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Adel2
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 150–152
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum,
Genus: Maskulinum,
†Neutrum
Pragmatik: ugs.
Adelsstand, vornehmer, bevorrechteter Stand, allg.verbr.
Dialektbelege
°de Heaschaftn von Adl moanadn oiwei, si kenan si ois dalaum Wackersberg TÖL47.734136, 11.540953
°von Adl stammas o, sei Vata woa a „Von“ oda Baron Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632
De Geischtlichkeit und der Adel und de Beamten, de helfan z’samm’, so lang’ d’Welt steht Thoma Werke VI,161 (Andreas Vöst) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.
*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
Es därf do koana a Fischerl fanga, der net von Adel is Bayerld 73 (1971) Nr.5,13 (Kneißl-Lied) Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990.
von diu gedâht er … daz er von adele geborn was Kaiserchr. 15212f. Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.
Regensburg. (?), 12.Jh.
Regensburg. (?), 12.Jh.
ein besundere vnder machung [Tribüne] … Darin der adel von frauen vnd mannen … haben mugen zue schauen Regensburg R49.013904, 12.100040, 1487 Freyberg Slg III,74 Freyberg, M[ax] v.: Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geschöpft aus Handschriften, 5 Bde, Stuttgart/Tübingen 1827-36.
a Schnullabue von Adl Sturm Lieder 24 Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.
*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
Phraseologie
Ä.Spr. in festen Verbindungen wie:
großer / hoher Adel
Von in sein hie … der hoch adel in Bairn, Kernten, Franken Aventin V,286,2f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Von in sein hie … der hoch adel in Bairn, Kernten, Franken Aventin V,286,2f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
dass. mit Var.
der große Adel Siebeneichen SUL49.4745754769432, 11.767531535348, Oberpfalz 2 (1984) 209 (Inschrift) Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
der große Adel Siebeneichen SUL49.4745754769432, 11.767531535348, Oberpfalz 2 (1984) 209 (Inschrift) Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
In scherzh. Anspielung auf Adel1, Bed.1 :
A Ritta, no, dees is a Held, Dea reit und is vom Odel Pangkofer Ged.altb.Mda. 200 Pangkofer, Jos[eph] Ans[elm]: Gedichte in altbayerischer Mundart, Bd I, Nürnberg 31854.
*1804 Riedenburg, †1854 München; Dr.phil, Gutsverwalter, Schriftsteller
*1804 Riedenburg, †1854 München; Dr.phil, Gutsverwalter, Schriftsteller
Redensart(en):
Abwertend von Personen mit überheblichem, geziertem Benehmen °Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°die is jå von Adel „dünkt sich etwas Besonderes“ Pittenhart TS47.9767313, 12.3903112
°der gibt sich wie vom Adel „recht hochnäsig und gespreizt“ Oberviechtach OVI49.4602721, 12.4189759
auch
°„zu fein für grobe Arbeit“ °Mintraching R48.9516342, 12.240373
°der ist von Adel „überall bekannt, wenn auch nicht beliebt“ Reit i.W. TS47.676508, 12.469329
wie man jetzt gemeingklich sagt/ Liche ein Jud nicht ein Pfenning auff ein alten Adel Hund Stammenb. I,V Hund[t], Wigulaeus [v.]: Bayrisch Stammen Buch, 2 Bde, Ingolstadt 1585f.
*1514 Kaltenberg LL, †1588 München; Jurist, Historiker vgl. Wander I,28 Deutsches Sprichwörter-Lexikon, hg. von Karl Friedrich Wilhelm Wander, 5 Bde, Leipzig 1867-80.
*1514 Kaltenberg LL, †1588 München; Jurist, Historiker vgl. Wander I,28 Deutsches Sprichwörter-Lexikon, hg. von Karl Friedrich Wilhelm Wander, 5 Bde, Leipzig 1867-80.
Abwertend von Personen mit überheblichem, geziertem Benehmen °Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°die is jå von Adel „dünkt sich etwas Besonderes“ Pittenhart TS47.9767313, 12.3903112
°der gibt sich wie vom Adel „recht hochnäsig und gespreizt“ Oberviechtach OVI49.4602721, 12.4189759
auch
°„zu fein für grobe Arbeit“ °Mintraching R48.9516342, 12.240373
°der ist von Adel „überall bekannt, wenn auch nicht beliebt“ Reit i.W. TS47.676508, 12.469329
Redensart(en):
°der is von Adel – dem geht d’ Haut beim Arsch zamm „er glaubt, was Besseres zu sein, ist aber auch wie alle andern“ Flintsbach RO47.7259879, 12.1229121
Im scherzh. Wortspiel zu Adel1, Bed.1 :
°„Vornehmtuer(innen) werden oft als von Odel bezeichnet“ Rott WS47.985008, 12.130561
†Adelsprädikat
Dialektbelege
Den vierten Artikhell. das anlegen, den Adl betreffend Regensburg R49.013904, 12.100040, 1545 MHStA Kurbayern, Äußeres Arch. 1623,fol.20r Hauptstaatsarchiv München
adeliges Wesen
vornehme Art, edle Gesinnung
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°do is fei immer noch an Adel dahinter „viel Stolz oder auch Vornehmheit“ Bayrischzell MB47.6737001, 12.0148837
°der ist von Adel „ein feiner Mensch“ Ursulapoppenricht AM49.496590, 11.852203
So ist doch adel mein verpfliht Konrad vM Sphaera 2,3 Konrad von Megenberg: Die Deutsche Sphaera, hg. von Francis B.Brévart, Tübingen 1980.
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
auch Standesbewußtsein
Dialektbelege
°„Standesbewußtsein“ °Polling WM47.8113117, 11.1330907
äußere Schönheit
Dialektbelege
°die ist von Adel „recht gut gewachsen“ Rohrenfels ND48.6861619, 11.1565067
die läut, die geziert sint mit nâtürleichem adel und mit götleichen gnâden, alsô daz si schœn sint und wol geschaffen an dem leib Konrad vM BdN 280,23-25 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
auch scherzh. Rothaarigkeit
Dialektbelege
°die ist von Adel „wenn eine Frau rote Haare hat“ Straubing SR48.877718, 12.579576 siehe auch adelig2, Bed.3
vorzügliche Beschaffenheit, hohe Qualität
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°der Wein ist von Adel Höcking DGF48.5184237702237, 12.630422915977
Der valk sein adel zaiget und schnellikeit HadamarvL 194,114,6 Hadamar’s von Laber Jagd und drei andere Minnegedichte seiner Zeit und Weise, hg. von J[ohann] A[ndreas] Schmeller, Stuttgart 1850 (Nachdr. Amsterdam 1968).
Hadamar III (?) von Laaber PAR, *um 1300, †nach 1354
Hadamar III (?) von Laaber PAR, *um 1300, †nach 1354
Phraseologie
In religiöser Spr.:
Wanne nu der mensch … get aber [wieder] an sinen schepfer und bekent sein adel und seinen gotlichen gewalt Konrad vM Sphaera 20,24-27 Konrad von Megenberg: Die Deutsche Sphaera, hg. von Francis B.Brévart, Tübingen 1980.
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Adel/ wodurch ein Mensch von Wasser und heil. Geist zu einem rechtmässigen Erben der unsterblichen Glory gemacht … wird Selhamer Tuba Rustica II,88 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol, Geistlicher
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Adel/ wodurch ein Mensch von Wasser und heil. Geist zu einem rechtmässigen Erben der unsterblichen Glory gemacht … wird Selhamer Tuba Rustica II,88 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol, Geistlicher
Etymologie
Ahd. adal n. (m.?), mhd. adel n./m, germ. Wort unklarer Herkunft; Hiersche I,31f. Hiersche, Rolf: Deutsches etymologisches Wörterbuch, Heidelberg 1986ff. .
Lautung
å̄dl, schriftsprl. beeinflußt.
Literatur
- Rechtswb. I,427-431 Deutsches Rechtswörterbuch (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache), hg. von der Preußischen Akademie der Wissenschaften (Bd 6ff. hg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften), Weimar 1914ff.
- Schmeller I,34 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ I,80 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schwäb.Wb. I,103 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
- Schw.Id. I,85 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- Suddt.Wb. I,237 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
- 2DWB I,1459-1463 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
- Frühnhd.Wb. I,617-621 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
- Lexer HWb. I,20 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
- Ahd.Wb. I,27f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
- Fragebögen:
- W-69/1
verfasst von: J.D.
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