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abbeten
Gebete in einer best. Folge verrichten
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°an Rosenkrånz åbbetn Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
n Kreizwög abettn Lichtenhaag VIB48.4933531, 12.3746282
Der Schelm nur [würde] den Kreuzweg abbeten nordwestliches Oberbayern, Hartmann Volksl. 232 Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg, ges. von August Hartmann, Bd 1: Volksthümliche Weihnachtlieder, Leipzig 1884.
*1846 München, †1917 ebd.; Dr.phil, Gymnasiallehrer, Oberbibliothekar
*1846 München, †1917 ebd.; Dr.phil, Gymnasiallehrer, Oberbibliothekar
Phraseologie
In festen Fügungen:
Altar abbeten das in den Kirchen ausgesetzte Allerheiligste reihum verehren
„Am Gründonnerstag nachmittags und abends ging man Altar obeten“ Kriss Sitte 79 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.
„Am Gründonnerstag nachmittags und abends ging man Altar obeten“ Kriss Sitte 79 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.
Kalvarienberg abbeten betend auf den Kalvarienberg gehen
„Zum sogen. Kalvarienberg-Abbeten traf man sich … in der Nacht vom Gründonnerstag zum Karfreitag“ Kriss Sitte 79 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.
„Zum sogen. Kalvarienberg-Abbeten traf man sich … in der Nacht vom Gründonnerstag zum Karfreitag“ Kriss Sitte 79 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.
„Am Kreuzauffindungstag (3. Mai) … ist es Sitte, die Stubenkreuze vor das Haus zu hängen … und davor zu beten; dabei geht man auch in der Nachbarschaft … herum, zum … Kreuzobet’n“ Kriss Sitte 90 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.
Redensart(en):
°iazd ham man abbäd „nach Beendigung einer Arbeit“ Eining KEH48.8544634, 11.771948
wegbeten
abbeten, durch Beten heilen (wie beten, Bed.1cα)
Verbreitung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Schwaben mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
°dös muaßt da obätn lassn „z.B. Warzen, Blutschwamm, Muskelschwund“ Fischbachau MB47.7195927, 11.9517515
°hats Abbetn gholfa? Ohu LA48.595767, 12.236116
bohlst [wenn du] dei Mal willst ohbät’n, nacha muast olle Freida z’früah nöichtan afn Knöian sibm Vatarunsa und sibm Avamaria bätn Cham CHA49.223747, 12.662091
I bin das Kreuz, das d’ ihm abbet’n sollst Meier Werke I,359 Meier, Emerenz: Gesammelte Werke, hg. von Hans Göttler, 2 Bde, Grafenau 1991.
*1874 Schiefweg WOS, †1928 Chicago; Schriftstellerin
*1874 Schiefweg WOS, †1928 Chicago; Schriftstellerin
o’betn lass’n „alter Brauch bei langwierigen schweren Erkrankungen“ Schilling Paargauer Wb. 78 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.
*1939 Sattelberg SOB
*1939 Sattelberg SOB
Phraseologie
In festen Fügungen:
s Bloud obēn „eine Blutung stillen; dabei wird über die Wunde dreimal das Kreuzzeichen gemacht und gebetet“ Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
† Drud abbeten wohl von der Drud verursachtes Übel wegbeten
„unter 100maligem Bekreuzen betet [die Landbevölkerung] … eine Reihe von Segen- und Zaubersprüchen hervor, das sogen. Trud-Abbeten“ Höfler Volksmed. 27 Höfler, Max: Volksmedizin und Aberglaube in Oberbayerns Gegenwart und Vergangenheit, München 1888 (Neudr. Walluf-Nendeln 1976).
*1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
„unter 100maligem Bekreuzen betet [die Landbevölkerung] … eine Reihe von Segen- und Zaubersprüchen hervor, das sogen. Trud-Abbeten“ Höfler Volksmed. 27 Höfler, Max: Volksmedizin und Aberglaube in Oberbayerns Gegenwart und Vergangenheit, München 1888 (Neudr. Walluf-Nendeln 1976).
*1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
auch quacksalbern
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
abbeten lassen „zu einem Kurpfuscher gehen“ Kolbermoor AIB47.8556623, 12.0595795
durch Beten den Tod für jmdn erbitten (wie beten, Bed.1cβ)
Verbreitung
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
’s Lebn obetn „um den Tod eines ‘guten’ Freundes beten“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
’s Lébm à’bètt·n „Nach einem … Wahne konnte man einen Menschen durch gewisse, gegen ihn gerichtete und oft gesprochene Gebete in kurzer Zeit ums Leben bringen“ Schmeller I,301 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
(vor der Konfirmation) abbitten
Verbreitung
°Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Dialektbelege
abbeten „Abbitte für Ungehorsam tun“ (Ef.) Nürnberg N49.454759, 11.065740
In da Konfamationswochn … moußt ma … za sein Leitna [Eltern], zan Großleitna, zan Patnleitna und werma halt nu alles görchat hom kännt … ins ’Obe(t)n’ gäih Schmidt Säimal 79 Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.
*1931 Oberweißenbach REH
*1931 Oberweißenbach REH
Literatur
- Schmeller I,301 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
- WBÖ II,1137 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Schwäb.Wb. I,5, VI,1485 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
- Schw.Id. IV,1832 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
- Suddt.Wb. I,10f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
- 2DWB I,48f. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
- Frühnhd.Wb. I,15 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
- Schilling Paargauer Wb. 78 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.
*1939 Sattelberg SOB
- Fragebögen:
- S-25M12b, 32A35a, 89B2, W-19/1f.
verfasst von: J.D.
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abbeten
durch Beten tilgen, vertreiben
Sachgruppen
Volksglaube, Aberglaube
Verbreitung
GZ, Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, Kirchheim MN48.1726755, 10.4748942, Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, KRU mehrfach
Dialektbelege
Gang zom Aabäǝtǝ! Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Schwarz Br. Schwarz, Brigitte: eigene Kompetenz, Edelstetten, Ettringen
graa(n)gǝdǝ [Krankheiten] aabäǝdǝ Ried KRU48.346871, 10.363098, Kraus 13 Kraus, Werner: Phonologische Untersuchung zur Mundart in Ried (Zulassungsarbeit in Maschinenschrift), 1973
D Sinda muaß ma aabeatǝ Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Dietlein 14 Ferdinand Dietlein: Von Aftrmikta bis Zibeba. Marktoberdorfer Dialektwörterbuch aus Lutterschach, Kempten, 2019
Sachkunde
Noch heute ist der Glaube verbreitet, dass es Personen gibt, die durch bestimmte Gebete Gebrechen heilen können. Das Abbeten wird meist bei langwierigen Erkrankungen angewandt.
Literatur
- Schwäb.Wb. I 5 Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
- BWB II 347f. Kommission für Mundartforschung (Hg.): Bayerisches Wörterbuch, München, 2003ff.
- Schmeller I 301 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS
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Hinweis:
Dieser Artikel wurde automatisch auf Basis redaktionell erarbeiteter Daten erstellt. Die vorgestellten Bedeutungen sind vorläufig, nicht hierarchisch geordnet und weitere Bedeutungsangaben können folgen.
abbeten
bei Respektspersonen Abbitte leisten (Konfirmation/Kommunion)
Sachgruppen
Firmung etc.
nach Konfirmation bzw. Kommunion bei Respektpersonen Abbitte tun
Sachgruppen
Riten, Kulthandlungen
Dialektbelege
ogebat „abbi tten = ogebat"; "der = dr