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Schlafapfel

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 473
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Apfel
Bedeutungen
1
Schlafapfel, Auswuchs an Rosensträuchern (wie Gallapfel, Bed.2)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt
°Schloufepfl „haariger Auswuchs an der wilden Rose“ Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
Ein Schlafapfel unter dem Kopfkissen sollte den Schlaf fördern (SUL; WUG), bes. bei Kindern (DAH, IN, RO; NEW, ROD).— Man band einen Schlafapfel bei Ohrenschmerzen in einem Tuch über die Ohren °Laberweinting MAL48.7965192, 12.3169072; ferner wurde er als Mittel gegen Knochenfraß verwendet Endorf RO47.906419, 12.308594.— „Die Würmer (Gallwespenlarven), die man in den Schlafäpfeln … findet, sollen gegen Unfruchtbarkeit gut sein“ Oberbayern, HuV 16 (1938) 237 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39. .
auch sich nicht öffnende Knospe am Rosenstrauch
°Schlafapfel „Knospe am Rosenstrauch, die sich nicht öffnet“ Prutting RO47.8919195, 12.1979014
2
Hagebutte (wie Rosenapfel, Bed.3)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°Schlafapfel „Hagebutte an den wilden Rosensträuchern“ Passau PA48.567378, 13.431710
3
Wurzel der (Mandragora officinarum) (wie Hundsapfel)
„Alraunwurzel … Schlafapfel Bayerischer Wald49.008003, 13.309785, Friedl Hausmittel 68 461 Haus- und Sympathiemittel, ges. von Paul Friedl, Rosenheim 1976.

*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller
  • Schmeller II,507 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ I,282 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. V,865, VI,2963 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,383 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB IX,273 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Braun Fichtelgeb. 544 Braun, Hermann: Mundart und Siedlung im Fichtelgebirge und Egerland, Marktredwitz 1950.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil, Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • S-60C239, W-4/12
verfasst von: J.D.