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anbrämen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 42
Wortart: Verb
Kompositum zu: brämen
Bedeutungen
1
die Blattspitzen von etwas erfrieren lassen
°heut Nacht hat der Reif die Kartoffeln anbramt „die Blattspitzen erfroren“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
2
sich bewölken, zusammenbrauen
reflexiv  
2a
sich bewölken
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°heit kimmt a Weda, da hint is scho ganz obramd Mauern FS48.5162681, 11.8969383
°da Himml breimt se o Kottingwörth BEI49.0191274, 11.5209369
dǝr himl doud si õbrámə̃ Dinzling CHA49.133984, 12.636349, nach BM I,66 Bayerns Mundarten. Beiträge zur deutschen Sprach- und Volkskunde, hg. von Oskar Brenner und August Hartmann, 2 Bde, München 1892‑95.
å̃-brạ̄̃mα se „sich mit Wolken überziehen, sich verdunkeln (vom Himmel vor einem Gewitter)“ nach Kollmer II,36 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
2b
sich zusammenbrauen (vom Gewitter)
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt
°da bramt sö wieda oans o Ruhstorf GRI48.440547, 13.334989
Ein Wetter … brámt … si’ à~ „wenn sich der Gesichtskreis an seinem Rande allmählich zu Gewitterwolken verdüstert“ Schmeller I,355 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
ein Wetter bramt sich an Winkler Heimatspr. 145 Winkler, Karl: Heimatsprachkunde des Altbayerisch-Oberpfälzischen, Kallmünz 1936.

*1891 Regenstauf R, †1961 Amberg; Rektor
übertr.: sich anbahnen
°da bramt si ebbs o „bahnt sich eine Liebschaft an“ Ascha BOG48.997503, 12.6358234
Offensichtlich werden
Eine Schwangerschaft brámt … si’ à~ Schmeller I,355 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3
sich anlegen (von Schmutz), dunstig sein, sich betrinken
anberahmen
4
sich als Rauhreif absetzen
anbereimen
  • Delling I,16 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,355 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 56f. Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,723 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Kollmer II,36 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil, Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • W-40/32
verfasst von: A.S.H.