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Böller

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Wortfamilie: Bollen
Bedeutungen
1
Knabe, der besonders kräftig aussieht
Mann: dick; Mann: jung
Böller Billingshausen MSP49.872764, 9.719716 ↗
2
Feuerwerkskörper
Böller Arberg AN49.144595, 10.617264 ↗
3
ein dicker und dabei sehr kleiner Bub
Kind: dick
a Bölla Spalt RH49.175063, 10.925133 ↗
4
große, zum Schälen geeignete Kartoffel
Böller „[Böller]“ [Umschrift unsicher], Gädheim HAS50.023061, 10.346654 ↗ Obereuerheim SW50.002209, 10.365063 ↗
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Böller(er)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1633
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Ableitung von: bolen
Bedeutungen
1
Böller, Schießgerät, v.a. in der Fügung Böllerer schießen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°de Bellara hod a ohlassn, daß a Freid gwen is Nußdorf RO47.7422451, 12.156916
am Prangadåg [Fronleichnam] schoößns schå ön ålla Heagodsfrua mid dö Beja Schwaibach PAN48.4359232, 13.061202
„bei der Wandlung an Fronleichnam wiad Bölla gschossn“ Herrnthann R49.051179, 12.473811
Owa na is da Böller kemma. Do hodses grissn! Lauerer Wos gibt’s Neis? 24 Lauerer, Toni: Wos gibt’s Neis? Regensburg 22001.

*1959 Furth CHA; Standesbeamter, Kabarettist
„Böller … durch welche der Abgang des Eisstoßes gehörig signalisiert [wird]“ 1838 Chron.Kiefersfdn 647 Chronik von Kiefersfelden, hg. von Hans Moser, Rosenheim 1959.

Kiefersfdn RO
3 boller Rain SR48.905427, 12.466823, 1547 Rgbg u.Ostb. 121 (Inv.) Regensburg und Ostbayern, hg. von Franz Karg, Kallmünz 1991.
eben so oft wurden auch die Pöller gelößt Pullenreuth KEM49.9299958, 11.9983996, 1777 Wir am Steinwald 11 (2003) 111 Wir am Steinwald. Hg. Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth e.V, 1993ff.
Ortsneckerei
„Ellmoosen (Aibling): Böller“ Bronner Schelmenb. 128 Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisches Schelmen-Büchlein. 165 Schwänke und Schnurren über bayerische Ortsneckereien, Dießen 1911.

*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
2
†wohl Schleudermaschine
„vier Buͤndel Pfeile, zwei Poͤler“ Regensburg R49.013904, 12.100040, 1343 Oefele I,697 Rerum Boicarum scriptores, ges. und hg. von Andreas Felix Oefele, 2 Bde, Augsburg 1763.
Mhd. pöler ‘Schleudermaschine’, Abl. von bolen; 24Kluge-Seebold 138 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 242002 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,231f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 55, 438 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,578f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1278 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1180 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,511 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,233, VII,1985f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,744f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,323 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Braun Gr.Wb. 58 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • S-5G3, W-128/32
Handböller, Legböller
verfasst von: A.R.R.
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Boller(er), -ö-, Bolder

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Ableitung von: Bollen1
Bedeutungen
1
rundlicher Gegenstand
1a
Knödel
bǫldα „Knödel“ Regenstauf R49.122773, 12.130676, nach ZDL 57 (1990) 48 Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik, 1969ff.
1b
Schusser
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°Boller Gangkofen EG48.4370323, 12.5630767
Im Vergleich:
dera kugln d’Zacha [Tränen] daher so grouß wia Bola Erding ED48.3064441, 11.9076579
1c
Kotkügelchen
°Bollara „Mäusekot“ Lauterhofen NM49.368761, 11.6039669
1d
Samenkapsel des Flachses
Niederbayern vereinzelt
dö Boia wern mit da Drischl åbadroschn Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271
1e
Gallapfel
an achin Bellerer Gallapfel Kornburg SC49.355187, 11.100741
2
Stapel von Holzstämmen
°Boller „Blöcherstapel“ Zwiesel REG49.018157, 13.237674
3
männliches Rind
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°des is a fester Boller! „kräftiger Ochs oder Stier“ Aidenbach VOF48.568243, 13.084779
4
Körperteil
4a
Kopf
dear håt an Böllar auf! „einen großen Kopf“ Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611
bolα Oberschneiding SR48.7960222, 12.6415817, nach SNiB II,30 Sprachatlas von Niederbayern, hg. von Hans-Werner Eroms, 7 Bde, Heidelberg 2003-2010.
4b
Penis
bola „männliches Glied (nicht abfällig)“ mittlerer Bayerischer Wald49.018157, 13.237674, Kollmer II,486 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Schmeller I,232 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,578 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. VI,1675 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. II,511 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,232f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Berthold Fürther Wb. 26 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 58 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Kollmer II,68 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Maas Nürnbg.Wb. 87 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Fragebögen:
  • W-39/12
Feinboller, Stinkerboller
verfasst von: A.R.R.
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Böller

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Böller1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1633
Bedeutung
Böller
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Böller2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1632f.
Bedeutung
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