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Arsch

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 594–599
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Hinterteil, Gesäß
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
di hot koane Dutn und koan Arsch Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
°gehts einar und sitzts enk niedar auf d Ásch Forsthart VOF48.634425, 13.027616
°mi houts gestan glei aaf da Hausstaffl aam Oasch highaut, sua haal [glatt] woa’s Neuhaus NEW49.800989, 12.169603
’s Gsicht hams net gseng und an Arsch hams net kennt Schmidkunz Bauernballaden 222 Bauernballaden, ges. und hg. von Walter Schmidkunz, Erfurt 1939.

*1887 Kiel, †1961 Neuhaus MB; Schriftsteller
Emmorroidas pula [Beule] in arse 10./11.Jh. StSG. IV,368,27 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Stoß im [dem Pferd] seifen in den arsch, so lest [löst] es sich Roßarznei (Brunnbauer) 91 Brunnbauer, Marianne: Ein anonymes Roßarzneibuch aus dem Jahre 1589, Diss. masch. München 1972.
In festen Fügungen:
keinen sitzenden Arsch haben nicht ruhig sitzen (können) Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
dear håd koann sitzadn Årsch Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894

Himmel, Arsch und Wolkenbruch / Zwirn Fluch

Kopf über Arsch kopfüber

In Vergleichen:
De hǫd àn Ǭsch wià-rà Schdǫǫdschuàsddà„einen großen Hintern“ Kaps Welt d.Bauern 62 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Aussehen / ein Gesicht haben wie ein (nackter) Arsch u.ä. glattrasiert sein Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
a Gsicht wie a nackerter Arsch Schwarzenfeld NAB49.3930575, 12.1387637
dea håut Båckn wöi an Oarsch Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801

Wie die Henne / Katze unter dem Arsch u.ä. glattrasiert Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
wie d’Henn unterm Arsch Klinglbach BOG49.0239422, 12.7984132

auch bleich Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
wie d’Henn unterm Arsch weiß, bleich Schröding ED48.403858, 12.082851

In zahlreichen Ra.:
am / im Arsch lecken (können) Ausdruck von Geringschätzung, Unwillen od. Gleichgültigkeit °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach:
der ko mi am Arsch leckn Holzkirchen MB47.884151, 11.697075

°geh, leck mi no grod du an Osch Pörndorf EG48.593916, 13.003305

lek mi di gants Wöt em Oasch und no drai Haisä Bruck ROD49.245570, 12.305240

Du kãsd me gràiz-wàis (am Ǭsch lęggà) Kaps Welt d.Bauern 133 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand


Kum, du Kellermann und Endres Gredner, und lecke mich im ars Wunsiedel WUN50.0373241, 12.0027278, 1536 Singer Schacht 105 Singer, Friedrich Wilhelm: Aus dem Schacht der Heimat- und Volkskunde, Hohenberg/Arzberg 1993.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher


Ausruf des Staunens °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°iatz leck mi am Oasch, des gibt’s ja ned! Freising FS48.402335, 11.741887
was gheirat hast – ah mih leckst im Arsch, ih hab gar nix davoh ghört Queri Kraftbayr. 82 Queri, Georg: Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern, München 1912.

*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller

Mi leckst am Oasch! „Ausdruck des blanken Entsetzens“ Drews Schimpfwb. 50 Drews, Gerald: Das Bayerische Schimpfwörterbuch, Nidderau 1991.

*1954 Lagerlechfeld A; Journalist, Schriftsteller

Auch:
Kõà Griàs-Good, kõà Pfià-Good, kõà Lęgg-me-am-Ǭsch „ein richtiger Stoffel … dem offenbar das Grüßen unbekannt ist“ Kaps Welt d.Bauern 86 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand


°åzuagn saa wöi aafs Oasch Leckn „abgerissen, sehr schlampig“ Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589

ums / bis aufs (am) Arsch lecken u.ä. knapp, gerade noch °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°ums Moarschlecka faits noa Hallertau südwestliches 48.640589, 11.7820705

Im Wortspiel mit:
Arm u. Ärmel

Subst.:
Leck-mich-am-Arsch

Lit.:
Zintl in: Maledicta 4 (1980) 91-95

Wia wan ma da Kua ban Årsch einschaut „zahnlos“ Höhenstadt PA48.499949, 13.315249

Zusammenpassen /-gehen wie die Haut am Arsch genau, knapp passen Niederbayern vereinzelt:
dös ged zam wia d’Haut ön Årsch „paßt zusammen“ Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894

Den (nackten) Arsch auf dem Kopf / der Platte haben u.ä. eine Glatze haben Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
an nåckatn Årsch an Khobf um håbm Kirchberg PAN48.285957, 13.016266

°bei dem is da Arsch durchs Hirn durchigwachsn „er hat eine Glatze“ Tittmoning LF48.0621714, 12.7676484

Du wennst i d’Höll kumst, moust mitn Oarsch klapparn „wenn einer keine Zähne mehr hat“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801

Halt dein Mal zun Oarsch „sag ja nichts aus“ Burglengenfeld BUL49.2071077, 12.03996

Der hat sei Zung im Maul, weils im Arsch … kein Platz hat „von einem wortkargen Menschen“ Rottal48.431054, 12.852333, Zwiebelturm 4 (1949) 37 Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71.

Blàib nä sizzn, rind-dà kõà Wǫssà àn Ǫsch ǫe „Bleib noch, es eilt noch nicht“ Kaps Welt d.Bauern 50 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Wespen / Quecksilber im / am Arsch haben fahrig sein Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
Quecksilba am Orsch Fischbachau MB47.7195927, 11.9517515

°des Kind mou Wessn in Oarsch hobm Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123

afsbringa oös wen oan ebbs ön Åsch gstocha hed Aicha PA48.671978, 13.289834

a Feia untern Arsch macha „antreiben“ München M48.139686, 11.578889

Die Hände am Arsch (hinten) haben / mit den Händen am Arsch daherkommen u.ä. arbeitsscheu sein Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
dea håt oiwei d’Händ am Oasch hint Weilheim WM47.839932, 11.140986

An Esl beim Oarsch åzama [aufzäumen] „verkehrt anfangen“ Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926

°Wenn ma dera a Stanga in Oarsch steggat, schlochats alln Leitn d’Fensta ei „weil sie so stolz schwänzelt“ Weiden WEN49.676727, 12.162220, ähnlich °TS, ROD

Den Arsch zu weit unten / zu nahe an der Erde / nicht hoch genug haben u.ä. zu klein, zu arm od. überfordert sein °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°de håt an Åsch net houch gnu fia eam „sie hat nicht den richtigen Stand für ihn“ Siglfing ED48.317352, 11.896888

Do host du an Osch z weit unt „dafür bist du zu schwach oder dein Einfluß ist zu gering“ Judenmann Opf.Wb. 120 Judenmann, Franz Xaver: Kleines Oberpfälzer Wörterbuch, Regensburg 1994.

*1927 Mintraching R, †1994 Regensburg; Rektor


wisch da zearscht an Årsch aus „abweisend gegen einen Jugendlichen“ Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271

°dea hout d’Windl nu an Oarsch „ist ein unreifer Mensch“ Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123

Den Arsch einziehen klein beigeben °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
dea hot in Oasch eizong Beilngries BEI49.035279, 11.4733811

Dear håd a sched mear [nur noch] a Händ voi Årsch „er schwindet vor Alter oder Krankheit zusammen“ Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271

°Nach hat der Aorsch Feierawad „dann ist er tot“ Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611, ähnlich °TIR

mit dem Arsch auf die Büsche zugehen bald sterben müssen °Oberpfalz vereinzelt:
°dou gäits bol min Oasch af Bisch zou „der wird bald sterben“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291

sich den Arsch auskegeln sterben °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°der hot si n Orsch auskegelt Rottenbuch SOG47.7330172, 10.9654353

auch übermäßig beflissen sein Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
då mächst dar an Årsch auskögln „wenn einer sich vor Arbeit nicht mehr auskennt“ Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271

°Da håt da Årsch Kirta „wenn man Kinder durchhaut“ Kelheim KEH48.9187285, 11.8727886, ähnlich Denz Windisch-Eschenbach 178 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor

Den Arsch vergessen sehr vergeßlich sein Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
dear vogißt sein Årsch a no Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894

Nicht wissen, wo der Arsch hinhängt unentschlossen sein °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
°du woaßt a net, wo da da Oasch hihängt Osterhofen VOF48.701699, 13.012130

Sich den Arsch verbrennen sich blamieren Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
dea hod si an Oasch sche vabrent München M48.139686, 11.578889

Sich den Arsch vor dem Scheißen putzen voreilig sein °Niederbayern vereinzelt:
°jatz los da Zeit Bua, und butz dar an Oasch ned scho wieda voan Scheißn Galgweis VOF48.612335, 13.004390

Dea bricht ar amoål n graußn Finga in n Oarsch o „hat überall Pech“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801

Etwas mit dem halben Arsch machen nachlässig arbeiten °Oberpfalz vereinzelt:
°a Arwat mitn halbm Oarsch machn Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123

Dös is gråd åis wenn i mit da Händ an Årsch hintrö glang „für mich wertlos“ Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271

Sich etwas vom Arsch abfingerln können u.ä. leicht einsehen können Niederbayern vereinzelt:
dös konst dar ön Årsch åfingarln „das kannst du dir leicht denken“ Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894, ähnlich Singer Arzbg.Wb. 22 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher

Dees muàsd-dà schà von Ǫsch ǫwà-fingàln „kannst du dir holen, wo du willst, von mir bekommst du nichts“ Kaps Welt d.Bauern 43 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand


°den konst koin Pfeni ausn Arsch rauszwika „er ist sehr geizig“ Vilsbiburg VIB48.448482, 12.355795

Mit dem Arsch Nüsse aufbeißen / aufzwicken können zornig od. übel gelaunt sein °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
midn Oarsch khant i Nuss afbeißn haint, so wüld bin i Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307

°dou kännst de in Oarsch beißn „bei großem Ärger“ Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123

Zum Arsch hinaus wachsen unerträglich werden Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
dös wachst ma scho zun Arsch naus Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395

wenn i des hör, tuat mir glei der Arsch weh Dachau DAH48.2592477, 11.4354419

geh, sa schtad, sunst frötzt [schürfst] ma ön Oasch auf mit dein dumma Gschmatz Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083

Den Arsch in der süßen Milch / im warmen Wasser haben sich wohl fühlen Niederbayern vereinzelt:
der hoat heint an Arsch in da siaßn Mill Grattersdorf DEG48.8038383, 13.1532622

Sich den Arsch mit Germ gewaschen haben auf etwas hereingefallen sein Niederbayern vereinzelt:
Deà hǫd se àn Ǫsch mi-n Geàm gwǫsschn Kaps Welt d.Bauern 108 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Jmdm geht der Arsch auf Grundeis er hat große Angst °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°Polizei wia kemma is, do is eam da Oarsch recht auf Grundeis ganga Heimhart LAN48.659571, 12.850786

Der tät den Arsch verliern, wenn er hingehen müßt „er ist sehr feige“ Bayrischzell MB47.6737001, 12.0148837

Dem waar der Arsch z’ganga, wenn er’s net kriagt hätt „er war sehr darauf versessen“ Deggendorf DEG48.839582, 12.958749

Jmdn schlagen, daß er mit dem Arsch auf die Uhr schaut u.ä. heftig verprügeln Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
daß a da net oani gi, daßt min Arsch af d Uhr schaust Adlersberg R49.046470, 12.010975

oan oanö vomåcha [einen Schlag versetzen], das eam da Rau [Rauch] son Osch ausgeht Herrnthann R49.051179, 12.473811

Jmdm in den Arsch (einhin)kriechen u.ä. schmeicheln, sich anbiedern °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
auch ugs.

oan ön Årsch einkroicha Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271

jmdm Kraut aus dem Arsch fressen schmeicheln, sich anbiedern Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
zeäscht [zuerst] frist oan där andän s Kraut as’n Oasch und nå zkräing [verfeinden] se se wid Bruck ROD49.245570, 12.305240

Der fetten Sau den Arsch schmieren jmdn begünstigen, der es nicht nötig hat °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt:
°des hoißt ma a fettn Sau an Oarsch schmiern Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123

Im / vom Arsch lieber sein als ein anderer im / vom Gesicht u.ä. jmdn einem anderen gegenüber bevorzugen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°döi waa ma von Oasch a löiwa wöi du van G’sicht Sulzbach-Rosenberg SUL49.4992468, 11.7470259

°des kann a ma fiastölln, daaßd dean aa löiwa von Oasch wöi van Gsicht siahst „lieber von hinten als von vorn“ Gleißenthal NEW49.8005027, 12.1372862

Wenn i den sẽi Gsicht sich, gfrait mi mẽi Oarsch a wida Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125, ähnlich °VOF

Jmdm mit dem (nackten) Arsch ins Gesicht fahren jmdm gegenüber sehr heftig od. ausfallend werden Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
der kam ma rächd, den forade min nagadn Orsch as Gsicht Haimhausen DAH48.315762, 11.554494

Ih bin dir aa net vom Arsch gfalln „ich bin auch jemand, so gut wie du“ Queri Kraftbayr. 81 Queri, Georg: Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern, München 1912.

*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller

Bin a niad der Sau vom Oarsch gfalln „ich bin bessere Behandlung gewöhnt“ Winkler Heimatspr. 95 Winkler, Karl: Heimatsprachkunde des Altbayerisch-Oberpfälzischen, Kallmünz 1936.

*1891 Regenstauf R, †1961 Amberg; Rektor

In den Arsch einhin u.ä. sehr, stark, zutiefst °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
schamts enk ön Arsch einö Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083

„Im pöbelhaften Ausdruck hört man: Es g’schieht dir in Arsch nei recht Delling I,30 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker


auch
bsoffm saa bis üwan Arsch oi „sehr betrunken sein“ Singer Arzbg.Wb. 22 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher

Schmecken wie Arsch und Friedrich sehr schlecht schmecken Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°der Baz heit auf Mittog, der hot wieder gschmeckt wia Arsch und Friedrich Schweiklberg VOF48.6297336257942, 13.1736301749241

°Den ham s’ an Oasch vo da Wejd vasetzt „in eine sehr abgelegene Gegend“ München M48.139686, 11.578889

auch
°da bischt du am Arsch der Welt „da kannst du mir nichts vormachen“ Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611

mir sän d Welt ihr Arsch und döi haout koin, also sän mir aa nix Singer Arzbg.Wb. 22 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher

Deà is bàin Ǭsch dàhõàm „geistig beschränkt“ Kaps Welt d.Bauern 96 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Dös kå da ban Åsch nöd aus „das ist dir todsicher“ Ruhstorf EG48.437007, 13.334952

O mẽi o mẽi, mẽi Årsch schreit kuckuck „wenn jemand recht gespreizt daherredet“ Altmühltal48.8687764, 11.0739673

°Solang da Oasch no in d’Hosn paßt, wiad koa Oawad mea ohgfaßt Winklarn OVI49.4263741, 12.4803096

Sprichwort/-wörter:
Wann dà Ǫsch brumd, is dà Bau [Bauch] gsund Kaps Welt d.Bauern 148 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
, ähnlich °TIR

Is dar Hàrr [Herr] gràuß óbar [oder] klóiñ, dar Oarsch i dar Huasn is an àidarn gmóiñ [zw. den Menschen besteht kein wirklicher Unterschied] Neuenhammer VOH49.693447, 12.3867406, Schönwerth Sprichw. 19 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler

Schnaderhüpfel:
°und d’Gamsei im Gwänd [in der Felswand] ham an Arsch an weißn, wia d’Sennarin am Samstag beim Pfoad [Hemd] wegschmeißn Mettenham TS47.7294057, 12.4103688
2
Hinter- od. Unterseite von Gegenständen
2a
Hosenboden
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
i moch dir an dobötn Asch eini Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
2b
stumpfes Ende des Eies
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°s Oar håd an Schbids und an Årsch Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
Spiz af Spiz, Åsch af Åsch „Regel beim Ostereierpecken“ Garham VOF48.685338, 13.194140
2c
unteres Garbenende
°Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°stei de Garbn mim Arsch dohi Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
„in der Mehrzahl angewendet sind die Aarsch des Getreides die unten abgeschnittenen Halme“ Singer Arzbg.Wb. 22 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
auch oberer Teil der Garbe
Arsch „der Teil, wo die Ähren sind“ Derching FDB48.408873, 10.963980
2d
dickeres Ende eines abgeschnittenen Baumstammes
Orsch Hohenlinden EBE48.156559, 11.9964917
Mitn Arsch voraas oierschmeißn, gella, niat, daaß a Estl obricht! Schemm Neie Deas-Gsch. 19 Schemm, Otto: Neie Deas-Gschichtn, Hof 1981.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
2e
Unterseite des Blatts
°bal Blattlen an Arsch herzoagn, nacha hebt [hält] as Weda it [nicht] westliches Oberbayern
2f
Nadelöhr
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
d Nol hat koan Asch nöt Simbach PAN48.267054, 13.025393
oαš „Öhr“ Taller Vohenstrauß 51 Taller, Elisabeth: Die Mundart im Landkreis Vohenstrauß, Ex.masch. Erlangen 1963.

*1938 Prag
3
übertr. auf Menschen
3a
Schimpfw.
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°da Huaba is a rechta Oasch Eichstätt EIH48.892345, 11.189599
Åsch „dummer, läppischer, uninteressanter, langweiliger Mann“ nach Aman Schimpfwb. 27 Aman, Reinhold: Bayrisch-österreichisches Schimpfwörterbuch, München 21975.

*1936 Fürstenzell PA, †2019 Santa Rosa (USA); Prof. für Germanistik
In fester Fügung:
Arsch mit Ohren Schimpfw. °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°du Oarsch mit Ohrn Weiden WEN49.676727, 12.162220
auch
°„Mann, der dicke Wangen wie Gesäßbacken hat“ Simbach PAN48.267054, 13.025393
3b
auch Kosewort
Diminutiv  
Du biisd jå maa(n) klåins Åa(r)schal „Liebkosung“ Braun Nordbair. 32 Braun, Hermann: Nordbairisch, eine sprachliche Heimatkunde des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1962.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
4
pejorisierendes Erstglied in Komp. wie Arschkälte, Arschgelumpe, Arschwetter
Ahd, mhd. ars, germ. Wort idg. Herkunft; 23Kluge-Seebold 54 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 231995 (bearb. von Elmar Seebold). .
ǫαš, ǭš, ǫr-, år-, å̄- u.ä., daneben ōš (AIC, WOR).— Pl. ạʃ̌, ạrš u.ä., in heutiger Mda. wie ugs. auch ęα- (DAH).— Dim. ạ̄šαl, ạr- u.ä., daneben ohne Uml. ǭšαl, ǫα- Niederbayern, Oberpfalz, å- (NEW).
  • Delling I,30 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,148 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ I,354-360 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,326-328 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,466f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,462-465 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,564-566 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. I,326-328 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,97 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,662 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb. 8f. Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 2 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 103 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
  • Konrad nördl.Opf. 81 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
  • Maas Nürnbg.Wb. 66f. Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 21f. Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-33B19a, 41C9, 75B3, 77C17f, 100E24, W-4/56
verfasst von: H.U.S.