Bier (nicht) jmds Angelegenheit °des is niat mei Bier„betrifft mich nicht“WeidenWEN49.676727, 12.162220 Wen de Bankn … unbedingd an nein Nam brauchan, na is des dene eana BiaMM18.8.1998, 3Münchner Merkur, 1948ff.
„wann wir wöllen andeuten: jetzt ist alles frei etc. Da sagt man: jetzt ist das Bier offen“Bayer.Barockpr.59 (Germanianus Monacensis)Bayerische Barockprediger, hg. von Georg Lohmeier, München 1961.
„sagt … der zu einem Kind angegebne Vater, wenn er sich ablaͤugnen kann oder will: ich habe dir kein Bier bezahlt“Rottal48.431054, 12.852333, HazziAufschl.III,1132Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
„Von Maurern, deren Arbeit viel Kraft erforderte, hörte man: ’s Böiarl schöibt an Kaarr’n“WindischeschenbachNEW49.7997, 12.1589, Oberpfalz80 (1992) 145Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. Der [60jährige] … hat auch sein meistes Bier schon getrunkenBaier.Sprw.I,22[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
Sprichwörter:
°Böia, Mlch und Braout machn Backn raoutWeidenWEN49.676727, 12.162220, ähnlich KapsWelt d.Bauern16Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.
„Im Niederbayerischen sagt man: Wenn auf einem Bauernhof das Bier fehlt, dann ist es auch mit der Milch nicht weit her“Altb.Heimatp.45 (1993) Nr. 22,21Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Reime, Scherzv.:
Gegrüßt seist Du, Bruder, Der Herr ist mit Dir, Du bist voll der Gnaden, Geh - zahl aMaß Bier!StielerNatur- u.Lebensbilder_Alpen373Stieler, Karl: Natur- und Lebensbilder aus den Alpen. Mit einem Vorw. von Max Haushofer, Stuttgart 1886.
°Da Herr gi nan d Rouh – und a Mouß Böia dazouWaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123
°Böial söiß, löiwa nix oan d Föiß„sagt ein Wirtshaushocker“WaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123
Auszählv.:
oi(n )s zwoa drai veja affm Disch stäit a Maos Beja. Wea dras dringt, der stingktFürnriedSUL49.4565315, 11.5969824
1 2 3 4 da Knecht holts Böia da Herr trinks aus und du bischt drausReuth a.WaldWUG49.006086, 11.156775
Gstanzl:
°da Wirt von Obadorf schenkt zwoaraloa Bier; dös guat trinkt er sejba dös schlecht trinkma mirLallingDEG48.8451215, 13.1404149
Scherzh. Deutung der Türbeschriftung an Dreikönig (CMB) Kafts a Maß BierWasserburgWS48.0615171, 12.220026
„Von diesem Bier auftun [öffentlich ausschenken] haben die Buben ihr Spiel hergenommen, welches sie nennen: das Bier auftun“Bayer.Barockpr.59 (Geminianus Monacensis)Bayerische Barockprediger, hg. von Georg Lohmeier, München 1961.
Sachlich: vgl. Bayer.Barockpr.59 (Geminianus Monacensis)Bayerische Barockprediger, hg. von Georg Lohmeier, München 1961.
Volkskunde-Sachlich
Vor der Einführung künstlicher Kühlung im 19.Jh. war es üblich, nur im Winterhalbjahr Bier zu brauen. Für baldigen Ausschank bestimmtes Winterbier hatte eine geringere Stammwürze als das stärkere u. besser haltbare, um den März herum (Märzen) gebraute Sommerbier. Letzteres sollte als sog. altes Bier (alt, Bed.I,9) vor dem Sud des Winterbiers weggetrunken werden. Beide waren untergärige dunkle Biere. vgl. JehleBier121-125Jehle, Alfons: Das Bier in Bayern. Kurzgefaßte geschichtliche Darstellung des Entwicklungsganges des bayerischen Brauwesens, München [1948].. Va. im Sommer wurde ferner im Gefolge herzöglicher Politik helleres obergäriges Weißbier od. Weizenbier ausgeschenkt LetzingBierbrauwesen d.Wittelsbacher470f.Letzing, Heinrich: Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher. Die Gründung des Hofbräuhauses München und die Entstehung des herzoglichen Weißbiermonopoles in der Auseinandersetzung mit den Landständen bis zum Landtag von 1612 sowie die Grundlagen des Bierzwanges. Studien zum Staatshaushalt, zur Verwaltungspraxis, zur Wirtschafts-, Sozial- und Agrargeschichte des Alten Bayern, Augsburg 1995.
Kommt häufiger vor Untergäriges helles Gerstenbier (Helles, hell) wurde gegen Ende des 19. Jh. beliebt Heckhorn-WiehrMchn u.sein Bier18f.Heckhorn, Evenlin u. Hartmut Wiehr: München und sein Bier. Vom Brauhandwerk zur Bierindustrie, München 1989.— „Stirbt ein Wirth oder Bräuer, so soll man unmittelbar nach dem Tode an alle Fässer im Keller 3-mal klopfen, weil sonst das Bier absteht“NeunburgNEN49.3487414, 12.3819853, 1860Oberpfalz73 (1985) 343Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff..— „Bier wird als Festiger für die Haare verwendet“FrauensattlingVIB48.449396, 12.396093, ähnlich Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt.— Volksmed. vgl. FriedlHausmittel16461 Haus- und Sympathiemittel, ges. von Paul Friedl, Rosenheim 1976.
„Wenn sie … Bier ausgeplattelt haben, haben sie kein Geld auf das Holzstöckl getan“HallerGlasmacherbrauch77Haller, Reinhard: Glasmacherbrauch im Bayerischen Wald, Grafenau 1987.
Liaba vo Weib und Kind geh, als wia von an zahltn Bier!KiemKreuther Tal122Kiem Pauli (1882 – 1960). 2. Teil: Leben im Kreuther Tal, hg. vom Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern, München 1992.
„wie weit das Kartenspiel Bieraushandeln hier verbreitet sei“MühldorfMÜ48.2405007, 12.5250991, 1911Mühlrad25 (1983) 58Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff.
„Das Kartenspiel muß auch oft bestimmen, wer die Zeche zu bezahlen hat, das sogenannte Bierausthoan“STA, 1861OA121 (1997) 98Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
Sachlich: °„Jeder der zwei bis neun Spieler erhält drei Karten, weitere drei kommen zum Tauschen offen auf den Tisch. Es geht darum, mit Karten gleicher Farbe oder gleichen Wertes eine hohe Punktzahl zu erreichen. Dabei zählen Zehner bis König sowie drei Karten gleichen Werts (etwa drei Siebener) je zehn Punkte, die As elf. Wer glaubt, das Spiel gewonnen zu haben, klopft; der Gewinner scheidet aus, während die anderen weiterspielen, bis der Verlierer feststeht“KnötzingCHA49.197117, 12.600101. „Heute wird um Geld gespielt. Früher bekam jeder Spieler 3 Streichhölzer. Bei einem verlorenen Spiel mußte ein Streichholz abgegeben werden. Wer keins mehr hatte, mußte die nächste Maß bezahlen“RimbachKÖZ49.2282346, 12.8844649.— vgl. Mühlrad25 (1983) 59f.Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff.
as Hofbraibiarl is do as best vu olli BieraStaudach (Achental)TS47.778952, 12.486454
Die Biera san guat, de Gelda san weniNiedermairGlonn273Niedermair, Johann Baptist: Glonn und Umgebung in Vergangenheit und Gegenwart, München 21939.
*1875 Rinding EBE, †1956 Epfenhausen LL; Salesianerpater. Glonn EBE
dieselben neben anndern Piern gleich taxieren [besteuern] zelassen1590LetzingBierbrauwesen d.Wittelsbacher120Letzing, Heinrich: Die Geschichte des Bierbrauwesens der Wittelsbacher. Die Gründung des Hofbräuhauses München und die Entstehung des herzoglichen Weißbiermonopoles in der Auseinandersetzung mit den Landständen bis zum Landtag von 1612 sowie die Grundlagen des Bierzwanges. Studien zum Staatshaushalt, zur Verwaltungspraxis, zur Wirtschafts-, Sozial- und Agrargeschichte des Alten Bayern, Augsburg 1995.
Kommt häufiger vor
2
scherzh. übertr. Jauche
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°bis du auf deinem Feld bist drauß, lafft des ganze Bier dir aus„Scherzvers“ReichersbeuernTÖL47.7668618, 11.6325725
Ahd. bior, mhd. bier, wohl aus spätlat. biber ‘Trank’; PfeiferEt.Wb.133Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989.. Anders Kluge-Seebold121Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
Lautung-Formen
Oberbayern, Niederbayern, südliches Oberpfalz, Schwaben (dazu EIH) biα, -αr u.ä., restliche Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu IN) beiα u.ä.— Pl. gleichl., in Bed.1c auch -rα (AIC, EBE, M, MB, TS; DGF, PA).
Literatur
DellingI,76Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,264-266Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WestenriederGloss.416Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
DenzWindisch-Eschenbach112Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.