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Adel

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Name
Wortfamilie: Adam
Bedeutungen
1
männlicher Vorname
Vornamen
Aordl Stammbach HO50.145201, 11.690033 ↗
Ad´l Eschenau ERH49.572316, 11.197753 ↗
Odel „Adam“, Wolkshausen 49.624864, 9.978911 ↗
Adl Brunn HO50.328912, 11.797477 ↗ Weißenstadt WUN50.101514, 11.885509 ↗
Adl „Adam“, Schwabach SC49.328456, 11.024710 ↗
Odhl Ramsenthal BT50.006660, 11.595922 ↗
Odl Burgbernheim NEA49.451419, 10.324038 ↗ Dettelbach KT49.803783, 10.165725 ↗ Rüdenhausen KT49.764890, 10.341270 ↗ Witzleshofen BT50.111485, 11.726709 ↗
Oidl Neudrossenfeld KU50.015321, 11.496893 ↗
Ordl Heubsch KU50.041643, 11.369634 ↗
Orl Thurnau KU50.024992, 11.392850 ↗
Ödel Eßleben SW49.944953, 10.076055 ↗
Ödl Höttingen 49.606606, 9.907297 ↗
2
Jauche
bäuerliche Arbeitswelt: allgemeinesTierhaltung, Wiese, Weide
dös iss wöi a Oodl wals kan Schaum mehr hat Buchschwabach 49.406286, 10.856505 ↗
morng müßma Odl fahrn Büchenbach ER49.593435, 10.965976 ↗ Erlangen ER49.597879, 11.004519 ↗
Oodl „Jauche“, Eppenreuth HO50.279322, 11.896476 ↗ Konradsreuth HO50.272319, 11.850767 ↗
oudl „Für Rausch war ... gebräuchlich“ [Redensart], Ittelshofen LAU49.435124, 11.394863 ↗
3
abgestandenes Bier
Trinken/Genussmittel/Wirtshaus
Dös iss wöi a Odl Buchschwabach 49.406286, 10.856505 ↗
ohdl Buchschwabach 49.406286, 10.856505 ↗

Adam, Adel

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 139
Bedeutungen
1
biblischer Stammvater (Fest 24. Dezember), in heutiger Mda. in Vergleichen, Ra. u.a.
Im Vergleich:
°der kimmt daher wie der Adam „nackt“ Innernzell GRA48.8513534, 13.2739608
der schämt sich wie der Adam Perlesreut WOS48.780497, 13.4396096

Redensart(en):
°da Adam laaft sei’m Ripperl nach [einer Frau] Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418

°Seit Adams Zeiten „seit langem“ Tegernheim R49.025099, 12.171955

°Der läßt sein’ Adam heraushängen „tritt selbstbewußt auf“ Tegernheim R49.025099, 12.171955

Im Kinderspiel:
°Adam wo bist du? „Ruf im Versteckspiel“ Eslarn VOH49.5828502, 12.5214393

°Adam wo bist du? – Am Bam drum! – Wos frißt du? – An Fisch! – Gi ma aa wos! – An Schiis! Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291, ähnlich °AM, °N

°Adam is in’n Garten ganga. Wieviel Vögel hout er g’fanga? Oans, zwoa, drei, du bist frei Utzenhofen NM49.335734, 11.688265

Scherzfragen:
wo hot da Adam dö Gawö heagnomma? – Bein Schtüi [Stiel] Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
woaßt du, woa da Adam in eastn Nogl higschlogn hat? – Afn Kchobf Herrnthann R49.051179, 12.473811
2
als Vorn. selten.
Kurzf.: °Adl, Ådl, °Adi (DAH, GAP; AM, ESB, NM, RID, OVI; WUN; EIH), °Ail (NEW)
auch Hausn.
3
in der Verbindung Adam und Eva
3a
in Ra. u.a.
Redensart(en):
°bei Adam und Eva anfangen weitschweifig erzählen, umständlich sein °Oberbayern vereinzelt:

°Des hamm da Adam und d’ Eva scho gwißt „ist selbstverständlich“ Dachau DAH48.2592477, 11.4354419

Mit Adam und Eva ackern mit gemischtem Gespann

Scherzreime:
°Adam und Eva war’n halt Leit, solchene Leit gibt’s nemma heit Altötting 48.2268085, 12.6757914
°Adam und Eva reiten auf dem Käfa. Der Käfa tut an Schoaß und d’Eva fallt a’d Froas Oberhögl BGD47.809341, 12.899356
°dr Adam und d’Eva hom Äpfl g’essn, san eini in d’Staudn, hom auf d’Sünd vergess’n Kohlgrub GAP47.665818, 11.048838
°Adam und Eva san sparsame Leut, sie flicken si(ch) ’s Gwand’l mit Erdäpfehäut Kreuth MB47.6410174, 11.7442455

Wetterregel:
Wie’s Adam und Eva send’t, bleibt der Dezember bis zum End Christl Aichacher Wb. 24 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
3b
volksbotan. Bez., von der Zweifarbigkeit der Blüten od. Paarigkeit der Wurzelknollen ausgehend
3bα
Pfln.
3bαi
Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vereinzelt
°„die hellere Blüte ist die Eva, die dunklere der Adam Bayerbach GRI48.410219, 13.143243
Adam und Eva „das echte Lungenkraut“ Schilling Paargauer Wb. 52 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

*1939 Sattelberg SOB
3bαii
Knabenkrautarten (Orchis)
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Adam und Eva „Knabenkraut, besitzt im Boden zwei Knollen, von diesen mag der Name herkommen“ Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
Adam und Eva Mühldorf 48.2405007, 12.5250991, Marzell Pfln. III,426 Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.

*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil., Oberstudienrat
3bαiii
Taubnesselarten (Lamnium)
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt
3bαiv
Lupine (Lupinus)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°„blaue Blüten Adam, rosa Blüten Eva Irlbach SR48.8417044, 12.751772
3bαv
Herbstzeitlose (Colchium autumnale)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
3bαvi
Aronstab (Aron maculatum)
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
3bαvii
Gundelrebe (Glechoma hederacea)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
3bαviii
mit unklarem Benennungsmotiv Schwarzwurz (Symphytum officinale)
°Niederbayern vereinzelt
Wermut (Artemisia absinthium)
°Oberbayern vereinzelt
Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
°Oberbayern vereinzelt
Kuckucksnelke (Lychnis flos-cuculi)
°Schwaben vereinzelt
3bβ
Wurzelknollen
3bβi
Wurzelknollen des Knabenkrauts, eine vorjährig, eine diesjährig
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach
Kinderspiel: Die ausgegrabenen Knollen werden ins Wasser geworfen, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: „die Knolle, die unterging, war Eva (die Böse), die andere der Adam Obernried CHA49.3119894, 12.6667792; vereinz. auch umgekehrt (°VIB; °NAB). Dazu der Reim: °der Adam und s Everl schwimmen übern See, der Adam geht unter und Everl in d’ Höh Vilsbiburg VIB48.448482, 12.355795.
3bβii
Wurzelknollen der Herbstzeitlose
°Niederbayern vereinzelt
°„eine kleinere und eine größere Zwiebel bilden den Stock, die kleinere nannte man Eva und die größere Adam Gögging KEH48.823340, 11.781927
3bβiii
Alraunwurzel (Mandagora officinalis) , Walkertshofen DAH48.323753, 11.293364
3bγ
Blüten von Lungenkraut, Lupine od. Taubnessel
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°„die Blüten [des Lungenkrauts] sind Adam und Eva, die Pflanze das Adam- und Evableami Fürstenstein PA48.7190844, 13.3309687
Anstelle der Wurzelknollen ( siehe Adam, Bed.3biiα) warfen spielende Kinder Blüten ins Wasser (°EBE)
  • 3LThK I,133-139 Lexikon für Theologie und Kirche, hg. von J[osef] Höfer und K[arl] Rahner, 14 Bde, Freiburg 31993f.
  • Torsy Lex.dt.Hl. 7 Lexikon der deutschen Heiligen, Seligen, Ehrwürdigen und Gottseligen, hg. von Jakob Torsy, Köln 1959.
  • Marzell in: ZMF 23 (1955) 117-121 Zeitschrift für Mundartforschung, 1935-68.
  • Schmeller I,34 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ I,79f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,102 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,85 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,234f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB I,1446f. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. I,610 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Christl Aichacher Wb. 24 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Schilling Paargauer Wb. 52 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • 1Singer Arzbg.Wb. 8 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-54D14, W-4/3, 56a/43-47
verfasst von: B.D.I.

Adel1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 142–148
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
veralt. Femininum 
Bedeutungen
1
Jauche
1a
Mistwasser, flüssiger Stalldünger
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°duasd aufn Kombosdhauffa ara Breggei an Oll oni! Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
°Odl „Harn der Tiere, vermengt mit löslichen Kot- und Streuteilen“ Pankofen DEG48.800028, 12.896326
fröiha haout ma n Odl (Stallabfluß) in’n Dörfan af d’ Straouß laffn laua, öitz sammelt man ’n in da Odlgraou(b)m Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
°dös röicht naou O(d)l Arzberg WUN50.0567356, 12.1859087
Oudl schidn „auf Wiesen oder Äcker“ Derching FDB48.408873, 10.963980
„In solchem Stalle stehen … drei Kühe, ein Pferd … die Milch- und Trinkgeschirre … alles dicht auf einander, manchmal sogar ohne Abfluß des Odels Leoprechting Lechrain 226 Leoprechting, Karl v.: Aus dem Lechrain. Zur deutschen Sitten- und Sagenkunde, München 1855.

*1818 Mannheim, †1864 Leoprechting AÖ; Volkskundler
wegen dem Odel, der dessen Hauspoint seit ewigen Zeiten gratis dungt Altb.Heimatp. 6 (1954) Nr.3,7 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
d[a ]z sye d [er ] Elisabetha Stainpergerin … ain Schaff Voll Re [veren ]do atl ybern leib geschit Mühldorf 48.2405007, 12.5250991, 1705 MHStA Erzstift Salzburg Pfleggericht Mühldf 900 [fol.76v] Hauptstaatsarchiv München
In fester Fügung:
Adel fahren, führen u.ä. Jauche zum Düngen ausbringen °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach:
°heut wern mi an Odel ausführn Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713
°agrat am Samstda muaßt a jedsmoil Odl fohrn, inter da Wocha host koa Daweil Regen REG48.976777, 13.127186
Wenn Gfriea [Frost] hearaust is gwön, na hod ma Odl gfohrn Kerscher Waldlerleben 73 Kerscher, Otto: Waldlerleben, wie es die Alten erzählten, Grafenau 1983.

*1927 Neurandsberg BOG

Auch in scherzh. Übertr.:
°der tuat aber wieder Odlfahrn „verbreitet einen sehr unangenehmen Geruch“ Teisendorf LF47.849038, 12.8218357, ähnlich °WOR

°Odel fahren „austreten“ Oberbiberg WOR47.9815529, 11.5706516

Im Vergleich:
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Schwaben mehrfach:
°dö Suppn is heit net zum essen, dö schmeckt wia Odl Klettham ED48.3016897, 11.8991649
°dös Bier schüttet sich wia a Odl außa „ist schaumlos“ Gögging KEH48.823340, 11.781927
°dös schaut aus wie a Odel Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102

Redensart(en):
°der, mainö [meine ich], hait sö ön Odl bod „ist recht schmutzig“ Dirnberg VIT49.047169, 13.051870

In scherzh. Anspielung auf Adel2, Bed.1

°a, bist heut Herr von Ådel? „wenn einer Odel fährt“ Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt

°er ist heut ein Herr vom Adel „wenn einer nach Odel stinkt“ Kreuth MB47.6410174, 11.7442455

Kinderreim:
°ich taufe dich mit Wasser, und du sollst heißen Kasper. Ich taufe dich mit Odl, und du sollst heißen Kodl [Kater] Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589
Als Dünger gewinnt Adel „seit Einführung der Stallfütterung, Einengung der Gemeindeweiden, Einführung des künstlichen Futterbaues und intensiven Wirtschaftbetriebes“ Bedeutung Landw.Bay. 426 Die Landwirthschaft in Bayern. Denkschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des landwirthschaftlichen Vereines in Bayern, München 1860. . Aber noch Schmeller I,35 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
bemerkt, daß „nicht überall der Bauer mit dem Adel umzugehen“ weiß u. „die Jauche auf die Gasse laufen“ läßt ( Adelgasse, Adelweiher). Dorthin fließt überschüssiger Adel noch ab, als man feste Gruben ( Adelgrube, Mistgrube) hat, doch rinnt er auch vom Stall u. später den Gruben aus direkt auf angrenzende Wiesen ( Adelwiese) od. wird durch Gräben ( Adelgraben) dorthin geleitet. Zum Düngen werden die Gruben ausgeschöpft ( Adelschöpfer) od. ausgepumpt ( Adelpumpe), u. der Adel wird in Adelfaß, Adeltruhe, Adelzuber weggebracht ( Adelkarren, Adelwagen).— Ausbringen des Adels erfolgt vornehmlich im Herbst u. Frühjahr bei nassem Wetter, dazu im Winter. Zur gesonderten Verwertung einzelner Jauchearten s. Abortadel, Roßadel, Sauadel; s.a. Mist.— Vereinz. werden für das Ausbringen die Mondphasen beachtet, z.B. zunehmender Mond Raisting WM47.9129205, 11.1090726. Düngt man mit Adel „bei abnehmendem Mond, dann wächst alles hinunter, d.h. es gedeihen Rüben, Rettiche usw. gut; umgekehrt, bei zunehmendem Mond wächst alles in die Höhe, d.h. es gedeihen Salat u. Kraut gut“ Ettal GAP47.5692548, 11.0939733.— Bei Wassermangel wurden im °Gesamtgeb. Brände mit Adel gelöscht. Man verwendet zuerst Adel , dann Wasser °Eitting MAL48.814304, 12.3288457, bei Kaminbränden Adel u. nassen Mist St.Englmar BOG49.002070, 12.823647. Dem Adel wird °vereinz. besondere Löschkraft zugesprochen: „mit Odl spritzen ist besser als Wasser, weil er mehr löscht“ Riedenburg RID48.961252, 11.6855725; auch bei Blitzschlag (Oberbayern, Oberpfalz). Als bes. wirksam gilt es, wenn der Blitz zuerst in den Adel eingeschlagen hat Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418, weil dann das Feuer zu dem Blitz selbst zurückkehre (, ).— °Mehrf. erinnert man sich an Adel als Hausmittel bei Alkoholvergiftung, °vereinz. bei Verletzungen: °„nach einer Rauferei behandelten sich die Beteiligten ihre Kratzer im Gesicht mit Odel Steinhögl BGD47.8222307, 12.8723563; in °Eitting MAL48.814304, 12.3288457 stapften die Kinder im Adel gegen den Baumhäckel [Hautrisse] herum.— Mit Adel wurden auch geblähte Kühe behandelt: °„man tauchte Stroh in Odel und steckte es der Kuh tief in den Schlund“ Erbendorf NEW49.838282, 12.047276; in °Lenggries TÖL47.6831625, 11.5763967 wurde der Adel dem Tier direkt eingeflößt.— Vor der Aussaat wurde die Gerste mit Adel genetzt, damit die Frucht nicht brandig wurde (Isartal48.644782, 12.685693 Niederbayern).— Wagenräder u.ä. legte man im Sommer in Adel , um das Holz vor dem Austrocknen zu schützen Neufinsing ED48.2213475290547, 11.8020713817289.— Hopfenstangen werden der Haltbarkeit wegen u. zur Vernichtung des Ungeziefers im Adel getränkt Horn Hersbr.Hopfenbauern 14 Horn, Bernhard: Die Fachsprache der Hersbrucker Hopfenbauern, Ex.masch., Erlangen 1949. .— Lit.: Denz in: Oberpfalz 83 (1995) 175f. Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. ; Höschl Himmel 76-78 Höschl, Josef: Unterm bayerischen Himmel. Finsinger Geschichten in Prosa und in Versen, Wartenberg 1994.

*1924 Finsing ED, †1996 ebd.; Angestellter
; Landw.Bay. 421-426 Die Landwirthschaft in Bayern. Denkschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des landwirthschaftlichen Vereines in Bayern, München 1860. ; Mestemacher Arbeitsgerät Obb. 11-14 Mestemacher, Jürgen-Heinrich: Altes bäuerliches Arbeitsgerät in Oberbayern, München 1985. .
1b
Abortjauche, -dünger
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
Odel „Abtrittdünger“ Passau PA48.567378, 13.431710
°„in vielen Anwesen sind die beiden Odel [Stall- u. Abortjauche] auch räumlich verbunden“ Regenstauf R49.122773, 12.130676
in dem stynkenden atel vn[d ] schimpfheuslein [Abtritt] 2.H.15.Jh. J. Klapper (Hg.), Schriften Johanns von Neumarkt, Bd. III, Berlin 1939, 26
°Adl „Das unreine Wasser von einer Schwindgrube“ Zaupser 85 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
1c
Gülle, Schwemmist
°Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°„im Volksmund wird Gülle hier Odel genannt“ Tumiching GRA48.8509461176642, 13.2841992992246
°„auf den modernen Bauernhöfen gibt es eine Güllegrube, aber der alte, immer noch gebrauchte Name ist der Odl Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
„Hier … gibt es weder ‘Gülle’ noch ‘Jauche’, sondern einzig und allein und allgemeinverständlich Odel! Rottach-Egern MB47.6909599, 11.7707109, MM 26./27.10.1991, 53 Münchner Merkur, 1948ff.
1d
(verflüssigter) Dünger
°Oberbayern vereinzelt
°Odel aus Taubenmist zubereitet, war sehr gut für Gärten“ Mühldorf 48.2405007, 12.5250991
2
übertr. jaucheähnliche Flüssigkeit
2a
minderwertiges Getränk, v.a. schlechtes Bier
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°zu den Wirt ko ma gor nimma higeh, dea schenkt ja an diarektn Odl aus Oberneukirchen 48.173534, 12.5225471
°den Odl kann ma net saufa, Augn machta aus n Krüagl ausa wie a Hex Wiefelsdorf BUL49.279512, 12.0765902
2b
schmutziges Wasser
°da ist der reinste Odel weggegangen „wenn von einer Wäsche recht schmutzige Lauge wird“ Passau PA48.567378, 13.431710
2c
flüssige Rückstände im Wassersack der Tabakspfeife
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°iatz muaßi zerscht an Odl auslaarn, na schtopfi ma nomoi oane Freising FS48.402335, 11.741887
°vo deina Pfeifa rinnt ja schon da Odl raus Winklsaß MAL48.735538, 12.170611
Ahd., mhd. atel stm. ‘Schlamm, Morast, schlammiges Wasser’, germ. Wort ungesicherter Herkunft; Et.Wb.Ahd. I,381-384 Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff. .
ǭ(d)l, ō-, vereinz. ā- (LL), Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz auch mehrf. (dazu EIH) ǫl, o-; daneben vereinz. ǫrl (EBE, GAP; R). Vereinz. ǫu(d)l (DAH; GRI, PA, PAN; R, TIR; WUN; , WUG; FDB). Nach Restituierung der 2. Silbe oi(d)l (LF; GRI, VOF), wobei wohl von ol > *oi auszugehen ist.— F. mit Genusübertr. aus Mistbrühe, Mistlache Mittelfranken mehrfach (dazu GAP; WEG), vgl. Strassner in: ZMF 30 (1963/64) 217 Zeitschrift für Mundartforschung, 1935-68. .— Pl. (LF, MB, TÖL; GRA; R) wie Sg.
  • Kretschmer Wortgeogr. 243 Kretschmer, Paul: Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache. Göttingen 21969.
  • Martin in: Teuth. 2 (1925/26) 134-136 Teuthonista. Zeitschrift für deutsche Dialektforschung und Sprachgeschichte, 1924-34.
  • Strassner in: ZMF 30 (1963/64) 216-223 Zeitschrift für Mundartforschung, 1935-68.
  • Delling I,11 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,34f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 397 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • Zaupser 85 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ I,416f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,103 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. I,235, 237 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB I,1458 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. I,621 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Ahd.Wb. I,687 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Angrüner Abbach 61 Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.

    *1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher
  • Berthold Fürther Wb. 153 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 432 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 59 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Denz Windisch-Eschenbach 98 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Dietl Erg.Schmeller I,11 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.

    *1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof.
  • Helm Mda.Bgdn.Ld 170 Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.

    Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
  • Kollmer II,213 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Lechner Rehling 252 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
  • Maas Nürnbg.Wb. 42, 181 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Schilling Paargauer Wb. 21 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • 1Singer Arzbg.Wb. 81 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Wölzmüller Lechrainer 133 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.

    *1956 Prittriching LL
  • Fragebögen:
  • S-18E20b-22a, M-1/33, W-81/51, 54f., 57f., FM-49
verfasst von: J.D.

Adel1, Odel

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Neutrum 
Bedeutung
Jauche, flüssiger Dünger aus tierischen Fäkalien
Feldarbeit
Schwaben vereinzelt
ōdl vārǝ Jauche zur Düngung auf ein Feld ausbringen, Langweid A48.4904021, 10.8576485, SBS 12 K 48 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 12: Wortgeographie V, Heidelberg, 2006

ō̜dl vī̜ǝrǝ Jauche zur Düngung auf ein Feld ausbringen, Kaisheim DON48.7678768, 10.7981234, SBS 12 K 48 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Manfred Renn. Band 12: Wortgeographie V, Heidelberg, 2006
ahd., mhd. atel 'Schlamm, Morast, schlammiges Wasser', germ. Wort ungeklärter Herkunft; Et.Wb.Ahd. I,381-384
Überwiegend wird das Wort mit einem geschlossenen, langen ō gesprochen, nur in Altenstadt SOG47.823657, 10.8734632 ist ein offenes, langes ō̜ belegt. In Tagmersheim DON48.8224541, 10.9726967 ist das Wort ohne d zu hören: ōl.
Eine Pluralform ist in Lengenwang MOD47.7007804, 10.6043502 belegt: ōdl. In Untermeitingen SMÜ48.1614939, 10.8069903 wird für das Genus neutrum genannt. Dies könnte daher rühren, dass es sich hier um eine Kurzform von Odelwasser handelt.
  • Schwäb.Wb. I 103 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 142-148 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • Schmeller I 34f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
  • WBF 30 Wagner, Eberhard/Klepsch, Alfred: Handwörterbuch von Bayerisch-Franken, Bamberg, 2007
verfasst von: BS

Adel2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 150–152
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Neutrum 
Pragmatik: ugs.
Bedeutungen
1
Adelsstand, vornehmer, bevorrechteter Stand, allg.verbr.
°de Heaschaftn von Adl moanadn oiwei, si kenan si ois dalaum Wackersberg TÖL47.734136, 11.540953
°von Adl stammas o, sei Vata woa a „Von“ oda Baron Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632
De Geischtlichkeit und der Adel und de Beamten, de helfan z’samm’, so lang’ d’Welt steht Thoma Werke VI,161 (Andreas Vöst) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
Es därf do koana a Fischerl fanga, der net von Adel is Bayerld 73 (1971) Nr.5,13 (Kneißl-Lied) Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990.
von diu gedâht er … daz er von adele geborn was Kaiserchr. 15212f. Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.

Regensburg. (?), 12.Jh.
ein besundere vnder machung [Tribüne] … Darin der adel von frauen vnd mannen … haben mugen zue schauen Regensburg R49.013904, 12.100040, 1487 Freyberg Slg III,74 Freyberg, M[ax] v.: Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geschöpft aus Handschriften, 5 Bde, Stuttgart/Tübingen 1827-36.
a Schnullabue von Adl Sturm Lieder 24 Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.

*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
Ä.Spr. in festen Verbindungen wie:
großer / hoher Adel
Von in sein hie … der hoch adel in Bairn, Kernten, Franken Aventin V,286,2f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber


dass. mit Var.
der große Adel Siebeneichen SUL49.4745754769432, 11.767531535348, Oberpfalz 2 (1984) 209 (Inschrift) Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.

In scherzh. Anspielung auf Adel1, Bed.1 :
A Ritta, no, dees is a Held, Dea reit und is vom Odel Pangkofer Ged.altb.Mda. 200 Pangkofer, Jos[eph] Ans[elm]: Gedichte in altbayerischer Mundart, Bd I, Nürnberg 31854.

*1804 Riedenburg, †1854 München; Dr.phil., Gutsverwalter, Schriftsteller

Redensart(en):
wie man jetzt gemeingklich sagt/ Liche ein Jud nicht ein Pfenning auff ein alten Adel Hund Stammenb. I,V Hund[t], Wigulaeus [v.]: Bayrisch Stammen Buch, 2 Bde, Ingolstadt 1585f.

*1514 Kaltenberg LL, †1588 München; Jurist, Historiker
vgl. Wander I,28 Deutsches Sprichwörter-Lexikon, hg. von Karl Friedrich Wilhelm Wander, 5 Bde, Leipzig 1867-80.

Abwertend von Personen mit überheblichem, geziertem Benehmen °Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°die is jå von Adel „dünkt sich etwas Besonderes“ Pittenhart TS47.9767313, 12.3903112
°der gibt sich wie vom Adel „recht hochnäsig und gespreizt“ Oberviechtach OVI49.4602721, 12.4189759
auch
°„zu fein für grobe Arbeit“ °Mintraching R48.9516342, 12.240373
°der ist von Adel „überall bekannt, wenn auch nicht beliebt“ Reit i.W. TS47.676508, 12.469329
Redensart(en):
°der is von Adel – dem geht d’ Haut beim Arsch zamm „er glaubt, was Besseres zu sein, ist aber auch wie alle andern“ Flintsbach RO47.7259879, 12.1229121

Im scherzh. Wortspiel zu Adel1, Bed.1 :
°„Vornehmtuer(innen) werden oft als von Odel bezeichnet“ Rott WS47.985008, 12.130561
2
Adelsprädikat
Den vierten Artikhell. das anlegen, den Adl betreffend Regensburg R49.013904, 12.100040, 1545 MHStA Kurbayern, Äußeres Arch. 1623,fol.20r Hauptstaatsarchiv München
3
adeliges Wesen
3a
vornehme Art, edle Gesinnung
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°do is fei immer noch an Adel dahinter „viel Stolz oder auch Vornehmheit“ Bayrischzell MB47.6737001, 12.0148837
°der ist von Adel „ein feiner Mensch“ Ursulapoppenricht AM49.496590, 11.852203
So ist doch adel mein verpfliht Konrad vM Sphaera 2,3 Konrad von Megenberg: Die Deutsche Sphaera, hg. von Francis B.Brévart, Tübingen 1980.

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
auch Standesbewußtsein
°„Standesbewußtsein“ °Polling WM47.8113117, 11.1330907
3b
äußere Schönheit
°die ist von Adel „recht gut gewachsen“ Rohrenfels ND48.6861619, 11.1565067
die läut, die geziert sint mit nâtürleichem adel und mit götleichen gnâden, alsô daz si schœn sint und wol geschaffen an dem leib Konrad vM BdN 280,23-25 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
auch scherzh. Rothaarigkeit
°die ist von Adel „wenn eine Frau rote Haare hat“ Straubing SR48.877718, 12.579576 siehe auch adelig2, Bed.3
3c
vorzügliche Beschaffenheit, hohe Qualität
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°der Wein ist von Adel Höcking DGF48.5184237702237, 12.630422915977
Der valk sein adel zaiget und schnellikeit HadamarvL 194,114,6 Hadamar’s von Laber Jagd und drei andere Minnegedichte seiner Zeit und Weise, hg. von J[ohann] A[ndreas] Schmeller, Stuttgart 1850 (Nachdr. Amsterdam 1968).

Hadamar III (?) von Laaber PAR, *um 1300, †nach 1354
In religiöser Spr.:
Wanne nu der mensch … get aber [wieder] an sinen schepfer und bekent sein adel und seinen gotlichen gewalt Konrad vM Sphaera 20,24-27 Konrad von Megenberg: Die Deutsche Sphaera, hg. von Francis B.Brévart, Tübingen 1980.

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler

Adel/ wodurch ein Mensch von Wasser und heil. Geist zu einem rechtmässigen Erben der unsterblichen Glory gemacht … wird Selhamer Tuba Rustica II,88 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
Ahd. adal n. (m.?), mhd. adel n./m., germ. Wort unklarer Herkunft; Hiersche I,31f. Hiersche, Rolf: Deutsches etymologisches Wörterbuch, Heidelberg 1986ff. .
å̄dl, schriftsprl. beeinflußt.
  • Rechtswb. I,427-431 Deutsches Rechtswörterbuch (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache), hg. von der Preußischen Akademie der Wissenschaften (Bd 6ff. hg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften), Weimar 1914ff.
  • Schmeller I,34 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ I,80 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,103 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,85 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,237 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB I,1459-1463 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. I,617-621 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,20 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,27f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Fragebögen:
  • W-69/1
verfasst von: J.D.

Adel2

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
adelige Herkunft
soz. Stellung, Gruppe, Beziehung
Nördlingen 48.8516578, 10.4885873
Sind 's ebban gar von Adel dian, / Weil alles tuant so prangan? Nördlingen 48.8516578, 10.4885873, Jakob, G. 84 Jakob, Gottfried: Allerloi aus 'm Rias. Gedichte in Rieser Mundart (mit Worterklärungen), Nördlingen, 1960
2
Würde, Vornehmheit
Einstufung (tauglich, nützlich, wichtig, persönliche Bewertung)
Willmatshofen A48.279196, 10.6548358
Oiner schätzt wohl, d' Arbat häb / Aud'l, wenn ma 's richtig däb Willmatshofen A48.279196, 10.6548358, Wörle 306 Wörle, Wilhelm: D' Welt ischt voller Melodeia. Mundartgedichte (mit Worterklärungen S. 322 - 330), Weißenhorn, 1979, Auflage 1
ahd. adal stm., mhd. adel stn./stm., germ. Wort ungeklärter Herkunft; Pfeifer 12f.
Die Lautung mit -ao- in Willmatshofen*A ist nicht lautgesetzlich. Dazu müsste im Mhd. ein langes ā zugrunde liegen.
  • Schwäb.Wb. I 103 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 150f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • Schmeller I 34 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS

Adel3

Wörterbuch:
Dieser Eintrag ist ein Verweiskompositum von: Adam

Adel4

Wörterbuch:
Bedeutung
Großvater, -mutter