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Biß2, [Ge]biß

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 934–935
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutungen
1
Gebiß, Kiefer
1a
Gebiß, Zähne
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
insre Diandln griang olli a dobids Bis „wenn die Zähne hintereinander stehen“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
s Bies herregga Donaustauf R49.0298076, 12.2076091
Biß „Gebiß“ Schmeller I,292 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
’s Biß hat er eahm zoagt, wia da Hund an da Kett’n Thoma Werke VII,67 (Altaich) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
In fester Fügung:
ein Biß (an)machen u.ä. Zähne fletschen °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
mocht eam a Bis o Arrach KÖZ49.190779, 12.993156

In Vergleichen:
a Biis wöi-r-a Gaal „große Vorderzähne“ Amberg AM49.445718, 11.852457

A Biß wia-r-a Roos „sehr gute Zähne“ Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418

Dea håd a Biss wöi a Ros „schiefe Zähne“ Gleiritsch OVI49.4974303, 12.3152879

Ein Biß wie ein Rechen u.ä. mit Lücken °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°a Biess wia a zahnluckata Recha Hochdorf FDB48.244361, 11.0474497
a Bieß wia a Recha Wagner Zuwanderung 12 Wagner, Ludwig: Wie wirkt sich die starke Zuwanderung auf die Münchner Volkssprache aus? München 1939.

A Gebiß wia a obrochana Recha „schlechte Zähne“ Obersüßbach MAI48.6124798, 11.9433191
1b
Kiefer, Mund, Maul
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
a schiachs Bis vorgeschobener Kiefer Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
rinnt mir der Schwitz her und faumt [schäumt] dir dein Biß, laß’ ma nöt aus, bis all’s umg’ackert is Matheis Bauernbrot 62 Matheis, Max: Bauernbrot. Gedichte aus dem Bayer- und Böhmerwald, München 1939.

*1894 Triftern PAN, †1984 Passau; Oberlehrer
Das Biß des Heiligen, oder Mund, und Zaͤhne Bucher Pferderennen 60 [Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Ein freyes Pferderennen und hernach Soupee und Ball an dem hocherfreulichen Geburtstag eines neugebohrnen Prinzen ..., [München] 1782.

*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor
Im Vergleich:
dea håt a Bis wiara Höckt [Hecht] „vorstehender Oberkiefer“ Iggensbach DEG48.730933, 13.141065
2
künstliches Gebiß
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°hast dei Bies scho kriagt vom Fotznspangler [Zahnarzt] Walleshausen LL48.1509356, 10.977846
d Maigl hot si a Bis ainsötzn låun Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
Mir sitzma do, ’s Essn is firte und d’Oma find ihra Biss ned Lauerer Wos gibt’s Neis? 51 Lauerer, Toni: Wos gibt’s Neis? Regensburg 22001.

*1959 Furth CHA; Standesbeamter, Kabarettist
3
Mundstück beim Zaumzeug
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Schwaben vielfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°s Biess kimmt an Ros in d Fotzn eini Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725
°a brochas Biis Aicha VOF48.672298, 13.290121
°tou eam ’s Bies eini Cham CHA49.223747, 12.662091
„An den beiden seitlichen Ringen der Halftern wurde beim Anschirren das Biß angeknebelt“ Häring Gäuboden 88f. [Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.

*1912 Pankofen DEG, †2016 Plattling; Dr.agr., Landwirtschaftsdirektor
I ritterszawͤm mit einen geschartten piz Piendl Hab und Gut 210 Piendl, Max: Hab und Gut eines bayerischen Ritters im 14. Jahrhundert, in: Fs. für Max Spindler zum 75. Geburtstag, hg. von Dieter Albrecht u.a., München 1969, 193-213.

Schambach SR
nimb sein bys, stoß es in ain menschen khott vnd laß im den zaum an Roßarznei (Deinhardt) 82 Ein „Ross Artzney Büech“ aus dem Jahre 1598, hg. von Uta Deinhardt, München 1968.
Redensart(en):
ein (hartes / ernstliches) Biß einlegen / eintun u.ä. Einhalt gebieten, zügeln °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach:
°dönö hab i aber glei a Biß einglegt, daß nimma weiterstreitn kinna Winklsaß MAL48.735538, 12.170611
laß deinem glük den zügel nit zue lang, leg im ein herter pis (Var. härter gebiß ) ein Aventin IV,359,5f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

den Kinderen ein ernstlichs Biß einlegen Selhamer Tuba Rustica I,272 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher

°Du hast dei Biß jetzt beinand „zu einem jung verheirateten Mann“ Brunnen SOB48.6293223, 11.3097034
4
wohl Beißzeug für kleine Kinder
ain klains guldins Mundstuck, Pis München M48.139686, 11.578889, 1580 MJbBK 16 (1965) 130 (Inv.) Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst, 1950ff.
5
Mundstück
5a
Mundstück an Blasinstrument
°s bīs Mundstück an einer Klarinette oder Flöte Rosenheim RO47.857172, 12.116561
5b
Pfeifenmundstück
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°as Biß Starnberg STA48.0001038, 11.3508972
6
Maulkorb
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
tua eahm ’s Biiß affö Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388
7
Keil zum Spalten od. Unterlegen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°tea ma eam a Biß eine „einen Keil unterlegen“ Kreuth MB47.6410174, 11.7442455
auch Brecheisen
°Biß „Brecheisen“ Thanning WOR47.9227532, 11.5348463
8
streitsüchtige Frau
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Schwaben mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt
°an oits Biß Altomünster AIC48.388251, 11.253830
°des is a elends Bies Wirbenz KEM49.8732895, 11.8336652
ə~ rèchts Bis „bissige Person“ Schmeller I, 292 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
9
Bissigkeit der Rede
Mordacitatis kapizzes Regensburg R49.013904, 12.100040, 10.Jh. StSG. II,331,56 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Ahd. gibiz, mhd. gebiz, biz stn., Abl. zur Wz. von beißen; Kluge-Seebold 106 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
bīs, daneben biʃ, vereinz. biʃt (R).
  • Delling I,79 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,292 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III, 225f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1139, III,130 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1694-1696 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,394, IV,603f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,49, IV,1,1,1788f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,466f., VI,270 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,292, 756 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1158 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 50 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Kollmer II,61 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Rasp Bgdn.Mda. 29 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • S-76H18, W-27/33, 38, 39, 28/2, 7, 116/28, 29
verfasst von: E.F.