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anhenken
anhängen, etwas an etwas hängen
(ein Fahrzeug mit einem anderen) verbinden, etwas an einem Fahrzeug hinten befestigen
Sachgruppen
Schlitten und seine Teile; Fahrzeuge
Verbreitung
Ettringen MN48.1040879, 10.6535987, Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, Pfronten FÜS47.5813782, 10.5579673
Dialektbelege
„Meist wurde noch ein zweites Fuder ā̃kheŋd“, Höchstädt DLG48.6114313, 10.5670984, Stirnweiß 225 Stirnweiß, Werner R.: Sprache, Sitte und Brauch einer schwäbischen Ackerbürgerstadt des mittleren Donaugebietes um die Jahrhundertwende (Inaugural-Dissertation), Höchstädt, 1975
Entwöder hoab ba ... zviel uff m Schlitte und zweanig ankhänkt, oder umkeahrt Bergab hat man große Holzscheite als Bremse an den Schlitten angehängt, Pfronten FÜS47.5813782, 10.5579673, Lotter 152 Lotter, Pius: Pfrontar Spinnar und Originale, Kempten, 1985
etwas an etwas hängen, aufhängen
Sachgruppen
Feldarbeit; ausstatten (versehen mit, übergeben, aufbewahren, erhalten, befreien von, wegnehmen)
Verbreitung
Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Pfronten FÜS47.5813782, 10.5579673
Dialektbelege
Huinzǝ aahängkhǝ Gras auf die Heinzen hängen, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 118 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis, Oberstdorf, 2003
etwas behängen, schmücken
Sachgruppen
ausstatten (versehen mit, übergeben, aufbewahren, erhalten, befreien von, wegnehmen)
Verbreitung
Oberroth ILL48.1739457, 10.1910782, Allgäu vereinzelt
Dialektbelege
da Krischtbomm ahenka Oberreute LI47.5636051, 9.9441149, MG 81, 2 : Mundartgeografische Fragebögen (aus dem Materialbestand des Bayerischen Wörterbuchs), 1927-1941
(ein Tier) festbinden, anketten
Sachgruppen
Haustier
Verbreitung
Gablingen A48.4564554, 10.8207702, Holzhausen LL48.048377, 10.783267, Leuterschach MOD47.747957, 10.5742203, Memmingen MM47.9867696, 10.181319, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Tapfheim DLG48.6722686, 10.6815677, Trauchgau FÜS47.6413744, 10.8275033, DON vielfach, KF vereinzelt, NÖ vereinzelt, SMÜ vereinzelt, SOG vielfach
Dialektbelege
ā̃heŋkxǝ Großaitingen SMÜ48.2281905, 10.7814824, SBS 11 K 59 König, Werner (Hg.): Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben. Bearbeitet von Lars Löber. Band 11: Wortgeographie IV, Heidelberg, 2001
[einen Hund]: āhängkhe Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 118 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis, Oberstdorf, 2003
Phraseologie
aakhängkht sing „durch eine Verpflichtung (z. B. Pflegefall, ein Kleinkind, berufliche Zwänge) gebunden sein, in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein“, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 118 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis, Oberstdorf, 2003
mit jemandem grob umgehen
Unangenehmes aussprechen
Sachgruppen
Ausdruck oder Geste der Abneigung (Meinung sagen, Kritik)
Verbreitung
Mindelheim MN48.0464164, 10.4882504, Allgäu vereinzelt
Phraseologie
einem das Maul anhenken jemanden beleidigend beschimpfen, beleidigend nachäffen Schwaben vereinzelt:
's Müül aahängkhǝ „jemanden beschimpfen, scharf beleidigen“, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 118 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis, Oberstdorf, 2003
's Müül aahängkhǝ „jemanden beschimpfen, scharf beleidigen“, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 118 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis, Oberstdorf, 2003
einem einen Schnaken anhenken jemandem beleidigend antworten Westallgäu:
u̜m an šnō̜kǝ āhe̜ŋkxǝ Westallgäu, Gruber I 317 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, I. Teil Grammatik, Heidelberg, 1987
u̜m an šnō̜kǝ āhe̜ŋkxǝ Westallgäu, Gruber I 317 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, I. Teil Grammatik, Heidelberg, 1987
u̜m an šle̜dtǝrlǝng āhe̜ŋkxǝ jemandem gegenüber sich schnippisch äußern, Westallgäu, Gruber I 317 Gruber, Anton: Die Westallgäuer Mundart, hg. v. Renn, Manfred und Landkreis Lindau, I. Teil Grammatik, Heidelberg, 1987
an Riffl aahängkhǝ „einen Verwies erteilen“, Oberstdorf SF47.4118318, 10.2781005, Oberst. Wb. 193 Verein Heimatmuseum Oberstdorf e.V. (Hg.): Wörterbuch der Oberstdorfer Mundart. So seit ba bn iis, Oberstdorf, 2003
jemanden einen Streich spielen
Sachgruppen
Brauchtum (auch Schreckgestalten)
Verbreitung
Könghausen MN48.1879487, 10.5675925, Simmerberg LI47.586506, 9.945707
Phraseologie
jemand an Schnaogge aahänke „einen Schabernack spielen“, Simmerberg LI47.586506, 9.945707, Baldauf 47 Baldauf, Albert: Westallgäuer Wörterbüchlein, Kempten, 1955
Beim Getreidemähen wird der letzte Schnitter verspottet, ebenso wird dem, der zuletzt mit dem Dreschen fertig wird eins angehenkt Ein kleines Strohbündel oder eine Strohpuppe wird zum Spott in die Scheune eines noch mit Dreschen beschäftigten Nachbarn getragen, Könghausen MN48.1879487, 10.5675925, Willi 331 Willi, Gerhard: Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09, Augsburg, 1999
Literatur
- Schwäb.Wb. VI 1514. Fischer, Hermann: Schwäbisches Wörterbuch. 6 Bände, Tübingen, 1904-1936
- Schmeller I 1133 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch (1827 - 1837). Bearbeitet von Frommann, Georg Karl (1872 - 1877). 2. bearbeitete Ausgabe. 2 Bände, München (Nachdruck), 1985
verfasst von: BS
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