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-aft, -aff
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 197
Link zum PDF: Band 1, Spalte 197
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Genus: Neutrum
Ableitung von: aft
Pragmatik: nur im Komp.
Kompositum
verfasst von: J.D.
zum SeitenanfangCC-BY-SA
aft, -en(t), acht
Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 197–199
Link zum PDF: Band 1, Spalte 197–199
Wortart: Präposition
Wortart: Adverb
Pragmatik: teilw. veralt.
nach, temporal
Grammatik
Präposition, mit Dat.
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°aft da Schui gähst zun Kramer Helfendorf AIB47.943981, 11.791698
°mach mas aft der Kirch aus Rosenheim RO47.857172, 12.116561
dann
Grammatik
Adverb
danach, später
Verbreitung
°südöstliches Oberbayern vielfach, °östliches Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vereinzelt
Dialektbelege
°afft hot as eig’segn, wos a og’schtoit hot Schrobenhausen SOB48.5613407, 11.2654488
°um zwölfi bin i hoamkemma, åft bin i ins Bett ganga Gottfrieding DGF48.638461, 12.536209
°zerscht hams g’wartlt [gestritten], aft g’raft Barbing R49.002069, 12.210037
Aften hat’s g’röngt Delling I,11 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
àf d’Létsd ausé hòd’a s’Goed a(g)bròchd òft iadsd mid dän Heislkàfa Steininger O’neureutherwaid 36 Steininger, Reinhold: Der Dialekt von Oberneureutherwaid (unterer Bayerischer Wald), Ex.masch. Regensburg 1981.
*1954 Oberneureutherwaid WEG
*1954 Oberneureutherwaid WEG
hamets afften auf allen vieren [vierstimmig] / mit ernst zwitiert [gezwitschert] vnd zamengschrieren Niederbayern, um 1650 ZHM 6 (1905) 229,23f. Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten, 1900-05.
Wie i aft bin áffö kemmã München M48.139686, 11.578889, 1727 Hartmann Hist.Volksl. II,260 Historische Volkslieder und Zeitgedichte vom sechzehnten bis neuzehnten Jahrhundert ges. und erl. von August Hartmann, 3 Bde, München 1907-13.
*1846 München, †1917 ebd.; Dr.phil, Gymnasiallehrer, Oberbibliothekar
*1846 München, †1917 ebd.; Dr.phil, Gymnasiallehrer, Oberbibliothekar
Zusammen mit anderen Zeitadv.
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
de bstellt de auf fünfe, aft sitzt dann da und sie hats vergeßn Schönbrunn LA48.549821, 12.184938
aft heißt’s nacher, am Lichtmeßtag Rottal48.431054, 12.852333, Niederbayern, Dt.Gaue 12 (1911) 180 (Volkslied) Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
Phraseologie
In festen Verbindungen:
aft (und) nachher / danach u.ä. °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°afft nachher is a Wetter kemma Marktschellenberg BGD47.696036, 13.0462546
°dana aft kimm i Neuschönau GRA48.8847072, 13.4741152
Aft and danach sand a schia allö Wähazn [Gespenster] voschafft worn ön d’Schwäz Waltinger Ndb.Sagen 28 Niederbayerische Sagen, ges. von M[ichael] Waltinger, Eggenfelden [1901].
*1874 Deggendorf, †1957 München; Oberlehrer
°afft nachher is a Wetter kemma Marktschellenberg BGD47.696036, 13.0462546
°dana aft kimm i Neuschönau GRA48.8847072, 13.4741152
Aft and danach sand a schia allö Wähazn [Gespenster] voschafft worn ön d’Schwäz Waltinger Ndb.Sagen 28 Niederbayerische Sagen, ges. von M[ichael] Waltinger, Eggenfelden [1901].
*1874 Deggendorf, †1957 München; Oberlehrer
Vers:
der Hütejungen
°åftn, dechtn [dennoch], dichten toi, rockas Koch [Roggenmus] måcht d’Wåmpn voi! Niederaudorf RO47.66658, 12.1691072
°åftn, dechtn [dennoch], dichten toi, rockas Koch [Roggenmus] måcht d’Wåmpn voi! Niederaudorf RO47.66658, 12.1691072
übertr. auch räumlich
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°linggahond steht da Pfoarhof, aft wisawi, glei no da Reib [Kurve], da Mesnerwirt Weildorf LF47.8621034, 12.8704606
Eine Rangfolge, Bewertung ausdrückend
Dialektbelege
zuerst kim i, aoftn du Traunstein TS47.8701474, 12.6423403
zu einem früheren Zeitpunkt
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°aften anno dazumal ist dies geschehen Gangkofen EG48.4370323, 12.5630767
°aftn san ma z’Minka gwen „kürzlich“ Landshut LA48.545368, 12.145157
da, in diesem Fall, unter diesen Umständen
Verbreitung
°östliches Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt
Dialektbelege
°d’Fliong hant heit so bees, aft kimmt gwieß a Weda [Gewitter] Teisendorf LF47.849038, 12.8218357
°aft soist hoit recht håm Hauzenberg WEG48.651862, 13.625426
Hoch auf …, Aft (dann) fallts aber (herab) grad, Aft fallts … aber schwar Reichenhall REI47.729564, 12.881491, Anfang 19.Jh. Dt.Gaue 14 (1913) 214 (Schlegelreim) Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
wån i gŋuα geid hęd ǭxd ghạfαdα mα α auto nach Kufner Freutsmoos 52 Kufner, Herbert L.: The Dialect of the Freutsmoos Area (Bavaria), Diss.masch. Cornell 1956.
*1927 Freutsmoos LF
*1927 Freutsmoos LF
Phraseologie
Gstanzl:
Wenn i wieder auf d’ Welt kimm, wir i a Bandlkrama, Aft brauch i koa Senst und koan Denglhamma Germannsdorf WEG48.635203, 13.667747, Miller Lkr.WEG II,27 Der Landkreis Wegscheid. Ein Heimatbuch, hg. von Richard Miller, 2 Tle, Wegscheid [1957].
*1880 Haldenwang/Lkr. Günzburg, †1963 Hauzenberg PA; Oberstudienrat, Heimatpfleger
*1880 Haldenwang/Lkr. Günzburg, †1963 Hauzenberg PA; Oberstudienrat, Heimatpfleger
Zusammen mit anderen Zeitadv.
Dialektbelege
°da woaßt åft ned, wasd sagn sollst Nottau WEG48.576310, 13.618486
auch unter Umständen, vielleicht
Dialektbelege
°zahl ihm sei Sach, aft wart er drauf Frühling TS47.952027, 12.625034
Füllwort, °Oberbayern teilw. in fester Verbindung mit nachher
Aufforderung, Aussage verstärkend
Verbreitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Dialektbelege
°hiazt ho i afft nåcha höixte Zeit, daß i den Wisch eischick Ramsau BGD47.574788, 12.865494
°aft geng ma’s o Zell REG48.905189, 13.137321
aft stellts enk a! südöstliches Oberbayern, Schmidkunz Bauernballaden 177 Bauernballaden, ges. und hg. von Walter Schmidkunz, Erfurt 1939.
*1887 Kiel, †1961 Neuhaus MB; Schriftsteller
*1887 Kiel, †1961 Neuhaus MB; Schriftsteller
Ähnlich auch
Dialektbelege
°aft kannst mi … Nottau WEG48.576310, 13.618486
Phraseologie
Kommando bei einem Schiffzug:
Gütler aften „langsamer“ Laufen LF47.9354122, 12.930309, Lentner Bavaria Voralpenld 38 Lentner, Joseph Friedrich: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Oberbayern: Die Landgerichte im Voralpenland, hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1988.
*1814 München, †1852 Meran; Buchhändler, Redakteur
*1814 München, †1852 Meran; Buchhändler, Redakteur
In Fragen:
°wann kommt er denn oft? Waging LF47.9335806, 12.7341255
°was is s aft nachher, a Dirndei oder a Bua Angerer Göll 215 Angerer, Hanns: Im Schatten des Hohen Göll, München [1956].
*1912 Salzberg BGD, †1976 Ramsau BGD; Zollbeamter
°was is s aft nachher, a Dirndei oder a Bua Angerer Göll 215 Angerer, Hanns: Im Schatten des Hohen Göll, München [1956].
*1912 Salzberg BGD, †1976 Ramsau BGD; Zollbeamter
In fester Verbindung mit Interrogativadv.:
wia aft „wieso“, zwe aft „warum“ Ramsau BGD47.574788, 12.865494, Bergheimat 10 (1930) Nr.11,43 Bergheimat (Beil. z. Berchtesgadener Anzeiger), 1921-67.
4b
manch
Phraseologie
in festen Fügungen:
aft einmal manchmal aft einer ( ein ) manch einer
Etymologie
Ahd. aftan, mhd. aften, germ. Bildung idg. Herkunft; Et.Wb.Ahd. I,63f. Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff. ; aft Kürzung wie hint zu hinten u.ä. Bed.4b Kontamination mit oft?
Lautungen
åft, ǫ-, mit Länge å̄vd, ǭ- (LF; WEG); daneben seltener åftn, ǫ- Oberbayern mehrfach (dazu EG, LA, MAI, PA, SR), å̄vdn (RO); åftnt (TS; REG).— Vereinz. åχt, ǫ- (AÖ, LF), ǭxd (LF).
Literatur
- Delling I,11 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.
*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker - Schmeller I,46 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek - Westenrieder Gloss. 6f. Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.
*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge - Zaupser Nachl. 8 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).
*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
- WBÖ I,104-106 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
- Suddt.Wb. I,250f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
- Lexer HWb. I,24 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
- Ahd.Wb. I,36 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
- Dietl Erg.Schmeller II,10 Dietl, Hans: Ergänzungen zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch, 2 Bde, Straßburg 1912f.
*1870 Kollnburg VIT, †1953 Kronach; Studienprof. - Kollmer II,349 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.
*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof. - Rasp Bgdn.Mda. 16 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.
*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
- Fragebögen:
- S-68E16, W-87/8
verfasst von: J.D.
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