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Pflug

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 643–649
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Pflug, v.a. Gespann- u. Scharpflug
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°friaras warn de Pfliag ganz aus Hoiz, ausnahmli de Schar und da Messasech Hirnsberg RO47.8807706, 12.2750108
’n Pflua ankinna „lenken können“ Iggensbach DEG48.730933, 13.141065
°’s Kout [Erde] ballnt se an Pflouch o Klardorf BUL49.269908, 12.112058
Bflua, Bflia Derching FDB48.408873, 10.963980
baan Aggan houd eem düi oinzichi Kou an Bflouch zuung Lodes Huuza güi 17 Lodes, Rudolf: Huuza güi des is schüi, Kallmünz 1989.

*1909 Auerbach ESB, †2006 Nieder-Modau/Hessen; Dr.med., Dienststellenleiter, Maler, Schriftsteller
Der Pflueg Schmeller I,449 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Aratrum … phuoch [sic] Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 10./11.Jh. StSG. I,603,50f. Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
daz si di hvbe selbe mit ir pflvͦgen bowen [bewirtschaften] wellen Regensburg R49.013904, 12.100040, 1296 Corp.Urk. III,473,19 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
für die vom Träxlhänsl zu Zwißl abgeholte zween Pflieg 1678 Poschinger Glashüttengut Frauenau 42 Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.

*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
In festen Fügungen:
böhmischer Pflug Beetpflug mit asymmetrischer Schar °nördliche Oberpfalz vielfach (v.a. NEW, TIR), °Oberfranken vereinzelt:
da böihmisch Pfloug „aus Holz konstruiert, Schar schräg aufgesetzt mit Wendekrümmung“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
„früher verwendet wurde auch … der böhmische Pflug, der … zum Einackern der Kartoffeln verwendet wurde“ Denz Windisch-Eschenbach 115 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor

„um 1870 registriert: In Leupoldsdf [WUN] der böhmische Pflug Singer Vkde Fichtelgeb. 44 Singer, Friedrich Wilhelm: Bildnotizen zur Volkskunde im Fichtelgebirge, Arzberg 1985.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher

Brabanter Pflug aus Brabant stammende Beet- u. Kehrpflugform °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°Brabanter Pflouch „verbesserter Wendepflug, noch im Gebrauch“ Gleißenthal NEW49.8005027, 12.1372862

Sachlich: vgl. Sperber Pflugformen 99f. Sperber, Helmut: Die Entwicklung der Pflugformen in Altbayern. Vom 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, München 1982.
Deutscher Pflug Beetpflug mit symmetrischer Schar Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt:
deitscha Pfluag primitiver Holzpflug Söllitz NAB49.5361882, 12.2373382
„um 1870 registriert … in Lorenzreuth [WUN] der deutsche, böhmische und Brabanter Pflug Singer Vkde Fichtelgeb. 44 Singer, Friedrich Wilhelm: Bildnotizen zur Volkskunde im Fichtelgebirge, Arzberg 1985.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher

Ganzer Pflug wohl von mehreren Tieren gezogener Pflug
auff vnnßer Sloß … alle Jare eysen zu einem gantzen pflugk [zu liefern] Hohenberg a.d.Eger REH50.0970494, 12.2232841, 1447 Singer Vkde Fichtelgeb. 45 Singer, Friedrich Wilhelm: Bildnotizen zur Volkskunde im Fichtelgebirge, Arzberg 1985.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher

Unterm Pfluag ham „ein Feld bebauen“ Dachau DAH48.2592477, 11.4354419

Redensart(en):
ein pawr [soll] mit seinem pflueg umb gen … bei dem pflueg bleiben Aventin I,457,29 f. (Gramm.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

Mi(t)n Pflouch laßt se ållamåål nu woos da-åcka(r’n! Braun Gr.Wb. 461 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat

Wann … da Pflua … schdęęd, schdęęd Qiss „Ohne die Arbeit des Bauern geht (mangels Nahrung) nichts“ Kaps Welt d.Bauern 25 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

I moi, es [ihr] khinds engan [euren] Pfluach daziang „für euch genügt auch die normale Kost“ Beilngries BEI49.035279, 11.4733811

Dea hat an Khobf das koa Pfluag nima ziagt „ist sehr schmutzig“ Freising FS48.402335, 11.741887

Die Wildgens zöign an Pfloug durch d ’Luft „sie bilden im Flug einen spitzen Winkel“ Winkler Heimatspr. 102 Winkler, Karl: Heimatsprachkunde des Altbayerisch-Oberpfälzischen, Kallmünz 1936.

*1891 Regenstauf R, †1961 Amberg; Rektor

Sprichwortwörter:
Was der Pflug gewinnt, verzehrt das Gesind Churpfalzbaier.Intelligenzbl. 9 (1804) 101 Churpfalzbaierisches Intelligenzblatt, München 1802-1805.

Spruch:
Hat der Bauer nit Teufels genug, An Amptleutten und am Pflug? Stieler Kulturbilder 13 Stieler, Karl: Kulturbilder aus Baiern, Stuttgart 1885.

Bauern- und Wetterregeln:
an Arntwagen soll da Pfluag ang’hängt sei „nach der Ernte soll gleich das Umackern kommen“ Oberroth DAH48.307920, 11.329239

Da Merz lockt an Pflouch assa, da Apr(ü ’ll schmeißt-n wieda ei(n ! Braun Gr.Wb. 461 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
siehe ackern
„Beim ersten Ackern wird mit dem Pflug über eine Schüssel voll Mehl und Eier gefahren oder über einen Laib Brot, das Brot kriegen die armen Leute, dann hat man Glück“ Wunsiedel WUN50.0373241, 12.0027278.— „Wo beim Ackern mit dem Pflug umgekehrt wird, da wächst das schönste Getreide, weil da am meisten geflucht wird“ Wildenreuth NEW49.800787, 12.076808.— „Man glaubt, wenn man Pflüge über Winter auf dem Acker läßt, kommt der ewige Jud und ruht darauf“ Riedenburg RID48.961252, 11.6855725.— Schlägt der Blitz in einen Pflug , wirft man ihn weg, ein neuer mit Teilen davon würde ebenfalls vom Blitz getroffen (Oberviechtach OVI49.4602721, 12.4189759 Schönwerth Opf. II,125 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
).
2
Pflugschar
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°schtöi an Pflock a bissal zruck, daß da Pfluag nöt so tiaf in d’Erdn geht! Wimm PAN48.505056, 12.333970
Ahd. pfluog, mhd. pfluoc, germ. Wort unklarer Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 999 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. , vgl. Kranzmayer Kennwörter 29 Kranzmayer, Eberhard: Die bairischen Kennwörter und ihre Geschichte, Graz/Wien/Köln 1960. .
bvluαg Oberbayern, Niederbayern, Schwaben (dazu R; EIH, GUN), mit Schwund des Ausl., vgl. Lg. § 29c1 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , bvluα Oberbayern, Niederbayern (dazu EIH; FDB), vereinz.bvluαx (IN, LF, , PAF; EIH, GUN), ferner bvloux, -g Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu IN; KEH), bvlou u.ä. Niederbayern (dazu CHA, R, ROD, TIR, WÜM), vgl. Lg. ebd., § 34k4 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .— Pl. bvliα(g) , bvleix usw.— Dim. bvliαglα (FFB), bvleigl (TIR; WUN).
  • Gebhard-Sperber Geräte 22-29 Gebhard, Torsten und Helmut Sperber: Alte bäuerliche Geräte aus Süddeutschland, München/Bern/Wien 21978.
  • Kasparek in: Oberpfalz 49 (1961) 51 -55 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
  • Mestemacher Arbeitsgerät Obb. 14-22 Mestemacher, Jürgen-Heinrich: Altes bäuerliches Arbeitsgerät in Oberbayern, München 1985.
  • Sperber Pflugformen Sperber, Helmut: Die Entwicklung der Pflugformen in Altbayern. Vom 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, München 1982.
  • Schmeller I,449 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 436 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,85f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1070 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,1243-1245 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,322 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1773-1778 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV, 230-234 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,257f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 1394 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Gl.Wb. 462 Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
  • Braun Gr.Wb. 461 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 115 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Singer Arzbg.Wb. 174f. Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-84B1, M-5/41
verfasst von: J.D.