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Tochter

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1809
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Tochter
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
Dachter is auf und auf [völlig] d Muatta Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
man Våttan san Bruaran a Dåuchta Mittich GRI48.440634, 13.396183
sie wills da Dåuchta sogn Ottengrün TIR49.9630272, 12.4231571
a Wiadd … dea zwüi Dechdda ghadd houd Lodes Huuza güi 55 Lodes, Rudolf: Huuza güi des is schüi, Kallmünz 1989.

*1909 Auerbach ESB, †2006 Nieder-Modau/Hessen; Dr.med, Dienststellenleiter, Maler, Schriftsteller
s’Döhtarl gradt dar Muadar nah Falkenstein ROD49.0972126, 12.4865477, Schönwerth Leseb. 273 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh, hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v, *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Minem dochterlin daz ich bi der selben vrowen han Aldersbach VOF48.590609, 13.088972, 1287 Corp.Urk. II,277,45-278,1 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
freylein Agnes, kayser Ludwigs tachter 16.Jh. Dok.Mchn.Familiengesch. 196 Dokumente ältester Münchner Familiengeschichte. 1290-1620. Aus dem Stifterbuch der Barfüßer und Klarissen in München 1424, München [1954].
Spruch im Wortspiel mit Achter2 :
°Dåchta is ma liaba wia Dian! „beim Ausspielen eines Achters im Kartenspiel“ Hartpenning MB47.846312, 11.676474

Drischlegspiel:
Töchter ausheiraten Mühlrad 1 (1951) Nr.10,38 Das Mühlrad. Blätter zur Geschichte des Inn- und Isengaues, 1951ff.
auch Schwiegertochter
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Dachter Wolfersdorf FS48.478590, 11.707991
2
Prostituierte
daz er nyemand gestatten welle, an samßtag nachten und andern heiligen nehten bey seinen tochtern zuligen 1444 Stadtr.Ambg I,331 Denkmäler des Amberger Stadtrechts, erster Band 1034-1450, bearb. von Johannes Laschinger, München 1994.
Ahd, mhd. tohter stf, germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 919 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 252011 (bearb. von Elmar Seebold). .
Mit Übergang von mhd. -o- zu -ô-, vgl. Lg. § 5f Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , dǫuχtα Niederbayern (dazu ED; BUL, NM; ND), -ęǫ- (WEG, WOS), gekürzt -å-, -ǫ- u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Schwaben (dazu EIH; WUN), ferner westliches Oberbayern, Mittelfranken u. im .Gesamtgeb. jünger -o- u.ä., vereinz. dūxdα (AM).— Dat.Sg. -n Niederbayern.— Pl. deχtα, -ę- u.ä., ferner -ęi- u.ä. (IN; GRI; BUL, NM; WUN; ND), vereinz. -ęα- (ED, WOR), dazu -ạ- (RO, WOR), auch deχtαn, -ę- u.ä. Schwaben (dazu IN, ; GRA, KEH; AM, BEI, NEW, PAR, VOH; EIH, ER, SC), -αnα u.ä. (GRA, PA, VOF, WEG, WOS), teχt(ǝ), -ę- u.ä. (FFB, LL, SOG, WM).
  • Westenrieder Gloss. 580f. Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ V,117f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.R.R.