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Hofbauer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1390
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Bauer1
Bedeutungen
1
Bauer, der einen ganzen Hof bewirtschaftet, auch Bauer mit großem Anwesen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°da Hofbauer hot awa an Schbree [stolzes Benehmen] Au BGD47.605894, 12.909125
Huafbaua Vohenstrauß VOH49.6238348, 12.341436
hop-pə „Hofbauer“ Schiessl Eichendf I,14 Schießl, Johann: Die niederbayerische Mundart in der Gegend von Eichendorf, 2 Bde, Passau 1909, Nürnberg 1914.

*1870 Eggendorf LAN, †1945 Passau; Dr.phil, Oberstudienrat. Mda von Eichendorf LAN
„der vornemste bauer heißt zur zeit hofbauer, d.i. besitzer eines ganzen hofes“ BzAnthr. 9 (1891) 34 Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, 1877-1915.
nach des bemelten Hofpauern Zaun hinumb auf ainen Gangsteg hinauf Zellerreit WS48.0256427480306, 12.1407843361175, 1618 Heimat am Inn 8 (1988) 227 Heimat am Inn. Beiträge zur Geschichte, Kunst und Kultur des Wasserburger Landes, 1980ff.
Redensart(en):
dös is da frågad Hofbaua „Mensch, der immer Fragen stellt“ Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
auch Hausn.
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
2
Bauer, dessen Grundherr ein Schloßherr ist od. war
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt
Hofbauer, Schloßbauer Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
Hofbauern „Bauern des Herrenhofes“ Westenrieder Gloss. 259 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
3
Teilnehmer im Spiel
3a
Verlierer im Kartenspiel, v.a. beim Grasobern
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
„wer beim Grasoberln den ersten, den letzten und den Oberlstich hat, wird Hofbauer genannt, weil er alles bezahlen muß“ Innernzell GRA48.8513534, 13.2739608
„Beim Grasobern: Du bist Hofbauer du hast alle Stiche gemacht, die du nicht hättest machen sollen“ Schlappinger Niederbayer II,46 Schlappinger, Hans: Der Niederbayer im Spiegel seiner Sprache, 2 H, Straubing 1959-80.

*1882 Reisbach DGF, †1951 Straubing; Dr.phil, Studienprof, Heimatforscher
auch Gewinner
°Hofbauer „bei uns der Gewinner“ Schönbrunn LA48.549821, 12.184938
3b
Spieler, der im Eisstockschießen bei ungerader Teilnehmerzahl für zwei spielt
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°„der Hofbauer darf zweimal hintereinander schießen, zahlt für zwei Mann, kriegt aber auch für zwei den Gewinn“ Nandlstadt FS48.5370361, 11.8043442
auch hopα (GRI, LAN).
  • WBÖ II,585 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. III,1736f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • DWB IV,2,1660 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Fragebögen:
  • S-14C1, W-15/27
verfasst von: A.R.R.