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Biest1, Bies

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 785
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Femininum, 
Neutrum 
Bedeutungen
1
Biestmilch
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Schwaben vielfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°dö Koäbakuah gibt an ganzn Sechda [Eimer] voi Biaß Eiting 48.121782, 12.536729
°ma duad an Biast auszailn „abmelken“ Germannsdorf WEG48.635203, 13.667747
„Die Hauserin trägt die dottergelbe Milch, den Biest, in die Speiskammer“ Christ Werke 564 (Rumplhanni) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
Nim … Piest um acht bfenning werth Höfler Sindelsdf.Hausmittelb. 76 Höfler, Max: Ein Sindelsdorfer Hausmittelbuch für Tierkrankheiten, Harlem 1910.

Sindelsdorf WM, um 1800, *1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
Colostrum .i. piost Regensburg R49.013904, 12.100040, 10.Jh. StSG. II,734,44 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
„Die gelbe Kaͤlbermilch (den Piest)“ Westenrieder Beytr. III,321 Beyträge zur vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft [hg. von Lorenz v. Westenrieder], 10 Bde, München 1788-1817.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
2
Speise daraus
biαš „gekocht mit Salz, dann wurde es fest“ Inchenhofen AIC48.5105903, 11.1160298, nach SBS XI,127 Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
Ahd. biost, mhd. biest stm, wohl idg. Herkunft; Et.Wb.Ahd. II,86f. Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff.
biαs(d) Oberbayern, Niederbayern, auch -šd (dazu EIH; FDB), ferner biaʃ (FS, ), biaʃ̌ u.ä. Schwaben (dazu AIC, DAH, FFB, M, STA; PAN, WEG), beis(d) nördliches Niederbayern (dazu IN; R, ROD, SUL, WÜM), vereinz. beiαsd (MAL), beαsd (MAL; RID), beαʃ (VIT), beids (NAB, R, ROD).— Genus vereinz. F. (PA; FDB) wohl nach Milch, N. (DEG, PA).
  • Delling I,77 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,300 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,155f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1105 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1795f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,364 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,3 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,331f. (bienst) Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,269 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1082f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
  • Kollmer II,59 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Rasp Bgdn.Mda. 28 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
verfasst von: A.R.R.