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brechen1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 164–170
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
zerbrechen, zerreißen, zerstören
1a
zerbrechen
1aα
(etwas) zerbrechen, entzweibrechen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
er is vom Bam åwigfålln und håt si ’s Gnack brocha Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
du brichst oin Tella umandern Weiden WEN49.676727, 12.162220
do is ihna koan Loata net z’hoch, bis a mal … runtapflumpfa, und d’Haxen brecha Müller Lieder 74 Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.

Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
do brich i ma ja ois Tölz TÖL47.760208, 11.562798, SZ Wolfratshausen 58 (2002) Nr.173,R8 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
Ferit prah. sluoc Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,646,2 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Swelich vlosman einem unserm burger ein weinvas prichet 1310/1312 Stadtr.Mchn (Dirr) 191,22f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
sambt dem protprechen vnd nyessung des sacraments BertholdvCh Theologey 469 Berthold von Chiemsee: tewtsche theologey, München 1528.

Pürstinger, Berthold, *1465 Salzburg (?), †1543 Saalfelden bei Salzburg; Fürstbischof von Chiemsee
In festen Fügungen:
auf Biegen und / oder Brechen unter allen Umständen

Augen brechen blenden, blind machen
ainem brach man die augen dem andern stach mans aus Aventin IV,605,23 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

Redensart(en):
(nichts machen / tun / rühren und) nichts brechen u.ä. untätig, antriebslos sein °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°der macht und bricht niggs, is a Loamarsch Iggensbach DEG48.730933, 13.141065
„Einer, der nix macht und nix bricht (weder Fisch noch Fleisch)“ Schlappinger Niederbayer II,72 Schlappinger, Hans: Der Niederbayer im Spiegel seiner Sprache, 2 H., Straubing 1959-80.

*1882 Reisbach DGF, †1951 Straubing; Dr.phil., Studienprof., Heimatforscher

Gutmütig, bescheiden sein °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
voam Nåchba brauchst koa Angst håbn, dea måcht nix und der bricht nix Otterskirchen VOF48.623162, 13.296287
Deà mǫchd nix und brichd nix „ist harmlos“ Kaps Welt d.Bauern 90 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

°der is z’guat, als das a wos bricht Weiden WEN49.676727, 12.162220
1aβ
zu Bruch gehen, entzweigehen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°dua de Oar eibaggen und baß auf, daß koans bricht Siglfing ED48.317352, 11.896888
san ean alle Boina brochn Vohenstrauß VOH49.6238348, 12.341436
d’Ags brichd Derching FDB48.408873, 10.963980
Wia eahm da Stuihax bricht Fabian Homer 51 Fabian, Franz: Der niederbayerische Homer, Dießen 1911.
Dees … wischt mit ’brochni Aest Kobell Ged. 47 Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
ein iglich fraẃ, diu genotzogt wirt, swann si auz seinen handen und auz seinem gewalt kumpt, mit brochem leib Obb.Landr.1346 81f. Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346, hg. von Hans Schlosser u. Ingo Schwab, Köln/Weimar/Wien 2000.
Er soll auch die prochen weissen Gleser alhie nit auffkhauffen München M48.139686, 11.578889, 1561 Zils Handwerk 82 Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
am Weeg bricht ihm der Wagen Selhamer Tuba Rustica I,404 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
übertr. wirtschaftlich zugrunde gehen
°da wirds brechat „geht es wirtschaftlich schlecht“ Innernzell GRA48.8513534, 13.2739608
zu Bedenken, Zweifeln Anlaß geben
°Nacher is dö Gschicht brechat worn „das Lügengebäude brüchig geworden“ Tödtenried AIC48.3789742, 11.1607189
zunichte werden
inerhalb 2 stundt ist vnß die redt gebrochen … dz geher verfallen 1650 Haidenbucher Geschichtb. 168 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
1b
schroten, grob mahlen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°mü hom khan Bruch mea, moang miama brecha Todtenweis AIC48.5161901, 10.9290678
°Gersn brecha mit der Bruchmuhl Hausen KEH48.857628, 12.006868
brēxα nach Höchstetter Müllerhandwerk 39 Höchstetter, Christiana: (Fach)sprachliche Aspekte des Müllerhandwerks, dargestellt am Beispiel der Mühle zu Niedersunzing, Ex.masch. München 1989.

*1960 Niedersunzing SR
die Hausmühlen … machen … dem Bräuer das Malzbrechen leichter und wohlfeiler Pilsting LAN48.699248, 12.651853, Max Verbesserung des Malz-Auffschlagswesens 31f. Max, Severin: An Se. königliche Majestät von Baiern zum allerhöchsten Staats-Ministerium der Finanzen in München … Zur Verbesserung des Malz-Auffschlagswesens, o.O. 1822.
der stempflerin von ainē schaff gersten zw prechen Burghausen 48.1689863, 12.8304816, 1459 MHStA Hzgt. Bayern, Ämterrechnungen bis 1506, Nr.114,fol.19v Hauptstaatsarchiv München
auf ausländischen Mühlen … darf das Malz … gar nicht … gebrochen werden AnmCMB II,1496f. Kreittmayr, Wiguläus Xaver Aloys v.: Anmerkungen über den Codicem Maximilianeum Bavaricum Civilem. Worinn derselbe sowol mit dem gemein- als ehemalig- Chur-Bayrischen Land-Recht genau collationirt … wird, 5 Bde, München 1759-68.
1c
(Flachs od. Hanf) brechen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
prächtn Wolnzach PAF48.605186, 11.6233994
son Brächa miaßnd drei sei Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271
°da Flachs wead zerscht bluit, dan brächt Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134
°Flachs werd grupft, grifflt, grollt, brocha, ghachlt, gspunna Eysölden HIP49.1317245, 11.2120903
à Brehhaus … hamànd då g’oarbàt’t drin. Den Flachs ’brecht Haller Frauenauer Sagen 86 Haller, Reinhard: Frauenauer Sagen. Erzählen im Bayerischen Wald, Münster/New York/Berlin 2002.

Frauenau REG, *1937 Bodenmais REG; Dr.phil., Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
brèchǝ~ … den Har … brèchng „Am Ob.Lech … das erste Abstoßen der Flachsstengel; anderwärts … das Zerstoßen der übrigen, feinern Theilchen“ Schmeller I,339 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Wan die dürnen … haar prechen Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1493 BJV 1993,20 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Solle niemandt in seinem Haus … prechen lassen Burgweinting R48.9904506, 12.1397936, 1722 Hartinger Ordnungen II,487 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
1d
durch einen Riß entzweigehen, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
da bey dem Aufhenken etwan der Strick brechen wurde, ist die weitere Execution nicht einzustellen CJB 167 Codex juris Bavarici criminalis de anno M.DCC.LI, München [1751].
1e
niederreißen, zerstören
bréchǝ~, bréchng „zerstören, vernichten“ Schmeller I,339 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Uellere prehhan Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,663,58 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
vmb zævn brechen dem rihter zwelif pfenning Regensburg R49.013904, 12.100040, 1293 Corp.Urk. III,119,39f. A Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
die reichstet … prachen dem adel vil geslösser Ebran Chron. 128,14-17 Des Ritters Hans Ebran von Wildenberg Chronik von den Fürsten aus Bayern, hg. von Friedrich Roth, München 1905 (Neudr. München 1969).

*um 1426, †1503; Richter in Landshut, Pfleger in Burghausen AÖ
1f
wund reiten
Wan ein ros ein gebrochnen rucken hat unter dem sattel Roßarznei (Brunnbauer) 151 Brunnbauer, Marianne: Ein anonymes Roßarzneibuch aus dem Jahre 1589, Diss. masch. München 1972.
1g
übertr. völlig niedergedrückt, ohne Lebensmut
Partizip Präteritum  
a brochana Må Aicha PA48.671978, 13.289834
Die is brocha Christ Unsere Bayern III,18 Christ, Lena: Unsere Bayern anno 14/15, 3 Bde, München 1915.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
2
herausbrechen, hervorbrechen
2a
(sich) brechend herauslösen
2aα
(etwas) herausbrechen, herauslösen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Schtoa bröha Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
bam Bröcha duat ma sö stöcha „beim Herausbrechen der Bienenwaben“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
[der Schlosser] soll auch nichts daraus [aus einem alten Schloß] brechen, es sei dann große Notdurft Niederbayern, 1435 Zils Handwerk 128 Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
soll [der Steiger] … sich mit Abteufen … Uebersichbrechen … der Gebühre nach verhalten 1784 Berggesetze 361 Corpus Iuris Metallici Recentissimi Et Antiquioris. Sammlung der neuesten und älterer Berggesetze, hg. von Thomas Wagner, Leipzig 1791.
In festen Fügungen:
Imme / Honig brechen Honig gewinnen
auch (Zahn) ziehen
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°das Zähntbrecha Schaufling DEG48.8435166, 13.067837
2aβ
sich brechend herauslösen, in heutiger Mda. nur in Komp.
Vo’ Schnee a’ langer Stroaf geht ’nauf, Mit ’brocheni Stoablöck Kobell Ged. 304 Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
2b
durch Teilung herausnehmen
mit samt den æchærn, di aus dem hof geprohhen warn 1305 Urk.Raitenhaslach 449 Die Urkunden des Klosters Raitenhaslach. 1034-1350, bearb. von Edgar Krausen, 2 Bde, München 1959f.

Raitenhaslach AÖ
Hier die Sólden sambt ainem gartten so Zum Hanns Maýrgúet gehórt Vnd darauß prochen worden Neuötting 48.2402896, 12.685745, 1556 MHStA Kurbayern Conservatorium Camerale 181,fol.248r Hauptstaatsarchiv München
Martin Keill hat 2 aus des obgemelten Carl’s ¼ Hof gebrochene Äcker Lohstadt KEH48.950322, 11.987230, 1753 Wagner Kapfelbg u. Poikam 319 Wagner, Hans: Weinberg und Steinbruch des Herrn. Geschichte der Pfarrgemeinden Kapfelberg und Poikam, Kapfelberg 1985.

Kapfelberg, Poikam KEH
2c
verlieren, ausfallen (von Zähnen)
2cα
(Milchzähne) verlieren, v.a. bei Rind od. Pferd
auch reflexiv  
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Schwaben vielfach, °Mittelfranken vereinzelt
°brauchst bloß schaugn, ob’s scho brochn ham, na woascht, wia oid daß san Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713
°dös Koiberl hot scho brocha „scherzhaft auch bei Kindern“ Wiesenfelden BOG49.0387516, 12.5412499
°döi Geil kina ned gscheit frässn, döi brächn zur Zeit Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
sich brechen „die ersten Zähne verlieren“ Oberpfalz, Schmeller I,340 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Scherzh. übertr. erwachsen, älter werden
°Oberbayern vereinzelt
°draufo bricht a aa scho „allmählich wird er ein Mannsbild“ Taching LF47.9613232, 12.7261058
2cβ
ausfallen (vom Zahn)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°d’Muichzähn brecha eahm a scho Oberschleißheim M48.2549383, 11.5546058
2d
pflücken, jäten (Pflanzenteile) entfernen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Obst brecha Passau PA48.567378, 13.431710
°Limpf brecha Nebentriebe ausbrechen Irlahüll EIH48.9740359, 11.4226997
Carpit, colligit prichit Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,631,63 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
so brich du die trawben O’altaicher Pred. 140,4f. Altdeutsche Predigten, hg. von Anton Emmanuel Schönbach, Bd 2, Graz 1888 (Nachdr. Darmstadt 1964).

Oberalteich BOG, um 1300
das gras auß dem cabis [Krautacker] ze prechen Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1493 HuV 17 (1939) 213 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
2e
(ein Loch u.ä.) durch Brechen herstellen, verursachen
dawei hamds ö Glostüa brocha Wimperstadl PA48.703673, 13.519700, 1900 BzbV 3 (1914) 30 Blätter zur bayrischen Volkskunde, 1912-27.
habn sy ain loch durch di maur in das sloss gebrochen Arnpeck Chron. 653,7f. Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).

*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
darvon ihr ein Loch in den Schenckel gebrochen Wunderwerck (Benno) 187 Leben Und Wunderwerck Deß heiligen Bischoffs und Beichtigers Benno, München 1697.
2f
hervorkommen, hervorbrechen
brecha durchs Gestrüpp München M48.139686, 11.578889
Stehn i aufn Astand … Und hör i’s brecha staad in Holz Kobell Werke 157 Kobell, Franz v.: Ausgewählte Werke, hg. von Günter Goepfert, München 1972.

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
dev sunne, dev des morgens auz dem berge brichet um 1300 Nürnbg, Germ. Nationalmuseum Cod. 4953,fol.29v Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Codex
der Schacht, in welchem die Erze brechen 1784 Berggesetze 367 Corpus Iuris Metallici Recentissimi Et Antiquioris. Sammlung der neuesten und älterer Berggesetze, hg. von Thomas Wagner, Leipzig 1791.
2g
abgehen, abfließen (vom Fruchtwasser)
Oberbayern vereinzelt
as Wåssa-r-is brocha „die Fruchtblase ist geplatzt“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
2h
sich lösen (von einem Schuß), jägersprl.
„der Schuß hätte mir besser und ruhiger nicht brechen können“ Allers-Ganghofer Jägerb. 130 Allers, C[hristian] W[ilhelm] und Ludwig Ganghofer: Das Deutsche Jägerbuch, Stuttgart/Berlin/Leipzig 21890.

Allers, Ch. W., *1857 Hamburg, †1915 Karlsruhe. Ganghofer, L., *1855 Kaufbeuern, †1920 Tegernsee MB; Schriftsteller
O’glegt … schö’ staad zielt … der Schuß brocha Lutz Brandnerkaspar 26 Lutz, Joseph Maria: Der Brandnerkaspar schaut ins Paradies, München o.J.

*1893 Pfaffenhofen, †1972 München; Schriftsteller
Ich kan nit recht Pröchn … lasen (d. h. beim Zielen nicht zur rechten Zeit den Schuß loslassen)“ Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926, 1761 Bayerld 23 (1912) 849 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990.
2i
ausbrechen, entkommen, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
diejenige/ welche auß der Gefängnuß [Gefangenschaft] brechen Landr.1616 803 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
3
einbrechen, eindringen
3a
hindurchbrechend nach unten fallen
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
da guad oit Mo is min Ros durs Eis brocha Altenbuch LAN48.7830015, 12.7525503
3b
einbrechen, einen Einbruch verüben, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
das er und Hanns Koch zu Scheyr [PAF] in die kirchen geprochen haben und daraus genomen 3 kelch 1443-74 Urk.Juden Rgbg 45 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
Hätten bey der Nacht in das Hauß gebrochen Selhamer Tuba Rustica I,305 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
3c
kriegerisch, gewaltsam eindringen, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
so pricht der künig in der haiden her Füetrer Chron. 144,33f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
4
vom Einfallen der Beckenbänder vor dem Kalben
4a
das Einfallen zeigen
°de Kua bricht schå Kellberg PA48.593575, 13.546389
de īs brōhα Unterbachern DAH48.279703, 11.384526, nach SOB V,43 Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
4b
einfallen
°d’Muatabanda brechand Postmünster PAN48.416880, 12.902430
5
aufbrechen, gewaltsam öffnen
Ich geloube, daz sin heiligiu sele hin ze helle uuor … und die brach 12.Jh. SKD 346,33f. (Südd.Glauben u. Beichte) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
Wer geweycht Kirchen haimlich bricht Landr.1616 413 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
6
pflügen, auseinanderstreuen
6a
pflügen, umbrechen
°Oberbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
brocha Baumgarten FS48.5265222, 11.8267138
wǭsn breχn Scheffau BGD47.669797, 13.060235, nach SOB V,179 Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
6b
(Gras, Heu) zum Trocknen auseinanderstreuen
°brecha Seeshaupt WM47.8228233, 11.3013554
7
erbrechen
7a
sich übergeben
auch reflexiv  
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
ea muas oöwai bröcha Aicha PA48.671978, 13.289834
i ho mö brächa möin Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
Aderlassen, Schröpfen, Laxiren und Brechen ist die gewöhnliche Heilmethode“ VIT, Hazzi Aufschl. IV,1,248 Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
d Muada is richdi krang gwen, hod vül brocha Altenthann R49.093562, 12.304146, Oberpfalz 77 (1989) 358 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Ez tuͦt auch sam ein mensch, daz vndaͤut [nicht verdaut] vnd sich prichet Konrad vM BdN 168,1f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
hat sich … voll getrunkckhen, dz Er sich bröchen müessen 1757 StA Mchn Hofmark Amerang Pr.18 (22.11.1757) Staatsarchiv München
Auch in fester Fügung:
daz ainem di lung datz [bei] dem mund stuͤchlot [stückweise] aus get mit wuͦllen [würgen] vnd mit halsprechen Konrad vM BdN 489,11f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler

Redensart(en):
zum Brechen sein abstoßend, unerträglich sein Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
dös is zum Brächa Dünzing IN48.780624, 11.640503
i muß mi brächa etwas ist zum Kotzen Luitpoldhöhe AM49.4650817, 11.8310399
auch sich übergeben
unpersönlich  
auch
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
°den hods scho a so brocha Oberneukirchen 48.173534, 12.5225471
7b
durch Erbrechen von sich geben
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
er tuat Bluat brechn „hat das Blutbrechen“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
’s Bluatbröcha kriagn Höhenstadt PA48.499949, 13.315249
i mou Gål brächa Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
in oan furt bricht er Goi Graf Werke XI,2,114 (Kalendergesch.) Graf, Oskar Maria: Werkausgabe, 16 Bde, München 1994.

*1894 Berg STA, †1967 New York; Schriftsteller
7c
zum Erbrechen bringen
dy wüll [der Brechreiz] pricht sy München M48.139686, 11.578889, 15.Jh. Clm 8384,fol.66rb Codex latinus Monacensis, lateinische Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
8
(sich) ändern
8a
allg.
8aα
sich ändern
auch reflexiv  
„daß bei dem Buttertreiben die Milch um so rascher bricht, wenn der Schlegel aus Wacholderholz … gefertigt ist“ Peetz Kiemseekl. 103 Peetz, Hartwig: Die Kiemseeklöster. Eine Kiemgauer Wirthschaftcharacteristik aus Archiv und Leben, Stuttgart 1879.

*1822 Bayreuth, †1892 München; Bezirkshauptmann
Der gut parisch wein … was … von art aller laugfarb, wye geprochner osterwein [österr. Wein] Regensburg R49.013904, 12.100040, 1536 Chron.dt.St. XV,142,33f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
8aβ
verändern
aber grün/ oder blaue Farb leide die saure Sultz [zum Karpfen] nicht/ dann was sauer ist/ bricht die Farb Hagger Kochb. IV,1,117 Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.

*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
8b
umschlagen (vom kalten Wetter)
auch reflexiv  
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
dö Köitn bricht Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
d’ Költ bricht se „die Kälte (der Frost) läßt nach“ Braun Gr.Wb. 64 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
8c
in die Zeit zw. Vollmond u. Neumond kommen
da gånz Må bricht schå „der Vollmond beginnt wieder abzunehmen“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
8d
beim Sterben glanzlos, leblos werden (vom Auge)
Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt
d’Aung brecha eam Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
håud schå gonz brochni Aung „von einem Schwerkranken, Sterbenden“ Wildenreuth NEW49.800787, 12.076808
Heut frü sind ihm seine augen brochen Sachs Werke XII,137,31 Sachs, Hans: Werke, hg. von Adalbert von Keller und Eduard Götze, 26 Bde, Tübingen 1870-1908 (Nachdr. Hildesheim 1964).

*1494 Nürnberg, †1576 ebd.; Schuhmachermeister, Dichter, Meistersinger
übertr. trüben, stark beeinträchtigen
transitiv  
übertr.
dös hobma d’Aung brocha „das war ein schwerer Schicksalsschlag für mich“ Altfalter NAB49.3961856, 12.206858
8e
mit anderen Metallen versetzen
2 lot und 1 quant prochens silber 1392 Runtingerb. II,265 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
daß man kain Münß prechen … solle München M48.139686, 11.578889, 1539 Lori Münzr. I,219 [Lori, Johann Georg [v.]]: Sammlung des baierischen Münzrechts, 3 Bde, o.O. o.J.
8f
(eine scharfe Kante) abrunden
der woaß, wo a Kantn brocha ghört oder a Brettl abgrundt sei muaß Roider Jackl 363 Der Roider Jackl [hg. von Werner Roider], Rosenheim 1980.
8g
umlenken, umgelenkt werden
8gα
in eine andere Richtung umlenken, abprallen lassen
die all ir chunst legend auf spiegelwerch vnd auf scheinbrehen Konrad vM BdN 123,18f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
8gβ
auftreffen u. in eine andere Richtung umgelenkt werden
reflexiv  
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
’s Wossa bricht si am Wöhr Passau PA48.567378, 13.431710
Anfrata … caprohan 8./9.Jh. StSG. I,18,17 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
9
nicht einhalten, beenden
9a
nicht einhalten, mißachten
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
s Woat bröcha Bischofsmais REG48.918027, 13.081500
°brocha hot er d’Äih niat, grod a bisserl bogn Waldmünchen WÜM49.3775728, 12.7062127
bei dem ko’ma koa Wort ned brecha Biller Garchinger Gsch. 4 Biller, Sepp: Garchinger G’schichtn. Mundartgedichte, Garching 1996.

Biller, Josef, *1924 Garching M, †2009 ebd.; technischer Angesteller
Damit’s ma die Treu net möcht brecha Müller Lieder 54 Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.

Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
daz er den satz [Verordnung] gern bræch Regensburg R49.013904, 12.100040, 1259 Corp.Urk. I,75,19 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Dy kaiserin … wie si ir ee hiet gebrochen mit ainem ritter Arnpeck Chron. 485,30f. Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).

*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
Er sagt nit/ daß der Feyertag dardurch soll brochen seyn Selhamer Tuba Rustica I,369 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
9b
eine Beziehung, ein Verhältnis beenden
auch reflexiv  
Niederbayern vereinzelt
mit oan bröcha „Beziehungen abbrechen“ Aicha PA48.671978, 13.289834
Der Jünglinch erzaigt ir chain zaichen der lieb vnd prach sich von ir Gesta Rom. 107 Gesta Romanorum, das ist der Roemer Tat, hg. von Adelbert Keller, Quedlinburg/Leipzig 1841.

Augsburg (?), 14.Jh.
Er sagt zuͦ seinen knechten/ Ir habt an mir gebrochen Aemilius Samuelis Mviv Aemilius, Paul: Die zway ersten Bücher der Künig, wölche Samuelis genandt werden, Ingolstadt 1562.
10
gebrechen, mangeln
auch pricht uns nicht getranck und leibes nar Füetrer Trojanerkrieg 134,522 Füetrer, Ulrich: Der Trojanerkrieg, hg. von Edward G. Fichtner, München 1968.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
11
gebrochen (vom Sprechen)
Partizip Präteritum  
Oberbayern vereinzelt
brocha redn Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
12
überwinden, bezwingen
sein Diggschel brächn Sulzbach SUL49.496993, 11.750252
Anderst wird man den Weibern ihren stützigen Grind nicht brechen Selhamer Tuba Tragica II,398 Selhamer, Christoph: Tuba Tragica. Das ist: Erschreckliche Trauer-Geschicht. I Auf alle Sonntäg des Jahrs, II Auf alle Festtäg des Jahrs, Nürnberg 1696.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
auch
rechtssprl.
auch
rechtssprl.
Kauf bricht Miete München M48.139686, 11.578889
daz geding pricht lantrecht und stat recht Frsg.Rechtsb. 272 Freisinger Rechtsbuch, bearb. von Hans-Kurt Claußen, Weimar 1941.

1328
Kauf bricht Miethe Kreittmayr Rechtsregeln 85 Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus Wiguläus Xaver Alois Freiherrn v. Kreittmayr Anmerkungen zu den bayerischen Gesetzbüchern, München 1848.

*1705 München, †1790 ebd.; Jurist, Geheimer Ratskanzler
13
sich höher stellen, für besser halten
reflexiv  
das ich mich geprochen hän vber ander laẅt … mit meinen werten vnd werchen Ebersberg EBE48.077749, 11.966843, 15.Jh. Clm 5967,fol.346v Codex latinus Monacensis, lateinische Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
14
streben, sich bemühen
reflexiv  
wer hocher mynn pflegen wil, der mues sich hoch prechen und arbaitten 1440 Hartlieb De Amore 102,128f. Karnein, Alfred: De amore deutsch. Der Tractatus des Andreas Capellanus in der Übersetzung Johann Hartliebs, München 1970.
Ahd. brëhhan, mhd. brëchen stv., germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 149 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
bręχα, -h-, -χŋ, -e- u.ä., daneben brę̄xα, -h-, -xŋ, -ē- u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Schwaben (dazu BEI, R, RID; EIH), -ęα- u.ä. Oberbayern (dazu FDB), briχα, -χŋ u.ä. (FFB, LL, SOG; WOS), brīxα (BOG, DEG), bręχtn (PAF; EG), -i- (PA).– 1.Sg. brīx, -iχ Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Mittelfranken (dazu KEM, NM, WÜM).– Part.Prät. broχα, -h-, -χŋ u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Mittelfranken (dazu ND), brōxα, -h- u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu BEI, RID; EIH, HIP; FDB, ND), in Bed.1c auch bręχt u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu PEG) nach den swv.– Konj. brạ̄x (MB, TÖL; PA).
  • Schmeller I,339f., 1145, 1782 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 59, 442 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,804-807 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1379-1382 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,316-323 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,591-593 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,342-351, IV,1,1,1869f., VII,2079 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1014-1026 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,975-980 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • WMU 283-285, 2526 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1328-1331 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 64 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Kollmer II,71 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • S-11I10, 13A19, 21B14, 22E3, 35D29, 37C26, 52L21, 58J53, K47, 65L3, 77A49, C11, D31, 78H1, 81K15, 82B14, 83B64, 99E10, 100G33, 102C26
  • M-259/1
  • W-41/23, 95/50, 130/38, 182/6
verfasst von: A.S.H.