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Trauf(e), -pf-, †Träuf(e)
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 208-210
Link zum PDF: Band 4, Spalte 208-210
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum,
Genus: Femininum,
Maskulinum,
Neutrum
vom Dach od. Baum tropfendes od. fließendes Wasser
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°heit Nacht isch amal s Trof ganga Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611
Traupf „Wasser, das vom Dach rinnt“ Zehetner Bair.Dt. 350 Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Regensburg 52018.
*1939 Freising; Dr.phil, Studiendirektor
*1939 Freising; Dr.phil, Studiendirektor
Stilla … trof Windberg BOG48.9412587, 12.7458649, 12.Jh. StSG. I,645,58-60 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
daz Traef daz ab seinem Stadel hinder meinem Haus in meinen Hof da vellet München M48.139686, 11.578889, 1394 MB XIX,63 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff, 1902ff.
Træff „stillæ. guttæ“ Schönsleder Prompt. Ii6r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.
*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
Phraseologie
Phras.:
unter die Traufe kommen u.ä. in Unannehmlichkeiten geraten °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°da bin i unter Trauf kema Passau PA48.567378, 13.431710
°da bin i unter Trauf kema Passau PA48.567378, 13.431710
Vom Regen in die Traufe kommen aus einer unangenehmen Situation in eine noch unangenehmere geraten °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°do bin i vom Regn in die Traufe kemma Ramsau WS48.172524, 12.230507
Er ist vom Regen in die Traufe gekommen Baier.Sprw. II,159 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
°do bin i vom Regn in die Traufe kemma Ramsau WS48.172524, 12.230507
Er ist vom Regen in die Traufe gekommen Baier.Sprw. II,159 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
Unter die / das Trauf(e) stellen in eine unangenehme Lage bringen
°einen unter die Traufe stellen Niedernkirchen EG48.4668607, 12.8106557
Einen unters Tráf stellen „ihn in schlimme Händel bringen“ Schmeller I,650 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
°einen unter die Traufe stellen Niedernkirchen EG48.4668607, 12.8106557
Einen unters Tráf stellen „ihn in schlimme Händel bringen“ Schmeller I,650 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Stelle, wohin herabtropfendes od. -fließendes Wasser fällt
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°Draff „Stelle, wo Wasser auftropft“ Mettenham TS47.7294057, 12.4103688
Dachkante, Dachrinne
Dachkante
allg.
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°die Traf Weilheim WM47.839932, 11.140986
Compluuium … trǒf Schäftlarn WOR47.979677, 11.4664602, 1175 StSG. IV,48,17f. Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
als Grenze des Hausfriedensbezirks, rechtssprl, ä.Spr, in heutiger Mda. nur im Komp.
Dialektbelege
ob jemant den andern haimsucht zu seinen Hauß, nahner dann dreyr Shrit von seinem Trauff, der sol daz pessern Rain ND48.689623, 10.920396, 1332 Lori Lechrain 51 [Lori, Johann Georg [v.]]: Der Geschichte des Lechrains zweyter Band, Urkunden enthaltend, [München] o.J.
Dachrinne
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°de Draaf bein Moar is so lang gwen, daß as Wasser drentan Weg obapritschelt is Brannenburg RO47.7371683, 12.1034461
Soll er do ausʼm Traupf saffa MM 12./13.8.2000, J2 Münchner Merkur, 1948ff.
Faß unter der Dachrinne
Dialektbelege
°Draufn „Holzfaß unter der Dachrinne“ Enzelhausen MAI48.582136, 11.750403
Stelle am Waldrand, bis zu der das Astwerk reicht, Waldmantel
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, Mittelfranken vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°Trauf Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388
Traf „Grenzlinie zwischen Wald und Wiese“ Wb.Krün 50 Sou red‘ ma bei ins! Boarisches Wörterbiachla aus dem Krüner Sprachgebrauch, vom Gebirgstrachtenverein d‘ Soiernbergler, Krün 2006.
Krün GAP
Krün GAP
Heruntertropfen
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°die Traupf Fronau ROD49.2678745, 12.4356655
Traf „Nachtropfen nach Regen unter den Bäumen“ Wb.Krün 50 Sou red‘ ma bei ins! Boarisches Wörterbiachla aus dem Krüner Sprachgebrauch, vom Gebirgstrachtenverein d‘ Soiernbergler, Krün 2006.
Krün GAP
Krün GAP
Überlauf eines Wehrs
Dialektbelege
°Drauff „Überlauf einer Wasserwehr“ Fischbachau MB47.7195927, 11.9517515
Honigtau
Dialektbelege
s Draf durch die Blattlaus hervorgerufener Belag Griesstätt WS47.9944149, 12.1774939
„Der Drapf … süßschmeckender Tau“ Chiemsee47.872903, 12.453183, Graf Dekameron 147 Graf, Oskar Maria: Das bayrische Dekameron, Basel/Leipzig/Wien 1932.
*1894 Berg STA, †1967 New York; Schriftsteller
*1894 Berg STA, †1967 New York; Schriftsteller
9
†Salbe, Balsam für die Augen
Dialektbelege
Wer ein traff macht … mit dem cynamom, daz maht die augen chlar Konrad vM BdN 393,7f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Etymologie
Ahd. trouf stm./n, mhd. trouf(e) st/swf, Abl. zur Wz. von triefen1; Kluge-Seebold 927 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 252011 (bearb. von Elmar Seebold). .
Lautungen
drauv Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Schwaben (dazu PEG; EIH, FÜ, WUG), -ǭ-, -ō- (GAP, LL, SOG, WM), -ou- u.ä. (LL), -ạ̄- Oberbayern, Oberpfalz (dazu DEG, GRA, KÖZ, WEG; EIH, HEB, WUG), drạf Oberbayern (dazu BOG, KÖZ, PA, VIB, VIT; EIH, SC, WUG), drauvn, -m Oberbayern, Oberpfalz, Mittelfranken (dazu GRI, MAI, MAL, PA, VIB; ND), -ǭ- (LL), -ạ̄- (N, SC, WUG); drạfn, -m (ED, FFB, RO, WS; KEH; FO; HEB, HIP, WUG), drauvα (WS; DGF; AM, NM, R, SAD; FDB), -ǭ-, -ō-, -ou- (LL), -ạ̄- (EIH), drạfα Oberpfalz (dazu EBE; GRA, WOS; EIH), drauvαn (DGF, PAN), ferner draubv (IN, M, REI, WOR; PA, VIB; ROD), -ạ̄- (BGD, M, TS, WOR, WS; BOG, MAL, REG, VOF; NEW), drạpf Oberbayern, Niederbayern (dazu BEI, CHA, ROD, WÜM; ND), drạpfn (EBE), draubvα (KEH), -ạ̄- (AM), drạpfα Oberpfalz (dazu GRA, KÖZ, PAN, VIT, WOS), drạpfαn (WOS), auch drạ̄vd (FS), drạft (MÜ).– Genus F, daneben N. Oberbayern (v.a. SW) (dazu FDB; EIH, WUG), M. Oberbayern (dazu DGF, PA, VIB; NEW, R; ND).
Literatur
- Schmeller I,650 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 584 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge - Zaupser 77 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
- WBÖ V,346-348 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Komposita
verfasst von: V.S.
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