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Kranewit(s)beere, -witt(en)-, Kram(b)et(s)-, Kram(el)-
Wacholderbeere
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken mehrfach, Mittelfranken mehrfach, Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
Kranawittberln „legt man auf die heiße Ofenplatte, sie verbessern die Zimmerluft“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
Kranwidbiarl heȷffent göng anstöckada Krangetn Mittich GRI48.440634, 13.396183
Groflatbeer Obereichstätt EIH48.893115, 11.134165
„mit Früchten … des Wacholders (Kroawittbirl)“ Altnußberg VIT49.0574456, 12.969935, Marzell Volksbot. 59 Marzell, Heinrich: Bayerische Volksbotanik, Nürnberg [1925].
*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil, Oberstudienrat
*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil, Oberstudienrat
„Eßt grüne Kramelbir und Binmaln [Kamille], so wird die Pest niederfalln“ Pfaffenreuth NEW49.787653189464, 12.1805690009515, Schönwerth Opf. II,380 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.
*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
sint sein früht klain gestalt sam die kranwitper Konrad vM BdN 364,4f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
1 Metzen Cronbitpiern 1634 Eid Alt-Rosenhm 131 Eid, Ludwig: Aus Alt-Rosenheim. Ausgewählte Studien zur Geschichte und Volkskunde für Rosenheim und sein Inntal, Rosenheim 1906.
*1865 Obermoschel/Pfalz, †1936 München; Oberstudiendirektor
*1865 Obermoschel/Pfalz, †1936 München; Oberstudiendirektor
Volkskunde-Sachlich
Die Beeren, gekaut, als Absud u. Tee, gelten allg. als wirksames Heilmittel, so im Gesamtgeb. v.a. gegen Wassersucht, Magenbeschwerden u.‑krankheiten bei Mensch u. Vieh; sie schützen vor ansteckenden Krankheiten (Oberbayern, Oberpfalz, Mittelfranken; Bayerischer Wald49.008003, 13.309785 Friedl Hausmittel 25, 88 461 Haus- und Sympathiemittel, ges. von Paul Friedl, Rosenheim 1976.
*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller ; vgl. Stadlbauer Heilpflanzen Opf. 120 Stadlbauer, Ferdinand: „Reibet die Fußsohlen mit weißem Senf ...“ Heilpflanzen in der Oberpfalz, Regensburg 1979.
*1922 Waldmünchen, †1993 Bamberg; Dr.med, Medizinaldirektor ), vor Gelbsucht (Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353 Schönwerth Opf. III,255 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.
*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler ). Die in Essig gekochten Beeren werden bei Kopfweh über die Stirne gelegt Höfler Volksmed. 124 Höfler, Max: Volksmedizin und Aberglaube in Oberbayerns Gegenwart und Vergangenheit, München 1888 (Neudr. Walluf-Nendeln 1976).
*1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt .– Am Martinstag (11. November) od. am Vorabend macht der Dorfhirt mit Wacholdersträußen die Runde bei den Hütbauern u. wünscht u.a.: So voi Krowitzbirl So voi Ochs’n und Stirl Altnußberg VIT49.0574456, 12.969935, Bayerld 27 (1916) 204 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990. ; „So viel Krametsbia, so viel Kälberküah! … Nun erhält die Bäuerin den blaubeerigen Krametsbusch in die Hand“ SR, Schlicht Bayer.Ld 514 Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller .– „Wenn gedroschen wird, so muß man unter dem Dreschen Wacholderbeeren in die Maschine lassen. Hierdurch kann man dem Bilmesschneider sein schädliches Handwerk vertreiben“ Mockersdorf KEM49.833767, 11.830776, Oberpfalz 7 (1913) 235 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. .– Lit.: Stadlbauer Heilpflanzen Opf. 119-121 Stadlbauer, Ferdinand: „Reibet die Fußsohlen mit weißem Senf ...“ Heilpflanzen in der Oberpfalz, Regensburg 1979.
*1922 Waldmünchen, †1993 Bamberg; Dr.med, Medizinaldirektor
*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller ; vgl. Stadlbauer Heilpflanzen Opf. 120 Stadlbauer, Ferdinand: „Reibet die Fußsohlen mit weißem Senf ...“ Heilpflanzen in der Oberpfalz, Regensburg 1979.
*1922 Waldmünchen, †1993 Bamberg; Dr.med, Medizinaldirektor ), vor Gelbsucht (Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353 Schönwerth Opf. III,255 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.
*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler ). Die in Essig gekochten Beeren werden bei Kopfweh über die Stirne gelegt Höfler Volksmed. 124 Höfler, Max: Volksmedizin und Aberglaube in Oberbayerns Gegenwart und Vergangenheit, München 1888 (Neudr. Walluf-Nendeln 1976).
*1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt .– Am Martinstag (11. November) od. am Vorabend macht der Dorfhirt mit Wacholdersträußen die Runde bei den Hütbauern u. wünscht u.a.: So voi Krowitzbirl So voi Ochs’n und Stirl Altnußberg VIT49.0574456, 12.969935, Bayerld 27 (1916) 204 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990. ; „So viel Krametsbia, so viel Kälberküah! … Nun erhält die Bäuerin den blaubeerigen Krametsbusch in die Hand“ SR, Schlicht Bayer.Ld 514 Schlicht, Josef: Bayerisch Land und Volk, München 1875 (Nachdr. Straubing o.J.).
*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller .– „Wenn gedroschen wird, so muß man unter dem Dreschen Wacholderbeeren in die Maschine lassen. Hierdurch kann man dem Bilmesschneider sein schädliches Handwerk vertreiben“ Mockersdorf KEM49.833767, 11.830776, Oberpfalz 7 (1913) 235 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff. .– Lit.: Stadlbauer Heilpflanzen Opf. 119-121 Stadlbauer, Ferdinand: „Reibet die Fußsohlen mit weißem Senf ...“ Heilpflanzen in der Oberpfalz, Regensburg 1979.
*1922 Waldmünchen, †1993 Bamberg; Dr.med, Medizinaldirektor
Wacholder (Juniperus communis) (wie Kran(e)beere, Bed.1b)
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
a Krawatböl Kirchberg REG48.8999367, 13.1832566
Krampetsbirla Postbauer NM49.3030329, 11.3507199, Preinl Neumarkt 46 Preinl, Kurt: Lexikographische Dialektuntersuchungen im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Ex.masch. Erlangen 1984.
*1957 Parsberg
*1957 Parsberg
Literatur
- Schmeller I,1371 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ II,1064 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schwäb.Wb. IV,677 (Krammet-) Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
- Schw.Id. IV,1468 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- DWB V,2043 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
- Lexer HWb. I,1710 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
- Gl.Wb. 344 Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
- Kollmer II,174 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof. - Konrad nördl.Opf. 50 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
verfasst von: A.R.R.
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