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äugnen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 758
Wortart: Verb
Ableitung von: Auge1
Bedeutungen
1
in Augenschein nehmen
°Oberbayern vereinzelt
dös muaß i selba sehe, da kimm i amol zum äugnen Weißbach BGD47.719946, 12.768693
2
blinzeln
°äugnen „blinzeln“ Rettenbach WS48.026887, 12.092870
3
zeigen, darlegen
d’Mari hod ma’s gaingt, daß’ mit da Zenze und mit’n Giagl nimma schdimd Mittich GRI48.440634, 13.396183
4
sich anzeigen, ankündigen (von Tod, Unglücksfällen)
reflexiv
; unpersönlich  
°nördliche Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vereinzelt
dou hout si wos gaingt, wos wird des bedeitn? Neualbenreuth TIR49.9792926, 12.4424368
„Am übernächsten Tag kam dann das Telegramm vom Tod des Vaters – es hatte sich geignd Neuhaus NEW49.800989, 12.169603, Oberpfalz 81 (1993) 171 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Daou haout se öitza wos geignt „wenn z.B. plötzlich ein Bild von der Wand fällt“ Singer Arzbg.Wb. 58 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
vgl. Denz in: Die Arnika 30 (1998) 21f. Die Arnika: Zeitschrift des Oberpfälzer Waldvereins, Weiden 1968ff.
5
sich zeigen, vor Augen treten
reflexiv  
alsô wenn der hailige gaist fleuht von den menschen, sô äugent sich der rauch Konrad vM BdN 72,29f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
siehe äugen.
  • Schmeller I,50f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ I,468 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • DWB III,105 (eignen) Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. II,188 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Gl.Wb. 455 Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
  • Braun Gr.Wb. 9, 113 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 128 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Konrad nördl.Opf. 12 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
  • Singer Arzbg.Wb. 58 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • W-5/34, 44/1
verfasst von: J.D.