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Pflotsch, Fl-, Pflotschen, Pl-, Pflosch(en), Pflos
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 639f.
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Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Genus: Maskulinum
großer Fuß u./od. große Hand
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
dea hout broide Pfloutschn Möckenlohe EIH48.822426, 11.227856
auch: Fußabdruck
Dialektbelege
°Pflous „großer Fußstapfen im nassen Boden“ Frauenhofen MAL48.8490246, 12.4345985
schiefes Bein
Dialektbelege
°A Pfloutsch is a krumpa Haxn Taching LF47.9613232, 12.7261058
stark durchgebogenes Fesselgelenk (vom Pferd)
Dialektbelege
Pfloutsch Nachgiebigkeit der Hinterfüße des Pferdes Sarching R49.0148714, 12.2325325
von Menschen
Mensch mit großen Füßen u./od. Händen
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°dös is a rechta Pflåutsch Altenbuch LAN48.7830015, 12.7525503
grobschlächtiger, unförmiger Mensch
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°wos wüllst denn mi dem Pflautsch, mi dem kosd de ja niad amol seng laun Rötz WÜM49.341854, 12.5319894
schwerfälliger, ungeschickter Mensch
Verbreitung
°Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°der Pflåtsch is natürli wieda einitrampet Straubing SR48.877718, 12.579576
°den Pfloutschn kannst zu nix braucha Regensburg R49.013904, 12.100040
bfloudš „plumper, unbeholfener, ungeschickter, tollpatschiger Mensch“ 3Zehetner Bair.Dt. 265 Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Regensburg 32005.
*1939 Freising; Dr.phil, Studiendirektor
*1939 Freising; Dr.phil, Studiendirektor
Lauff eillent hin, du grober pflosch! Sachs Werke VI,32,12 Sachs, Hans: Werke, hg. von Adalbert von Keller und Eduard Götze, 26 Bde, Tübingen 1870-1908 (Nachdr. Hildesheim 1964).
*1494 Nürnberg, †1576 ebd.; Schuhmachermeister, Dichter, Meistersinger
*1494 Nürnberg, †1576 ebd.; Schuhmachermeister, Dichter, Meistersinger
Holzpflock, Stock
Faßspund
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°hau an Pflous ins Faßl Regensburg R49.013904, 12.100040
auch in eine Brunnenröhre eingeschlagener Holzpflock
Dialektbelege
°bei de höizane Brunndeicha is bei da letztn unt a Pflois ei’ghaut worn Halfing RO47.9500426, 12.2765095
kleiner Holzpflock od. zugespitzer Stock in den Spielen Pflotsch werfen
kleiner Holzpflock
Dialektbelege
°Pflouswerfa „von einem Mal aus muß ein Spieler mit einem Stecken einen kleinen Holzpflock, den Pflous, möglichst weit von einem schräg liegenden Brett werfen und dann seinen Stecken zurückholen, während ein zweiter nach dem Pflous läuft. Gewonnen hat, wer zuerst wieder im Mal ist“ Pleinting VOF48.659487, 13.119986
Etymologie
Onomat.; WBÖ III,84 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
Lautungen
bvlǫudš u.ä., daneben -ō- Oberbayern, Oberpfalz, Schwaben (dazu DGF, LA, SR), -å̄- (DAH; REG, SR, VOF; NM), vlǫudš (LA), bvlǫudšn (MB; MAI, KEH; BUL, R), blō- (RO), bvlǫuš (LF), -šn (MB), bvlǫus u.ä. (LA, MAL, PA, VOF, WEG; R), -oα- (AIC) u. -oi- (RO), vgl. Lg. § 11a5, 6 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .
Literatur
- WBÖ III,84 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schwäb.Wb. I,1068 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
- Schw.Id. V,1266 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- DWB VII,1771 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
- Frühnhd.Wb. IV,230 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
- Angrüner Abbach 63 Angrüner, Fritz: Weî heußt’n des? 1300 Mundartwörter aus Bad Abbach und Umgebung, Bad Abbach 1985.
*1928 Abbach KEH, †2015 Abensberg KEH; Rektor, Heimatforscher - Braun Gr.Wb. 461 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.
*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat - Christl Aichacher Wb. 232 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL - Kollmer II,220 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
- Fragebögen:
- W-23/26-28, 42/50
Ableitungen
verfasst von: J.D.
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