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Christoph(orus), Stoffel, Toff(el), -stöffel

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 914f.
Bedeutungen
1
Märtyrer, einer der 14 Nothelfer (Fest 25. Juli), Schutzheiliger gegen Pest ( ZVVkde 1 (1891) 294 Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, 1891-1928. ) u. plötzlichen Tod ( Stemplinger Immerwährender Kal. 25.7. Stemplinger, Eduard: Immerwährender Bayerischer Kalender, Rosenheim 1990.

*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil, Oberstudiendirektor
), Patron der Fährmänner (WS), „der Schiffer und Fuhrleut, heut’ auch der Autofahrer“ Altb.Heimatp. 51 (1999) Nr.19,22 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff. .
Phras.:
°so gråß wia da Christophorus von Streichen „im Kirchlein auf dem Streichen“ Schleching TS47.7209304, 12.395497
2
Vorn.: °Christoph u.ä.
Kurzf.: Stoff (MB), °Stoffl (FS, IN, WS; WUN; ), , -al (PA), Toffl u.ä. (NEW; SEL, WUN), Doffei (BGD)
Phras.:
Jetzt schaug i drein wie’s Stoffels Goaß [dumm] Sturm Lieder 52 Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.

*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
3
unförmiges Heiligenstandbild
„[wegen der klobigen Form] heisst …[ein] Heiligen-Standbild … auch Stoffel Oberbayern, BzAnthr. 13 (1899) 111 Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, 1877-1915.
4
abwertend von Menschen, v.a. männlichen Personen
4a
unhöflicher, rüpelhafter Mensch
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, Mittelfranken vereinzelt
des is a rechter Stoffel Hohenstein HEB49.586870, 11.423954
a Stoffl „von einem ungehobelten Menschen“ Singer Arzbg.Wb. 227 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
4b
plumper, schwerfälliger, dummer Mensch
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°Schdoffe Tittmoning LF48.0621714, 12.7676484
Stoffl „unbeholfener Mensch“ Konrad nördl.Opf. 42 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
4c
wortkarger, langweiliger Mensch
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
hölzana Stoffe Edelshausen SOB48.607177, 11.2777977
Stoffel „fader Kerl, der den Mund nicht aufbringt“ 4Zehetner Bair.Dt. 337 Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Regensburg 42014.

*1939 Freising; Dr.phil, Studiendirektor
  • Schmeller II,737 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser Nachl. 39 Zaupser, Andreas: Nachlese zum baierischen und oberpfälzischen Idiotikon, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986), selbständig in →ZAUPSER.

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
stoffelig, stoffeln
verfasst von: J.D.