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Vorteil, Für-, Vortel, Pfortel
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1491–1493
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1491–1493
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Teil
Vorteil, Nutzen, Gewinn
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
der wa grod af sein Vouschdl Elbach MB47.741133, 11.951870
°den Fortl gebn „dem Schwächeren einen Vorsprung geben“ Gottfrieding DGF48.638461, 12.536209
„Vort·l (Vourtl), plur. Vört·l“ Schmeller I,599 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
aaf döi Weis’ haut a de Truahtrocha gengüwa an grauß’n Voa’l g’hat SUL, SHmt 48 (1959) 118 Schönere Heimat, 1937ff.
dan derselbig … vor freuden … on ainen vortail auf den gaul sprang Aventin V,146,26-29 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
In dem Handel habt ihr Bauren ein gewaltigen Fortl Selhamer Tuba Rustica I,300 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.
*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol, Geistlicher
*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol, Geistlicher
Geschicklichkeit, Sachkenntnis, Kunstgriff (betrügerischer) Trick
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
Dialektbelege
°a kloas Vertala isch vul wert Kohlgrub GAP47.665818, 11.048838
°der håd an Pfoadl zum Ackern Oberhausbach EG48.4782703, 12.778598
°der hout en Vorl raß Dietkirchen NM49.2917801, 11.58445
Des wird a Knead, dea schaud mid Voadl … unttas Vaich eini! Velburg PAR49.2330244, 11.6716022, Schönwerth Leseb. 216 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh, hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.
Schönwerth, Franz Xaver v, *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Schönwerth, Franz Xaver v, *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Wennst n Vorl niat haoust, brängst dös niat zsamm Singer Arzbg.Wb. 253 Singer, Friedrich Wilhelm: Arzberger Wörterböichl. Ein sechsämterischer Sprachführer, Arzberg 21994.
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
mit was List, Betrueg, und Senckhen [ungestüme Bitten], was für fortl Er auffündt 1695 Kemnather Passion 73 Knedlik, Manfred: Kemnather Passion [Texte und Kommentar], hg. u. mit einer Einl. von Manfred Knedlik, Pressath 1993.
Phraseologie
Phras.:
der Vorteil treibt das Handwerk u.ä. geschicktes Arbeiten fördert das Handwerk °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
der Pfachtl treibts Handwerk Pocking GRI48.401778, 13.308926
Der Vorteil treibt s Handwerk! Haller Waldlersprüch 63 Haller, Reinhard: Waldlersprüch, Grafenau 1981.
*1937 Bodenmais REG; Dr.phil, Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
der Pfachtl treibts Handwerk Pocking GRI48.401778, 13.308926
Der Vorteil treibt s Handwerk! Haller Waldlersprüch 63 Haller, Reinhard: Waldlersprüch, Grafenau 1981.
*1937 Bodenmais REG; Dr.phil, Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
3
†vorteilhafte, geschützte Stellung
Dialektbelege
wolt er sein vortail, ein perg zwischen der stat und wagenpurg, einnemen Aventin IV,384,7f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
auch Hinterhalt
Dialektbelege
wann ich auff vortail oder zů aim scharmützel bin außgeschickt worden Schaidenreisser Odyssea 139,29f. Schaidenreissers Odyssea, Augsburg 1537, hg. von Friedrich Weidling, Leipzig 1911.
Schaidenreisser, S, Mitte 16.Jh.; Rektor der Lateinschule, Stadtschreiber in München
Schaidenreisser, S, Mitte 16.Jh.; Rektor der Lateinschule, Stadtschreiber in München
4
†Voraus, Erbteil
Dialektbelege
die suͤllen vortails als vil haben von dem gůt … als vil den beraten [abgefundenen] chinden geben ist ze geleichem tail Stadtr.Mchn (Dirr) 376,26-377,1 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Zuschuß in heutiger Mda. nur an Schützengesellschaften
Dialektbelege
„übergab dann den Vortl an die Compagnie“ Waldmünchen WÜM49.3775728, 12.7062127, Bayerwald-Echo 71 (2015) Nr.127,34 Bayerwald-Echo, 1949ff.
davon er aber seinem Gefallen nach an der Ehafft-Zerung ein Vortl gibt Hemau PAR49.053483, 11.782333, 1585 Hartinger Ordnungen III,72 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
beim Schießen, Kegeln, Billard, Eisstockschießen
†Siegespreis, v.a. beim Schießen
Grammatik
Substantiv, auch †Femininum
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°dea håt si an Vortl außagschossn Ismaning M48.2242434, 11.6715263
°Vortl „gestiftete Preise von geringerem Wert wie Weinflaschen, Wurstkranz, Hausgeräte“ Hofendorf ROL48.730258, 12.1475973
„beim Strohscheiben [best. Preiskegeln] werden die Preise (Vortl) in Stroh … verpackt und der Gewinner darf wählen“ ObG 15 (1926) 71 Ostbairische Grenzmarken, 1925-30, 1957ff.
Brauium … forataila 8./9.Jh. StSG. I,54,18 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
ein Scheiben schüessen mit Pfeill- Worzur Ihr Mayt: die Kayserin sehr Kostbahre sachen zum Vortheill aufgeworffen Raiß 39 Die „Höchst vergnüglichste Raiß“ des Churfürsten Carl Albrecht von Bayern nach Mölk 1739, hg. von Sebastian Brunner, Wien 1871.
Preisschießen, bei dem nur der beste Schuß eines Schützen gewertet wird
Dialektbelege
„37 Schützen haben an 10 oder mehr Vortel teilgenommen“ Murnau WM47.678522, 11.204120
„Es wurde … das erste Vortl den 26 Juli abgehalten“ Kemnath KEM49.872732, 11.906144, 1851 Heimat 24 (2012) 105 Was uns die Heimat erzählt (Beil. z. Oberpfälzer Nachrichten), 1956ff.
auch Billardturnier um einen Preis
Dialektbelege
°„die Jugendvereinsmeisterschaft wird übers Jahr verteilt in kleinen Turnieren, genannt Vortel, ausgetragen“ Pfeffenhausen ROL48.6645827, 11.9639032
„will man das Trainingsangebot … mit einem Vortel an jeden [sic] ersten Freitag eines Monats erweitern“ Mühlhausen KEH48.7760156, 11.7946073, MZ für Kelheim, Abensberg u. Neustadt 71 (2015) 34 Mittelbayerische Zeitung, 1945ff.
best. Schützenscheibe
Verbreitung
°Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°Fortl „Scheibe mit 2 Ringen, auf die der Schütze nur einen Schuß abgeben darf“ Mainburg MAI48.640589, 11.7820705
„Für gleichmessende Schüsse entscheidet der bessere Schuß, welcher von dem … Schützen für das betreffende Stand-Beste (Haupt, Vortel, Hirsch, Glück u.s.w.) zuletzt gemacht worden ist“ Schützen-Ordnung 1868 35 Allgemeine Schützen-Ordnung für das Königreich Bayern vom 25. August 1868, München [1868].
Vorrichtung
Zugvorrichtung der Egge
Verbreitung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°der Fortl „Balken, an dem die Eggenfelder hängen“ Perchting STA47.9998866, 11.2745616
auch vorderes Teil einer dreiteiligen Egge
Dialektbelege
°Vorteil „vorderes Eggenfeld einer dreiteiligen Egge“ Haselbach BUL49.3423071, 12.0306755
(Vorrichtung zur) Veränderung der Hebelkraft am Ortscheit
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Dialektbelege
°nummedog derf da Jung rostn, na tuast aber an Fuchs an Vuitl „das Zugscheit des stärker belastbaren Pferdes wird näher an den Drehpunkt des Ortscheits gehängt“ Weildorf LF47.8621034, 12.8704606
im Vortl gehen „junges Pferd … schonen, indem man ihm mit der Vortlwog den Vorteil … zukommen läßt“ Häring Gäuboden 183 [Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.
*1912 Pankofen DEG, †2016 Plattling; Dr.agr, Landwirtschaftsdirektor
*1912 Pankofen DEG, †2016 Plattling; Dr.agr, Landwirtschaftsdirektor
auch Zugscheit beim Einspänner
Dialektbelege
°Vorddl „Zugscheit beim einspännigen Fahren“ Neufraunhofen VIB48.3919929, 12.2163668
Lautungen
Neben vǫαtǫαl, -tai(l) meist fǫrtl, fǫαdl u.ä., auch fǫurtl (TÖL, WOR), furtl (SC), fǫtl (DEG, GRI, KEH, WEG), vui(t)l (LF), fǫrl, fǫαl u.ä. Oberpfalz (dazu WEG; WUN), fǫ(α)xdl (GRI, PA), fǫuxdl (MB, WOR), fǫušdl (MB, TS), fǫišdl (MB), ferner pfǫαdl (BOG, EG, GRI, KÖZ), pfǫxdl (GRI) sowie in Bed.7a virtl (AIC).
Literatur
- Schmeller I,599, 847 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ IV,1392-1395 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.
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