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Pfropfen, Pfropf

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 687
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
1
Pfropfen
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Pfropfa „aus Watte, ins Ohr gesteckt“ Geisenfeld PAF48.683755, 11.609298
Pfropfa „für die Flasche“ Vilseck AM49.610004, 11.803558
2
Filzdichtung in Schrotflinte od. -patrone
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
jägersprl.
n Pfropf nächöschoim Mittich GRI48.440634, 13.396183
3
Ableger, Trieb
Si erdenete … unze [bis] zuo dem wazzere prouen ire Windbg.Ps. II,151 Kirchert, Klaus: Der Windberger Psalter, 2 Bde, München 1979.

Windberg BOG, 2.H.12.Jh.
4
Pfropfreis
Pfropfa Penzing LL48.0734281, 10.9267421
5
scherzh. (zu) kleine Person
Pfropf „1. (scherzh. f.) ein für sein Alter zu kleines Kind; 2. (scherzh. f.) kleine untersetzte Mannsperson … 3. (abfäll, f.) kleiner, frecher Bursche“ Berthold Fürther Wb. 166 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
6
kleines Motorrad
a Pfropfala „kleines Motorrad“ Brand WUN50.015119, 12.147158
7
heimtückischer Stoß
Jemand einen Pfropf, Stoß geben, wird gesagt, wenn es heimtükischer Weise geschieht Hässlein Nürnbg.Id. 103 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

*1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
Ahd. pfropfa ‘Ableger’ swf, lat. Herkunft; 24Kluge-Seebold 697 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 242002 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Hässlein Nürnbg.Id. 103 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,456 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,115 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,436 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,1294 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,335f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB VII,1796 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,260f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Gl.Wb. 463 Starck, Taylor und J. C. Wells: Althochdeutsches Glossenwörterbuch (mit Stellennachweis zu sämtlichen gedruckten althochdeutschen und verwandten Glossen), Heidelberg 1990.
  • Berthold Fürther Wb. 166 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Fragebögen:
  • S-12B31, 57058, 98A36, M -230/14
verfasst von: B.D.I.