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Blasbalg

Wörterbuch:
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Wortfamilie: blasenBalg
Bedeutungen
1
Blasebalg, Gerät zur Erzeugung eines Luftstroms
metallverarb. HandwerkMusizieren; InstrumenteKirche und Kircheneinrichtung, Kultgeräte
Schwaben
Blōsbalg ziǝchǝ an der Orgel, Oberthürheim WER48.5939421, 10.6958428, Schindlmayr L. 89 G10 Schindlmayr L. (Sammler): Schwäbisches Wortmaterial vom Bayerischen Wörterbuch, Oberthürheim
's Harmonium dr Herr Lehrer schpielt, / durs Feichte übrall lottre 's, / dr Bloasbalg nöbehea no quitscht Pfronten FÜS47.5813782, 10.5579673, Lotter 57 Lotter, Pius: Pfrontar Spinnar und Originale, Kempten, 1985
Mit 'm Leaderschuz staut a an dr Essa dra, / dabbad da Blausbalg und facht meah a Frankenhofen KF47.8874443, 10.75177, Stuber, Vo Voarnächt, V 23 Stuber, Leni: Vo Voarnächt bis heut, Beobachtungen und Erlebnisse in Reimen, Frankenhofen, o.J.
2
übertragen: menschliche Lunge (scherzhaft)
Atmung
Weiler LI47.583409, 9.915440
D'r Lehrar mueß a klei v'rschnufe, / D'r Blosbalg duet it allad mit Weiler LI47.583409, 9.915440, Holzer, Schnäddrbäs 63 Holzer, Fridolin: D' Schnäddrbäs vu Wilar, Weiler, 1931, Auflage 2
ahd. blāsbalg, mhd. blāsebalc stm.; Pfeifer 91Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, München, 2000, Auflage 5
  • Schwäb.Wb. I 1157f. Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • Schwäb.Wb. VI 1660 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
  • BWB I 937f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 1995ff.
  • Schmeller I 329 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS
Hinweis:
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.

Blasbalg

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Wortfamilie: Balgblasen
Bedeutung
1
Blasebalg (in Redensart)
Handwerk, Industrie, Technik, Arbeit: Gerät
Ih schenk da za Weihnachtn an Blousbalg „(Akkordeon)“ [Redensart], Buchschwabach 49.406286, 10.856505 ↗

Blas(e)balg, Bläs-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 937f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Balg1
Bedeutungen
1
Blasbalg, Gerät zur Erzeugung eines Luftstroms
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°Moasda, da Blosboig mog nimma, dea bfeiffd Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
°bam Impnbröcha [Honigentnehmen] hodma d’Impn midan Blasboig vatriem Wimm PAN48.505056, 12.333970
da Blausbolg „bei alten Orgeln gezogen, bei neuen getreten“ Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
„Der Grossvater am Schleifstein, Vater u. Sohn am Blaschbel, am Blasebalg“ Gschwendt TÖL47.69951173730998, 11.419439381030564, Zwiebelturm 9 (1954) 276 Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71.
Blosboich tre’n Judenmann Opf.Wb. 26 Judenmann, Franz Xaver: Kleines Oberpfälzer Wörterbuch, Regensburg 1994.

*1927 Mintraching R, †1994 Regensburg; Rektor
auch vor dem Zrennherdt [Schmelzofen] zway neue bar Plaͤßpalckh Aicholding RID48.9592325825953, 11.7010119912244, 16.Jh. VHO 6 (1841) 10 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
1 Clain Blaßpalckh zum feur anblassen Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388, 1679 BJV 1962,211 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
In Vergleichen:
Backen / Wangen wie ein Blasebalg Pausbacken Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
Backn wöia Blausbolch Nürnberg N49.454759, 11.065740

Der pfeift wia a Blåsbäug „keucht schwer“ Pfarrkirchen PAN48.4340737, 12.9397371
2
scherzh. Lunge, Atem
Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
an guat’n Blasboig ham Simbach PAN48.267054, 13.025393
mia bleibt da Blosbolch ahs Cham CHA49.223747, 12.662091
Daß den der Blasbalg nit verlasset Kobell Ged. 87 Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil, Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
A poarmal hout a sein Blousbolg scho oarch plougt Heinrich Stiftlanda Gschichtla 35 Heinrich, Barbara: Stiftlanda Gschichtla. Heiteres und Besinnliches aus dem Stiftland, Kallmünz 1982.

*1924 Waldsassen TIR
Redensart(en):
der Blasboig is ausganga er ist gestorben Siegsdorf TS47.8233812, 12.6428177
auch schwer atmender Mensch
da kommt der Blasbalg daher „Mensch, der schwer atmet“ München M48.139686, 11.578889
3
volles Gesicht
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
dea hod an schean Blåusboig Zuchering IN48.7117352, 11.405993
auch Mensch mit vollem Gesicht
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Blousbolg „dickbackiger Mensch“ Meßnerskreith BUL49.203295, 12.128708
scherzh. Mund
Blasbalg „scherzhaft für Mund“ Griesbach TIR49.868667, 12.480773
4
Leiste am oberen Rand der Flügeltasche einer Lederhose
„man mit einem sogenannten Blasebalg, der … den Eingriff in die Tasche ermöglichte“ Schädler Lederhose 59 Schädler, Karl: Die Lederhose in Bayern und Tirol, Innsbruck 1962.
5
Bofist (Lycoperdon)
Der Blasbalg Schmeller I,329 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
westliches Oberbayern auch blōš-.
  • Schmeller I,329 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,120f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1157f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1210f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,416f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,67 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. I,297 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Fragebögen:
  • S-24K15, 52M3, 108/287, M-32/28, 90/4
verfasst von: J.D.