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Balg1, -k
Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Genus: Maskulinum
Tierfell; dichter Haarwuchs; Zungenbelag; Pflanzenhülle; Stiefelschaft; ungezogenes Kind
Fell, Haut kleinerer Tiere
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°beinaran bsundars koitn Winta san dö Baik am schöstn Valley MB47.8945169, 11.7784633
an Boig „haben Hase und Fuchs, Iltis, Katze, Marder, Eichhorn, Wiesel“ Simbach PAN48.267054, 13.025393
°i ho an Rammler gschlacht, an Bolg ho i an Gerba gebn Haselbrunn KEM49.9045441, 11.9890295
dös is a Bålg fåum Ülgas [Iltis] Derching FDB48.408873, 10.963980
Des Beigge is awa schee! Baumgartner Wasserburger Ld 12 Baumgartner, Hans: Dialekt im Wasserburger Land. Ein schulisches Projekt, Wasserburg 1996.
*1939 Wasserburg
*1939 Wasserburg
Wear voarn Gürgndog [23. April] Wisala fangd, dai Balg san goud [gegen Beulen] firs Vaih Bärnau TIR49.8109931, 12.4304633, Schönwerth Leseb. 130 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh, hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v, *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Schönwerth, Franz Xaver v, *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
daz man hasen und aychorn newr acht tag sol vail haben under den paelgen 1365 Stadtr.Mchn (Dirr) 455,14f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
welcher einen Otter … nach Hof bringt/ dem solle sambt lassung des Balgs … gegeben werden Landr.1616 786 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
Nimb den Wegrich Safft in Mayen … weiche das Bälgel [eines Wiesels] … darinnen 1.H.18.Jh. Roßarznei (Krüger) 52 Krüger, Elisabeth: Eine Roßarzneihandsschrift aus dem bairischen Sprachraum (erste Hälfte des 18. Jahrhunderts), Diss. masch. München 1997.
Phraseologie
Redensart(en):
die Laus um den Balg schinden u.ä. sehr habgierig, geizig sein °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach:
°de isa gånsa noudige, de schindd’ d’Laus uman Boig Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
D’ Laus um’ Bôlich schind·n WUG, DMA (Frommann) 7 (1877) 410 Die deutschen Mundarten. Eine Monatsschrift für Dichtung, Forschung und Kritik, hg. von G. Karl Frommann, 1854-77.
Dees is õänä, deà d Laus um àn Bǫig … schindd Kaps Welt d.Bauern 34 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.
*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
°de isa gånsa noudige, de schindd’ d’Laus uman Boig Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
D’ Laus um’ Bôlich schind·n WUG, DMA (Frommann) 7 (1877) 410 Die deutschen Mundarten. Eine Monatsschrift für Dichtung, Forschung und Kritik, hg. von G. Karl Frommann, 1854-77.
Dees is õänä, deà d Laus um àn Bǫig … schindd Kaps Welt d.Bauern 34 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.
*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
N Fugsn uman Boig lobm „einen durch List um etwas bringen“ Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
Sprichwort/-wörter:
stirbt der Fuchs so gilts n’Balg … Und lebt er lang so wird er alt Sturm Lieder 110 Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.
*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
Wer den Balg verliehrt, muß oft noch den Schwanz drein geben Baier.Sprw. II,158 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
Schnaderhüpfel:
Fuchspaßn mog i nöt, Fuchspaßn ös ma z koid, paß auf a Füchsin, hat a an schön Boig Altötting AÖ48.2268085, 12.6757914
Spruch beim Drischeldreschen zu dritt:
Schind d’ Katz aus, schind’s ganz aus, schind in Boig … aa aus KÖZ, Zwiebelturm 11 (1956) 9 Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71.
Rätsel:
Woarum haod dar Hos d’Aug’n off, wenn ar schlaoft? - Wal dar Bolg z’kurz is Erbendorf NEW49.838282, 12.047276, Schönwerth Leseb. 281 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh, hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v, *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Schönwerth, Franz Xaver v, *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
auch Gefieder
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
Baigl „beim Vogel“ Höhenstadt PA48.499949, 13.315249
†Haut des Aals
Dialektbelege
und streiffe darmit den Balg von dem Fisch Hagger Kochb. IV,1,144 Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.
*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
Haut, Haare, Körper des Menschen
menschliche Haut
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
dur den san Boig get ninx „der verletzt sich nicht leicht“ Iggensbach DEG48.730933, 13.141065
Phraseologie
Redensart(en):
jmdm / jmdn juckt der Balg jmd ist übermütig Oberbayern vereinzelt:
den juckt a da Boigg! Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
den juckt a da Boigg! Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
Einen dicken Balg haben viel ertragen können °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°der hat an dickn Bolg „den regt nichts auf“ Eschenbach ESB49.530031, 11.490638
°der hat an dickn Bolg „den regt nichts auf“ Eschenbach ESB49.530031, 11.490638
Jmdm den Balg abziehen u.ä. übervorteilen, um das Letzte bringen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°den hätns boeul den ganzn Balk auszocha Polling WM47.8113117, 11.1330907
Dea mecht oan an Bolg ozöing Brunner Wdmünchen 394 Brunner, Johann: Geschichte der Grenzstadt Waldmünchen in der bayerischen Ostmark, Waldmünchen 1934.
°den hätns boeul den ganzn Balk auszocha Polling WM47.8113117, 11.1330907
Dea mecht oan an Bolg ozöing Brunner Wdmünchen 394 Brunner, Johann: Geschichte der Grenzstadt Waldmünchen in der bayerischen Ostmark, Waldmünchen 1934.
Jmdm seinen Balg verhauen u.ä. ihn verprügeln Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°den hob i sein Balch verhaut Kornburg SC49.355187, 11.100741
du solt im seinem palk mit einem scheit gar wol zurdreschen Fischer Mären 183,116 Fischer, Hans: Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, München 1966.
°den hob i sein Balch verhaut Kornburg SC49.355187, 11.100741
du solt im seinem palk mit einem scheit gar wol zurdreschen Fischer Mären 183,116 Fischer, Hans: Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, München 1966.
Scherzh. übertr. (dicke) Kleidung
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
du mit deim dickn Boig derfrierst freili net München M48.139686, 11.578889
(dichter) Haar- od. Bartwuchs
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
dea hot an Boig auf, da ko nix durch, koa Räng und koa Schuß Niederaschau RO47.776530, 12.316872
an khearönga Boilg håst, da dearfma a Schneid håbm „zum Rasieren“ Haidmühle WOS48.8249464, 13.7759515
Phraseologie
Redensart(en):
dea haut se a Laus in Bolg gsezzt „er hat etwas getan, das ihm sehr viel Unruhe bereitet“ Konrad nördl.Opf. 90 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
auch struppiges Haar
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°der hot an Båig auf Überacker FFB48.2404789, 11.2772616
(dicker) Hals, Bauch od. Leib
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken mehrfach
Dialektbelege
°der schaud, daß er sein Boig dahoit Fraunberg ED48.368408, 11.992072
Eröpfön und Broutsuppn frißt der nöt, sunst hätt a koan söchan Boig Pfarrkirchen PAN48.4340737, 12.9397371
°der hout an schöina Bolg „dicken Hals“ Kirchendemenreuth NEW49.7769088, 12.091831
der hat ein braven Balg Delling I,49 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
Boolch … Boolg „Bauch; der geschwollene Leib“ Braun Gr.Wb. 58 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
balg, pauch, leyb Voc.Teutonico-Latinus e,fol.iiiir Vocabularius Teutonico-Latinus, Nürnbg 1482. (Nachdruck Hildesheim/New York 1976).
Phraseologie
Redensart(en):
sich den Balg voll anlachen u.ä. schadenfroh lachen
si ’n Bolk vull lachng „über einen gelungenen Streich“ Etzenricht NEW49.63183, 12.0921077
lacht ihm indessen seinen Balg voll an Moser-Rath Predigtmärlein 421 Predigtmärlein der Barockzeit, hg. von Elfriede Moser-Rath, Berlin 1964.
si ’n Bolk vull lachng „über einen gelungenen Streich“ Etzenricht NEW49.63183, 12.0921077
lacht ihm indessen seinen Balg voll an Moser-Rath Predigtmärlein 421 Predigtmärlein der Barockzeit, hg. von Elfriede Moser-Rath, Berlin 1964.
auch Geschwulst, Kropf
Grammatik
Diminutiv
Dialektbelege
baikαl „Geschwulst unter der Haut; kleiner Kropf“ nach Kollmer II,49 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
übertr. fauler od. dicker Mensch
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
a Bolch „faule Person“ Meßnerskreith BUL49.203295, 12.128708
°dös is a assagfreßna Bolch „ein Dicker“ Arzberg WUN50.0567356, 12.1859087
auch liederliche weibliche Person
Verbreitung
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
dös Weissbüd is a schleachta Bolg Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353
Balg Baier.Sprw. I,64 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
Wolst du mit andern belgen pfarren [Umgang haben], Bin ich dir denn nit weibs genug? Sachs Werke XIV,30,30 Sachs, Hans: Werke, hg. von Adalbert von Keller und Eduard Götze, 26 Bde, Tübingen 1870-1908 (Nachdr. Hildesheim 1964).
*1494 Nürnberg, †1576 ebd.; Schuhmachermeister, Dichter, Meistersinger
*1494 Nürnberg, †1576 ebd.; Schuhmachermeister, Dichter, Meistersinger
Balg „eine lüderliche Weibsperson“ Hässlein Nürnbg.Id. 48 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.
*1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
*1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
krankhafter Zungenbelag
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken mehrfach
Dialektbelege
°mei Zunga hod an Boig Geisenfeld PAF48.683755, 11.609298
°wea an Melhund [Soor] hod, hod an Bolg af da Zunga Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
Pflanzenhülle
Hülse von Getreidekörnern
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
da Boig gibt di Klaim [Kleie] oo Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454
°in dem Mei [Mehl] is ja da ganze Baig drinn Eschlkam KÖZ49.2993168, 12.9161876
°dös Koarn [Roggen] is heuer laater Bolg, dou is gar koi Kern drina Neunburg NEN49.3487414, 12.3819853
„die Natur … ist es, die … das Korn der Aehre in einen dickeren Kropf oder Balg einwickelt“ Peetz Volkswiss.Stud. 272 Peetz, Hartwig: Volkswissenschaftliche Studien, Augsburg 1880.
*1822 Bayreuth, †1892 München; Bezirkshauptmann
*1822 Bayreuth, †1892 München; Bezirkshauptmann
A so hat ma schä langsam den groben Boög [der Hirse] abag’stampft Schmalhofer Brautweiser 31 Schmalhofer, Alois: Der Brautweiser vom Dreiburgenland. Mundarterzählungen, Erinnerungen und Gedichte, Tittling 1981.
*1906 Gneisting PA, †1990 Tittling PA; Handelsvertreter, Tannengrünschneider
*1906 Gneisting PA, †1990 Tittling PA; Handelsvertreter, Tannengrünschneider
3 1/2 lb. an palg und roggen für 2 den. Augsburg A48.3668041, 10.8986971, 1442 Chron.dt.St. V,180 Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
Schale von Beeren, Obst, Kartoffeln
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
Dialektbelege
°dea Apfa hot an dicka Boig Günzlhofen FFB48.2431245, 11.1437824
wan d Trauben nöt gscheid zeitö hant, hamts an rechtn dickn Baig Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
d Bolch „die Schale von Stachelbeeren u. Weintrauben“ Singer Arzbg.Wb. 39 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
Schote od. Schale von Hülsenfrüchten
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°Beig „Schalen in der Bohnensuppe“ Halfing RO47.9500426, 12.2765095
°aus dem Bolg rausdrucka „Erbsen, Linsen“ Kottingwörth BEI49.0191274, 11.5209369
auch Schale von Nüssen u. Häutchen von Mandeln
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
d’Mandlkean maouß ma bröiha, nau [dann] gäiht da Bolg leichta unta Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
Rinde
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°döi Föacha [Föhre] hot da an dickn Bolg Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
Phraseologie
Kinderverse:
Pfeiferl, Pfeiferl pfiffo, zäig ma da dein Bolg o! „wenn man aus Weidenrinde ein Pfeiferl macht“ Winklarn OVI49.4263741, 12.4803096
schlauch- od. sackartiges Gebilde
Stiefelschaft
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°aufm Balg feahlt es a scho Dettenschwang LL47.9537688, 11.0126092
mia druckt da Båig Mittich GRI48.440634, 13.396183
auch weiche, gefaltete Stelle des Stiefels zwischen Schaft u. Fuß
Dialektbelege
Balg „die weiche, gefaltete Stelle des Stiefels zwischen Schaft und Fuß“ Erbendorf NEW49.838282, 12.047276, ähnlich °ROD
Strumpfröhre
Verbreitung
Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
Beiggl Kreuzberg WOS48.838521, 13.552506
Blasbalg
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
Balg „Blasbalg der Orgel, des Dudelsacks, der Schmiede“ Passau PA48.567378, 13.431710
In der werkstat: 2 palch, 1 grossen horn ampoß, 12 hemer Wunsiedel WUN50.0373241, 12.0027278, 1524 Singer Vkde Fichtelgeb. 217 Singer, Friedrich Wilhelm: Bildnotizen zur Volkskunde im Fichtelgebirge, Arzberg 1985.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
„der Schuster mußte die paling nähen“ 16.Jh. Peetz Volkswiss.Stud. 82 Peetz, Hartwig: Volkswissenschaftliche Studien, Augsburg 1880.
*1822 Bayreuth, †1892 München; Bezirkshauptmann
*1822 Bayreuth, †1892 München; Bezirkshauptmann
auch lederner Luftbehälter des Blasbalgs
Dialektbelege
Baig „die ledernen Luftbehälter bei Blasbälgen“ München M48.139686, 11.578889
Balg des Akkordeons
Dialektbelege
daß oftmals eahm da Balg gar nimma g’langt Bayerischer Wald49.008003, 13.309785, Friedl Gsangl 59 Friedl, Paul: Die Gsangl des Baumsteftenlenz, Grafenau 1975.
*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller
*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller
ausziehbarer Zug des Photoapparats
Dialektbelege
Baig „die ausziehbaren Züge bei photografischen Apparaten“ München M48.139686, 11.578889
5d
†Schwertscheide
Dialektbelege
Swer ouch gespitzteu swert in preiten paͤlgen trit, der muz zehen pfunt geben nach 1320 Rgbg.Urkb. I,720 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
Hautbeutel im od. am Körper
Grammatik
†Diminutiv
Fruchtblase
Dialektbelege
über dem Leib, wie es geboren, hat es eine Haut gehabt, so aber kein Bälglein gewest Pullenreuth KEM49.9299958, 11.9983996, 1610 Wir am Steinwald 2 (1994) 49 (Sterbeb.) Wir am Steinwald. Hg. Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth e.V, 1993ff.
5eß
Herzbeutel
Dialektbelege
daz herz ist gesetzt in ain pälglein Konrad vM BdN 27,26f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
5eγ
wohl Paukenhöhle
Dialektbelege
der auzwendich luft, der die stimm füert, muoz rüern den inwendigen luft in dem pälglein Konrad vM BdN 11,21-23 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
5eδ
Ausbuchtung am Vogelhals
Dialektbelege
dar umb muoz er haben etleicheu pälgelein pei dem snabel Konrad vM BdN 209,27f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
schlecht erzogenes, mißgebildetes od. uneheliches Kind
ungezogenes Kind
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°bist a rechta Baig! Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
da hams a si an schön Baig herzüglt [aufgezogen] Straubing SR48.877718, 12.579576
°wos housd denn häd fiar an Bolg dabä, dea goa koin Rouh git! Rötz WÜM49.341854, 12.5319894
belxər „ungezogene Kinder“ Gebhardt Nürnbg 89 Gebhardt, August: Grammatik der Nürnberger Mundart, Leipzig 1907.
*1867 Nürnberg, †1915 ebd.; Prof. für Germanistik
*1867 Nürnberg, †1915 ebd.; Prof. für Germanistik
Abwertend für Kind allg.
Dialektbelege
dees brauchad dear Boig no’ net wiss’n Deisenhofen M48.0188961, 11.5915687
eh s’n wirft den gfahrlichn Balg Orff Welttheater 131 (Ludus de nato Infante mirificus) Orff, Carl: Bairisches Welttheater. Die Bernauerin, Astutuli, Ludus de nato Infante mirificus, Comedia de Christi resurrectione, München [1972].
*1895 München, †1982 ebd.; Komponist, Dichter, Prof. an der Musikhochschule
*1895 München, †1982 ebd.; Komponist, Dichter, Prof. an der Musikhochschule
mißgebildetes Kind
Dialektbelege
Bolg „mißgestaltetes, rachitisches Kind“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
auch kleines, plumpes Kind
Dialektbelege
a Båig „kleines, plumpes Kind“ Tölz TÖL47.760208, 11.562798
Etymologie
Ahd. balg, mhd. balc stm, germ. Bildung idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 90f. Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2 Bde, Berlin 21993.
Lautung-Formen
Mit Dehnung nbair. bōlx Oberpfalz, Oberfranken (dazu N), vereinz. -lg (vgl. Lg. §27d3 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. ); im Vokalisierungsgeb. Oberbayern, Niederbayern (dazu CHA, NM, R; EIH, SC) bǫig u.ä., -x (BEI; EIH); ferner bālg (FFB, LL, SOG; A), -gα (LL); mit Kurzvok. Mittelfranken balx u.ä., dazu allg. ugs. -g. Mit Schwund des Ausl. bǫi (ED); mit Sproßvok. (vgl. Lg. §49f1 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. ) bålix (WUN; N), bōlix (EIH, N, WUG ( DMA (Frommann) 7 (1877) 390 Die deutschen Mundarten. Eine Monatsschrift für Dichtung, Forschung und Kritik, hg. von G. Karl Frommann, 1854-77. ), heute †). Mit Fortis im Ausl. (vgl. Lg. §27d3 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. ) bōlk (ESB, NAB, NEW), bǫik (BGD, ED, MB, RO, TÖL; DEG; ROD).— Pl. mit Sekundäruml. bāig u.ä. Oberbayern, Niederbayern, bạ̄lx (BUL, NEW), -lg u.ä. (NEW, OVI, TIR, VOH); daneben baik Niederbayern (dazu AIC, FS, MB, MÜ, RO), bai (LA), bạlix (EIH, WUG), bęlg u.ä. Mittelfranken u. ugs, beilg (FFB); mit Primäruml. beig, -k (AIC), belix u.ä. (WUN), bölx (KÖZ); gleichl. mit Sg. (DAH, SOG; WEG). In Bed.6 auch belxər (N), beigα (WUG).— Dim. Oberpfalz vereinz. ohne Uml. bålgl (SUL), bōlxαl (NEW), bålkl (OVI); sonst im allg. mit Sekundäruml. bạlgl, -ai-, -k- usw.
Literatur
- Delling I,49 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker - Hässlein Nürnbg.Id. 48 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.
*1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus - Schmeller I,236 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ II,114-120 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schwäb.Wb. I,587f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
- Schw.Id. IV,1209 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- Suddt.Wb. II,34f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
- DWB I,1084-1086 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
- Frühnhd.Wb. II,1751-1756 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
- Lexer HWb. I,114 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
- WMU I,137 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
- Ahd.Wb. I,794f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
- Braun Gr.Wb. 58 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat - Kollmer II,49 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof. - Singer Arzbg.Wb. 39 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher - Wölzmüller Lechrainer 95 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.
*1956 Prittriching LL
- Fragebögen:
- S-25K11, 16a, 66B25, 100B20, M-221/12, W-7/38-40
Ableitungen
Komposita
Arschbalg, Augenbalg, Stachelbeerbalg, Blas(e)balg, Bohnenbalg, Dachs(en)balg, Teufelsbalg, Dockenbalg, Dreckbalg, Erbs(en)balg, Federnbalg, Vogelbalg, Fuchs(en)balg, Haarbalg, Haber(n)balg, Harmbalg, Hasenbalg, Hochbalg, Eichhornbalg, Hundsbalg, Hurenbalg, Iltisbalg, Katzenbalg, Eichkätzleinbalg, Kindsbalg, Krammbalg, Lasterbalg, Lausbalg, Marderbalg, Mausbalg, Mehlbalg, Mistbalg, Natter(n)balg, Orgelbalg, Ratzenbalg, Roßbalg, Sarbalg, Saubalg, Schafbalg, Scher(en)balg, Schmierbalg, Schneebalg, Schoßbalg, Schreibalg, Stiefelbalg, Strumpfbalg, Wasserbalg, Wechselbalg, Weiz(en)balg, Wieselbalg, Winterbalg, Zungenbalg
verfasst von: J.D.
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