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Barbara, Bärbel, Babette, Betti, Wabe, Wettel

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1139–1141
Bedeutungen
1
Märtyrerin, eine der 14 Nothelfer (Fest 4. Dezember), Schutzheilige gegen Blitzschlag (WEG) u. Feuergefahr (Chiemgau47.872903, 12.453183 Hager-Heyn Drudenhax 18 Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.

Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist
), gegen Fieber (Chiemgau47.872903, 12.453183 Hager-Heyn Drudenhax 18 Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.

Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist
), Zahnschmerzen (PAN, WOS), Gicht ( Lammert Volksmed. 265 Lammert, G[ottfried]: Volksmedizin und medizinischer Aberglaube in Bayern und den angrenzenden Bezirken, Würzburg 1869. ) u. plötzlichen Tod (DEG, PA, WEG; vgl. Altb.Heimatp. 51 (1999) Nr.19,22 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff. ), Patronin der Bergleute (Bayerischer Wald49.008003, 13.309785; BGD Kriss Sitte 30 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. ; Oberpfalz (dazu REG) Motyka Opf.Bräuche 109 Motyka, Gustl: Alte Oberpfälzer Bräuche, Regensburg 31987.

*1929 Schüttenhofen/Böhmen, †2009 Regensburg; Rektor, Heimatpfleger
) u. der Artilleristen (DEG, PA)
Sprüche:
St. Barbara mit dem Stein hält den Hagel ein Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Drudenhax 18 Hager, Franziska und Hans Heyn: Drudenhax und Allelujawasser. Volksbrauchtum im Jahreslauf, Rosenheim 1975.

Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist

Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl, dös hant dö drei heilönga Madln „anspielend auf die Attribute dieser drei heiligen Jungfrauen“ Altötting 48.2268085, 12.6757914, ähnlich °Oberbayern

auch
D’Barbara mit’m Kelch, d’Mårgaret mit’n Kreiz, d’Kåtharina mit’m Raa(d’)la, dees sann in Himm’l d’schänst’n Maadla Braun Gr.Wb. 39 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat

Bauern- u. Wetterregeln:
°Sankt Barbara soll Blüahknopsn zoagn Wimm PAN48.505056, 12.333970, ähnlich WEG

Schtäit di Gans en Barwära am Drek, nå schtäits en Wainåchtn am Ais Bruck ROD49.245570, 12.305240

Wann Barbara im Greana geht, kimmt ’sChristkindl im Schnee! Lettl Brauch 173 Lettl, Josef: Nach altem Brauch. Hoagarteng’schichten von Sebastiani bis Silvester, Regensburg 1981.

*1927 Moserholz EG, †2008; Rektor
, ähnlich °Oberbayern

Is an Barbara nöt ghoazt dös Zimmer, so is an Gregori (25.Mai) um so schlimmer! Lettl Brauch 173 Lettl, Josef: Nach altem Brauch. Hoagarteng’schichten von Sebastiani bis Silvester, Regensburg 1981.

*1927 Moserholz EG, †2008; Rektor

Barbara Umhang, macht an Winta lang Kiem Kreuther Tal 132 Kiem Pauli (1882 – 1960). 2. Teil: Leben im Kreuther Tal, hg. vom Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern, München 1992.

eigentlich Kiem, Emanuel, *1882 München, †1960 Kreuth MB; Musiker, Volksliedsammler
An Barbara werden Barbarazweig u. Barbarabaum geschnitten.— Der Tag wurde früher von den Bergleuten festlich begangen (BGD Kriss Sitte 30 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. , siehe auch Stollenbeten), in Bodenmais REG49.070161, 13.099453 erhielten sie ein besonderes Barbarageschenk. Motyka Opf.Bräuche 109 Motyka, Gustl: Alte Oberpfälzer Bräuche, Regensburg 31987.

*1929 Schüttenhofen/Böhmen, †2009 Regensburg; Rektor, Heimatpfleger
2
Vorn.: Bå(r)barå, °-w- u.ä.— Kurzf.: Barben (FFB), Ba(r)bl, -erl, -rw- (DAH, RO, SOG; VOF; OVI, RID); °Bärbl, °-w-, °-we Oberpfalz (dazu AIC, FFB, SOG, WM; PAN; WUN; FDB), °-ba, °-wala (LL), Beaml (NEW); °Wa(b)m u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu CHA, NAB, RID), Wawe, -a (WOS; OVI), °Wa(r)bl, °-erl, -bä, °-bi, -bei, °-w- Oberbayern, Oberpfalz(dazu EG, GRI, KEH, KÖZ, PA).— Dazu (frz.) Nebenf. °Babette, °-w-(RO, WS; KEH, MAI, PA; TIR, VOH), °Bawetta (EBE), °Babett, °-w- u.ä. Oberbayern, Oberpfalz (dazu DEG, FFB, RO; AM, PAR, R, TIR), °-wettl (EBE, FFB, RO; AM PAR, R, TIR), Wabett ().— Kurf.: °Bettl, °W- u.ä. (EBE, FFB, SOG, WS; KEH; BUL, ESB, KEM, OVI).
Scherzh. Deutung der Türbeschriftung an Dreikönig ( CMB):
Berbl melk Kuh Hainsberg RID49.050344, 11.587178

Spruch beim Schafkopfspielen:
°Bärberl, heb dich! „damit will der Ausspielende einen der Mitspieler dazu bringen, die höchste Karte zu setzen, d.h. den Eichelober mit Herzaß oder -zehn herauslocken“ Rieden AM49.322045, 11.939273

Tanzreime:
Draah die Wawarl Flusbabbia, schd’umpfada Besn, danz mit mia! Brunner Wdmünchen 396 Brunner, Johann: Geschichte der Grenzstadt Waldmünchen in der bayerischen Ostmark, Waldmünchen 1934. , ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt

Drah di Waawal Rutschpapia / Gstumpata Besn tanz mit mia / Heint, heint geh i goa nit hoam / I tanz kråd wie i moan Rasp Bgdn.Mda. 157 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt

Iətz hàb I no~ séchs Kreuzə’, dé ghörn mei~ und dei~, drá di’, Wáwə’l, drá di’ vəsuffə~ müəss·n s· sei~ Schmeller I,559 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
, ähnlich °Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
3
in festen Fügungen
3a
Doppelkinn
d’ trollert Bärbl „Doppelkinn“ Georgensgmünd SC49.188030, 11.016770
3b
gedrehte Barbara Gebäck
„Es werden die Schaitenkücheln aus … Mundmehl, Butter und süßen Rahm gebacken … der Humor nennt [sie] … draht Waberl Schlicht Bayer.Ld 452 Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).

*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
3c
Pfln.
3cα
süße Barbara Wiesenbocksbart (Trapogon pratensis)
Süße Barbara … Dieses Barbara scheint eine Umdeutung von Rhabarber Weigenhofen LAU49.4817301379292, 11.3210630593517, BJV 1954,192 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
3cβ
zottige Barbara Waldschachtelhalm (Equisetum silvaticum)
Zottige Waberl Schierling MAL48.830662, 12.141191, Marzell Pfln. II,266 Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.

*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil, Oberstudienrat
4
ungeschickte, einfältige weibliche Person
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°zu da grewan Oawedd khansd as hoed grod braucha, si is hoed a so a Wawerl Törring LF48.0070554, 12.7486078
°was möchst denn mit dera Wabm! Straubing SR48.877718, 12.579576
°du bista sur a Bärbl Speinshart ESB49.7871778, 11.8203252
°du bist a dumme Babet Weißenburg WUG49.0305748, 10.9718974
Im Vergleich:
°des Wei stellt si oa wia d’ narrisch Bawet Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
auch schwatzhafte Frau
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°wos wullan [will denn] de olde Wam scho wieda Wiesenfelden BOG49.0387516, 12.5412499
Du oide Wamm! „Vertratschte Person“ MM 21./22.11.1998, J2 Münchner Merkur, 1948ff.
  • Torsy Lex.dt.Hl. 69 Lexikon der deutschen Heiligen, Seligen, Ehrwürdigen und Gottseligen, hg. von Jakob Torsy, Köln 1959.
  • Delling I,54, II,196 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,268, II,828 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 81 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ II,313-317 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,635 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1534 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,76f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Frühnhd.Wb. II,1979 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Angrüner Abbach 89 Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.

    *1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher
  • Braun Gr.Wb. 39, 43 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 26 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Maas Nürnbg.Wb. 73 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 157 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • S-54D14, W-8/15
verfasst von: J.D.