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da Maibām werd an ärschtn Mai umgschni(d)n, zua(ch)agfårn, sa(u)ba butzt u(n)d a(u)fgschdö(ll)tKochelTÖL47.6531098, 11.3631895
d’Buaschn stein hoamlö an MoabamSchönauEG48.483206, 12.838898
Maibam, früa af de Dörfa, is owa okhumaBeilngriesBEI49.035279, 11.4733811
„Am 27. April 1827 ersuchte die Gemeinde Kastl … beim Landgericht Kemnath … einen Meierbaum zum 1. Mai aufstellen zu dürfen“Oberpfalz75 (1987) 144Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
A rechte Gmoa … wui … eahran Maibaum hamFinsingED48.2167439, 11.8253553, HöschlHimmel27Höschl, Josef: Unterm bayerischen Himmel. Finsinger Geschichten in Prosa und in Versen, Wartenberg 1994.
*1924 Finsing ED, †1996 ebd.; Angestellter
[N.N.] Schonsteter hofmarch, hat ain alts vandl … in ainen maypam aufgebundenKlingWS48.071430, 12.332451, 1531BJV1961,140 (Prot.)Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Reithern, welche einer ganzen gemain Burgerschafft zu ehrn vor der Statt Rhathauß einen Maypaumb gesteltGrafenauGRA48.8576397, 13.3938284, 1647BJV1961,142 (Rechnung)Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
„daß in den Dorfschaften … am ersten Tage des Monats May … sogenannte Maybaͤume mit großer Gefahr aufgestellet werden“SulzbachSUL49.496993, 11.750252, Intelligenzbl.Mchn113f.Münchener Intelligenzblatt, München 1796-1799.
Volkskunde
Heute ist der Brauch, einen Mai(en)baum aufzustellen, im °Gesamtgeb. mit kleinen regionalen Abweichungen verbr., mancherorts auch zurückgegangen od. neu entstanden, dazu haben sich die Brauchtumsformen geändert; zur Gesch. des Mai(en)baum vgl. Moser in: BJV1961,115-159Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff..— Der Mai(en)baum wird früher nicht selten aus dem Wald gestohlen, von den Burschen heimlich heimgebracht u. in der Nacht zum 1. Mai auf einem freien Platz im Ort od. vor einem Wirtshaus aufgestellt, gelegentlich vor dem väterlichen Hof (MB; BOG, DEG). In DeisenhofenM48.0188961, 11.5915687 wird er feierlich eingeholt – so nach BavariaI,372Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.Oberbayern noch allg. –, ebenso um PassauPA48.567378, 13.431710 am Georgstag (23. April) mit geschmückten Wagen u. Zugtieren. Vereinz. geschieht dies auch durch Frauen u. Mädchen „in der Fasenacht“Samerberg47.780929, 12.210436, Inn-Oberld21 (1936) 44Das bayerische Inn-Oberland, 1912ff.. Der Stamm wird außer dem Wipfel entästet, meist geschält (weiß-blau) angestrichen. Den Wipfel schneidet man vereinz. ab u. ersetzt ihn dann durch ein kleines Nadelbäumchen (KÖZ, PA, WEG). Burschen u. Mädchen schmücken gemeinsam den Mai(en)baum mit Kränzen u. Girlanden aus Tannengrün (v.a. Niederbayern), bunten Bändern, Fahnen, dazu (v.a. Oberbayern; vgl. Andrée-EysnVolkskdl.186-190Andrée-Eysn, Marie: Volkskundliches. Aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet, Braunschweig 1910.
*1847 Horn/Niederösterreich, †1929 Berchtesgaden; Volkskundlerin, BJV1961,116Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.) mit Darstellungen aus dem (Arbeits-)Leben u. wichtiger Gebäude eines Orts, ferner der Marterwerkzeuge Christi PartenkirchenGAP47.492704, 11.094968 (vgl. BavariaI,372Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.), in neuerer Zeit auch mit Abb. heutiger Verkehrsmittel, Vereinszeichen u.ä. BJV1961,116Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.. Gelegentlich wird ein Spruch angebracht (PAF, STA; CHA; vgl. BJV116Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.); für Kletterer (s.u.) werden Würste, Süßigkeiten, Taschentücher u.ä. hingehängt (ED, FS; LA, MAL, PA; BEI; BGDKrissSitte91Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.). In GarhamVOF48.685338, 13.194140 ist in der Mitte des Mai(en)baum „eine den Baum erkletternde männliche Figur angebunden: der Hansl und etwas unterhalb davon eine weibliche: die Gretl“, in „der Gegend von Pfaffenhofen … [schmücken die] Sprossen des Maibaumes stets ein tanzendes Bauernpaar … das … Hansl und Gretl heißt“Andrée-EysnVolkskdl.187Andrée-Eysn, Marie: Volkskundliches. Aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet, Braunschweig 1910.
*1847 Horn/Niederösterreich, †1929 Berchtesgaden; Volkskundlerin.— Das Aufstellen des Mai(en)baum wird mit Bier gefeiert, es wird danach gesungen u. getanzt Oberbayern (dazu KÖZ, LA, PA; CHA, TIR; FDB). In OtterzhofenRID49.006301, 11.690090 wird beim Tanz um den Mai(en)baum „ein blühender Kirschzweig an einem glühenden Schwamm befestigt. Das Paar, bei dem der Zweig beim Vorübertanzen abfällt, bekommt den Zweig“.— Gelegentlich wird der Mai(en)baum nach dem Aufstellen bzw. in der Nacht zum 2. Mai bewacht, damit er nicht von fremden Burschen gestohlen od. umgeworfen wird (RO; DEG, GRA; vgl. BraunGr.Wb.384Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat).— Es ist Brauch, den Mai(en)baum zu erklettern (GAP, WOR; WEN) u. Würste u.ä. (s.o.) herabzuholen (ED; LA, MAL; BEI) od. beim Klettern um Preise die Kränze (KÖZ), die Fahnen an der Spitze bzw. die dort angebrachten Nadelbäumchen herunterzuwerfen (DEG). „Wer am Pfingstsamstag als erster den Maibaum erklettert, hat einen besonderen Namen und bekommt von seiner Schönen ein Taschentuch“HerrnthannR49.051179, 12.473811.— Der Mai(en)baum bleibt nur acht bis zehn Tage stehen (PA), bis Ende Mai Niederbayern (dazu °TIR), bis nach der Ernte (MB; BOG; BEI, CHA), ein Jahr Oberbayern, °Niederbayern (dazu WEN) od. bis er schadhaft wird Oberbayern (dazu PAN). Er wird zweimal verwendet u. nur neu angestrichen u. geschmückt (IN; GRA; R). Nach dem Umlegen wird er verkauft od. versteigert, der Erlös vertrunken (DAH, ED, GAP, M, PAF; KÖZ, PA; CHA, TIR), das Holz meist verbrannt, als Wiesbaum (DEG) od. Leiterbaum (Bed.2a) (BOG) verwendet (vgl. BJV1961,149Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.).— Heute erfolgt das Aufstellen durch Vereine u. Gemeinden Altb.Heimatp.52 (2000) Nr.19,4Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff., u. das Fällen erfolgt lange vorher. Wird der Mai(en)baum gestohlen, „bevor er aufgestellt ist … muß [er] … mit einer beträchtlichen Menge Bier ausgelöst werden“BinderBayr.129Binder, Brigitte und Dieter Binder: Bayrisch von A~Z, München 1994.
Binder, B., *1960 Tegernsee MB; Redakteurin, Lektorin. Binder D., *1958 Augsburg; Medienmanagervgl. MoserVolksbr.265f.Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985..— Gelegentlich ist mit dem Mai(en)baum auch religiöses Brauchtum verbunden. So betet man vor dem Aufstellen, manchmal auch vor dem Fällen des Baums u. schlägt in „den Baumstumpf … z.T. ein Kreuz, z.T. drei Kreuze“WM, SHmt43 (1954) 115Schönere Heimat, 1937ff.; weiteres s SHmt43 (1954) 114f.Schönere Heimat, 1937ff..— Lit.: Aiblingerbayer.Leben101f.Aiblinger, Simon: Vom echten bayerischen Leben. Bräuche, Feste, Zeitvertreib, München/Bern/Wien 21976.
Pseudonym für Dotterweich, Helmut, *1930 München; Dr.phil., Rundfunkredakteur; Altb.Heimatp.52 (2000) Nr.19,4Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.; Andrée-EysnVolkskdl.185-191Andrée-Eysn, Marie: Volkskundliches. Aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet, Braunschweig 1910.
*1847 Horn/Niederösterreich, †1929 Berchtesgaden; Volkskundlerin; BavariaI,372f.Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.; HDAV,1515-1524Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, hg. von Hanns Bächtold-Stäubli, 10 Bde, Berlin/Leipzig 1927-42 (Nachdr. Berlin/New York 1987).; MoserVolksbr.199-268Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985.; MotykaOpf.Bräuche55f.Motyka, Gustl: Alte Oberpfälzer Bräuche, Regensburg 31987.
*1929 Schüttenhofen/Böhmen, †2009 Regensburg; Rektor, Heimatpfleger; OberwallnerTruhe27-30[Oberwallner, Wilhelm]: Die alte Truhe. Volkskundliche Bilder aus Niederbayern, masch. Unikat [Dietersburg] 1950.
*1920 Nürnberg; Schöner Bay.Wald, 26 (1982) 20-22; Zwiebelturm6 (1951) 97-99Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71..
°der hat mar an Moibaum gstecktSchönauVIT49.0711508, 12.9497955
°Maibäuml, a gschmückts FeichterlNittenauROD49.1980429, 12.2718828
Mo stej af, de ham uns n Maibam gstohln … tua nache danoch!Schöner Bay.Wald, 26 (1982) 20
„Nun ist aber das Setzen dieser Maybaͤume verbothen … Es gehen eine Menge … Kuͤsse verlohren“Churpfalzbaier.Intelligenzbl.397Churpfalzbaierisches Intelligenzblatt, München 1802-1805.
die pekhenkhnecht pezigen [bezichtigt], sy hetn meinen genedign herrn … ainen maypam gestolnReichenhallREI47.729564, 12.881491, 1551BJV1961,140 (Prot.)Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
„Der Bauer hält sich viel darauf zugut, den höchsten Maibaum zu haben; die Bäuerin … hat die Ehre“NeuöttingAÖ48.2402896, 12.685745, 1790BJV1961,149 (Br.)Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Phraseologie
Redensart(en):
döi deaf sa söiwa an Maibam setzn„ist keine Jungfrau mehr“BeilngriesBEI49.035279, 11.4733811
Sich selber einen Mai(en)baum setzenu.ä. sich selbst loben °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °dea setzt se soiwa an MaibamWildenrothFFB48.126925, 11.161826
Volkskunde
Im °Bayerischer Wald49.008003, 13.309785 u. in der °südliche Oberpfalz (dazu DAH, FFB, M, WM; FDB, °DON) wird der Geliebten ein kleiner, oft mit bunten Bändern geschmückter Mai(en)baum , °ROD eine Birke gesetzt, dies manchmal auch anderen jungen Mädchen (GRA; PAR, R, °VOH), früher auch vom Bauern der Bäuerin BJV1961,149f.Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.. Man stellt ihn in den Garten (KÖZ; R), vor das Kammerfenster (FFB; GRA; CHA; FDB), auf das Haus- od. Scheunendach (DAH; M; °ROD, °VOH) u. bewacht ihn bis zum Morgen RODSchöner Bayerwald 26 (1982) 20 od. einige Tage gegen Rivalen (DEG, KÖZ, PA; CHA, R; FDB). Die Mädchen zahlen Bier (DEG; R). Um Passau darf sich der Bursch beim Setzen des Mai(en)baum nicht erwischen lassen, sonst wird er von seinen Kameraden mit Wasser begossen. Hier schenkt auch der Bräutigam seiner Braut „ein blühendes Kirschbäumchen als Maibaum“. Ungeliebten weiblichen Personen dagegen setzt man als Spottbaum einen dürren Baum (DAH; BOG, KÖZ, PA) od. einen Stallbesen (°ROD) aufs Dach (PA; °ROD) od. den Misthaufen (BOG, KÖZ).— Vereinz. werden Niederbayern, Oberpfalz auch noch andere Personen mit einem Mai(en)baum geehrt ( siehe Bed.1c), wie dies bis zum 18.Jh. für Ratspersonen u. angesehene Bürger weitgehend üblich war (vgl. BJV1961,144f.Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.).
1c
Baum, mit dem (angesehene) Mitmenschen geehrt werden
Verbreitung
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
an Häuslmo [Austrägler] wird a Moibaum gsetztRattenbergBOG49.0833039, 12.7499957
Maibaum„für den Bürgermeister“ChamCHA49.223747, 12.662091
Als mir die zu Neumarkt im Quartier liegenden Reutter Maypaumb aufgesteckhtNeumarkt-St.VeitMÜ48.359831, 12.506314, 1685BJV1961,142 (Rechnung)Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
wie nicht allein durch die Mayerbäumb steckhen [vor den Häusern der Ratsherren] das Stattpflaster, sondern auch das Gehülze sehr ruiniert werdeNeustadtNEW49.732301, 12.178398, 1717Oberpfalz75 (1987) 146 (Prot.)Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
„am Feste St. Johann des Taͤufers … sogenannte Maybaͤume aufgestellet“SulzbachSUL49.496993, 11.750252, Intelligenzbl.Mchn113f.Münchener Intelligenzblatt, München 1796-1799.
auch Buche, die bei (Fronleichnams-)Umzügen aufs Feld gestellt wird
Dialektbelege
Mai-Baum„Maibuchen (Antlassbuchen), die bei Umgängen auf die Felder gestellt werden“Oberbayern, BzAnthr.13 (1899) 92Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, 1877-1915.
†Als Kirchenschmuck dienendes Bäumchen
Dialektbelege
16 hilzerne Khibl allwo die Maybäumb eingesteckht werdenPullenreuthKEM49.9299958, 11.9983996, 1675Oberpfalz75 (1987) 146 (Rechnung)Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
„nicht selten bekommen Hochzeiter oder Hochzeiterin einen Maibaum, wenn die Betreffenden bei den Burschen beliebt sind“SchöllnsteinDEG48.7010839, 13.1653272
„Der Maibaum … bleibt so lange vor dem Hause der Neuvermählten stehen, bis ihnen ein Kind geboren wird“StemplingerAltbayern57Stemplinger, Eduard: Wir Altbayern, München 1946.
MaibaumSOB, MarzellPfln.IV,550Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.
°MaibaumEichstättEIH48.892345, 11.189599, JirasekBeitr.36Beitraege zu einer Botanischen Provincial Nomenclatur von Salzburg, Baiern und Tirol, hg. von F[ranz] A[nton] Jirasek, Salzburg 1806.
*1781 Leitmeritz/Böhmen, †1840 Hall/Tirol; Beamter im Forst- und Bergwesen
Literatur
SchmellerI,1550f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,658-661Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.IV,1402Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1241f.Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
DWBVI,1471Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
BraunGr.Wb.384Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.