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Maienbaum

Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Wortfamilie: BaumMai
Bedeutungen
1
Maibaum, Baum, um den man tanzt
Fest und Spiel/Kurzweil u. Unterhaltung (Jahrmarkt, Zirkus etc.)Musik und Tanz
Maiabaum „Ein freier Platz vor dem Gasthaus, in der Mitte der Maiabaum“ [außersprachlich], Großenbuch FO49.617681, 11.159163 ↗ Hetzles FO49.636067, 11.130310 ↗ Neunkirchen a.B. FO49.611575, 11.130882 ↗
2
Birkenbaum
Wald, Waldbaum
mit Maiabaam „Birken“, Gottsfeld BT49.841303, 11.590873 ↗
Maiabaum Ottenhofen NEA49.452122, 10.361177 ↗
3
Baum, der zu Pfingsten aufgestellt wird
Brauchtum (auch Schreckgestalten)
mit Maienbäumen [außersprachlich], Neudrossenfeld KU50.015321, 11.496893 ↗
4
Kirchweihbaum
Kirchweih
Mai?bamm Penzendorf SC49.326143, 11.063199 ↗ Plöckendorf RH49.304567, 11.067334 ↗
5
grüner Baum, mit dem man zu Kirchweih die Türen schmückt
Kirchweih
majabamm Kornburg N49.355233, 11.100939 ↗

Mai(en)baum, Mailein-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1468–1472
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Baum
Bedeutungen
1
um den 1. Mai aufgestellter geschmückter Baum
1a
Ortsmaibaum
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
da Maibām werd an ärschtn Mai umgschni(d)n, zua(ch)agfårn, sa(u)ba butzt u(n)d a(u)fgschdö(ll)t Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
d’Buaschn stein hoamlö an Moabam Schönau EG48.483206, 12.838898
Maibam, früa af de Dörfa, is owa okhuma Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
„Am 27. April 1827 ersuchte die Gemeinde Kastl … beim Landgericht Kemnath … einen Meierbaum zum 1. Mai aufstellen zu dürfen“ Oberpfalz 75 (1987) 144 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
A rechte Gmoa … wui … eahran Maibaum ham Finsing ED48.2167439, 11.8253553, Höschl Himmel 27 Höschl, Josef: Unterm bayerischen Himmel. Finsinger Geschichten in Prosa und in Versen, Wartenberg 1994.

*1924 Finsing ED, †1996 ebd.; Angestellter
[N.N.] Schonsteter hofmarch, hat ain alts vandl … in ainen maypam aufgebunden Kling WS48.071430, 12.332451, 1531 BJV 1961,140 (Prot.) Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Reithern, welche einer ganzen gemain Burgerschafft zu ehrn vor der Statt Rhathauß einen Maypaumb gestelt Grafenau GRA48.8576397, 13.3938284, 1647 BJV 1961,142 (Rechnung) Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
„daß in den Dorfschaften … am ersten Tage des Monats May … sogenannte Maybaͤume mit großer Gefahr aufgestellet werden“ Sulzbach SUL49.496993, 11.750252, Intelligenzbl.Mchn 113f. Münchener Intelligenzblatt, München 1796-1799.
Heute ist der Brauch, einen Mai(en)baum aufzustellen, im °Gesamtgeb. mit kleinen regionalen Abweichungen verbr, mancherorts auch zurückgegangen od. neu entstanden, dazu haben sich die Brauchtumsformen geändert; zur Gesch. des Mai(en)baum vgl. Moser in: BJV 1961,115-159 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff. .— Der Mai(en)baum wird früher nicht selten aus dem Wald gestohlen, von den Burschen heimlich heimgebracht u. in der Nacht zum 1. Mai auf einem freien Platz im Ort od. vor einem Wirtshaus aufgestellt, gelegentlich vor dem väterlichen Hof (MB; BOG, DEG). In Deisenhofen M48.0188961, 11.5915687 wird er feierlich eingeholt – so nach Bavaria I,372 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67. Oberbayern noch allg. –, ebenso um Passau PA48.567378, 13.431710 am Georgstag (23. April) mit geschmückten Wagen u. Zugtieren. Vereinz. geschieht dies auch durch Frauen u. Mädchen „in der Fasenacht“ Samerberg47.780929, 12.210436, Inn-Oberld 21 (1936) 44 Das bayerische Inn-Oberland, 1912ff. . Der Stamm wird außer dem Wipfel entästet, meist geschält (weiß-blau) angestrichen. Den Wipfel schneidet man vereinz. ab u. ersetzt ihn dann durch ein kleines Nadelbäumchen (KÖZ, PA, WEG). Burschen u. Mädchen schmücken gemeinsam den Mai(en)baum mit Kränzen u. Girlanden aus Tannengrün (v.a. Niederbayern), bunten Bändern, Fahnen, dazu (v.a. Oberbayern; vgl. Andrée-Eysn Volkskdl. 186-190 Andrée-Eysn, Marie: Volkskundliches. Aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet, Braunschweig 1910.

*1847 Horn/Niederösterreich, †1929 Berchtesgaden; Volkskundlerin
, BJV 1961,116 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff. ) mit Darstellungen aus dem (Arbeits-)Leben u. wichtiger Gebäude eines Orts, ferner der Marterwerkzeuge Christi Partenkirchen GAP47.492704, 11.094968 (vgl. Bavaria I,372 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67. ), in neuerer Zeit auch mit Abb. heutiger Verkehrsmittel, Vereinszeichen u.ä. BJV 1961,116 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff. . Gelegentlich wird ein Spruch angebracht (PAF, STA; CHA; vgl. BJV 116 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff. ); für Kletterer (s.u.) werden Würste, Süßigkeiten, Taschentücher u.ä. hingehängt (ED, FS; LA, MAL, PA; BEI; BGD Kriss Sitte 91 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. ). In Garham VOF48.685338, 13.194140 ist in der Mitte des Mai(en)baum „eine den Baum erkletternde männliche Figur angebunden: der Hansl und etwas unterhalb davon eine weibliche: die Gretl, in „der Gegend von Pfaffenhofen … [schmücken die] Sprossen des Maibaumes stets ein tanzendes Bauernpaar … das … Hansl und Gretl heißt“ Andrée-Eysn Volkskdl. 187 Andrée-Eysn, Marie: Volkskundliches. Aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet, Braunschweig 1910.

*1847 Horn/Niederösterreich, †1929 Berchtesgaden; Volkskundlerin
.— Das Aufstellen des Mai(en)baum wird mit Bier gefeiert, es wird danach gesungen u. getanzt Oberbayern (dazu KÖZ, LA, PA; CHA, TIR; FDB). In Otterzhofen RID49.006301, 11.690090 wird beim Tanz um den Mai(en)baum „ein blühender Kirschzweig an einem glühenden Schwamm befestigt. Das Paar, bei dem der Zweig beim Vorübertanzen abfällt, bekommt den Zweig“.— Gelegentlich wird der Mai(en)baum nach dem Aufstellen bzw. in der Nacht zum 2. Mai bewacht, damit er nicht von fremden Burschen gestohlen od. umgeworfen wird (RO; DEG, GRA; vgl. Braun Gr.Wb. 384 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
).— Es ist Brauch, den Mai(en)baum zu erklettern (GAP, WOR; WEN) u. Würste u.ä. (s.o.) herabzuholen (ED; LA, MAL; BEI) od. beim Klettern um Preise die Kränze (KÖZ), die Fahnen an der Spitze bzw. die dort angebrachten Nadelbäumchen herunterzuwerfen (DEG). „Wer am Pfingstsamstag als erster den Maibaum erklettert, hat einen besonderen Namen und bekommt von seiner Schönen ein Taschentuch“ Herrnthann R49.051179, 12.473811.— Der Mai(en)baum bleibt nur acht bis zehn Tage stehen (PA), bis Ende Mai Niederbayern (dazu °TIR), bis nach der Ernte (MB; BOG; BEI, CHA), ein Jahr Oberbayern, °Niederbayern (dazu WEN) od. bis er schadhaft wird Oberbayern (dazu PAN). Er wird zweimal verwendet u. nur neu angestrichen u. geschmückt (IN; GRA; R). Nach dem Umlegen wird er verkauft od. versteigert, der Erlös vertrunken (DAH, ED, GAP, M, PAF; KÖZ, PA; CHA, TIR), das Holz meist verbrannt, als Wiesbaum (DEG) od. Leiterbaum (Bed.2a) (BOG) verwendet (vgl. BJV 1961,149 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff. ).— Heute erfolgt das Aufstellen durch Vereine u. Gemeinden Altb.Heimatp. 52 (2000) Nr.19,4 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff. , u. das Fällen erfolgt lange vorher. Wird der Mai(en)baum gestohlen, „bevor er aufgestellt ist … muß [er] … mit einer beträchtlichen Menge Bier ausgelöst werden“ Binder Bayr. 129 Binder, Brigitte und Dieter Binder: Bayrisch von A~Z, München 1994.

Binder, B, *1960 Tegernsee MB; Redakteurin, Lektorin. Binder D, *1958 Augsburg; Medienmanager
vgl. Moser Volksbr. 265f. Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985. .— Gelegentlich ist mit dem Mai(en)baum auch religiöses Brauchtum verbunden. So betet man vor dem Aufstellen, manchmal auch vor dem Fällen des Baums u. schlägt in „den Baumstumpf … z.T. ein Kreuz, z.T. drei Kreuze“ WM, SHmt 43 (1954) 115 Schönere Heimat, 1937ff. ; weiteres siehe SHmt 43 (1954) 114f. Schönere Heimat, 1937ff. .— Lit.: Aiblinger bayer.Leben 101f. Aiblinger, Simon: Vom echten bayerischen Leben. Bräuche, Feste, Zeitvertreib, München/Bern/Wien 21976.

Pseudonym für Dotterweich, Helmut, *1930 München; Dr.phil, Rundfunkredakteur
; Altb.Heimatp. 52 (2000) Nr.19,4 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff. ; Andrée-Eysn Volkskdl. 185-191 Andrée-Eysn, Marie: Volkskundliches. Aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet, Braunschweig 1910.

*1847 Horn/Niederösterreich, †1929 Berchtesgaden; Volkskundlerin
; Bavaria I,372f. Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67. ; HDA V,1515-1524 Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, hg. von Hanns Bächtold-Stäubli, 10 Bde, Berlin/Leipzig 1927-42 (Nachdr. Berlin/New York 1987). ; Moser Volksbr. 199-268 Moser, Hans: Volksbräuche im geschichtlichen Wandel, München 1985. ; Motyka Opf.Bräuche 55f. Motyka, Gustl: Alte Oberpfälzer Bräuche, Regensburg 31987.

*1929 Schüttenhofen/Böhmen, †2009 Regensburg; Rektor, Heimatpfleger
; Oberwallner Truhe 27-30 [Oberwallner, Wilhelm]: Die alte Truhe. Volkskundliche Bilder aus Niederbayern, masch. Unikat [Dietersburg] 1950.

*1920 Nürnberg
; Schöner Bay.Wald, 26 (1982) 20-22 ; Zwiebelturm 6 (1951) 97-99 Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71. .
1b
Ehrenbaum für eine weibliche Person
°Niederbayern mehrfach (v.a. Bay.Wald), °Oberpfalz mehrfach (v.a. S), Oberbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
meist veralt.
°der hat mar an Moibaum gsteckt Schönau VIT49.0711508, 12.9497955
°Maibäuml, a gschmückts Feichterl Nittenau ROD49.1980429, 12.2718828
Mo stej af, de ham uns n Maibam gstohln … tua nache danoch! Schöner Bay.Wald, 26 (1982) 20
„Nun ist aber das Setzen dieser Maybaͤume verbothen … Es gehen eine Menge … Kuͤsse verlohren“ Churpfalzbaier.Intelligenzbl. 397 Churpfalzbaierisches Intelligenzblatt, München 1802-1805.
die pekhenkhnecht pezigen [bezichtigt], sy hetn meinen genedign herrn … ainen maypam gestoln Reichenhall REI47.729564, 12.881491, 1551 BJV 1961,140 (Prot.) Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
„Der Bauer hält sich viel darauf zugut, den höchsten Maibaum zu haben; die Bäuerin … hat die Ehre“ Neuötting 48.2402896, 12.685745, 1790 BJV 1961,149 (Br.) Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Redensart(en):
döi deaf sa söiwa an Maibam setzn „ist keine Jungfrau mehr“ Beilngries BEI49.035279, 11.4733811

Sich selber einen Mai(en)baum setzen u.ä. sich selbst loben °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°dea setzt se soiwa an Maibam Wildenroth FFB48.126925, 11.161826
Im °Bayerischer Wald49.008003, 13.309785 u. in der °südliche Oberpfalz (dazu DAH, FFB, M, WM; FDB, °DON) wird der Geliebten ein kleiner, oft mit bunten Bändern geschmückter Mai(en)baum , °ROD eine Birke gesetzt, dies manchmal auch anderen jungen Mädchen (GRA; PAR, R, °VOH), früher auch vom Bauern der Bäuerin BJV 1961,149f. Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff. . Man stellt ihn in den Garten (KÖZ; R), vor das Kammerfenster (FFB; GRA; CHA; FDB), auf das Haus- od. Scheunendach (DAH; M; °ROD, °VOH) u. bewacht ihn bis zum Morgen ROD Schöner Bayerwald 26 (1982) 20 od. einige Tage gegen Rivalen (DEG, KÖZ, PA; CHA, R; FDB). Die Mädchen zahlen Bier (DEG; R). Um Passau darf sich der Bursch beim Setzen des Mai(en)baum nicht erwischen lassen, sonst wird er von seinen Kameraden mit Wasser begossen. Hier schenkt auch der Bräutigam seiner Braut „ein blühendes Kirschbäumchen als Maibaum. Ungeliebten weiblichen Personen dagegen setzt man als Spottbaum einen dürren Baum (DAH; BOG, KÖZ, PA) od. einen Stallbesen (°ROD) aufs Dach (PA; °ROD) od. den Misthaufen (BOG, KÖZ).— Vereinz. werden Niederbayern, Oberpfalz auch noch andere Personen mit einem Mai(en)baum geehrt (siehe Bed.1c), wie dies bis zum 18.Jh. für Ratspersonen u. angesehene Bürger weitgehend üblich war (vgl. BJV 1961,144f. Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff. ).
1c
Baum, mit dem (angesehene) Mitmenschen geehrt werden
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
an Häuslmo [Austrägler] wird a Moibaum gsetzt Rattenberg BOG49.0833039, 12.7499957
Maibaum „für den Bürgermeister“ Cham CHA49.223747, 12.662091
Als mir die zu Neumarkt im Quartier liegenden Reutter Maypaumb aufgesteckht Neumarkt-St.Veit 48.359831, 12.506314, 1685 BJV 1961,142 (Rechnung) Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
wie nicht allein durch die Mayerbäumb steckhen [vor den Häusern der Ratsherren] das Stattpflaster, sondern auch das Gehülze sehr ruiniert werde Neustadt NEW49.732301, 12.178398, 1717 Oberpfalz 75 (1987) 146 (Prot.) Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
2
übertr.
2a
zur Kirchweih aufgestellter, hoher geschmückter Baum (wie Kirchtagbaum)
°nördliches Mittelfranken mehrfach
°an Kärwa werd da Meiabam aufgschdelld Regelsbach SC49.367825, 10.949572
2b
an Johanni (24. Juni) aufgestellter Baum (wie Johannisbaum)
„am Feste St. Johann des Taͤufers … sogenannte Maybaͤume aufgestellet“ Sulzbach SUL49.496993, 11.750252, Intelligenzbl.Mchn 113f. Münchener Intelligenzblatt, München 1796-1799.
2c
Richtbaum (wie Baum, Bed.1cγ)
Diminutiv  
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Moibam Oberdiendorf PA48.6286985, 13.590431
2d
an Fronleichnam ( Prangertag) am Prozessionsweg aufgestelltes Bäumchen, v.a. Birke (wie Prangerbaum, Bed.1)
°südwestliches Oberbayern vereinzelt
Moia-Bööm Peiting SOG47.795462, 10.9235088
mai-pem, majapem „Zierstauden an Fronleichnam“ Schweizer Dießner Wb. 117 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.

*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil, Germanist, Volkskundler
auch Buche, die bei (Fronleichnams-)Umzügen aufs Feld gestellt wird
Mai-Baum „Maibuchen (Antlassbuchen), die bei Umgängen auf die Felder gestellt werden“ Oberbayern, BzAnthr. 13 (1899) 92 Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, 1877-1915.
Als Kirchenschmuck dienendes Bäumchen
16 hilzerne Khibl allwo die Maybäumb eingesteckht werden Pullenreuth KEM49.9299958, 11.9983996, 1675 Oberpfalz 75 (1987) 146 (Rechnung) Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
2e
anläßlich einer Hochzeit aufgestellter Baum ( Hochzeit(s)baum) (wie Baum, Bed.1cε)
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
„nicht selten bekommen Hochzeiter oder Hochzeiterin einen Maibaum, wenn die Betreffenden bei den Burschen beliebt sind“ Schöllnstein DEG48.7010839, 13.1653272
„Der Maibaum … bleibt so lange vor dem Hause der Neuvermählten stehen, bis ihnen ein Kind geboren wird“ Stemplinger Altbayern 57 Stemplinger, Eduard: Wir Altbayern, München 1946.

*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil, Oberstudiendirektor
2f
vor dem Primiziantenhaus aufgestellter Baum
Maibäume „oft vor dem Primiziantenhause“ Simssee RO47.865222, 12.218662
3
Pfln.
3a
Gemeiner Flieder (Syringa vulgaris) (wie Maibüschelbaum)
°Oberbayern vereinzelt
Moabam Ecknach AIC48.4453152, 11.1305246
Maibaum SOB, Marzell Pfln. IV,550 Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.

*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil, Oberstudienrat
3b
Traubenkirsche (Prunus padus) (wie Els(en)beerbaum, Bed.2)
Mai-Baum Oberbayern, BzAnthr. 13 (1899) 92 Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns, 1877-1915.
3c
Silberpappel (Populus alba) (wie Alberbaum, Bed.1)
°Moalbam Silberpappel Triftern PAN48.3953025, 13.0047348
3d
Weißbirke (Betula verrucosa) (wie Besenbaum, Bed.1)
°Maibaum Eichstätt EIH48.892345, 11.189599, Jirasek Beitr. 36 Beitraege zu einer Botanischen Provincial Nomenclatur von Salzburg, Baiern und Tirol, hg. von F[ranz] A[nton] Jirasek, Salzburg 1806.

*1781 Leitmeritz/Böhmen, †1840 Hall/Tirol; Beamter im Forst- und Bergwesen
  • Schmeller I,1550f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,658-661 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. IV,1402 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1241f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB VI,1471 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Braun Gr.Wb. 384 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 32 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Fragebögen:
  • S-5C1a-d, 6, 9f., M-42/21, W-15/4-7
verfasst von: J.D.
Hinweis:
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Maienbaum

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