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ausbacken

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 844
Wortart: Verb
Kompositum zu: backen
Bedeutungen
1
fertig backen, durchbacken
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Schwaben mehrfach
s Brot is ausbacha, wenns rogli [locker] und nimmer letschi is München M48.139686, 11.578889
dees is nu niad asbach’n Vohenstrauß VOH49.6238348, 12.341436
Redensart(en):
°du ghörst ausbacken „bist noch nicht trocken hinter den Ohren“ Steegen WÜM49.3414674, 12.5711968
Ä.Spr. übertr. am Ende sein
Wirst nit abstehn von disen sachen, so wirst du warlich baldt außbachen Sachs Werke XI,229,21f. Sachs, Hans: Werke, hg. von Adalbert von Keller und Eduard Götze, 26 Bde, Tübingen 1870-1908 (Nachdr. Hildesheim 1964).

*1494 Nürnberg, †1576 ebd.; Schuhmachermeister, Dichter, Meistersinger
2
im Fett herausbraten
mit ausgebachenen Knoͤdlein Hagger Kochb. III,1,110 Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.

*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
3
eine bestimmte Menge backen (wie abbacken, Bed.1)
va dem Mej kan ö blos mea Sejwöckl ausbåcha Mittich GRI48.440634, 13.396183
4
ausschlafen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach
ausbåcha „richtig ausgeschlafen“ Wiesmühl LF48.022950, 12.737015
°der is ned ausbocha worn Ederlsdorf WEG48.576306, 13.617982
°den moust a Rou laun, der is no niat asbacha Rötz WÜM49.341854, 12.5319894
Nicht ausgebachen seyn „nicht recht ausgeschlafen haben, und daher etwas übler Laune seyn“ Schmeller I,194 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auch unwillig, mürrisch, grantig
°nicht ausbocha „unwillig, mürrisch, grantig“ Töging 48.2547192, 12.5864967
°a ganza Ausbachana „gut aufgelegt“ Surheim LF47.8725325, 12.9628369
5
entwickelt, gesund, durchtrieben
Partizip Präteritum  
5a
entwickelt
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
a ausbachas Kind „zeitgerecht geborenes Kind“ Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
5b
gesund, kräftig
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°mei Liaba, da Hias, des is a ganz Ausbachana Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
°net ausbacha „mißgestalteter Erwachsener“ Innernzell GRA48.8513534, 13.2739608
5c
durchtrieben
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°a ausbachner Bazi Surheim LF47.8725325, 12.9628369
°a ganz a Ausbachener Mendorf RID48.873085, 11.604917
  • Delling I,40 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,194 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,32-34 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,452 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. I,579 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,826f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,891f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Fragebögen:
  • S-28B2, W-7/18f.
verfasst von: B.D.I.