Bayerns Dialekte Online.
Bayerische Dialekte. Dialekte in Bayern. Bayerische Mundarten.
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Bavaria's Dialects Online provides information about the dialectal vocabulary in Bavaria and presents the research results of the Bavarian Dictionary (BWB), the Franconian Dictionary (WBF) and the Dialectological Information System of Bavarian Swabia (DIBS).
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Dies ist ein Ordnungsschema des Wortschatzes nach der Bedeutung. Es basiert auf dem System, das
Post (1998) auf der Grundlage von Hallig/v. Wartburg (1952)
erweitert und entwickelt hat. Mittels vierstelliger Nummern werden themen- bzw. sachverwandte Wörter einander zugeordnet.
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belegt nach 1958 bedeutet, dass dieser Beleg (bzw. dieses Stichwort oder diese Bedeutung) nach 1958 belegt ist und somit xzy
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Sechs Rosenkränz bet’st auf der StellMüllerLieder134Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.
Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
daz tu unsih gibvti beton umbe ein andra11.Jh.SKD186,55 (Otlohs Gebet)Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
vnnd sie sol all Wochen fur das Schweigenprechenn petten ein Rosencrantz1495DornerHerzogin Hedwig201 (Br.)Dorner, Johann: Herzogin Hedwig und ihr Hofstaat. Das Alltagsleben auf der Burg Burghausen nach Originalquellen des 15. Jahrhunderts, Burghausen 2002.
Burghausen AÖ
und nachdeme sye also gebettet, darauf in Gottes namen einfahren1661Irlinger-RothBgdn.Bergknappen23 (Bergordnung)Irlinger, Walter und Hans Roth, Die Zunft der Berchtesgadener Bergknappen. Geschichte, Brauchtum und Zunftgegenstände, Berchtesgaden 1996.
In das Beten / beten gehen zum Rosenkranzgebet gehen °Oberbayern vereinzelt: °i muaß hoam, betn geh„wo noch in der Allerseelenwoche oder an Lichtmeß in der Stube Rosenkranz gebetet wird“RiederingRO47.8394639, 12.2069217
Gebetet und amen zu Ende, abgeschlossen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt: °des is bet’t ad amm„endgültig abgeschlossen, aus“AmperpettenbachDAH48.3255375, 11.5301338
°des is sovui wia bet und amen„das Ausgemachte hat absolute Richtigkeit“EgingVOF48.714577, 13.265832
Des is ’bètt·t und amen„richtig, abgethan“SchmellerI,301Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auch °do is bet und amen„das ist unfaßbar“FronauROD49.2678745, 12.4356655
Im Vergleich:
°des is wöi bätt„paßt wie angegossen“NeusorgKEM49.934802, 11.9694077
Redensart(en):
zon Betn und zon Oarbatn deaf sö näamd schamaMettenDEG48.855117, 12.913475
dau hilfd koa Been und koa Greizmachn„eine Sache ist aussichtslos“Konradnördl.Opf.89Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978., ähnlich °Oberpfalz vereinzelt
då huift koan bätn und koan singa„gar nichts“MengkofenDGF48.7198958, 12.4406271
Dea bet, daß sö dö Zauschteckn biagn„betet viel“OberaudorfRO47.6484154, 12.1737799
°Host hejnd nu niad bädd?„zu einem, der die Tür nicht zubringt“RottendorfNAB49.456120, 12.061714
Ja mẽi, Diàndl, hẽid … hǫsd hoid wiidà ned będd fià de Dǫigàddn!„zur Tochter, wenn diese sich aus Ungeschicklichkeit weh getan hat“KapsWelt d.Bauern84Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.
°Bäts Kinna, bäts, da Vadda gäiht afs Stöhln„spaßhaft, wenn jemand etwas Unrechtes tun will“WeidenWEN49.676727, 12.162220, ähnlich DGF
Kinda betts, da Fadda schreibt sein Nama„scherzhaft, wenn jemand eine Unterschrift leisten soll“MünchenM48.139686, 11.578889
Zuruf an Kirchgänger:
So, gead ma z’n be’nDerchingFDB48.408873, 10.963980
wöllts be(t)n!„ruft der Nikolaus den Kindern zu, wenn er zur Tür hereingekommen ist“SingerArzbg.Wb.269Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.
Sprichw. Bethen lernt man in NoͤthenBaier.Sprw.I,136[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
Zum Bethen kann man nicht noͤthenBaier.Sprw.II,221f.[Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.
*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
zum Betn und zum Löibn [Lieben] soll ma nemats näin [nötigen]WeidenWEN49.676727, 12.162220
°Um an Reng und um die kloin Kinda braucht ma net be’n, döi kumma vo sälwaKirchenthumbachESB49.7497693, 11.7239291, ähnlich DEG
Nicht einmal das Beten darf man immer glauben„es gibt Heuchler, Lügner“BauernfeindNordopf.152Bauernfeind, Wolfgang: Aus dem Volksleben. Sitten, Sagen und Gebräuche der Nordoberpfalz, Regensburg 1910 (Neudr. Windischeschenbach 1979).
°in der Kircha bett’t ma’, in der Wirtsstubn red’t maWalleshausenLL48.1509356, 10.977846
Kinder, deats betn, da Vatta duad lötn!HöschlHimmel73Höschl, Josef: Unterm bayerischen Himmel. Finsinger Geschichten in Prosa und in Versen, Wartenberg 1994.
*1924 Finsing ED, †1996 ebd.; Angestellter
auch (Passion) lesen
Dialektbelege
heut dauern Kircha a wida lang, weil da Pfara Pasion bät„liest“TaxöldernNEN49.3183021, 12.2938169
übertr. gefesselt sein, unter einer Fesselung leiden
Dialektbelege
°den habns s Betn glernt„gefesselt“IngolstadtIN48.7630165, 11.4250395
°der hat betn miassner ist gefesseltAttenhausenLA48.561003, 12.0056521
dao möiß ma durchn Pfarra betn loanHagenhausenN49.3808996, 11.4037006
Na habn’s eahm bet’, und na zum End Habns a no um an Dokta g’schicktEberlKräutl157Eberl, Georg: Kräutl und Unkräutl. Gedichte in oberbayerischer Mundart, Regensburg 1893.
*1851 München, †1929 Vagen AIB; Oberstudienrat
Phraseologie
In festen Fügungen:
gesund beten abbeten, durch Beten heilen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt: °a Kind mit am Buckl is untara bucklatn Wurzl angsprocha und gsundbett wornSchützingAÖ48.2324058, 12.8146204 „Er hat überall im Parksteiner Gebiet das Vieh gesundgebetet“SauernloheNEW49.709231, 12.151582, BöckSitzweil76Sitzweil. Oberpfälzer Sagen aus dem Volksmund, ges. und hg. von Emmi Böck, Regensburg 1987.
°da Moar Hans und Krama Traudl san ins Bet’n gangaInzellTS47.7633488, 12.7492369
°dö zwoa woln heiratn, san scho zam Bätn in Pfarrhof gwenChamCHA49.223747, 12.662091
„Brautexamen, das Beten … d. h. Aufsagung der Glaubensartikel und des Vater Unser“Oberbayern, BavariaI,392Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
zum Beten gehenOberbayern, G. Schreiber, Mutter u. Kind in der Kultur der Kirche, Freiburg i.Br. 1918, 26
Phraseologie
Auch in fester Fügung:
beten gehen°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt: °unddan Bäddngeh wernt de Granzz aufgschdet„an den Haustüren von Braut und Bräutigam“WeildorfLF47.8621034, 12.8704606
°seine Leit [Eltern] hant recht beddad gwen„tief religiös, gläubig“TeisendorfLF47.849038, 12.8218357
°mia san ma nöd so bätatTegernbachMAI48.579757, 11.799767
Trêst s·God, is gàr ə∼ frumms bèttəds Leid … gwé’nMünchenM48.139686, 11.578889, SchmellerI,301Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
„Auffällig fromme Menschen gelten manchmal als bäddad“HöferBair.gredtII,40Höfer, Johann: Bairisch gredt, 2 Bde (2. Bd hg. von Armin Höfer), München 1995-2001.
*1925 Derndorf AIB, †1999 Salzburg; Prof. für moderne Sprachen, Autor
ein Kechin die sey gar ein froms Zichtigs wollbettendes schoͤns MenschMünchenM48.139686, 11.578889, 1586WestenriederBeytr.V,145f.Beyträge zur vaterländischen Historie, Geographie, Statistik und Landwirthschaft [hg. von Lorenz v. Westenrieder], 10 Bde, München 1788-1817.
°Betate Leut und bissige Hund soll ma aus dem Weg gehnDollnsteinEIH48.8687764, 11.0739673, ähnlich °Oberbayern
Dö betatn Leit, dö zahnadn Hund und dö stößadn Stier is nia zua traunHäringGäuboden196[Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.
°der Huber laßt betn für sein Vater in d’LeichLandshutLA48.545368, 12.145157
°d’Mülleri vo Waldhausen laßt betn, morgn um zehne sein Ma in d’Leich gehBatzhausenPAR49.1884522, 11.6016564
einen als Freund beten (lassen)„bei einer Beerdigung unter die Verwandtschaft einbeziehen (lassen)“DenzWindisch-Eschenbach139Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.
Leiche beten °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken mehrfach: °da Hans is zun Leichbehn umigangaHohenburgAM49.295317, 11.795621 °heint ist für die alte Meieri Leicht bet wornGeorgensgmündSC49.188030, 11.016770
°heint homs wida bätt af dean PfarrhuafdochTirschenreuthTIR49.881642, 12.329440
„Wenn es Mittag geläutet hat, beten die Störche, d. h. sie klappern“WinklerHeimatspr.128Winkler, Karl: Heimatsprachkunde des Altbayerisch-Oberpfälzischen, Kallmünz 1936.
*1891 Regenstauf R, †1961 Amberg; Rektor
Etymologie
Ahd. bëtôn, mhd. bëten swv., germ. Bildung zu Bete; Kluge-Seebold116Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold)..
SchmellerI,301Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).
*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
WBÖII,1135-1137Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
Schwäb.Wb.I,948-950Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
Schw.Id.IV,1829-1832Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
Suddt.Wb.II,244f.Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
DWBI,1696-1698Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
Frühnhd.Wb.III,2055-2059Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.