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Pelz1, -lez, Pfelz

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 224–226
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
dichtes Tierfell, daraus gefertigtes Kleidungsstück
1a
dichtes Tierfell, Pelz
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
aus an Beilts gmåcht Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
°da oid Söia [Seiler] der hod oiwei Bisamratzn gfangt und d’Bejtz vokauft Galgweis VOF48.612335, 13.004390
der Wolf halt’n [den Bären] beim Pelz und wischpert: Halt di staad, Lümmel! Stemplinger Obb.Märchen II,27 Stemplinger, Eduard: Oberbayerische Märchen, 2 Bde, Altötting 1924-26 (Nachdr. Rosenheim 1979).

*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil., Oberstudiendirektor
Melotem pelliz Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,253,22 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
khain … Peltz als von Lembern, Gaissen vnnd dergleichen … Sortn nach 1553 Breit Verbrechen u.Strafe 88 Breit, Stefan: Verbrechen und Strafe. Strafgerichtsbarkeit in der Herrschaft Hohenaschau, Aschau 2000.

Hohenaschau RO
übertr. aufgesträubtes Gefieder
D·Henn macht·ə~n Pęlz „vor Kälte oder wegen Übelbefinden aufgesträubtes Gefieder“ Schmeller I,389 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1b
aus Pelz gefertigtes Kleidungsstück
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt
dö Bauerndochter hot an schöna Bölz Hofhegnenberg FFB48.218046, 11.018060
Sünd und Schad is um den schöna Pelz Kreis Münchner 128 Kreis, Julius: Wir Münchner. Geschichten, hg. von Heidi Krischke, München 1992.

*1891 München, †1933 ebd.; Lehrer, Schriftsteller
Man sol allewegen hawen vier pellitz Eichstätt EIH48.892345, 11.189599, um 1250 Sammelbl.HV.Eichstätt 64 (1971) 18 Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt, 1886ff.
Gawten der Chaͤmlerinn ein gruͤtzeinpeltz [Kleidungsstück wohl aus Hamsterfell] 1375 Rgbg.Urkb. II,430 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
auch Kleidungsstück mit Pelz
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
da Bëz „mit Pelz gefüttertes Kleidungsstück“ Aicha PA48.671978, 13.289834
2
sonstige Behaarung
2a
Behaarung des Menschen
2aα
dichte od. ungepflegte Kopfbehaarung
°Oberbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°hast du an Pelz auf., du darfst di schera lassa Unterammergau GAP47.6155933, 11.0286344
låu da dan Böllatz åwadou! Floß NEW49.7255408, 12.278355
Geh zum Frisör und laß da dein Pöiz schnein! Binder Bayr. 165 Binder, Brigitte und Dieter Binder: Bayrisch von A~Z, München 1994.

Binder, B., *1960 Tegernsee MB; Redakteurin, Lektorin. Binder D., *1958 Augsburg; Medienmanager
2aβ
Schambehaarung
Diminutiv  
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
s Beizal „beim weiblichen Geschlecht“ Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353
Das Pelzl Queri Kraftbayr. 63 Queri, Georg: Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern, München 1912.

*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
2aγ
starke Behaarung allg.
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
an Pelz ön Oarnan drinhåbn stark behaarte Ohren Straubing SR48.877718, 12.579576
Ra:
wasch ma mein Böz, owa mach man net noß [Spott auf das Halbe in Wort u. Tat] Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454, ähnlich Oberbayern vereinzelt

A jeda muas sein einga Böz waschn „jeder ist für sich selber verantwortlich“ Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
2b
Haariges an Pflanzen u. Tieren
DIe Kerner [der Hagebutten] mit dem Peltz sauber ausgebutzt Hagger Kochb. IV,2,177 Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.

*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
3
Bewuchs, Belag
3a
filziger Grasbewuchs
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°an da untarn Wiesn is a richtiga Beiz owa ganga Tuntenhausen AIB47.9344081, 12.01462
°da is schlecht mahn, weils lauter Pelz is Schönbrunn LA48.549821, 12.184938
3b
Moosbewuchs, Moospolster
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°de Wiesn håd an Pelz „ist vermoost“ Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
3c
Schimmel
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°des ko ma nimma essn, des hat scho an Pelz Kohlgrub GAP47.665818, 11.048838
3d
Unreinheit des Biers
„Das Bier … macht einen sogenannten Pelz, d.i. auf der Hoͤhe des Biers in der Bottig bleibt viel unreines Gezeug und Gelaͤger stehen“ Scharl Braunbier 110 Scharl, Benno: Beschreibung der Braunbier-Brauerey, München 1814.
3e
Zungenbelag
°die Zung hat an Belz „ist belegt“ Rosenheim RO47.857172, 12.116561
4
Wurzelgeflecht
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°jetzt host de Stauan mitn ganzn Pelz ausgrissn Riedenburg RID48.961252, 11.6855725
5
(abwertend) von Menschen
5a
Mensch mit schlechtem Benehmen
Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°des is a rechta unghobelter Pelz Laaber PAR49.067975, 11.882288
5b
unsauberer Mensch
Wischt ja aa saa Maal allawaal niat o naoun Essn, der Pöllaz! Schemm Die allerneistn Deas-Gsch. 25 Schemm, Otto: Die allerneistn Deas-Gschichtn, Hof 1994.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
5c
fauler Mensch
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°is der a Pelz! „unbeweglich, faul“ Wiesenfelden BOG49.0387516, 12.5412499
5d
scherzh. Italiener
die Pelz „früher Spitzname der Italiener“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
6
Geühllosigkeit in den Gliedern
Pelz „von Gliedern des menschlichen Leibes: vorübergehende krampfhafte Fühllosigkeit“ Schmeller I,389 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Ahd. pelliz, mhd. bellez stm., aus lat. pellicia; Kluge-Seebold 689 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
Entspr. dem Primäruml. gemäß Lg. § 3o1 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. belds, -öl- u.ä., -ēl- (NAB, PAR, R; N), Oberpfalz (dazu SC) auch -i-, -ü-, dazu -ī- (N), ferner zweisilbig belαds u.ä. (AM, KEM, NEW, TIR; REH, WUN). Im Vokalisierungsgeb. beids, -ęi- u.ä. vgl. Lg. § 4f2 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , daneben -oi- u.ä. Oberbayern (dazu GRI, LAN, MAL, PA, SR; FDB), -ui- (TÖL; PA, VIT), -ę̄- (LF, RO), -ǫ̈̄- (WEG; AM, BEI), biαlds (FS).— Im Komp. Moospelz Pl. mit -n.
  • Schmeller I,389 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,968-972 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. VI,1614 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1222f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Frühnhd.Wb. III,1238-1240 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,174 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU I,181 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Gl.Wb. 458 Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
  • Braun Gr.Wb. 453 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 215 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Fragebögen:
  • S-23I6b, 30C61, 41C36, 107/237, M-269/1, W-17/40f., 18/16
verfasst von: J.D.H.U.S.