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Amsel, -msch-, -mst-, Amixel, -ox-, -ux-
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 358f.
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Wortart: Substantiv
Genus: Femininum,
Genus: Femininum,
seltener Maskulinum,
Neutrum
Amsel (Turdus merula)
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
Dialektbelege
°d’Omsln singan scho in oija Fruah Steinhögl BGD47.8222307, 12.8723563
°de Amixl san scho solche Luada, so wia de im Gartn umdeand Pocking GRI48.401778, 13.308926
°d’Amsl singt scho, und is nu gor net gscheid hell Regelsbach SC49.367825, 10.949572
Der Amixel hebt ’s Singa an Matheis Bauernbrot 8 Matheis, Max: Bauernbrot. Gedichte aus dem Bayer- und Böhmerwald, München 1939.
*1894 Triftern PAN, †1984 Passau; Oberlehrer
*1894 Triftern PAN, †1984 Passau; Oberlehrer
Ui, d’Amschel im Hag Is a goa g’schmaatzigs Leut [geschwätzige Person] Pangkofer Ged.altb.Mda. 24 Pangkofer, Jos[eph] Ans[elm]: Gedichte in altbayerischer Mundart, Bd I, Nürnberg 31854.
*1804 Riedenburg, †1854 München; Dr.phil, Gutsverwalter, Schriftsteller
*1804 Riedenburg, †1854 München; Dr.phil, Gutsverwalter, Schriftsteller
Merula am̂sala Aldersbach VOF48.590609, 13.088972, 12.Jh. StSG. III,88,7 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
So hat man gen dem allten freysinger tragen … Ain amschel Regensburg R49.013904, 12.100040, 1495 Stadtarch. Rgbg Jur.V,6,fol.6r (Inv.) Stadtarchiv Regensburg
Phraseologie
Im Vergleich:
°der is wiara Amsel, da Kloa, kam daß d’ di umdrahst is a scho fuat Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
Kinderspiel:
Nachbar, pfeift dei Amsl schö „ein Pfänderspiel“ Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
Volkskunde
„Die Amsel wird als Totenvogel gefürchtet, wenn sie in den Hof kommt“ Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083.— „Eine Amselfeder aus dem rechten Flügel ausgerissen und über dem Bett an einen roten Faden aufgehängt bewirkt Schlaflosigkeit. Wenn man einem Schlafenden das Herz einer Amsel unter das Kopfkissen legt, so muß er auf an ihn gestellte Fragen antworten“ Miller in: HuV 17 (1939) 296 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39. .
übertr.
2a
abwertend von Frauen
Dialektbelege
a gschloipfte Amsel „schlampige Angehörige des weiblichen Geschlechts“ HuV 17 (1939) 296 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
Sei stad, gschnappige Amsel Valentin Werke III,151 Valentin, Karl: Gesammelte Werke, 4 Bde, München/Zürich 21983.
eigentlich Fey, Valentin Ludwig, *1882 München, †1948 ebd.; Volksschauspieler
eigentlich Fey, Valentin Ludwig, *1882 München, †1948 ebd.; Volksschauspieler
Schnupfernase
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°hot der a schwarze Amsl beinand „eine auffallende Schnupfernase“ Winklsaß MAL48.735538, 12.170611
Phraseologie
Die Amsel füttern schnupfen °Oberbayern vereinzelt:
°wart a weng, i muaß no mei Amsl fuadan Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713
°wart a weng, i muaß no mei Amsl fuadan Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713
Etymologie
Ahd. amsala st./swf, mhd. amsel, westgerm. Bildung unsicherer Herkunft; 23Kluge-Seebold 35 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 231995 (bearb. von Elmar Seebold). .
Lautung-Formen
åm(b)sl, ǫ-, auch ǫu- (AIC, GAP, LL); åmšl Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken mehrfach, -ʃl (PAF; DGF, VIB); -sdl (südliches Oberbayern), -šdl (GAP, MB, RO).— Erweiterte Formen (z.T. veralt.): åmigsl u.ä. Niederbayern mehrfach (dazu BGD, FS, LF, RO, WOR; R, NM), -ǫ- (PA, WEG, WOS), -u- (GRI, WEG), ạmigsl (KEH); å̄͂moαʃl (PA), -uα- (M), -i- (TIR), -e- (LAN).— Genus F, daneben M. (DEG, EG, GRA, KÖZ, PA), N. (LF; VIT).— Formen ohne -l infolge falscher Rückbildung aus der als Dim. empfundenen Vollform åmigs (PA), åmåʃn (TIR).— Dim.: åmsai (ED), -i (STA).
Literatur
- Schmeller I,73 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ I,186f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schwäb.Wb. I,169 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
- Schw.Id. I,241 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- Suddt.Wb. I,312 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
- 2DWB II,661 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
- Frühnhd.Wb. I,975 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
- Lexer HWb. I,53 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
- Ahd.Wb. I,328f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
- Berthold Fürther Wb. 6 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor - Braun Gr.Wb. 13 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat - Denz Windisch-Eschenbach 100 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor - Dietl Erg.Schmeller I,19 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.
*1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof. - Singer Arzbg.Wb. 20 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
- Fragebögen:
- S-61B28, M-15/32, M-44/18, W-2/60, 88/14, 25
Komposita
verfasst von: H.U.S.
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