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Bart

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1190–1194
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Bart, Bartwuchs
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
dö hat ar an schön Bascht Hundham MB47.757882, 11.941530
mir hamma Barrt, wo ma sogn ko, es san Barrt Neustadt KEH48.802075, 11.762287
wen oana an langa Boad houd, nou houda a meisdns a Brofession zo da Landwirtschaft Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
’n Bord wixn Derching FDB48.408873, 10.963980
mid an fuchsbrinnraod’n Boart und a a setena Fedan afn Houd Oberbernrieth VOH49.675935, 12.367412, Schönwerth Leseb. 213 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh, hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v, *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Mei, an Bart kon ma se wachsn lassn Tochtermann Oiß wos Recht is 96 Tochtermann, Erwin: Oiß wos Recht is! 63 heitere Geschichten aus dem weißblauen Amtsgericht, München 1982.

*1930 München
daz im daz pluot uber den part ran Kaiserchr. 14452 Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.

Regensburg. (?), 12.Jh.
damit wir uns selbs daß Haar und Parth khemen München M48.139686, 11.578889, 1589 Dt.Hofordnungen II,212 Deutsche Hofordnungen des 16. u. 17. Jahrhunderts, hg. von Arthur Kern, Bd 2, Berlin 1907.
Der kleine Soldat, Nahmens Melchior mit einem Frantzoͤsischen Baͤrtl Landstreicherord. 19 Description Der übl-beruffenen Landtstreicheren, Dieben und Kirchen-Räuberen, Straubing 1728.
In festen Fügungen:
böhmischer Bart Backenbart Waldmünchen WÜM49.3775728, 12.7062127

Dem Herrgott / Himmelvater sein Bart u.ä. Zittergras (Briza media) °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°an Himmivata sei Bart Attenhausen LA48.561003, 12.0056521
Unsers Herr Bart Lenggries TÖL47.6831625, 11.5763967, Marzell Pfln. I,673 Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.

*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil, Oberstudienrat

Um Kaisers Bart u.ä. um Nichtigkeiten Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
ugs.

döi strein um Kaisers Boart, machng vl Lärm um nix Neunkirchen NEW49.671456, 12.104236

Do schrei:dschd [sic!] di um:an Kaisås Bard „wenn man etwas Unwichtiges debattiert“ Christl Aichacher Wb. 270 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL


auch
°dia spiela um Kaisers Bort Kartenspiel um geringen Einsatz Gimmenhausen LL47.9408130885829, 10.9699837454811

In den Bart einhinbrummen / (einhin)murmeln u.ä. unverständlich vor sich hinreden °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°der mumelt wieda was in sein Bart Thalmannsfeld WUG49.0682234, 11.1522918

In Vergleichen:
an Bart wie da Abraham langer Vollbart Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395

Baschd wia a Lambischwoaf buschiger Schnurrbart Elbach MB47.741133, 11.951870

Dö hamand Bart wia t’Rauba „wild, ungepflegt“ Ettling LAN48.693620, 12.805221, ähnlich LL

Redensart(en):
einen Bart haben u.ä. längst bekannt sein °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
ugs.

°dei Witz hat an Boacht Oberhögl BGD47.809341, 12.899356
döi Gschicht håut sua-r-an Bårt Braun Gr.Wb. 39 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat

Deà duàd de Làid àn Boàd owà, und kõànà kend-s, wià-r-à ẽi-gsoàffàd wiàd „Der … hintergeht die Leute, ohne daß sie es bemerken“ Kaps Welt d.Bauern 38 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Es jmdm in den Bart einsagen u.ä. unverblümt die Wahrheit sagen Niederbayern vereinzelt:
den hanös ei g’sagt unddan Bård Mirskofen LA48.6132576, 12.1906747

Er sagt’s ihm in Bart hinein Baier.Sprw. II,59 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer


ä.Spr. auch
hab im … ains in pard geworffen, daran er ein weil zue koyen hat Aventin I,479,32f. (Gramm.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

Untern Bart reiben unter die Nase reiben Kirchdorf KEH48.770883, 11.904981

Moußt as eahm net glei um an Boat umistreicha! „auf die Nase binden“ Donaustauf R49.0298076, 12.2076091

Jmdm (etwas) um den Bart streichen schöntun, schmeicheln °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
den streichas ses süaß uman Boat Luitpoldhöhe AM49.4650817, 11.8310399

auch jmdm um den Bart gehen u.ä. Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
uman Boart seindla „wie ein Katze“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801

Die woaß genau, wia s’ dir um an Bart geh muaß, daß du d’ Spendierhosn ooziahgst Altb.Heimatp. 51 (1999) Nr.20,3 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.

jmdm den Bart kitzeln / kratzen u.ä. Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
oan an Bart kitzln Degerndorf RO47.7341139, 12.1135202

Dea laßt sie scho am Boart zupfa „man kann von ihm etwas erreichen“ Gallenbach AIC48.4143696, 11.0981606

I lous ma ned uman Boad numfoan „mich nicht hintergehen“ Beilngries BEI49.035279, 11.4733811

Dea hod a sein Boad dran owischn möin „sich in ein Geschäft, einen Handel eingemischt, um auch einen Anteil zu bekommen“ Altfalter NAB49.3961856, 12.206858

A Må ånö Boad is wiar a sauanö Suppm ånö Earapfö Aicha PA48.671978, 13.289834

a Mo ohne Bart is wia a Suppm ohne Soiz Piegendorf ROL48.7548879, 12.1164966

a Busserl ohne Bart is wie a Suppm ohne Salz München M48.139686, 11.578889

Wenn a Wei an Boart hat, na hots ara böis Mal Cham CHA49.223747, 12.662091

Dös is a bö(i)se G’schicht: a Bart ohne G’sicht „Verlegenheitsbemerkung, besonders beim Kartenspiel“ Neustadt KEH48.802075, 11.762287

°D’Bart wern länger Aufforderung an einen zögerlichen Spieler, endlich eine Karte auszuspielen Maxhütte-Haidhof BUL49.1985682, 12.0935676

Sprichwort/-wörter:
Je öfter man den Bart scheert, je mehr wachset er Kreittmayr Rechtsregeln 159 Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus Wiguläus Xaver Alois Freiherrn v. Kreittmayr Anmerkungen zu den bayerischen Gesetzbüchern, München 1848.

*1705 München, †1790 ebd.; Jurist, Geheimer Ratskanzler

Wén’s amàl in’ Board schneid, is’s in dar Hosn Wintar Tiefenbach WÜM49.436067, 12.582212, Schönwerth Sprichw. 1 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler

Wer den Bart lang hat, kann ihn lang tragen „wer Geld hat, kann sich etwas leisten“ München M48.139686, 11.578889

Der Bart macht niemand zum Doctor Schreger Zeit-Vertreiber 93 Schreger, Odilo: Lustig- Und Nutzlicher Zeit-Vertreiber, München/Stadt am Hof 1765.

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller

Rätsel:
Warum wird das Haar auf dem Kopff ehender grau als der Bart? … Weil der Bart um 20. Jahr juͤnger ist, als das Haar auf dem Kopff Schreger Zeit-Vertreiber 112 Schreger, Odilo: Lustig- Und Nutzlicher Zeit-Vertreiber, München/Stadt am Hof 1765.

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller

Worum wachst n Weiban z’moast koa Boart? – Weil sie ’s Måui nöt holtn kunnt’n bon Bolwiarn Cham CHA49.223747, 12.662091, ähnlich PA

Spiel:
Bortei’reim „von Erwachsenen an Kindern gerne durchgeführte ‘Missetat’“ Judenmann Opf.Wb. 28 Judenmann, Franz Xaver: Kleines Oberpfälzer Wörterbuch, Regensburg 1994.

*1927 Mintraching R, †1994 Regensburg; Rektor
„Leute mit starkem Bart gelten als gesund und stark, mit dünnem Bart als schwach und kränklich“ Finsing ED48.2167439, 11.8253553. Doch glaubt man auch „hinter einem Bart steckt nichts Gutes“ Ettling LAN48.693620, 12.805221, bes. wenn der Bart rot ist;— Sprüche u.ä.: hindr am roda Bord schdekchd sölda a guadi Ord Mering FDB48.265326, 10.984519, ähnlich Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt;— ràudar Board, Judas Oard Neuenhammer VOH49.693447, 12.3867406, Schönwerth Sprichw. 2 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
;— Unddà-r-àn roudn Boàd soi mà kõàn Gràizà vàschdegg „Einem Unzuverlässigen soll man kein Geld anvertrauen“ Kaps Welt d.Bauern 86 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
.— siehe auch Haar.
Scherzh. auch Schamhaare
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Boart zwischn Füaßn Waldhof PAN48.4789804, 12.9890533
2
Gesichtspartie
2a
Kinn
°Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach
°dea hout an andan soua oan Boart highaut, das a blout hout Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
°de had a Gas [Abszeß] an Board Regelsbach SC49.367825, 10.949572
Der Bart „das Kinn (auch vom weiblichen Geschlecht)“ Schmeller I,282 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Er haout a weng sein Bart gstreichelt Oberweißenbach REH50.165505, 12.085063, Schmidt Säimal 53 Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.

*1931 Oberweißenbach REH
In fester Fügung:
doppelter Bart Doppelkinn
dopplta Boart Vohenstrauß VOH49.6238348, 12.341436

Redensart(en):
°beim Essn mou ma s Meil haltn und an Boat röihan „Tischregel“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
2b
Wange
°dea haout an gschwolln Boat „bei Zahnschmerzen“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
3
Haare od. Bartähnliches bei Tieren
3a
Rückenhaare der Gemse, Gamsbart, jägersprl.
„die hohen Krickeln und die wehenden Zotten des Bartes Allers-Ganghofer Jägerb. 180 Allers, C[hristian] W[ilhelm] und Ludwig Ganghofer: Das Deutsche Jägerbuch, Stuttgart/Berlin/Leipzig 21890.

Allers, Ch. W, *1857 Hamburg, †1915 Karlsruhe. Ganghofer, L, *1855 Kaufbeuern, †1920 Tegernsee MB; Schriftsteller
a liachta Bart ischt it so vui wert Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713, SHmt 45 (1956) 202 Schönere Heimat, 1937ff.
3b
Schnurrhaare der Katze
Oberbayern vereinzelt
da Bart Peiting SOG47.795462, 10.9235088
3c
Fleischlappen unter dem Schnabel des Hahns
Mittelfranken mehrfach, Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
an Gickl sei Bårt Plattling DEG48.7772562, 12.8750665
Battl Langenaltheim WUG48.895234, 10.931185
4
Haarähnliches bei Pflanzen, bartähnlicher Belag
4a
Grannen, v.a. des Weizens
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Bascht am Baschtwoaz Epfach SOG47.911509, 10.907533
Boat „beim Weizen“ Kallmünz BUL49.160556, 11.958586
auch Auswuchs an den Ähren
°Oberbayern vereinzelt
°wenns Troad auswachst, na kriagts an Bart Halfing RO47.9500426, 12.2765095
4b
Schimmel, Schimmelpilz
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°dees Brout hat scho an Bort, dees isch nimma guat Garmisch-Partenkirchen GAP47.4938359, 11.103992
b Milö und ön Ram håds so lång stä låssn, bis da Bat kwågsn is Schwaibach PAN48.4359232, 13.061202
°dös kann ma nimma essn, dou is scha a Boart draf Plößberg TIR49.7843626, 12.307917
„Wenn sich auf Lebensmitteln Schimmelpilze … entwickelt haben, so spricht man … von einem Boascht Rasp Bgdn.Mda. 31 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
4c
Flechten od. Moos an Bäumen
°Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
an dö Larche is oft a ganza Bart, der in Wind wached [weht] Schrobenhausen SOB48.5613407, 11.2654488
wåuh da Raureiff auf Bam fait, wåchst a långa greana Båcht Mittich GRI48.440634, 13.396183
4d
Streifen auf Obst, der sich farblich abhebt
„Herbstbirne, mit einer rostfaͤrbigen Einfassung (Bart) gegen das Aeuglein herum“ Delling II,5 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
5
übertr.
5a
Vorarbeiter, Aufseher
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°dα bǫrt „Anschaffer bei den Bauern, Dienstboten“ Gangkofen EG48.4370323, 12.5630767
auch Förster
°aufpassn, da Bart kummt! Wettstetten IN48.823139, 11.414169
5b
Zahnwurzel
Bard „Zahnwurzel“ Tölz TÖL47.760208, 11.562798
5c
Kinderlätzchen
Diminutiv  
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt
°dei Bartel host scho wieda voi otrenzt [bekleckert] Indersdorf DAH48.359493, 11.373580
°geh bind eahm a Bartal um, das a si net a so absoafat Passau PA48.567378, 13.431710
Bartl … Baddei „für kleine Kinder beim Essen oder Trinken“ Rasp Bgdn.Mda. 73 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
Bartl „Vorbindtüchlein für Kinder“ Schmeller I,283 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auch Schertuch des Friseurs
Baddal „Schertuch des Friseurs“ Antersdorf PAN48.274793, 13.007719
5d
Federfahne
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Boat Aicha PA48.671978, 13.289834
5e
Schlüsselbart
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
’n Schlisl is da Bård åbroha Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
5f
Scharten in einer Schneide
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°die Sengst hoat an Bord Berching BEI49.106580, 11.440020
auch Metallfaden, der beim Schleifen an einer Schneide entsteht
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°„wenn das Messer zu fein geschliffen ist, hat die Klinge einen Bart Wald a.d.Alz 48.127925, 12.595942
5g
Wachstropfen an einer Kerze
Boad am Läicht Meßnerskreith BUL49.203295, 12.128708
auch abstehendes Material an einem Gußstück
an Boart wegfeiln „was an Gußstücken wegsteht“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
5h
Holzstück, das an einem Ende in Späne gespalten ist, fachsprl.
„der Bergmann … stellet [bei der Erzgewinnung] … 8 bis 10 Scheite … Holzes queer vor Ort, und zuͤndet es mit sogenannten Baͤrten an“ Bodenmais REG49.070161, 13.099453, Flurl Gebirge 269 Flurl, Mathias v.: Beschreibung der Gebirge von Baiern und der oberen Pfalz. Mit den darinn vorkommenden Fossilien, aufläßigen und noch vorhandenen Berg- und Hüttengebäuden, ihrer älteren und neueren Geschichte, dann einigen Nachrichten über das Porzellan- und Salinenwesen und anderen nützlichen Bemerkungen und Vorschlägen, wie dem verfallenen Bergbau wieder aufzuhelfen wäre, München 1792.

*1756 Straubing, †1823 Bad Kissingen; Geologe, Mineraloge, Schriftsteller
5i
Nebel
„Haben die Berge im Herbst und Winter einen Bart oder Nebel, der an den Wänden hängt und das Haupt … freyläßt, wird es schön Wetter“ Neuenhammer VOH49.693447, 12.3867406, Schönwerth Opf. II,134 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
5j
Solo im Schafkopf mit Königen als Trümpfen
°Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt
°ich spiel an Bart Haselbrunn KEM49.9045441, 11.9890295
Ahd, mhd. bart, westgerm. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 83 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 252011 (bearb. von Elmar Seebold). . Zu Bed.3a siehe Gamsbart (Etym.).
Oberbayern, Niederbayern, Schwaben (dazu CHA, R; GUN, SC) bōrd sowie Gesamtgeb. außer Oberpfalz bǭd u.ä., dazu bard (SOG, WM); daneben bǫαd u.ä., vereinz. -uα- (IN; RID), -ǫu- (FFB, WOR; GRA; R); Oberbayern (dazu GRI, PA) ferner bǫxd, -ǫα- (, BGD, LF, TS, WS), -u(i)- (LF), bǫšd, -ǫα- (AIB, BGD, RO, SOG, TS), -uα- (BGD); zu den Sonderentw. von -rt vgl. Lg. § 50e3f. Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .— Pl. bạ(r)t usw., vereinz. auch -ęr-, -ęα- (IN, LL, WS; KÖZ, PAN; NEW, OVI; N).— Dim. mit Uml. bạrdl, -dαl u.ä., bạšdl (BGD), Oberbayern (dazu WOS) auch -dai, -dę (AIB, WS), in Bed.5c vielf. bạdl usw., vereinz. -ę- (TIR; , N; DON), bęαšdl (BGD), dazu ohne Uml. bǫαdl, -dai (WOS).
  • Schmeller I,282f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • DWB I,1141-1143 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,26-31 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,131, III,Nachtr. 44 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 144f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,827 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
  • WBÖ II,355-359 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,653-655, VI,1593 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1612-1614 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,89-91 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Braun Gr.Wb. 39 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Rasp Bgdn.Mda. 31 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Singer Arzbg.Wb. 32 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-6N1f, Q, R, 30C61, 58H13, 56, 100B18, M-3/13, 199/17, W-8/41, 44, 46, 9/29, 31, 28/43
verfasst von: J.D.

Bart

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Bart (steife) Haare auf der unteren Gesichtshälfte der Männer
Toilette (Waschen, Kämmen, Haartracht) und Gegenteil
Schwaben
Dr Gregr håt de schẽaschte Baat vo allǝ Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 19 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
Wenn 's moara z' Aubat dunk'l weard,/ kommat Klaus mit iahra langa Bärt Krumbach KRU48.2433959, 10.3634009, Jörg, KRU 52 Jörg, Theodor: Der Landkreis Krumbach, Bd. 3, Volkskunde, Weißenhorn, 1972, Auflage 1
einen Bart wie ein Jude haben einen Vollbart haben Langenreichen WER48.5540108, 10.7916569, Mittelschwaben:
Dear haut en Bart wia a Jud Mittelschwaben, Schindlmayr 5 Schindlmayr, Hans: Mittelschwäbischer Volksspiegel. 2000 Sprichwörter und Redensarten in schwäbischer Mundart, Augsburg, 1936

in seinen Bart (hinein)brummlen unverständlich vor sich hin sprechen Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308:
Der brommlat en sein Bart nei Graben SMÜ48.1890811, 10.8220308, König König, Werner: mündliche Nachfrage, Graben

jemanden im Bart kratzen jemandem schmeicheln Deiningen 48.8624457, 10.5705898, Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, Ottmarshausen A48.3988114, 10.8040777, Unterringingen DLG48.7271041, 10.5358654:
Dear loßt se net em Bart kratza Unterringingen DLG48.7271041, 10.5358654, Unterr. Ws. 3 : Unterringinger Wortschatz (handschriftliches Manuskript in deutscher Schrift, 3 Teile, ca. 1900 geschrieben, Autor nicht ganz sicher, bei der Handschrift handelt es sich jedoch sicher um die des Michel Eberhardt, gleichnamiger Vater des Heimatdichters), Unterringingen, o.J.

de̜ǝr lastse neks em bārd gratsǝ „keinen Scherz mit sich treiben lassen“, Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß 329 Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975

jemand am/um den/um seinen Bart steichen jemandem schmeicheln Schwaben vereinzelt:
ebber um en Baort streiche Warching DON48.8385871, 10.911614, MG 199, 17 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941

um da Bart schtriecha Oberreute LI47.5636051, 9.9441149, MG 199, 17 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941

um da Bart gau schmeicheln, Erkheim MM48.0392586, 10.3398982, MG 199, 17 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941

A Kuß åne Bart išt grad wie a saure Wuršt åne Esse Lauben KE47.7802039, 10.3010913, Reiser III 654 Reiser, Karl: Sagen, Gebräuche, Sprichwörter des Allgäus. Aus dem Munde des Volkes gesammelt, Kempten, 1902