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Taufe, Tauf, Täufe
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1365–1368
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1365–1368
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum,
Genus: Femininum,
Maskulinum
Ableitung von: taufen
Taufzeremonie, Taufsakrament
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
dö bringa-r-a alle Jåhr a Kind zua Tauff Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
„Tauff, Mehrzahl Tauffan“ Aicha PA48.671978, 13.289834
°zerscht kchimmt Daf, dann Komjunion „Reihe der Sakramente“ Mering FDB48.265326, 10.984519
haind iš dof gwen nach Schweizer Dießner Wb. 202 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.
*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil, Germanist, Volkskundler
*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil, Germanist, Volkskundler
Baptismum … taufi 8./9.Jh. StSG. I,54,35 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
vnd das kind zw der Tauff kummen Tuntenhausen AIB47.9344081, 12.01462, 1561 BJV 2012,117 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Ihre Figur representirt den Tauf Bucher Charfreytagsprocession 24 [Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Entwurf einer ländlichen Charfreytagsprocession sammt einem gar lustigen und geistlichen Vorspiel zur Passionsaction, hg. von einem Ordenspater, [München] 1782.
*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor
*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor
Phraseologie
Phras.:
kleine Taufe Nottaufe °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°kloane Tauf Piding BGD47.769882, 12.911898
°kloane Tauf Piding BGD47.769882, 12.911898
Erste Taufe erste Taufe mit neu geweihtem Taufwasser °Oberbayern vereinzelt:
°der hout d’erste Dauff gräigt Wettstetten IN48.823139, 11.414169
°der hout d’erste Dauff gräigt Wettstetten IN48.823139, 11.414169
°Da Vata is Taufbittn ganga „spricht wegen eines Taufpaten vor“ Farrach WS48.1293339, 12.1395707
Dös Gsicht hot seit da Tauf koa Wassa mea gseng „ist sehr schmutzig“ Viechtach VIT49.0800743, 12.8862723
Die ham sechs Mäus zu da Daff gfoahn „von einer kleinen Frühgeburt“ Hohenburg AM49.295317, 11.795621
Volkskunde-Sachlich
Die Taufe erfolgt allg. am Tag der Geburt od. kurz danach, weil „selbst die Kirche annahm, ein ungetauftes Kind ist vermehrt dem Bösen ausgesetzt“ Fähnrich M’rteich 250 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
Mitterteich TIR . Es gilt koan Haidn nöd iwa d’Nacht ön Haus khoötn Aicha PA48.671978, 13.289834 od. drei Dog soi s Kind koa Hoad sei Willing AIB47.855164, 11.987644. In protestantischen Familien findet die Taufe innerhalb von zwei Wochen statt (Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken);— vgl. Fentsch Bavaria Mchn 150 Fentsch, Eduard: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Die kgl. Haupt- und Residenzstadt München, hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1989.
*1814 München, †1877 Augsburg; Dr.jur, Anwalt, Journalist, Schriftsteller .— Die Nottaufe vollzieht meist die Hebamme (°AIB, °AÖ; DEG, PA; °AM, °CHA; Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. , Singer Geburt 61f. Singer, Friedrich Wilhelm: Geburt und Taufe im Sechsämterland, Hof 1992.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher ) u. spricht dabei: Kind, i taff di auf’m Zweifi, hast a Leb’n oder net. Im Namen des Vaters … um 1750 Kriss Sitte 119 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. .— Vor dem Taufgang sagt die Hebamme zur Mutter: In Gotts Nam, tragn mir ’s Kindl iatzt zum Taufa. Muatta, bist einverstandn? Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Liab 105 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist od. An Heidn trogn ma assi; an Christn bring ma wieda Fähnrich M’rteich 251 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
Mitterteich TIR ähnlich NEW, letztes entspr. bei der Rückkehr (IN).— Gelegentlich wird beim Taufgang geschossen (PA; Fähnrich M’rteich 251 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
Mitterteich TIR , Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. , Pollinger Landshut 241 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer , Siebzehnriebl Grenzwaldheimat 248 Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.
*1891 Neukirchen KÖZ, †1981 ebd.; Lehrer, Heimatforscher ). „Drei Böller … kündeten den Taufgang eines Stammhalters an, ein blinder Flintenschuß an das Stadeltor den eines Mädchens“ Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Liab 105 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist .— Zur Taufe wird das Kind von der Hebamme, die es gewöhnlich trägt, dem Paten od. der Patin, die es mit der brennenden Taufkerze über das Taufbecken halten, u. dem Vater begleitet (IN, WS; GRI; NEW, OVI; Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. ). „ledige Personen als Paten bringen Glück“ Wuttke Volksabergl. 389 Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925. . An der Kleidung „durfte … nichts zerrissen oder schmutzig sein, da aus dem Täufling in späterer Zeit ein schlampiger Mensch … würde“ Oberneukirchen MÜ48.173534, 12.5225471, Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. ähnlich Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Liab 105 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist . „Die Mutter bleibt zu Hause u. darf während der Taufe schlafen, auch alles ohne Schaden essen“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799.— Beim Taufgang soll man nicht „Sama oder trödeln … sonst würde das Kind einmal recht trödelig werden“ Oberneukirchen MÜ48.173534, 12.5225471, Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. od. es würde „rasch gehen [lernen]. Begegnet dem Taufzug ein Mann, bedeutet das Glück“ Christl Aichacher Wb. 39 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL . Ansonsten soll „beim Taufgang kein Hase über den Weg laufen“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799, soll man keiner (alten) Frau begegnen (WS; Christl Aichacher Wb. 39 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL ), od. keinem Leichenzug, sonst stirbt das Kind bald (IN). „Wird ein Kind … vom Regen naß, wird daraus ein Säufer“ Altheim LA48.585501, 12.238763, Pollinger Landshut 242 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer . Es soll (auch heimwärts) „niemand harnen, sonst wird es ein Bettnässer“ Kohlberg NEW49.591455, 12.016971, ähnlich Hager-Heyn Liab 104 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist .— „Läßt der Priester bei der Taufe eines der vorgeschriebenen Worte aus, wird der Täufling, wenn es ein Knabe ist, mondsüchtig und ein Mädchen eine Drud“ Haggn BOG48.973651, 12.761448, ähnlich Oberkonhof NAB49.421492, 12.329636, Böck Sitzweil 115 Sitzweil. Oberpfälzer Sagen aus dem Volksmund, ges. und hg. von Emmi Böck, Regensburg 1987.
*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin Hager-Heyn Liab 106 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist Pollinger Landshut 240 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer Selb SEL50.169121, 12.1297769, Singer Geburt 106 Singer, Friedrich Wilhelm: Geburt und Taufe im Sechsämterland, Hof 1992.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher . „Schreit das Kind während der Taufe, ist es ein gutes Zeichen“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799, „wird es ein guter Sänger“ Christl Aichacher Wb. 39 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL ähnlich Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. , „berühmt oder ein großer Redner“ Wuttke Volksabergl. 222 Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925. , „folgt innerhalb Jahresfrist in der Familie wieder eine Taufe“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395, ähnlich Christl Aichacher Wb. 39 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. ; andernorts gilt dieses „Weinen … als üble Vorbedeutung“ Arzberg WUN50.0567356, 12.1859087, Singer Geburt 106 Singer, Friedrich Wilhelm: Geburt und Taufe im Sechsämterland, Hof 1992.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher u. man glaubt, diese Kinder „kommen nicht davon“ Münchnerau LA48.5326327, 12.0874525, Pollinger Landshut 242 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer . „Sah sich der Täufling … lebhaft in der Kirche um … würde aus ihm … ein geistlicher Herr werden. Schlug während der Taufe die Kirchenuhr … sollte das Kind sterben“ Hager-Heyn Liab 106 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist , letztes auch, wenn „während der Taufe die Taufkerze bricht“ Pollinger Landshut 243 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer .— „Man läßt den erstgeborenen Buben gern auf den Namen des Vaters, das erstgeborene Mädel gern auf den Namen der Mutter taufen“ Siebzehnriebl Grenzwaldheimat 248 Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.
*1891 Neukirchen KÖZ, †1981 ebd.; Lehrer, Heimatforscher ; „die folgenden Kinder werden auf den Vornamen der Paten und … die … der verschiedenen Voreltern getauft“ Kriss Sitte 119 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. od. man nahm für sie „den Namen, der nach dem Geburtstag im Kalender stand“ Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. . Ferner erhält das Erstgeborene „den Namen der Paten, das nächstgeborne den der Eltern, die weiteren … die … von Verwandten“ Pollinger Landshut 240 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer . „Einem unehelichen Kinde wird gewöhnlich die Hebamme Patin“ Siebzehnriebl Grenzwaldheimat 248 Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.
*1891 Neukirchen KÖZ, †1981 ebd.; Lehrer, Heimatforscher , seinen Namen bestimmt der Pfarrer (LL; PA; Kriss Sitte 119 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. ). Dem Täufling „sollte man nicht den Namen eines toten Geschwisters geben – das kann ein Todesorakel sein“ Fähnrich M’rteich 250 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
Mitterteich TIR ähnlich Bergmaier Ruhpolding 225 Bergmaier, Peter: Ruhpolding. Heimatbuch aus dem Miesenbach, Ruhpolding 21953.
Ruhpolding TS Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. , im Chiemgau ist nachtaufen aber üblich Hager-Heyn Liab 106 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist , dies mit Ausnahme der „Namen Maria und Philomena“ Wambach ED48.3875604, 12.175782, Bayerld 4 (1893) 27 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990. . Siehe auch zurücktaufen.— Für die Taufe gilt der „Freitag … als Unglückstag … Der Samstag dagegen ist ein Glückstag“ Singer Geburt 106 Singer, Friedrich Wilhelm: Geburt und Taufe im Sechsämterland, Hof 1992.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher ähnlich Oberbayern vereinzelt.— Das Kind selbst wird in ein Taufkissen gebunden, in das versch. Geschenke gesteckt werden, v.a. Tauftaler u. Taufgeld, dieses auch im Patenbrief, Taufbrief : „A Kind soll niat oarm in d’Kirchn trogn wern, sonst bleibt es sein Leben lang arm“ Fähnrich M’rteich 251 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
Mitterteich TIR ähnlich Hager-Heyn Liab 104 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist ; ferner steckt man in das Kissen u.a. Amulette, Kerzen, Wachsstöcke, silbernes Eßbesteck, aber auch Eier, Zucker, Kaffee, Semmeln.— Bes. geschätzt wird die erste Taufe ( Neutaufe) mit dem an Ostern u. Pfingsten geweihten Taufwasser u. dem an Dreikönig geweihten Weihwasser, die auch doppelte Gebühr kostet (AIC, ED, °LF, RO; DEG, MAL; VIB Pollinger Landshut 240 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer ). Sie darf (RO) od. soll ledigen Kindern nicht gespendet werden: °kimmt zua Neidauf zerscht a lödös Kind, nachad schauads in dem Joahr Wimm PAN48.505056, 12.333970, ähnlich °Oberbayern, °Niederbayern, Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Liab 105f. Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist Pollinger Landshut 240 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer . „Bei einem ehelichen Kind bedeutet sie für die Pfarrei reiche Ernte, ein fruchtbares Jahr“ Dingolfing DGF48.6300801, 12.4977434, ähnlich MAL. °„Ist das erste Kind ein Mädchen, gibt es viel Gras, ein Junge, gibt es ein trockenes, mageres Jahr“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291.— Zur weiteren Verwendung des Tauf- u. Weihwassers siehe Taufwasser.— Nach der Taufe findet zu Hause od. im Wirtshaus gelegentlich ein Essen ( Kindleinmahl, Taufschmaus) statt.— Eine baldige Taufe soll es geben (siehe Kind(s)taufe, Bed,Phras.), wenn bei Tisch ein Glas umgeschüttet wird od. ein Holzstoß umfällt, weiterhin wenn Wasser überläuft od. durch das schadhafte Hausdach tropft (°STA), wenn Salz verschüttet wird (°IN; °PA), „wenn ein Stück Brot in die Suppe, Kuchen in den Kaffee fällt“ Ismaning M48.2242434, 11.6715263, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °„wenn der Ofen kaputtgeht“ Schönbrunn LA48.549821, 12.184938, °„der Misthaufen zusammenfällt“ Eschenlohe GAP47.5984207, 11.185454, der Bauer beim Säen eine Stelle ausläßt (°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt).— Zu ungetauften verstorbenen Kindern vgl. Wdmünchn.Heimatbote 24 (1991) 28-33 Waldmünchner Heimatbote, 1981ff. .— Weiteres vgl. Hager-Heyn Liab 104-107 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist ; Kriss Sitte 116-119 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. ; Mühlrad 17 (1975) 101-103 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. ; Pollinger Landshut 240-242 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer ; Singer Geburt Singer, Friedrich Wilhelm: Geburt und Taufe im Sechsämterland, Hof 1992.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher .
Mitterteich TIR . Es gilt koan Haidn nöd iwa d’Nacht ön Haus khoötn Aicha PA48.671978, 13.289834 od. drei Dog soi s Kind koa Hoad sei Willing AIB47.855164, 11.987644. In protestantischen Familien findet die Taufe innerhalb von zwei Wochen statt (Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken);— vgl. Fentsch Bavaria Mchn 150 Fentsch, Eduard: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Die kgl. Haupt- und Residenzstadt München, hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1989.
*1814 München, †1877 Augsburg; Dr.jur, Anwalt, Journalist, Schriftsteller .— Die Nottaufe vollzieht meist die Hebamme (°AIB, °AÖ; DEG, PA; °AM, °CHA; Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. , Singer Geburt 61f. Singer, Friedrich Wilhelm: Geburt und Taufe im Sechsämterland, Hof 1992.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher ) u. spricht dabei: Kind, i taff di auf’m Zweifi, hast a Leb’n oder net. Im Namen des Vaters … um 1750 Kriss Sitte 119 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. .— Vor dem Taufgang sagt die Hebamme zur Mutter: In Gotts Nam, tragn mir ’s Kindl iatzt zum Taufa. Muatta, bist einverstandn? Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Liab 105 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist od. An Heidn trogn ma assi; an Christn bring ma wieda Fähnrich M’rteich 251 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
Mitterteich TIR ähnlich NEW, letztes entspr. bei der Rückkehr (IN).— Gelegentlich wird beim Taufgang geschossen (PA; Fähnrich M’rteich 251 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
Mitterteich TIR , Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. , Pollinger Landshut 241 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer , Siebzehnriebl Grenzwaldheimat 248 Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.
*1891 Neukirchen KÖZ, †1981 ebd.; Lehrer, Heimatforscher ). „Drei Böller … kündeten den Taufgang eines Stammhalters an, ein blinder Flintenschuß an das Stadeltor den eines Mädchens“ Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Liab 105 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist .— Zur Taufe wird das Kind von der Hebamme, die es gewöhnlich trägt, dem Paten od. der Patin, die es mit der brennenden Taufkerze über das Taufbecken halten, u. dem Vater begleitet (IN, WS; GRI; NEW, OVI; Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. ). „ledige Personen als Paten bringen Glück“ Wuttke Volksabergl. 389 Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925. . An der Kleidung „durfte … nichts zerrissen oder schmutzig sein, da aus dem Täufling in späterer Zeit ein schlampiger Mensch … würde“ Oberneukirchen MÜ48.173534, 12.5225471, Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. ähnlich Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Liab 105 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist . „Die Mutter bleibt zu Hause u. darf während der Taufe schlafen, auch alles ohne Schaden essen“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799.— Beim Taufgang soll man nicht „Sama oder trödeln … sonst würde das Kind einmal recht trödelig werden“ Oberneukirchen MÜ48.173534, 12.5225471, Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. od. es würde „rasch gehen [lernen]. Begegnet dem Taufzug ein Mann, bedeutet das Glück“ Christl Aichacher Wb. 39 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL . Ansonsten soll „beim Taufgang kein Hase über den Weg laufen“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799, soll man keiner (alten) Frau begegnen (WS; Christl Aichacher Wb. 39 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL ), od. keinem Leichenzug, sonst stirbt das Kind bald (IN). „Wird ein Kind … vom Regen naß, wird daraus ein Säufer“ Altheim LA48.585501, 12.238763, Pollinger Landshut 242 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer . Es soll (auch heimwärts) „niemand harnen, sonst wird es ein Bettnässer“ Kohlberg NEW49.591455, 12.016971, ähnlich Hager-Heyn Liab 104 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist .— „Läßt der Priester bei der Taufe eines der vorgeschriebenen Worte aus, wird der Täufling, wenn es ein Knabe ist, mondsüchtig und ein Mädchen eine Drud“ Haggn BOG48.973651, 12.761448, ähnlich Oberkonhof NAB49.421492, 12.329636, Böck Sitzweil 115 Sitzweil. Oberpfälzer Sagen aus dem Volksmund, ges. und hg. von Emmi Böck, Regensburg 1987.
*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin Hager-Heyn Liab 106 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist Pollinger Landshut 240 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer Selb SEL50.169121, 12.1297769, Singer Geburt 106 Singer, Friedrich Wilhelm: Geburt und Taufe im Sechsämterland, Hof 1992.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher . „Schreit das Kind während der Taufe, ist es ein gutes Zeichen“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799, „wird es ein guter Sänger“ Christl Aichacher Wb. 39 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL ähnlich Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. , „berühmt oder ein großer Redner“ Wuttke Volksabergl. 222 Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925. , „folgt innerhalb Jahresfrist in der Familie wieder eine Taufe“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395, ähnlich Christl Aichacher Wb. 39 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.
*1922 Pfaffenberg MAL Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. ; andernorts gilt dieses „Weinen … als üble Vorbedeutung“ Arzberg WUN50.0567356, 12.1859087, Singer Geburt 106 Singer, Friedrich Wilhelm: Geburt und Taufe im Sechsämterland, Hof 1992.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher u. man glaubt, diese Kinder „kommen nicht davon“ Münchnerau LA48.5326327, 12.0874525, Pollinger Landshut 242 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer . „Sah sich der Täufling … lebhaft in der Kirche um … würde aus ihm … ein geistlicher Herr werden. Schlug während der Taufe die Kirchenuhr … sollte das Kind sterben“ Hager-Heyn Liab 106 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist , letztes auch, wenn „während der Taufe die Taufkerze bricht“ Pollinger Landshut 243 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer .— „Man läßt den erstgeborenen Buben gern auf den Namen des Vaters, das erstgeborene Mädel gern auf den Namen der Mutter taufen“ Siebzehnriebl Grenzwaldheimat 248 Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.
*1891 Neukirchen KÖZ, †1981 ebd.; Lehrer, Heimatforscher ; „die folgenden Kinder werden auf den Vornamen der Paten und … die … der verschiedenen Voreltern getauft“ Kriss Sitte 119 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. od. man nahm für sie „den Namen, der nach dem Geburtstag im Kalender stand“ Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. . Ferner erhält das Erstgeborene „den Namen der Paten, das nächstgeborne den der Eltern, die weiteren … die … von Verwandten“ Pollinger Landshut 240 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer . „Einem unehelichen Kinde wird gewöhnlich die Hebamme Patin“ Siebzehnriebl Grenzwaldheimat 248 Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.
*1891 Neukirchen KÖZ, †1981 ebd.; Lehrer, Heimatforscher , seinen Namen bestimmt der Pfarrer (LL; PA; Kriss Sitte 119 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. ). Dem Täufling „sollte man nicht den Namen eines toten Geschwisters geben – das kann ein Todesorakel sein“ Fähnrich M’rteich 250 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
Mitterteich TIR ähnlich Bergmaier Ruhpolding 225 Bergmaier, Peter: Ruhpolding. Heimatbuch aus dem Miesenbach, Ruhpolding 21953.
Ruhpolding TS Mühlrad 17 (1975) 102 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. , im Chiemgau ist nachtaufen aber üblich Hager-Heyn Liab 106 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist , dies mit Ausnahme der „Namen Maria und Philomena“ Wambach ED48.3875604, 12.175782, Bayerld 4 (1893) 27 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990. . Siehe auch zurücktaufen.— Für die Taufe gilt der „Freitag … als Unglückstag … Der Samstag dagegen ist ein Glückstag“ Singer Geburt 106 Singer, Friedrich Wilhelm: Geburt und Taufe im Sechsämterland, Hof 1992.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher ähnlich Oberbayern vereinzelt.— Das Kind selbst wird in ein Taufkissen gebunden, in das versch. Geschenke gesteckt werden, v.a. Tauftaler u. Taufgeld, dieses auch im Patenbrief, Taufbrief : „A Kind soll niat oarm in d’Kirchn trogn wern, sonst bleibt es sein Leben lang arm“ Fähnrich M’rteich 251 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.
Mitterteich TIR ähnlich Hager-Heyn Liab 104 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist ; ferner steckt man in das Kissen u.a. Amulette, Kerzen, Wachsstöcke, silbernes Eßbesteck, aber auch Eier, Zucker, Kaffee, Semmeln.— Bes. geschätzt wird die erste Taufe ( Neutaufe) mit dem an Ostern u. Pfingsten geweihten Taufwasser u. dem an Dreikönig geweihten Weihwasser, die auch doppelte Gebühr kostet (AIC, ED, °LF, RO; DEG, MAL; VIB Pollinger Landshut 240 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer ). Sie darf (RO) od. soll ledigen Kindern nicht gespendet werden: °kimmt zua Neidauf zerscht a lödös Kind, nachad schauads in dem Joahr Wimm PAN48.505056, 12.333970, ähnlich °Oberbayern, °Niederbayern, Chiemgau47.872903, 12.453183, Hager-Heyn Liab 105f. Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist Pollinger Landshut 240 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer . „Bei einem ehelichen Kind bedeutet sie für die Pfarrei reiche Ernte, ein fruchtbares Jahr“ Dingolfing DGF48.6300801, 12.4977434, ähnlich MAL. °„Ist das erste Kind ein Mädchen, gibt es viel Gras, ein Junge, gibt es ein trockenes, mageres Jahr“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291.— Zur weiteren Verwendung des Tauf- u. Weihwassers siehe Taufwasser.— Nach der Taufe findet zu Hause od. im Wirtshaus gelegentlich ein Essen ( Kindleinmahl, Taufschmaus) statt.— Eine baldige Taufe soll es geben (siehe Kind(s)taufe, Bed,Phras.), wenn bei Tisch ein Glas umgeschüttet wird od. ein Holzstoß umfällt, weiterhin wenn Wasser überläuft od. durch das schadhafte Hausdach tropft (°STA), wenn Salz verschüttet wird (°IN; °PA), „wenn ein Stück Brot in die Suppe, Kuchen in den Kaffee fällt“ Ismaning M48.2242434, 11.6715263, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °„wenn der Ofen kaputtgeht“ Schönbrunn LA48.549821, 12.184938, °„der Misthaufen zusammenfällt“ Eschenlohe GAP47.5984207, 11.185454, der Bauer beim Säen eine Stelle ausläßt (°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt).— Zu ungetauften verstorbenen Kindern vgl. Wdmünchn.Heimatbote 24 (1991) 28-33 Waldmünchner Heimatbote, 1981ff. .— Weiteres vgl. Hager-Heyn Liab 104-107 Hager, Franziska und Hans Heyn: Liab, leb und stirb: Volksbrauch ums Heiraten, Kindlwiegn und die Ewige Ruh, Rosenheim 1976.
Hager, F, *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H, *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist ; Kriss Sitte 116-119 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947. ; Mühlrad 17 (1975) 101-103 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff. ; Pollinger Landshut 240-242 Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.
*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer ; Singer Geburt Singer, Friedrich Wilhelm: Geburt und Taufe im Sechsämterland, Hof 1992.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher .
Taufwasser, Weihwasser
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
am Pfingstsåmsta wird d’Tauf gwaid Waldhof PAN48.4789804, 12.9890533
dr Dåff Derching FDB48.408873, 10.963980
„Es steht neben dem Taufstein ein großes Schaff Wasser … [nicht] mit … Chrisam vermischt … [der] Tauf“ Chammünster CHA49.2104187, 12.6951457, Dt.Gaue 39 (1938) 115 Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
als er das Kind … aus dem tauff zoch, da verswand das grausamlich apostem Hartlieb Dial. 297,26-28 Johann Hartliebs Übersetzung des Dialogus Miraculorum von Caesarius von Heisterbach, hg. von Karl Drescher, Berlin 1929.
*vor 1410, †1468 München; Arzt in Ingolstadt und München
*vor 1410, †1468 München; Arzt in Ingolstadt und München
Phraseologie
Phras.:
aus der Taufe heben die Taufpatenschaft übernehmen Niederbayern vereinzelt:
aus da Tauf höbm Mittich GRI48.440634, 13.396183
„Der Död [Pate] oder die Dod [Patin] hebt das Kind aus der Daff“ Siebzehnriebl Grenzwaldheimat 247 Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.
*1891 Neukirchen KÖZ, †1981 ebd.; Lehrer, Heimatforscher
hat … wol vierzehen behaimisch landherren taufen lassen, si selbs aus der tauf gehebt Aventin V,171,14f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
aus da Tauf höbm Mittich GRI48.440634, 13.396183
„Der Död [Pate] oder die Dod [Patin] hebt das Kind aus der Daff“ Siebzehnriebl Grenzwaldheimat 247 Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.
*1891 Neukirchen KÖZ, †1981 ebd.; Lehrer, Heimatforscher
hat … wol vierzehen behaimisch landherren taufen lassen, si selbs aus der tauf gehebt Aventin V,171,14f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
üwa Taaf hoaltn Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
°Taf astrogn „mit dem an Dreikönig geweihten Wasser die Felder besprengen“ Batzhausen PAR49.1884522, 11.6016564
Die Dauf duscheln „am Pfingstsonntag bei Tagesanbruch kräftig mit den Peitschen knallen, Brauch“ Haggn BOG48.973651, 12.761448
Jaz lart ma üba Dauf „sagen die Leute, wenn sie beim ersten Glockenläuten an Ostern Kehricht auf den Nachbargrund werfen, im Glauben, damit die eigenen Flöhe zu vertreiben“ Gallenbach AIC48.4143696, 11.0981606
Bei jmdm ist Taufe und Chrisam verloren u.ä. ist alle Mühe vergebens °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
da is Tauf und Chrisam umasunst Griesbach GRI48.450524, 13.196384
An dem is Tauf und Crysam verloren Altb.Heimatp. 6 (1954) Nr. 35,3 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
da is Tauf und Chrisam umasunst Griesbach GRI48.450524, 13.196384
An dem is Tauf und Crysam verloren Altb.Heimatp. 6 (1954) Nr. 35,3 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
Freisprechungsbrauch im Handwerk, bei dem die Gesellen ins Wasser springen od. geworfen werden
Dialektbelege
°i ko me an de Tauf vo de Metzgagselln 54 no guat erinnern München M48.139686, 11.578889
„die Taufe für die ausgelernten … Lehrjungen“ Fentsch Bavaria Mchn 237 Fentsch, Eduard: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Die kgl. Haupt- und Residenzstadt München, hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1989.
*1814 München, †1877 Augsburg; Dr.jur, Anwalt, Journalist, Schriftsteller
*1814 München, †1877 Augsburg; Dr.jur, Anwalt, Journalist, Schriftsteller
Taufgesellschaft
Dialektbelege
°grod is Daff in Kirch eineganga Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134
Phraseologie
Phras.:
Taufe aufheben die zur Taufe Gehenden aufhalten
„Meist wird [von Buben] ein Seil querüber gespannt … Tauf-Aufheben“ Kriss Sitte 116 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.
„Meist wird [von Buben] ein Seil querüber gespannt … Tauf-Aufheben“ Kriss Sitte 116 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.
Etymologie
Ahd. touf stm, toufî, toufa stf, mhd. touf(e) stm./f, Abl. von taufen; Pfeifer Et.Wb. 1418 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2 Bde, Berlin 21993. .
Lautung-Formen
dạf, dauf, vereinz. dof u.ä. (GAP, LL), dạ̄v (NEW; EIH, N), dạft (NEW, VOH), mit Uml. dęf u.ä. (SOG; FDB).— Pl. dạfm, daufm u.ä., vereinz. daufαn (PA).— Auch M. (FFB; CHA; FDB, ND).
Literatur
- Delling I,117 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker - Schmeller I,588 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 579 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
- WBÖ IV,1054-1071 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Komposita
verfasst von: J.D.
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Hinweis:
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.
Taufe
Taufe
Dialektbelege
Taufe (in Redensart)
Dialektbelege
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Taufe1, Täufe
Bedeutungen
1
Taufzeremonie, Taufsakrament, Tauffeier
Sachgruppen
Taufe
Verbreitung
Schwaben vielfach
Dialektbelege
An schöäna Gruaß vom Bauera, ond ma soll oh in Deef komma! Spruch, mit dem zur Taufe eingeladen wird, Ries, Höpfner 1 119 Höpfner, Karl: Von der "Deef/Däf" zur "Leicht". Alte Rieser Lebensformen, in: Nordschwaben 3, S. 117-124, 1. Teil, Aalen, 1975
„das Kind beim Bürgermeister anmelden und beim Pfarrer d Täf asaga“, Ries, Schupp-Schied, Bd. II 36 Schupp-Schied, Gerda: Ausm Krätzatuach. Ausschnitte aus dem Rieser Dorfleben II, Nördlingen, 1983
2
Besprengen der Äcker mit Taufwasser, im Brauch
Sachgruppen
Religiöses Volksbrauchtum
Verbreitung
Ries
Dialektbelege
„vom Brauch mit der Tauf (= Flurentaufe)“, Ries, Höpfner 6 136 Höpfner, Karl: Von der "Deef/Däf" zur "Leicht". Alte Rieser Lebensformen, in: Nordschwaben 3, S. 133-139, 6. Teil, Aalen, 1977
Volkskunde
"am Karsamstag und am Pfingstsamstag wurde das Taufwasser in der Kirche geweiht, das man in einem Fläschchen mit nach Hause nahm. Dieses ebenfalls mit geweihtem Öl vermengte Wasser trugen an den darauffolgenden Feiertagen der Bauer oder die Bäuerin ... hinaus auf die Äcker und besprengten sie beim Durchschreiten unter Gebeten" Höpfner 6, 1977, 136.
Etymologie
Literatur
- Schwäb.Wb. II 108f. Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
- BWB III 1365-1368 Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2013ff.
- Schmeller I 588 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: EF
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Taufe2
Wörterbuch:
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Link zur Arbeitsdatenbank ↗
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Genus: Femininum
Bergkiefer (Pinus mugo)
Sachgruppen
Bäume
Verbreitung
SF, Pfronten FÜS47.5813782, 10.5579673
Dialektbelege
tǖfǝ Sonthofen SF47.5135363, 10.281931, VALTS IV IV K 65 Gabriel, Eugen (Hg.): Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus. Wortgeographie I, Bregenz, 1991ff.
Taufa „Latschen“, Pfronten FÜS47.5813782, 10.5579673, Lotter 203 Lotter, Pius: Pfrontar Spinnar und Originale, Kempten, 1985
Etymologie
Wohl rom. Herkunft; VALTS IV IV 391-393Gabriel, Eugen (Hg.): Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus. Wortgeographie I, Bregenz, 1991ff.
Literatur
- Schwäb.Wb. II 110 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
verfasst von: EF
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