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Pflock, -en, Pflöck

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 635f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Pflock, kleiner Holzstock
1a
Pfahl
°Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°da Pfleg „Pflock im Boden, der das daran festgebundene Weidetier am Weglaufen hinderte“ Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
Pflockn mit Sal Vorrichtung zum Wäschetrocknen Königstein SUL49.6075579, 11.6323925
bvlūg … bvlek Bachmann Eslarn 228 Bachmann, Armin R.: Die Mundart von Eslarn in der Oberpfalz, Stuttgart 2000.

*1960 Bronn PEG, †2018; Dr.phil, Afrikanist, Dialektologe
„daß jeder Teilhaber die nötigen Pflocken liefert“ Kapfelberg KEH48.9312862, 11.9839059, 1803 Wagner Kapfelbg u. Poikam 26 (Prot.) Wagner, Hans: Weinberg und Steinbruch des Herrn. Geschichte der Pfarrgemeinden Kapfelberg und Poikam, Kapfelberg 1985.

Kapfelberg, Poikam KEH
Redensart(en):
°dean stöck’ ma a Pflöckl „machen wir Schwierigkeiten“ Selb SEL50.169121, 12.1297769

döi wird bål(d a Pfleck’l zrucksteck’n mö(ss)n! „bescheidener auftreten“ Braun Gr.Wb. 460 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat

Volkskunde: „an Fastnacht früh schneidet man spitzige Pflöcke u. schlägt sie am Charfreitag vor Sonnenaufgang mit der Hacke in die Feldergrenzen soweit der Ton schallt, kommt weder Maus, noch Maulwurf“ Oberpfalz, Wuttke Volksabergl. 416 Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925. ; „das Geflügel [ist] sicher … schlägt [man] … an Fastnacht vor Sonnenaufgang unbeschrieen recht stark einen Pflock vor den Geflügelstall“ Oberpfalz, Wuttke Volksabergl. 429 Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925. .
1b
Holzstift, kleiner Holzstock
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Pflegla im Roußbaam [Tragebalken der Stubendecke] Waldkirch VOH49.724108, 12.385068
bvleke, Pl. -n nach Meister Hallertauer Hopfenbauern 56 Meister, Marie Isabel: Die Fachsprache der Hallertauer Hopfenbauern, Ex.masch. München 2001.

*1973 Landshut
2
übertr.
2a
Stein beim Mühlespiel
Pflöckla Griesbach TIR49.868667, 12.480773
2b
Baumspitze
Pflock Baumspitze Buch a.Erlbach LA48.448387, 12.033548
2c
Breiter Rohrkolben (Typha latifolia)
Pflock Maxhütte-Haidhof BUL49.1985682, 12.0935676
2d
kräftiger od. dicker Mensch
Oberpfalz vereinzelt
a Pflock Vilseck AM49.610004, 11.803558
auch Mensch mit schlechten Manieren
Pfluak „ungeschliffener Mensch“ Selb SEL50.169121, 12.1297769
2e
Solo beim Kartenspiel
Diminutiv  
°Pflöckl Kallmünz BUL49.160556, 11.958586
Pfleck’l Braun Gr.Wb. 460 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
Mhd. pfloc stm, pflocke swm, Herkunft unklar; Pfeifer Et.Wb. 998f. Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2 Bde, Berlin 21993.
bvlōg u.ä. Oberbayern, Oberpfalz (dazu DEG, PA; GUN, N; FDB), -uα- Oberfranken (dazu NEW, TIR), -ū- (VOH), -ē- (DAH), ferner bvlokα u.ä. Oberpfalz (dazu IN, PAF, SOB; BOG, KEH, MAI, MAL; EIH, HEB, HIP), -kαn (KEH), -kŋ (BGD, IN; LAN; NM, ROD, SUL; , HEB, HIP, LAU, N).
  • WBÖ III,83f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,319f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1769f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,228 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,256 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Braun Gr.Wb. 460 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Singer Arzbg.Wb. 174 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • M-35/19, 130/16
verfasst von: J.D.