Daten werden geladen...bitte warten Sie einen Moment. Ihre Suche wird ausgeführt - in wenigen Sekunden erscheint hier Ihr Suchergebnis.
Bei sehr großen Ergebnissen, z. B. bei häufig vorkommenden Stichwörtern sowie bei Artikeln, Affixen oder Präpositionen, kann es jedoch auch bis zu ca. einer Minute dauern oder sogar zum Absturz kommen.

Sollte Ihr Browser Probleme mit der Darstellung vieler Ergebnisse haben, wird eine Einschränkung durch zusätzliche Sucheingaben/-optionen helfen.

Ihr Download wird vorbereitet und in wenigen Augenblicken gestartet.
Sie können diesen Hinweis schließen. Er wird sich in wenigen Augenblicken auch von selbst schließen.




- A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

nur aus:
Hinweis:
Sie scheinen Internet Explorer als Browser zu verwenden. Dieser Browser ist veraltet, erhält keine Sicherheitsupdates mehr und unterstützt zudem moderne Webseiten nicht in vollem Maße.
Die Nutzung von Bayerns Dialekte Online kann daher stark beeinträchtigt sein. Größere Suchergebnisse könnten den Browser z. B. einfrieren.
Insbesondere das Laden der Suchergebnisse wird deutlich länger benötigen, als bei einem modernen Browser.

Unter über BDO finden Sie weitere Informationen dazu sowie Links, um einen aktuellen Browser zu installieren.
Ihre Suche ergab 1 Ergebnis:
Vermissen Sie hier Ergebnisse? Die BDO wird kontinuierlich um Artikel erweitert.
Vielleicht ist Ihr Stichwort schon bald verfügbar.
Siehe hierzu auch diese Seite.
 (davon sind 0 ausgeblendet )

Affe

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 187–190
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Affe (Simia) , allg.verbr.
Habn kinnts an meinem Standl … Märznkatzn, junge Affn, an Dudlsack zum Tanz aufmachn Fanderl Obb.Lieder 9 Fanderl, Wastl: Oberbayerische Lieder. Chiemgau, Rupertiwinkel, Berchtesgadener Land, München 1988.

*1915 Bergen TS, †1991 Frasdorf RO; Volkskundler, Volksmusiker
wenn er doch selber dort war … und hat koan Aff’n g’sehg’n Hoferichter Panoptikum 14 Hoferichter, Ernst: Das bayerische Panoptikum, München 1935.

*1895 München, †1966 ebd.; Schauspieler, Schriftsteller
simia haizt ain aff Konrad vM BdN 158 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Item vmb den affen betzalt auf die acht vngerisch gulden Landshut LA48.545368, 12.145157, 1471 MHStA Hzgt.Bayern, Ämterrechnungen bis 1506 Nr.500,fol.35v Hauptstaatsarchiv München
V.a. im Vergleich:
alles nachmachen wie ein Affe Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:

Ausschauen wie ein Affe o.ä. dumm aussehen Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:

A Kui [Kinn] wöi an Aff „hervorstehendes Gebiß“ Herrnthann R49.051179, 12.473811, auch GAP

wie ein Affe haarig Oberbayern vereinzelt:
der hot Arm wia a Aff „stark behaarte Arme“ Dachau DAH48.2592477, 11.4354419

Daherreden wie ein Affe
„eingebildet“ Deimhausen SOB48.618699, 11.396329

wie ein Affe in Zivil eingebildet Oberbayern vereinzelt:
°der kimm(b)t daher wia a Aff in Zivui Tandern AIC48.429795, 11.354426

Geckenhaft gekleidet
der kommt daher wöi a Aff in Zivil „recht nobel angezogen“ Hösl Neunburg 32 Hösl, Max: Veraltete Mundart aus dem Bezirk Neunburg vorm Wald, Neunburg v.W. 1935.

dea kimd dehea wia-r-a Aff mi-n Schdee-grong Kaps Welt d.Bauern 66 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand


°der siaht as wöi a Aff mit an Krawattl Haselmühl AM49.416011, 11.872389

der kimmt daher wie der Aff am Kirta Frauenau REG48.9896233, 13.3009875

anzog’n wia an Affal „von Kindern in roten Kleidern, weil die kleinen Affen der Spielleute meist rote Schabracken hatten“ (Ef.) Wasserburg WS48.0615171, 12.220026

Wie ein Affe verliebt Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:

dea(r) stäiht dort wöi a lackia(r)ta åff „ist völlig benommen“ Braun Gr.Wb. 4 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat

drobensitzen wie der Affe auf dem Schleifstein „zu Pferd, Rad eine ängstliche Figur machen“ Schlappinger Niederbayer II,29 Schlappinger, Hans: Der Niederbayer im Spiegel seiner Sprache, 2 H, Straubing 1959-80.

*1882 Reisbach DGF, †1951 Straubing; Dr.phil, Studienprof, Heimatforscher

Schauen wia der Aff ums Loabi „verdrießlich“ Engelsberg TS48.115787, 12.543143

auch wie eine Steige voll Affen
°der brootzd wia a Steing voi Affn Wasserburg WS48.0615171, 12.220026, ähnlich Schilling Paargauer Wb. 114 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

*1939 Sattelberg SOB

stinken … wie eine Steige voll Affen Schlappinger Niederbayer II,29 Schlappinger, Hans: Der Niederbayer im Spiegel seiner Sprache, 2 H, Straubing 1959-80.

*1882 Reisbach DGF, †1951 Straubing; Dr.phil, Studienprof, Heimatforscher

Redensart(en):
an jmdm einen Affen gefressen haben o.ä. übertriebene Zuneigung zeigen °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°der hat direkt an Affn g’fressn an dem Weib Brannenburg RO47.7371683, 12.1034461
°der Hans hat an dem Hiasl an Affn gfressn Schaufling DEG48.8435166, 13.067837
dea hod an deara an Affn gfressn „ist in sie verliebt“ Kaps Welt d.Bauern 3 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Ganz Affe sein o.ä. vernarrt
er is’ ganz Aff damit München M48.139686, 11.578889
„er ist in sie ganz Aff, oder sie in ihn und es wird lebhaft karessiert Queri Kraftbayr. 105 Queri, Georg: Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern, München 1912.

*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller

Vom blauen / wilden Affen gebissen o.ä. verrückt, ohne Verstand Oberbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
ugs.

den schaints hat da wuid Af bissn Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125

Sprichwort/-wörter:
°wenn da Aff an Affn segt, hod da Aff sei Freid „von zwei Dummköpfen, die sich stürmisch begrüßen“ Galgweis VOF48.612335, 13.004390

Ein Aff bleibt ein Aff, er mag König werden oder Pfaff Baier.Sprw. I,28 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer

Kindervers:
[Mutter] Mir mögn net schlafn, [Kind] sagn die Affn Fanderl Obb.Lieder 52 Fanderl, Wastl: Oberbayerische Lieder. Chiemgau, Rupertiwinkel, Berchtesgadener Land, München 1988.

*1915 Bergen TS, †1991 Frasdorf RO; Volkskundler, Volksmusiker

Kinderspiel:
° Affen tratzen °Niederbayern vereinzelt:
°„zwei Kinder werfen den Ball über ein drittes, den Affn, der versucht, den Ball abzufangen. Gelingt ihm dies, muß der Werfer als Aff in die Mitte“ Galgweis VOF48.612335, 13.004390
2
abwertend von Menschen, auch Schimpfw.
2a
von affenähnlichem Aussehen
Aff Mensch mit langen Armen Oberroth DAH48.307920, 11.329239
an Aff „Mensch, der Grimassen schneidet“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
auch Faxenmacher, Spaßvogel
°du werst so an Aff sei „Faxenmacher“ Aichach AIC48.4589775, 11.1308417
2b
dummer Mensch
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach
wennst koa Geld hast, bist an Aff Aichach AIC48.4589775, 11.1308417
Dees nackate Weibsbild da drobn gafft er o. Aber inseroaner is dees ganz Jahr der Aff Christ Werke 723 (Madam Bäurin) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
Bauern seynd Lauren [Gesindel], Pfaffen seynd Affen JordanvW I,143 Jordan von Wasserburg: Fluenta Jordanis, 2 Bde, Stadt am Hof 1742‑45.

eigentlich Raisberger, Joseph, *1670 Wasserburg, †1739 Rom; Franziskaner
auch mit petschiert, geselcht u.ä.
°Aff beddschiada Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
du Aff, du gselchta … damischa … graislicha Ilmberger Fibel 12 Ilmberger, Josef: Die bairische Fibel. Über 2000 Begriffe aus dem bairischen Sprachschatz, München/Bern/Wien 1977.

*1899 Hohenwart SOB, †1982 München; Lehrer
gselchter Aff, jetz ko’st a Goas kaafa statt a Kuah! Gäuboden48.852373, 12.612098, SHmt 59 (1970) 591 Schönere Heimat, 1937ff.
Redensart(en):
jmdm den Affen machen u.ä. Oberbayern vereinzelt:
moanst ebba, i mach da dain Affn? „tu alles, was Du willst?“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395

°Dö hat aus eahm an Affn gmacht „ihn zum Narren gehalten“ Rosenheim RO47.857172, 12.116561
Vnd wilt mit ym des effleins spilen Nürnberg N49.454759, 11.065740, 2.H.15.Jh. Cgm 713,fol.75v Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
2c
eingebildeter, eitler Mensch
Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
a g’schmerzta Aff „eingebildetes Weib“ Theißing IN48.811133, 11.576170
°lackierter Aff Ammerthal AM49.440607, 11.761609
Aff „eitler, eingebildeter, lächerlicher Mann“ Aman Schimpfwb. 26 Aman, Reinhold: Bayrisch-österreichisches Schimpfwörterbuch, München 21975.

*1936 Fürstenzell PA, †2019 Santa Rosa (USA); Prof. für Germanistik
In festen Fügungen:
Affe mit (dem) Chemisettlein o.ä. geckenhaft Gekleideter °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach:
da Fritz is a Aff mit Schmieserl „hat immer die neueste Mode“ Wiefelsdorf BUL49.279512, 12.0765902

Affe mit Zylinder geckenhaft Gekleideter °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:

Scherzreim:
°schau hi do kimmd er, der Aff mit’n Zilinder „wenn ein gemeinsamer Bekannter auftaucht“ Osterhofen VOF48.701699, 13.012130
2d
Ortsneckname, after2II1
3
Rausch
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach
°dea hod widar an Affn beinand heid, dabei is easchd fimfi Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
gestern hat er einen grossen Aff’n hoimbracht Utzenhofen NM49.335734, 11.688265
Der Sepp und der Schorschl in’s Wirtshaus san ganga, und ham si selbander an Aff’n dort g’fanga Dusch Isarwinkel 57 Dusch, Wilhelm: Aus’m Isarwinkel. Gedichte in oberbayerischer Mundart, München 1897.

*1871 Tölz, †1927 München; Postbeamter
4
Tornister, soldatensprl.
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Aff „Tornister“ Passau PA48.567378, 13.431710
5
best. Gebäck
„ein eigenthümlich Gebildbrod oder Gebäck der Aff oder Hornaff genannt, … noch jetzt hie und da, besonders am linken Ufer des Innthals, häufig vorkommend“ Bavaria I,1,401 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
Ahd. affo, mhd. affe swm, wohl germ. Wort; Hiersche I,36f. Hiersche, Rolf: Deutsches etymologisches Wörterbuch, Heidelberg 1986ff. .— Zu Bed.3 vgl. Riegler in: WuS 6 (1914/15) 194-196 Wörter und Sachen. Kulturhistorische Zeitschrift für Sprach- und Sachforschung, 1909-37, NF 1938-44. .
åf, ǫf; nåf (WEG) aus falscher Abtrennung.— Akk, Dat. Sg, Nom./Akk. Pl. -m.
  • Schmeller I,41 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ I,98f, 101 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,107f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,99f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,245 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB I,1563-1568 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. I,661-665 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Ahd.Wb. I,33f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
  • Dietl Erg.Schmeller I,12 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.

    *1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof.
  • Fragebögen:
  • S-61A16, W-49/46, 87/5
verfasst von: B.D.I.