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Pfaffe, -pfaff
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 452f.
Link zum PDF: Band 2, Spalte 452f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Genus: Maskulinum
Geistlicher, Priester, heute nur abwertend
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
da Pfaff, d’Pfaffn Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
Wos, du wuist … aa Pfaff wern …? Binder Saggradi 154 Binder, Brigitte: Saggradi! Die originellsten bayerischen Schimpfwörter von A-Z, München 1993.
*1960 Tegernsee MB; Redakteurin, Lektorin
*1960 Tegernsee MB; Redakteurin, Lektorin
Pfaff „Das P-astor F-idelis A-nimarum F-idelium [treuer Hirte der Seelen der Gläubigen] ist eine sinnreiche, aber nicht die ächte Ableitung“ Westenrieder Gloss. 421 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
und einem armen pfeffelîn ein wênic dar umbe gebet, daz ir einem frumen pfaffen niht vil gebet Berthold Fürther Wb. I,112,8-12 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
er were nit guet, bis man edlleut und pfaffn all erschlueg und ersteche Haidenburg VOF48.56778343627032, 13.025677507760639, 1528 Helm Obrigkeit 193 Helm, Winfried: Obrigkeit und Volk. Herrschaft im frühneuzeitlichen Alltag Niederbayerns, untersucht anhand archivalischer Quellen, Passau 1993.
Jetzt ists mein Oad schier bald a Schand, wenn oana Pfaff will wern! Sturm Lieder 22 Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.
*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
Phraseologie
Redensart(en):
°de hot gheirat ohne Pfaffen „Mädchen mit Kind“ (Ef.) Ainring LF47.814416, 12.939914
Sprichwort/-wörter:
Kein Pfaff giebt das Opfer wieder Kreittmayr Rechtsregeln 92 Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus Wiguläus Xaver Alois Freiherrn v. Kreittmayr Anmerkungen zu den bayerischen Gesetzbüchern, München 1848.
*1705 München, †1790 ebd.; Jurist, Geheimer Ratskanzler
*1705 München, †1790 ebd.; Jurist, Geheimer Ratskanzler
Vers:
Kaisa, Narrn und Pfaffn, Hummln [Stiere], Hünd und Affn, Kinder und Katzn sollt ma net tratzn Voment Das weiß-blaue Maul 114 Voment, Josef: Das weiß-blaue Maul, Seebruck 1949.
*1899 Regensburg, †1976 München; Essayist, Volkskundler
*1899 Regensburg, †1976 München; Essayist, Volkskundler
übertr.
Haufen zusammengestellter Getreidegarben
Dialektbelege
°heunt ham ma Pfafferln aufgschtöit Weilheim WM47.839932, 11.140986
Der Pfaff „ein Haufen Getreidegarben auf dem Felde, um einen Pfahl aufgestellt und durch andre nach unten gestürzte gedeckt“ Mittenwald GAP47.4429543, 11.2655684, Schmeller I,421 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Haufen vor dem Haus
Dialektbelege
°Pfaff „Reisighaufen vor dem Haus, auch Erd-, Stein-, Unratshaufen, die im Weg waren“ Zwiesel REG49.018157, 13.237674
beim Pflücken des Hopfens herabgefallene Dolde
Dialektbelege
die Pfaffen Riegelstein PEG49.6333311, 11.4213784
Pfaff „heruntergefallene Dolden beim Blatten“ Horn Hersbr.Hopfenbauern 12 Horn, Bernhard: Die Fachsprache der Hersbrucker Hopfenbauern, Ex.masch, Erlangen 1949.
Phraseologie
In festen Fügungen:
pfaffenklauben „Aus dem Abfall … werden noch die brauchbaren, unverletzten Dolden ausgeklaubt“ Horn Hersbr.Hopfenbauern 12 Horn, Bernhard: Die Fachsprache der Hersbrucker Hopfenbauern, Ex.masch, Erlangen 1949.
pfaffenreitern „Der Pfaff wird gesiebt … um die brauchbaren Dolden herauszusuchen“ Horn Hersbr.Hopfenbauern 12 Horn, Bernhard: Die Fachsprache der Hersbrucker Hopfenbauern, Ex.masch, Erlangen 1949.
†hölzerner Einsatz in der Sauergrube
Dialektbelege
Der Pfaff „der kaminartige hölzerne Einsatz in einer Sauergrube (des Gerbers)“ Tölz TÖL47.760208, 11.562798, Schmeller I,421 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Etymologie
Ahd. pfaffo, mhd. pfaffe swm, aus got. papa, gr. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 994 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2 Bde, Berlin 21993. .
Literatur
- Schmeller I,419-421 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 421 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
- WBÖ III,4f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schwäb.Wb. I,999 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
- Schw.Id. V,1058-1062 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- Suddt.Wb. II,273f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
- DWB VII,1584f, 1596 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
- Frühnhd.Wb. IV,4-6 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
- Lexer HWb. II,220 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
- WMU 1371f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
- Gl.Wb. 459 Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
- Braun Gr.Wb. 455 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat - Maas Nürnbg.Wb. 79f. Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.
*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
- Fragebögen:
- S-89J29, W-20/20
Komposita
verfasst von: J.D.
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