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an1, am

Wörterbuch:
Wortart: Präposition
Wortart: Adverb
Wortart: Präfix
Bedeutungen
I
Präp.
Präposition 
1
räumlich
1a
an, lokal, mit Dat.
1aα
in Berührung mit einem Punkt, einer Fläche
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°da Hans hot a arge Beiß am Hax [Juckreiz am Bein] Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725
d’Loita loit en Bam Teugn KEH48.8934704, 12.0116921
°untnbei hängt d’Latern am Wågn Regensburg R49.013904, 12.100040
No hod ar an Schdean gsehng am Himmö March REG48.9769924, 13.0680558, Haller Rauhnacht 27 Haller, Reinhard: Rauhnacht. Sagen aus dem Bayerischen Wald, Grafenau 1976.

*1937 Bodenmais REG; Dr.phil, Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
Aafm Foußbuan, oan Wändnan, oa der Deck, oa der frisch gweißtn Schemm Neie Deas-Gsch. 14 Schemm, Otto: Neie Deas-Gschichtn, Hof 1981.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
daz er gemartert wart ane deme heiligen cruce 12.Jh. SKD 346,32 (Münchner Glaube) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
an zwo stangen allerlai heut [Häute] Rain SR48.905427, 12.466823, 1547 Rgbg u.Ostb. 121 (Inv.) Regensburg und Ostbayern, hg. von Franz Karg, Kallmünz 1991.
In festen Fügungen:
etwas an sich haben eine bes. Eigenschaft aufweisen
Ich mou üwerhaapts wos oa mir ghat hom, wos die Lehrer aafgreecht haout Schemm Neie Deas-Gsch. 61 Schemm, Otto: Neie Deas-Gschichtn, Hof 1981.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor

Wan ein pferd die untugent an sich hat daß es leder frist Nordbayern49.1840356, 12.3490367, 2.H.17.Jh. Roßarznei (König) 60 König, Josef: Eine anonyme Roßarzneihandschrift aus dem Kloster Reichenbach bei Regensburg, Diss. masch. München 1993.

Nordbayern 2.H.17.Jh.

In 14 Tagen is an dir [bist du an der Reihe] Binabiburg VIB48.4386559, 12.4269654, HuV 10 (1932) 133 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.

In ä.Spr.:
es ist an dem ist richtig
wol was es an dem, das er das wylprädt zu vil lieb het Füetrer Chron. 260,1 Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
1aβ
in Ortsangaben
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
an Oart dauß fank ma an „beim Ortsende fängt man an“ Eresing LL48.0863086, 11.0240785
gnau [nahe] an Doaf Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
Gib owacht im Newe, sunst valaffst de an da Weggowi Bauer gut bayer. 71 Bauer, Josef Martin: Auf gut bayerisch. Eine Fibel unserer eigenen Sprache, München 1969.

*1901 Taufkirchen ED, †1970 Dorfen ED; Schriftsteller
am Berwingai-Hoof int Bodenmais REG49.070161, 13.099453, Haller Druden 77 Haller, Reinhard: Von Druden und Hexen. Sagen aus dem Bayerischen Wald, Grafenau 1977.

*1937 Bodenmais REG; Dr.phil, Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
dem obristen Zollner an Newnhauser thor Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1493 HuV 17 (1939) 216 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
1b
an, direktional, mit Akk.
1bα
an einen Punkt, eine Fläche hin / her
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
i wiaf di glei oni ånt’ Wend Aschheim M48.1713481, 11.7160347
er bufft in oan furt an mi hi Passau PA48.567378, 13.431710
°a su a vazwunzns [empfindliches] Ding! A döi deaf ka kolts Liftal åi(n)göi(n) Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
Drauf blast a mitm Horn und haut ans Tor oni FS, HuV 15 (1937) 333 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
rene e den hạfα oi „ich renne an diesen Haufen hin“ Waldmünchen WÜM49.3775728, 12.7062127, nach Kollmer III,527 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
Mià … hoggàn uns àn n Diisch hĩ Merkle Bair.Gramm. 186 Merkle, Ludwig: Bairische Grammatik, München 1975.

*1928 München, †2003 ebd.; Dr.phil, Journalist, Schriftsteller
zu undtrest an daz pley mach ein snürlein von 5 hären 15./16.Jh. ZDA 14 (1869) 168 (Tegernseer Angel- u. Fischb.) Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 1841ff.
1bβ
in Ortsangaben
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°gehst an’ See hintrö? Unterwössen TS47.7357886, 12.4594234
daß d’ fei du dahoam bleibst und ja net abi gehst am Bach Christ Werke 15 (Erinnerungen) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
gent enthalp der Iser ouf untz [bis] an das Sevelt an den Stein 1305 SbMchn 1909, H.2,52 Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, Phil.-hist. Klasse, 1860ff.
1c
für Relationen, auf die heute mit anderen Präp. Bezug genommen wird (in heutiger Mda. schwachtonig für in)
1cα
auf, gegen, in, zu u.a, räumlich
dem/ selben/ hause daz si an Swæbingergassen/ ze Mvͤnchen habent München M48.139686, 11.578889, 1295 Corp.Urk. III,375,33f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Mit dem zoch er mit wolgemachter ordnung an die Gotten [gegen die Goten] Füetrer Chron. 34,20f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
1cβ
übertr. auf, bei, wegen, zu u.a.
in allen tiern sint diu weip … ainr hellern stimm wan die man, ân [außer] an den rindern Konrad vM BdN 159,22-24 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
di haiden wurden ganz erschlagen hunz an [bis auf] siben Arnpeck Chron. 483,5f. Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).

*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
welcher Mensch an solcher Trunkenheit auf der Gassen oͤffentlich betretten wuͤrde 1501 BLH XIII,265 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
auch in Verbindung mit Brief, Buch, Urkunde u.ä.
Hans Letel … verschraib mir an ain brief, daz ich nam von dem Siman Maurhof[er] 29 Unger guldein 1405 Runtingerb. II,232 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
2
temporal
2a
an, zu (mit Bezug auf einen best. Zeitpunkt), mit Dat.
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Schwaben vereinzelt
an Juungtog [Georgi] is da Rid [Ritt] Truchtlaching TS47.9584444, 12.5004194
dem tramt [er träumt] am helliachtn Tag Osterhofen VOF48.701699, 13.012130
da Brauch … daß a [auch] dö gwaxna Buam a dö Sunta an [in den] Zwölfaroasnkranz ganga sen Schlehdorf WM47.655300, 11.315227, HuV 15 (1937) 233 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
An Weihnachten haben wir dann die Nachricht kriegt Freiham WS48.0344222362652, 12.2046989790399, Baumgartner Sagen 107 Bairische Sagen, aufgezeichnet und hg. von Hans Baumgartner, Kassel 1983.

*1939 Wasserburg
an send Benedicten abende in der Vasten Regensburg R49.013904, 12.100040, 1280 Corp.Urk. I,378,12 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
einmal in der wochen, daz ist am erchtag [Dienstag] 1.H.16.Jh. ZDW 2 (1902) 162 Zeitschrift für Deutsche Wortforschung, 1901-14, NF 1960-63.
In Fügungen:
am Ende vielleicht

Ä.Spr.:
an der Zeit derzeit
Hans dez Kumprecht, an der zeit schulthaicz zu Regenspurch, ynsygel 1400 Runtingerb. II,124 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
an Stunde sofort
An stund schuef [befahl] er den man gottes zu fahen [fangen] Füetrer Chron. 43,18f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
2b
während, mit Dat.
°an da Kiawa woan olle Vowandten dou Neuhaus NEW49.800989, 12.169603
da gab … jächling der kaiser … vor dem altar an seinem gebet den geist auf Aventin V,354,4-6 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Odranum, der eben seim Gebrauch nach/ das Heil.Gebett am fahren entrichtet Selhamer Tuba Rustica I,428 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol, Geistlicher
2c
bis zu, mit Akk., ä.Spr.
untz an den 14 tag Landshut LA48.545368, 12.145157, Mitte 15.Jh. Chron.dt.St. XV,298,7 Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
In heutiger Mda. nur in fester Fügung:
an die Nacht am Abend
3
ungefähr, mit Akk.
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°de Stanga is an de zwanzg Meta lang gwen München M48.139686, 11.578889
°dös dauat an dö via Wocha Kallmünz BUL49.160556, 11.958586
wilde Reiter auf schnaufenden Rossn, leicht an dö hundert Kösching IN48.810639, 11.500077, HuV 14 (1936) 62 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
4
hinsichtlich, mit Dat.
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°was moanst, was mir an Sach kriagt ham! Unterwössen TS47.7357886, 12.4594234
der vogel ist an der grœzen sam ain swan Konrad vM BdN 185,6f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
in obgemeltem casten, an silber geschier, Sechs silberene schalln München M48.139686, 11.578889, 1581 MJbBK 16 (1965) 123 (Inv.) Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst, 1950ff.
5
zur Umschreibung eines Dat.
werd eahm [ihr] neamd was Schlechts nachredn kinna, a da Hanni! Christ Werke 521 (Rumpelhanni) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
daß a de Roos, aba aa a de Leit nix passiert Seeon TS47.9765682, 12.4598714, Heimatb.TS III,46 Heimatbuch des Landkreises Traunstein, Bd 3: Land und Volkstum, Trostberg [1962], Bd 5: Der nördliche Rupertiwinkel, Trostberg 1990.
du mu(a)sst es an deinå frau vàschreibn lássn Ströbl Malching 66 Ströbl, Alex: Grundlinien einer formalistischen Syntax der Mundart von Malching, München 1970.

*1938 München, †1988 Stuttgart; Prof. für Germanistik. Mundart von Malching GRI
6
zum Anschluß von präp. Obj. od. -attr.
6a
beim Vb.
mit Akk. an jmdn / etwas denken , glauben , dermahnen ‘erinnern’ u.a.
Denk’ fei’ an mi! Binabiburg VIB48.4386559, 12.4269654, HuV 10 (1932) 133 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
mit Dat. an etwas liegen ‘darin die Ursache haben’, jmdn / etwas an etwas kennen, erkennen etwas an etwas merken, an einer Krankheit u.ä. sterben, an etwas verzweifeln
°heit howi Kopfweh, des liegt am Föhn Gräfelfing M48.122593, 11.433680
6b
zum Anschluß von präp. Attr.
mit Akk. Gedanke, Glaube an jmdn / etwas u.a.
mit Dat. Freude, Interesse, Recht, schuld an jmdn / etwas u.a.
hod da Xaverl koa rechts Intresse mehr an da Schuahschachtl ghod Bayerwald 74 (1982) 255 Der Bayerwald. Zeitschrift des Bayer. Wald-Vereins für Heimatgeschichte und Volkstum, Naturschutz, Landschaftspflege und Wandern, 1910ff.
7
zur Bildung des Sup.
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
dea is an gleanan Weichs DAH48.3813319, 11.414508
an öiddigitschn am ältesten Friedberg FDB48.3549199, 10.9838928
am liàwàn danz i àn Wåizà Merkle Bair.Gramm. 171 Merkle, Ludwig: Bairische Grammatik, München 1975.

*1928 München, †2003 ebd.; Dr.phil, Journalist, Schriftsteller
Salm ist im aprillen und majen am pesten 15./16.Jh. ZDA 14 (1869) 176 (Tegernseer Angel- u. Fischb.) Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 1841ff.
8
mit subst. Inf.
8a
zum Ausdruck eines Verlaufs, mit Dat.
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°dea woa scho an Dasaffa, wia s’n aussazogn håm Deggendorf DEG48.839582, 12.958749
°des siŋαl [Küken] is αn hīweαn nach Kollmer I,438 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
wāi s nå ạn bǭhα drin gwen is „weil es noch beim Backen drinnen gewesen ist“ nach Kufner Freutsmoos 142 Kufner, Herbert L.: The Dialect of the Freutsmoos Area (Bavaria), Diss.masch. Cornell 1956.

*1927 Freutsmoos LF
8b
zum Ausdruck eines Zwecks, v.a. mit Vb. der Fortbewegung, mit Akk.
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
gemma an Boo oi as Bodn [zum Baden] Kirchanschöring LF47.9554748, 12.8334372
II
Adv.
Adverb 
1
vorwärts, voraus
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
dös is in Drökk õ „sehr schmutzig“ Metten DEG48.855117, 12.913475
grǭ̓daus ǫ̃́u „ohne Richtungsänderung weiter“ Bittenbrunn ND48.742596, 11.155877
Als Verkürzung von angehen vorausgehen
°wo is’n der Papa? – dea is scho an as Fejd außi Galgweis VOF48.612335, 13.004390
In Fügungen:
dea get o und o wiara blinda Brem „ist ziel- und planlos“ Metten DEG48.855117, 12.913475


a söchara O~-und-O~ „Draufgänger“ Kirchmatting SR48.8130193, 12.6118933

In ä.Spr.:
an und an hin u. her
die heuser und decher erschütten sich an und an, gleich sam si sich begeben hetten von ir hofstat und grundvest Aventin IV,837,21f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
2
daran
in der Fügung:
aus und nirgends an Hexenruf

Redensart(en):
gout a(n) saa „gut angeschrieben“ Etzenricht NEW49.63183, 12.0921077

Jmdm ist etwas nicht an er hat dazu keine Lust
Heut̄ is’n Kində’n ’s Lernə gàr nét à~ Schmeller I,83 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

Dise zwai geschwistergeit soltn gleich miteinander regirn, aber dem brueder war’s nit wol an Aventin IV,554,12f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

Jmdm nicht an können nicht beikommen können °Niederbayern vereinzelt:
dem kå͂n i ned å̄ nach Kollmer I,428 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.

°Dem ka nix wos an „den berührt keine Kritik od. keine Krankheit“ Gleißenthal NEW49.8005027, 12.1372862
3
mit diesem Zeitpunkt beginnend
in festen Fügungen:
von … an mit diesem Zeitpunkt beginnend
fun səl’n dōg oũ „von demselben Tag an“ um Rain ND48.689623, 10.920396, BM 1 (1892) 307 Bayerns Mundarten. Beiträge zur deutschen Sprach- und Volkskunde, hg. von Oskar Brenner und August Hartmann, 2 Bde, München 1892‑95.
d’Keijh hamand voo duadd a wieda eahra Mil geem Bodenmais REG49.070161, 13.099453, Haller Druden 64 Haller, Reinhard: Von Druden und Hexen. Sagen aus dem Bayerischen Wald, Grafenau 1977.

*1937 Bodenmais REG; Dr.phil, Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger

wo er nicht … von stundan von ergangner Vrtheil appelliert Landr.1616 184 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.

Ä.Spr.:
an und an immer fort
aus gueten vnd frumen eelewnten weren geporen vnd geczogen guete vnd frume kind vnd durch die selben chind andre chind vnd also fürsich an vnd an 2.H.15.Jh. ZDA 112 (1983) 271,155-157 Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 1841ff.
4
als Verkürzungen für mit an- präfigierte Vb.: für Formen von anhaben
jedn Sunnta is s’ in d’ Früah-Mess’ auf Ehern abi-grittn, d’ Reithosn on und Reitstiefen Haller Dismas 141 Haller, Hanns: Der Knecht Dismas. Das Leben eines minderen Menschen aus dem unteren Baiern, Grafenau 1981.

*1902 Schwimmbach SR, †1984 München; Oberschulrat
von anlegen, anschalten u.ä.
das Licht ist schon an Denz Windisch-Eschenbach 100 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil, Wörterbuchredaktor
is d dạ̄r å̄͂? [ist der Türhaken angelegt?] nach Kollmer I,428 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
von anfangen, angehen
°is’n d’Schöll no niad a(n)? Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589
III
Präf.
Präfix 
1
aus Zusammenrückung einer Fügung mit anI in aneinander, anstatt u.a. od. mit anII in anbei
2
insbes. bei Vb, wobei die lokale Bed. in den Hintergrund treten kann. Durch Präfigierung wird die Bed. des Grundw. hervorgehoben (antreffen, ankenten ‘anzünden’) od. spezifiziert (andrücken, anspritzen)
2a
lokal, an … dran
2aα
meist deverbal, die mit an bez. Bewegung betrifft
2aαi
das Obj.: anbinden, anbreiten ‘Flachs, Heu usw. am Boden ausbreiten’, anhängen, annähen, anschrauben
2aαii
das Subj.: anballen ‘in Klumpen ankleben’, anstoßen ‘angrenzen’
2aβ
mit subst. Basis: angeschirren, anspulen
2b
lokal, an … hin
2bα
meist deverbal, die Bewegung betrifft
2bαi
das Obj.: anpacken, andingen ‘anstellen’, angreifen
2bαii
das Subj.: anfliegen, angehen, ‘vorausgehen’, ankommen, anrücken, anstiefeln
2bαiii
durch Präfigierung werden intr. Vb. trans.: anbellen, anlügen, anschauen, anschreien, anspringen
2bβ
mit subst. od. adv. Basis: anbaseln ‘jmdn mit Base anreden’, anmäuerln ‘an die Mauer werfen’, anzuwidern ‘beleidigend anreden’
2c
Aktionsarten bezeichnend
2cα
intensivierend, bis zur Fülle: (sich ) anfressen, anfüllen (sich) ansaufen, anschwellen
2cβ
inchoativ, angezeigt wird der Beginn, die erstmalige Durchführung der Handlung: anackern, anbändeln ‘eine Liebschaft beginnen’, angräueln ‘zu schimmeln beginnen’, ankeimen, anreißen, anzapfen
2cγ
resultativ, das Erreichen eines Zielzustands (oft nach kurzer Anfangsphase) anzeigend: anfeuchten, anmischen, anrühren, ansetzen
2d
mit der im Grundw. ausgedrückten Handlung ankündigen: (das Neujahr) anblasen, anläuten (das Christkindlein) anschießen od. ansingen
3
bei Subst.
3a
in deverbaler Abl. in engerer od. fernerer Beziehung zur Bed. des Vb.: Anbauet ‘Saat’, Anfasser ‘Sensengriff’, Anding ‘Drangeld’, Anhang ‘Rauhreif’, Anklöpfler, Ansprecher ‘Wunderdoktor’
3b
in denominaler Abl.: Andach ‘oberer Dachboden, Speicher’, Anteil, Angeld ‘Drangeld’, Angras ‘dritte Mahd’, Anscheibe ‘Brotanschnitt’, Anzeichen
4
bei Adj. u. Adv
4a
in Abl. von vb. od. subst. Basis: angerätig ‘zudringlich; reizbar’, anständig, anstellig ‘geschickt’
4b
in adj. Komp, in denen die Eigenschaft des Grundw. nur in geringem Maße ausgeprägt ist: anteigig ‘leicht teigig’, andumm ‘dümmlich’, angrantig ‘leicht verstimmt’, anrot ‘rötlich’, anweich
4c
zur Verstärkung von Temporaladv.: anheuer, anheute, anjetzt, annoch
Ahd. ana, mhd. ane, germ. Wort idg. Herkunft; 23Kluge-Seebold 36 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 231995 (bearb. von Elmar Seebold). .— Im Schwachton Zusammenfall mit in (s. Ltg), woraus wohl einige Verwendungen (s.o. Bed.I,5 u. 8b) in heutiger Mda. herzuleiten sind.
Im Starkton entspr. der Entw. von mhd. a vor n ( Lg. § 1n1 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. ) u. bei Nasalschwund ( Lg. § 46c2 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. ) Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Mittelfranken ō͂ od. ǭ͂, daneben å̄͂ (LL; PA, VOF), auch ā̃ (FFB, LL, SOG; A, FDB), ū͂ (RO; GUN, WUG), ǫ͂u, õu (AIC, GAP; EIH; FDB, ND); Oberfranken ō͂α (auch NEW, TIR).— Stadtsprl. oft ohne Nasalierung ō, seltener ǭ (wegen Homonymie mit ab).— Im Schwachton im Gesamtgeb. ån, αn, å, α, dadurch Zusammenfall mit Schwachtonformen von in. Durch falsche Rückbildung entsteht e ‘an’ Niederbayern mehrfach (auch CHA, WÜM).— Mit Obliquusformen des best. Art. M. u. N. erscheint im Gesamtgeb. ån, an, αn bzw. -m, je nach Folgekons.; ugs. nach schriftsprl. Vorbild ferner åm, αm für an dem u. fälschlich für an den.
  • Delling I,23f. Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,81-83 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ I,200-213 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,172-175 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. I,249-257 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,314f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB II,714-737 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. I,976-981 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,57 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 87-89 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,329-410 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a, Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb.