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Alm1, Alpe, Albe

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 275–280
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Hochweide
1a
alpine Sommerweide
°südliches Oberbayern vielfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°de Oima, wo ’s Muichauto hikimmt, de liefan d’Muich in d’Molkerei Kiefersfelden RO47.6146942, 12.1898442
°da Krinnabaur hot a Oim für d Küah und a Aime fürs Goitviech [Jungvieh] Lenggries TÖL47.6831625, 11.5763967
Drent auf die Alma jodeln s’ – luus’ [horch] Stieler Ged. 67 Stieler, Karl: Gesammelte Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 1907.

*1842 München, †1885 ebd.; Dr.jur, Archivar, Schriftsteller
Auf Micheli zua tuat die Glocknkuah bald ihrn letztn Glunka [Glockenton] auf da Alm Greinsberger Liederb. [22] Greinsberger, Kathi: Fischbachauer Liederbüchl, München 1968.

*1931 Faistenau MB
derselb soll meiner Frauen Leut … auf dieselben Alben treiben lassen ir Vich umb ainen Zinnß Frauenchiemsee RO47.873717, 12.425767, 1462 MB II,519 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff, 1902ff.
alß man die zum churf[ü ]r [s ]tl [ichen ] Salzsudwesen Traunstain gewidmete Hochgebürg … die … Almen, Ötzen, Määder … verläcket [abgegrenzt] hat Traunstein TS47.8701474, 12.6423403, 1748 StA Mchn GL Traunstein 30a,fol.1r Staatsarchiv München
In festen Verbindungen:
gen Alm auf die Alm, auf den Berg °südliches Oberbayern vereinzelt:
°morgn gehma für zwoa Tag gon Ojm Steinhögl BGD47.8222307, 12.8723563
°wennst gen Oim geh wuist, na muaßt viererzwanzg Stund auf oana Seitn liegn kinna [wegen der Enge des Schlaflagers] Jachenau TÖL47.6039611, 11.4347846
„Wenn sie hernach wieder gen Alm steigen wird“ Haushofer Arbeiter 47 Haushofer, Max: Arbeitergestalten in den Bayerischen Alpen, Bamberg 1890.

Gstanzl:
Gon Alm bin i ganga, gon Alm geh i no, a Paar Schuach han i z’rissn, und a Paar zreiß i no! Kiem obb.Volksl. 359 Sammlung oberbayrischer Volkslieder, hg. von Pauli Kiem, München [1934].

eigentlich Kiem, Emanuel, *1882 München, †1960 Kreuth MB; Musiker, Volksliedsammler

Auch auf der Alm
°gen Alm bleibn eine Alm bewirtschaften Schönau BGD47.604046, 12.990067
wenn mas ganze Vieh, wia mas gen Alm hat, gsund … hoambringt Angerer Göll 42 Angerer, Hanns: Im Schatten des Hohen Göll, München [1956].

*1912 Salzberg BGD, †1976 Ramsau BGD; Zollbeamter

Gen Alm fahren / gehen / treiben / ziehen mit dem Vieh auf die Alm ziehen, auftreiben °südliches Oberbayern mehrfach:
°heia wead dö Baierin wieda go Noaim foahrn Weißbach BGD47.719946, 12.768693

°de Bauern san scho gen Oim ganga Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725

jaz weads ge [bald] zon gon Åim dreim Reit i.W. TS47.676508, 12.469329

Gen Allm zieh’n „auf die Alpe ziehen“ Hoheneicher Werdenfels 1814,257 [Hoheneicher, Franz von Paula]: Proben eines Idiotikon aus den bayerischen Gebirgsgegenden vorzüglich dem Landgerichte Werdenfels, in: Königlich-Baierisches Intelligenzblatt 1812, 41-43, 437-440, 779-781; 1813, 123-127, 393-398, 561-566; 1814, 17-22, 241-245, 257-260, Zeitschrift für Baiern und die angränzenden Länder 2 (1817) Bd 4, 125-128.

*1758 Freising, †1844 München; Richter, Bibliothekar


Seit vierzg Jahr fahr i’ gen Alm Altb.Heimatp. 44 (1992) Nr.29,8 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.

Für Almauftrieb auch auf / in die Alm fahren u.ä. °südliches Oberbayern vereinzelt:
°heit dearn ma a d’Oi(l)m fohrn Farchant GAP47.5306769, 11.1127989
°die san no gschwind auf d’Oim gfahr’n, weil da Oimerin ’s Kranzl nimma paßt hot [weil sie schwanger war u. deshalb an Fronleichnam den Kranz der Jungfrauen nicht tragen durfte] Birkenstein MB47.715042, 11.961744
Daß auffahren auf die albm … solle … am Sambstag nach St. Veichtstag beschehen 1617 Chron.Kiefersfdn 130 Chronik von Kiefersfelden, hg. von Hans Moser, Rosenheim 1959.

Kiefersfdn RO

Zu Alm auf der Alm °südliches Oberbayern mehrfach:
°dea is iatz scho z’ Åim min Viech Mettenham TS47.7294057, 12.4103688
Z·àlbm obm hán’ frisché Leud Schmeller I,64 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

Z Oim koan Radio un koa Telefon un oafach nix doa! MM 22./23.4.1995,33 Münchner Merkur, 1948ff.
er solt … unsser zwo chie [Kühe] zue alben hieden lassen 1570 MHStA KL Schliersee Nr.12,fol.18r Hauptstaatsarchiv München

Gstanzl:
°aba lusti is gwen an Jaggastog z’ Oim, is da Kammabon brocha, samma an Kella obigfoin Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725

Spruch:
Z’ Alm da is aus, is koa Feld und koa Haus; in der Hütt’n koa Sein, geht der Wind aus und ein Kriss Sitte 170 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.

°De gehn scho no z’Oim „treiben das Vieh auf“ Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725

Von der Alm abfahren / heimfahren das Vieh von der Alm abtreiben °südliches Oberbayern mehrfach:
°wann werma den äbba vo da Åim åfaan, du woast schon wengan Kranz’n [Schmücken der Tiere] Schönau BGD47.604046, 12.990067
Gleichfalls soll auch … khainer macht haben … under der albmzeit von der albm abzufaren 1617 Chron.Kiefersfdn 130 Chronik von Kiefersfelden, hg. von Hans Moser, Rosenheim 1959.

Kiefersfdn RO

Hohe / obere Alm der höchste von mehreren Weidebereichen °südliches Oberbayern mehrfach:
°obere Alm Reichenhall REI47.729564, 12.881491
°war a guats Johr, weit über Mari-Himmefahrt han ma auf da hochn Oim gwen Werdenfelser Land47.487609, 11.181777
Wann i fruhamorgens … auf die houche Alma geh Greinsberger Liederb. [10] Greinsberger, Kathi: Fischbachauer Liederbüchl, München 1968.

*1931 Faistenau MB

drey Tag vor hl. Jakoby von der Albm Prießberg … in die obere Albm hinauf zefahren 1752 Kriss Sitte 180 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.

Untere Alm der dem Tal am nächsten gelegene Weidebereich °südliches Oberbayern vereinzelt:
°auf da untern Alm san ma mit’n Wasser besser gstellt, aber auf da obern is’ d’Woad besser Bayrischzell MB47.6737001, 12.0148837

Gemischte Alm „Auftrieb mehrerer Viehgattun gen unterschiedlichen Alters“ Der Almbauer 47 (1995) 37 Der Almbauer. Mitteilungen für Alm-, Berg- und Grünlandbauern und über Forstrechte, München 1953ff.

Redensart(en):
„Mit Bezug darauf, daß man den Arrestanten mehrere Tage nicht zu sehen bekommt, sagt man in Süddeutschland: Er … geht auf die Alm Th. Imme, Die dt. Soldatenspr. der Gegenwart u. ihr Humor, Dortmund 1918, 89

Scherzverse u.ä.:
°und dia Sennerinna auf da Olma, dia tanzn schö stad, sö kennas ned schnella, weils d’Rüahmilli [Buttermilch] blaht Eschenlohe GAP47.5984207, 11.185454, ähnlich TÖL
°vo da Ålm is a Stier åbagfalln; wara net abagfalln, wara no auf da Ålm Gmund MB47.7504331, 11.7385694
°wie hecha d’Åim, um so bessa d’Woad, und wia gleana d’Sennerin, um so kirza dö Pfoad [Hemd] Schleching TS47.7209304, 12.395497
Ha a oanzigsmal gjuchazt ja her üba d’Alm, jetzt hab i scho wieda die Hebamm zum Zahln Kiem obb.Volksl. 253 Sammlung oberbayrischer Volkslieder, hg. von Pauli Kiem, München [1934].

eigentlich Kiem, Emanuel, *1882 München, †1960 Kreuth MB; Musiker, Volksliedsammler

Anfang eines Wechselgesangs ( Gallner) zwischen Almleuten:
°holere horio, frisch über d’Oima, holere horio, wos gibt’s denn zum goina / holere horio frisch uma do Hagnberg MB47.703598, 11.933907, ähnlich TÖL, vgl. Leizachtal 197 Das Leizachtal. Ein Heimatbuch, o.O. [1913].
Die Alm wirtschaft wurde von der vorgerm. Bevölkerung übernommen u. bes. durch Rodung ausgebaut; HRG I,123 Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, hg. von Adalbert Erler und Ekkehard Kaufmann, Berlin 1971ff. ; ZBLG 11 (1938) 11-16 Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, 1928ff. . Sie ermöglicht die Nutzung der Talflächen für Getreide- u. Flachsanbau u. zur Gewinnung des Winterfutters. In geringem Umfang wird auf umzäunten Wiesenflächen ( Almgarten) Almheu gewonnen, dies für Notfälle wie frühen Schneefall.— Besitz- u. Nutzungsrechte waren regional versch, so waren in Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926 um 1500 die Almen „sämtlich Eigentum der Landesherrschaft … [und] wurden teilweise auf Erbrecht, zum Teil zur bloßen Nutzung für eine begrenzte Zeit und eine bestimmte Zahl von Tieren an die Bauern vergeben“ HAB Altbayern VII,15 Historischer Atlas von Bayern, hg. von der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1950ff. (Reihen: Altbayern, Franken, Schwaben). ; für den Chiemgau47.872903, 12.453183 vgl. Zwiebelturm 1960,233 Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71. . Heute unterscheidet man die Eigentumsformen Staatsalm, Gemein(s)alm, Gemeinschaftsalm, Genossenschaftsalm, Privatalm, bei Nutzung durch mehrere Berechtigte sind Rechte u. Verpflichtungen genau festgelegt ( Almbrief, Almordnung; siehe auch Gemein(s)alm, Bed.2 Sachl.); zu bes. Nutzungsrechten auf Staats- bzw. Gemeindegrund s. v.a. Ehealm, Begünstigungsalm, Notalm.— Meist sind zwei Weidebereiche in versch. Höhe vorhanden ( Niederalm, Hochalm, in Hochtälern entspr. Vorderalm u. Hinteralm), zu denen noch ein dritter ( Mittelalm) kommen kann; diese werden nacheinander bergauf- und bergabwärts beweidet (siehe auch Voralm, Nachalm, Heimweide).— Aufgetrieben wird nach Region u. Stand der Vegetation Ende Mai, Anfang Juni, dann Juli, August auf die Hochalm umgetrieben ( umtreiben, umfahren), Alm abtrieb ist meist Ende September um Michaeli.— Früher hielt man auf den Almen v.a. Kühe ( Kuhalm), aber auch andere Rinder sowie Ziegen, Schafe, Pferde (s. Komp.) u. sogar Schweine (vgl. Lentner Bavaria Almen 18 Lentner, Joseph Friedrich: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Oberbayern: Von Almen, Schützen, Wirtshäusern, Märkten etc.etc, hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1987.

*1814 München, †1852 Meran; Buchhändler, Redakteur
; Haushofer Arbeiter 48 Haushofer, Max: Arbeitergestalten in den Bayerischen Alpen, Bamberg 1890. ); heute sind es bes. wegen des fehlenden Fachpersonals ( Almer(er), Almerin) überwiegend Jungrinder (vgl. Der Almbauer 47 (1995) 42 Der Almbauer. Mitteilungen für Alm-, Berg- und Grünlandbauern und über Forstrechte, München 1953ff. ). In den Hütten ( Almhütte) wurde °„die anfallende Milch fast alle zu Butter und Käse verarbeitet. Magermilch und Käsewasser (selten Buttermilch) wurden an Kälber und Schweine verfüttert. Der Stotz [Senn], der Hüterbub oder die Sennerin mußten Butter und Käse auf der Krax [Rückentrage] den weiten Weg von bis zu drei oder mehr Stunden ab- und Lebensmittel auftragen“ Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725 ( Almbutter, Almkäse, Stotzenkäse).— °Teilw. wird auf den Almen bis heute Bergwanderern einfache Bewirtung und Unterkunft geboten.— Lit.: Chron.Kiefersfdn 127-132 Chronik von Kiefersfelden, hg. von Hans Moser, Rosenheim 1959.

Kiefersfdn RO
; Haushofer Arbeiter 42-52 Haushofer, Max: Arbeitergestalten in den Bayerischen Alpen, Bamberg 1890. ; HRG I,123-129 Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, hg. von Adalbert Erler und Ekkehard Kaufmann, Berlin 1971ff. ; Kriss Sitte 168-174, 179-189 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. ; Lentner Bavaria Almen 13-25 Lentner, Joseph Friedrich: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Oberbayern: Von Almen, Schützen, Wirtshäusern, Märkten etc.etc, hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1987.

*1814 München, †1852 Meran; Buchhändler, Redakteur
; O. Stolz in: ZBLG 11 (1938) 9-44 Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, 1928ff. .— Vgl. auch P. Werner, Almen, München 1981 .
Mit Almauftrieb u. Almabtrieb verbindet sich mancherlei Brauchtum. Ein besonderes Fest ist auch der Almkirchtag.— „Demjenigen Hirten, der am Bartholomätag [24.August] das Vieh am spätesten auf die Weide treibt, [wird] am Abend dieses Tages ein Schweinszagl (Schweif) auf den Kaser [Almhütte] gesteckt“ Lentner Bavaria Almen 24 Lentner, Joseph Friedrich: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Oberbayern: Von Almen, Schützen, Wirtshäusern, Märkten etc.etc, hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1987.

*1814 München, †1852 Meran; Buchhändler, Redakteur
.— Im Berchtesgadener Land bekommt der Hirte vom Almbauern bei der Besichtigung so viele Schläge mit einem Brett, so oft ihm die Kühe vorzeitig in Richtung Hochalm auskommen warne Kriss Sitte 183 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. ; s.a. Sennerinnen pritschen ( Sennerin).— Über die Almen hin verständigte man sich durch Almer(er), Gallner, Almschrei, anreimen, zusingen.
Häufig in Verbindung mit Hofn, Örtlichkeitsnamen u. Bez. des aufgetriebenen Viehs (s. Komp, hier teilw. nur noch Fln.)
übertr. Pfarrhaus
°an Pfarra sei’ Alm „Pfarrhaus“ Rosenheim RO47.857172, 12.116561
auch Friedhof ( Pfarreralm, Mesneralm)
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
°heut blüaht an Toudngråber sei Alm „wenn mehrere verstorben sind“ Laufen LF47.9354122, 12.930309
in Pfåura sai Åim khema Mittich GRI48.440634, 13.396183
er kommt … auf des Messmer’s Alm „er stirbt“ Oberbayern, Höfler Krankheitsn. 412 Höfler, Max: Deutsches Krankheitsnamen-Buch, München 1899.

*1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
auch in Verbindung mit dem Namen des Totengräbers bzw. Friedhofsnachbarn
°südliches Oberbayern vereinzelt
1b
Gebirgsweiden versch. Art
1bα
Hochalm
Oip Hochleger, Hochalm Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
1bβ
Niederalm
nur Diminutiv  
Oberbayern vereinzelt (°RO, TS)
Aipi, Aiwö Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
1bγ
kleine Weide, die zur Alm gehört
nur Diminutiv  
°a Aibi is a Woadfleck [kleine Weide], der zu aner richtign Oim dazukhört Brannenburg RO47.7371683, 12.1034461
1c
Bergweide außerhalb des Alpenraums
°Alm „Jungviehweiden an Hanglagen, dagegen Ötz in ebenem Gelände“ Taching LF47.9613232, 12.7261058
„damit die Waldviehheerden [in Zwiesel REG] von einer Schachten [Waldlichtung] oder Alm zur andern ungehindert weiden können“ Hazzi Aufschl. IV,1,102 Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
vgl. dazu Schlag 49-51 Schlag. Ein Dorfleben in Bildern und Berichten, hg. von der Direktion für Ländliche Entwicklung, Landau a.d. Isar 1993.

Schlag REG
.
2
Weide im Flachland
°Oberbayern vereinzelt
°Alm „nur als Weide gebrauchte, eingezäunte Wiese für das Jungvieh mit Sommerstall“ Tengling LF47.9942924, 12.7272459
°Alm „Weide in den Niederungen, meist mit schlechtem Grasbewuchs, wo sich die Tiere den Sommer über Tag und Nacht aufhalten“ Niklasreuth MB47.7845902, 11.9194704
3
Almhütte, Sennhütte
°südliches Oberbayern vereinzelt
°auf Pfingstn ham ma gsehng, daß da Schnee des halberte Dach vo da Oim eidruckt hat Geitau MB47.689480828536, 11.962115440477
„Diejenigen Almen, die während des Winters von Sportlern … gepachtet werden“ Bayerld 46 (1935) 737 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990.
4
in Namen von Gaststätten, die im Alpengeb. teilw. auf Almen od. Bergbauernhöfe mit Gastwirtschaft zurückgehen
°südliches Oberbayern vielfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°„[1977] zählt man hier 17 Gaststätten von der primitiven Almwirtschaft bis zum Luxusbetrieb mit dem Namen Alm – aus Fremdenverkehrsgründen -, davon mögen vier oder fünf einmal echte Almen gewesen sein. Oft wird nur ein Raum mit entsprechender Ausstattung als Alm bezeichnet“ Garmisch-Partenkirchen GAP47.4938359, 11.103992
5
Berg, Gebirgszug
ein tail [des Gebirges] streckt sich … auf süden werts mit … gar hohen alben, da man alweg schnê auf von weiten sicht Aventin IV,39,19-21 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Ahd. alba, -p- swf, mhd. alpe, -b- sw./stf, wohl voridg. Ursprungs; bair. Kennform Alm aus Assimilierung von -b- an -n in obliquen Formen; Et.Wb.Ahd. 155-157 Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff. ; Kranzmayer Kennwörter 11 Kranzmayer, Eberhard: Die bairischen Kennwörter und ihre Geschichte, Graz/Wien/Köln 1960. .
ǫim, vereinz. ǫlm (GAP, TÖL), dazu alm (SOG, WM), ålm (NEW); vereinz. ǫimα u.ä. (BGD, GAP, TÖL, WM), v.a. in auf der Alm ; aus falscher Abtrennung nǫim (BGD); auf Alpe zurückweisend ǫip (RO).— Pl. mit verdeutlichender Endg , vereinz. -αn (GAP, MB, WM); mit Uml. aim (M).— Dim. südliches Oberbayern aibi, , -w-, dazu aibl (BGD), aiwai (TS); aimę (BGD, TÖL); ferner aiple (GAP), aipi (RO);— daneben ohne Uml. ǫimαl (, MB, REI, RO), ǫimę (MB), -ai (REI), ǫlmle (GAP), ålmαl (NEW).
  • H. Silbernagl in: Der Almbauer 47 (1995) 37-44 Der Almbauer. Mitteilungen für Alm-, Berg- und Grünlandbauern und über Forstrechte, München 1953ff.
  • Rechtswb. I,511f. Deutsches Rechtswörterbuch (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache), hg. von der Preußischen Akademie der Wissenschaften (Bd 6ff. hg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften), Weimar 1914ff.
  • Delling I,14 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,63-65 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 10 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • Zaupser 11 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ I,126-128 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,148 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,193-195 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,287 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB II,519, 531 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. I,747f, 811 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,34 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU I,50 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,194 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
  • Rasp Bgdn.Mda. 61, 114 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • S-64I1, 104C1, W-87a/1-4, 6-8, 12-14, 16, 22-24
verfasst von: J.D.