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zerlaß es in einer PfannerErnstHeilzauber u. Aberglaube Opf.27Ernst, Wolfgang: Heilzauber und Aberglaube in der Oberpfalz, Weiden 1991.
Hs. von Johann Scharnagl, *1865 Sauernlohe NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Bauernheiler
Sartaginem phannunTegernseeMB47.7099191, 11.7543337, 10./11.Jh.StSG.I,642,44Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
V eysnein phann vnd II chuphrein phannPiendlHab und Gut202Piendl, Max: Hab und Gut eines bayerischen Ritters im 14. Jahrhundert, in: Fs. für Max Spindler zum 75. Geburtstag, hg. von Dieter Albrecht u.a., München 1969, 193-213.
Schambach SR
8 Pfannen gross und khlain1593Oberpfalz77 (1989) 231 (Inv.)Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Phraseologie
In fester Fügung:
von der Pfanne (her / ausher)u.ä. frisch zubereitet, noch ganz warm °Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °s Schåffleisch muascht vo da Pfånn essn, sischt koscht as net dabåckaDachauDAH48.2592477, 11.4354419 °kemmts grad recht, kriagts as Össn vo da Pfann herMettenDEG48.855117, 12.913475 Von der Pfann her„noch ganz warm, fig. eben vollendet“SchmellerI,427Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Redensart(en):
°va da Pfanna hea mous nöindan [einem jeden] graoußn Hean daugn!KirchenthumbachESB49.7497693, 11.7239291
übertr. gerade fertigestellt, noch ganz neu °Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °de Zigalstoa san direkt von der Pfann herTattenhausenAIB47.9215249, 12.0740201
°da Maxl host a Markl, dös is no direkt va da Pfann herWiefelsdorfBUL49.279512, 12.0765902
Ich gieb’ dir ’s so, wie’s von der Pfanne kommt„voͤllig neu, eben fertig geworden“DellingI,70Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
auch mit gerade abgeschlossener Ausbildung, noch ganz jung °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °ös [ihr] Leiblfinger kriagts an Koprator vo der Pfann heaLandshutLA48.545368, 12.145157 °der kummt grod von da Pfann her„ein Neugeborener“WeißenburgWUG49.0305748, 10.9718974
Im Vergleich:
wie von der Pfanne heru.ä. noch ganz warm, ofenfrisch °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt: °döi schmeckn wöi va da Pfanna her„warme Küchlein“VolkersgauSC49.312900, 10.943429
übertr. noch ganz neu °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °de Maschin kommt wie va da Pfanna herScheyernPAF48.5020343, 11.4555839 °schaust aus wia frisch von da Pfann„mit neuer Kleidung“ZwieselREG49.018157, 13.237674
Redensart(en):
in die Pfanne hauen„die Meinung sagen; jemanden übel mitspielen“ChristlAichacher Wb.97Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL
Ba dean tritt ma leicht in d’Pfånna„der ist gleich beleidigt“BraunGr.Wb.456Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
A Gsicht wi a Pfanna voll Teiflein langes, saueres GesichtLintachAM49.471570, 11.937965
Haost da Muda a Speckl [Griebe] as da Pfana gstohln„scherzhaft zu Kindern mit Geschwüren an den Lippen“EtzenrichtNEW49.63183, 12.0921077
2
pfannenartiges Gefäß od. Vorrichtung
2a
Mörtelpfanne
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
dö PfanOberaudorfRO47.6484154, 12.1737799
2b
Sudpfanne
Dialektbelege
Pfå(n)„Sudpfanne der Salinen“RaspBgdn.Mda.120Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.
*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
Da Gipf’l kreuigt a machtigs Loch Und d’ Pfanna in se nei hot zongSchuegrafWäldler56Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.
*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
daz wir … gegeben haben … zwo gantze pfanne mit allen den nvͤtzen vnd den rehten, di dar zvͦ gehoͤrentLandshutLA48.545368, 12.145157, 1299Urk.Raitenhaslach399Die Urkunden des Klosters Raitenhaslach. 1034-1350, bearb. von Edgar Krausen, 2 Bde, München 1959f.
Raitenhaslach AÖ
Nachdem sich bey Tag und Nacht merkhlicher Nachteil bey dem Pronn, Pfannen und Siedwerchen begeben magReichenhallREI47.729564, 12.881491, 1509LoriBergr.138Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
Es ist allda ein Saltz-Brunn/ aus welchem das Saltzwasser … in kupferne Pfannen gethan … wirdErtlAtlasI,151Ertl, Anton Wilhelm: Chur-Bayerischer Atlas, Bd I: Eine … Abbildung/ aller in dem hochberühmten Chur-Hertzogthum Ober- und Nieder-Bayern/ auch in der Obern Pfaltz ligenden vortrefflichen Städten/ Märkt/ und theils Schlösser …, Bd II: Eine … Abbildung/ aller … Thomb- und Collegiat-Stifften / Abteyen / Probsteyen / und Clöstern …, Nürnberg 1687-90 (Nachdr. Donauwörth [1995-99]).
*1654 München, †nach 1715; Jurist, Geograph
Phraseologie
In fester Fügung:
†unter die Pfanne schlagen (Holz) zur Feuerung der Salinen fällen „der Wirth vom Hintersee … bittet … [daß 200 Klafter Buchen] nicht unter die Pfanne geschlagen werden“BerchtesgadenBGD47.630642, 13.001926, 1794HelmMda.Bgdn.Ld228 (Prot.)Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.
Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
°der hat ebbas auf da Pfann„plant etwas“RosenheimRO47.857172, 12.116561
Einen auf der Pfanne haben den Drang für einen Darmwind verspüren håst oan auf da BfåhnaEbersbergEBE48.077749, 11.966843
einen auf der Pfanne haben„zum Schießen bereit sein, auch ‘hinten hinaus’“ED, Zw.Sempt u.Isen16 (1976) 13Zwischen Sempt und Isen. Heimatblätter des Erdinger Landkreises, Erding 1952-1976.
im Wortspiel mit Bed.1 °der is frisch von da Pfann her„wenn jemand einen Wind hat fahren lassen“St.EnglmarBOG49.002070, 12.823647
2d
†Gefäß für Glut, Kohlenglut
Dialektbelege
3 Pfannl zu den silbrein Rauchuassen1487Frsg.Dom-Custos-RechnungenI,577Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
3
übertr. Vertiefungen versch. Art, Pfannenförmiges
3a
Gelenkpfanne
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
der Arm is eam aus der Pfana rausgangaDachauDAH48.2592477, 11.4354419
Də’ Fuəs is aus’n Pfánl, is widər ins Pfánl ei~gschnapptSchmellerI,427Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
°des schwaar Tenndour geht auf da Pfann auf und zue, ’s Stauldour draht si an AnglHalfingRO47.9500426, 12.2765095
’s Rår [Rad] mit da Pfan„am Schubkarren“MittichGRI48.440634, 13.396183
„am unteren Teil der senkrecht in einem eisernen Pfandl stehenden eisernen Mühlstang“BJV1951,167Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Wenn də’ Millə’ Pfánl·n nit fleissi’ ei~schmirwt, so kunnt d Mil leicht brinnə~d wer’nSchmellerI,427f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
zw den Glocken … ain Pant gemacht vnd 10 Keyl da mit die Pfannen zusammen gezogen1494Frsg.Dom-Custos-RechnungenI,701Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
die 3 Glocken … umgehenkt, auch die pfändl und Trag schildt von neuem gefeilt1716Die Pfarrkirche St.Bartholomäus in Oberbergkirchen (LK.Mühldorf), bearb. von S. Hofmann, Schongau 1956, 10
auch Teil der Zarge, auf dem die Angel sitzt
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°Pfandl„der obere Teil eines Türbeschlags“VornbachPA48.4868087, 13.4361689
°iatz machts scho a Pfändla, dua doch it heana [weinen]BurggenSOG47.7754845, 10.8164397
°’s Kindl zöigt a PfannerlWaldsassenTIR50.0053222, 12.3041123
Schau ner hī, wos eitz widder fiera Pfännla … macht!BertholdFürther Wb.164Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.
*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
Phraseologie
Redensart(en):
im Wortspiel mit Bed.1 °dem Kind läuft das Pfannl über„es weint“Sulzbach-RosenbergSUL49.4992468, 11.7470259, ähnlich °SC
°das Pfannl bricht glei / is scho wieder brochaKirchbergPAN48.285957, 13.016266
3e
Vagina
Dialektbelege
s Pfandl„zweideutig für Vagina“ReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
Phraseologie
Gstanzl:
im Wortspiel mit Bed.1 s Diarndl is ön dar Ajlmhüttn drinnad, kocht am Buam a Muas dear Dåjlk rüard s Bfandl on und wiard vollar RuasReisbachDGF48.5686163, 12.6298894
übertr. verliebte ältere Frau
Dialektbelege
de oid Bfana„Schimpfwort für ältere weibliche Person, die sich durch große Verliebtheit auszeichnet“KochelTÖL47.6531098, 11.3631895
„eine Pfanne das wäre … 5 Röhrl, welche pro Tag 100 Kubikmeter [Wasser] liefern“1896HelmMda.Bgdn.Ld176Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.
Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
4b
Holzmaß
Dialektbelege
„Pfanne, eine, Holz, oder 60 Klafter … runde Holzbloͤcke“HübnerSalzburg975Hübner, Lor[enz]: Beschreibung des Erzstiftes und Reichsfürstenthums Salzburg in Hinsicht auf Topographie und Statistik, 3 Bde, Salzburg 1796.
Ahd. pfanna, mhd. pfanne, aus mlat. panna, gr. Herkunft; Kluge-Seebold693f.Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold).
Benker in: BJV1976/77,251-281Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
DellingI,70Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
SchmellerI,427f.Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖIII,9-11Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,1010f.Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.V,1104f.Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,276f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBVII,1614f.Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.IV,58-61Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
WMU1376Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
Gl.Wb.459Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
BraunGr.Wb.456Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
LechnerRehling256Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.