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Tasche1, -ä-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1244–1249
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Tasche, Tragbehälter
°Oberbayern vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Schwaben mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt
an Bostbodn sei Dåschn Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454
Daschn, älter Deschn Friedberg FDB48.3549199, 10.9838928
dàššal „häufig f. Handtasche“ Kilgert Gloss.Ratisbonense 162 Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.

*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
Perae … tásco Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 10./11.Jh. StSG. II,599,7 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
ob dem an ende lære wirt sîn taschen HadamarvL 100,399 Hadamar’s von Laber Jagd und drei andere Minnegedichte seiner Zeit und Weise, hg. von J[ohann] A[ndreas] Schmeller, Stuttgart 1850 (Nachdr. Amsterdam 1968).

Hadamar III (?) von Laaber PAR, *um 1300, †nach 1354
I taschen und I gurtel Lererb. 23 Das Lererbuch. Ein Münchner Kaufmannsbuch des 15. Jahrhunderts, bearb. von Ingo Schwab, München 2005.
Phras.:
(teilw. auch zu Bed.2 möglich)
zum Heirat’n is sie wohl z’wen’g bei der Tasch’n [vermögend] Meier Werke I,235 (Scheib’nhofbauer) Meier, Emerenz: Gesammelte Werke, hg. von Hans Göttler, 2 Bde, Grafenau 1991.

*1874 Schiefweg WOS, †1928 Chicago; Schriftstellerin

In seine Tasche arbeiten / spielen u.ä. sich bereichern, zu seinen Gunsten handeln °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
da geht nix zam, wo a niads ö sei Tåschn haust Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
°dea arwad in sei Daschn Regelsbach SC49.367825, 10.949572
in die åig’n Tåsch’n wirtschåft’n Braun Gr.Wb. 644 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat

etwas in d’Tasch’n steck’n „sich etwas unrechtmäßig aneignen; sich bereichern“ Braun Gr.Wb. 644 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat

(Tief) in die Tasche greifen / langen (viel) bezahlen Oberpfalz vereinzelt:
dou hoißts in Daschn langa Sulzbach-Rosenberg SUL49.4992468, 11.7470259
töif in d’Tåsch’n långa … möin „viel ausgeben müssen“ Braun Gr.Wb. 644 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat

so sollen die richter paid in ir taschen greifen und in von irem gut recht vertigen [abfinden] Prien RO47.8541669, 12.3455493, 1498 Breit Verbrechen u.Strafe 45 Breit, Stefan: Verbrechen und Strafe. Strafgerichtsbarkeit in der Herrschaft Hohenaschau, Aschau 2000.

Hohenaschau RO

Er hat a weidö Taschn „kann alles brauchen, ist habsüchtig“ Passau PA48.567378, 13.431710

Dea hot sei Daschn jedazeit voll „hat immer genügend zur Verfügung“ Neukirchen VOH49.709613, 12.427782

Aus seiner Taschn geht’s ja net „er muß es nicht selbst bezahlen“ Lichtenhaag VIB48.4933531, 12.3746282

aus der Tasche mit getrennter Kasse °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°Tarock aus der Taschn „jeder zahlt selbst“ Hahnbach AM49.532038, 11.798393

das zerreißt dir die Taschen nicht … das bekommst du nicht“ Bauernfeind Nordopf. 153 Bauernfeind, Wolfgang: Aus dem Volksleben. Sitten, Sagen und Gebräuche der Nordoberpfalz, Regensburg 1910 (Neudr. Windischeschenbach 1979).

*1859 Naabdemenreuth NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Schriftsteller

Dea schaut auf sei Descha „auf seinen finanziellen Vorteil“ Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418

°Oan auf der Taschn sitzn „ihm Unkosten machen“ Regensburg R49.013904, 12.100040

Wer dös Gsicht sicht, derf d’Taschn zuahaltn „muß sein Eigentum in Sicherheit bringen“ Cham CHA49.223747, 12.662091

Der ziagt oan s Geld nima aus da Tåschn „nimmt es nicht mehr hinterhältig ab“ östliches Niederbayern

°Der laoud se niat in sa Daschn schaua „spricht nicht gerne über seine Verhältnisse“ Weiden WEN49.676727, 12.162220

„Unter dem Nachtessen hat der N. aus der Taschen gespült [Taschenspielertricks gemacht]“ Reichenhall REI47.729564, 12.881491, 1627 nach Schmeller I,627 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

Sich in die Tasche lügen u.ä. sich etwas vormachen °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach:
°geh, liag di doch net sejba in dei Daschn! Geisenfeld PAF48.683755, 11.609298
in saa eugna Taschn löign „sich selbst ausschmieren“ Singer Arzbg.Wb. 234f. Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher

Jmdm in die Tasche steigen u.ä. jmdn ausnützen, übervorteilen °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
dö Gscheftsleut schteign oan iazt bo dera Kriagszeit fredö [ohne zu zaudern] öd Toschn Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083

jmdm in die Tasche scheißen Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
der läßt sich in Daschn scheißn Sulzbach-Rosenberg SUL49.4992468, 11.7470259

°Steich halt eina, in mei Taschn, wenn i mit moch „beteilige dich“ Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632

Jmdn in die Tasche stecken jmdm weit überlegen sein, jmdn übertreffen Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°laou di niat in Daschn steckn Weiden WEN49.676727, 12.162220
dean steck i doch leicht in d’Tåsch’n! Braun Gr.Wb. 644 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat

jem. in da Tåsch’n hoo(b’m „in seiner Gewalt haben“ Braun Gr.Wb. 644 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat

(einen Auftrag) in da Tåsch’n hoo(b’m „einen Vertragsabschluß getätigt haben“ Braun Gr.Wb. 644 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat

Das ist zum Tasche scheißen! Ausdruck der Verwunderung od. Verärgerung Oberpfalz vereinzelt:
des is zin Dåschn scheißn! Mitterteich TIR49.9509605, 12.2429771

Schnaderhüpfel:
wos i sing oda pfaif., oda i’s Daschal aigraif., wos i pfaif oda sing, is in Daschal niks drin Bruck ROD49.245570, 12.305240
2
Tasche eines Kleidungsstücks
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
kast s nöt a Doschn eischiam Simbach PAN48.267054, 13.025393
Der langt halt aa in d’Taschen ’nein Stieler Ged. 204 Stieler, Karl: Gesammelte Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 1907.

*1842 München, †1885 ebd.; Dr.jur., Archivar, Schriftsteller
Phras.:
°lang amal an Toutn in Taschn ei! „da ist nichts zu holen“ Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123

einem Nackichten kann man nicht in die Tasche langen u.ä. von einem, der nichts hat, ist nichts zu holen °Oberpfalz vereinzelt:
°an Naggadn ka ma niat in Daschn langa Weiden WEN49.676727, 12.162220

ma ko doch an Nackat’n net no in d’ Tasch’n neig’langa a Mchn.Stadtanz. 18 (1962) Nr.12,4 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.

°do is’s ja grod, ois wia ois wenst an Noggadn a Daschn eiglanga mechadsd vergebliche Mühe Oberneukirchen 48.173534, 12.5225471, ähnlich °MAL, °R

In die Tasche mähen u.ä. dem Vordermann beim Mähen sehr nahe kommen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°dir mah i scho nei in d’Daschn Rehling AIC48.486722, 10.9291512
„Von Einem, der nicht zurückmähen kann … Dea màd in d’Taschn eini, d. h. von einer Tasche zur andern, weil die alten Röcke rechts und links eine Tasche hatten“ Neuenhammer VOH49.693447, 12.3867406, Schönwerth Opf. III,249 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
3
Hülle, Schlaufe, Ring
3a
Lederfleck od. -riemen, mit dem der Drischel am Stiel befestigt ist
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°s Dascherl Obernried CHA49.3119894, 12.6667792
auch Bügel aus Holz od. Eisen dafür
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°Tasche „Eisenschlaufe am Stiel, an der der Flegel befestigt ist“ Burggen SOG47.7754845, 10.8164397
3b
am Geschirr der Zugtiere, Fuhrwerk, Pflug
3bα
Lederhülse als Halterung für die Peitsche
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°Taschn „an Pferdefuhrwerken“ Wollomoos AIC48.402448, 11.198194
3bβ
Lederhülse um den Zugstrang
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Taschn am Gschirr „zum Schutz gegen Aufscheuern“ Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
3bγ
Schlaufe, Ring u.ä. zur Befestigung des Zugstrangs am Kummet od. Ortscheit
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°das Taschl „wird an einer Öse des Kummets eingehängt“ Zeiling 48.132595, 12.432004
tęšə … Ringe zur Befestigung der Kettenriegel“ Oberschondorf LL48.052934, 11.090876, SBS XIII,305 Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
3bδ
ring- od. u-förmiger Beschlag um Zug-, Ortscheit od. Deichsel
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°de Knebl han mit de Daschl am Zugholz befestigt Halfing RO47.9500426, 12.2765095
°Daschn „mit Haken zum Einhängen des Zugseils“ Altenbuch LAN48.7830015, 12.7525503
3 Taschen an den Waagbalken Münchenreuth TIR50.035699, 12.285229, 1886 Singer Vkde Fichtelgeb. 123 Singer, Friedrich Wilhelm: Bildnotizen zur Volkskunde im Fichtelgebirge, Arzberg 1985.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
von der Daschen an die Wag 5 dn Oberaichbach LA48.5679715, 12.315429, 1521 Hartinger Ordnungen I,313 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
3bε
Eisenring am Pflug als Halterung für den Stock zum Scharputzen
°Taschn Kottingwörth BEI49.0191274, 11.5209369
3bζ
Eisentülle für die Leuchse mit einem Loch für die Radachse
°Taschn „Eisentülle für die Leuchse mit einem Loch für die Radachse“ Schönbichl FS48.4305387, 11.6381856
3bη
Metallzylinder, der das über die Nabe hinausragende Achsenende umschließt
°Taschn „Metallzylinder, der das über die Nabe hinausragende Achsenende umschließt“ Atzmannsricht AM49.553923, 11.873397
3c
Schutzhülle über der Schneide des Beils
°Taschn „Schutzhülle über der Schneide des Beils“ Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
3d
Eisenbeschlag für ein Fenster
Daschei „Eisenbeschlag für ein Fenster“ Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926
4
wohl Schöpfgefäß für einen Brunnen
Dise wochen ain Daschl beim Prunnen gemacht 1588 Stadtarch. Rosenhm GRE 26, 112 Stadtarchiv Rosenheim
5
Teigtasche
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Dåschana gibts s Jår nua droimåi „runde Mehlspeise“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
Tàscherl „mit Marmelade oder Früchten gefülltes Gebäck“ 4Zehetner Bair.Dt. 344 Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Regensburg 42014.

*1939 Freising; Dr.phil., Studiendirektor
6
Körperteil
6a
Vagina, meist Scheide der Kuh
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Toschn laft scho o „wenn die Kuh bald kalbt“ Marchaney TIR49.85834, 12.4248452
„Bezeichnungen für die Scham des Weibes … Taschn Queri Kraftbayr. 63 Queri, Georg: Kraftbayrisch. Ein Wörterbuch der erotischen und skatologischen Redensarten der Altbayern, München 1912.

*1879 Frieding STA, †1919 München; Schriftsteller
Die Taschen „die weiblichen Theile, zunächst bey Thieren“ Schmeller I,627 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
6b
(großer) Mund
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°hoit dei Dåsch! Degerndorf RO47.7341139, 12.1135202
7
von weiblichen Lebewesen
7a
(scherzh.) Mädchen
Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
a sauberes Dasche „auffallend schönes Mädchen“ Holzkirchen MB47.884151, 11.697075
°host scho wieda a Taschn gmacht „eine Tochter“ Frauenberg PAR49.075856, 11.907527
Daschn … zum Spott … bei Geburt eines Mädchens … ein Dachziegel auf dem Fahnenmast … aufgezogen“ Ilmberger Fibel 43 Ilmberger, Josef: Die bairische Fibel. Über 2000 Begriffe aus dem bairischen Sprachschatz, München/Bern/Wien 1977.

*1899 Hohenwart SOB, †1982 München; Lehrer
7b
allg. abwertend od. Schimpfw.
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
habt’s alleweil dreinzuspreche, ös [ihr] Däschech! Hofhegnenberg FFB48.218046, 11.018060
Die Taschen „im niedern Scherz: weibliche Person“ Schmeller I,627 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
ihm Guggenberger mit ungebührlichen Hundsfot, Taschen und anderen … schrecklichen Worten zu belästigen 1702 Breit Verbrechen u.Strafe 271f. Breit, Stefan: Verbrechen und Strafe. Strafgerichtsbarkeit in der Herrschaft Hohenaschau, Aschau 2000.

Hohenaschau RO
7c
Sau, weibliches Schwein
Die Taschen „weibliches Schwein“ Schmeller I,627 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
8
wohl Grüne Stinkwanze (Palomena prasina)
Tasche … Baumwanze oder Stinkkäfer … von dünnem, aber ziemlich breiten, flachen Körper“ Passau PA48.567378, 13.431710, SbMchn 1887,2.Tl 413 Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, Phil.-hist. Klasse, 1860ff.
9
Pfln., Teil einer Pflanze
9a
Hirtentäschchen (Capsella Bursa-pastoris)
Diminutiv  
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
s Taschl Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
Taschla Braun Gr.Wb. 644 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
9b
Schote, Kapselfrucht
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°da sand viel Taschn dran „Erbsenschoten“ Herrnwahlthann KEH48.8452729, 11.9862628
Die Taschen „Hülse von Erbsen, Linsen u. drgl.“ München M48.139686, 11.578889, Schmeller I,627 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
9c
schlecht gekopftes Kraut
°Oberbayern vereinzelt
dö Dåscha „locker gewachsener Krautkopf“ Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611
deʃ̌α „hochaufgeschossenes Kraut“ nach Moser Staudengeb. 21 Moser, Georg: Studien zur Dialektgeographie des Staudengebietes und des anstoßenden Lechrains, Marburg 1936.

*1891 Schwabsoien SOG, †1973 Augsburg; Dr.phil., Gymnasialprof.
9d
von der Taschenkrankheit befallene Zwetschge
°Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°Taschn Amberg AM49.445718, 11.852457
10
Schwade, die beim Vor- u. Zurückmähen entsteht
°Oberbayern vereinzelt
°Doschn gmaht hod ma frihras beim Woaz Hirnsberg RO47.8807706, 12.2750108
ei~ d· Tasch·n má·n „zu einem Schlage Gras, Haber u. drgl. noch einen hinzumähen“ Schmeller I,627 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
dǫšn mạ̄̃ „Rest beim Rückwärtsgehen mähen und umlegen“ Wonneberg LF47.914653, 12.718211, nach SOB V,209 Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
11
Vertiefung
11a
Mulde, Unebenheit
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°a Daschn machn „beim Pflügen“ Pipinsried DAH48.4052204, 11.2896592
11b
Rille, Loch
°Oberbayern vereinzelt
°Tasche „Einkerbung am Dreschflegel, damit der Riemen besser geschützt ist“ Bayersoien SOG47.692616, 10.991532
12
durch unordentliches Ackern, Mähen od. Säen unbearbeitet gebliebener Streifen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°wos dea füara Daschn eingmacht hod! beim Säen übersehene Furche Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
„zwischen den Furchen stehen gebliebener, ungepflügter Streifen … dåʃ̌n Lauterbach DAH48.268206, 11.300025, nach SOB V,182f. Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
13
Flachziegel (Kalkstein-)Platte
°Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, Mittelfranken mehrfach (HIP, WUG), °Oberbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°dös Dåchl, då feind scha a boa Dåschn Grafenau GRA48.8576397, 13.3938284
Daschn „Platten aus Solnhofer Bruch“ Rothenstein WUG48.9661696, 11.0584812
„Gedächer … im Jurakalkgebirg … von Taschen … flachen, nicht sehr regelmäßig behauenen Bruchplatten“ Bavaria I,985 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
wej uma 1900 de Taschn … afkemma han, na han d’ Schindln okemma KÖZ, BJV 1952,29 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
mit pleien taschen und schindeln überdeckt Aventin V,95,18 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
„31 hölzerne mit Taschen gedeckte Hausungen“ Baumgartner Neustadt 62 Baumgartner, Anton: Beschreibung der Stadt und des Gerichtes zu Neustadt an der Donau, München 1783.

*1761 München, †1831 ebd.; Polizeidirektor, Baurat
14
Pflugschar
°Oberbayern vereinzelt
°Taschn Bayrischzell MB47.6737001, 12.0148837
Ahd. tasca, zasca, mhd. tasche, tesche st/swf., Herkunft unklar; Pfeifer Et.Wb. 1414 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
dåʃ̌n u.ä., daneben (HIP; FDB), dåʃ̌ u.ä. (BGD, MB, RO, TÖL, TS; SC; DON), då̄šn Niederbayern (dazu , BGD, ED, WM; AM, RID; EIH, HIP), doʃ̌n Niederbayern (dazu , , TS; NEN, OVI, WÜM), dōšn (; EG, WOS), mit Sekundäruml. dạʃ̌n westliches Oberbayern (dazu KÖZ, SR; ESB; FDB), dęʃ̌n (FFB, LL, WM; FDB), (FFB, LL, SOG, WM; FDB), dạʃ̌ (BGD, RO, TS).— Dim. dạʃ̌(α)l u.ä., daneben -e, -i (, MB; VIB), -ai (BGD, MB, WS), -lα, -li (AIC; WUN; LAU, WUG; FDB), dęʃ̌lα (FFB, LL, WM; FDB; , SC), dåʃ̌αl (TS).
  • Schmeller I,627 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ IV,796-803 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.