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Arche1, Ä-, Arke, †Arch
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 545–547
Link zum PDF: Band 1, Spalte 545–547
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum,
Genus: Femininum,
†Maskulinum
Schiff
Arche Noah
Dialektbelege
Dö Archn rutscht allmählich tiafer J. Benzinger, Die bair. Bibel, Erfurt o.J, 89
Diu geslähte der Baiere her kômen von Armenje, dâ Nôê ûz der arke gie Kaiserchr. 316-319 Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.
Regensburg. (?), 12.Jh.
Regensburg. (?), 12.Jh.
Phraseologie
Redensart(en):
°der war scho in d’r Arche Noa dabei „ist sehr alt“ Bernbeuren SOG47.7376437, 10.7769144, ähnlich °OVI
°Des is ja a ganze Arche Noah! „wenn sehr viele Leute daherkommen“ Oberstimm IN48.712153, 11.454315
°Sicha wia in da Arche Noah Wimm PAN48.505056, 12.333970
°D’Arche Noa is aa niad an oin Doch baud woan! „Aufforderung, sich Zeit zu lassen“ Winklarn OVI49.4263741, 12.4803096
Als Sinnbild der Kirche
Dialektbelege
Der sich in der wahren Catholischen Christi-Kirch nit befindt/ der ist ausser der Arch Noe Selhamer Tuba Rustica II,199 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol, Geistlicher
*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol, Geistlicher
2
†Kasten, Schrein
Dialektbelege
die arch oder kasten, truhen Aventin IV,391,32 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
auch Totenschrein, Sarg
Dialektbelege
Ich han auch einen arch, da gotz leychnam ynnstên schol 1371 Rgbg.Urkb. II,388,25 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
Bundeslade des Alten Testaments
Dialektbelege
wie … der priester die arch berúrt Hartlieb Dial. 256,14f. Johann Hartliebs Übersetzung des Dialogus Miraculorum von Caesarius von Heisterbach, hg. von Karl Drescher, Berlin 1929.
*vor 1410, †1468 München; Arzt in Ingolstadt und München
*vor 1410, †1468 München; Arzt in Ingolstadt und München
übertr. auf Maria
Dialektbelege
dû auzerwelteu edleu arch, ain arch der êren, ain arch der götleichen gnâden Konrad vM BdN 338,27 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Verbauung am od. im Wasser
Volkskunde
vgl. Neweklowsky Schiffahrt I,141f. Neweklowsky, Ernst: Die Schiffahrt und Flößerei im Raume der oberen Donau, 3 Bde, Linz 1952-64.
Uferschutzbau
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°Arch „Uferschutz mit Bäumen, Holz, Steinen“ Garmisch GAP47.4938359, 11.103992
als ob kein Archen niemalen allda gestanden wär 1598 Chron.Kiefersfdn 163 Chronik von Kiefersfelden, hg. von Hans Moser, Rosenheim 1959.
Kiefersfdn RO
Kiefersfdn RO
Phraseologie
In fester Verbindung:
°in d’ Archn gehn „zum Archenbauen gehen“ (Ef.) Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
auch Flußufer, °Farchant GAP47.5306769, 11.1127989
übertr. mauerartig aufgeschichteter Haufen Scheitholz
Dialektbelege
Die Arke „regelmäßig, mauerartig aufgeschichteter Haufen Scheitholz“ Schmeller I,142 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek , ähnlich Thaining LL47.9738378, 10.9575899
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek , ähnlich Thaining LL47.9738378, 10.9575899
Damm im Wasser, Wehr
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°Arch „Gefällstufe bei der Wildwasserverbauung“ (Ef.) Fischbachau MB47.7195927, 11.9517515
Arch „Verbauung im Bachbett zur Bringung von Holz im Gebirge“ Gmund MB47.7504331, 11.7385694
Arch, die „die Wuhr“ Delling I,29 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
weill auch die herunter … Arch bey der Holzlennde fuͤr ain werffent [in die Strömung hineinragendes] Werckh angesechen 1583 Lori Lechrain 414 [Lori, Johann Georg [v.]]: Der Geschichte des Lechrains zweyter Band, Urkunden enthaltend, [München] o.J.
kastenähnliche Holzkonstruktion
4a
†Gerinne an Mühlen u. Teichen zum Wasserablassen
Dialektbelege
Arche „ein mit Holz eingefasztes kastenänliches Gerinne an Mülen und Teichen zum Ablaszen des Waszers“ Birlinger Augsb.Wb. 28f. Birlinger, Anton: Schwäbisches-Augsburgisches Wörterbuch, München 1864 (Nachdr. Wiesbaden 1968).
*1834 Wurmlingen bei Tübingen, †1891 Bonn; Prof. für Germanistik
*1834 Wurmlingen bei Tübingen, †1891 Bonn; Prof. für Germanistik
†Brunnenbeschlächt
Dialektbelege
welcheß in facto auch Arche befunden Rainertshausen ROL48.630548, 11.906136, 1711 Bischöfl. Zentralarch. Rgbg, Matrikelb. der Pfarrei Rainertshsn, Bd 2
Vorrichtung zum Fischfang
Dialektbelege
°Aara „zum Huchenfang in der Alz“ (Ef.) Schützing AÖ48.2324058, 12.8146204
Arch „ortsfestes Fanggerät“ Regensburg R49.013904, 12.100040, Oberpfalz 75 (1987) 38 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
die Furthen verschlagen zu lassen, und die Archen abzuthun 1474 BLH VII,512 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
Distanz von der Pruckn diese sich Wassers wegen 3 Ärchen lang begründet 18.Jh. Höfling Chiemsee-Fischerei 125 Höfling, Paul: Die Chiemsee-Fischerei, München 1987.
Etymologie
Ahd. arka, archa stf, mhd. ark(e), arch(e) st./swf, aus lat. arca ‘Behältnis zum Verschließen, Kasten’; 1Pfeifer Et.Wb. 57 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
Lautung-Formen
Literatur
- Delling I,29 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker - Schmeller I,138, 142 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ I,319f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schwäb.Wb. I,306f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
- Schw.Id. I,388 (Ärrach), 433 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- Suddt.Wb. I,452f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
- DWB I,545 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
- Frühnhd.Wb. II,55-61 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
- Lexer HWb. I,91f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
- WMU I,128 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
- Ahd.Wb. I,642 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
- Fragebögen:
- W-4/58
Komposita
verfasst von: J.D.
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