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Arbeit

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 489–494
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
Neutrum 
Bedeutungen
1
zweckgebundene Tätigkeit
1a
Beschäftigung, Aufgabe
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
da derfst n Kchobf beinand ham, bei dera Arwet Raisting WM47.9129205, 11.1090726
°wenn mei Vater koa Oawat hat, is er net gsund Steinach SR48.953657, 12.605831
°Schullehrer, des is a Oawat für di! Dieterskirchen NEN49.414369, 12.414054
°isch des a Haufa Arwad! Augsburg A48.3668041, 10.8986971
Nix Summa, da hon i mit der Rehbirsch Arbet Kobell-Wilhelm Brandner Kaspar 16 Kobell, Franz v. und Kurt Wilhelm: Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben, Rosenheim 1975.

Kobell, F. v, *1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil, Prof. für Mineralogie, Schriftsteller. Wilhelm, K, *1923 München, †2009 Straßlach WOR; Regisseur, Schriftsteller
was [weil sie] a schwarö Oawad hamad doa mejssn Kollnburg VIT49.0480364, 12.8604582, Kerscher Waldlerleben 126 Kerscher, Otto: Waldlerleben, wie es die Alten erzählten, Grafenau 1983.

*1927 Neurandsberg BOG
Daz auch wir im ein bescheidenheit [angemessene Vergütung] schaffen … fur sin aribeit Mühldorf 48.2405007, 12.5250991, [1291] Corp.Urk. II,662,1f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Es soll auch vor aller erbeit hinaus … der graben umb die pastey zu Hohemberg … zugericht werden Sechsämterland50.107442, 12.101297, 1499 Singer Schacht 158 Singer, Friedrich Wilhelm: Aus dem Schacht der Heimat- und Volkskunde, Hohenberg/Arzberg 1993.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
Arweith war genug in unserem Haus Schelle Bauernleben 53 Schelle, Heinz: Chronik eines Bauernlebens vor zweihundert Jahren, Rosenheim o.J.

Tagebücher der Familie Daisenberger, Oberau GAP, 2.H.18.Jh.
In fester Verbindung:
sitzende / stehende Arbeit u.ä. Tätigkeit, die man im Sitzen, Stehen ausführt °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°Bügln is a stehade Arwat Oberstimm IN48.712153, 11.454315

°du host as schöj, du host a sitzade Oawat Hohenkemnath AM49.395974, 11.781128

„die älteren oder kränklichen Menschen erledigten sitzende Arbeiten Häring Gäuboden 8 [Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.

*1912 Pankofen DEG, †2016 Plattling; Dr.agr, Landwirtschaftsdirektor


scherzh.
°a liechade Oawad, de dad da scho passn Rötz WÜM49.341854, 12.5319894

Im Vergleich:
°dös is a Oabat wia ’s Aufwöcka, ’s Hönnagreifa, ’s Heischnein „unnütz“ Wimm PAN48.505056, 12.333970

Ra, Sprichw. (z.T. auch Zuordnung zu Bed.1b möglich):
Arbeit gewinnt allzeit Baier.Sprw. I,34 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer


d’Arbat is aa a Gebet Ascholding WOR47.8890821, 11.4974297

D’ Oarbad is Némads a Schánt Amberg AM49.445718, 11.852457, Schönwerth Sprichw. 2 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler


D Oàwàd hǫd nã kõàn gschǫdd Kaps Welt d.Bauern 19 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt

°wer d’Oabat moag, der findt oanö Wimm PAN48.505056, 12.333970, ähnlich °WÜM

A jeder Tag bringt sei Arbeit Wdmünchn.Heimatbote 20 (1989) 64 Waldmünchner Heimatbote, 1981ff.

D’Arwat w(ü’ll gmåcht uu d’ Schuuldn wölln zohlt saa(n! Braun Gr.Wb. 381 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat


wöi ma’ si’ zin Ess’n schickt (beeilt), schickt ma’ si’ va [bei] der Oawat nördliche Oberpfalz, Oberpfalz 80 (1992) 143 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. , ähnlich °NEN, °WÜM

°ågricht zu da Årwat is scho de halbert Årwat Oberstimm IN48.712153, 11.454315

Viele Händ’ machen der Arbeit bald ein End’ Baier.Sprw. I,177 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer


Nach der Arbeit ist gut ruhen Baier.Sprw. II, Nachlese [225] [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
, ähnlich °Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt

vo da Arbad wird ma nöt foast Metten DEG48.855117, 12.913475

A schwàri Oarbad kost’t Öyxnschmólz Neuenhammer VOH49.693447, 12.3867406, Schönwerth Sprichw. 2 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler


Wer ungeschaft an die Arbeit gehet, kommt unbelohnt davon Kreittmayr Rechtsregeln 91 Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus Wiguläus Xaver Alois Freiherrn v. Kreittmayr Anmerkungen zu den bayerischen Gesetzbüchern, München 1848.

*1705 München, †1790 ebd.; Jurist, Geheimer Ratskanzler

Von faulen od. langsamen Arbeitern:
°der håt d’Årbad ned erfunden Ismaning M48.2242434, 11.6715263, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt

er hat d’Arwat scho tan, bal er aufstet Wasserburg WS48.0615171, 12.220026

°der siaht d’Oawat niat und wenn a driwafallt Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589

Der hot a bloß seine grod’n Glieder, daß er da Arwat ausweicha ko Hösl Neunburg 41 Hösl, Max: Veraltete Mundart aus dem Bezirk Neunburg vorm Wald, Neunburg v.W. 1935.

dear-is da-r Årbat mit dar Laicht gånga Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894

Der muaß an Fahn tragn, wenns’ d’Arbat eigrabm Häring Gäuboden 196 [Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.

*1912 Pankofen DEG, †2016 Plattling; Dr.agr, Landwirtschaftsdirektor
, ähnlich °TIR

°der letzte bei da Arwat, der erste bein Essn! Oberstimm IN48.712153, 11.454315

van … Ess’n schwitz’n und va da Oawat … fröis’n nördliche Oberpfalz, Oberpfalz 80 (1992) 143 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. , ähnlich DEG

°dem kost bo da Oawad d’ Schouh dobln [besohlen] Rötz WÜM49.341854, 12.5319894

Scherzh. über das Arbeiten
D Arbat is a Hex, de greift an Leib o’ Schlehdorf WM47.655300, 11.315227, HuV 15 (1937) 318 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.

°mit da Arw’t vatout ma di meist Zeit Waldthurn VOH49.6717057, 12.3323482, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt

°de scheüscht [schönste] Awerd bleid an Awerd Raitenbuch WUG49.0137942, 11.1245656, ähnlich °TIR

d Oawät macht ’s Lebm säis, macht’s owä widä sauä-r-aa Bruck ROD49.245570, 12.305240

°mi freid jede Ärwerd, wenn i zouschaua ko Regelsbach SC49.367825, 10.949572, ähnlich °WM

D’Arbat is koa Frosch, die hupft oam net davo Schmidkunz Weish. 96 Schmidkunz, Walter: Waschechte Weisheiten. Bairisch-bäurische Sprichwörter und Redensarten, Rosenheim 1977.

*1887 Kiel, †1961 Neuhaus MB; Schriftsteller


°beim Dringa muaß ma se zruckhojtn, beim Schbeim vire und bei da Arwat auf d’Seitn Wasserburg WS48.0615171, 12.220026

°liawa an Bauch vom Essn als an Buckl von da Oawat Frauenberg PAR49.075856, 11.907527, ähnlich °DEG, °HEB

°der wou d’Oawat dafuna haout, dea g’heat si heint nu g’haut! Boxdorf NEW49.71836, 12.26743, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt

Bei schlampiger Arbeit:
der Arbeit den Kopf abreißen Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
dö rässt a dar Oawat sched [nur] an Khobf å St.Englmar BOG49.002070, 12.823647

der rennt über d’Arbad num Erling STA47.9671746, 11.184498

°Newa da Oabat stöih „nicht ganz bei einer Sache sein“ Schwandorf SAD49.3261854, 12.1092708

Ausruf:
à d Hendd gschbiàzzd (gespuckt) und auf d Oàwàd … gschissn! Kaps Welt d.Bauern 19 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
, ähnlich °KEM

Schnaderhüpfl:
°en Winter gibts Huxl [gedörrte Birnen, Pflaumen], en Summer gibts Birn, de allerschönst Oarwat is Privatesiern Langenthonhausen PAR49.0847172353891, 11.666820214615
übertr.: unfreundliches Behandeln, kurzes Abfertigen
~n ən Arbət schaffə~ „ihn durch einen gewissen äußerst schnöden Bescheid abfertigen“ Schmeller I,136 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Handeln, Tun
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°des is doch koa Arbat mit dir „so kann es nicht weitergehen“ Sattelberg SOB48.4876671161573, 11.272605601194
der håt a so an Årwat ågfanga „etwas angestellt“ Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
Dà is ə~ guədé .Arwət gschegng „daran ist wohl geschehen“ Schmeller I,136 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1b
das Arbeiten, Tätigsein
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°unta da Oawat racha taugt nix Garching 48.132957, 12.5780213
da Hans kimt an Schorsch in da Arbat üba [übertrifft ihn] Pfaffenberg MAL49.0170126, 12.665917
’s werd uns scho’ vo’ da Arbat warm Bauer Oldinger Jahr 24 Bauer, Therese: Das Oldinger Jahr. Brauch und Sitte im Bauernstand, Erfurt 1944.

*1893 München, †1968 Mittenwald GAP; Schriftstellerin. Mundart von Peißenberg WM
In fester Verbindung:
Üwa da währndn Arwat „während der Arbeit“ Singer Arzbg.Wb. 22 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher

Zuruf an Arbeitenden:
a scho bei der oaƀed? um Regensburg R49.013904, 12.100040, Prause Grußformeln 158 Prause, Karl: Deutsche Grußformeln in neuhochdeutscher Zeit, Breslau 1930.

Ra, Sprichw. siehe Bed.1a
2
Berufs-, Erwerbstätigkeit
°Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°als Schreiner hast a sichere Arbat Piding BGD47.769882, 12.911898
°mit dem seina Arwat mecht i net tausch’n Pfeffenhausen ROL48.6645827, 11.9639032
Vor der Arwet, imma halb fimfa, sens schnell nu in Wold aaffi Schemm Stoagaß 34 Schemm, Otto: Stoagaß Nummera 17. Erinnerungen an eine Kindheit, Hof 1980.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
schaug liawa z’erscht, daß’d a Arwad griagst Binder Mir san mir 24 Binder, Brigitte: Mir san mir. Lachen ist gesund — Die besten bayrischen Witze, [München] 1992.

*1960 Tegernsee MB; Redakteurin, Lektorin
Wie ein antwerchsmann sein arbait verantwurten [rechtfertigen] suͤll 1.H.14.Jh. Stadtr.Mchn (Dirr) 363 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
In festen Verbindungen:
in die Arbeit gehen u.ä. einem Beruf, Gelderwerb nachgehen °Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°mia ham a kloans Zeigl, do hod da Ma oiwei scho a d Arbad geh miassn Oberneukirchen 48.173534, 12.5225471

°Hauptsach ma is g’sund und kann in sei Oawat gejin Hohenkemnath AM49.395974, 11.781128

Eαr is e d ǫαwαt gåŋα … ạv α sǫg [Sägewerk] Großloitzenried REG48.9318724091995, 13.1653517875225, nach Kollmer III,165 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.


insbes. in einer Fabrik arbeiten °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°er gäiht in d’ Oarbert Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134
Af d’ Årwat gäih „Fabrikarbeit verrichten“ Braun Gr.Wb. 19 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat

°De gaiht ara gschlampadn Oawad noch „lebt von Prostitution“ Rötz WÜM49.341854, 12.5319894

In Arbeit haben / nehmen als Arbeiter beschäftigen Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°der håt so vui Leit in Arwat, daß a dös leicht onehma ko Rottenburg ROL48.7001539, 12.0282878

Ä.Spr. ferner:
aus der Arbeit setzen entlassen
keinem Meister stehet zu, ein oder anderen seiner gesellen … unter der Wochen aus der arbeit zu sezen 1779 Satzgn Landsbg 59 Satzungen hervorragender Handwerkervereinigungen in Landsberg am Lech aus der Zeit vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart, hg. von J[ohann] B[aptist] Krallinger, München 1880.

Sprichwort/-wörter:
Wia d’ Arwatt so da Lohn Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454

°Wennst a Arbad host, host aa a Brod Tölz TÖL47.760208, 11.562798

°A schlächta Handl is bessa als a goute Arwat Haselbrunn KEM49.9045441, 11.9890295, ähnlich °MAL

Kinderspiel:
Moaschdâ, gib uns Awadd [von zwei Kinderreihen deutet eine mit den Händen eine Arbeit an, die die Gegenseite erraten muß] Christl Aichacher Wb. 152 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
In Verbindung mit Präp. auch Arbeitsplatz, Arbeitsstelle
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
vo da Arbat hoamgöh Ascholding WOR47.8890821, 11.4974297
°in Summa foahri mit’n Radl in d’ Oawat Burglengenfeld BUL49.2071077, 12.03996
Ih bin amoj in d’ Oarbat ganga, ih und der Rame Franz Haller Glasmacherbrauch 97 Haller, Reinhard: Glasmacherbrauch im Bayerischen Wald, Grafenau 1987.

*1937 Bodenmais REG; Dr.phil, Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
3
Bearbeitung, Herstellung, nur
in festen Verbindungen wie:
in (der) Arbeit haben, in Arbeit geben °Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°dei Schuah hab i grad in Arbat „besohle ich gerade“ Kühbach AIC48.4904428, 11.1860415
°den Kastn hob i scho zwoa Wocha in da Arwat Straubing SR48.877718, 12.579576
dem Khierschner … 4 Fuchs, 1 Mather, 1 Hasen Palg in die Arbeith 1689 Poschinger Glashüttengut Frauenau 46 Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.

*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
auch auf den Menschen übertr. jmdn bearbeiten, sich jmdn vornehmen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
oen in da Awat hom Floß NEW49.7255408, 12.278355
Einen in der Arbeit haben „1) sich über ihn lustig machen … 2) über einen herfallen“ Dietl Erg.Schmeller II,23 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.

*1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof.
einen in die Arbeit nehmen „ins Gebet nehmen“ Dietl Erg.Schmeller II,23 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.

*1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof.
4
Arbeitsergebnis, Arbeitsprodukt
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
ischt des an Arwat! „wenn das Feld schlecht bearbeitet ist“ Raisting WM47.9129205, 11.1090726
°des Gidda is a scheni Ärwerd Regelsbach SC49.367825, 10.949572
Daß ’s ja a saubere Arbat werd J. Benzinger, Die bair. Bibel, Erfurt o.J. 13
Dö zwe Schräna hand … bekannt gwön, was [weil sie] rächt a guadö Oawad gmocht hamand Rattenberg BOG49.0833039, 12.7499957, Kerscher Waldlerleben 141 Kerscher, Otto: Waldlerleben, wie es die Alten erzählten, Grafenau 1983.

*1927 Neurandsberg BOG
Ein vergolte bedeckte Schall, von getribner Arbait München M48.139686, 11.578889, 1581 MJbBK 16 (1965) 124 (Inv.) Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst, 1950ff.
In fester Verbindung:
halbe / halbichte Arbeit schlampig Ausgeführtes °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°då håt da Schpengla a hoibade Oabat gmåcht Wimm PAN48.505056, 12.333970

Ä.Spr. auch:
schöne Arbeit kunstvolle weibliche Handarbeit
damit sy die schene arbeit Lehrnet 1635 Haidenbucher Geschichtb. 115 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin

Übertr. in Ra.:
Der håut a schäina Årwat gliefat „der hat etwas Übles angerichtet“ Braun Gr.Wb. 19 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat

Ä.Spr. in der Verbindung:
alte Arbeit Reparatur
„Die Laufener Schopper [Schiffbauer] wehren sich 1566 … gegen die Neigung der Schiffmeister, ihnen … nur die alte Arbeit aufzubinden und die Neubauten in Salzburg fertigen zu lassen“ Jäger Schopper 24 Jäger, Richard: Zum Handwerk und zur Sprache der Schopper an den südostbayerischen Flüssen, München 1953.
auch Arbeitsgegenstand
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°zum Zugfåhn nimm a ma oiwei a Åwad mid Söldenau VOF48.559651, 13.217541
5
Mühe, Plage, Anstrengung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
mit der Öklomi [Ökonomie] hat man a Arbet! Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611
°do hob i ma ein Arbat ogmacht mit dera Sach Dingolfing DGF48.6300801, 12.4977434
°dös brängt v(ü)l Arwat mit sich Arzberg WUN50.0567356, 12.1859087
So a Motor muaß her … Da hat ma grad mehr die halbate Arbeit Christ Werke 681f. (Madam Bäurin) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
Und i hab wieda d’Arbat mitm Gmüasputzn MM 12./13.8.1995, 7 Münchner Merkur, 1948ff.
swaz er … schaden nimit mit verten [Reisen] vnd mit arbeiten Freising FS48.402335, 11.741887, 1299 Corp.Urk. VI,570,24 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
alle herschaft … die er mit arbait erstritten hett Füetrer Chron. 10,12 Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
In festen Verbindungen:
Mühe und Arbeit

In Arbeit haben sich bemühen , ä.Spr.
sunder auch taͤglich bey der k.M. [königlichen Majestät] in arbait haben … die J [uden] noch merer zu beswaͤrn 1484 Urk.Juden Rgbg 179 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
auch Problem im Umgang
mid den haud ma saa Aarwat „der Umgang mit ihm ist schwierig“ Floß NEW49.7255408, 12.278355, ähnlich °Oberbayern vereinzelt
6
Gebären
„in den ältern Gesetzen den Akt des Gebärens. Genist si des Kindes und hat des gezewg zwo Frawen und zwen man, die die Arbait gesehen heten Schmeller I,136 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
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Not, Bedrängnis
daz ih alla die arbeita megi lidan [dulden kann], die ih in deser werolti [Welt] sculi lidan 11.Jh. SKD 182,9f. (Otloh) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
di(ch) hat dein grosse parmherzichait pracht in grosse arbait Fischer Mären 349,9,61 Fischer, Hans: Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, München 1966.
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Rotte, Gruppe von Holzfällern
Arwadn, Oawadn „Rotten der Holzknechte“ Ramsau BGD47.574788, 12.865494, Bergheimat 10 (1930) 38 Bergheimat (Beil. z. Berchtesgadener Anzeiger), 1921-67.
Ahd. ar(a)beit stf, ar(a)beiti stn, mhd. ar(e)beit, mit Sekundäruml. durch -ei- auch är(e)beit ( Paul Mhd.Gramm. § 63 Paul, Hermann: Mittelhochdeutsche Grammatik, Tübingen 231989 (bearb. von Peter Wiehl und Siegfried Grosse). ), germ. Bildung mit Grundbed. ‘schwere körperliche Anstrengung, Mühsal’, idg. Herkunft; 1Pfeifer Et.Wb. 55f. Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989.
Mit verdumpftem Anl. årbαd, ǫ-, ǫα-, -rw- u.ä., vereinz. ar- (FFB, LL, SOG; A), uα- (PAN), vgl. Lg. § 1h4 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .— Mit ạ- lautges. vor r (NEW, NM, SUL, TIR, VOH), vgl. Denz Windisch-Eschenbach 38 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
.— Mit Uml. ęr-, ęα- Mittelfranken mehrfach (dazu AM, ESB, NM; SEL, WUN), ạr- (WUG; DON); im Anschluß an gedehnten Primäruml. iα- (ESB) (vgl. Lg. § 4d Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. ).— In zweiter Silbe Abschwächung -αd, -ət u.ä., daneben vereinz. -it (LL, TS); im Anschluß an Entw. von -ert årwαšt (MB), vgl. Lg. § 50e3 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .— Ugs. (s. Komp.) auch årbait, -rw-.— Pl. -n, dazu (SOG; DON); mehrf. auch gleichl. mit Sg.
  • Rechtswb. I,803-806 Deutsches Rechtswörterbuch (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache), hg. von der Preußischen Akademie der Wissenschaften (Bd 6ff. hg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften), Weimar 1914ff.
  • Schmeller I,136 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ I,294-299 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,302-304, VI,1528 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,422 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,449f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,538-541 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,32-39 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,88 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU I,125f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,621-626, 628f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb. 8 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 19 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 16 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Dietl Erg.Schmeller II,23f. Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.

    *1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof.
  • Lechner Rehling 141 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil, Volkshochschuldirektor
  • Maas Nürnbg.Wb. 67 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 112 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Singer Arzbg.Wb. 22 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-2D8, 42A13d, 109/570, 582, M-148/1f, W-158a/1